Amor und Psyche von _Effy_ (Next Generation) ================================================================================ Kapitel 2: Sein Mädchen ----------------------- Der endlos scheinende Unterricht, des Professor Binns, brachte die Schüler dazu, sich anderen Dingen zu widmen, als seinen eintönigen und ausdrucklosen Reden zuzuhören. So nutzten einige Köpfe die Doppelstunde dazu um den mangelnden Schlaf, von letzter Nacht nach zu holen, so wie Albus Potter und ein Grossteil der Klasse es taten, denn die letzte Nacht wurde dazu genutzt, exzessiv zu feiern und die jungen Zauberer und Hexen hatten nicht nur eine Sekunde daran gedacht zu schlafen um ausgeruht an diesem so spannenden und vielseitigem Unterricht teil zu nehmen. Andere fleißige und weniger fleißige Schüler erledigten Hausaufgaben, anderer Fächer vor den Augen des Professors, der es jedoch scheinbar nicht merkte oder es nicht bemerken wollte. Er sprach seinen Text, als hätte er ihn schon eine Million Male davor aufgesagt und es hatte sich nichts verändert. Es interessierte ihn nicht, dass die Hälfte der Klasse fest schlief. Hauptsache er zog den Stoff durch. Die Luft in dem sonnendurchfluteten Raum, war stickig und bedrückend. Es war ungewöhnlich heiß für einen April Tag, was so einigen Schülern kleine Schweißperlen auf die Stirn zauberte. Das ticken der verzauberten Wanduhr war kaum zu überhören und sie schien von Sekunde zu Sekunde lauter zu werden. In den Sonnerstrahlen erkannte man die winzigen Staubkörnchen lebendig tanzen, die durch den gleichmäßigen Atem des Potters immer wieder angetrieben wurden und durch die Luft wirbelten. Der schwarzhaarige Albus Potter schien mit offenen Augen zu schlafen, während sein Kopf auf dem Tisch ruhte. Er hatte in der letzten Nacht eindeutig übertrieben. Seine Birne schien beinah auseinander zu bröckeln, doch er ließ sich nichts anmerken. Nichts war schlimmer als Jammerlappen, wie die Gryffindors. Wenn er die ganze Nacht trinken und sich amüsieren konnte, musste er auch diese heftigen Schmerzen in Kauf nehmen. Und für diese Nacht tat er es gerne. Neben ihm lag wie ein geschmolzenes Eis, ein zusammen gekauerter Lorcan Scamander auf dem Stuhl und schnarchte leise arhythmisch vor sich hin. Wie gesagt, die Nacht war lang, für so einige. Scorpius Malfoy, auf der anderen Seite des Potters, ließ seinen Blick weiter gelangweilt durch den großen hellen Raum schweifen. Er war der einzige der Slytherins, der es nicht übertrieben hatte…ausnahmsweise. Es war alles wie immer, wie seit sechs Jahren im Unterricht des Professor Binns´. Nur die Schüler hatten sich langsam und unauffällig für einander verändert. Seine blau-grauen Augen blieben schließlich in der vorderen Reihe hängen. Ganz zufällig… als wäre es nicht von Anfang an geplant gewesen dort hin zu sehen. Er konnte sich kein Grinsen verkneifen über den Anblick der sich ihm bot. Da saß sie, Rose Weasley, zwischen ihren Mitschülerinnen, die entweder tratschten, schliefen, oder mit Mitschülern Augen- und Briefkontakt aufnahmen um einige lausige Flirtversuche zu starten -die Gryffindors hatten nie viel vom Flirten verstanden, das war eindeutig-. Doch Rose Weasley tat nichts von dem. Dieses Mädchen, mit dem braunen, in der Sonne leicht rot schimmernden, Haar saß kerzengerade auf ihrem Platz und trug eine gigantische schwarze Brille auf der Nase. Die Brille konnte Scorpius, wenn er ehrlich war nicht sehen, da das Buch in ihrer Hand so dicht vor ihr war, dass man das Gesicht nicht entdeckte, doch er wusste, dass