Bittersweet von hungrymon (I don’t know what to do, ´cause I’ll never be with you) ================================================================================ Kapitel 8: Chapter 8: Alone --------------------------- Es regnete. Schon wieder? Immer noch? Langsam liefen die Tropfen an meinem Gesicht herunter. Ich versuchte meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Meine Lippen kribbelten noch immer. Ich war so schnell ich konnte aus dem Schlafzimmer gerauscht und hatte den verdutzten Hyde alleine zurückgelassen. Wer weiß, wie weit ich sonst noch gegangen wäre… Ich betete, dass Hyde morgen wirklich alles vergessen haben würde. „Und warum hast du meinen Kuss erwidert? Du weißt doch, dass ich überglücklich verheiratet bin! Wie kann ich Megumi jetzt noch unter die Augen treten?“, würde Hyde mich entsetzt fragen, falls er sich erinnern würde. Ich war ein schlechter Mensch. Selbstsüchtig. Unfähig mein Verlangen zu unterdrücken und Hyde einfach in Ruhe zu lassen. Und außerdem: Wie sollte ich ihn nun noch gehen lassen können? Ich begann, zu zittern. Es war noch kälter geworden. Widerwillig ging ich zurück in mein Haus. Noch immer leicht schlotternd schloss ich die Tür hinter mir. „Gackt?“, hörte ich eine leise Stimme. Es war Hyde. Er stand im Gang. Immer noch trug er nur seine Shorts. Aus traurigen Augen sah er mir entgegen. „Hyde?“ Ich kam näher. „Was ist los? Brauchst du etwas?“ Meine Stimme klang beherrscht und distanziert. Ich war stolz darauf. „Nein. Ich wollte mich bei dir entschuldigen.“ Hyde sah verlegen zu Boden. „Ich bin momentan etwas durcheinander. Es tut mir wirklich leid, dass du jetzt darunter leiden musst.“ Er sah so aus, als ob er es wirklich so meinte. Es schien, als ob die Wirkung des Alkohols schlagartig verschwunden war. Ich zwang mich zu einem freundlichen Lächeln. „Ach was. Ist halb so schlimm.“ „Danke Gackt. Du bist ein echter Freund.“ Ich zuckte zusammen. „Ist doch kein Ding.“, murmelte ich. Hyde ging nicht auf meine Antwort ein und sah aus dem Fenster. „Ich glaube, jetzt lohnt es sich auch nicht mehr, zu schlafen. Es dämmert ja schon. Hast du Kaffee hier?“, fragte er. Ich nickte geistesabwesend. „Hai. Ich dürfte irgendwo in der Küche noch Filter und Kaffeepulver haben. Soll ich uns einen machen?“ „Ich mach schon.“ Hyde lächelte. Leicht berührten sich unsere Körper, als er an mir vorbeiging. Ich schnappte nach Luft und erzitterte unter dieser kurzen Berührung. Nervös folgte ich Hyde in die Küche. Er hatte schon begonnen, Wasser in meine Kaffeemaschine laufen zu lassen. Ich konnte nicht anders, als die ganze Zeit seinen sexy Oberkörper anzusehen. Warum zog er sich denn nichts an? „Du, Gackt?“ Hyde drehte den Wasserhahn aus. „Mhh…?“ „Sag mal, hat dir das gefallen?“, fragte er scheinbar ganz beiläufig. Ich spürte, wie ich rot anlief. Schnell drehte ich mich um, damit Hyde es nicht sah. Was sollte ich darauf antworten? Die Wahrheit? Wohl kaum. Ich öffnete die Tür eines Schrankes und nahm zwei Tassen heraus. Aber was sollte ich denn sonst sagen? Ich musste diese Unterhaltung führen, wie jede normale Unterhaltung zwischen uns beiden. Ich durfte mich nicht von den Ausrutschern der letzten paar Minuten verwirren lassen. „Warum fragst du?“, wich ich seiner Frage aus. Hyde zuckte mit den Schultern. „Ach, nur so. Würde mich halt interessieren. Ich meine, ich hab noch nie nen Typen geküsst. Auch nicht, wenn ich zu war.“, gab er grinsend zu. Ich stellte die Tassen auf den Tisch. „Es war – ok. Aber soll ich das jetzt als Kompliment nehmen, dass ich der erste Typ bin, den du mit deinen Küssen beehrt hast?“ „Wenn du willst.“ Grinsend brachte Hyde die volle Kanne an den Tisch und setzte sich. Ich nahm gegenüber von ihm platz. Dann schüttete ich den Kaffee in die Tassen und begann an meinem zu nippen. Es war erfrischend und ich spürte, wie meine Müdigkeit langsam verflog. Koffein war schon eine praktische Sache. Lange musterte ich Hyde, der sich zurückgelehnt hatte und seinen Kaffee in großen Zügen leerte. Sein Blick war viel klarer. ‘Nun wird alles wieder normal. Das vorhin waren Ausrutscher.’ Kurz durchzuckte mich ein Schmerz bei diesem Gedanken, doch ich erinnerte mich, dass es so am besten war. Ich stellte meine leere Tasse auf den Tisch. Diese Nacht durfte keine Auswirkungen auf uns beide haben. ‘Egal, wie sehr du dir das wünscht.’ Ich seufzte genervt auf. „Ist was?“, erkundigte sich Hyde. „Nein. Es ist nichts.“ So würde das weitergehen. Zu zweit und doch allein. Aber nicht mehr lange. In ein paar Stunden war Hydes Flug nach Osaka. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)