Me and the Yakuza Boy von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 20: Come back to me (Teil 5) ------------------------------------ 2010-Januar-24 (14:15) ~Hizumis Sicht~ Noch heute früh, war ich der Meinung, dass der Tag einfach nur schön wird. Ich hatte Besuch, der wundervollen Art gehabt und war einfach nur… ja war einfach nur glücklich. Aber das Glück hat sich leider gewendet. Denn nun stehe ich hier, mit einem Ultimatum, was mir gar nicht gefällt. „Komm schon Hizumi“, drängt mich Saga, dieser Mistkerl. „Die Entscheidung dürfte dir doch eigentlich nicht schwer fallen. Ich lass beide laufen, wenn du dich schön brav von mir abknallen lässt.“ „Als wenn. Ich glaube eher, dass du sie trotzdem töten wirst.“ „Ich gebe dir mein Wort darauf, ok.“ Schlange. *** Verdammt ich muss mir irgendwas einfallen lassen. Wenn doch nur die anderen endlich hier sein würden. *** „Warte nicht auf deine kleinen Freunde“, reißt mich Tora aus meinen kurzen Gedanken. „Jedenfalls nicht auf Tsukasa.“ „Was.“ Wieso denn jetzt Tsukasa. „Ach weißt du… Ich gebe es ja nur ungern zu, aber auch wir haben Fehler gemacht. Eigentlich haben wir uns deine Freundin und deinen Bruder schnappen wollen, aber da wir ja nicht wussten, wie sie aussehen… Tja, das Ergebnis siehst du ja selber.“ In der Tat. Ich habe mich schon gewundert gehabt, wieso Shou und Zora. Aber zurück zu eben, was genau meint er mit, ich brauche nicht auf Tsu warten. „Was ist mit Tsukasa?“ frage ich daher nach. „Das würdest du gerne wissen, was? Na, ich will mal nicht so sein. Irgendwie ist wohl seine Bremse nicht funktionstüchtig gewesen.“ Nein, das darf nicht wahr sein. „Tja so schnell kann‘s gehen. Er hätte wohl lieber mal einen `Check up´ an seinem Auto machen sollen, bevor er, übrigens mit deinem Bruder und deiner Freundin losfährt.“ Fieses Lachen dringt an meine Ohren, während ich vor Entsetzen auf die Knie sinke. ~Hizumis Sicht Ende~ 2010-Januar-24 (16:46) Mühsam öffne ich meine Augen und das erste was ich sehe, sind die besorgten Gesichter von Hiroto und Tsukasa. „Aua“, stöhne ich, als ich mich aufrichten will. „Bleib noch etwas liegen“, ermahnt mich Tsukasa und drückt mich sachte wieder zurück. „Vergiss es“, halte ich standhaft dagegen. „Wir müssen uns um die anderen kümmern.“ „Tun wir. Ich habe Karyu noch mal angerufen, der holt uns gleich ab und solange, ruhst du dich aus.“ „Aber“, erwidere ich, was leider nicht viel bringt, da Tsukasa einfach in der besseren Position ist. Ich füge mich also und schließe ein wenig erschöpft meine Augen. Mir tut einfach alles weh. Erst jetzt merke ich, wie viele Knochen wir eigentlich im Körper haben. Nur warum müssen die sich alle zur selben Zeit bemerkbar machen. „Du hast dir die Schulter ausgekugelt“, höre ich Hiroto, der sich zu mir ins Gras gesetzt hat. „Das biegt Zora wieder gerade.“ Ich schenke ihm ein lachen, was er sofort erwidert. „Danke, dass du mir geholfen hast. Ich war einfach nur erstarrt und konnte mich nicht mal mehr rühren.“ Hirotos Stimme ist immer leiser geworden und erste Tränen verlassen seine Augen. Unter schmerzen, diese aber nicht zeigend, setzte ich mich aufrecht hin und ziehe den weinenden Jungen in meine Arme. Zum Glück ist nur der rechte Arm lädiert. Eine ganze Weile sitzen wir so nebeneinander, bis Tsukasa, der die ganze Zeit am Wegrand rumstand, zu uns gestürmt kommt und hinter ihm ein mies drein blickender Karyu. Endlich bei uns angekommen, hilft Tsukasa Hiroto erst mal aufzustehen. Der kleine zittert immer noch so stark, dass Tsukasa ihn stützen muss. So stur wie ich bin, versuche ich es natürlich alleine, aber leider… lässt mich mein Körper im Stich. Mit schnellen Schritten, ist Karyu bei mir und hilft mir hoch. Auch er stütz mich und beide folgen wir den anderen zweien. Sachte, setzte ich mich neben Hiroto auf die Hinterbank und streiche sachte über meine rechte Schulter. Doch ein ziemlich fieses Ziehen, veranlasst mich dies zu unterlassen. „Wieso bist du eigentlich nicht verletzt?