Bittersweet Memories &.. von abgemeldet (and a little Cherryblossom) ================================================================================ Kapitel 2: Forgotten Me ----------------------- Teil 2 Wie immer zu dieser Jahreszeit saß ich einfach nur im Garten und starrte die Blütenpracht an. Und wie jedes Jahr hatte ich dieses beklemmende Gefühl das es da noch immer etwas in meinem Gedächtnis gab das fehlte. Etwas entscheidendes. Überall schossen die bunten Blumen aus der Erde, in jeder Art, Form und Farbe. Hier in unserem Garten gab es schon Schneeglöckchen, Krokusse, Schlüsselblumen und Vergissmeinnicht. Wenn ich diese Blume ansah tauchten immer wieder Erinnerungen vor meinem inneren Auge auf doch ich konnte sie einfach nicht greifen. Hinter mir hörte ich Schritte, aber ich sagte nichts, denn ich wusste genau das hinter mir konnte nur Severus sein. Er war der einzige der dieses Haus, natürlich außer den Hauselfen betreten konnte. Bei diesem Gedanken musste ich schmunzeln, immer wenn ich von unserem Haus redete rügte Sev mich, weil er der Meinung war ich sollte dieses Schloss nicht einfach Haus nennen, das würde meinem Vater bestimmt nicht gefallen. Ich wusste natürlich das er Recht hatte, diese Villa war der ganze Stolz meines Vaters gewesen. Er hatte den damaligen Besitzer solange bequatscht bis der ihm es verkauft hatte. Doch nach dem Tod meiner Eltern gehörte sie nun mir. Zuerst hatte ich hier nicht wohnen wollen, aber dann hatte ich mich anders entschieden und wir genossen das Klima hier auf dem Land. Plötzlich schlangen sich von hinten zwei Arme um mich und ich zuckte kurz zusammen. Zwar hatte ich mich nicht erschrocken, aber wieder durchzuckte mich dieses Bild. Die große Wiese vor dem schwarzen See, die Sonne wie sie warm auf unsere Haut schien, der Wind der die Kirschblüten davon trug und die zerbrechlich wirkende Gestalt die ich mit meinen Armen umschlungen hielt. Wie jedes Mal hatte diese Gestalt kein Gesicht... „Ist alles in Ordnung, Draco?“ , vernahm ich Severus leise und ruhige Stimme direkt neben meinem Ohr. Bei dem Klang seiner angenehmen Stimme lief mir ein kleiner Schauer über den Rücken und auf meinem Gesicht erschien ein Lächeln. „Keine Sorge, aber du weißt doch...der Frühling...“ „Kommen die Erinnerungsblitze schon wieder?“ Bei seiner Frage entwich mir ein müdes Seufzen und ich nickte einfach zustimmend. „Du weißt das ich dich liebe Sev, aber ich will einfach wissen wer diese Person ist und was es noch alles in meinem Leben gibt, dass ich einfach zurück gelassen habe.“ „Natürlich verstehe ich das, es wäre abnormal, wenn jemand das nicht wollen würde. Aber du darfst dich nicht so unter Druck setzten. Die Erinnerung wird wieder kommen.“ „Ich hoffe es so sehr...“ Während unseres Gesprächs waren die Erinnerungen wieder nach oben gekommen. Was damals passiert war, das Ereignis welches mein Leben so durcheinander brachte. Noch immer wusste ich nicht wie es passiert war, aber offensichtlich hatten die Todesser mich bei einem ihrer Angriffe entführt. Damals war ich in einer modrigen Kellerzelle wieder aufgewacht und mein Kopf hatte höllisch weh getan. Seit dem hatte ich jegliche Erinnerung an Personen oder Vorfälle verloren. Nur zwei Mal hatte ich Besuch bekommen, auf den einen hätte ich gut verzichten können. Voldemort war zu mir in den Kerker gekommen, hatte mir einige schmerzhafte Flüche auf den Hals gehetzt und mir erzählt wie toll es doch sei mit den Erinnerungen der Menschen um einen herum zu spielen. Dann hatte er mir erzählt das Vater tot war, ebenso wie meine Mutter. Sie hatten mir helfen wollen und nun waren sie nicht mehr da. Nach seinem Besuch lag ich einfach nur weinend da und hatte mit meinem Leben schon abgeschlossen. Doch dann kam der Tag an dem der Wärter einen zweiten Gefangenen brachte. Er hatte nur die Tür geöffnet und die Gestalt hinein geschmissen. Mit einem verächtlich Schnauben war er wieder verschwunden und von weitem hörte ich sein Gemurmel: „Immer mehr dieser widerlichen Verräter!