The kissing Whisky von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 40: Geheimnisse und Wünsche ----------------------------------- Kori wusste nicht, wie lange sie ausgeknocket war, aber als sie aufwachte fühlte sie sich wie kurz nach dem Kampf oder viel mehr mitten drinnen. Ihre Hand schnellte noch bevor sie die Augen öffnen könnte an ihren Hals, der immer noch brannte und sich schrecklich geschunden anfühlte. Sie ertastete einen rauen Stoff und tat diesen als Verband ab, der ihr nach ihrer Niederlage angelegt wurde. "Guten Morgen", sagte ihr eine wohlbekannte Stimme, worauf sie rasch die Augen aufschlug und direkt in Akios Gesicht starrte. Sofort machte sich das schlechte Gewissen breit, weil sie alles andere als nett zu ihm war als sie einander das letzte mal gesehen hatte. "Akio", krächzte sie. Ihr Hals tat unheimlich weh und die Verletzungen wollten ihr das Reden nicht gerade leicht machen. "Es tut mir so leid, was ich...", begann sie, doch Akio nahm ihre Hand und schüttelte den Kopf. "Das ist schon in Ordnung, das war eine andere Situation und ist lange vergessen", sagte er mit sanfter Stimme, doch die Gewissensbisse wollten dadurch dennoch nicht besser werden. "Ich weiß", seufzte Kori "Aber es ist mir ein Anliegen mich aufrichtig zu entschuldigen, ich bewundere deinen Vater wirklich sehr", sagte sie und Akio lächelte matt. Nach all dem was er ihr angetan hatte, war sie immer noch so begeistert von ihm. So viel mehr als er, der eigene Sohn. "Entschuldigung angenommen", nahm er ihre Geste an und ließ auch ihre Hand wieder los. Kori hatte nun Zeit, ihn zu mustern. Er sah sehr viel erwachsener aus als damals. Die Haare hingen ihm zwar immer noch wie Federn über die Schultern, doch seine Gesichtszüge waren markanter und zeichneten ein Gesicht, das schon vieles gesehen hat. Als sie seinen Haaren bis zu den Schultern folgte, fiel Kori ganz besonderes ein neues Merkmal auf.    "Akio! Dein Arm!", sie schlug sich die Hand auf den Mund und starrte ihren Freund mit großen Augen an, welcher - blöd wie er sich anstellte – erst einmal selbst schockiert zu seinem rechten Arm sah und dann den Mund aufschlug.  "Du hast recht, der ist weg!", sagte er und aus Koris entsetztem Blick wurde ein tadelnder und Akio winkte mit einem Lachen ab.    "Den hab ich bei der Schlacht auf Marineford verloren. Hab mich längst daran gewöhnt", erklärte er und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Die Augen waren wieder auf Kori gerichtet.    "Aber das ist doch schrecklich... wie ist das passiert? Wer war das?", fragte sie und auch das winkte der Blonde ab.  "Das tut nichts zur Sache", beendete er das Thema und eine Weile schwiegen die beiden einander an. Kori verstand nicht, warum er einen solchen Verlust so einfach wegstecken konnte. Sie seufzte. Wahrscheinlich aber hatte er sich wirklich daran gewöhnt, wenn er bereits zwei Jahr so lebte. Dennoch. Sie wollte sich nicht vorstellen, wie ihr Leben mit nur einem Arm war.    "Es tut mir unheimlich Leid, was dir mein Vater angetan hat", sagte Akio und sah dabei auf Koris verbundenen Hals. Diese zuckte aber mit den Schultern.    "Er hat mich wie eine echte Gegnerin behandelt und ich habe versagt, ich brauche noch so viel mehr Training", tat Kori die unvertretbare Tat ab, dass Akio  die Augenbrauen anhob.  "Konteradmirälin zu sein siehst du als Versagen an?", fragte er die Weißhaarige, welche nicht schlecht staunte. Als sie ihn fragte, wie er auf soetwas kam, erklärte er ihr, dass sie ja immerhin Hina besiegt hatte und das ziemlich eindeutig. Sakazuki konnte Kori keinen geringeren Titel geben, als den der Besiegten. Ihr Grinsen wurde immer breiter wie ihr bewusst wurde, was das eigentlich bedeutete.    