Hinatas Weg von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Trotz ---------------- Am nächsten Morgen stand Neji wie immer um halb sechs auf um vor dem Frühstück noch ein – zwei Stündchen zu trainieren. Er kam hinaus in den Hof und zuckte überrascht zurück. Im fahlen Morgenlicht konnte er Hinata erkennen, die nass geschwitzt und keuchend auf der hohen Mauer des Anwesens saß. Sie trug, wie immer eine Schwarze ¾-Hose und dazu ein ebenfalls schwarzes Tanktop. An ihrem rechten Oberarm war ein Verband angebracht, der sich an einer Stelle ziemlich verdunkelte. „Hinata!“ Neji lief auf sie zu. Hinata zuckte zusammen und warf reflexartig ein Kunai zu ihm, das sie noch in der Hand gehalten hatte. Neji konnte eben noch so ausweichen und sah sie verblüfft an. Seid wann warf sie so schnell? „Was sollte das denn?“ „Tut mir Leid, du hast mich erschreckt!“ Neji sah sie verwundert an – was war nur los mit ihr? Seit wann hatte sie solche Reflexe und... was war das? So einen Ausdruck in den Augen hatte er bei Hinata noch nie gesehen! Der Ausdruck war so... so... Wie sollte er es beschreiben? Ja, dunkel. Das passte. Noch nie hatte er je einen so dunklen Ausdruck in ihren Augen gesehen, wie jetzt. „Hinata... was ist denn passiert?“ fragte er leise. Hinata sah ihn verständnislos an „Was soll den passiert sein? Ich hab in einer Woche einen Kampf gegen meinen Vater, den ich gewinnen werde! Aber“ Sie sprang von der Mauer und landete leichtfüßig vor ihrem Cousin. „Ohne Fleiß, kein Preis“ grinste sie und ging an ihm vorbei. Neji drehte sich zu ihr um „Wo willst du denn jetzt hin?!“ „Trainieren“ antwortete sie. „Ich bin erst seit zwei Stunden hier draußen, ich will noch mal in den Wald bis zum Frühstück!“ Und damit verschwand sie durch das große Eingangstor und ließ einen völlig verwirrten Neji zurück. Was in aller Welt war nur mit ihr passiert? „Neji?“ fragte eine Stimme zaghaft hinter ihm, als er sich umdrehte stand Hanabi vor ihm. „Was ist mit Hinata los?“ Neji setzte ein beruhigendes Lächeln auf. „Was soll denn sein? Sie will sich nur auf den Kampf vorbereiten.“ Versuchte er der kleineren einzureden. Die allerdings schüttelte den Kopf. „Nein, das ist mehr – viel mehr! Sie ist ganz anders wie sonst! Sie ist über Nacht auf einmal viel Selbstbewusster und mutiger geworden! Du hättest sie vorhin sehen müssen, sie kam herein und hat sich Verbandszeug geholt für ihren Arm. Ich war zufällig schon wach und bin zu ihr gegangen – Neji, das war eine Monsterwunde! So tief und fleischig hab ich noch keine gesehen! Und weißt du was sie gesagt hat? Sie habe einen kleinen Zusammenstoß mit einem Bären gehabt! Kannst du das glauben?!“ Neji sah Hanabi mit leicht geöffnetem Mund an, dann schüttelte er den Kopf. Hinata soll mit einem Bären gekämpft haben?? Das konnte doch nicht sein, nicht die Hinata die sie alle kannten. „Ich such mal nach ihr.“ Meinte er und schritt ebenfalls aus dem Tor des Anwesens. „Neji!“ rief Hanabi ihm nach. Ihr Cousin drehte sich fragend zu ihm um. Hanabis Gesichtsausdruck war mehr als Nervös. „Sie trainiert bereits seit 2 Uhr...“ Neji riss die Augen auf – und beeilte sich nur noch mehr Hinata zu finden. Hinata hatte von all dem nichts mitbekommen, sie war im Wald beim Shurikentraining. Immer wieder vollführte sie Saltos und Flick-Flacks, bei denen sie versuchte alle ihre aufgestellten Ziele zu treffen. Und immer wieder fluchte sie leise auf, weil ihr Arm schmerzte oder sie nicht alle Ziele traf. Keuchend blieb sie stehen. „Au...“ Vorsichtig tastete sie ihren Arm ab, sie musste dringend den Verband wechseln, der schon durchsickerte. Plötzlich knackte es hinter ihr im Wald. Blitzschnell hatte sie die Byakugan aktiviert und war in Kampfstellung gegangen, als sie sich Sakura gegenüber fand, die sie verblüfft ansah. „Ach du bist es...“ Hinata entspannte sich wieder und deaktivierte ihre Weißaugen. „Hinata, was machst du denn schon so früh hier draußen?“ fragte die Pinkhaarige. „Ähm... nur ein bisschen trainieren...“ lächelte die Hyuga verlegen. „Und was machst du hier? Solltest du nicht eigentlich auch noch schlafen?