“ Zuerst hatte ich mich einfach nicht gerührt, denn ich hatte Angst wen die Wache mir da an geschleppt hatte. In diesen Zeiten konnte man schließlich nie wissen wer Freund und Feind war. Doch als der Mann sich nicht rührte machte ich mir schon Sorgen und ging vorsichtig zu ihm herüber. Als ich erkannte wer da vor mir auf dem Boden lag hatte ich scharf die Luft eingezogen, denn es war niemand geringeres als Severus Snape. Mein Patenonkel und Professor für Zaubertränke. Sein Körper sah ziemlich geschunden aus und es gab kaum eine Stelle an der nicht mindestens ein blauer Fleck oder ein blutiger Schnitt zu sehen war. So wie es aussah hatten sich die Todesser wirklich an ihm austoben dürfen. Was hätte ich dafür gegeben meinen Zauberstab in den Händen zu halten und die Verletzungen zu heilen, aber natürlich hatte man mir diesen abgenommen. So hatte ich nicht viel tun können, außer neben ihm zu sitzen und darauf zu warten, dass er die Augen wieder aufschlug. Zum Glück war er wieder aufgewacht .und hatte sogar noch einen kläglichen Rest eines Heiltrankes der uns dabei half die schlimmsten Verletzungen zu heilen. Wir hatten uns seit diesem Tag viel unterhalten und zum ersten mal in meinem Leben hatte ich das Gefühl ich würde ihn wirklich verstehen. So kam es wie es kommen musste und ich verliebte mich in den viel älteren und erfahreneren Mann. In der doch recht langen Zeit die wir zusammen in diesem Kerker verbracht hatten, hatte ich mir mehrmals die Frage gestellt ob das wirklich gut gehen konnte und erst nach einem Monat gestand ich ihm meine Gefühle. Wobei ich noch immer das Gefühl hatte irgendetwas würde ich übergehen und betrügen. Dieses Gefühl hatte ich einfach bei Seite geschoben und mich meinen neu erwachten Gefühlen hin gegeben und tatsächlich gestand Severus mir damals das er ebenfalls Gefühle für mich hätte. Wohl schon länger, aber er hatte immer Angst gehabt der Altersunterschied würde dem im Wege stehen, dass wir zu unterschiedliche Interessen hätten. Ich verstand ihn, so hatten mich doch vor meinem Geständnis dieselben Ängste geplagt. Doch zum Glück war dem nicht so, natürlich war ich wesentlich jünger als Severus, gute fünfzehn Jahre, aber wir teilten schon mal eine entscheidende Leidenschaft. Das brauen von Tränken. Natürlich hatte ich Hobbys die meinem Alter entsprachen, so wollte ich egal was passieren würde auf keinen Fall das Quidditchspielen aufgeben. Und Severus verstand das, dafür war ich ihm mehr als dankbar. Irgendwann hatten wir aufgehört die Tage zu zählen und eigentlich jedwedes Zeitgefühl verloren, wir wussten nicht mehr wie lang wir nun schon in diesem Kerker saßen. Und irgendwann kam der Tag an dem wir es schafften und fliehen konnten. Der Wärter war unvorsichtig geworden, denn wahrscheinlich hatte er gedacht wir hätten nach all der Zeit die Gedanken an Flucht aufgegeben. So war er einfach ohne Vorsichtsmaßnahmen in unsere Zelle spaziert und Severus und ich hatten ihn in einem unachtsamem Moment überrumpeln können. Wir hatten uns die Schlüssel und seinen Zauberstab gepackt und waren nach draußen in die Freiheit gerannt. Erst hatten wir uns noch gewundert warum uns niemand entgegen kam, der uns hätte aufhalten können aber sobald wir nach Hogwarts appariert waren wussten wir die Antwort auf unsere Frage. Vor den Toren von Hogwarts lag alles in Trümmern, überall lieferten sich Kämpfer der Weißen und der Schwarzen Seite erbitterte Duelle. Man konnte nicht sagen wer aus diesem Kampf als Sieger hervor gehen würde, aber die Zahl der Opfer schien schon zu diesem Zeitpunkt ins unermessliche zu steigen. Severus und ich hatten uns nur angesehen, uns liebevolle Blicke zugeworfen, dann war ich zu einem der Gefallenen gerannt und hatte diesem seinen Zauberstab entwendet. Der brauchte ihn jetzt eh nicht mehr... Dann hatten auch wir uns in das Kampfgetümmel gestürzt, denn auch wenn wir noch immer etwas geschwächt waren so wollten wir doch unseren Teil zum Sieg beitragen. Voldemort sollte diesen Kampf nicht gewinnen und das tat er auch nicht, denn einige Stunden später brach auf einmal rasender Jubel aus. Zuerst verstand ich gar nicht was überhaupt los war doch dann stand Severus neben mir und zog mich in seine Arme. Er flüsterte: „Es ist vorbei. Voldemort ist tot. Potter hat es wirklich geschafft!