Wie lang ist die Unendlichkeit? von Bork ================================================================================ Kapitel 2: Mitternachtsbesuch ----------------------------- Kapitel II Das Vebrechen war von Blut getränkt. Wo man auch hinsah: Blut. Die Farbe Rot. Vielleicht liebte er die Farbe deshalb so? Oder mochte er sie schon, seit er klein war? Er konnte sich nicht mehr erinnern. Seufzend sammelte er all die Seelen ein, die an diesem Abend wegen eines Idioten ihr Leben lassen mussten. Schicksal. Jeder bekam sein Todesdatum am Tag seiner Geburt mit. Warum sonst starben so viele an einem Tag, wenn ein Flugzeug abstürzte? Weil sich all jene mit dem gleichen Todesdatum versammelten um gemeinsam zu sterben. Mürrisch blickte er sich um. Alles war bereinigt. Alle die heute sterben mussten, waren gestorben. Also konnte er seinen Feierabend antreten. Die Uhr schlug wie zur Antwort und verkündete, dass es 21.00 Uhr am Abend war. Zeit, dass die Nachtschicht sich um die nächsten Opfer kümmerte. Er verstaute sein Arbeitswerkzeug und machte sich wie vorgehabt auf den Weg zum Phantomhive Anwesen. Eine halbe Stunde später stand er, weiß wie ein Schneemann wegen des stärker gewordenen Schnees, vor der Tür zum großen Anwesen. Grell war sich, als er vor der Tür stand, nicht mehr sicher, ob er wirklich klopfen sollte. Wer wusste schon, wie der Hausherr drauf war, wenn er den Shinigami erblickte? Schließlich waren die beiden nicht unbeding die besten Freunde. Als hätte der Butler die Gedanken des Shinigami gehört, öffnete sich die schwere Tür mit einem Knarzen, wie sie es schon die letzten Jahre gemacht hatte. Zwei Rubine sahen ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an. "Was gibt es zu dieser späten Stunde, Grell?", wollte Sebastian wissen. Grell zuckte die Schultern. Wo war sein Enthusiasmus nur? Normalerweise wäre er dem Dämon um den Hals gefallen... "Ich wollte dich sehen.", kam es dann knapp vom Shinigami zurück. Diese kurze Antwort war komisch für den Shinigami, wie der Dämon fand. "Komm rein.", sagte er schließlich und trat beiseite, sodass Grell eintreten konnte. Sebastian ging voran und Grell folgte ihm durch die große Halle, in der die Treppe zum oberen Stockwerk lag. Er kannte den Weg zu Sebastians ´Wohnzimmer´ mittlerweile auswendig, war er in letzter Zeit doch oft hier gewesen. "Und was genau verschafft mir die Ehre, dich wiederzusehen? Immerhin hast du dich seit zwei Wochen nicht mehr blicken lassen.", begann Sebastian, als Grell auf der Couch in seinem Zimmer saß und er selbst am Fenster stand und dem Schnee beim Fallen zusah. "Ich wollte dich sehen, hab ich doch gesagt." Eine lange Pause folgte, bis Grell endlich begann weiter zu reden. "Ich habe mich nach dir gesehnt. Wenn ich in deiner Nähe bin, hören all meine Gedanken auf, und ich bin von Schwärze in meinem Kopf umgeben. Nichts, was mich zu erdrücken droht." Sebastian lachte einmal kurz auf. "Also bist du nur hergekommen, um der Realität zu entfliehen? Habe ich das richtig verstanden?" "N-Nein... nicht der Realität entfliehen, nur einen Moment Ruhe haben." Erschöpft schloss er die Augen und legte den Kopf in den Nacken, fühlte er, wie sich Kopfschmerzen ihren Weg bahnten, um in seinem Kopf ein Konzert mit Hammern zu feiern, die ständig gegen seine Schläfe pochten. Der Butler drehte sich zu ihm um. Es stimmte schon. Der Shinigami sah ziemlich mitgenommen aus, und er wäre nicht Sebastian gewesen, wenn er nicht wüsste, dass der Shinigami nur ihm gegenüber diese Schwäche zeigte. Und seiner scheinbar niemals vergehenden Liebe, weswegen sich Sebastian ein wenig ausgenutzt fühlte. Sie beiden hatten schon mal miteinander geschlafen, und Sebastian musste zugeben, dass es besser war als erwartet, aber seitdem ging Grell auf Abstand. Und alles nur, weil er glaubte, seiner ewigen Liebe fremdgegangen zu sein, obwohl er schon seit einer wortwörtlichen Ewigkeit nichts mehr von ihm gehört hatte. Wie auf Samtpfoten glitt er zur Couch und blieb hinter dem Shinigami stehen. Er schüttelte den Kopf. Seit wann hatte er Interesse an diesem Rothaarigen? Er hatte seinen Master, der tagtäglich darauf