Aisuru mono shini sorai von Mitsuki_Insanity (Meine Liebe, mach dich bereit zu sterben) ================================================================================ Kapitel 3: Nacht des Schreckens. Die Tragödie nimmt ihren Lauf -------------------------------------------------------------- Kapitel 3: Nacht des Schreckens. Die Tragödie nimmt ihren Lauf Der Tod ist nicht das Ende. Der Tod ist erst der Anfang. Asche zu Asche. Staub zu Staub. Der Regen spült hinfort. Das Blut derer, die so zahlreich gefallen. Liebste, mach dich bereit zu sterben! “Endlich wurde es außer Kraft gesetzt.”, grinste Tenzen voller Freude. “Das Friedensabkommen aus der Tensho-Ära, dass die Kouga und die Iga so lange “verbunden” hat, wurde endlich außer Kraft gesetzt!” Hinoko erstarrte. Ihre Pupillen weiteten sich für einen Schreckensmoment. “Nein…” Ihr Körper zitterte und ihre Finger gruben sich in die Erde. “Nein…” Immer wieder wiederholte sie diese Worte leise. Außer ihr, schien es keinem der anderen Iga Angst zu bereiten, dass Krieg herrschte. Koshirou blickte zu Hinoko und rückte unbemerkt in ihre Nähe. Sanft nahm er ihre Hand. Er brauchte sie nicht anzusehen, sie nicht zu fragen, was los war. Er spürte es: Sie hatte Angst. Angst um ihn, um ihre Freunde. Angst um alle, die ihr wichtig waren. “Tenzen-sama! Was genau steht da auf der Schriftrolle?!”, fragte sie schließlich, aufgewühlter, als sie es vorgehabt hatte. Sie versuchte einen genauen Blick auf die Rolle Pergament zu erhaschen. “Ogen-sama und Kouga Danjou haben jeweils die Namen ihrer zehn stärksten Clanmitglieder aufgeschrieben, die sich bekämpfen sollen.”, antwortete Tenzen breit grinsend und hielt Hinoko die Schriftrolle vor die Nase. “Lies sie ruhig durch.” Hinoko nahm die Schriftrolle und ihr Atem ging stockend. Ihre ganzen Freunde standen darauf. Ihr Lehrmeister: Yakushiji Tenzen, Akeginu, Hotarubi, Yashamaru, Mino Nenki, Amayo Jingorou, Azuki Rousai, der bereits mit Blut durchgestrichene Name von Ogen, Oboro und… Chikuma Koshirou! Kurz blieb ihr das Herz stehen. Unweigerlich wurde der Druck ihrer Hand, mit der sie Koshirous Hand hielt, fester. “Nein… Nicht Koshirou….!” Wie ein Echo hallte es immer wieder in ihrem Kopf. Mit zittrigen Händen gab sie Tenzen die Schriftrolle wieder. Er grinste nur weiterhin sein diabolisches Grinsen. “Warum steht mein Name nicht darauf?”, fragte Hinoko schließlich. “Scheinbar hat Ogen-sama Euch für nicht stark genug befunden.”, erwiderte Hotarubi ein wenig süffisant. Hinoko knirschte mit den Zähnen. “Ich bin nicht schwach! Ich bin Tenzen-samas Schülerin. Mit meinem Hikisoku kann ich-” “Hinoko!”, mahnte Tenzen. “Vermutlich hat Ogen-sama dich einfach vergessen. Sie hat die zehn Namen niedergeschrieben, die ihr als erstes in den Sinn kamen und dabei vermutlich zu spät an dich gedacht!” “Aber…” Hinoko war unaufgefordert aufgestanden und Koshirou warf ihr einen Blick zu, der soviel hieß wie: “Bitte mach jetzt kein Theater!” “Dass kann nicht sein! Konnte sie nicht meiner, anstatt Koshirou aufschreiben?” Ihre Stimme zitterte stark und in ihr loderte alles. Koshirou senkte den Blick und schüttelte den Kopf. “Hinoko!”, zischte er leise. Alle sahen Hinoko scharf an. Auch Tenzen war nun aufgestanden und hatte sich zu seiner widerspenstigen Schülerin umgedreht. “Willst du behaupten, dass du stärker bist, als Koshirou? Zweifelst du seine Fähigkeiten als Ninja an? Du als seine… Was auch immer da zwischen euch ist…”, er atmete scharf ein. “Jedenfalls solltest du dich schämen, solche Worte in den Mund genommen zu haben! Du solltest stolz darauf sein, dass Ogen-sama seinen Namen aufgeschrieben hat! Dass sie ihn als würdig genug empfunden hat, gegen die Kouga zu kämpfen!” Hinoko zuckte zusammen als Tenzen seine tiefe Stimme erhob und ein paar Schritte auf sie zuging. “V-Verzeiht, Tenzen-sama!”, rief sie und senkte ihren Blick. Sie biss sich auf die Unterlippe. Hotarubi hatte nun doch Mitleid mit ihr. Sie konnte irgendwo nachvollziehen, wie Hinoko sich fühlte. Auch sie machte sich furchtbare Sorgen um ihren Liebsten, Yashamaru, der noch nicht aus Sunpu zurückgekehrt war. “Aber… was ist mit… Oboro-sama?” , ihre Stimme wurde leicht hysterisch. Warum steht ihr Name auf der Schriftrolle!? Sie ist keine Ninja! Sie kann nicht einmal mit einem Schwert umgehen! Sie… Ich wäre viel besser geeignet als-” Der brennende, stechende Schmerz in ihrer Wange betäubte diese erst und tat schließlich sehr weh. Hinoko griff sich an die rote Stelle und