Trio - in the Shadow von Noveen (HP/DM/BZ) ================================================================================ Kapitel 4: In der Nacht, wenn alles schläft ------------------------------------------- Vor etwa einer Stunde... *Soll ich wirklich nicht mit euch kommen, Herr?* wollte Aphophis noch einmal wissen. „Nein...nein, ich will mal alleine meinen Gedanken nachhängen...trotzdem Danke...“ * Aber wenn was sein sollte können sie uns nicht erreichen, wenn sie im Wald sind. Nehmen sie wenigstens Hedwig oder Jade mit...* „Aphophis... nein. Und was soll mir denn bitte im Wald passieren?“ *Wie ihr es wünscht, Herr.* Der Schwarzhaarige ging zur Tür und war Sekunden später verschwunden, während die Tür krachend ins Schloss viel... Im Wald des ewigen Vergessens Harry lehnte sich schwer atmend gegen einen Baum. Sein Puls trommelte unter der Haut und sein Herz schlug wie ein Presslufthammer. Adrenalin schoss durch seine Adern, puschte ihn auf und trieb ihn an. Alle seine Sinne waren geschärft...bewusst auf jedes Geräusch, jeden Geruch, jeden Schatten und jeden Energie Umschwung zu achten. Er bereute es sehr weder Aphophis noch Anubis mitgenommen zu haben. Selbst Jade oder Hedwig wären hier hilfreich gewesen, aber nein...er hatte ja darauf bestanden alleine zu gehen!...Hätten sie ihm doch bloß widersprochen! Der Schwarzhaarige schloss für einen kurzen Moment die Augen und versucht sein Herz wieder zu beruhigen. Doch es gelang ihm irgendwie nicht seinen Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen...er war viel zu aufgedreht um ruhig bleiben zu können. Also gab er sich damit zufrieden ein paar mal tief einzuatmen. Jäh hörte er hinter sich ein Ast durchbrechen...schwer Schritte kamen näher... Verdammter Scheiß! Wie von der Tarantel gestochen sprang Harry auf und rannte nach links in das Gebüsch hinein. Er hörte wie die Schritte abrupt endeten. „Da ist er! Los schnappt ihn euch!“ Der Magier kämpfte sich durch das dichte Gestrüpp und betete das es einen Weg dahinter gab...denn sonst war er echt geliefert. Er hakte scharf nach rechts aus und rannte weiter Richtung Norden...nur um kurze Zeit später vor einem Klippenabgrund zu stehen. Vor ihm ging es gute 10 Meter in die Tiefe und ein Fluss schoss durch die rauren Bergvorsprünge, des Gebirgswaldes. Was hatte er da nur wieder für einen scheiß Tag erwischt...?! Er bremste ab und schlidderte noch ein paar Zentimeter gen Abgrund. Dann wirbelte er herum um seinen Angreifern in die Augen schauen zu können...vielleicht konnte er das Blatt ja doch noch herumreißen. Seine Hacken standen gefährlich nahe am Abgrund und er wusste das er nur noch nach vorne konnte... Ein Ausrutscher und...Tschüss Leben und hallo ewige Ruhe... Der Himmel färbte sich von schwarz in grau – blau...es dämmerte, bald würde die Sonne aufgehen... der Morgen anbrechen... Harry biss sich auf die Lippen und ging in Gedanken schon alle seine Fluchtalternativen durch, als die Maskierten durch das Gebüsch brachen. Es waren drei große Männer, ganz in schwarz gehüllt. Sie sehen aus wie Todesser...aber was machten Todesser denn hier im Wald...? Das war so mit der abgeschiedenste Ort den Harry kannte...waren sie ihm etwa gefolgt, ohne das er es bemerkt hatte? Der Schwarzhaarige zwang sich den Männern direkt ins Gesicht zu sehen...wenn es Todesser waren erkannte er sie vielleicht an ihrer Körperhaltung oder der Art sich zu bewegen. Aber die weite Kleidung und ihre Kutten gaben keine Geheimnisse frei...sie blieben weiterhin unbekannt. Harry