The Snow Stories von NA0T0 ================================================================================ Snowcrystal ( Naoto x Jyou ) --------------------------------- Der Himmel war grau und dunkel. Vereinzelt fielen Schneeflocken herab die aber auf den heißen Straßen sofort wieder verdunsteten. Der Schnee fehlte zwar noch zu einer perfekten Weihnachtsstimmung, aber die Straßen leuchteten vor allem Nachts in allen Farben. Lichter-ketten an Häuserfassaden, Ladenschildern und sogar den wenigen Bäumen brachten etwas Wärme in den kalten Winter. Morgen war Weihnachten und Jyou wurde überall daran erinnert. Liebespaare wohin man sah. In Japan war Weihnachten mehr ein Fest der Liebenden. In einer Zeit wie dieser war es etwas schmerzend Single zu sein und niemanden zu haben der am Weihnachtsabend das liebevoll verpackte Geschenk aufmachte. Niemanden dessen Augen die ganze Nacht leuchteten und der einen Wärme gab. Sogar um das frisch verliebte Schal teilen, was sie eigentlich mehr als kindisch fand, beneidetet Jyou all die Paare. Jyou gefiel das gar nicht! Sie schlenderte den Kopf eingezogen, die Hände in den Taschen und das Gesicht halb verdeckt durch die Straßen. Zwei weitere Lautstärkestufen und Linkin Park halfen ihr ihre Gedanken zu zerstreuen. Ab und zu schaute sie kurz in die Schaufenster an denen sie vorbei lief. Nichts erregte ihre Aufmerksamkeit, bis sie an einen kleineren Laden geriet. Er wäre ihr fast nicht aufgefallen ohne grelles Licht. Winzig und leicht düster und doch mit einer Art heimischer Atmosphäre zog der Laden sie magisch an. Sie ging hinein. Es roch nach Tannennadeln und als sie sich nach der Quelle umschaute sah sie ein kleines Räucherhaus aus dessen winzigem Schornstein Rauch heraus zog. Ihre Neugier blieb nicht verborgen. Eine kleine ältere Dame saß hinter dem Kassentresen und hatte Jyous Blick zu dem Räucherhäuschen bemerkt. „Riecht es nicht toll? Es erinnert meinen Mann immer an seine Heimat.“ Auf ihren Gesicht zeichneten sich hunderte von Falten ab dennoch war ihr Lächeln sanft und irgendwie wunder schön. „Es ist zumindest ungewöhnlich, mitten in Tokyo Nadelbäume zu riechen!“ Jyou versuchte ebenfalls warm zu Lächeln. „Sehen sie sich nur um! Wir haben nicht viele Kunden, alle zieht es zu den großen Läden die tageshell leuchten.“ Allerlei Kleinigkeiten reihten sich hier aneinander. An einer Ecke waren es Wollmützen und Schals an einer anderen Tassen und Kannen. In der Mitte stand ein kleiner Warentisch mit Schmuck. Eines der dargebotenen Armbänder nahm Jyou in die Hand. Filigran und silbern. Es war schlicht und einige Rosen verzierten das Band. Jyou hatte das Gefühl nur danach gesucht zu haben, dabei hatte sie nicht vorgehabt heute irgendetwas zu kaufen. Das Armband war wie die eine Person, dessen Nähe Jyou so gerne an Heiligabend genossen hätte. Still lief ihr eine Träne die Wange herab. Schnell wischte sie diese Weg und kaufte das Armband, sie wollte plötzlich nur noch nach Hause. Auf dem restlichen Weg spielte sie immer wieder in ihrer Tasche damit herum. In ihrer Wohnung legte sie es auf den Tisch. Da lag es erst einmal, geriet in Vergessenheit, bis Jyou zu Bett gehen wollte und es erneut sah. Sie nahm es wieder in die Hände, fuhr liebevoll darüber. Wie gern würde sie es der geliebten Person schenken, doch diese war weg gefahren. Traurig ging sie zu Bett. Die Nacht war Traum los und wirklich erholt fühlte sich Jyou nicht wirklich als sie aus dem Bette kroch um sich Kaffee zu