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The kissing Whisky

von
Koautor:  Don_Ovis

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Ein kleines Mädchen mit einem großen Traum

Es war ein anstrengender Tag für Anaguma, der seine Tochter liebevoll umsorgte. Für ihn war es nicht einfach mit so einem aufgeweckten Kind umzugehen.

Natürlich war er sich sicher, dass seine Tochter diese Art von ihrer Mutter hatte, denn er selbst war stets ein gemütlicher Mensch und lenkte seine überschüssige Energie lieber in Muskeltraining, allerdings sah man ihm an, dass er die vergangen Jahre nicht viel überschüssige Energie hatte.

Denn Kori verlangte ihm alle nur erdenkliche Energie ab seit dem Tag an dem sie ihren ersten Schritt getan hatte.
 

Das weißhaarige Mädchen war an allem dran, wo es nur hinkam und auch dort – oder erst recht dort – wo es nicht hinkommen sollte. Durchtrieben war der kleine Wildfang auf jeden Fall und Anaguma hatte alle Hände voll zu tun, dass sie nicht die ganze Insel in Schutt und Asche legte, nur mit ihrem wilden Lebensgeist.
 

„Kori, kommst du da sofort wieder runter“, brüllte er durch die Küche seines Lokals das er vor 5 Jahren auf Rainy Bow Island, der unsichtbaren Insel, eröffnet hatte. Kori rührte kein Ohr, denn sie war damit beschäftigt sich auf den Hängeschränken zu der Keksdose zu hanteln. Anaguma war das Herz in die Hose gerutscht ehe er sie angebrüllt hatte hinunter zu kommen. Auch sein kurzes dunkelblaues Haar war ihm kurz vor Schock zu Berge gestanden.

Einerseits war er sich sicher, dass die Kleine wieder etwas hinuntergeworfen hätte und andererseits hatte er unheimlich Angst, dass Kori gefallen wäre und sich den Kopf geschlagen hätte, was er sich nie vergeben würde, wäre es passiert.
 

„Aber ich will die Kekse“, meldete sich Kori dann doch zu Wort, während sie einen riskanten Schritt auf der Stange machte, wo Anaguma seine Töpfe und Pfannen aufgehängt hatte. Sie wankte. Anaguma hielt die Luft an.
 

In der nächsten Sekunde war das Mädchen auch schon gefallen, doch es fand sich in den starken Armen seines Vaters wieder. Erleichterung machte sich auf Anagumas Gesicht Platz.
 

„Vor dem Abendessen gibt es keine Kekse, bist du nicht langsam müde?“, fragte der Vater seinen weißhaarigen aufgeweckten Ableger, welcher natürlich sogleich den Kopf schüttelte. Kori wollte noch vieles erleben und das am besten genau in diesem Moment. Und Kekse wollte sie. Doch Anagumas Tonlage die sich um das Abendessen legte sagte Kori, dass es bald etwas zu essen gab und das beruhigte sie, denn danach konnte sie naschen, Kori naschte gerne in ihrer Kindheit.
 

Die Fünfjährige lies sich nach ihrer erfolglosen Keksjagt sachte am Küchenboden absetzen nur um dann wieder mit vollem Karacho in den Raum zu laufen wo sich die Gäste befanden. Natürlich kannten die Gäste Kori, da sie alle hier von der Insel waren. Seit Anaguma hier mit ihr aufgetaucht waren, hatten sie das Mädchen ebenso aufgenommen wie ihn, auch wenn nicht immer alle mit ihr einverstanden waren.
 

Kori setzte den anderen Kindern Flausen in den Kopf, da sie immer alles haben und alles machen wollte. Ihr Freigeist war den meisten Inselbewohnern zu intestiv und unpassend für eine unsichtbare Insel inmitten der Grandline.

Noch dazu kam, dass die Dorfälteste Kori mit einem unangenehmen Omen begrüßt hatte.
 

„Du wirst Unheil über diese Insel bringen“, hatte sie mit ausgestrecktem Finger zu dem Bündel in Anagumas Armen gesagt, als dieser auf Rainy Bow Island ankam.

Für ihn war klar, dass er auf dieser Insel leben würde, da er hier durch einen Zufall in seinem Berufsleben schon einmal aufgetaucht war und sofort Freundschaft mit den Inselbewohnern geschlossen hatte.
 

Die Bevölkerung von Rainy Bow Island sah nicht anders aus als andere Menschen. Allerdings waren sie alle sehr bunt gekleidet und die Haare strahlten in den buntesten Farben.
 

„Weißes Kind, kleine Hexe“, hatte die Dorfälteste noch geschrieen und verschwand kurz darauf im Wald der sich um das kleine Dorf siedelte. Sie hatte dort eine Hütte aus der sie seit diesem Tag nicht mehr kam. Niemand wusste, ob sie noch lebte. Auch wenn die Leute viel auf die Meinung der Alten legten, konnten sie doch ihren Freund nicht fort schicken, schon gar nicht mit einem Baby.

Die Mutter hatte das Kind zurückgelassen. Mehr wussten die Bewohner nicht, mehr mussten sie nicht wissen.
 

Anaguma war sehr traurig wegen dieser Situation, dass er gehen wollte, doch die Bewohner hatte ihn bereits damals schon so ins Herz geschlossen, dass sie ihn nicht gehen liesen, auch wenn es gegen ihre Natur ging, der alten Dame den Rücken zu zuwenden. Wie sehr sie dies vielleicht noch bereuen würden, wussten sie nicht.
 

„Kori, jetzt lass die armen Leute in Ruhe“, rief Anaguma dem kleinen Wirbelwind nach, den er total aus den Augen verloren hatte als er ebenfalls in den Bewirtungsbereich kam. Wo hatte sie sich nur schon wieder versteckt?