starrte Tenzen mit einem Blick aus Schock und Trotz an. “Wage es nicht noch einmal, so über Oboro-sama zu sprechen! Und erst recht nicht, Ogen-samas Entscheidungen so dreist in Frage zu stellen! Ist dir bewusst, dass du damit auch den Rest des Clans beleidigst?! Dein kindisches und stures Verhalten ist absolut inakzeptabel!” “Verstanden…”, sagte Hinoko langsam in sehr kaltem Ton und senkte wieder ihren Blick. Kurz sah sie zu Koshirou, der sie jedoch nicht ansah. Auch die anderen schauten weg. “Verzeiht. Ich habe meine Gefühle nicht im Griff gehabt…” “Gefühle…”, betonte Tenzen. “Haben in einem Krieg nichts verloren!” Dann wandte auch er sich von ihr ab. Schnell wurde seine Stimme wieder sachlich: “Kouga Danjou hat die andere Schriftrolle wahrscheinlich Kazamachi Shougen übergeben.” Er steckte die Schriftrolle in seinen oberginefarbenen Kosode und blickte die anderen an. “Wenn wir zu fünft angreifen, ist der Sieg auf unserer Seite.” Hinoko seufzte leise im Hintergrund. Immer noch tobten ihre Emotionen wie ein wilder Vulkan in ihrem inneren. Koshirou blickte kurz zu ihr, dann zu Tenzen und schließlich wieder gen Boden. “Du brauchst nicht alleine zu kämpfen, Koshirou.”, sagte Tenzen nur. “Das hier, ist ein Krieg zwischen Ninja.” Hinoko biss sich erneut auf die Unterlippe. “Krieg…” Das Wort grub sich wie eine starke Faust, immer tiefer in ihre Magengegend. Sie wollte es immer noch nicht glauben. Koshirou nickte. Dann trat Hotarubi vor. Ihr Blick voller Sorge. “Tenzen-sama! Was ist mit Yashamaru-dono geschehen?” Tenzen überlegte: “Wenn ich bedenke, wann der Falke zurückgekehrt ist, dann müsste er spätestens heute Nacht oder morgen früh wieder in Iga sein.” “Allerdings nur, wenn er Sunpu lebend verlassen hat.”, fügte Rousai noch hinzu. Hotarubis Atem stockte kurz und sie sah zum Boden hinab. Ihre Gesichtszüge zuckten kaum merklich. Auch Hinoko wurde flau im Magen. Yashamaru war nicht nur Hotarubis fester Freund, sondern auch ein sehr guter Freund von ihr. Immer noch kaute Hinoko auf ihrer Unterlippe herum. Sie konnte nicht zulassen, dass sich ihre Freunde und Liebsten in Gefahr begaben. Sie wollte nicht hier bleiben und Däumchen drehen. Mit der Angst, dass viele vielleicht nicht wiederkommen würden. Wenn es schon Krieg gab, wollte sie wenigstens bei den Menschen sein, die ihr am wichtigsten waren. “Tenzen-sama!”, rief sie schließlich. “Nicht schon wieder…”, murmelte Koshirou. Tenzen drehte sich langsam wieder zu seiner Schülerin um. “Was ist nun? Hast du immer noch nicht genug?” Hinoko schüttelte den Kopf und sah Tenzen mit festem, entschlossenen Blick an. “Nehmt mich mit! Ich flehe Euch an!” Sie machte eine tiefe Verbeugung. “Dein Name steht nicht auf der Schriftrolle, Hinoko.”, warf Nenki ein. “Das ist mir sehr wohl bewusst. Aber ich kann, will und werde nicht zulassen, dass ihr ohne mich kämpft! Ich bin eine stolze Frau aus Iga und ich lebe für diesen Clan. Iga Tsubagakure ist mein Zuhause. Und auch wenn Ogen-sama meinen Namen nicht aufgeschrieben hat, so bin ich gewillt, zu kämpfen. Deswegen…” Alle sahen Hinoko erstaunt an. “Ho?” Tenzen hob eine Augenbraue. “Du willst mit uns kämpfen? Obwohl du weißt, dass es dann auch für dich, die du nicht auf der Schriftrolle stehst, gefährlich werden kann?” Hinoko nickte. “Es ist mein Wunsch als Mitglied des Iga Tsubagakure Clans und mein Wunsch an Euch, als Eure Schülerin und Ziehtochter. Ich will gemeinsam mit Euch und den anderen in diese Schlacht ziehen. Es geht um die Zukunft unseres Clans und dafür bin ich auch bereit zu sterben! So wie es meine Ehre als Ninja will. Ich habe Mut, Stolz und den Willen zu kämpfen! Ich scheue nicht davor, zu töten. Ich wurde dazu ausgebildet. Ich besitze nicht ohne Grund… diese Fähigkeiten.” Sie schluckte kurz den Klos in ihrem Hals herunter. “Ich bin genauso Teil dieses Clans wie ihr und ich bin bereit in meiner Pflicht als Ninja zu töten und zu sterben.” Koshirou war nun auch aufgestanden. “Hinoko! Nein… Das ist zu gefährlich! Wenn dir etwas passiert, dann…”, sagte er besorgt und sah sie aus seinen graublauen Augen ein wenig verzweifelt an. Hinoko sah ihn auch an. “Um mich, mache dir keine Sorgen, Koshirou. Da mein Name nicht auf der Schriftrolle steht, bin ich nicht gerade das erste Angriffsziel der Kouga… Ich mache mir da mehr Sorgen um dich…” Ihre magentafarbenen Augen versanken kurz in seinen graublauen. Koshirou hätte sie am liebsten umarmt, doch das wollte er nicht vor den anderen. So legte er nur sanft seine