Sie hatte es wirklich geschafft, sie hatte ihren Titel wieder und noch viel besser, sie war aufgestiegen. Akio gab Kori die Zeit, sich ihre Gedanken zu machen und beobachtete sie nur, wie ihr eindeutig die Gedanken durchgingen. Sofort beschloss sie für sich, ihre Crew wieder zusammen zutrommeln und ihre Jagd auf Piraten fortzusetzen, die Jagd auf eine besondere Piratin ganz speziell.  Doch dann dachte sie wieder an ihren enormen Nachteil Sakazuki gegenüber. Mit diesen Fähigkeiten brauchte sie sich nicht in die neue Welt begeben. Kori legte ihre Finger an die Stirn, sie zerbrach sich den Kopf, wenn sie darüber nachdachte, wie sie diesen Mangel beseitigen konnte und dann kam er plötzlich. Der Einfall. „Akio! Ich muss deinen Vater sprechen“, sagte sie weiterhin mit krächzender Stimme und Akio hob verwundert die Augenbrauen hoch. „Wozu?“, fragte er mit unterschwelligem Ton und Kori erklärte: „Er muss mich trainieren! Ich muss Haki erlernen und gegen einen solchen Teufelsfruchtnutzer bestehen können, ich muss alles lernen, alles!“ Der Blonde seufzte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sein Vater auch nur mit dem Gedanken spielen würde, jemanden auszubilden, doch Kori war zu entschlossen, das sah er ihren Augen sofort an und er wusste auch, sie würde nicht aufgeben, das sah ihr einfach nicht ähnlich. Wenn sie etwas wollte, dann zog sie das durch. Jeder Soldat, der halbwegs bei Sinnen gewesen wäre, hätte Sakazukis Herausforderung nicht einmal angenommen, doch nicht Kori, sie hatte ein Ziel, ein neues wie vor ein paar Jahren als sie der Marine beitrat, aber dasselbe das sie hatte, als Akio sie näher kennenlernte und sie gemeinsam bei Käpt‘n Reeyna eine Chance bekamen, etwas aus sich zu machen. Kori wollte weit hinaus, sie wollte die Spitze der Marine erklimmen und für eine Welt ohne Piraten und Kriminalität sorgen. Akio lächelte sanft und nickte. „Du solltest ihn einfach fragen, vielleicht willigt er ein“, sagte er schließlich und Kori nickte motiviert. Am liebsten wäre die Soldatin sofort aufgesprungen und hätte dieses Gespräch geführt, doch sie fühlte sich noch sehr schwach, doch dieses Gespräch sollte nicht lange auf sich warten lassen. "Wusstest du, wer Lakritz ist?", fragte Akio plötzlich neugierig und lehnte sich wieder ganz nahe an Kori, er wollte das Thema wechseln und ganz klar er hatte ein Geheimnis und er hoffte sehr, Kori kannte es noch nicht.  Bingo: Denn diese schüttelte den Kopf.    "Sie muss mit Garp verwandt sein", sagte sie aber, denn dass Sakazuki sie mit dem Namen Monkey D Lakritz angesprochen hatte, fiel ihr nun auch wieder ein. Akio grinste frech.    "Dann hör jetzt gut zu", sagte er und kicherte sich eins.   "Kori! Kori!", plötzlich drang vom Gang eine Stimme in das Zimmer, welche die Weißhaarige schnell zuordnen konnte und Akio verstummte erst einmal enttäuscht. Er wollte das jetzt loswerden.  Um die Ecke geschlittert kam die dunkelhäutige Soldatin mit den blassrosa Haaren, welche früher in Koris Crew war. Sie war aufgeregt, hatte sie etwas ausgefressen?   "Kori! Hast du gewusst, dass Laktritz und Garp verheiratet sind?!", brüllte diese fragend und eilte in das Krankenzimmer.  Akios Blick sprach in diesem Augenblick Bände. Der Admiralsanwärter erhob sich langsam aus seinem Stuhl und drohte Mushroom jeden Moment aus dem Raum zu katapultieren.  Er versuchte langsam und beruhigt zu atmen, doch ihr – seiner Meinung nach – blöder Blick, brachte die Bombe zu platzen.    "Das war mein Geheimnis, du rücksichtsloses Miststück!", brüllte er die Soldatin an und ließ dabei zum ersten Mal einen solchen Kraftausdruck über seine Lippen, dass die beiden Damen ihn erst einmal überrascht und entsetzt zugleich anstarrten und er brach sofort ein. „Mushroom, es tut mir so leid, ich wollte das nicht sagen“, wollte er sich entschuldigen, doch die Frau spielte die Beleidigte. Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust und sah entgeistert zu Seite. „Er bin ich das Biest und nun ein rücksichtsloses Miststück“, murmelte sie und hob die Stimme gekünstelt hoch an, doch dann zog sich ein Grinsen über ihr Gesicht und sie wandte sich Akio wieder zu. „Dieser Ruf gefällt mir“, sagte sie nur noch und zeigte ihm bevor sie sich schnell wieder verzog die Zunge. Sie wusste, wenn sie länger bleiben würde, bekam sie vielleicht Probleme, weil Akio klar wurde, dass er sie gar nicht beleidigt hatte. Kori saß die ganze Zeit über ruhig in ihrem Bett und dachte über die Neuigkeit nach. Ihre rechte Hand war Garps Frau. Sie fragte sich, warum sie nie davon erzählt hatte, aber dann wurde ihr bewusst, dass Lakritz rein gar nichts über sich preis gab außer ihrem Namen und nicht einmal den zur Gänze. „Das heißt, dass der Junge, der sich als Ace‘ Bruder ausgegeben hatte ihr Enkel ist“, schloss Akio die Verknüpfungen, die Kori noch nicht auf der Stelle auffallen wollten. Da klappte ihr der Mund auf. Natürlich. Monkey D Ruffy war Garps Enkel und somit auch Lakritz‘. War dies der Grund dafür, dass Lakritz vor über zwei Jahren wenig Potenzial in den Strohhut steckte? War dies Unterschätzung der eigenen Familie oder ein Schutzmechanismus? „Eigentlich tut das nichts zur Sache“, murmelte Kori. „Wenn sie in meiner Crew sein möchte, ist jeder ihr Gegner, der mein Gegner ist und wenn es ihr Enkel ist, dann ist er auch ihr Feind, wie meiner“, sagte Kori und warf die Decke zur Seite. Ihr war dabei egal, wie leicht bekleidet sie war und, dass Akio rot anlief bei dem Anblick. Auch wenn er sich gerne als Gentleman ausgegeben hätte, so riskierte er einen Blick und dabei fiel ihm etwas merkwürdiges auf. „Kori, was hast du da?“, fragte er und deutete auf ihren Hüftknochen auf dem sich ein kleiner schwarzer Stern befand. Die Soldatin sah dazu hinunter und legte mit einem sanften Lächeln ihre Finger auf die Tätowierung und dachte an den Tag an dem sie diese bekam. Kori und Vince lagen eines Abends gemeinsam vor Vinces Hütte auf dem Hügel auf Mina Island und starrten in den Himmel. Kori erklärte Vince die Bedeutungen von verschiedenen Sternenbildern gekoppelt mit Mythologie, die Kori sehr begeisterte. Vince nahm die Informationen eine nach der anderen auf. Er hielt nicht viel von den Geschichten, die Kori über die Sterne erzählte, doch er hörte ihr gerne zu und auch wenn er kein Wort davon glauben wollte, so waren die Geschichten dennoch interessant. Geschichten eben. „Du weißt wirklich viel über die Sterne“, sagte er ruhig, als sie ihm erklärte, wie man sich anhand dieser auf See orientieren konnte. Diesen Fakten konnte er glauben und damit konnte man auch sehr anfangen. „In den Sternen steht vieles, was wir hier herunten nicht wissen“, sagte sie und Vince verdrehte die Augen. Er richtete sich auf und sah zu ihr hinab. „Glaubst du das alles wirklich?“, er wollte einfach nicht glauben, dass eine so wissenschaftlich interessierte Person so einen Schwachsinn glauben konnte. Kori nickte. „Nur weil wir es nicht verstehen und es für uns ungreifbar wirkt, ist es deswegen nicht falsch“, sagte sie und richtete sich ebenfalls auf. „Du glaubst nichts davon, nicht wahr?