ballte die Hände zu Fäusten. Dann blieb ihm wohl keine Andere Wahl als anzugreifen und zu hoffen... doch ehe sein Gehirn den Befehl, sich in Bewegung zu setzten, an seine Beine übertragen hatte, schossen auch schon 3 gleißende Lichtblitze auf ihn los. Erst jetzt begriff er das die Männer ihre Zauberstäbe längst in der Hand gehabt hatten, nur hatten sie sie unter den Kutten verborgen. Elende Feiglinge!, konnte Harry noch verachtend denken, ehe die Flüche ihr Ziel erreichten. Dem ersten konnte der dunkelhaarige Zauberer spielend ausweichen, doch die Anderen beiden folgten zu schnell, als das er hätte reagieren können. Ein blau – weißer Fluch traf ihn mitten ins Bein und er hörte nur noch ein ekelerregenden Knacken. Im nächsten Moment spürte er wie sein getroffenes Bein unter ihm wegknickte. Aus einen Reflex heraus riss er die Arme hoch, um sein Gleichgewicht halten zu können... der unbeschreibliche Schmerz betäubte ihn regelrecht und vernebelte sein logisches denken. Das was sich für ihn als Stunden hinstreckte waren in Wirklichkeit nur wenige Sekundenbruchteile... schon war der letzt Fluch bei ihm angekommen. Er traf ihn seitlich am Kopf und schleuderte ihn mit solcher Wucht nach hinten, dass selbst seine ausgestreckten Arme nichts mehr halfen. Harry spürte wie heißes Blut an seiner Schläfe hinunter bis zum Kinn lief...schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen. Er nahm war, wie einer der Männer den Zauberstab beiseite schmiss und auf ihn zustürzte. Er streckte seine Hand nach vorne um ihn zu packen, doch der Fall war zu schnell... er griff ins Leere und konnte nur noch hilflos dabei zusehen wie der junge Mann über die Klippe fiel. Nur nach wenigen Sekunden hatte die Schwärze der Schlucht Harrys Körper vollends verschlungen... Und der letzt Gedanke, den er hatte war... dass wenn er nicht weggeknickt wäre, der Fluch genau auf seinen Kopf getroffen wäre und er wahrscheinlich längst tot gewesen wäre...doch so wurde sein Schicksal nur etwas verlängert... Damit fiel er in die Tiefe... *** Endlich hatten seine Glieder wieder aufgehört zu zittern und auch der Schmerz vom Vorabend hatte aufgehört. Nun saß er – mit einer Tasse heißes Kaffee in der Hand – auf dem Bett und sah dem Dampf zu, wie er sich an die Decke schlängelte. Ihm war eiskalt und er wünschte sich nichts mehr als einmal wieder richtig auszuschlafen. Das ging fast drei Wochen so, er konnte immer aus anderen Gründen nicht zur Ruhe kommen...und der Alptraum gerade war die Krönung. Diese Augen... Doch noch bevor er wieder an seinen Traum zurückdenken konnte, ging die Tür auf und er sah hinüber. Sein Schwarzhaariger Freund trat ein und ließ sich neben ihm aufs Bett fallen. Blaise streckte sich auf den Rücken auf und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Seine Narben, die sich silbern von dem sonst so dunklen Teint, abhoben, kamen im Licht noch deutlicher zum Vorschein...die Narben die er wegen ihm hatte!... Draco schüttelte seufzend den Kopf und trank den letzten Schluck Kaffee aus, ehe er die Tasse beiseite stellte und sich gegen das Kopfende des Bettes lehnte. „Tut mir leid...ich wollte dich nicht wecken...“ Der Schwarzhaarige sah ihn von unten an und ein kurzes Lächeln huschte über seine schmalen Lippen. „Das ließ sich zwangsläufig nicht verhindern...wenn wir im selben Bett schlafen...oder was meinst du?“, gab er spöttisch zurück...doch Draco hörte den deutlichen Unterschied. Bei ihren Kollegen und Untergeordneten klang sein Spott immer höhnisch und verachtend...doch jetzt klang es schon fast zärtlich... „Du weißt genau wie ich es meine...