In den Gesichtern einiger Dorfbewohner konnte er sehen, dass sie nicht gerade erpicht über Koris Aktion waren, denn wie er nun sah hatte sie einen Tisch mitgerissen und die daraufstehenden Güter am Boden verteilt. Bestimmt war es deswegen so leise in diesem Moment.
 

Manchmal fragte er sich, was mit dem Mädchen falsch lief, all die anderen Kinder hier auf dieser Insel benahmen sich einiger maßen und stellten keine gröberen Dinge an. Nur Kori zerstörte alles, was ihr zwischen die Finger glitt und stifftete Unheil, wie es die alte Dame sagte, doch hatte sie damals wirklich das gemeint? Natürlich nicht. Auf die Inselbewohner warteten noch ganz anderen Katastrophen mit denen sie nicht rechneten, kein bisschen. Denn ihnen waren die kleinen aktuellen Katastrophen bereits genug des Guten.
 

„Ich wollte das nicht“, schluchze Kori unter einem leeren Tisch hervor. Aus ihrer Stimmlage konnte Anaguma erkennen, dass seine Tochter verletzt war und so eilte er sofort zu ihr um sie unter dem Tisch hervorzuziehen und hoch zu nehmen.
 

„Na toll, du hast dich mit dem Glas geschnitten“, mahnte er und begutachtete Koris aufgeschnittenen Handflächen. Sie war nicht nur ein wahrer Wildfang, nein, sie war auch noch ziemlich ungeschickt und Anaguma betete jeden Abend, dass sie nicht für immer so bleiben würde. Denn er wusste genau, Kori blieb nie für immer auf dieser Insel. Dazu hatte sie zu starke freigeistige Wurzeln. Denn Anaguma war als Marinesoldat tätig, nein, er war nicht nur Soldat. Bevor er Kori ganz alleine und verloren vor seiner Kajüte gefunden hatte, war er kurz vor der Beförderung zum Kapitän zur See, doch mit einem Baby konnte er diesen Posten nicht abnehmen und so ging er in den Ruhestand mit dem Wunsch irgendwann wieder zur Marine zurück zu kehren. Doch nun war er zu Müde dafür. Das Familienleben hatte ihn mitgenommen, auch wenn er keine Frau hatte, so war Kori für ihn die einzige Familie.
 

„Papaaa...das tut weh“, sagte Kori unter Tränen und die bösen Gesichter der Dorfbewohner lichteten sich doch wieder. Man konnte doch einem weinenden Kind nicht böse sein. Nicht damals nicht heute. Doch geholfen hatten sie nicht. Anaguma war schon an Ort und Stelle, da wollte sich niemand einmischen. Sie nickten ihm nur zu als er mit dem Kind nach hinten ging, an der Küche vorbei in einen Aufenthaltsraum den er für den Koch und die Kellner eingerichtet hatte.

In dem Raum stand ein kleiner heruntergekommener Tisch, schlicht und einfach, was brauchte man mehr?

Er setzte Kori direkt auf den Tisch als auch schon die Küchenhilfe mit einem feuchten Tuch hereinkam.
 

„Danke Tana, du bist ein Schatz“, sagte er zu der jungen grünhaarigen Dame, die ihm zur Hilfe eilte. Tana war die Tochter seines besten Freundes Ingrim, deswegen lies er sie dort in der Küche und auch als Kellnerin aushelfen. Süß lächelnd verließ Tana wieder den Aufenthaltsraum und machte sich daran draußen für Ordnung zu sorgen. Anaguma war ihr für ihre Führsorge stets sehr dankbar. Sie half ihm auch, wenn es bei Kori darum ging Mädchensachen zu machen. Wie Kleider kaufen, da kannte sich eine junge Dame besser aus und Kori hatte auch Spaß mit ihr.

Anaguma hatte auch gehofft, dass Tana Kori bei anderen frauenüblichen Problemen half, wenn Kori erst einmal ein gewisses Alter erreicht hatte.
 

Vorsichtig wischte Anaguma das angesammelte Blut weg und Kori lies schweigend und schluchzend mit sich machen. Sie mochte solche Situationen nicht. Diesen Charakterzug hatte sie sowohl von ihrem Vater als auch von ihrer Mutter. Es war kein schönes Gefühl verletzt zu sein und so nahm sich die Fünfjährige vor, sich nie wieder weh zu tun.
 

„Das war das letzte mal“, sagte sie beinahe schon genervt. Nun gut, sie war ungeschickt und dementsprechend aufgeschunden waren ihre Knie, zerfetzt waren ihre Kleider und waren Schrammen auf ihrer ganzen Haut zu finden. Nun hatte sie auch noch tiefe Schnittwunden auf den Handflächen.
 

„Das wäre wunderbar, mein Schatz“, sagte Anaguma und band die kleinen Kinderhände in Verbände ein. Kori’s Hände waren für ein Kind ziemlich rau, für den Wirbelwind, der sie war, allerdings ganz normal.

Sie war überall dran, kein Stein war ihr zu steil und kein Baum zu hoch. Sie wollte hoch hinaus, das spürte Anaguma schnell. Denn als sie so zirka ein Jahr alt war hing sie bereits am Luster über ihrem Gitterbett. Auch damals war Anaguma das Herz in die Hose gefallen. Wir was das Einjährige nur da hoch gekommen? Es blieb ihm ein Rätsel, denn Kori begann erst mit 1 einhalb Jahren an zu plaudern. Zum Glück hatte sie eine gute Sprache, allerdings hatte er das Gefühl, dass sie anderen vielleicht hinten nachgewesen sein könnte. Er ahnte ja nicht, dass Kori für immer ein stures Kind bleiben würde. Denn zu ihrem steten Drang alles haben zu wollen kam die Sturheit. Er wunderte sich ja schon, dass sie bei den Keksen so schnell aufgegeben hatte und weggelaufen war. Bestimmt hatte sie ein Ablenkungsmanöver gestartet, doch dies ging schief und nun hatte er das Blutbad.
 