“, fragte sie ihn und er nickte, sie lächelte. Es machte ihr nichts aus. Vince konnte andere Ansichten haben als sie und so zuckte sie mit den Schultern. „Das macht nichts“, sagte sie sanft und sah ihm in die Augen. Vince war sehr froh, dass diese Uneinstimmigkeit keine Probleme für Kori bereitete, denn er hatte sie wirklich sehr gerne und wollte seine einzige Freundin nicht wegen einer Meinungsverschiedenheit verlieren. „Weißt du, ich möchte mal ein Tattoo haben, das machen Leute, sie injizieren Farbe in die Haut und haben dann ein Bild für immer. Ich möchte einen Stern haben, für immer, genau hier“, sagte Kori begeistert und deutete auf ihren Hüftknochen. Mit dieser Aussage Vinces Zahnräder sofort zum Arbeiten. Er wusste genau, was ein Tattoo war. Ohne Vorwarnung sprang der Junge mit den blauen zerzausten Haaren auf und verschwand in seiner Hütte. Kori war es schon gewohnt, dass er bei Stichtwörtern einfach verschwand und im nächsten Moment mit einer Erfindung seines Vaters auftauchte, die er herzeigte, umso neugieriger wurde sie jetzt. Denn das Stichwort war: Tattoo. Und tatsächlich. Vince kam mit einer riesigen Gerätschaft wieder zu Kori hinaus. „Diese Maschine hat Vater für einen König entwickelt, der war übersät mit solchen Tätowierungen“, sagte Vince, stellte das Gerät ab und deutete dabei überall hin, wo der Mann tätowiert war und erzählte von den verschiedenen Formen und Bildern, die der Mann auf seiner Haut trug. Vor solchen Menschen allerdings hatte Kori ein wenig Angst, sie wirkten grimmig und die Masse an dieser Körperkunst erinnerte sie zu sehr an Piraten, weswegen sie nur dieses eine, dieses kleine haben wollte. „Sieh her“, sagte Vince und deutete auf die Maschine. Es sah ein beinahe wie eine Schreibmaschine aus, nur dass keine Buchstaben auf den Knöpfen waren, sondern Symbole und dort wo normalerweise das Papier eingelegt wurde, ragten etliche hebelartige Stäbe heraus. Rasch adjustierte Vince die Maschine vor Kori, was diese wundern ließ, was der Junge vorhatte. Als sie Vince so beobachtete, bemerkte sie wieder, wie gefesselt er war, wenn es um die Erfindungen ging, die er oder sein Vater bauten, er liebte die Mechanik und grübelte so wahnsinnig gerne über Verbesserungen nach und strebte stets nach Vollendung. Ruckartig griff sich Vince Koris Shirt und zog ein ein Stück rauf: „Still halten“, befahl er noch ehe sie protestieren konnte. Sie holte tief Luft, so war eine solche Geste doch nichts für Freunde, viel mehr für… doch bevor sie den Gedanken fertig denken konnte spürte sie einen stechenden Schmerz an der Stelle, wo Vince ihr Shirt hochgezogen hatte. Voller Entsetzen stellte sie fest, dass sich die Maschine an ihrer Haut festgesaugt hatte und schreckte auf. „Vince!“, doch er deutete ihr, sich still zu halten. Schon einen Augenblick später ließ die Maschine von ihr ab und hinterließ einen kleinen schwarzen Stern an der Stelle, wo ihn Jahre später Akio erblickte und hinterfragte. „Dein Vince ist schon ziemlich verrückt“, sagte Akio und schüttelte augenverdrehend den Kopf. „Das macht ihn so besonders“, sagte Kori und dachte an den Moment direkt danach, sie hatte einen kleinen Aufstand gemacht, dass man sowas nicht einfach machte und Vince erklärte ihr, dass sie doch gesagt hätte, sie wolle da eine Sterntätowierung haben und er habe ihr diesen Wunsch erfüllt. Auf dieser Basis konnte man mit dem Jungen sehr schwer diskutieren. Sie war sogar eine Weile sauer auf ihn, weil sie Angst vor den Reaktionen ihres Vaters hatte. Kori lachte auf. Anaguma wusste bis zum heutigen Tage nichts davon und auch schon am Tag danach hatte sie sich wieder mit Vince vertragen, sie konnte ihm einfach