Ein Missverständniss und was daraus wird... von Starfi (und die Glocken läuten in der Ferne) ================================================================================ Kapitel 2: Ende gut... ---------------------- . "Zieh dein Hemd aus!" Erschrocken sah er sie an. "Was... Wieso...?" "Du bist verletzt, du Idiot!" Erleichtert tat er, wie ihm geheißen. An seiner Brust zeichneten sich nur kleinere Schrammen ab, seinen Rücken jedoch hatte es ziemlich arg erwischt. Ihn zierte ein riesiger Kratzer, der sich von oben links bis nach unten rechts erstreckte. Sie desinfizierte seine Wunden und machte ihm dann einen Verband um. "Na super. Enger ging's wohl nicht. Ich kriege kaum noch Luft!" Ohne darauf einzugehen stellte sie ihm die Frage, die sie schon die ganze Zeit beschäftigte. "Warum, Chiaki?" "Was warum?" "Warum hast du mich schon wieder unter Einsatz deines eigenen Lebens gerettet?" Sie saß neben ihm und hatte ihren Blick stur auf den Koffer gerichtet, der plötzlich ungemein interessant geworden sein zu schien. Er drehte sie so zu sich, dass sie gezwungen war, ihn anzusehen. "Marron, du verstehst das alles völlig falsch! Ja, es stimmt, ich war mit Yashiro im Ausland. Aber ich kann dir noch nicht sagen, worum es geht. Tatsache ist aber, dass ich dich liebe! Und nur dich. Nie würde ich zulassen, dass dir etwas passiert. Ich bitte dich: Vertrau mir!" Marron wollte sich von ihm entfernen, er hielt sie jedoch fest und machte es ihr somit unmöglich. "Nein, Marron! Du kannst nicht jedesmal weglaufen, wenn dir etwas nicht in den Kram paßt! Red doch mit mir!" "Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll! Du wußtest doch, wie leicht ich zu erschüttern bin. Und trotzdem bist du einfach weg. Du..." Schluchzen erschütterte ihren zerbrechlichen Körper. "Du bist einfach weggegangen und hast mich verlassen. So wie mich immer alle alleine gelassen haben. Meine Mutter, mein Vater... Ohne ein Wort zu sagen, einfach weggegangen. Woher sollte ich wissen, was mit dir war? Du warst so seltsam. Als ich dich geküsst habe, schienst du mit deinen Gedanken an einem völlig anderen Ort zu sein. Ich..." Weiter kam sie nicht. Energisch hatte Chiaki sie zu sich heran gezogen. Intensiv blickte er ihr in die Augen und kam ihrem Gesicht immer näher. Sie wollte sich aus seiner Umarmung heraus winden, war jedoch nicht fähig, sich zu bewegen. Als ihre Lippen sich trafen, schloß sie ihre Augen und hoffte, dass die Zeit stehen bleiben würde. So ein intensives Gefühl hatte sie schon lange nicht mehr verspürt, wenn er sie geküsst hatte. Nach einiger Zeit löste er sich wieder von ihr und lockerte auch seinen Griff. "Und? Fühlt sich das so an, als wärest du mir egal?" Statt einer Antwort schmiß sie sich in seine Arme und schlang fest ihre Arme um seinen Hals. "Ich hatte doch nur so panische Angst, dass ich wieder alleine bin. Dass mich der einzigste Junge, den ich je geliebt habe, wegen einer anderen verläßt und mir den Rücken zukehrt. Dann wäre alles, an das ich geglaubt habe, eine Lüge gewesen. Mein ganzes Leben wäre eine Lüge gewesen!" Beruhigend strich Chiaki ihr über den Rücken. "Sch, Sch. Es ist doch alles in Ordnung. Ich werde dich nie einfach im Stich lassen, das schwöre ich dir. Du wirst bald erfahren, was es mit meiner kleinen Reise auf sich hatte. Aber ein wenig mußt du dich noch gedulden. Ja?" Sie nickte. Sanft drückte er sie von sich, so dass er ihr ins Gesicht sehen konnte. Jetzt lächelte sie wieder ihr altes Lächeln, wenn auch noch unter Tränen. Nochmals trafen ihre Lippen aufeinander... 3 Wochen später. Der 30. Mai. Kaffeeduft erfüllte Marrons Wohnung. Eine riesige Torte mit 18 Kerzen stand in ihrer Küche und wartete auf ihren Verzehr. Ein Geschenk von Miyako. Während Marron sich fertig machte, ließ Chiaki sich dazu herab, haushaltlichen Pflichten nachzugehen; er deckte den Kaffeetisch. Marron erschien. "Toll siehst du aus!" Er warf ihr einen bewundernden Blick zu. Ihre Haare waren hochgesteckt, sie trug ein enganliegendes schwarzes Samtkleid und hatte dezent etwas Schminke aufgetragen. Sie lächelte ihn an. "Nett von dir, dass du das gemacht hast." Sie gab ihm einen Kuß auf die Wange und ließ ihren Blick über den Tisch gleiten. "Moment mal, das sind aber 2 Teller zuviel!" "TZ, zu dumm, wie konnte denn das passieren?" Gespielt fassungslos schüttelte er den Kopf. "Dabei hast du doch gerade dein Verfallsdatum erreicht!" "Sehr charmant, wirklich!" Es klingelte. "Das müssen Yamato und Miyako sein! Stellst du die 2 Teller wieder zurück?" Sie öffnete die Tür. "Toll siehst du aus!" Yamatos bewundernder Blick war nicht zu übersehen. Besitzergreifend umklammerte Chiaki sie von hinten. "Vergiß