„So, und jetzt benimm dich, willst du nicht mal wie all die anderen Kinder ein Buch ansehen?“, fragte er, doch er bekam nur ein trotziges Kopfschütteln samt herausgestreckter Zunge. Da war sie wieder, die Trotzphase. Nun war Kori beleidigt und es war an Anaguma sie aufzuheitern, doch darauf hatte er in diesem Moment keine Lust, also dies er das Mädchen tatsächlich einfach sitzen. Er spielte schon viel zu oft den Idioten für sie, empfand er.

Viel lieber wollte er sich bei den Gästen für Kori’s Aktion entschuldigen also ging er hinaus.

Kori blieb auf den Tisch sitzen. Ihre Hände eingepackt in die weißen Verbände und die Arme verschränkt. Ihr Blick verfinsterte sich und mit einem Mal lies sie wieder einen Brüller los, dass Anaguma nur wieder die eben zur Entschätigung gebrachten Speisen fallen lies.
 

„Dieses Kind bringt mich bald ins Grab“, sagte er, deutete Tana das hier zu richten und verschwand wieder im Aufenthaltsraum.

Dort schritt er zu dem wie am Spieß schreienden kleinen Mädchen und packte sie an den Trägern ihres Kleides. Er hatte gut zugepackt, denn ansonsten wäre sie nur ohne Kleid auf dem Tisch gesessen und hätte weiter gebrüllt. Doch so hatte er sie fest im Griff und hob sie auf Augenhöhe, was sie doch überraschte.
 

„Du bist der einzige Mensch in meinem Leben, ich habe Gäste“, sagte er mahnend und sah ihr dabei ernst in die Augen. Kori wischte sich die Tränen weg.
 

„Ab da musst du nicht böse zu mir sein“, drückte sie traurig heraus, biss sich auf die Lippen und versuchte Anagumas ernsten Blick nachzuahmen. Vergebens, sie sah mehr verstört als ernst aus, was Anaguma zum lachen brachte und schon hatte er ihr alles vergessen.

Er nahm sie in den Arm und ging mit ihr in die Küche. Dort setzte er sie auf die Theke und reichte ihr dann doch einen Keks. Koris Augen begannen zu strahlen, doch mit den eingebundenen Händen war es nicht einfach den Keks zu greifen, da Anaguma es bevorzugt hatte, ihr die Hände so einzuwickeln, dass der Verband Boxhandschuhen glich.

Kori nahm den Keks also zwischen ihre beiden Hände und verdrückte ihn auf diese Art. Dass dabei der Verband total versaute bedachten sie beide nicht. Bereut hatte es nur Anaguma, seiner Tochter war das egal.
 

Bis zum Abendessen hatte Anaguma noch viel mit Kori zu kämpfen. Angefangen hatte alles nach dem Keksessen mit dem Anzünden des Gasherdes, was sich als schlechteste Idee herausstellte, die man mit einem Kind haben konnte, dessen Hände in Verbände gwickeltet waren.

Natürlich hatte Kori – wie so oft – neugierig zum Feuer gegriffen und fing durch den Stoff und ihre Hände gleich selbst an zu brennen. Hysterisch war das Mädchen hinaus gelaufen und Anaguma gleich hinten nach.
 

„Kori bleibst du stehen“, schrie er ihr nach. Gerade so hatte er noch einen Eimer Wasser geschnappt der für solche Fälle tatsächlich bereit stand. Nun gut, er stand dafür bereit, dass man den alten Gasherd löschen konnte, wollte er einmal nicht so, wie Anaguma es wollte. Doch ein brennendes Kind hätte dadurch auch Erlösung gefunden.

Kori – nicht zu stoppen – lief schreiend durch das Lokal und nun wurden auch die Gäste nervös. Beinahe alle verließen fluchartig das Gebäude während Anaguma dem Kind nachlief und unglücklich über einen Stuhl fiel wodurch er das Wasser verschüttete. Kori kreischte nur noch mehr und setzte die Tischtücher in Brand, wobei sie keinen auszulassen schien.
 

„Das ist heiß“, schrie sie fuchtelte mit den Armes herum, was die Situation nicht einfacher machte, da sie noch immer durch das Lokalinnere lief und sämtliche Stoffe wie Servietten, Türvorleger, Vorhänge und Tischläufer in Brand setzte.

Lange dauerte es nicht, da stand das ganze Lokal in Flammen und Anaguma konnte die Kleine gerade noch so am hinteren Teil des Kleides packen, lief mit ihr aus dem brennenden Haus und tauchte sie eiligst ins Wasser. Welch ein Glück, dass das Lokal gleich direkt neben dem Meer gebaut wurde.
 

Anaguma merkte gar nicht, dass bereits einige Dorfbewohner mit der Feuerbekämpfung beschäftigt waren. So hatte er nur sorge um sein brennendes Kind, welches nun von oben bis unten nass war und ihn nicht gerade begeistern ansah. Die Verbände waren schwarz und tropften nur so. Wie ein gegossener Pudel sah das Mädchen aus, ein sehr trotziger gegossener Pudel. In dem Moment fiel dem Wirten auch ein, dass sein Lokal brannte und so wandte er sich schnell zu diesem um. Nungut, es brannte nicht mehr, allerdings war einiges vom Feuer besiegt und er seufzte.
 

„Na immerhin ist niemanden etwas passiert“, sagte er als er sah, dass wirklich alle außer Gefahr waren. Erschöpft lies er sich neben Kori nieder, die immer noch im Wasser stand und nur so vor sich hin murrte. Sie hasste die Welt in diesem Moment, das sah man ihr an. Anaguma war das aber egal, er war einfach nur froh, dass ihr nichts passiert war.
 