Hände auf ihre Schultern. “Ich will dich nicht verlieren. Bitte bleib hier und warte bis ich und die anderen wieder da sind. Ich will dich in Sicherheit wissen…” “Koshirou…”, sie sah ihn lange an und nahm dann eine seiner Hände von ihrer Schulter weg. “Verzeih, aber das ist etwas, was ich für mich selber entscheiden möchte. Ich möchte dich auch nicht verlieren… deswegen lass mich bis zum Schluss an deiner Seite kämpfen.” Sie lächelte traurig. “Ich kann den Gedanken nicht ertragen, vergeblich auf deine Rückkehr zu warten…” “Aber-” “Lass sie, Koshirou.”, warf Tenzen ein. “Wenn sie es möchte, dann soll es so sein. Hinoko ist eine gute Kämpferin. Außerdem kennen die Kouga ihre Technik nicht. Sie werden sie unterschätzen.” “Ich… Jawohl…”, antwortete Koshirou und warf Hinoko erneut einen besorgten Blick zu. Er ließ von ihr ab und sah wieder zu Tenzen. “Meint Ihr, sie mitzunehmen, ist wirklich eine gute Idee?”, fragte Hotarubi. Tenzen nickte: “Hinoko kann uns sehr hilfreich sein.” Nenki legte eine Hand auf Hinokos Schulter und grinste: “Ich bewundere deine Entschlossenheit uns beistehen zu wollen. Du bist wahrlich eine waschechte Iga. Solche Worte aus deinem, noch fast jugendlichen Mund. Meine Güte..." Er haute ihr sacht auf den Rücken. “Du bist ein gutes Mädchen!” Dann lachte er bellend. Hinoko grinste leicht und schluckte all ihre Sorgen herunter. Wie Tenzen es gesagt hatte: Gefühle hatten nun keinen Platz mehr. “Ich gebe mein bestes, Nenki-dono!” “Du verdienst dir auch meinen Respekt. Den von uns allen.”, sagte Jingorou. Rousai nickte. “Nach dem Desaster eben, hast du dich noch einmal gut gerettet.” Hinoko sah die beiden Männer an. “Ich glaube, ich habe meine Lektion gelernt. Heulen bringt nichts. Ich muss mein Schicksal selbst in die Hand nehmen...” Tenzen nickte: “So soll es sein.” Hotarubi sah Hinoko aus ihren amethystfarbenen Augen ernst an: “Ich hoffe, Ihr wisst, was Ihr da tut, Hinoko-dono.” Hinoko nickte entschlossen. So richtig wohl fühlte sie sich natürlich nicht, aber nun war es zu spät, es sich noch einmal anders zu überlegen. Sie wollte es auch gar nicht. Es war so gut, wie es nun war. Wenn das schlimmste eintreffen würde, würde sie sich eben auch töten lassen. Hauptsache, sie blieb nicht alleine hier. Koshirou sah immer noch beunruhigt zu Hinoko. Ihm war nicht wohl dabei, dass sie mitkommen wollte. Aber er respektierte ihren Wunsch. Tenzen wandte sich Jingorou zu: “Amayo!” “Hm?” “Wenn Oboro-sama hiervon erfährt, haben wir ein Problem. Gennousuke und Udono sitzen schon fast in der Falle. Sie dürfen uns nicht entwischen!” “Verstanden.”, antwortete Jingorou. “Ich kümmere mich darum. Und wegen Gennousuke… Darf ich ihn töten, wenn sich die Gelegenheit bietet?” Tenzens Blick wurde noch düsterer, als so schon. “Unterschätze diesen Mann nicht! Er ist nicht so leicht zu besiegen!” Er knurrte leise in sich rein und ließ seine Gedanken zu dem jetzigen Clanoberhaupt von Kouga wandern. Seine Augen… Dieser unheimliche Blick… Er bereitet mir eine Gänsehaut… Dann ermahnte er Jingorou erneut: “Du darfst dir keine Fehler erlauben. Unternimm nichts, bis wir zurück sind.” “Verstanden.”, kam es nur von Jingorou zurück, der natürlich nicht im Traum daran dachte, Tenzens Mahnungen zu beachten. Dann sah Tenzen in die Runde und grinste. “Wir beginnen… mit Kazamachi Shougen!” Niemand sagte etwas. Selbst Hinoko schwieg. Wind wehte durch die Haare eines jeden und niemand versuchte sich anmerken zu lassen, was gerade in ihm vorging. Doch eines war für alle klar: Diesen Krieg wollten sie, die Ninja des Iga Tsubagakure Clans, für sich entscheiden. Kaum waren sie aufgebrochen, bemerkten die kleine Gruppe aus Iga Ninja zwei Männer vor sich, die eine Sänfte trugen. Sie liefen schneller, um die Männer einzuholen und nachzuschauen, woher sie kamen. Tenzen stürmte vor, Rousai war direkt hinter ihm. Tenzen sah zur Sänfte und stockte kurz. “Was ist?”, fragte Rousai. “Das ist eine Sänfte aus Kouga!”, zischte Tenzen dem alten Ninja zu. Koshirou, der das auch mitbekommen hatte, machte sich bereit und zückte zwei einklappbare, handliche Sicheln, mit Holzgriff, Kama genannt, die sonst in zwei kleinen Taschen seines Kosode am Rücken steckten. Hinokos Hände wanderten ebenfalls kurz nach hinten, wo sie zwei lange Kampfmesser, so genannte Tantô aus ihrem roten Obi fischte, die dort immer griffbereit steckten. Das eine Tantô nahm sie zwischen ihre Zähne. Das andere behielt sie in der linken Hand, während sie mit ihrer rechten