“, dann küsste er mich, lang und zärtlich. Bei dem Namen Potter regte sich etwas in mir doch so schnell es gekommen war so schnell verschwand es auch wieder. Nach diesem Kampf hatten Severus und ich uns zurück gezogen, meine Eltern waren tot gewesen und ich der einzige Erbe der Malfoys. Verwundert sah ich zu Severus, der hatte eine Hand auf meine Schulter gelegt und rüttelte mich immer wieder sanft. „Was? Oh entschuldige, ich war in Gedanken!“ „Das habe ich mir fast gedacht, aber worüber?“ „Naja...“ Als ich daran dachte wurde ich leicht rot und Severus fing leise an zu lachen. „Du bist gemein! Ich habe daran gedacht wie wir zusammen gekommen sind und an den großen Sieg bei Hogwarts.“ „Ich bin so froh das Potter es geschafft hat. Auch wenn noch immer nicht klar ist wie er es geschafft hat.“ Wieder regte sich eine kleine Erinnerung in mir als ich diesen Namen hörte. Eigentlich war es immer so, denn auch jetzt ein paar Jahre nach dem Sieg wurde in den Zeitungen immer wieder über den Goldjungen berichtet. Nein, ich wollte da jetzt nicht weiter drüber nachdenken. Entschieden schüttelte ich den Kopf und wandte mich in Severus Armen um, drückte ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen. Severus erwiderte diesen ebenso stürmisch und zusammen ließen wir uns nach hinten auf das weiche Gras sinken. Es war zwar noch immer ein wenig kühl, aber die Sonne hatte die Erde aufgewärmt und hier im Garten waren wir sowieso ungestört. Langsam ließ Sev eine Hand unter mein Shirt gleiten und wanderte damit zu meiner linken Brustwarze, natürlich ohne den Kuss zu unterbrechen. Als seine Hand mich dann berührte musste ich erregt keuchen, nur Severus wusste diese Gefühle in mir wach zu rufen. Dann plötzlich spürte ich seine andere Hand über meinen Hintern gleiten und ich musste mich neben seinem Gesicht abstützen um nicht umzukippen. An meiner Hüfte spürte ich Severus' mittlerweile harte Erregung und drückte mein Becken einfach dagegen. Dafür erntete ich nun auch ein erregtes Stöhnen seitens Severus. Ich öffnete die Augen und schenkte ihm ein Lächeln, dann ließ ich meine Lippen wieder nach unten sinken und wollte ihn erneut küssen, doch in dem Moment erstarrte ich...Vor mir, vom Wind getragen, flog eine kleine, zarte Kirschblüte. Wie Schläge prasselten die Bilder auf mich ein, immer wieder sah ich den Jungen in meinen Armen, sein leises Lächeln, roch seinen Duft, sah seine strahlenden grünen Augen. Und immer wieder hörte ich diesen einen Satz... „Ohne dich würde ich das alles nicht überstehen, ich brauche, nein ich liebe dich Draco!“ „Draco!Verdammt Draco! Sieh mich an. Bitte!“ Erschrocken sah ich zu Severus der mich aus besorgten Augen musterte, wahrscheinlich hatte er schon mehrmals versucht mich anzusprechen. Aber immer wieder erschien dieses Bild vor meinen Augen. Ich merkte gar nicht wie die Tränen mir unaufhaltsam über die Wangen liefen oder wie Severus mich einfach wieder in seine Arme zog und mir beruhigende Worte ins Ohr murmelte. „Was ist los? Bitte, Draco ich mache mir Sorgen!“ „Oh Gott Severus. Es war die ganze Zeit vor meiner Nase, ich habe ihn immer wieder in den Zeitungen gesehen und mich trotzdem nicht erinnert. Was habe ich getan...?“ „Wovon redest du?“ „Diese Erinnerung, wie ich am See sitze und diesen Jungen in den Armen hielt...das war...oh Gott...das war Harry. Harry Potter! Sev was habe ich getan?