„Du bist ein Hirsch“, sagte er fassungslos, stand dann aber doch auf, um sie hochzunehmen und ging dann mit ihr zu den anderen.
 

„Es tut mir leid, dass die Sache so aus dem Ruder gelaufen ist“, sagte er aufrichtig. Er wollte sich noch weiter erklären, doch Ingrim winkte ab.
 

„Mach der kleinen mal ein Sandwich und bring sie dann ins Bett, wir werden und morgen Früh hier treffen und Ordnung machen“, sagte er und alle stimmten ihm zu. Es war schon dunkel geworden, dass hatte Anaguma erst jetzt realisiert.
 

„Danke Leute...“, sagte er nur noch und jeder machte sich auf den Weg nach Hause. Nach diesen Ereignissen hatte niemand mehr Lust auf irgentetwas. Kori wurden böse Blicke zugeworfen, doch das kannte sie. Sie hatte nicht zum ersten Mal etwas Schwerwiegenderes angestellt.

Der Blick den sie den Leuten schenkte war dementsprechend unbeeindruckt. Nun hatten sie wieder die Worte der alten Dame im Kopf. Unheil. Hexe.
 

„Ich bin müde“, sagte Kori und ging genervt in das angekogelte Haus. Zum Glück hatte es nur oberflächig gebrannt und das Holz ist nicht stark angegriffen. Man konnte also noch darin schlafen. Allerdings hatte Anaguma nun Renervierungsarbeiten vor sich auf die er sich nicht freute.
 

Anaguma musste an Kori’s Mutter denken. Sie war bei ihrem ersten und einzigen Treffen genau wie Kori jetzt. Älter natürlich und sprachlich begabter, doch ihr Charakter war genauso. Er mochte das sehr an ihr, weshalb er ihr auch gleich in dieser einen Nacht verfallen war. Nur dumm, dass er nicht an die Konsequenzen dachte und erst recht, dass er die Piratin nicht erkannt hatte, die am nächsten Tag verschwunden war.
 

“Das Kori, ist der Kiel des Schiffes“, ertönte die tiefe Stimme Anagumas und dieser deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger aus dem Zimmer, aus dem Fenster, an den Himmel. Es war bereits richtig dunkel und man konnte die Sterne sehen.

Im Zimmer war das Licht abgedreht und Anaguma stand mit Kori im Arm vor dem Fenster, welches zu dem Zimmer des Mädchens gehörte. Er zeigte ihr die Sterne und erzählte Geschichten darüber, da er schon merkte, dass die Kleine sich auch in ihrem jungen Alter von 5 Jahren sehr für Sterne interessierte. Alles war vergeben nachdem Kori Zähne geputzt hatte und in ihr Nachthemd schlüpfte. Ebenso hatte er ihr vor dem zu Bett gehen einen frischen Verband auf die Hände gebunden. Der ehemalige Marine konnte dem Wildfang nicht lange böse sein. Nie.
 

Das Zimmer befand sich im oberen Stock des angekokelten Gebäudes. Der obere Stock erfüllte den Zweck der Schlafgemache für den Lokalbesitzer, Anaguma und seine Tochter. Ein Glück, dass das ganze Haus nicht gänzlich abgebrannt war.

„Und was macht das?“, fragte Kori und lehnte sich etwas über die Arme ihre Vater‘s um besser aus dem Fenster sehen zu können. Das Fenster war geschlossen, aus Angst, Kori könnte hinaus fallen. Der Ex-Marine setzte sich mit seinem Schützling aufs Fensterbrett und begann zu erzählen.
 

„Argo Navis war das Schiff von Jason und seinen Gefährten, den Argonauten, die das goldene Vlies, ein goldfarbenes Widderfell suchten. Jason war Sohn eines Königs, Aison hieß der und dieser wurde von seinem Halbbruder Pelias um die Thronfolge gebracht. Pelias ist also König geworden, obwohl Aison es werden sollte. Jason sollte den Thron wieder erhalten, wenn er Pelias das goldene Vlies bringen würde, was unmöglich war, weil das sagenhafte Fell in einem heiligen Hain von einem todbringenden Drachen bewacht wurde. Aber mit Hilfe der Königstochter Medea schaffte es Jason, das Fell zu bekommen. Das Schiff Argo und das Vlies wurden in den Himmel versetzt, das Vlies ist gleich hier drüben, das ist auch als Sternbild des Widders bekannt“, erzählte er von einer Sage und deutete auf das Sternbild des Ares.
 

„Wow…das ist aber eine coole Geschichte.“

Kori liebte die Geschichten, die ihr Vater ihr so erzählte, war aber ab und zu schon traurig, dass sie keine Mutter hatte wie all die anderen Kinder. Doch ihr Vater war dafür der beste, den sie sich wünschen konnte.
 

Anaguma hatte Kori nur einmal von Mutter erzählt. Er hatte ihr gesagt, dass sie ihn gebeten hätte, auf sie aufzupassen weil sie außerhalb der Insel so viel zu tun hätte und nicht wollte, dass dem Mädchen etwas geschah. Eigentlich stimmte es auch, allerdings ließ er dabei außer Acht, dass die Mutter Piratin war und viel zu tun eher meutern und morden war.

Anaguma hütete Kori schon seit sie 8 Monate alt war und er redete nie schlecht über ihre Mutter. Er sagte ihr nur, dass sie Nachsicht haben sollte. Und das sagte er zu einem kleinen Mädchen, welches die Welt da draußen kaum verstand. Sie wusste nicht, was Nachsicht war, hatte sie aber. Sie wusste noch nicht so recht, was Gerechtigkeit war und was Unrecht ist, handelte aber stets gerecht. Kori war für ihr junges Alter bereits sehr reif. Sie verstand, dass ihre Mutter keine Zeit für sie hatte und auch, dass es nichts brachte, Anaguma die Ohren voll zu heulen, dass sie ihre Mama sehen und mit ihr spielen wollte.
 