“, beschwere ich mich bei Tsukasa. Kann ja nicht angehen, dass ich mir sämtliche Blessuren abhole und er nicht mal nen Kratzer hat. „Liegt wohl daran, dass ich besser gekleidet bin wie du.“ „Ach wieso?“ „Sieh dich doch mal an, Lenne“, mischt sich Karyu ein.“ Ich sehe an mir runter und… kann somit meine eigene Frage beantworten. „Wieso habt ihr auch nichts gesagt?“ Toll da lassen die mich in Nachtzeug durch die Gegend rennen. Lautes lachen dringt an meine Ohren, selbst Hiroto. Der hat scheinbar vollkommen vergessen, dass er bis eben noch geweint hat und völlig fertig war. 2010-Januar-24 (19:52) Nach etlichen Stunden Autofahrt, haben wir es endlich geschafft und sind am Zielort angekommen. Auch wenn wir etwas im Verzug sind, so hoffe ich doch, dass wir noch rechtzeitig eintreffen. Auch wenn ich nicht wirklich weiss, was wir hier tun können. Aber immerhin geht es hier um Zora und Shou, also darf die Vernunft mal beiseite geschoben werden. Trotzdem. Tsukasa hätte ja mal ein Wort sagen können, damit wir wissen, was auf uns nun drauf zukommen wird. Aber nein, der werte Herr, behält ja lieber alles für sich. Ich war ja immer der Meinung, also das letzte Jahr zumindest über, dass Tsukasa ziemlich intelligent ist, aber mit seiner neusten Entscheidung, na ich weiss ja nicht. Er ist nämlich der Überzeugung gewesen, dass es besser ist, wenn wir uns aufteilen. So bin ich also mit Karyu unterwegs und Tsukasa, hat sich mit Hiroto zusammen auf den Weg gemacht. Mein Begleiter und ich suchen den ganzen südöstlichen Teil des Anwesens ab, in das sich dieser Saga und seine Bande erst mal abgesetzt haben, nachdem sie nach Tokyo zurück sind. Klug ist dieser Saga wohl nicht, wenn er ausgerechnet nach Tokyo zurückkommt, wenn er doch weiss, dass Hyde jeden seiner Schritte kontrolliert. Wahrscheinlich sind die Yakuza auch einfach nur gute Arbeitgeber und solange ihre Leute einfach nur Terror machen, ist ihnen alles andere völlig egal. Aber wer weiss, vielleicht arbeitet es sich mit dummen Menschen auch einfach leichter zusammen. Die stellen schließlich kaum Fragen und tun alles, was man ihnen sagt. Die ganze Zeit über, die Karyu und ich jetzt schon hier rum rennen, habe ich mir eine Frage immer und immer wieder gestellt. Was wollen wir tun, wenn wir auf Zora, Shou und ein paar Yakuza treffen? Immerhin sind wir nur zu viert, oder erst mal jedenfalls zu zweit. Viel Ausrichten können wir doch eigentlich nicht. Und wo zum Teufel stecken Hyde und Co? „Mach dir keinen Kopf, wir schaffen das schon“, dringt Karyus warmherzige Stimme an mein Ohr. „Hyde und die anderen dürften ebenfalls in ein paar Minuten hier sein.“ Wenigstens was. Ich folge Karyu, der um eine Ecke biegt und als er stehen bleibt, knalle ich leicht an seinen Rücken. Kann der denn nicht sagen, dass er stehen bleibt? Gottchen ne. Da ich ja wissen will, wieso er so plötzlich angehalten hat, luke ich kurz hinter ihm hervor und was ich sehe, entsetzt mich total. 