Bittersweet von hungrymon (I don’t know what to do, ´cause I’ll never be with you) ================================================================================ Kapitel 17: Chapter 17: Confrontment (Hyde) ------------------------------------------- Langsam hielt ich das nicht mehr aus. Ich zappelte vor Nervosität. Noch immer durfte ich nicht zu ihm. Ich platzte beinahe vor Sorge. Was war überhaupt passiert? Auf einmal hatte Gackt seltsam in die Leere gestarrt und nach Luft geschnappt. Und dann war er umgekippt. Einfach so. Eine Krankenschwester hatte mir erzählt, dass die Ärzte immer noch rätselten, was da passiert war. Sie wussten nur, dass sein Herz auf einmal ganz kurz ausgesetzt hatte. Aber warum? Obwohl ich ihn so lange nicht mehr gesehen hatte, machte ich mir unglaubliche Sorgen um den jüngeren Sänger. Doch eigentlich sollte er mir ja egal sein. Ich hatte mir nach jener Nacht geschworen, ihm nie wieder zu nahe zu kommen. Nur darum hatte ich dieser Lüge um unseren Streit weiterverbreitet. Ich hatte ihn nie wieder auch nur sehen wollen. Und nun saß ich da und wartete, bis die Ärzte mich zu ihm ließen. Wie eine Frau, die sich um ihren Mann sorgte. Ich hasste mich für diese Gedanken, doch es war so. Auf einmal kamen fünf weitere in den Warteraum. Sofort waren alle Blicke auf die Neuankömmlinge gerichtet. Nicht, weil sie Neuankömmlinge waren, sondern weil es immer so war, wenn sie kamen. Ein kleiner Schwarzhaariger mit roten Strähnen, der an einem etwas größeren Blonden mit einem Nosetanga, hing. Ein Brünetter mit sehr langen Beinen und ein Schwarzhaariger mit Piercing. Und als Letzter ein niedlicher Schwarzhaariger, der ausnahmsweise mal nicht grinste. Auch ich starrte sie verwirrt an. Was machten Gazette hier? Die fünf wandten sich zum Informationsschalter und fragten die Krankenschwester etwas. Ich konnte leider nichts verstehen, da ich zu weit entfernt war. Da deutete die junge Frau auf den Gang hinter mir und dann auf mich, während sie etwas erklärte. Ich runzelte die Stirn. Wollten sie etwa auch zu Gackt? Gazette kamen auf mich zu. Ich bemerkte, dass die fünf mich die ganze Zeit ansahen. Aber ich konnte ihre Blicke nicht deuten. War es Mitleid? Neugier? Hass? Als sie bei mir ankamen, trat Ruki aus etwas vor. „Konichi wa. Können wir uns zu Ihnen setzen, Hyde-san?“, fragte er. Ich sah zu den fünf freien Stühlen, die um den Tisch standen, an dem ich saß. Dann nickte ich. „Hai. Setzt euch ruhig.“ Der Schwarz-Rothaarige setzte sich neben mich. „Ich denke, wir müssen uns nicht mehr vorstellen, oder?“ Sein Lächeln sah irgendwie erzwungen aus. „Nein, Ruki-san.“, erwiderte ich höflich. Noch immer spürte ich die Blicke der anderen vier auf mir. Sie machten mich noch nervöser, als ich bis jetzt gewesen war. Was wollten sie von mir? Der Blick des Brünetten, Uruha, war am intensivsten. Seine braunen Augen waren konzentriert auf mich gerichtet. Was wollte er? Ich starrte einen Moment zurück, doch bald gab ich auf und senkte meinen Blick. Nervös kaute ich an meiner Unterlippe herum. Die Ankunft von Gazette hatte meine Sorge um Gackt nicht gemildert. Ich wollte endlich sehen, wie es ihm nun ging. „Sorgst du dich um Gac-chan?“, fragte Kai mich. Ich schloss, dass die fünf den Sänger ziemlich gut kannten. Woher wohl? „Hai.“, brachte ich hervor. Ich konnte sehen, wie Uruhas Gesichtsausdruck sich ein wenig änderte. Nun lag auch eindeutig Verachtung in seinem Blick. Erschüttert begann ich mich zu fragen, was ich dem Gitarristen getan hatte. „Es muss ein ziemlich großer Schock gewesen sein, als er da plötzlich umkippte, oder?“, fuhr Kai fort. Er schien der einzige zu sein, der an einer Unterhaltung interessiert schien. Auch wenn er mich ebenfalls etwas seltsam ansah. „Hai.