Bittersweet von hungrymon (I don’t know what to do, ´cause I’ll never be with you) ================================================================================ Kapitel 3: Chapter 3: Fallen ---------------------------- Ich lag in meinem Bett und starrte trübsinnig an die Zimmerdecke. Morgen schon. Morgen würde Hyde abreisen. Zurück zu seiner Frau. Weg von mir. Wütend drehte ich mich auf den Bauch. Immer wieder schlug ich mit meinem Kopf gegen das Kissen, bis sich in meinem Kopf ein nerviges Rauschen einstellte. Ich spürte, wie mir ein paar Tränen an den Backen herunterliefen. Warum lief mein Leben nur immer so kompliziert ab? Warum konnten wir nicht wirklich nur befreundet sein? Dann könnten wir uns irgendwann einmal wieder treffen und wie echte Freunde etwas unternehmen. So wie in den Monaten am Set und den Wochen danach. Aber ich wusste nicht, wie ich reagieren würde, wenn seine Frau dabei wäre. Würde ich vor Eifersucht platzen? Wahrscheinlich wäre es doch besser, wenn wir uns nie wieder sähen. Ich stand auf und stieg aus dem Bett. Mit unsicheren Schritten ging ich in die Küche. Dort nahm ich ein Glas aus dem Schrank und ließ es mit Leitungswasser voll laufen. Während langsam in Richtung Wohnzimmer tapste, leerte ich es in großen Schlücken. Ich wünschte, ich könnte stattdessen Sake trinken. Aber dann wäre ich wohl morgen zu nichts zu gebrauchen. Ich ließ mich auf die Couch sinken und schloss die Augen. Schon wieder schmeckte ich einige salzige Tränen. Nur so würde es gehen. Ich durfte nicht schwach sein. Ich musste mich von Hyde verabschieden und dafür sorgen, dass ich ihn nie wieder sah. Aber würde ich das wirklich können? Nein. Genervt schmetterte ich das Glas gegen die Wand und zuckte zusammen, als es in viele kleine Scherben zerbrach, die auf den Boden fielen. ‘Warum musste ich mich nur in diesen Sänger verlieben?’, fragte ich mich verzweifelt. Doch sofort schossen mir unzählige Antworten durch den Kopf. Wegen seiner unglaublichen Ausstrahlung. Wegen seiner faszinierenden Stimme. Wegen seinem perfekten Äußeren. Und noch viel mehr. Ich erwischte mich dabei, wie ich Hyde mit den unterschiedlichsten Flüchen beschimpfte, bis mir auffiel, was ich da gerade tat. Dann ging ich, während ich immer wieder laut „Gomen, gomen, Hideto.“ murmelte, zurück ins Schlafzimmer. Noch ein letztes Mal entschuldigte ich mich bei Hyde. Danach legte ich mich in mein riesiges Bett und schloss die Augen. Ich war so fertig, dass ich sofort einschlief. Natürlich träumte ich von Hyde. Er stand vor mir. Und er trug nur eine Jeans. Die gleiche wie bei unserem ersten Treffen. Mir lief wortwörtlich der Sabber herunter aber der kleine Sänger stierte die ganze Zeit in die Ferne. Lange stand ich einfach nur da und sah Hyde an. Da bewegten sich meine Füße plötzlich von ganz alleine auf ihn zu. Als ich ihn schon fast berühren könnte, wandte er sich endlich mir zu. Und er lächelte mich an. Ich versank in seinem Lächeln und bemerkte zu spät, dass ich meine Hand nach Hyde ausgestreckt hatte. Doch er ergriff meine Hand einfach und zog mich näher an ihn heran. Verwirrt ließ ich ihn machen. Immer näher kam ich seinem Gesicht und ich sog gierig seinen Duft ein. Ich neigte meinen Kopf ein wenig, um meine Lippen auf die seinen drücken zu können, doch da ließ mich ein Räuspern innehalten. Ich sah verwirrt zur Seite und erblickte Megumi. Sie sah mich wütend an. Ich merkte, wie sich Hyde hinter mir versteckte. Schlagartig wachte ich auf. Mein Atem ging unregelmäßig und ich zitterte ein wenig. ‘Himmel, nicht einmal in meinen Träumen kann er mich in Ruhe lassen!’ Draußen dämmerte es bereits. Ich setzte mich auf und versuchte, mich wieder etwas zu beruhigen. ‘Du darfst nicht so für ihn empfinden. Also lass es. Du tust dir doch nur selbst weh.’ Seufzend stand ich auf und ging ins Bad. Ich erschrak, als ich mein Spiegelbild erblickte. Meine Frisur war total zerstört; meine Haare standen in alle Richtungen ab. Meine Augen starrten mir müde und auch leicht missmutig entgegen. Und auch sonst sah ich nicht gerade ansehnlich aus. Also stieg ich erst einmal unter die Dusche. Während ich das Wasser an meinem Körper herunter laufen ließ, musste ich immer wieder an diesen Traum denken. Er ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Aber ich musste ihn vergessen. Sonst würde Hyde noch etwas merken. Was würde dann passieren? Eigentlich würde sich doch nichts ändern. Er würde trotzdem nach Hause fliegen. Mit einem schlechtem Gewissen? ‘Mach dir keine falschen Hoffnungen. Die Freundschaft zwischen euch beiden war nur für die Zeit am Set. Es war nie mehr und es wird nie mehr sein.’ Ja. Ich redete mir diese Sätze so lange ein, bis ich es tatsächlich glaubte und beinahe begann, Hyde zu hassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)