2010-Januar-24 (21:45) Ich renne auf Hizumi und meine Freunde zu und hoffe, dass ich sie noch retten kann. Immerhin will ich keinen von ihnen verlieren: Shou, einen wirklich sehr guten Freund, mit dem man über alles reden kann. Hizumi, dem Menschen, dem ich ohne zu zögern mein Herz und meine bessere Hälfte schenken würde. Zora, meine beste Freundin, die immer für mich da war und mir überall geholfen hatte. Doch es scheint aussichtslos zu sein. Saga und Tora, wie mir Karyu mitteilte, sowie ein unbekannter Kerl, entsichern ihre Waffen und halten sie auf Hizumi, Zora und Shou gerichtet. Ein fieses Grinsen ziert deren Gesichter. Karyu, der mir nachlief, hält mich fest, damit ich nicht in mein Unheil renne, aber ich schaffe es mich los zu machen. *** Ich muss sie aufhalten. Ich darf es nicht soweit kommen lassen. Nicht, wo wir so nah am Ziel sind. *** Ihnen immer näher kommend, sehe ich kaum mehr eine Chance das alles zu beenden. Ohne Blutvergießen zu beenden. „Hizumi. Nein….“ 2010-Januar-24 (22:04) Alles ging so schnell, dass ich gar nicht richtig mitbekam, was überhaupt passierte. Irgendwoher ertönte ein Schuss, oder waren es zwei? Ich weiss es einfach nicht. Die ganzen Anwesenden, rennen wie verrückt irgendwo hin, so dass ich einfach keine gute Sicht zu meinen Freunden habe. Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass Hyde, Tetsu, Nao und noch ein paar anderer seiner Leute aufgetaucht sind und sich mehr oder weniger heftige Kämpfe mit Sagas Leuten liefern. Das ganze Durcheinander nutze ich, um einfach in die Mitte des Raumes zu laufen, wo ich Zora und die anderen beiden vermute. Und tatsächlich. Zora und Shou hocken auf dem Boden, neben Hizumi. Moment Hizumi? Mit schnellen Schritten, bin ich bei ihnen und hocke mich sofort zu ihm runter. Sein linker Arm ist voller Blut, er muss getroffen wurden sein. Zora hat sich mittlerweile aus ihrer kurzzeitigen Starre befreit und krempelt vorsichtig Hizumis Ärmel hoch. Und tatsächlich, in seinem Oberarm befindet sich eine Einschusswunde. Shou legt seine Hände auf meine Schulter. „Keine Sorge, er wird’s überleben.“ Ich blicke zu ihm und nicke kurz, damit er weiss, dass ich ihn verstanden habe. Während ich Gott danke, dass Hizumi, Zora und Shou nichts passiert ist, wickelt meine beste Freundin, ihren Schal, um Hizumis verwundeten Oberarm. „Das ist erstmal nur vorübergehend, aber wenn wir an einem sicheren Ort sind, muss ich die Wunde reinigen. Am besten wäre es natürlich, wenn du in ein Krankenhaus gehst.“ In solchen Momenten bin ich immer froh, dass Zora in der Nähe ist. Durch ihr medizinisches Wissen, empfinde ich das Ganze nicht mehr ganz so tragisch. „Hizumi.“ Meine Stimme ist brüchig und irgendwie so unsicher. Wieso stand er einfach nur da und hat sich von Saga anschießen lassen? Hängt er nicht an seinem Leben? „Warum hast du…“, versuche ich ein Gespräch anzufangen, doch seine entsetzten Augen, gebieten mir Einheit. „Lenne, du… du lebst?“ Ja, sicher. Hat er was anderes erwartet? „Warum sollte ich…“ „Tora, er… er meinte, ihr hattet einen Unfall und… Er hat die Bremsschläuche durchgetrennt.“ Ach ja, dem Idioten habe ich also meine ausgekugelte Schulter zu verdanken. Während ich den dreien erkläre, was genau passiert ist, haben Hydes Leute schon alles erledigt. Die abtrünnigen, oder auch Verräter, oder was auch immer, sind eliminiert und niemanden ist großartig was passiert. Mittlerweile sind wir auch nicht mehr zu viert, denn Hiroto, Karyu, Reita, Zero, Tsukasa, Hyde, Tetsu und Nao sind ebenfalls bei uns. Hyde hat sich natürlich sofort Hizumi gekrallt und ihn angeschrien, wieso er denn nichts unternahm, als Saga dieser Nichtsnutz, so seine eigenen Worte, auf ihn geschossen hat. Hizumi hat sich dazu nicht geäußert, sondern