sie diese trug, denn sonst konnte sie keinen einzigen Buchstaben lesen. Sie sah aus wie eine durchgeknallte Streberin, die sie nicht war. Das Haar war in einen unordentlichen Knoten am Kopf gebunden, so wie sie es immer band, wenn sie verschlafen hatte, weil sie wahrscheinlich die ganze Nacht mit lesen verbracht hatte, die Krawatte hing lieblos um ihren Hals und die weiße Bluse war eindeutig falsch zugeknöpft und spannte dadurch umso stärker um die Brust. Scorpius Gedanken schweiften dazu ab, ob er ihr die Bluse nach der Stunde nicht richtig zuknöpfen sollte, doch diese Vorstellung verwarf er schnell. Er grinste noch einmal breit, schüttelte seinen Kopf über die Weasley und versuchte sich wieder auf den Unterricht zu konzentrieren, was ihm jedoch eindeutig nicht gelang. Rose hatte das wundervolle Talent seine Gedanken im Kreis tanzen zu lassen. Im Kreis um ihre Achse. Sein Blick war nach Vorne gerichtet, doch seine Augen schielten immer wieder zu dem Mädchen in der vordersten Ecke. Sie zupfte abermals verträumt an ihrem Kragen, ohne das Gesicht aus dem Buch zu nehmen und versuchte diesen zu lockern. Scorpius hörte sich selbst laut aufatmen. Als hätte jemand ihren Namen gerufen, sah sie plötzlich hoch und blickte sich verwirrt um. Ihr Blick traf Scorpius´. Ihre Augen schienen vergrößert durch die riesen Brille und wenn man sie nicht kannte, hätte man sie leicht mit einer Professorin namens Trelawney verwechseln können. Sie blickte ihn fragend an und blinzelte einige Male schnell hintereinander, um sich wieder an andere Bilder, als die schwarz weißen zu gewöhnen. Scorpius Mundwinkel verzogen sich zu einem amüsierten Lächeln. „Heiß“, formte er mit den Lippen und grinste das Mädchen süffisant an, in dem Wissen, dass Rose genau wusste, was er meinte. Sie grinste scheinbar gleichgültig zurück und streckte ihm die Zunge raus, als sei sie das zwölf jährige Mädchen, dass sie einst war. Ihr lächelndes Gesicht verschwand sofort wieder hinter dem Buch, während Albus durch leises Gekicher, Scorpius dazu brachte seinen Freund misstrauisch anzusehen. „Was?“, fragte er und zog eine Augenbraue in die Höhe. Albus ließ seinen Kopf weiter auf der Tischplatte ruhen und grinste mit geschlossenen Augen. „Alter, du darfst dir später wieder was anhören, er guckt, als ob er dir ´nen Fluch aufhalsen will.“ „Er kann mich...“ Scorpius musste nicht nachfragen und auch nicht Albus Blick folgen um zu wissen von wem der Schwarzhaarige neben ihm sprach. Er spürte den Hasserfüllten Blick auch so, von der Seite in seinen Rippen. Denn Rose Weasleys Freund hasste es, wenn der Malfoy irgendeinen Kontakt zu ihr pflegte. Seufzend ließ sich das Mädchen neben Lysander Scamander fallen, der es sich auf der großen Couch bequem gemacht hatte und die Unterlagen für den anstehenden Ball durchsah. „Was ist los?“, fragte er, ohne von seinen Unterlagen auf zublicken. „Ich bin müde“, gab Amaryllis Dursley von sich und lehnte sich über den Zwilling um an seine, auf dem Tisch deponierten, Bertie Botts Bohnen ran zu kommen. Er spürte ihren Oberkörper gegen seinen Eigenen gelehnt und schluckte schwer, als sich dieser wieder entfernte. Zufrieden schmiss sie sich die Bohne in dem Mund und kaute erfreut, da sie dieses Mal nur die Geschmacksrichtung Erdebeere, statt Erbrochenes abbekommen hat. Lysander versuchte sich zusammenzureißen, während er ein leises:„Du bist immer müde Amie“, von sich gab. „Kann schon sein“, erwiderte sie grinsend und lehnte sich noch einmal zu ihm um die Unterlagen in seiner Hand lesen zu können. Überrascht was sie sah, schlug sie ihm liebevoll an die Schulter. „Du musst das doch nicht alleine machen Lysander.