es, mein Freund. Alles was du hier siehst, angefangen bei den Haarspitzen bis hin zu ihren Zehen, ist Meins, meins und noch mal meins!" "Glaub mir, dass habe ich schon vor langer Zeit verstanden." "Kleinen Moment mal, ich gehöre nur mir selbst, damit das klar ist! Ich schlage vor, dass wir anfangen!" Doch Chiaki widersprach. "Das geht nicht. Es fehlt noch etwas!" Wie auf Befehl klingelte es nochmals. "Wer mag das wohl sein?" Sie öffnete und schaute geschockt in den Hausflur. "Mutter... Vater... Was macht ihr denn hier?" "Marron, wir wünschen dir alles liebe zu deinem 18. Geburtstag!" "Aber wie...was...? Ich denke, ihr habt zuviel zu tun, als dass ihr hierher kommen könnt." "Tja, es war schon ein ganz schöner Kampf, frei zu bekommen. Deine Mutter hat hart dafür gekämpft, ich kann es mir ja einteilen. Aber diesen Tag wollten wir für nichts auf der Welt verpassen. Dürfen wir erstmal reinkommen?" Sie sprang ruckartig zur Seite. "Ja, natürlich!" Sie traten ein. "Miyako, lange nicht gesehen. Mein Gott, was bist du groß geworden!" Miyako, mindestens genauso überrascht wie Marron selbst, konnte nur nicken. "Und das hier ist..." Marron wurde unterbrochen. "Chiaki! Wie schön, dich wiederzusehen." Erstaunt blickte Marron drein. "Ähm, Moment mal! Ihr kennt euch?" Selig lächelte Takumi. "Ja. Er war doch vor 3 Wochen bei uns in Frankreich. Deswegen sind wir hier!" "Wa...Wa...Warte! Er war da bei EUCH???" Chiaki griente wie ein Honigkuchenpferd. "Tja, erwischt!" Das vollkommen perplexe Geburtstagskind wurde ins Wohnzimmer geschoben und auf dem Sofa plaziert. "Was in Gottes Namen hattest du denn bitte bei meinen Eltern zu suchen?" Geheimnisvoll lächelnd sahen ihre Eltern einander an und traten dicht nebeneinander. "Ja also, weißt du... Ich hatte da was dringendes zu erledigen. Yashiro ist nur mitgekommen, weil sie zeitgleich auch dorthin mußte, um sich dort für einen Sommerkurs anzumelden. Ihre Mutter war bloß so unfreundlich zu dir, weil sie es nicht verwunden hat, dass ich ihre Tochter verlassen habe und nun mit dir zusammen bin. Yashiro selber würde nie auf die Idee kommen, es bei mir zu versuchen. Sie ist mit Kagura zusammen und total glücklich. Der war übrigens gemeinsam mit meinem Dad als Anstandswauwau mit dabei." "Wie kann das sein? Ich habe doch mit ihm gesprochen!" "Tja, es gibt da so eine praktische Erfindung namens ,Handy'. Als du mit ihm gesprochen hast, waren wir schon längst in Frankreich. Du hast die Handynummer gewählt, nicht die des Hausanschlusses." Marron nickte, sie erinnerte sich. "und was hattest du nun bitte dort zu tun?" "Tja..." Verlegen sah er sich um. Bestätigend nickten ihm ihre Eltern zu. "Ja weißt du, das war so... Ich wollte es auf die altmodische Tour machen. Ich bin nach Frankreich geflogen, weil ich mich deinen Eltern vorstellen und um den Segen deiner Eltern bitten wollte, weil ich dir einen Heiratsantrag machen will..." "Chiaki, aber...?" Er deutete ihr, zu schweigen, kniete sich vor ihr nieder und holte eine Schatulle aus seiner Tasche. "Also Marron, jetzt hier und vor Zeugen frage ich dich, ob du mich heiraten möchtest!?!" Sie flog ihm förmlich um den Hals. "Ja, ja, ja!!!" Marrons Eltern und ihre beiden Freunde klatschten Beifall. Chiaki steckte Marron den Ring an die Hand. Es war ein kleiner goldener mit einem funkelnden Stein in der Mitte. Es wurde noch ein ziemlich feucht fröhlicher Tag. Sie begossen die Verlobung mit jeder Menge Sekt. Gegen Abend stoß auch Chiakis Vater noch dazu. Gegen 23.00 Uhr wurden langsam die Rolladen heruntergezogen, Marrons Wohnung leerte sich. Ihren Eltern wies sie deren altes Schlafzimmer zu. Sie selber ging mit in Chiakis Wohnung. "Du bist ein totaler Spinner!!!" Arm in Arm standen sie auf seinem Balkon und beobachteten den Sternenhimmel. "Warum?" "Tu nicht so unschuldig! Glaubt dir eh keiner." Selig schmiegte sie sich an ihn. "Ich kann es echt nicht fassen! Deswegen warst du einfach weg. Und dann mein Mißtrauen... Aber was hättest du denn gedacht?" "Weiß nicht. Ist aber auch jetzt egal. Bist du glücklich?" Neckend stupste sie ihm in die Seite. "Hm, das muß ich mir noch überlegen... Ist schließlich etwas, das wohl überlegt sein will. Bis ans Ende meiner Tage nur mit dir..." "Bist du verrückt? Ich dachte da an höchstens 2 Jahre. Länger würde ich es nie mit dir aushalten." Drohend erhob Marron ihren Finger. "Ich geb' dir gleich mal 2 Jahre, du Flegel!" "So, nun reicht's!" Er schob sie in seine Wohnung, schloß die Tür und zog die Vorhänge zu. "Beweis mir erstmal, dass du es auch wert bist, mich zu heiraten!" Und die Nacht endete für beide erst am frühen Morgen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)