wartete, dass Sebastian ihm seine Liebe gestand, um ihn ebenfalls im Bett dominieren zu können. Und jetzt war er kurz davor, den Shinigami zu massieren aus.... Nettigkeit? Ja, er hatte gelernt dass die Menschen so etwas taten. Aus Nettigkeit handeln.... erschien für einen Dämon seines Ranges wie ein Witz, aber er hatte sich schon lange Zeit nicht mehr in der Unterwelt blicken lassen. "Grell....", begann er seinen Satz und küsste den Shinigami in die Halsbeuge. "Hm?", kam eine fast schläfrige Stimme vom Rothaarigen. "Was ist los? Warum gehst du auf Abstand?" Seine Hand fuhr spielerisch über die Brust des Shinigamis und begann damit, einen Knopf nach dem anderen zu öffnen. Langsam, mit Bedacht. "Ich... Ich will ihn nicht verlieren...", kam die Antwort prompt. "Aber er ist nicht hier...", säuselte Sebastian. "Und wenn ich ihn wiedersehe, und er es herausfindet?" "Er kann nicht von dir verlangen, dass du seit 5 Jahrhunderten keusch geblieben bist, nur um sich ihm hingeben zu können. Gesetz dem Fall, du würdest ihn finden!", sprach Sebastian mit ernster Stimme und setzte dann mit samtweicher Stimme hinzu: "Lass es zu Grell. Genieße dein Leben, in dieser Unendlichkeit, die für uns beide viel zu lang erscheint, wenn man allein ist. Ich weiß wie du dich fühlst" Ein behandschuhter Finger zog kleine Kreise um Grells rosafarbene Brustwarzen. "Versuche nicht immer, mir davon zu laufen. Ich bin zwar geduldig, aber auch meine Geduld ist irgendwann am Ende. Übertreib es also nicht.", hauchte er in das Ohr des Shinigamis, ehe seine Zunge über die Ohrmuschel leckte. "Sebast~-chan...", setzte er an und Sebastian lächelte geheimnisvoll an dessem Ohr. "Ja." Langsam fuhr die Hand zu seiner Hose und fingerte an dessem Hosnbund rum. "Ich kann nicht", brachte er mühsam hervor und rutschte zur Seite. "Schon verstanden", erwiderte Sebastian ganz ruhig mit seiner ausdruckslosen Stimme. "Es tut mir Leid...", setzte Grell an, doch Sebastian unterbrach ihn. "Mir auch Grell. Mir auch. Aber wenn du diesen Kerl nicht vergessen kannst, und ihn womöglich noch in mir siehst, tut es mir Leid, aber ich muss dich bitten, nicht wieder hierher zu kommen" "Aber Sebast~-chan" "Nein. Ich bin auch nur ein Mann. Und ein Dämon. Und ich sehe es nicht ein, dass du mit mir spielst, wie es dir beliebt. Geh jetzt, bitte. Versuche weiter verzweifelt, diesen komischen kauz zu finden, der dich seit Jahrhunderten allein gelassen hast, und dem du wie ein idiotischer Hund hinterher läufst. Kein Wunder, dass ich Katzen lieber mag." Grell sah ihn fassungslos an. Er war doch sonst nicht so,... gesprächig. Hatte er jetzt auch Sebastian vergrault? Den Mann, der seit den letzten zwei Jahrhunderten immer für ihn dagewesen war? Mit dem er sogar Sex gehabt hatte, obwohl er dies immer nur mit seinem Freund vorhatte. Hatte er den Dämon doch lieber, als er zugab? Der Shinigami stand auf und ging zum Butler hinüber, der mittlerweile wieder zum Fenster gegangen war und stur in die Nacht hinaus sah. "Sebastian..." Er schlang seine Arme von hinten um den Butler und genoss dessen Wärme. "Was willst du nocht hier?", kam die eiskalte Frage. "Mich entschuldigen. Mich dir hingeben." Sebastian tat noch immer desinteressiert. Es war nicht das erste Mal, das Grell so etwas sagte. "Natürlich. Wie die anderen Male. Hör auf mich auf den Arm zu nehmen und g...." Blitzschnell hatte Grell den Dämon zu sich rumgedreht um ihm küssen zu können. Wie verzweifelt klammerte er sich am Dämon fest, der ihn näher an sich drückte und ihm die Hand in den Nacken legte. Die Beiden lösten sich voneinander und Grell sah mit glühendem Gesicht zu Sebastian. "Ich will dich!" ~*~tbc~*~ A/N: Soooo, das wars auch erst mal wieder ihr Lieben. Hätte gern noch weitergeschrieben, aber ich bin heut Abend noch verabredet, und muss gleich noch ein wenig einkaufen gehen und mich anschließend fertig machen ;) Ich werd gucken, dass ich Sonntag Abend weiter schreibe, ist ja jetzt schließlich ne gemeine Stelle an der ich aufgehört hab. Anregungen, Kritik und so weiter wie immer gern gesehen^^ Bis demnächst LG Bork Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)