kochen. Der Duft der gerösteten Bohnen gab ihr zumindest etwas Lebensgeist zurück. Muffelig schaltete sie den Fernseher ein! Moderatoren mit albernen Weihnachtsmützen kommentierten die neuesten Pop Weihnachtssingles! Mit halben Ohr hörte Jyou hin während sie das Frühstück zu bereitete. Reisreste von Gestern. Nicht sonderlich lecker aber es reichte um sie satt zu machen. Was würde sie heute unternehmen? In die Stadt wollte sie nicht, denn da war heute der Liebespärchen Höhepunkt. Eine Singlefrau wie sie hatte da nichts zu suchen. Das Fernsehen würde sicherlich auch nicht viel hergeben, schließlich war Weihnachten. Am Ende machte sie es sich mit einem Buch bequem. Irgendwann wurde es dunkel, die Zeit war wie im Flug vergangen und Jyou schlug das Buch zu. Sie hatte es durch gelesen und nun hatte sie Hunger. Im Kühlschrank war nicht viel aber für eine Instantnudelsuppe reichte es. Sie setzte die Stäbchen an und hatte gerade die erste Nudel im Mund als es klingelte. Wer klingelte bei ihr an Weihnachten? Sie öffnete die Tür und hätte sich beinahe verschluckt. „Naoto? Was machst du hier? Wolltest du nicht zu deinen Eltern fahren?“ Sie war überrascht das die Bassistin ohne Vorwarnung vor ihrer Tür stand. „Ja.... entschuldige ich hätte Anrufen sollen.“ Naoto kam einfach herein. „Mir war nicht nach Familie zu mute und da bin ich hier geblieben. Ist ja nicht gerade viel los hier?“, meinte sie als sie in Jyous Wohnung blickte und die Nudelsuppe dampfen sah. „Wieso sollte es auch? Es ist nur Weihnachten und ich habe nicht viel eingekauft!“ Jyou ging wieder zu ihrer Suppe. „Aber ich!“ Damit hielt Naoto einen Beutel in die Luft. „Es sind nur ein paar Süßigkeiten, ein paar Bier und ...“, bevor sie den Satz beendete fing sie an zu kichern und kramte in der Tüte herum. „Nudelsuppe!“ Sie hielt die gleiche Sorte hoch, wie Jyou sie gerade aß. Beide mussten lachen. Jyou legte die Stäbchen beiseite und setzte Wasser für Naotos Nudelsuppe auf, Naoto öffnete währenddessen zwei Dosen Bier. Ein Gespräch begann das von einem Thema zum nächsten schlitterte. Den beiden ging der Gesprächsstoff nicht aus. Bald waren die Schüsseln leer und das Sixpack leer getrunken. Naoto war leicht angetrunken und war leicht rot geworden im Gesicht. „Schau mal Jyou es schneit!“ Naoto war zum Fenster gegangen und sah begeistert wie die wenigen Flocken gegen die Scheibe fielen. „Der bleibt sowieso nicht liegen!“, meinte Jyou nur kalt aber Naoto lies sich davon nicht beirren. „Das mag sein, dennoch ist es immer wieder zauberhaft diese Flocken fallen zu sehen.“ Da war es! Dieses Leuchten in Naotos Augen, die Art wie sie sprach, eigentlich alles was Jyou zum dahin schmelzen brachte. Sie stand auf und ging zu dem kleinen Schränkchen, in das sie das Armband getan hatte. „Magst du keinen Schnee?“ Wollte die Bassistin wissen als Jyou nicht mehr reagiert hatte. „Doch ich mag ihn, es wäre schon dieses Jahr noch etwas mehr davon zu sehen!“ Ihr Herz klopfte wie wild als sie auf Naoto zu ging. Sie spürte wie es ihr bis zum Hals schlug und ihr ganzer Körper sich nervös anspannte. „Naoto...!“, versuchte sie das Thema zu wechseln. „Das hab ich gestern in einem kleinen Laden gefunden, ich dachte es würde dir gefallen.“ Sie reichte Naoto das Armband. Diese war überrascht aber glücklich über dieses Geschenk. Jyou bemerkte dieses erneute Leuchten in Naotos Augen nicht. Das Leuchten, welches sie gestern noch herbei gesehnt hatte. Statt dessen schwirrten ihre Gedanken herum und sie ärgerte sich das ihr das jetzt nicht romantischer gelungen war. „Es ist wunder schön! Danke!