mich einfach nur angelächelt. Und in genau diesem Moment ist mir klar geworden, dass es dieses wundervolle lächeln ist, was mich von Anfang an, so verzaubert hat. 2010-Januar-25 (05:55) Ist das nicht herrlich? Wir sind wieder vereint und niemandem ist was passiert, außer ein paar bedeutungslosen Kratzern natürlich, doch die ignorieren wir einfach mal. Hyde und seine Leute, sowie Nao sind schon wieder weg gefahren. Nao, weil er in ein paar Stunden ein sehr wichtiges Treffen, mit irgendwelchen Geschäftsleuten hat, wie er uns erklärte. Und Hyde… Naja, er meinte, da Hizumi ja nicht vorhat seinen Posten anzutreten und Saga leider entwischt ist und wahrscheinlich immer noch seine Ansprüche geltend machen wird, ist es besser, wenn er sich jetzt doch um das ganze Kümmert. Nun, ich denke mal, dass Hyde das schon hinbekommt. Ich stelle mir das zwar schwierig vor, die komplette Unterwelt zu beherrschen, aber… das muss ich ja auch nicht. Doch beunruhigt es mich, dass Saga noch irgendwo dort draußen rumrennt und was weiss ich nicht noch plant. Hoffen wir mal, dass er aus der Sache hier was gelernt hat und sich irgendwo, zusammen mit Tora, für die nächsten Jahre verkriechen tut. Auf jeden Fall, schön weit weg von uns. Der Rest von uns, hat sich schon in den zwei Autos verteilt, die uns von Hyde zur Verfügung gestellt wurden, außer Hizumi und ich. Der werte Herr, wollte nämlich noch kurz mit mir reden. So stehen wir also engumschlungen, ein wenig abseits von den anderen, auf einem kleinen Hügel und beobachten den Sonnenaufgang. Im letzten Jahr, habe ich mich nicht mehr so glücklich wie jetzt gefühlt. Mein Leben scheint endlich wieder perfekt zu sein. Ich lehne mich noch näher an Hizumi, der sofort seine Arme fester um mich legt und genieße einfach nur, seine Gegenwart. Allerdings scheint das den anderen nicht ganz so zu passen, denn ich höre schon Karyu, der uns zuruft, wir sollen doch jetzt zu ihnen kommen, da er endlich seine wohl verdiente Dusche haben will. Ich schmunzele nur über diesen Kommentar, stelle mich sachte auf meine Zehenspitzen und hauche einen leichten Kuss auf Hizumis Lippen, als dessen Körper ein kurzer Ruck durchfährt. Zu erst dachte ich, dass er sich erschreckt hat, weil irgendwer auf die Hupe eines Autos gedrückt hat, doch… das war es nicht. „Was ist passiert?“, frage ich Hizumi, doch der antwortet mir nicht. Ich will nochmal nachfragen, als ich ihn sehe, den hässlichen Fleck. Rot, sich ausbreitend, wie Rotwein aus einem umgeschütteten Glas – Direkt auf Hizumi Pullover. Er ist von irgendwem getroffen worden. Schnelle Schritte, ich nehme mal an von den anderen, nähern sich uns, doch ich habe nur Augen für Hizumi. Langsam kippt er nach vorne, in meine Arme. „Hizumi?“, frage ich entgeistert. Ich spüre den Körper von ihm, in meinen Armen zusammensacken, doch es ist unmöglich, dass was ich sehe, zu verarbeiten. Doch an meinen Händen spüre ich das warme Blut. *** Das ist unmöglich. Das darf einfach nicht wahr sein. Nicht jetzt. Nicht nach allem, was wir durchgemacht haben. Wieso nur, wieso kann ich nicht glücklich sein. Mit ihm glücklich sein. *** Hizumis Körper wird schwer. Zusammen mit ihm, rutsche ich auf den Boden und streiche ihm über die Stirn. „Lass mich nicht alleine, bitte.“ „Tut… tut mir leid“, kommt es erschöpft und stockend von ihm. „Tut… mir lei..d dass ich… es nicht halten kann… , mein Versprechen.“ „Hizumi?“ schreie ich ihn an, denn er schließt seine Augen. „Ich…“, versucht er unter Schmerzen herauszubekommen. „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)