Snow Was Falling When Love Came Calling von Lilian-Angel ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Müde schlug Jared die Augen auf. Um ihn herum war alles dunkel und so brauchte er einen Moment, bevor er realisierte, dass er sich nicht in seinem eigenen Bett befand. schlagartig fielen ihm die Ereignisse des letzten Abends wieder ein. Er hatte einen anderen Mann geküsst, mit ihm herumgemacht. Und jetzt lag er auch noch mit diesem im Bett. Nackt. Jared stöhnte. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Was hatte ihn nur geritten, dass er sich auf so etwas einließ? Er musste hier raus. Schnell, bevor Jensen aufwachte. Das wäre sicher einfacher gewesen, wenn er etwas gesehen hätte. Hätte der kleine Wecker auf dem Nachttisch nicht neun Uhr morgens gezeigt, hätte Jared sicher gedacht es wäre noch mitten in der Nacht. Vorsichtig schälte er sich unter der Decker hervor und versuchte, sich aus dem Bett zu robben, da schlang sich plötzlich ein Arm um ihn. Nicht so fest, dass er ihn nicht hätte abschütteln können, aber er brachte ihn dazu, sich umzudrehen. Er erkannte im fahlen Licht des Weckers nur Umrisse, aber was er sah, ließ seinen Mund trocken werden. Jensen lag mit ausgetreckten Armen auf der andern Seite des Bettes. Die Decke lag so tief auf seinen Hüften, dass Jared sie zuerst beinahe übersehen hätte.  Jensens Atem ging ruhig und gleichmäßig, seine Haut schien beinahe zu schimmern. Es war Jared schier unmöglich seinen Blick von dem Anderen zu nehmen. Da er allerdings nach seinem Fluchtversuch ohne Decke auf dem Bett lag, wurde ihm so langsam kalt. Nur dort, wo Jensens Arm seinen Schenkel berührte, spürte er noch die Wärme des Anderen. Er hatte jetzt also genau zwei Möglichkeiten. Entweder, er sah zu, dass er aus diesem Bett herauskam, stieg in seine Klamotten und verschwand, oder… Oder er krabbelte zurück unter die Decke und wärmte sich auf. Wie schon am Abend davor entschied er sich auch dieses Mal für Jensen. Warum auch immer. Er hatte es aufgegeben, eine Erklärung dafür finden zu wollen, dass er die Nähe des Anderen so genoss. Stattdessen krabbelte er auf Jensen zu und schlüpfte zu ihm unter die Decke. Doch schon in der Sekunde, in der er die warme Haut des Anderen mit seiner eigenen streifte, spürte er, wie sich sein Körper nach mehr verzehrte. Behutsam, um den Anderen nicht zu wecken, glitt seine Hand über Jensens Brust. Trotz der Kälte, die in diesem Zimmer herrschte, war seine entblößte Haut warm und weich unter Jareds Fingern. Sanft glitten seine Finger über die Brustwarzen und er beobachtete fasziniert das leichte Zittern, welches dabei durch Jensens Körper fuhr. Unbeirrt wanderten seine Finger weiter hinab den Bauchnabel des Anderen entlang und nach einem kurzen Zögern verschwanden sie schließlich unter der Decke. Jared konnte sich nicht erklären, was plötzlich in ihn gefahren war. Er wollte mehr von Jensen, immer mehr. Wie von selbst und ohne auch nur das geringste Zutun seines Verstandes, schloss seine Hand sich um Jensens halb erregte Männlichkeit. Ein leises Stöhnen entwich dem Anderen, er wacht jedoch zu Jareds Erleichterung nicht auf. Es war das allererste Mal überhaupt, dass er einen anderen nackten Mann anfasste. Insbesondere diese Gewisse Stelle. Im ersten Moment wusste er auch nichts so recht damit anzufangen, aber dann besann er sich. Schließlich war er selbst auch ein Kerl, er wusste also, was er zu tun hatte. Oder zumindest wusste