“, erwiderte er müde und schloss für ein paar Minuten die Augen. Es war zum verrückt werden...er war zu müde um seine Augen aufhalten zu können und zu wach um schlafen zu können...wiedersprach sich das nicht irgendwie? Hatte er etwas Angst?!...Angst wieder von ihm zu träumen?...Das war ja lächerlich! Er kannte ihn ja nicht mal...fuck!! „Blaise...“ „Hm?“ Was haben wir in der nächsten Zeit für Aufträge?“, fragte er, während er sich tiefer rutschen ließ um eine liegende Position zu erlangen. Der Andere sah ihn forschend an und schien zu überlegen. „Im Moment nur das Übliche,...nichts großes mehr, bis der Lord von sich hören lässt...warum?“, antwortete er dann. Der Blonde nickte nur abwesend, bettete den Kopf im Kissen und starrte die Decke an. „Würdest du mir helfen ihn zu finden?“ „Diesen mysteriösen Fremden?“ „Ja...“ „Und wo willst du ihn suchen?“ „Wenn ich das nur wüsste“, seufzte Draco leise. „Aber ich muss ihn finden...einfach um zu wissen wer er ist...verstehst du?“ „Ja. Das tu ich...“ Er rutschte näher zu seinem Freund. „Also hilfst du mir?“ „Als ob ich eine Wahl hätte“, meinte Blaise ironisch und zuckte mit den Schultern. Draco schnaubte und sah den Anderen fast schon beleidigt an. „Du musst ja nicht. Ich finde ihn auch alleine!“ Blaise wälzte sich auf die Seite und funkelte ihn an. „Ja klar.“ Über die Lippen des Blonden zog sich ein fieses Grinsen als er näher kam...- „Und du willst wirklich nicht mit?“, fragte er provozierend, bevor er sein Gesicht im Hals des Schwarzhaarigen vergrub und daran zu knabbern begann. Dieser knurrte leise, ließ aber seinen Kopf zur Seite sinken, um ihn mehr Platz zu machen. Seine Hände strichen sanft über seine Seiten und er spürte Blaise unter ihnen erschauern... das wäre doch gelacht, wenn er ihn nicht kleinbekommen würde. Gerade als seine Zunge den Halsansatz erreicht hatte und er begann Blaise Schlüsselbein zu küssen, kapitulierte Dieser. „Wie sieht dein Plan aus?“, fragte er ergeben und ließ sich zurück auf den Rücken und in die Kissen drücken. Na bitte, warum nicht gleich so, dachte Draco grinsend und beugte sich über seinen dunkelhaarigen Freund. Doch laut sagte er : „Das können wir auch morgen noch besprechen...was meinst du?“ Der Schwarzhaarige keuchte auf, als die liebkosenden Hände weiter an ihm gen Süden wanderten. „Wie...du meinst...“, war das einzige was er raus bekam. Dann leckte sich der Blonde lasziv seine Lippen und zog ihn in einen leidenschaftlichen Kuss... Gekonnt ist halt gekonnt..., mit diesen Gedanken zerrte er an den schwarzen Boxershort... *** Nach der Welle der Lust, die ihn wie ein Hurrikan übermannt hatte, folgte die pure Entspannung. Seine Arme zitterten leicht und er ließ sich einfach auf seinem Freund sinken, der unter ihm lag. Draco versuchte seinen Atem wieder etwas zu beruhigen, während er mit seinen Fingerspitzen über die noch erhitzte Haut strich. Erschöpft vergrub er sein Gesicht an dem Hals des Anderen und sog den ihm so bekannten Geruch ein... der feine Geruch nach Minze hatte sich mit dem Geruch seiner Haut und dem Schweiß vermischt... Langsam fielen Draco die Augen zu. Solange hatte er sich diesen Schlaf gewünscht... er fühlte sich so wohl wie schon lange nicht mehr... Wann hatte er das letzte mal Sex gehabt? Er wusste es nicht mehr... sicher war es schon lange genug her... Nur am Rande seines Dämmerzustandes bekam er mit, wie eine Hand durch seine Haare fuhr. Langsam ... sanft... Wiederwillig