Lieber sprach sie mit ihrem Lieblingsteddy darüber. Diesen Teddy hatte sie schon immer, Anaguma sagte ihr, das ihn ihre Mutter ihr zum Abschied geschenkt hätten. Deswegen konnte sie mit ihm auch am besten über diese reden.
 

„Teddy? Denkst du, sie denkt an mich?“, fragte sie oft und starrte mit ihren eisblauen Augen auf die schwarzen Knopfaugen, die ihr keine richtige Antwort gaben, aber doch in ihren Gedanken. In ihren Gedanken sagte der Teddy nämlich: „Natürlich, sie vermisst dich, aber sie muss viel erledigen.“ Genau das hatte Anaguma nämlich auf diese Frage gesagt, als sie sie zum ersten und letzten Mal stellte. Aber Anaguma wirkte immer traurig, wenn Kori früher nach ihrer Mutter gefragt hatte. Er hatte ihr aber auf die Frage, warum er so traurig war, nicht geantwortet. Kori verstand erstaunlicherweise und entschied sich, nur noch den Teddy nach ihrer Mama zu fragen und dieser gab ihr in Gedanken immer Antworten und war nie traurig.
 

„Und jetzt gehst du schlafen ja?“, sagte Anaguma und hob Kori vom Fensterbrett weg um sie in ihr Bettchen zu legen. Kori lies das mit sich machen und schnappte sich sogleich ihren Teddy, als sie im Bett angekommen war.

Sie lies sich zudecken und guckte dann in Anagumas grüne Augen.
 

„Schlaf gut, Papa“, sagte sie und gähnte bereits verschlafen. Es war ein langer Tag und sie wollte immer lange aufbleiben um die Sterne zu sehen und eine neue Geschichte zu hören.
 

„Schlaf schön, Kori. Morgen erzähle ich dir von Nyagumi“, sagte er und hoffte, dass dies eine gute Idee war. Er freute sich sehr, dass Kori so ein Interesse an den Sternen hatte und versuchte dieses Interesse so gut wie nur Möglich auszubauen. Er las sogar bis spät in die Nacht Bücher über alte Mythen um Kori davon zu erzählen. Anaguma war sich sicher, dass Kori mit diesem Interesse sicher etwas anfangen könnte. Allerdings hoffte er, dass er Kori mit diesen Mythen keine Flausen in den Kopf setzte und das Nyagumi war so ein Grenzfall.
 

„Nyagumi“, sagte Kori leise und schlief auch schon mit ihrem Teddy kuschelnd ein. Kori schlief immer recht rasch ein. Außer zu Vollmond, da war sie unheimlich quängelig, quängliger als unter Tags, und lies sich kaum bändigen. Anaguma musste da schon manchmal eine ganze Nacht neben ihr sitzen und sie besänftigen. Das kleine weißhaarige Mädchen war nämlich durchaus belebt und dies zeigte sich besonders in solchen Nächten. Die Tage um Vollmond war sie auch sonst sehr aufbrausend und tobte um die Insel.
 

Die Insel auf der Kori und ihr Vater lebten – Rainy-Bow-Island – befand sich auf der Grandline. Rainy-Bow-Island war eine unsichtbare Insel und konnte nur erreicht werden, wenn man wusste, wie.
 

Vom Meer aus konnte man um die Insel herum eine auffällig hohe Ansammlung von Regenbögen sehen, da es um die Insel herum immer regnete, aber dennoch immer die Sonne schien. Schiffsfahrer mieden dieses Spektakel, da es ihnen unheimlich vorkam. Nur einige wenige mutige oder eher neugierige Seemänner, darunter auch Anaguma vor einigen Jahren, trauten sich näher heran. Anaguma merkte, dass die Regenbögen fixe Standorte hatten und so versuchte er, einen Regenbogen zu erreichen und dann geschah es. Anagumas Schiff setzte am Regenbogen an und dieses schien sanft über den Regenbogen zu gleiten und ehe er sich versah landete er am Hafen einer kunterbunten Insel.
 

Diese Methode, die Insel zu erreichen, sprach sich herum, war aber nicht verbreitet genug, da zumindest Anaguma Freunde hier gefunden hatte und ihnen nicht die Mühe mit neugierigen Piraten machen wollte. Eines Tages, und zwar genau an dem Tag, als er Kori bekommen hatte, zog er hier her und lies sein altes Leben zurück, was der 37-jährige nie bereute. Immerhin hatte er hier seine Bar, seine Freunde und seine kleine Kori.
 

Anaguma ging in sein Schlafzimmer und legte sich in sein Bett, den Pyjama hatte er schon angezogen, bevor er Kori die Geschichte erzählte.
 

Die Nacht verging und Anaguma war schon zeitig, wie jeden Tag, auf den Beinen. Immerhin hatte er eine Bar zu führen und er verdiente leider nichts vom Nichtstun.

Er drehte das „geschlossen“-Schild um, dass da nun „geöffnet“ stand, wenn man von außen zu der Eingangstür trat und sperrte sie natürlich auch auf, dass die Gäste herein kommen konnten. Auch wenn das Haus angekokelt war, sollten die Leute erst einmal Frühstücken ehe man sich an die Renovierarbeiten machen konnte.
 

Auf Rainy-Bow-Island gab es die leckersten Früchte, welche Anaguma stets noch früher in der Früh sammelte. Die Früchte erinnerten größentechnisch an Äpfel oder Birnen und sie gediehen hier in den verschiedensten Farben und Formen. Und jede Frucht schmeckte so, wie sie aussah. Dieses Phänomen konnte sich niemand erklären, doch so war es nun einmal.
 