er, was ihm gefiel. Jensen schien ihm da zuzustimmen, bestimmte Körperteile auf jeden Fall, denn das Glied in seiner Hand war innerhalb von nur wenigen Minuten komplett erhärtet und Jensens Mund entwichen nun immer wieder leise Seufzer. Jared verlor sich ein wenig in ihnen, auch wenn er Jensen nicht ins Gesicht sah. Zu gebannt beobachtete er das stetige auf und ab seiner Faust. „Jared…“ Es brauchte einen kleinen Moment, bis dieses eine Wort es in Jareds Verstand schaffte. Und noch einige weitere, ehe er dessen Bedeutung begriff. Jensen war wach…. Jensen war aufgewacht, während er damit beschäftigt war dem Anderen einen runterzuholen. Er musste hier raus. Er musste sofort in dem nächsten Erdloch verschwinden. In seinem verwirrten Zustand brachte er es jedoch nicht fertig, seinen Plan zu vervollständigen und sich aus dem Staub zu machen. Oder fürs erste wenigstens seine Hände von Jensen Körper zu nehmen. Im Gegenteil. Wie angewurzelt saß er da und blickte panisch in die trüben grünen Augen seines Gegenübers. "Mach weiter… bitte… Hör jetzt nicht auf…" Jensens Stimme klang verschlafen und träge und noch bevor Jared etwas erwidern konnte, hatte der Andere auch schon wieder die Augen geschlossen. Jared saß da und wusste nicht, was er tun sollte. Wegrennen war keine Option, denn offensichtlich hielt ihn irgendeine außerirdische Macht in diesem Haus, oder eher gesagt in Jensens Bett fest. Und immerhin war er derjenige gewesen, der diese ganze Sache angefangen hatte. Da konnte er es wenigstens auch beenden. Entschlossen verstärkte er seinen Griff um Jensens Erregung und nahm seine rhythmischen Bewegungen wieder auf. Nun, da Jensen nicht mehr schlief, als wach konnte man diesen Zustand auch nicht wirklich bezeichnen, war sein Stöhnen lauter. Dadurch angetrieben arbeitete Jared schneller und härter, bis der Andere schließlich laut aufkeuchte und sich über Jareds Hand ergoss. Ja… den Teil hatte Jared verdrängt. So gern er Jensen auch hatte, aber das war wirklich Eww. Angewidert starrte er auf seine Hand, nicht sicher was er jetzt damit tun sollte. Er hatte kein Taschentuch bei sich, seine Socken lagen irgendwo im Wohnzimmer und ins Bettlaken schmieren schien ihm auch keine so tolle Idee zu sein. Wenn er doch nur wüsste, wo das Badezimmer war. All seine Gedanken wurden jäh unterbrochen als Jensen nach seiner Hand griff und sie zu seinem Mund führte. Jared war zu paralysiert um irgendetwas unternehmen zu können. Jensen konnte doch nicht… Anscheinend doch. Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, begann Jensen, seine Zunge über Jareds Finger tanzen zu lassen. Er saugte und leckte und trieb den Anderen damit beinahe in den Wahnsinn. Jared biss sich fest auf die Lippen, um sein Stöhnen zu unterdrücken. Wie konnte ihn so eine kleine Handlung nur so anmachen. Das durfte doch nicht wahr sein. Immer wieder glitt Jensens Zunge über Jared Hand, bis schließlich kein Tropfen Samen mehr an ihnen klebte. Als sein Blick schließlich den des Anderen traf, war dort wieder dieses einmalige Glitzern, das Jared so verrückt machte. Jensen beugte sich leicht vor und ehe Jared sich versah, spürte er die warmen Lippen des Anderen auf seinen. Seine Lippen öffneten sich beinahe reflexartig um der fremden Zunge Einlas zu gewähren. Sofort erkannte er seinen eigenen, schweren Geschmack auf Jensens Lippen. Er sollte das widerlich finden. Er sollte Jensen von sich stoßen und sich auf der Stelle die Zähne