Sealands Märchenstunden von Ayane (Wenn unsre lieben Nationen Märchen erzählen) ================================================================================ Kapitel 3: Deutschlands "Sterntalerchen" ---------------------------------------- Sealand setzte seine "Märchentour" fort, doch er konnte mal wieder niemanden finden. "Hm ... wen kann ich denn noch fragen?", dachte er sich und lief weiter, "Finnland hat mir schon eins erzählt, Dänemark erzählt nur Mist, zu Iggy geh ich nicht und sonst ...!" Es machte einen dumpfen Schlag und Sealand landete mit seinem Hintern auf dem Boden. "Autsch!" machte sein Gegenüber, der ebenfalls auf den Boden gefallen ist. "Oh! Sorry, das wollte ich nicht." entschuldigte sich Sealand und hob seine Mütze auf. "Schon gut, ist ja nichts passiert." meinte sein Gegenüber, bei dem es sich um Deutschland handelte. Deutschland stand auf und hob Sealand mit einem Ruck auf und stellte ihn auf den Boden. "Wow! Du bist aber stark, Deutschland!" staunte Sealand und seine Augen funkelten. "Ach, so kleine Jungs wie du sind kein Problem für mich." erzählte Deutschland stolz und zupfte seine Uniform zurecht. "Sag mal", fing Sealand an, "Kannst du Märchen erzählen?" Deutschland schaute Sealand etwas verwirrt an. "Ähm ... ja, aber ich kenn nur ein paar. Wie kommst du denn darauf?" wunderte sich Deutschland. Sealand rieb sich mit dem Zeigefinger die Nase und kicherte frech. "Naja, ich frag einfach alle ob sie mir eins erzählen. Ich will so viele Märchen wie möglich hören", meinte Sealand und zog an Deutschlands Hose, "Komm mit! Wenn du schon eins erzählen kannst, dann will ich auch ens hören." Sealand zerrte Deutschland in ein Zimmer mit vielen Kissen. "Ok und welches willst du hören?" fragte hn Deutschland und machte es sich auf dem Boden bequem. Sealand setzte sich neben ihn und überlegte. "Einfach irgenteines. Ich hab schon von Finnland "Rotkäppchen und der böse Wolf" gehört und Dänemark hat mir gerade das Märchen vom gestiefelten Kater erzählt." murmelte Sealand. Deutschland räuperte sich und begann gleich darauf ein Märchen zu erzählen: Es war einmal ein kleines Mädchen namens Romano, dem waren Vater Spanien und Mutter Preußen gestorben und es war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, um darin zu wohnen und kein Bettchen um darin zu schlafen. Das kleine Mädchen Romano hatte nicht mehr, als die Kleider die es trug und eine Tomate in seiner Hand, die ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Aber das kleine Mädchen Romano war gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld. Da begegnete ihm der alte Mann Österreich, der sprach: "Ach, gib mir was zu essen. Ich bin so hungrig." Romano reichte ihm die Tomate und sagte: "Gott segne dir´s!" und ging weiter. Da kam das Kind Veneziano und sprach: "Mich frierts so an meinem Kopfe, schenke mir etwas womit ich ihn bedecken kann." Da nahm Romano seine Mütze ab und schenkte sie Veneziano. Und als er noch eine Weile gegangen war,kam wieder ein Kind namens Amerika und hatte kein Leibchen an und fror; da gab Romano ihm seines. Und noch ein Weilchen weiter bat Kanada um ein Röckchen, das gab er auch von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald und es war schon dunkel geworden, da kam Japan und bat um ein Hemdlein und das fromme Mädchen Romano dachte: "Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben", und zog das Hemd aus und gab es auch noch hin. Und wie Romano so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel und waren lauter harte, blanke Taler und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben hatte, so hatte Romano ein neues an und das war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte er sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag. Sealand staunte, dass Deutschland so eine Geschichte kannte. "Erst hatte er kaum etwas, dann gar nichts und zum Schluss hatte er genug für sein ganzes Leben ...", grübelte er, "Wie geht das denn?" Deutschland schaute ihn an und überlegte. "Hm ... wenn du fromm bist und an Wunder glaubst, dann gehen alle Wünsche irgentwann in Erfüllung." meinte er und stand auf. Sealand stand auch auf und hüpfte fröhlich auf und ab. "Heißt das, wenn ich Island all meine Sachen geb, dann regnet es für mich auch Goldtalerchen?" fragte er begeistert. Deutschland schüttelte den Kopf. "Nein, das geht nicht. Das gerade eben war nur ein Märchen. Nicht alles was man in Geschichten hört, kann auch in Wirklichkeit passieren." klärte Deutschland Sealand auf und lächelte leicht. "Ach menno", schnaubte Sealand beleidigt und verschränkte die Arme, "ich hatte mich jetzt so darauf gefreut, dass ich auch Sterntaler bekomm, wenn ich Island meine Sachen geb." "Ich weis nicht was ich mit deinen Sachen anfangen sollte", mischte sich Island ein und schaute zur Tür rein, "und selbst wenn ich einen Verwendungszweck hätte, würdest du keine Sterntaler bekommen. Aber du kannst ja mal in die Küche gehen. Schweden hat Schokotaler mitgebracht. Vielleicht bekommst du ja welche ab, bevor er wieder alle an Finnland verfüttert." Sealands Augen funkelten. "Mach mal Platz!", rief er und stürmte aus dem Zimmer in Richtung Küche, "Ich muss Schweden ein paar Schokotaler abknöpfen!" Deutschland und Island standen schweigend da und schauten Sealand noch nach. "Er hat nicht mal 'Danke' und 'Tschüss' gesagt." meckerte Deutschland und ging aus dem Zimmer. Island lief ihm nach. "Naja, wenn Sealand meint, dass er Schokolade haben kann, dann schalten sich bei ihm alle Gehirnzellen aus." meinte Island und machte seine Schleife wieder fest. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)