“ „Du warst beschäftigt und ich wollte dich wirklich nicht stören.“ Ihr Blick glitt von ihm zu den Unterlagen, weshalb sie seine rötlichen Wangen nicht erblickte. „Louis hat sich dieses Mal wirklich selbst übertroffen. Aber es ist jede Menge Arbeit für einen Monat. Findest du nicht?“, sie nahm den Zettel mit den Anweisungen des Schulsprechers Louis, für die Vertrauensschüler Ravenclaws in die Hand und musterte diese genaustens. „Deswegen wollte ich schon einmal mit unseren Aufgaben beginnen“, sprach Lysander leise und beobachtete das Mädchen neben ihm unauffällig von der Seite. Selten hatte er so ein hübsches Mädchen gesehen, und diese nannte sich auch noch seine Vertrauensschülerkollegin. „Lass uns morgen damit anfangen, okay? Ich brauche unbedingt eine Merlinsmütze voll Schlaf.“ Er war enttäuscht darüber, dass sie jeden Moment wieder weg wäre. „Warst du gestern bei dieser Slytherinfeier? Oder weshalb bist du dermaßen müde?“ Lachend stand das Mädchen auf, schnappte sich noch eine Bohne, verzog für einen Moment das Gesicht vor Säure und antwortete:„Nein, war ich nicht. Wie du schon sagtest, ich bin immer müde. Bis morgen Lys.“ Sie gab ihm ein letztes bezauberndes Lächeln und verschwand in die Mädchenschlafzimmer. Lily Luna Potter grunzte wütend, wie sie es immer im wütenden Zustand tat und beförderte ihre Tasche mit voller Kraft in eine Ecke. Es krachte laut, als wäre ein Drache gegen die Wand geflogen. Sauer stampfte sie durch den Gryffindor Gemeinschaftsraum, wie ein beleidigter Riese und ließ sich zwischen Rose Weasley und Angus Flamel fallen. Jeder andere Gryffindor hätte sich in diesem Zustand von ihr ferngehalten, denn Lily war die Freundlichkeit und Offenherzigkeit in Person, doch wenn sie wütend war, war es ein äußerst schlechtes Zeichen. Rose zog ihre Nase aus dem Buch, und Angus auf der anderen Seite zog seine Nase aus dem Pergament Berg auf seinem Schoß -was er Quidditch- Taktiken nannte. Die Weasley legte das Buch beiseite und packte ihre Brille auf das geschlossene Buch. „Was ist denn Lily?“, fragte sie und wechselte einen Blick mit ihrem Freund, auf Lilys anderer Seite. „Diese dämlichen Slytherins…“, fing sie lauthals an und suchte eindeutig nach weiteren Worten die folgen sollten. Einer Lily Luna Potter mangelte es normalerweise nie an Worten. Angus starrte augenblicklich wieder auf seinen Pergamentberg und gähnte herzhaft, als wäre es nichts Interessantes was die kleine Potter zu berichten hatte. „Lily, dass sie alle dämlich sind ist nichts neues für uns“, gab er von sich und stand schließlich auf, unter einem genervten Blick seiner Freundin. Unordentlich stopfte er alles in seine Tasche und drückte es mit der Faust flacher hinein, damit der Lederbeutel, der zu platzen drohte auch zuging. Er schlug zur Sicherheit noch einmal kräftig darauf um zu überprüfen ob seine Konstellation auch wirklich funktionierte, während die beiden Mädchen schwiegen und den merkwürdigen Gryffindor beobachteten. „Morgen um Sechs, haben wir das Quidditchfeld, sei pünktlich Lily“, gab er ihr zu wissen und schenkte ihr einen warnenden Blick. „Jaha ich weiß“ „Gut, ich geh schlafen und lasse euch allein lästern." Er ging vor Rose in die Hocke und legte seine Lippen auf ihren ab. „Wir sehen uns morgen früh.“ Einige Sekunden vergingen in denen Lily nur die Augen verdrehte, bis er sich schließlich endlich von ihr löste ihr zulächelte und in den Jungenschlafsaal verschwand. „Also? Was haben sie jetzt wieder getan?