“ Sakura schüttelte den Kopf. „Früh Morgens findet man immer die frischesten Heilkräuter!“ sie zeigte auf den Korb der an ihrem Arm baumelte. „Ach so...“ Hinata juckte sich an der Wange. „Hey, du bist ja verletzt!“ Sakura deutete alarmierend auf den dunkelrot verfärbten Verband an ihrem Arm. „Ach das... das ist gar nichts.“ Lenkte die Blauhaarige ab. „Nichts da! Das schau ich mir an, komm schon ich heil dich!“ befahl Sakura mit einer Stimme, die keinen Widerstand duldete. „Na gut...“ ergeben ließ sich Hinata neben Sakura auf dem feuchten Waldboden nieder und die Medic-nin fing sofort an den Verband zu entfernen. „Ach du sch...“ machte Sakura erschrocken „Hinata, wo hast du das denn her?“ „Das ist nichts, ist beim Training passiert!“ winkte die Hyuga ab. „Was hast du gemacht, sag schon!“ Sakura funkelte sie böse an. „Das war ein Bär...“ murmelte Hinata. „Ein Bär? Wie kommst du dazu mit einem Bären zu kämpfen??“ rief Sakura aufgebracht. „Er hat mich angegriffen und da musst ich mich halt verteidigen“ murmelte die Blauhaarige kleinlaut. Sakura sah sie verblüfft an. Was war mit Hinata los? Sie ging so früh trainieren, kämpfte mit einem Bären... Sakura schluckt na gut, sie würde später nachfragen, jetzt war erst mal Hinatas Verpflegung an der Reihe. Sie ließ ihre Hand grün aufglühen und schloss so fast ganz die tiefe Wunde dann legte sie der blauhaarigen gekonnt einen Druckverband an und hob dann mahnend den Finger. „Heute trainierst du nicht mehr! Du bist schon völligst erschöpft und dein Arm braucht Ruhe! Ich kann heute Mittag mal bei dir vorbei kommen, dann gebe ich dir eine Salbe die, die Heilung beschleunigt!“ Sie atmete durch. „So. Und jetzt will ich wissen was in dich gefahren ist!“ Hinata sah sie böse an. „Was labert ihr alle, dass irgendwas mit mir los sei? Es ist doch gar nichts, absolut nichts! Ich trainiere nur etwas mehr, weil mein Vater in einer Woche mit mir kämpfen wird! Wenn ich verliere, verliere ich auch die Position als Erbin des Hyuga-Clans!“ Hinata stand auf. „Oh... tut mir Leid das hab ich nicht gewusst. Das schaffst du schon!“ wollte Sakura ihr Mut machen. Hinata schnaufte. „Ja, ja, schon gut... geht das mit dem heilen nicht schneller?“ fragte sie bittend. Sakura schüttelte den Kopf. „Nein, auch wenn ich dir die Salbe gebe... mindestens drei Tage.“ „WAS?! Drei Tage?! Das kannst du nicht tun!! Dann hab ich nur noch drei zum trainieren! Nein, Sakura mach was!“ bat die Hyuga ihre Freundin. „Tut mir Leid Hinata...“ murmelte die Rosahaarige, die etwas überrascht über den Gefühlsausbruch ihrer Freundin war. „Aber da kann ich wirklich nichts machen...“ „Scheiße...“ fluchte Hinata. Sakura riss die Augen auf. Seit wann benutzte die sonst so schüchterne und feine Hinata Schimpfwörter? „Hinata...?“ begann sie vorsichtig und stieg auf um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. „Kann es sein, dass du diesen Kampf etwas zu ernst nimmst? Du bist das totale Gegenteil wie sonst. Irgendwas muss doch los sein!“ Hinata sah sie ernst an. „Das Ziel meines Ninja-Weges ist es, mich zu verändern, endlich glücklich zu werden und mich nicht mehr von allem und jeden fertig machen zu lassen. Dieser Kampf gibt mir die Chance dazu und genau die will ich nutzen.“ Erklärte sie entschlossen. „Wow...“ hauchte Sakura, fing sich aber wieder. „Weißt du was Hinata?“ grinste sie „Das schaffst du! Hundert prozentig, wäre ja schlimm, wenn sich unsere tolle Hyuga-Erbin vom eigenen Vater besiegen lässt!“ Hinatas Züge entspannten sich. „Danke Sakura... Es ist schön zu wissen, dass jemand an dich glaubt!“ „Klar doch! Na ja... sei mir nicht böse, aber ich muss zum Dienst, Tsunade macht mir die Hölle heiß, wenn ich nicht pünktlich bin!“ Hinata lachte. „Na gut dann lass ich dich mal lieber gehen, sonst bin ich noch dran schuld!“ „Also gut, dann Tschüss und trainier heute nicht mehr!“ Hinata nickte und winkte ihr mit einer Hand nach, die andere hatte sie hinter dem Rücken. Mit überkreuzten Fingern. Hinata war gerade gemütlich auf dem Heimweg, als ihr Neji entgegen kam. „Hinata, da bist du ja! Ich hab dich gesucht!