„Papa? Das Ei ist nicht durch“, sagte Kori tadelnd als sie zu einer bereits christlichen Zeit an der Bar saß und ein Spiegelei bekommen hatte. Anagumas Kochkünste waren nicht gerade die Besten, weshalb die Inselbewohner lieber vom Buffet nahmen, was Anaguma schon sehr passte. Nur Kori wollte immer ein Spiegelei zum Frühstück. Für Mittags hatte er ja einen Koch und Tana.
 

„Wenn du damit nicht zufrieden bist, kannst du es dir gerne selbst machen“, murrte er ein wenig. Er wusste, dass er kein guter Koch war, aber er wollte sich nicht so von einer 5-Jährigen anmachen lassen.
 

„Ich machs sicher besser als du“, sagte Kori und zeigte ihrem Vater frech die Zunge, wobei sie dann doch lieber weglief. Anaguma nahm ihr stets die Nase weg, wenn sie frech war. Dies verstand sich so, dass er den Zeige- und Mittelfinger so über ihrer Nase zusammenkniff und seinen Daumen dann so zwischen diese Finger drückte, während er die Hand von Kori nahm, um so ihre Nase zu symbolisieren.
 

Kori glaubte jedes mal, dass er ihre Nase hatte, deswegen lief sie in letzter Zeit lieber weg, wenn sie merkte, dass sie frech war.
 

Im Normalfall fasste sie sich schnell an die Nase und protestierte, dass Anaguma sie ihr wieder geben sollte, worauf er eine scheinbar magische Bewegung mit der Hand machte und alles war wieder beim Alten.
 

„Kommst du sofort wieder her, du freches Kind“, rief er ihr nach, doch Kori war bereits aus der Bar gestürmt, wobei sie einen Gast über den Weg rannte, der gerade noch so ausweichen konnte, dass er Kori nicht zu Boden stieß und es nur bei einem Rempeln blieb.
 

„Holla, junge Dame“, rief er ihr lachend nach und betrat die Bar, wo er freudig von Anaguma begrüßt wurde. Solange Kori draußen spielte, wollte er schnellst möglich das Haus wieder richten.

Auf den Tischen lagen keine Tischdecken, nur Teller standen dort. Aber mit ein wenig Fantasie und Zeit wollte er bis zum Abend alles wieder gerichtet haben.
 

Kori lief an den Hafen, wo sie sich gerne aufhielt. Sie sah gerne hinaus aufs Meer, wobei sie leider nie mehr als das Wasser sah. Denn man konnte nicht nur die Insel von Außen nicht sehen, man konnte leider auch von der Insel aus nicht sehen, was sich außerhalb wirklich abspielte. Es wirkte nur so, als wäre das Meer leer von Schiffen, Möwen, Stürmen oder der gleichen. Einzig die Regenbögen waren zu sehen, über welche man die Insel genauso verlassen konnte wie man sie erreichte. Sogar der Regen war hier. Allerdings hörte er genau da auf, wo der Strand, beziehungsweise die Ankerplätze begannen.
 

Hinter Koris Rücken befand sich das Dorf. Es gab nicht besonders viele Leute hier auf Rainy-Bow-Island, aber wenige waren es auch nicht. Man kannte jeden, aber auch nicht jeden gut genug.

Das Dorf wurde von Jahr zu Jahr um ein bis zwei Häuser größer. Dieses Dorf war auch kein normales Dorf und das nicht nur, weil es auf einer unsichtbaren Insel lag. In einem normalen Dorf war man es wohl gewöhnt, dass jedes Haus eine andere Farbe hatte, doch hier war das Anders. Natürlich hatte hier kein Haus die gleiche Farbe wie ein anderes. Noch nicht einmal die eine Wand eines Hauses hatte die gleiche wie die andere. Nicht nur die Regenbögen um die Insel herum waren bunt. Alles war bunt. Die Häuser, die Dächer, die Menschen, alle. Nur Kori war nicht besonders bunt. Sie trug gerne helle Kleidung und am liebsten weiße.

Heute trug sie ein weißes Kleidchen mit beigen Längsstreifen. Anaguma mochte es eigentlich nicht, immerhin war Kori auch ein kleiner Wildfang und machte sich stets schmutzig und helle Kleidung war so schwer wieder sauber zu bekommen. Doch das Mädchen lies sich von ihrer Vorliebe nicht abbringen. Dies war noch so ein Grund, sie unheimlich zu finden. Sie lebte auf Rainy-Bow-Island, der wohl buntesten Insel auf der ganzen Welt und bevorzugte das farblose Weiß.
 

Kori sah gerne in die Ferne hinaus. Sie wollte einfach nicht glauben, dass man nichts sehen konnte. Ihrer Meinung nach, konnte man ja nichts sehen, was nicht da war. Denn da sie nie Besuch von außerhalb hatten, zumindest seit Kori sich erinnern konnte, war für sie klar, dass nie jemand in der Nähe war. Sie wollte einfach nicht wahr haben, dass sie die Wirklichkeit hinter der Regenwand nicht sehen konnte. Nur die Sterne konnte man so sehen, wie sie wirklich am Himmel standen.
 

Das weißhaarige Mädchen saß also am Steg, knapp vor der Regenwand, und sah zu wie die einzelnen Tropfen herunter prasselten. Die Regenwand tat sich genau am Ende des Stegs auf. Wenn Besucher kommen würde und ihr Schiff an einem der Stege ablegen würde, würde das Schiff nicht angeregnet werden, es sei denn, es handle sich um ein bombastisches Schiff, aber dieses Problem hatte man hier noch nicht.
 