“, fragte Rose schließlich, nachdem Angus außer Reichweite war. „Scorpius hat mir beiden Hausaufgaben geholfen, was übrigens eigentlich Al wollte, doch der Herr hatte plötzlich keine Lust gehabt, und dann kommt dieser blöde Scamander und sagt ich soll sie nicht nerven und mich in meinen Gemeinschaftsraum verziehen und mit Puppen spielen.“ Lily riss die Augen auf, nachdem sie die Worte hinunter gefaselt hatte und betrachtete ihre Cousine, als ob sie einen entsetzten Laut und eine Schimpftirade auf Lorcan erwartete. Doch zu Lilys Enttäuschung, kam von der Weasley nichts weiteres, außer einem debilen Grinsen. „Aha. Und wieso regt dich diese Tatsache so auf?“ „Hast du nicht gehört was er gesagt hat?“ „Al sagt dauernd solche Sache zu dir und da, stört es dich doch auch nicht.“ „Ja aber er ist mein Bruder und Scamander…“ „Ja du hast Recht, Al findest du nicht so süß.“ „Rose!“ „Lily…?“ „Ich steh nicht auf ihn.“ „Du stehst so was von auf Lorcan und willst es nur nicht zugeben.“ „Du erzählst Müll.“ „Nein tue ich nicht und das weiß du auch. Sonst lässt es dich auch kalt, wenn jemand was zu dir sagt.“ „Ja eigentlich schon, aber…ach du verstehst das nicht!“ „Doooch ich verstehe daaas.“ Rose lächelte sie mütterlich an und strich ihr über das zerzauste Haar. „Mach dir da nicht so viel draus Lil. Das sind noch Kinder. Und du bist viel zu gut für ihn.“ „Ja, ja das sagt man dann so“, murmelte die Potter und verschränkte die Arme vor der Brust. „Also hast du Interesse an ihm?“ „Nein!“ „Ach Lily- Maus. Auch wenn er es jetzt nicht versteht, gib ihm ein paar Jahre und er wird dir hinterherlaufen. In diesem Alter sind die einfach zu nichts zu gebrauchen. Außerdem findest du nächste Woche einen anderen toll, so wie ich dich kenne.“ Rose zog ihre Brille wieder auf die Nase, erhob sich und zwinkerte der kleinen auf dem Sofa mit über-dimensionalen, unheimlichen und großen Augen zu. „Gute Nacht und mach dir keinen Kopf um den Trottel.“ Rose tänzelte um die Sessel zu der Treppe und drehte sich schließlich noch mal um. „Ach Lily, er hat auch einen sehr, sehr netten Bruder im Hause Ravenclaw, ich persönlich finde ihn viel interessanter.“ Sie grinste über Lilys Gesichtsfarbe und verschwand schließlich in ihr Bett. Langsam ging die Sonne unter, während Alice Longbottom auf einem Platz in der hintersten Ecke des „Drei Besen“ saß und immer wieder nervös aus dem Fenster blickte. Jede neue Sekunde blickte sie hinaus, in der Hoffnung etwas hätte sich verändert, doch das Bild war seit über einer halbe Stunde das Gleiche. „Alice! Du machst mich nervös… Lass es“, bellte Angus, der ihr gegenüber saß und eine grüne Algensuppen in den Mund schaufelte, als hätte er seit Tagen nichts Essbares gehabt. „Entschuldige“, gab Alice kleinlaut von sich und blickte ein letztes Mal unauffällig zum Fenster. „Was ist denn mit dir los?“, fragte Polly Thurgood und faltete die Hände, um ihr Kinn darauf zu legen. „Ja, Alice, was ist los mit dir?