“ Das Armband wanderte über Naotos Finger ehe sie es anlegte. Es fühlte sich so an als hätte es schon immer dahin gehört. „Ich hab gar nichts für dich besorgt.“, meinte Naoto traurig da winkte Jyou ab. „Ich brauche nichts! Aber lieb von dir!“ Als sie sich wieder setzen wollte ergriff Naoto Jyous Hand. „Dann wenigsten dass hier!“ Sie zog die Sängerin an sich und küsste sie leidenschaftlich. Jyous Herz wollte in diesem Moment zerspringen. „Lass das!“ Sie stieß Naoto weg. „So etwas ist nicht witzig!“ Sie war gekränkt und nahm Naoto nicht ernst. Für sie spielte ihre Kindheitsfreundin mit ihr. Das tat ihr weh. „Es tut mir leid!“, kam es von Naoto und die Stimmung kippte in den Keller. Von Weihnachtswärme war hier nichts mehr zu spühren. Hastig packte Naoto ihre Sachen zusammen. „Ich wollte dich nicht verärgern:“ Meinte sie als sie schon nahe der Tür stand. Sie stand mit dem Rücken zu Jyou daher war es ein wenig leichter. „Ich kam von meinen Eltern zurück .. um....um....“, sie stockte musste kurz tief durch atmen, „um dir endlich sagen zu können, wie sehr ich dich liebe!“ Noch ehe sich Jyou zu ihr umgedreht hatte klickte die Tür und war zu. Naoto war gegangen. Die Tränen liefen über Jyous Gesicht. Sie stürmte los. Sie musste nicht weit laufen. Naoto lehnte neben der Tür, mit traurigem Blick. Sie hatte gewartet wie Jyou reagiert, hatte gehofft das die Sängerin ihr folgen würde. Erneut zog sie die Rothaarige an sich, küsste sie zärtlich und fuhr ihr mit den Händen durch die Haare. „Ich liebe dich!“ Wiederholte sie kaum hörbar. Da brach Jyou zusammen und weinte. „Ich dich auch, ich dich auch!“ Diese Worte sagte Jyou immer wieder. Sie hörte erst auf als Naoto sie wieder küsste. Umschlungen gingen sie wieder zurück in die Wohnung. Naoto unterbrach das Liebesgemenge. „Lass uns raus gehen, die Nacht gemeinsam geniessen!“ Den letzten Teil flüsterte sie sanft in Jyous Ohr. In Windeseile war Jyou in ihre Winterklamotten gepackt und drängelte nun. Endlich war auch Naoto fertig. Hand in Hand verliesen sie das Gebäude. Zu beider Verwunderung lag eine dünne Schneeschicht auf den Straßen und es schien nicht zu schneien auf hören zu wollen. Jyou blickte Naoto an und wie die Flocken in ihrem Haar hingen blieben. Doch auch bei Jyou blieben die Flocken hängen und das gefiel der Bassistin. „Der Schnee steht dir sehr gut!“ Sie küsste die kleine Sängerin auf den Kopf, dabei schmolzen ein paar der Flocken. „Komm!“, damit zog Naoto Jyou hinter sich her. Warum hatte sie es so eilig? Beim rennen konnte Jyou die Augen nicht von Naoto nicht lassen. War das wirklich wahr? Sie stoppten beim Tokyo Tower. Aber nur kurz dann ging es hinauf. „Was wollen wir da oben?“ Fragte Jyou neugierig. Der Tokyo Tower war ihr bekannt und dort oben konnte es nichts geben was sie nicht schon kannte. Die Andere schwieg. Oben angekommen stellte sie sich hinter Jyou. „Schau es dir an!“ Und Jyou sah es sich an. Sie war erstaunt wie schön die Stadt aussah, vor allem jetzt wo leise Schnee fiel. Die ganzen Lichter. Waren sie gestern noch lästig gewesen wirkten sie hier wie ein Meer aus Licht. Es war wie eine Blumenwiese mitten im Winter. „Fröhliche Weihnachten!“ Meinte Naoto und hatte die Arme um Jyou gelegt. Mit Tränen in den Augen und mehr als glücklich antwortete Jyou ebenfalss mit: „Fröhliche Weihnachten!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)