„Immer nur die langweiligen Menschen hier…“, murmelte Kori und sah betrübt in die Regenwand. Kori hatte hier nicht viele gleichaltrige Kinder. Die meisten waren viel Älter als sie und wollten nicht mit ihr spielen, weil sie noch so klein war und nicht verlieren konnte. Und die, die in ihrem Alter waren, hatten Angst vor ihr. Kori wütete nämlich, wenn sie ein Spiel verlor und zerstörte schon einmal das ein oder andere Spielbrett. So wurde es zu Kori‘s Schicksal alleine zu sein. Zumindest wenn es um kindliche Spielkameraden ging. Ihr Vater spielte schon gerne mit ihr und lies sie meistens gewinnen. Allerdings spielte er das gut genug, dass Kori ihm glaubte.
 

Der Tag verging und Kori verbrachte viel Zeit am Steg, aber auch im Wald, wo die bunten Fruchte wuchsen. Sie sammelte diese oft untertags für ihren Vater, dass er stets frische Früchte anbieten konnte und Kori machte das gerne.
 

Abends saßen Kori und Anaguma noch in der Bar, die bereits geschlossen war (Anaguma wollte keine Nacht-Bar daraus machen, da er Kori doch einen geregelten Tagesablauf ermöglichen wollte, daher war es eher eine Tagbar) und spielten Karten. Sie spielten sowas wie MauMau und Kori schien zur Abwechslung mal wirklich alleine zu gewinnen, was Anaguma sehr stolz machte. Er freute sich sehr, wenn Kori Fortschritte machte und ein simples Kartenspiel gegen einen erwachsenen Mann zu gewinnen war so ein Fortschritt.
 

„So, jetzt aber ins Bett“, sagte Anaguma und packte die Karten weg. Kori sprang gleich auf und lief ins Badezimmer um sich umzuziehen und die Zähne zu putzen. Sie wusste noch genau, dass Anaguma ihr heute von Nyagumi erzählen wollte und sie war sehr neugierig darauf.
 

Als sie beide bettbereit waren, also Zähne geputzt und den Pyjama angezogen hatten, legte Anaguma Kori ins Bettchen und setzte sich neben sie an den Bettrand. Heute zeigte er ihr also kein Sternbild. Das Nyagumi musste also etwas ganz anderes sein und so erzählte Anaguma von einer durch die Natur entstehende Light-Show, wenn man es so nennen konnte.
 

Kori lauschte ihm mit gespitzten Ohren und ihre Augen wurden immer größer je mehr er erzählte und begannen gegen Ende der Erzählung sogar zu glänzen. Kori war begeistert.
 

Wenn Merkur, Venus und Mond in einem bestimmten Winkel zwischen Sonne und Erde stehen, wird das Licht, das hindurch und daran vorbei husch, gebrochen und es entstehen bunte Lichterscheinungen. Farben spielen sich am Himmel. Es entsteht also eine bombastische Lightshow. Formen bilden sich, Farben ändern sich ununterbrochen und teilweise entsteht der Eindruck von bunten, farbwechselnden Tüchern am Himmel (so wie ein Nordlicht).

Durch die Sonnenverdeckung von Merkur, Venus und Mond wird nur ganz wenig Licht durchgegeben zu dem Ort wo es gesehen wird, der Rest der Welt wird von Licht, das an den Himmelskörpern vorbeigelangt erhellt und ist von dem Spektakel nicht betroffen, auf der anderen Seite der Erde ist natürlich stockfinstere Nacht. Dieses vorbeihuschende Licht bricht dann und erschafft dieses wunderschöne Phänomen.

Durch das wenige durchdringende Licht wird es ziemlich dunkel und das Spektakel kann in voller Pracht bewundert werden.
 

Durch die Geschwindigkeiten der Objekte im Sonnensystem ergibt es sich so, dass sich diese "Lightshow" alle 3 Jahre 2 Monate und 1 Tag wiederholt.
 

Und durch den Rhythmus von Umdrehungen der Erde und Umkreisungen der Sonne kann dies nur in der neuen Welt bewundert werden. Wenn man die Ereignisse zeitlich und örtlich auf der Karte einzeichnen würde, würde eine Linie entstehen, die eine oszillierende Kreisbewegung darstellt.
 

Anaguma zeigte Kori hierzu sogar eine Karte und gestand ihr, dass er noch nie ein Nyagumi gesehen hatte. Er zeigte ihr auch ein Buch in dem alles über diese Erscheinungen festgehalten wurde, allerdings konnte Kori noch nicht lesen.
 

„Ich will ein Nyagumi sehen“, sagte Kori begeistert, doch Anaguma seufzte nur. Er wollte nicht weg von dieser Insel, schon gar nicht mit Kori, es war zu gefährlich dort draußen. Und erst recht wollte er nicht wieder in diese Welt außerhalb der Insel, weil er sonst sicher Sehnsucht nach seinem alten Leben gehabt hätte. Obwohl er seine Entscheidung, mit Kori hier zu wohnen, nie bereute.
 

„Du musst schon warten, bis du groß genug bist, dann wirst du es alleine suchen und finden“, sagte er und klappte das Buch zu, in dem er ihr die Karte gezeigt hatte. Ihm war klar, dass Kori nicht für immer auf dieser Insel bleiben würde. Dafür hatte sie einfach nicht den Charakter.
 

Kori guckte ihren Vater schief an. Sie sollte alleine die Insel verlassen? Kurz wusste sie nicht, was sie sagen sollte, doch dann lachte sie vergnügt.
 

„Ich werde ein Nyagumi sehen“, sagte sie bestimmt, schnappte ihren Teddy und kuschelte sich in ihr Bett. Sie sah sehr zufrieden aus gerade und sehr verträumt. Denn sie malte sich gerade aus, wie ein Nyagumi aussehen konnte. Dies war ihr Traum. Das wollte sie um alles in der Welt sehen. Doch erst musste sie groß werden.
 