“, fragte Selwyn Burbage und rückte seinen Stuhl näher an Alice um sie genauer zu beäugen. „Nichts ist mit ihr los, sie fragt sich nur wo Rose bleibt“, Angus blickte nicht einmal von seiner Suppe auf, während er Alices Sorge erklärte. Er kannte Alice zu lange und zu gut. Immerhin war sie die beste Freundin seiner Freundin. Selwyn ein siebzehnjähriger, pummliger Gryffindor lächelte Alice mitleidig zu und rückte unauffällig ein weiteres Stückchen näher, so dass sich ihre Körper beinah berührten. Er kicherte leise in sein Fäustchen, während seine Pauschbäckchen sich rosa färbten. „Mach dir keine Sorgen, Alice. Du kennst doch Rose, sie hat bestimmt auf dem Weg hierhin ein Buch entdeckt und musste es unbedingt durchlesen“, Selwyn lächelte in die Runde und nickte zur Bestätigung um seinen eigenen Worten mehr Nachdruck zu verleihen. Er fühlte wie der Beschützerinstinkt in ihm erwacht war, bei diesem Mädchen. Er mochte es nicht, wenn Alice bedrückt war, er wollte sie lachen sehen. „Ja, kann schon sein“, flüsterte sie und blickte wieder zum Fenster. „Da is´ sie doch“, sagte Angus und löffelte das letzte bisschen aus dem Teller, welchen er dann leer auf den Tisch knallte und sich den Bauch streichelte. Alice blickte sofort auf und entdeckte eine lachende Rose an der Tür des „Drei Besen“ Sie war jedoch nicht alleine hinein gekommen. Alice spürte wie sich die Hitze in ihrem Kopf ausbreitete und sie wusste, dass ihre Wangen in diesem Moment unnormal Rot wurden. Fast genau so wie bei Selwyn, der sie verliebt von der Seite musterte, was ihr jedoch Dumbledore sei Dank verborgen blieb Sie hoffte, dass keiner sie so sah, denn nichts war peinlicher, als ihre Hormonellenanfälle in der Gegenwart dieses Jungen, neben Rose Weasley. Sie blickte kurz zu dem Tresen um sicher zu gehen, dass ihre Mutter sie nicht beobachtete, doch diese war in ein Gespräch mit einem Kunden verwickelt. Alice räusperte sich leise um den Knoten in ihrem Hals loszuwerden und beobachtete wie Rose grinsend mit Louis Weasley ihren Tisch ansteuerte. Die Schlinge in ihrer Brust wurde von Schritt zu Schritt voluminöser und fester und sie überlegte sich, ob sie nicht etwas fallen lassen sollte um sich unter dem Tisch verstecken zu können, doch Louis und Rose hatten sie beide gesichtet und lächelten dem Tisch freundlich entgegen. Außerdem würde es merkwürdig aussehen wenn sie auf allen Vieren versuchen würde zu flüchten. „Hi, ihr“, sagte Rose, wuschelte Angus´ Haar durch und platzierte sich auf dem Platz neben ihm, in dem Wissen, dass der einzige, letzte freie Platz neben Alice war. Louis setzte sich gelassen und begrüßte alle nacheinander. „Wo warst du so lange?“, fragte Angus und beäugte seine Freundin von der Seite. „Ich habe Louis getroffen. Und du weißt ja wie das mit ihm ist…“ Rose lächelte in Louis Richtung, während dieser sich etwas beschämt durch die Haare ging. Es war immer das selbe mit diesem Weasley Jungen, egal wo er hin kam, wurde er von allen Seiten von fanatischen, verliebten Mädchen umzingelt, die ihn anhimmelten, doch Louis war zu höflich um diese abzuweisen und so dauerte es jedes Mal eine Ewigkeit bis er dort ankam, wo er hinwollte. Rose rückte die Brille zurecht und zwinkerte ihrer rot angelaufenen Freundin unauffällig zu, die sich Gedanken darum machte, wie sie aus der Sache entkommen konnte. Doch Rose Weasley wusste, dass es kein Entkommen gab. „Rosie! Das hast du mit Absicht gemacht“, warf Alice, Rose auf dem Rückweg in das Schloss vor, sobald sie das „Drei Besen“ verlassen hatten. „Nein habe ich wirklich nicht. Er ist mir zufällig begegnet.“ „Du lügst oder?“ „Ich würde dich niemals deswegen anlügen. Louis ist mir wirklich zufällig begegnet.“ „Wen interessiert es?“, fragte Angus gelangweilt und versuchte langsamer zu laufen um mit den Mädchen Tempo zu halten. Rose und Alice beachteten den Jungen an ihrer Seite nicht, sondern sprachen weiter als hätte er nichts gesagt. „Aber wenn er schon da war, hättest du ein Wort mit ihm sprechen können.