putzen. Gründlich! Stattdessen griff er in Jensens kurze Haare und presste ihre Münder noch fester zusammen. Jensen blieb allerdings auch nicht untätig. Ohne große Umschweife griff er nach Jareds Männlichkeit, welche dieser bisher mehr oder minder erfolgreich ignoriert hatte und begann einen schnellen und festen Rhythmus, der Jared so schnell kommen ließ, dass es beinahe peinlich war. Wie auch schon bei Jared, leckte Jensen nun seine eigene Hand sauber. Doch ein kleines Rinnsal blieb an seine Lippen hängen. Jared zögerte nur einen winzigen Moment, ehe er sich vorbeugte und den Tropfen aufleckte. Erst, als ihnen die Luft ausging, lösten sie sich wieder voneinander. Jensen ruhte seinen Kopf erschöpft an Jareds Schulter aus, während dieser ihm zärtlich durchs Haar fuhr, bis ihr Atem sich wieder beruhigt hatte. Jensen stupste Jared ein wenig an, bis dieser endlich verstand und sich hinlegte, seinen Hand weiter fest um den Anderen geschlungen. Müde schlossen beide die Augen und drifteten langsam in einen leichten Halbschlaf. Jareds Hände wanderten sanft Jensens Rücken auf und ab, während dieser kleine Kreise auf seine Brust malte. Ein kleines Seufzen entwich Jensen, ehe er sich schließlich aufrichtete und Jared ansah. "Morgen", nuschelte er und beugte sich leicht vor um einen kleinen Kuss von Jareds Lippen zu stehlen. "Morgen." Wieder ein kleiner Kuss. "Hast du nicht etwas von Frühstück gesagt?" Jensen der gerade zu einem weiteren Kuss angesetzt hatte, seufzte und ließ den Kopf hängen. "Du bist unglaublich." "Was? Das hast du mir doch versprochen. Deswegen bin ich schließlich noch hier." Jensen hob seinen Kopf und blickte ihn verletzt an. Jared bereute seine Worte sofort. "Ich… das war nur ein Witz. Ich bin gerne hier geblieben ich–" Das leise Lachen des Anderen untersprach seinen Wortschwall. Erst da begriff Jared, das Jensen ihn reingeleckt hatte. Er zog einen Schmollmund und verschränkte die Arme vor der Brust. Jensen lachte nur und presste seine Lippen ein letztes Mal auf Jareds. "Na gut. Ich mach dir dein ersehntes Frühstück." Jensen rollte sich aus Jareds Umarmung und stand auf. "Ich werde mich nur erst noch duschen. Musst du selber wissen, ob du hier bleiben willst, oder…" Er ließ den Satz offen und verschwand ins Bad. Jared fluchte leise in sich hinein. Er wäre wirklich liebend gerne noch liegen geblieben, aber so eine Einladung konnte er sich ja nicht entgehen lassen. Unwillig stand er auf und trottete dem Anderen hinterher. Bei seinem Anblick musste Jensen schon wieder Lächeln. "Es tut mir leid. Du kannst dich gleich einfach auf die Couch legen und ich mach dir das beste Frühstück, das du je gegessen hast." Jensen drehte sich um und stellte das Wasser der Dusche an. Diese war nicht besonders groß und als Jensen dann auch noch hineinsteig bezweifelte Jared ernsthaft, dort noch Platz zu finden. "Kommst du?" Jared blickte noch einmal argwöhnisch auf den verbleibenden Platz, stieg dann jedoch zu dem anderen unter das warme Wasser. Es war schon relativ eng, aber es sprach ja auch nichts dagegen, wenn er sich etwas näher an Jensen pressen musste. Dieser hatte sich in der Zwischenzeit etwas Duschgel auf die Handflächen gegeben und begann nun damit, Jared einzuseifen. Das war nicht nur angenehm, sondern auch notwendig, denn Jared bezweifelte ernsthaft, dass er alleine dazu in der Lage gewesen wäre. Er war einfach noch zu verschlafen. Jensen Hände wanderten flink über seinen Körper, und