Hand kurz ihren violetten, kurzen Kimono anhob und vier Kunai hervorholte, die sich aufgereiht hinter dem blauen Gürtel, der ihre fast Knielange, schwarze Hose, die sie unter dem Kurzkimono trug, festhielt, befanden. Diese klemmte sie sich zwischen die Finger ihrer rechten Hand. “Erledigt nur die Sänftenträger!”, ermahnte Tenzen seine beiden Schüler. Hinoko nickte. Sie war ziemlich aufgeregt. Immerhin war das für sie das erste Mal, dass sie richtig kämpfen und sogar töten durfte. Trotzdem ließ sie sich von ihrer Nervosität nichts anmerken und grinste Koshirou kurz schwach zu, als dieser seine Kama schleuderte. Das erste Kama verfehlte den hinteren Mann, doch das zweite traf mit voller Wucht und durchtrennte dem Vordermann Kopf und einen Teil des Oberkörpers. Blut spritzte dabei durch die Luft. Fast Zeitgleich traf Hinokos eines Tantô den hinteren Sänftenträger und durchbohrte zielsicher dessen Hals, Die Kunai, die sie hinterher warf, gruben sich in die Innenschenkel und das letzte, Tantô, dass sie zwischen den Zähnen getragen hatte, schleuderte sie mit unglaublicher Präzision in den Rücken des Mannes, genau in die Mitte. Beide Sänftenträger stürzten tot zu Boden und die Sänfte fiel mit einem harten Schlag zu Boden und rutschte noch einige Meter weit, bis sie schließlich zum Stillstand kam. Koshirous geschleuderte Kama kehrten wie zwei Boomerang zu ihm zurück, die er geschickt wieder auffing. Mit einem breiten, vor Aufregung fast zittrigen Grinsen lief Hinoko zu dem Sänftenträger, den sie erledigt hatte und nahm ihre Waffen wieder an sich, wischte das Blut mithilfe ihres Kimonos von den Klingen und verstaute diese dann wieder ordentlich in ihren Halterungen. “Das tat gut...”, lächelte sie zuckersüß und ging zu Koshirou, Tenzen und den anderen zurück. Noch immer pochte ihr Herz von diesem Adrenalinschub. Die Iga gingen gemeinsam auf die Sänfte zu. “Du bist aus Kouga, nicht wahr? Komm raus. Ich habe ein paar Fragen.”, sagte Tenzen, der nun direkt vor der Sänfte stand. “Und wenn ich mich weigere.”, erklang eine männliche Stimme aus der Sänfte. Tenzen zückte ohne Vorwarnung sein Katana und durchtrennte das Dach der Sänfte, welches Rousai mit einem gezielten Tritt wegkickte. Entsetzt starrten die Iga auf die Person, die sich in der Sänfte befand. Dieser Anblick war selbst für sie befremdlich und abstoßend. In der Sänfte war ein Mann. Doch dieser hatte weder Arme, noch Beine. Am Rumpf waren Metallplatten an seiner Kleidung angebracht, die sich wie ein Schlangenschwanz zuspitzten. Auch auf seiner Brust befanden sich viele Metallplatten, die wie Schuppen wirkten. Eine längliche Metallplatte war waagerecht über seiner Nase angebracht und zog sich bis zu den Wangenknochen. Eine lange Narbe verlief senkrecht über das rechte Auge des Mannes. “Deinem Aussehen nach, bist du Jimushi Juubei, nicht wahr?”, fragte Tenzen, der als erstes seine Sprache wieder gefunden hatte, schließlich. “Wie konntet ihr nur.”, antwortete Juubei, ohne auf Tenzens Frage einzugehen, und blickte zur Seite, wo das Dach seiner Sänfte lag. “Ihr habt meine kostbare Sänfte zerstört.” “Wohin willst du?”, fragte Rousai. Juubei grinste kurz. “Tz. Ihr Iga habt wirklich überhaupt keine Manieren.” “Du verdammter…”, begann Koshirou aufgebracht und wollte auf Juubei los gehen, aber Tenzen hob die Hand und bedeutete ihm damit, ruhig zu bleiben. Dann wandte er sich wieder Juubei zu. “Es tut mir Leid. Ich bin Yakushiji Tenzen und wie du bereits richtig bemerkt hast, aus Ogen-samas Iga-Clan.” Juubei starrte Tenzen an. “Wir machen uns Sorgen um unsere ehrenwerte Obaba-sama, die nach Sunpu gegangen ist. Wir sind sehr beunruhigt.” Dabei grinste er leicht. “Oh? Wir sorgen uns auch. Um Danjou-sama.”, antwortete Juubei, der Tenzen immer noch misstrauisch anstarrte. “Die Sterne sagen, dass sich sein Schicksal zum Schlechten gewendet hat.” Tenzen grinste noch mehr. “Die Sterne deuten? Ist das deine Kunst?” Dann wandte er sich an die anderen. “Mit diesem Mann werde ich allein fertig. Kümmert ihr euch um Shougen." Die anderen nickten und liefen los. Nur Hinoko stand noch kurz unschlüssig neben Tenzen. “Worauf wartest du? Los! Lauf ihnen nach!”, rief dieser ihr zu. “Soll ich wirklich?”, fragte Hinoko. “Natürlich! Du wolltest es doch so!” “Ja-Jawohl, Tenzen-sama!”, antwortete Hinoko hastig und wollte auch loslaufen. “Einen Moment noch, Mädchen aus Iga!”, ertönte Juubeis Stimme und Hinoko drehte sich zu ihm um. “Deine Sterne stehen sehr schlecht für dich, wenn