“ „Ja…eigentlich schon…aber du weißt ja.“ „Ja ich weiß, aber wovor hast du Angst?“ „Es ist einfach… er macht mich nervös.“ „Dich macht alles nervös Longbottom… worum geht es überhaupt?“ „Halt dich raus Angus“, sagte Rose schnell und wendete sich wieder an ihre Freundin. „Du musst einfach einmal mit ihm sprechen, dann wird es einfacher werden.“ „Das sagst du so einfach, du hast ja deinen Freund.“ „Was?“, fragte Angus noch einmal und blieb schließlich stehen. „Wovon redet ihr?“ „Halt die Klappe Angus! Ja Alice, aber du musst dich überwinden. Vor Louis brauchst du keine Angst zu haben.“ „Du bist in Louis verknallt?“, fragte Angus irritiert und blickte zwischen Rose und Alice hin und her. „Angus ist das dein ernst? Du hast die ganze Zeit nicht gemerkt, dass Alice in Louis verliebt ist? Seit vier Jahren?“ „Nein.“ Rose verdrehte genervt ihre Augen über ihren Freund, gab ihm eine Kopfnuss und hackte sich am Arm ihrer Freundin ein um mit ihr weiter den Pfad zum Schloss zu besteigen. „Al, Alter, wo hast du dich schon wieder rumgetrieben?“, fragte Lorcan durch den Gemeinschaftsraum brüllend und legte demonstrativ die Füße mit den Schuhen auf den kleinen Hocker, weil er wusste, dass die Vertrauensschülern der Slytherins Amanda Bullstrode es hasste, und er war sich dessen bewusst, dass sie nur einige Meter hinter ihm auf einem anderem Sofa saß und ihn wütend anfunkelte und ihm ins geheim einen deftigen Fluch an den Kopf wünschte. „Arschloch“, hörte er sie flüstern, beachtete sie aber nicht weiter sondern schenkte seinem Freund ein fieses Grinsen, das war die Rache dafür, dass sie ihm in der dritten Klasse einen Korb gegeben hatte. Albus schlenderte auf den Braunhaarigen zu, während er sich die Versteifungen aus dem Nacken wegknetete. „Harte Nacht?“, fragte Lorcan. „Nein, hartes Nachsitzen bei Gonni.“ „Aha, was hast du jetzt wieder ausgefressen? Jetzt ist dein bester Freund schon Vertrauensschüler und du schaffst es dir trotz dessen Nachsitzen einzuhandeln. Apropos wo ist unser Musterknabe?“ Albus zuckte uninteressiert mit den Schultern und scannte den Gemeinschaftsraum nach bekannten Gesichtern. Seine schwarzen Haare, waren wie üblich durcheinander, die Krawatte locker um den Hals gebunden und die dunklen Ringe unter seinen Augen, ließen seinen Erschöpfungsgrad erahnen. „War Lil hier?“, fragte er seinen grinsenden Freund, während er sich weiter im Raum umblickte und die vielen Mädchen betrachtete. „Nicht das ich wüsste... Aber Amaryllis hat nach Scorpi gefragt…Hör mal Al, jetzt wo er nicht da ist…“, der Scamander nahm die Füße von dem Hocker und lehnte sich sitzend näher zu Albus, während er ihm einen intensiven Blick zuwarf. „Läuft da jetzt was zwischen ihnen oder nicht? Ich blick da nicht durch. Denn wenn nicht… dann könnte ich ja mein Glück probieren.“ „Zwischen Scorp und Amie?“ Der Potter zog grinsend seine Augenbrauen hoch, denn er amüsierte sich über den neugierigen Gesichtsausdruck. „Auch wenn sie nichts miteinander hätten, an deiner Stelle würde ich die Finger von ihr lassen.“ „Das heißt da läuft was?“ „Frag doch einfach Scorp, was nervst du mich mit dem Scheiß?“ „Der dreht durch wenn er erfährt, dass ich scharf auf sein Mädchen bin.“ „Uuund genau deswegen, würde ich es lassen wenn ich du wäre.“ Der Potter kicherte leise bei der Vorstellung, was geschehen würde, wenn Lorcan wirklich auf Scorpius Mädchen scharf wäre und irgendwelche Versuche starten würde. „Außerdem glaube ich, dass dein Bruder schon ein Auge auf Amie geworfen hat.“ „Lysander???