“ Da sprang Uruha auf. „Ich geh mal schnell auf raus. Brauche frische Luft.“, murmelte er. Aoi, der sich bis jetzt keinen Zentimeter bewegt hatte, sah den Brünetten drohend an, doch dann erhob er sich ebenfalls. Schweigend verließen die beiden den Raum wieder. Und mir kam das bedrückende Gefühl, dass Uruha wegen mir gegangen war. Für ein paar Sekunden war die Angst um Gackt verdrängt. ‘Was habe ich ihm und den anderen nur getan?’ Ich beobachtete Ruki aus dem Augenwinkel. Er hielt unter dem Tisch Händchen mit Reita. Auch den beiden schien meine Nähe unangenehm. Nur Kai schenkte mir ein kurzes Lächeln, als ich ihn ansah. → währenddessen draußen: „Ie! Ich halte es mit diesem falschen Schwein keine Sekunde länger mehr aus!“, brüllte der Brünette. Aoi versuchte gar nicht erst, seinen Liebsten zu stoppen, denn diese Worte hatte der Leadgitarrist schon seit Gackts Unfall auf der Zunge. „Er heuchelt doch nur Sorge und Mitleid wegen den Fans! Gackt ist ihm völlig egal! Und, ich bin mir sicher, dass Gackt nur wegen ihm so irre geworden ist!“, schloss Uruha atemlos. Vorsichtig nahm der sonst so fröhliche Gitarrist seinen Uruha in die Arme. „Ich weiß, ich weiß. Aber wir können da wenig tun...“ Doch der Schwarzhaarige wusste auch nicht, ob sein Freund da nicht etwas übertrieb. Was, wenn...? „Das ist so gemein! Wieso ist Gackt nur in diesen Arsch verknallt, der ihn nicht mal mit dem Hintern angucken würde, wenn er es nicht müsste?“, heulte der Brünette und zog Aoi fester an sich. → wieder Hydes Sicht: Verwirrt starrte ich die beiden Männer an, die da eng umschlungen vor dem Krankenhaus standen. Ich hatte es nicht mehr ausgehalten, und war den beiden gefolgt. ‘Was ist da los?’ Mich irritierte nicht die Tatsache, dass die beiden anscheinend ein Pärchen waren. Sondern, dass die beiden ziemlich fertig aussahen. Uruhas Schminke war von einigen Tränen zerstört worden und auch Aoi sah nicht unbedingt glücklich aus. Machten die beiden sich solche Sorgen um Gackt? Da öffnete Uruha seine Augen wieder und sah direkt in meine. Sofort lag wieder dieser Hass in seinem Blick. Ertappt senkte ich meinen Blick und wollte wieder zurückgehen, doch auf einmal lag Uruhas Hand auf meiner Schulter. „Du.“, knurrte er, „Du hast ihn so kaputt gemacht!“ Mit diesen Worten verpasste er mir eine Ohrfeige, die ich dem schmächtigen Gitarristen nie zugetraut hätte. Ich zuckte vor Schmerz zusammen, als seine Hand auf mein Gesicht klatschte. Doch ich war mir keiner Schuld bewusst. Wen sollte ich kaputt gemacht haben? „Was - ?“, begann ich, doch Uruha ließ mich nicht ausreden. „Halt die Klappe, du mieses Schwein. Du weißt ganz genau, was du Gackt angetan hast!“ Was? Ich hatte Gackt etwas angetan? „Das glaube ich nicht. Er macht es nicht mit Absicht.“, hörte ich Kai sagen, der plötzlich neben mir stand. „Das sagst du nur, weil du ihn nicht an diesem Abend gesehen hast!“, schrie Uruha den Drummer an. Noch immer lag dieser unglaubliche Hass in seinen Augen. Ich schwieg verwirrt und ließ mich von Kai verteidigen. Welcher Abend? Wie war er denn damals? Und wieso sollte es meine Schuld sein? „Aber du weißt auch nicht, wie die beiden sind, wenn die zusammen sind. Kann doch gut sein, dass sich Gac-chan nie was anmerken hat lassen.“, setzte sich Kai für mich ein. Und obwohl ich kein Wort verstand, empfand ich große Dankbarkeit für den Sonnenschein-Drummer, als er diese Worte aussprach. Uruha wollte schon wieder zu einer Antwort ansetzten, da erklang ein schüchternes Räuspern. „Ähm. Ich will euch eigentlich nicht stören, aber Sie können Gackt-sama nun sehen.“, erklärte uns die zierliche Krankenschwester leise. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)