du weiterhin diesem Mann vertraust. Er wird dich ins Unglück stürzen!” Hinoko blickte Juubei an und ihr Mund verzog sich zu einem überheblichen Grinsen. “Pah! Als ob ich Kouga Abschaum wie dir, auch nur ein Wort glauben würde! Spar dir deine Warnungen, alter Mann, aus Kouga!” Dann wandte sie sich um und lief den anderen nach, um sie noch einzuholen. Tenzen wandte sich wieder Jimushi Juubei zu. “Und jetzt….” Er zückte sein Katana und richtete es direkt auf Juubeis Kopf. “Ich kenne die meisten Mitglieder des Kouga Clans, aber es gibt ein paar, die mir nicht so vertraut sind. Du bist eines von ihnen.” Sein Blick auf Juubei wurde noch fester. “Sprich! Die zehn Ninja des Kouga Manjidani Clans! Was für Techniken benutzen sie?! Wenn du es mir nicht verrätst, schlage ich dir den Kopf ab!” Juubei starrte Tenzen unverwandt an und brach schließlich in schallendes Gelächter aus. “Was ist daran so komisch?”, kam es von Tenzen. Juubei sah ihn nur an und plötzlich schnellte seine Zunge, die lang, wie die eines Chamelions war, hervor und durchbohrte Tenzens Brust mit einem Messer, das er mit seiner Zunge festhielt. Der Ninja spuckte Blut und stürzte tot auf den Boden. Juubei zog das Messer mithilfe seiner Zunge wieder aus Tenzens Brust und ließ es zurück in die Scheide, die er in der Kehle trug, gleiten. “Wenn diese Technik dem Feind bekannt wäre, wäre ich schon längst ein toter Mann.” Er ließ einen genüsslichen Rülpser hören. “Aber sobald er sie kennen gelernt hat, ist er ein toter Mann.” Dann wurde sein Blick nachdenklich. “Aber ich verstehe immer nich nicht, was die Iga vorhaben…” Juubei streckte sich und spannte seine Brustmuskeln an, sodass die schuppenartigen Metallplatten auf seiner Brust anfingen, sich hin und her zu bewegen. “Was ist nur geschehen?”, sagte Juubei und blickte kurz gen Himmel. Dann sprang mit einem gewaltigen Satz von seinem Sitz und sauste, mithilfe der sich bewegenden Brustplatten, in einem rasenden Tempo los. Dabei hinterließ er eine tiefe, furchige Spur im Boden und eine reine Staubwolke. Mittlerweile hatte Hinoko den Vorsprung der anderen aufgeholt und erblickte Koshirou ein paar Meter vor sich. “Koshirou!” Koshirou drehte sich im Laufen um und erkannte Hinoko. “Da bist du ja endlich! Wo warst du?” “Ich wurde aufgehalten!”, erklärte Hinoko. “Dieser hässliche Kouga meinte, die Sterne würden sagen, ich würde unglücklich werden, wenn ich Tenzen-sama weiterhin vertraue.”’ Sie lachte kurz hell auf. “So ein Unfug!” Koshirou nickte ihr zu. “In der Tat. Tenzen-sama wird unseren Clan zum Sieg führen. Wir müssen ihm vertrauen. Er weiß was er tut.” Hinoko grinste: “Meine Rede…” Sie sah lange Koshirou an und errötete, als dieser ihre Hand nahm und sie hinter sich herzog, damit sie nicht hinterher hing. “Koshirou….” Sie lächelte leicht. Der Abend zog langsam ins Land und Gennousuke, Oboro, Akeginu und Jousuke gingen einen schmalen Bergweg lang. Ein falscher Tritt konnte hier genügen, um in die Tiefe zu stürzen. Jousuke hatte sich total in Akeginu verguckt und versuchte ständig, diese in ein Gespräch zu verwickeln. “Ich kann es kaum erwarten, Akeginu-dono!”, sagte er und wollte einen Arm um sie legen. Die bildhübsche Frau wich jedoch aus und Jousuke kugelte den Weg hinab, stieß immer wieder gegen die Bergwände und prallte ab, wie ein Flummi. Akeginu wirkte sichtlich genervt. “Ein hoffnungsloser Fall….”, seufzte Gennousuke. Oboro, die hinter ihm lief, kicherte kurz und sah zu Gennousukes Schatten an der Felswand. Zaghaft streckte sie eine Hand aus, so dass es den Anschein hatte, ihre beiden Schatten würden Händchenhalten. Allein dieser Anblick machte sie glücklich. Gennousuke lächelte minimal, als er das bemerkte und nahm einfach ihre ausgestreckte Hand in die seine. Oboro schreckte leicht auf und wurde rot. Ihre großen blauen Augen wurden für einen Moment noch größer und sie lächelte Glückselig. Jousuke rappelte sich derweil wieder auf und bemerkte das junge Paar. Er grinste. “Akeginu-dono. Wir könnten doch auch Händchenhalten, oder?”, fragte er die junge Frau, die nur genervt an ihm vorbeiging. Er sprang ihr hinterher, doch sie wich wieder aus und erneut kugelte Jousuke den Weg hinab. Akeginu sah ihm mit einem extrem genervten Blick hinterher. In der Zwischenzeit war es Nacht geworden und Hinoko, Koshirou und die anderen, hatten Shougen entdeckt und lauerten ihm nun, wie ein Rudel hungriger Wölfe, im Geäst der Bäume auf.. Shougen rannte auf allen vieren, wie eine Spinne und