“, fragte er schockiert. „Hast du noch mehr Brüder?“ „Lysander hat keine Chancen bei ihr.“ „Wen interessiert es.“ Albus spürte wie seine Augenlider immer schwerer wurden und war minder davon begeistert solche Gespräche jetzt zu führen. „Mich! Dursley ist ein Spur zu geil für ihn.“ „Lorcan, heul deiner Eule was vor, aber lass mich in Ruhe. Ich will nur auf SMalfoy warten, also laber mich nicht dicht.“ Albus streckte sich nun auf dem Sofa aus und bettete seinen Kopf an der Seitenlehne. Seine Augen schloss er genüsslich und atmete zur Beruhigung einmal tief durch. „Ich glaub es ja nicht. Wie kommst du darauf, dass er ein Auge auf sie gelegt hat?“ Die Eulen schrieen am Morgen des ersten Mai, während sie über den Köpfen der jungen Insassen flogen, und füllten die große Halle mit einem unglaublichen Lärm, der den Schülern nicht weiter auffiel, da sie mit ihrem Besteck und ihren Getratsche, den größeren Krach veranstalteten. „Mooorgen“, summte eine gut gelaunte Dominique und schmiss sich auf die Bank neben Alice. „Wieso zieht ihr so ein Gesicht?“ „Wir sind müde“, gab Angus von sich, während er Rose´ vollen Teller heimlich zu sich schob, nachdem seine Freundin ihn nicht anrührte, sondern stattdessen, die Nase in ein Buch vergrub. Alice, Lily und Dominique verzogen das Gesicht über seinen Appetit, für welchen er nicht einmal Besteck benutzte. „Du siehst nicht müde sondern hungrig aus…wie immer“, sagte Lily und schob ihm eine Serviette zu, damit er sich wenigstens das Gesicht abputzen konnte, doch gekonnt ignorierte er diese, zum Leidwesen seiner Mitschüler. „Es wundert mich dass du keine zweihundert Kilo wiegst Angus“, sagte Dominique und legte ihr Kinn auf den gefalteten Händen ab. Rose lachte leise auf und erregte die Aufmerksamkeit der am Tisch sitzenden. Sie blätterte die Seite weiter und flüsterte ein kicherndes:“ Zu gut“, von sich. Alice, Angus, Lily und Dominique wechselten einen amüsierten Blick über Rose. Wenn sie las verschwand die Welt um sie herum. Sie nahm absolut nichts wahr. Dumbledore könnte in seinen Unterhosen Hip Hop tanzen und jeder würde darüber lachen, doch Rose Weasley würde es nicht einmal merken. „Meine Güte, können sie ihn nicht einmal in Ruhe lassen?“, fragte Dominique wütend und blickte zu dem Ravenclaw Tisch. Angus, Alice und Lily folgten ihrem Blick. „Louis?“, fragte Lily schließlich als Erste. „Ja“, antwortete Dominique zischend. Louis stand am Ravenclaw Tisch und hatte sichtlich die Absicht aus der Halle zu gehen, doch er wurde belagert. Belagert von kichernden Mädchen, die alle um ein Date flehten. „Das er nicht einfach sagen kann, sie sollen alle Leine ziehen. Dumme Gören“, grunzte Dominique noch wütender, als zuvor. Alice füllte sich augenblicklich schlechter. Sie war eine dieser dummen Gören. „Er ist einfach höflich. Was man von dir nicht sagen kann Dome“, pfefferte Lily der Blonden zurück. „Also wenn ich nicht höflich bin, dann weiß ich auch nicht.“ „Du bist einfach unverschämt!“ „Etwas Unverschämtheit würde Louis auch nicht schaden. Er ist ein Waschlappen. An seiner Stelle, hätte ich die längst zum Teufel gejagt. Ich denke, dass ich seine Eier mit dazu bekommen habe.“ Lily verdrehte die Augen über ihre Cousine, die manchmal burschikoser sein konnte, als alle ihre Cousins zusammen. Denn Dominique Weasley konnte härter zuschlagen und härtere Sprüche bringen als so einige Männer. "Hi Domi", sagte Rose verwirrt, nachdem sie die Nase aus dem Buch gezogen hatte. "Bist du schon lange hier?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)