“ Die angesprochene blieb stehen. „Warum denn?“ fragte sie verwirrt. „Weil ich mir vielleicht Sorgen gemacht habe?!“ Hinata sah ihren Cousin verständnislos an. „Warum, bitte machst du dir Sorgen? Ich war nur etwas trainieren!“ „Ja eben drum! Du gehst sonst nie so früh morgens trainieren! Und vor allem kämpfst du dann nicht mit Bären!“ er deutete auf den schneeweißen Verband von Sakura. „Ähm... wer hat dir den Verband angelegt?“ „Das war Sakura“ antwortete Hinata und ging weiter. „Du hast Sakura getroffen?“ fragte Neji und folgte ihr. „Ja, hab ich. Und sie hat mir verboten heute weiter zu trainieren.“ Neji nickte. „Das hätte ich auch getan.“ Hinata verdrehte die Augen „Wenn du meinst...“ Neji blieb stehen und sah ihr hilflos hinterher. „Hinata... was ist denn bloß los mit dir?? Du ... bist so duster und gleichgültig... irgendwas muss sein, das sieht n blinder mit Krückstock!“ „Ein blinder mit Krückstock?“ Hinata drehte sich kichernd zu ihm um. „Und außerdem lachst du ganz anders als sonst!“ bemerkte Neji noch. Hinatas Blick verdunkelte sich. „Darf ich nicht mal mehr zeigen, dass ich glücklich bin?!“ „Ähm...“ machte Neji verlegen. „Nein, also doch, also... so war das nicht gemeint!“ stotterte er unbeholfen. „Tzz... Neji! Lass einfach gut sein okay?!“ Hinata drehte sich um und sprang ohne ein weiteres Wort davon. Zuhause angekommen, ging sie zuerst in die Dusche und anschließend ins Esszimmer, wo ihre Familie – und auch Neji – bereits beim Frühstück saßen. „Wo hast du so lange gesteckt? Wir warten schon seit 10 Minuten auf dich!“ polterte ihr Vater gleich wieder los. Hinata schmierte sich Butter auf ein Brötchen. „Ich war noch duschen.“ Ihr Vater sah sie finster an. „Hättest du das nicht früher machen können?! Andere warten zu lassen ist unhöflich!“ „Es tut mir Leid, aber früher ging nicht, ich war noch trainieren.“ Hiashis Miene entspannte sich mit einem Mal. „Es freut mich zu sehen, dass du deine Pflichten endlich Ernst zu nehmen scheinst.“ „Vielen Dank.“ Antwortete Hinata nur und biss dann in ihr Brötchen. Hanabi und Neji sahen sich an. Sowas bekam man auch nicht alle Tage zu sehen, dass Hinata mal ihrem Vater stand hielt. „Was ist das für ein Verband an deinem Arm?“ Neji ruckte auf. Oh nein, was würde sein Onkel sagen, wenn er erfuhr, dass Hinata mit Bären kämpfte? „Ich habe mich beim Training verletzt.“ Meinte Hinata ganz ruhig. „Was heißt das verletzt?! Das ist eine Wunde! Bist du so schusselig, dass du dich so stark beim Training verletzen kannst?“ „Das war ein Bär.“ Neji hielt die Luft an, wie würde er nun reagieren? „Ein Bär? Den willst du mir wohl aufbinden! Hinata wehe du lügst mich an! Und nun sag die Wahrheit!“ Hinata sah ihrem Vater direkt in die Augen und wieder bemerkte Neji diese Dunkelheit in ihrem Blick. „Ich bin im Wald auf einen Bären gestoßen, der mich angegriffen hat. Er hat mir auch diese Wunde verpasst.“ Hiashi lachte trocken auf. „Oh ja, natürlich! Meine Tochter kämpft mit einem Bären! Ich habe dich gewarnt Hinata, du sollst mich nicht anlügen! Geh sofort auf dein Zimmer!!“ Hinata starrte ihren Vater einen Moment lang böse an. Dann erhob sie sich und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer. Neji stand der Mund offen. Das war eindeutig nicht mehr seine Cousine! Auch wenn er sie dafür bewunderte, dass sie offensichtlich ihren Ninjaweg durchsetzen konnte, glaubte er, dass diese Richtung die falsche sein musste! „Neji!“ riss Hiashi ihn aus seinen Gedanken. „J-Ja?“ „Was ist mit meiner Tochter passiert?“ fragte Hiashi mit ernstem Blick. „Nun... so genau weiß ich das auch nicht, Onkel. Ich denke sie ist fest entschlossen, euch in diesem Kampf zu besiegen!“ „Hm.“ Machte Hiashi. „Endlich nimmt sie ihre Pflichten ernst!“ ___________ Okey, ich weiß das mit dem Bären hört sich wirklich zuuu Übertrieben an, aber es beschreibt auch irgendwie die Verzweiflung Hinatas es mit jedem Gegner aufzunehmen. Zu dem sei gesagt: ich habe keine Ahnung ob es in den Wäldern von Konoha Bären gibt ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)