„Schnell, geh schlafen, dass morgen wird und ich groß werden kann“, sagte Kori und versuchte Anaguma aus dem Bett zu schubsen der gerade nur noch herzhaft lachen musste. „Wie ihre Mutter“, dachte er sich und stand auf.
 

„Schlaf schön“, sagte er und ging dann zur Tür, drehte das Licht ab, verlies den Raum, machte die Tür hinter sich zu und legte sich nun auch schlafen.
 

Kori wollte also ein Nyagumi sehen und sie war sich sicher, dass sie dieses auch sehen würde.

Sie nahm sich vor, schnell lesen und schreiben zu lernen, da sie merkte, dass das wichtig war.

Sie lernte in den folgenden Wochen, Monaten und Jahren auch mehr über die Sterne und ihre Konstellationen, nicht nur durch Anaguma, auch durch die kleine Bibliothek, die dieser sich angeschafft hatte sobald er erkannte, dass Koris Zukunft wortwörtlich in den Sternen lag.

In dieser Bibliothek fand Kori viele Bücher über Sterne, Sternbewegungen, Asteroiden und vieles mehr.
 

Kori war ein kluges Mädchen, welches schnell lernte und immer wissbegieriger wurde. Bald konnte sie aus den Sternen lesen, wie das Wetter wurde, wie gewisse Menschen tickten, wenn die Sterne eine bestimmte Anordnung hatten und sie lernte auch, sich anhand von Sternen zu orientieren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  SocialDistortion
2018-03-13T16:44:00+00:00 13.03.2018 17:44
Ahhhh wie süß ist bitte die kleine Kori?? :O
Man merkt auf jeden Fall, dass sie für ihr alter ziemlich klug ist und ihr natürlich nichts entgeht. Kann mir gut vorstellen, dass es mit der Kleinen echt nicht einfach ist. Der arme Papa. xD
Das Kapitel hat mir auf jeden Fall gefallen und mich definitiv ein paar Mal zum Lachen gebracht. :P

Antwort von:  Hypsilon
14.03.2018 09:01
Anaguma ist echt ein geplagter Papa xD Zum Glück hat er Unterstützung.
Jetzt überlege ich mir gerade, wie sehr sie die Crew ihrer Mama auf trab gehalten hätte, die wusste schon, warum sie das Kind lieber weggibt (auch wenns ihr schwer gefallen ist)
Super, dass ich dich mit klein Kori zum Lachen gebracht habe =D
Von: Mick_St-John
2018-03-01T09:30:32+00:00 01.03.2018 10:30
Guten Morgen Chiisuina,
So hat ja lange genug gedauert, bis ich wieder Zeit hatte reinzuschauen oder bzw zu lesen. XD
Das Kapitel hat mir auch sehr gut gefallen!
Du hast es sehr informativ gestaltet und es war nie langweilig!
Ich habe bei diesem Kapitel ganz oft schmunzeln müssen, besonders bei den Keksen, den Boxhandschuhen verbänden und Anagumas Sorge zwecks Frauenproblemen in der Zukunft XD!

Ps: Die Sache mit dem Ziehvater würde ich überarbeiten, weil so wie ich es verstanden habe ist er ja der leibliche Vater oder?

Dein Mick_St-John
Antwort von:  Hypsilon
01.03.2018 10:43
Guten Morgen,

freut mich sehr, dass du weiterliest und, dass es dir gefällt.

Bezüglich des Ziehvaters muss ich ehrlich sagen, dass ich das geändert habe, wie es scheint, habe ich das hier nicht ausgetauscht >.< wie peinlich.
Denn ja, er ist ihr leiblicher Vater, erst hatte ich geplant, dass er ihr das garnicht sagt, weil er sie uneingenommen aufwachsen lassen will, aber ich fand das dann eh doof xD
Ich werd mal gucken, dass ich das hier schnellstmöglich ausbessere.

Danke.
Liebe Grüße
Chii
Antwort von:  Hypsilon
01.03.2018 10:55
Ah ich habs eh ausgebessert, aber du meintest die Tatsache, dass er Kori vor seiner Tür gefunden hat oder?
Das liegt daran, dass ihre Mama Piratin ist und Kori dem Vater (Marine und daher besser für ein Kind) vor die Tür gelegt hat. Das klingt wohl ziemlich so als wäre sie irgendein Kind gewesen xD Sorry dafür.
Hierzu hatte ich vor Ewigkeiten mal einen One Shot, falls du magst: https://www.animexx.de/fanfiction/264212/?js_back=1

Liebe Grüße
Chii
Antwort von: Mick_St-John
01.03.2018 11:16
Nein das meinte ich nicht das hatte ich schon begriffen. Du hattest ihn nur einmal fälschlicherweise als Ziehvater bezeichnet. Die genaue Stelle weiß ich jetzt auch nicht mehr, ist aber auch nicht weiter schlimm ;)
Antwort von:  Hypsilon
01.03.2018 11:53
AH, ich habs gefunden! Danke, habs ausgebessert^^
Von:  So-Chan
2011-01-01T10:26:21+00:00 01.01.2011 11:26
Wiso has du keine Kommis -.-
Also erst ein mal die Story ist im Aufbau wirklich klasse, du hast eine sauberen verlauf somit lässt sich die Geschichte gut lesen.
Zur Geschichte selbst am besten gefällt mir die stelle wo du die Insel
Rainy-Bow-Island beschreibst.
Ich muss ehrlich sagen ich bin hin und her gerissen von der Beschreibung ich mag die Insel, würdest du sie mal zeichnen mit den ganzen Regenbögen? oder mach mal einen WB auf und setze an das man deine Insel zeichnen soll mit Kori^^


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