nicht böse sein und er war zu ihrem Glück nicht nachtragend. „Ich werde jetzt zu deinem Vater gehen“, verkündete sie und holte sich frische Kleidung aus dem Schrank, welche ihr zur Verfügung gestellt wurde. Über der Lehne des Stuhls auf dem Akio zuvor Platz genommen hatte hing bereits ihr Mantel, der zu ihrer neuen Position passte. Stolz nahm sie diesen und warf ihn sich über die Schultern. „Viel Erfolg“, sagte Akio und die beiden verließen das Krankenzimmer, beide in eine andere Richtung. Der Weg zu Sakazukis Büro war schnell überwunden, denn Kori hatte ein Ziel und sie wollte es schnell erreichen. „Großadmiral Sakazuki Sir!“, sagte Kori laut vor dessen Bürotür und unterstrich ihren Wunsch einzutreten mit einem kräftigen Klopfen gegen die Türe. Der Großadmiral strich sich beim Erkennen der Stimme fast schon verzweifelt über das Gesicht. Was wollte dieses aufdringliche Mädchen jetzt schon wieder? „Ja?“, brummte er und Kori riss die Tür motiviert auf und trat herein. Dieser Wirbelwind hatte ihm gerade noch gefehlt. „Was muss ich tun, dass du das Hauptquartier verlässt?“, fragte er sie und stand dabei auf. Seine Erscheinung ließ Kori kurz stocken. Im Vergleich zu ihr war er riesengroß, muskulös und sogar etwas Angsteinflößend. „Sir, ich wünsche, von Ihnen trainiert zu werden!“, sagte sie und salutierte. „Du machst Witze?“, fragte der große Mann. Sein Gesicht verdeutlichte, dass er absolut keinen Spaß verstand und auch, dass er von diesem Wunsch nicht begeistert war. Kori schüttelte den Kopf: „Nein Sir, bei unserem Kampf habe ich verstanden, dass ich noch nicht bereit für die neue Welt bin und dass Sie der einzige sind, der mir beibringen kann, was mir fehlt um bereit zu sein.“ Der Großadmiral fasste sich an die Stirn. Er hätte sie hier und jetzt in Magma hüllen können und das Problem hätte sich selbst aufgelöst und dennoch, die Worte schmeichelten dem Gefühlseisklotz. „Eine Woche, in einer halben Stunde bist du am Kampfplatz!“, brüllte er sie direkt an. Kori war überrascht wie schnell sie zu ihrem Willen kam, doch was ihr selbst nicht so klar war, war Sakazuki viel zu bewusst. Die Frau gab nicht auf und selbst, wenn er der mächtigste Mann der Marine war, so konnte er dieser Nervensäge nicht standhalten. Er wusste, sie würde jeden Tag vor seiner Bürotür stehen, bis er einwilligte oder sie umbrachte. Begeistert lief Kori zurück und wollte die Hellebarde ihres Vaters holen. Im Krankenzimmer angekommen, konnte sie diese nirgendwo finden. Kurz bevor sie verzweifelte stand Lakritz in der Tür und sagte mit kühler entspannter Stimme „Sakazuki hat sie zerstört.“ Kori hielt inne. Starr stand sie mitten im Zimmer und glotzte Lakritz an. „Er hat was?“, knurrte sie. Wie konnte sie? Das war ihre einzige Chance, wie sie auch nur annähernd gegen andere Teufelsfruchtnutzer ankommen konnte. „Du kannst dich nicht auf eine Waffe verlassen, sie kann im Kampf gegen nicht verwendet werden.“ Lakritz wusste genau, was Kori an der Situation wurmte und ließ sie prompt verstehen, dass jeder mögliche Nachteil ausgesondert werden musste. Dennoch, es war die Waffe ihres Vaters und die bedeutete ihr sehr viel. Sie seufzte und nickte schließlich. „Du hast recht“, sagte sie und sah Lakritz dann ins Gesicht. „Ich wusste nicht, dass mit Garp verheiratet bist.