“ „Du meinst...der letzte Teil deiner Erinnerung?“ „Ja...“ Noch immer total fertig mit den Nerven stand ich auf und zog mir einfach einen Bademantel über. So wie es aussah hatte ich den halben Tag schon wieder verschlafen...aber nachdem meine Erinnerungen gestern zurück gekehrt hatten war ich einfach müde gewesen. Wenn Sev mich gelassen hätte, dann wäre ich noch gestern Abend ins Ministerium gereist um Harry's Adresse zu suchen. Aber Sev hatte Recht, die Zeitungen hatten in all den Jahren immer wieder eine Suchanzeige nach ihm gestartet, wahrscheinlich hatte er sich irgendwohin zurück gezogen wo ihn keiner kannte und man ihn in Ruhe lassen würde. Ja, ich wusste noch genau wie er diesen ganzen Trubel um seine Person gehasst hatte...Moment...was wenn? Nein! Entschlossen schüttelte ich den Kopf, das konnte nicht sein. Wenn Harry die Schlacht nicht überlebt hätte, so wäre da doch zumindest eine Leiche auftauchen müssen. Bei diesem Gedanken wurde mir ganz schlecht und ich musste ein Würgen unterdrücken. Es musste ihm einfach gut gehen. Ich würde ihn finden und dann würde ich ihm erklären was passiert war, warum ich nicht nach ihm gesucht hatte und ich würde ihm sagen das ich ihn noch immer liebte. Mir war nicht klar wie es jetzt weiter gehen sollte, denn auf der einen Seite liebte ich Severus da war ich mir sicher. Er war der Mann der mein Herz erobert hatte, doch auf der anderen Seite stand meine Liebe zu dem Unbekannten. Severus hatte das gewusst, aber zu dieses Wesen hatte es nie einen Namen oder ein Gesicht gegeben, das hatte die Sache für ihn wohl ziemlich erleichtert. Erschöpft ließ ich mich einfach in den nächsten Sessel fallen und erst jetzt fiel mir auf das Sev gar nicht mehr im Bett lag. Doch bevor ich mir Sorgen machen konnte ging die Tür auf und er kam mit einem Lächeln zu mir. „Guten Morgen! Ich hatte gehofft du schläfst dich noch ein wenig aus.“ „Ich...ach Severus, ich konnte einfach nicht mehr schlafen. Ich habe mir so viele Gedanken gemacht.“ „Wir werden ihn finden, Draco!“ „Nein, also ja, darüber auch. Aber mehr über unsere Zukunft. Ich liebe dich, aber ich...liebe auch ihn. Wie soll das denn gehen?“ Bei meinen Worten hatte sich ein nachdenklicher Ausdruck in Severus' Gesicht geschlichen. Dann verschwand das Lächeln ganz und sein Blick richtete sich ernst auf mich. „Auch ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht, Draco. Vielleicht weißt du noch das ich dir damals im Kerker gestanden habe das ich schon länger Gefühle für dich hegte, hm?“ „Ja, aber..“ „Nein, hör mir zu! Ich habe die Gefühle für dich nicht zugelassen, weil du mein Patenkind und ein Schüler warst. Und trotzdem habe ich auch Gefühle für jemanden entwickelt von dem ich genau wusste das diese Person mich hasste. Eine Person die ich ebenfalls hassen sollte, aber es nicht konnte. Verstehst du wen ich damit meine?“ „Aber...Warum? Warum hast du denn dann nie etwas gesagt?“ Jetzt erschien ein trauriges Lächeln auf seinem Gesicht und ich schlang meine Arme um ihn. „Was hätte das gebracht Draco? Ich habe Harry gelehrt mich zu hassen und zudem habe ich nie gedacht das die Chance besteht das er auch nur annähernd dasselbe fühlt. Ich habe versucht diese Gefühle zu verwerfen und dann habe ich dich bekommen. Aber jedes Mal wenn in der Zeitung berichtet wurde das es wieder kein Lebenszeichen von Harry gibt habe ich mir furchtbare Sorgen um den Jungen gemacht. Mit dir habe ich wohl nie darüber geredet, weil ich noch immer das Bild vor Augen hatte wie ihr zwei euch streitet und ständig gegenseitig angreift.“ In meine Augen glänzten wohl schon wieder Tränen, denn Severus küsste mich einmal zärtlich auf die Stirn, dann zog er mich hoch und sah mir in die Augen. In diesem Moment gaben wir uns ein Versprechen. Wir würden Harry finden! Und wie war es?? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)