bemerkte, dass fünf düstere Gestalten von oben auf ihn zugesprungen kamen. Koshirou sog langsam Luft mithilfe seines Atems an, während Hinoko leicht ausatmete und die Luft vor ihrem Mund zu flirren begann. Shougen reagierte rechtzeitig und spuckte Schleim in die Richtung der zwei. Dieser traf beide direkt im Gesicht. Koshirou verklebte es den Mund und er verlor eines, seiner Kama durch die Wucht des Angriffs. Auch Hinoko wurde der Mund verklebt und einiges von dem Schleim blieb an ihrer rechten Hand kleben, in der sie ihr eines Tantô festhielt. “Es hat begonnen!”, zischte Rousai. Und Nenki kam mit voller Wucht, zusammen mit seinen Bo-Stab, als erstes auf dem Boden an. Kurz nach ihm landeten Koshirou und Hinoko, die fast das Gleichgewicht verlor und sich gerade noch so an Koshirous Klamotten festhalten konnte, um nicht hinzufallen. Dann landete auch Rousai und trat nach Shougen aus, der auswich und an einem Baumstamm landete. “Seid ihr aus Iga?”, fragte Shougen misstrauisch. “Ich will die Schriftrolle mit den Namen der zehn Ninja!”, rief Nenki und seine Haare begannen sich wie von selbst zu bewegen. Wie hunderte von schwarzen Schlangen bewegten sie sich. “Ho? Wieso weißt du davon?”, fragte Shougen. “Du solltest die Iga nicht unterschätzen!”, sagte Rousai. Hinter ihm war nun auch Hotarubi aufgetaucht. “Na schön.”, antwortete Shougen, die hässliche Fratze zu einem schiefen, überheblichen Grinsen verzehrt. “Dann werde ich als erstes… eure Namen von der Liste streichen!” “Das werden wir ja sehen!”, grinste Nenki. Die fünf Iga rannten auf Shougen zu. Zu spät bemerkte Koshirou, wie Shougen einen Haufen klebriger, schleimiger Fäden in ihre Richtung schoss. Die Ninja versuchten auszuweichen, doch verhedderten sich immer mehr in Shougens Fäden, die er produzierte. Rousai schleuderte seinen Arm in Richtung Shougen, erreichte ihn aber nicht ganz. Die Fäden wickelte sich um die Arme und Beine der Ninja, sodass sie ihre Waffen nicht benutzen und sich auch nicht bewegen konnten. Einzig Hotarubi gelang es, dem klebrigen Zeug auszuweichen. Auch wenn sie dabei unsanft auf ihrem Hintern landete. Als sie aufsah, bemerkte sie, dass Shougen ein riesiges Netz produziert hatte. Er war die Spinne und sie waren ihm nun ausgeliefert, wie die Fliegen. Shougen lachte. “Jetzt werde ich zerquetschen, was ich in meinem Netz gefangen habe! Schleim bildete sich in seinen Händen und er stieg über sein eigenes Netz. Hinoko wurde fast schlecht bei dem Anblick. Shougen war so widerlich und erinnerte sie so stark an eine Spinne, dass ihr beinahe schwindlig wurde. Hinoko hasste Spinnen. Sie sah zu Koshirou, der verzweifelt versuchte, sich von dem Schleimzeug zu befreien. Shougen packte Rousai an dessen langem Hinterkopf: “Du kannst dir aussuchen, wie du sterben willst.”, sagte der Spinnenartige Kouga gehässig. “Soll ich dir erst die Augen oder die Zunge herausreißen? Wähle!” “Ich muss die Frage zurückgeben!”, entgegnete Rousai. Hinoko zitterte. Hoffentlich ging das gut. Sie hatte fast geahnt, dass solche Dinge passieren mussten. Violetter Staub legte sich mit einem Mal über die Luft und ein Haufen weißer Schmetterlinge flog auf Shougen zu. Wäre Hinokos Mund frei, hätte sie nun erleichtert geseufzt. Hotarubi kniete im dunklen, hatte die Hände ineinander gefaltet und beschwur mit einem Zauberspruch die abertausend Schmetterlinge. Dabei war um ihre Arme ihre Schlange gewickelt. “Stirb!”, rief sie, nachdem sie ihren Zauberspruch beendet hatte. Ihre Schlange fauchte und Shougen begann panisch mit seinen Armen um sich zu fuchteln, als die Schmetterlinge immer mehr wurden und ihm die Sicht raubten. “Hotarubi! Gib mir Koshirous Kama!”, rief Nenki der jungen Frau zu. Diese reagierte blitzschnell und warf die Sichel in Nenkis Richtung, der diese mit seinen Haaren auffing und in Shougens Richtung schleuderte, wo sie in dessen Kopf stecken blieb. Nenki nahm das Kama mitsamt Shougen, der noch dran hing und wirbelte diesen mit seinen Haaren herum. “Meine Haare sind wie meine Arme und Beine! Du solltest mich nicht unterschätzen!”, rief er. Bevor Shougen jedoch auf dem Boden aufkam, fischte er noch mit lezter Kraft die Schriftrolle hervor und warf sie weit weg. “Was?”, kam es von Rousai. Schnell befreite Nenki mithilfe seiner Haare und Koshirous Kama die anderen aus dem Netz. Gemeinsam rannten sie zu der Stelle, wo die Schriftrolle landen würde. Doch just in dem Moment kam Juubei aus einem der Büsche hervorgesprungen und bekam die Schriftrolle mit