“ Kori wollte damit ein paar Infos herausfinden, doch nicht bei Lakritz, das müsste sie eigentlich wissen. „Er und ich haben es dir auch nie gesagt“, sagte die alte Frau matt, zuckte mit den Schultern und deutete auf die Uhr. Kori hatte einen Termin und zu dem sollte und wollte sie auf keinen Fall zu spät kommen. Woher Lakritz dieses Detail schon wieder kannte, war Kori ein Mysterium. Diese Frau war im Allgemeinen ein riesiges Mysterium und sie war froh, zumindest ein bisschen mehr über sie zu wissen, auch wenn ihr diese Information nichts brachte. Der Kampfplatz war schnell erreicht und Sakazuki kam auf die Sekunde pünktlich. Er fragte sich seit der Einwilligung auf diese dumme Idee, warum er sich darauf einließ. War der Großadmiral wirklich so genervt von Kori, dass er sich mit Training beschäftigte oder hatte er doch irgendwo ein Herz und vermisste seine Tochter, die er lange trainierte, der er alles beibrachte, was er konnte, auch wenn er es ihr nie aus Liebe beibrachte, so machte es ihm im, auf seine eigene verquere Weise, Spaß. Kori erinnerte ihn in keinster Weise an Nikira, Nikira tat, was ihr angeschafft wurde, sie lernte und sie zog ihre Trainingseinheiten durch und Kori ging ihre Ausbildung mit Motivation an. War das der Grund warum er einwilligte? War Kori so wie er sich wünschte, dass Nikira gewesen wäre? Mit Leidenschaft bei der Sache und dem lodernden Feuer welches für die absolute Gerechtigkeit entflammt wurde während Nikira kalt war und ihre Ausbildung annahm, weil sie es nicht besser kannte? Wünschte sich der Großadmiral eine Tochter, die seine absolute Gerechtigkeit mit Herz und Seele verfolgte? „Wenn du dabei drauf gehst ist das nicht meine Schuld“, sagte Sakazuki und ließ das Training beginnen. Die folgende Woche waren für Kori die härtesten Tage in ihrem Leben. Sie verbrachte Tag und Nacht am Kampfplatz. Neben Schlägen, Tritten, Schürfwunden und Verbrennungen vom Feinsten, kassierte sie tiefschlagende Beleidigungen, die sie beinahe verzweifeln ließen, doch zu Sakazukis Bestätigung biss sie sich durch und wurde in dieser Woche stärker, als sie es in den zwei Jahren bei der G-5 je hätte werden können, selbst wenn sie mit Herzblut dabei gewesen wäre. Die Konteradmirälin konnte ihre Teufelskräfte perfektionieren und sogar anfängliche Entdeckungen ihres Hakis machen. In ihrem letzten Kampf gegen den Großadmiral kam zum ersten Mal ihr Rüstungshaki zum Vorschein, was für Sakazuki das Zeichen war, dass das Training nun vorbei war. Ihr Observationshaki kam etwas früher zum Vorschein und es fühlte sich für Kori bereits ein klein wenig bekannt an, sodass sie vermutete, es unterbewusst bereits genutzt zu haben. Kontrollieren konnte sie aber beides noch nicht ausreichend. „Das reicht, vor genau einer Woche haben wir angefangen zu trainieren“, sagte Sakazuki als er Kori Auge in Auge gegenüberstand während sie ihn zum ersten Mal mit dem Rüstungshaki aufhielt. Kori schleuderte den Großadmiral zurück und salutierte auf der Stelle. Es fühlte sich so unheimlich gut an, diese Form des Hakis endlich angewendet zu haben. Auch wenn sie lange nicht sagen konnte, sie würde es beherrschen, aber an diesem Gefühl wollte sie festhalten. „Aye aye, Sir!“, sagte sie folgsam. Am liebsten hätte sie noch Wochen so weiter gemacht, bis sie die Kontrolle über ihre neuen Fähigkeiten hatte, doch sie wusste auch, dass sie bereits sehr viel von dem Mann verlangt hatte und, dass es nun an der Zeit war, zu gehen. Die beiden Formen des Hakis, diese sie nun kannte, mussten nun beide trainiert werden, wer wusste, wann Kori ihr Observationshaki regelmäßig und kontrolliert einsetzen konnte, geschweige denn, wie lange es dauern würde, dass sie Rüstungshaki beherrschte. Es lag eine harte Zeit vor ihr, in der sie sich sehr auf diese Techniken konzentrieren musste, doch sie war unendlich froh, dass diese Kräfte zumindest in ihr schlummerten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)