auch wenn er vielleicht etwas länger an Jareds Hintern verweilten als notwendig, so bliebe diese ganze Szene doch relativ jugendfrei. Jensen seifte sich schließlich selbst ein und duschte sie dann beide ab. Jared schaffte es tatsächlich, sich selbst abzutrocknen, nachdem sie die Dusche wieder verlassen hatten. "Ich wusste ja nicht, dass du noch so müde bist. Du wolltest doch etwas essen. Wir hätten wegen mir auch noch etwas liegen bleiben können." Jensens Finger tanzten zärtlich über Jareds Wange und er beugte sich zu einem kleinen Kuss vor. Erst, als Jensen diese Worte aussprach wurde Jared klar, dass die letzte Nacht das erste Mal seit langem war, in der er richtig geschlafen hatte. Normalerweise wachte er immer wieder auf, wenn er denn überhaupt etwas Schlaf bekam. "Sorry… Gestern war ein anstrengender Tag." Er musste Jensen ja nun wirklich nicht auf die Nase binden, dass er ein Freak mit Schlafproblemen war. "Schon okay. Wieder können ja nach dem Frühstück noch etwas schlafen." Jensen verließ das Bad und Jensen folgte ihm. "Klingt nach einer guten Ide–. Oh Mist!" Verdammt, daran hatte er gar nicht gedacht, Er könnte ja überhaupt nicht mehr solange bleiben. Es war bereits Mittag und heute Abend ging sein Flug. Die Weihnachtsfeiertage verbrachte er immer zu Hause. "Was ist?" "Ich… Mein Flug geht heute Abend und ich hab noch gar nicht gepackt. Ich muss nach dem Frühstück gehen." Dieses Mal war Jensens verletzter Blick echt. Auch wenn er nur einige Sekunden andauerte, so fühlte Jared sich doch wie das letzte Arschloch. "Es tut mir wirklich leid. Ich hab überhaupt nicht daran gedacht." Jensen schüttelte nur den Kopf. "Ist doch kein Problem." Seine Worte klangen aufrichtig, doch das Lächeln auf seinen Lippen wirkte schief und aufgesetzt. Ehe Jared aber noch etwas sagen konnte, reichte Jensen ihm plötzlich einen Stapel mit Klamotten. "Deine Klamotten sind doch nicht mehr so ganz dazu geeignet, angezogen zu werden. Socken, Shorts und Shirt kann ich dir leihen. Nur deine Hose wirst du später wieder anziehen müssen. Ich bezweifle nämlich, dass meine dir passen könnten." Jared gehorchte und folgte Jensen schließlich die Leiter hinunter ins Wohnzimmer. Der Kamin brannte nur noch schwach und da er die einzige Lichtquelle war, sah man kaum etwas. Jensen legte schnell Holz nach, während Jared sich auf der Couch niederließ. Er schloss seine Augen und genoss die angenehme Wärme, die ihn umgab. "Shit!" Jensens Ausruf brachte ihn dazu, seine Augen wieder zu öffnen. Der Andere stand am Fenster und hatte wohl die Vorhänge zurückziehen wollen. "Was ist los? Hast du dir wehgetan?" Jared stand auf und ging auf Jensen zu. Dieser zuckte nur zusammen. "Es… Jared es…" Das war das erste Mal, dass Jared den Anderen Mann stottern hörte. Was zum Teufel war hier nur los? "Was ist denn? Ist etwas passiert?" So langsam bekam er es mit der Angst zu tun. Vielleicht wartet draußen ja ein wütender Ex-Freund, der sich an Jared rächen wollte. Oder einfach irgendein Axtmörder. "Wir… wir sind eingeschneit." Mit diesen Worten schob Jensen die Vorhänge beiseite und Jared sah… Nichts. Absolut nichts. Der Raum war noch immer relativ dunkel und vor den Fenstern befand sich nichts als Dunkelheit. Eingeschneit. Sie waren tatsächlich eingeschneit. Er würde seinen Flug nicht kriegen. Er würde Weihnachten nicht zu Hause verbringen können. Das erste Mal in seinem Leben. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)