seinem Mund zu packen. Koshirou konnte sich von dem Schleim in seinem Gesicht befreien und auch Hinoko schaffte es, das Zeug los zu werden, obwohl es höllisch wehtat, sich davon loszureißen. Wie erstarrt blickten sie auf die eben erschiene Person. “Jimushi… Juubei…!”, kam es kollektiv. Dieser grinste kurz und raste dann in seinem ungeheuren Tempo mit der Schriftrolle davon. Hinoko, Koshirou, Nenki und Rousai jagten ihm nach. “Er wagt es?!”, rief Nenki erzürnt. Hotarubi war zurückgeblieben und sah ihren Clan-Kollegen kurz nach. Dann wandte sie sich Shougen zu, der immer noch halbtot auf dem Boden lag. Sie zückte ein Kunai und ging auf diesen zu. Dann hielt sie ihm das Kunai ans Gesicht. “Ist Yashamaru-dono in Sicherheit?”, fragte sie bedrohlich leise. “Antworte!” Shougen sagte jedoch nichts und spuckte nur mit letzter Kraft etwas Schleim in Hotarubis Gesicht, der ihre rechte Wange traf. Hotarubis Augen funkelten wütend und wie eine Irre begann sie, mit dem Kunai auf Shougens Kopf einzustechen. “Antworte!”, rief sie dabei immer wieder. “Antworte mir, Shougen!” Sie flippte völlig aus. “Sag es mir! SAG ES MIR! ICH MUSS ES WISSEN..!” Erst als ein leiser Wind wehte, erwachte Hotarubi aus ihrem Wutanfall und bemerkte, dass die anderen schon sehr lange weg waren. Kurz starrte sie zum Mond hinauf. Ihr Blick wurde wieder weich und besorgt. “Yashamaru-dono…”, murmelte sie. Währenddessen jagten die anderen immer noch Jimushi Juubei hinterher. Koshirou warf eines seiner Kama, doch Juubei wich der Sichel geschickt aus. Auch Nenkis Kunai, die er warf, wehrte Juubei mit seinen schwanzartigen Metallplatten am Rumpf ab. Er legte noch einmal einen Zahn zu. “Warum können wir ihn nicht einholen?”, rief Rousai wütend. Hinoko versuchte auch ihr Glück und wollte ein Tantô nach ihm werfen, doch Koshirou sah sie eindringlich an. Hinoko brauchte ihn nicht zu fragen. Sie wusste, dass er ihr damit sagen wollte, dass das so keinen Sinn hatte. Juubei war zu schnell und zu wendig. Im wahrsten Sinne des Wortes wie eine Schlange. Er raste unaufhaltsam weiter geradeaus, bis er plötzlich stehen blieb. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen und Ungläubigkeit. Die schemenhafte Gestalt, die nur vom sanften Mondlicht bestrahlt wurde, gehörte zu Yakushiji Tenzen, der soeben vor ihm aufgetaucht war. Aber wie konnte das möglich sein? Er hatte ihn doch getötet! Aber der Mann vor Juubei war eindeutig Tenzen. So quicklebendig, wie eh und je. “Lass die Schriftrolle fallen, die du im Mund hast.”, sagte Tenzen, dessen Gesicht durch die dunklen Schatten der Nacht kaum erkennbar war. “Sonst nützt dir die Waffe nichts, die du in deiner Kehle verbirgst.” Er sah Juubei direkt an. “Nicht wahr, Jimushi? Juubei blickte zuerst zu Tenzen, der scheinbar, so unfassbar es auch klingen mochte, von den Toten auferstanden war, und dann hinter sich, wo die anderen Iga jeden Moment auftauchen konnten. Er hatte die Qual der Wahl. So oder so. Heute Nacht wollte er nicht der sein, der starb. Auch wenn Tenzen unsterblich zu sein schien, so musste er dennoch versuchen, ihn noch einmal zu töten, um entkommen zu können. Er schloss die Augen und überlegte scharf. Viel Zeit blieb dem Arm- und Beinlosen Kouga nicht mehr. “Willst du wissen, was die Sterne für dich vorsehen, Jimushi Juubei?” Tenzen zückte sein Katana. Juubei hatte einen Entschluss gefasst. Auch wenn es ihn vermutlich das Leben kosten würde. Er öffnete die Augen, ließ die Schriftrolle fallen und sprang mithilfe seiner starken Bauchmuskeln hoch und griff Tenzen mit dem kleinen Messer in seiner Kehle an. Das nächste passierte in wenigen Sekunden. Tenzen griff an und halbierte Juubeis Körper mit seinem Schwert harrgenau in der Mitte, inklusive der langen Zunge des Kouga. Eine hälfte der Zunge blieb zusammen mit Messer in einem Baumstamm stecken und eine riesige Blutlache breitete sich unter den zwei Körperhälften Juubeis aus. “Dieser Trick funktioniert nicht zweimal.”, sagte Tenzen sadistisch grinsend und blickte kurz zu Juubeis Überresten. “Tenzen-sama!”, ertönten die Stimmen von Koshirou und Hinoko mal wieder einstimmig, als die zwei mit Rousai und Nenki zwischen ein paar Bäumen auf der kleinen Lichtung auftauchten. Tenzen sah kurz zu den vier und dann noch mal zu Juubei oder eher gesagt dem, was von Juubei übrig war. “Er hat mir entschieden zuviel Ärger gemacht…” “Oh!”, rief Hinoko aus, als sie Juubeis zerteilte Leiche sah. “Ihr habt ihn erledigt!”. Jedem normalen Menschen wäre bei dem Anblick schlecht geworden. Aber Hinoko, obwohl sie noch nie wirklich solche Dinge hatte mit ansehen müssen, amüsierte dieser Anblick eher. “Auf den Punkt genau die goldene Mitte erwischt!”, kicherte sie und ihre magentafarbenen Augen glimmten kurz. Koshirou starrte sie eine Weile an. Sagte jedoch nichts. Ihm war ein wenig unwohl, wenn Hinoko so war. Diese Seite an ihr lernte er nun zum ersten Mal kennen. “Hahaha! Hinoko, so gefällst du mir richtig gut!, lachte Nenki und klopfte der jungen Kunoichi kameradschaftlich auf die Schulter. Hinoko grinste. “Ich fange ehrlich an… es zu mögen… glaube ich...” Wenig später hatten die Iga ein kleines Feuer angezündet. Tenzen stand davor und blickte die Schriftrolle, die er von Juubei genommen hatte, an. Koshirou hielt die unbenutzte Schriftrolle der Iga, die Hotarubi, Nenki, Rousai und Jingorou mitgebracht hatten, in den Händen. Hinoko stand hinter ihm, stellte sich auf die Zehenspitzen und versuchte über seine Schulter zu gucken, was ihr aufgrund ihrer geringen Körpergröße jedoch nicht wirklich gelang. Mit ihren knapp 1,60 Metern (Genau genommen nur 1,58m!) reichte sie Koshirou nicht einmal ganz bis zur Schulter. Tenzen blickte zu Koshirou. “Das ist die gleiche Rolle. Wir brauchen keine zwei davon.”, sagte er. Koshirou nickte nur und warf die Rolle der Iga in das Feuer, wo sie langsam verbrannte. “Was hat das für einen Sinn, wenn es zweimal die gleiche war?”, fragte Hinoko und ihre magentafarben Augen loderten im Schein des Feuers so rot, wie dieses selber. Eine Antwort bekam sie nicht, denn in jenem Moment trat die schattenhafte Gestalt von Hotarubi zwischen den Bäumen hervor. “Was ist mit Shougen?”, fragte Tenzen sogleich die junge Frau. Hotarubi zeigte ein bösartiges Grinsen. “Ich habe ihm den Gnadenstoß gegeben…” Tenzen lächelte leicht und Hinoko ließ ein leises Kichern hören. Tenzen nahm die Schriftrolle und ging zu der Blutlache von Juubeis Leiche. Er krempelte einen, der weiten Ärmel seines Kosode hoch, um kein Blut dran kleben zu haben und tauchte einen Finger in das Blut um Juubeis Namen durchzustreichen. “Noch sieben…”, murmelte er. “Jetzt dürfen wir nicht leichtsinnig werden.”, ertönte Nenkis Stimme hinter ihm. Tenzen wandte sich um und steckte die Schriftrolle wieder ein. Ein breites Grinsen huschte über seine Lippen. “Aber am Ende werden wir den Sieg davon tragen. Wir, der Clan von Ogen aus Iga!” Ein kollektives Grinsen erschien auf den Gesichtern der Mitglieder des Iga Clans. Dies war die Chance ihres Lebens, es den Kouga heimzuzahlen. Eine schemenhafte Gestalt stand auf dem Beobachtungsturm, von Iga Tsubagakure und sah, wie sich vier dunkle Gestalten dem Ninja-Dorf näherten. “Ihr braucht Euch nicht so zu beeilen, Oboro-dono!”, rief Gennousuke der jungen Frau zu, die es scheinbar kaum erwarten konnte, dass ihr Verlobter endlich mal wieder Iga besuchte. Als sie ankamen, wurde das schwere Holztor, wie bei einer Burgfestung mit Ketten herabgelassen und Jingorou erwarteten sie schon mit einer Fackel in der Hand. “Herzlich Willkommen!, sagte er breit grinsend. Oboro ging auf ihn zu. “Jingorou? Du bist schon zurück?” In dem Moment flog der Falke an ihr vorbei und landete auf dem Dach der Mauer, die das Ninja-Dorf schützte. Jousuke schreckte kurz zurück. “Ah, du auch?”, lachte Oboro glücklich. “Wir haben ein Festmahl vorbereitet.”, erklärte Jingorou. “Der Sake aus Iga schmeckt anders, als der aus Kouga.”, sagte Akeginu zu Jousuke, ohne ihn sonderlich zu beachten. “Ich kann es kaum erwarten, Gennousuke-sama! Wie wird der Sake aus Iga wohl schmecken…? Süß…” Sein Blick verfinsterte sich ganz kurz: “… oder sauer?” Gennousuke blickte kurz zu dem Falken, während die anderen schon durch das Tor vorgingen. Auch der Vogel musterte Gennousuke mit nicht minder scharfem Blick. Dann wand sich Gennousuke von dem Tier ab und folgte Oboro und den anderen. Nicht ahnend, dass die kommenden Nächte in Iga alles für ihn und Oboro verändern würden… Vorschau: Der Sog des Hasses. Die stechende Klinge des Feindes… Die Aufrichtigkeit der Jugend, die von Idealen singt und alles verzeiht. Ein blutroter Nebel breitet sich in der Dunkelheit der Nacht, wie ein tödlicher Schleier, aus! Selbst der, im Sterben liegende, dämonische Mörder, wird am Ende wieder lachen. Tsubagakure, ein Fest in einer Frühlingsnacht… Noch ist die junge Liebe rein und unwissend…. Das nächste Mal bei Basilisk: Der blutrote Schleier des Hasses Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)