öffnete Draco seine Augen und stemmte unter größerer Anstrengung seinen Oberkörper nach oben, dann zog sich vorsichtig aus Blaise zurück. Sein Körper fühlte sich an wie Blei und verlangte nach dem, ihm so lange vorenthaltenen, Schlaf. Der Blonde ließ sich ganz einfach wie ein nasser Sack auf den Rücken fallen und sofort schlossen sich seine Augen wieder. Seine Atmung hatte sich normalisiert, sein Herz schlug wieder in einem gleichmäßigen Takt und das Adrenalin, was nicht einmal Minuten zuvor mit 80 km/h durch seine Adern geschossen war, hatte sich auch wieder beruhigt. Draco fühlte sich nun einfach nur entspannt, wohl und hundemüde... Er merkte wie sein Körper langsam auskühlte, doch er fühlte sich als könne er keinen Muskel bewegen. Dann spürte er plötzlich den seidig – kühlen Stoff der Decke. Im nächsten Moment wurde ihm bewusst das Blaise es gewesen war, der ihn zugedeckt hatte... immer noch mit geschlossenen Augen tastete er nach dem Schwarzhaarigen. Keine Sekunde später stießen seine Finger auf immer noch etwas erhitzte Haut. Er tastete sich den Bauch hinauf, seitlich über die Brust zu seinen Oberarm und dann hinunter bis zu Blaise Hand... es war ein einmaliges Gefühl die entspannten Muskeln seines Freundes unter seinen Fingerkuppen zu spüren. Draco spürte den kurzen Druck...dann wollte sich Blaise losmachen und aufstehen. Doch der Blonde hielt ihn fest. „Dray?“, flüsterte es plötzlich ganz nah an seinem Ohr. „Lass mich schnell duschen...ja?“ Unwillig knurrend ließ Draco die Hand des Anderen los und lauschte seinen Schritten ins Bad. Als die Badtür zufiel und wenige Minuten später das Wasser plätscherte, wurde ihm zum ersten mal richtig bewusst wie Blaise ihn gerade genannt hatte...Dray... Dieses einzelnen Wort hallte in seinem Kopf nach. So hatte er ihn lange nicht mehr genannt...Damals in ihrer Schulzeit hatte er ihn nur mit seinem Spitznamen angesprochen...doch das war mit Ende des siebten Schuljahres schlagartig vorbei gewesen... Als sie sich dann im Ausblendungslager und später in der KT Einheit wieder trafen hatte er ihn nie wieder so angeredet...doch eigentlich schon...beim Sex. Aber das war nicht ihr natürliches Umfeld. Doch nach dem Vorfall vor gut 2 Jahren hatte er es nie wieder in den Mund genommen...warum wusste Draco nicht, aber verübeln konnte er es ihm nicht... nach dem...was er ihm angetan hatte... Der Blonde riss die Augen auf, sein Puls begann wieder zu rasen und er schluckte ein paar Mal schwer. Die alte, unerträglich Schuld kroch wieder aus ihrer Dunkelheit ( wo Draco sie eingeschlossen hatte) und griff mit eisigen Klauen nach seinem Herzen. Nicht schon wieder...nein...NEIN!! „Draco? Was ist los...alles ok?“, drang plötzlich Blaise Stimme zu ihm durch. Erschrocken schoss Draco in die Höhe. Er hatte gar nicht gehört, wie der Andere wiedergekommen war... etwas verpeilt blickte er ein paar Augenblicke auf seine zitternden Hände und strich sich dann etwas verlegen eine Strähne hinter Ohr. „Klar ist alles in Ordnung. Was soll denn sein?“, erwiderte er gespielt überrascht. Er hoffte inständig das Blaise ihm das jetzt abkaufte, oder zumindest keine Fragen stellt. Und, oh Wunder, er zuckte nur die Schultern und stieg zurück ins Bett. Einige Minuten herrschte Stille in dem Zimmer der Beiden....doch es war eine angenehme Stille. Draco, der auf den Rücken lag und die weiße Decke anstarrte, dachte über eben nach. Wie konnte etwas was so weit in der Vergangenheit lag ihn immer noch so aufwühlen? Warum konnte er sich nicht verzeihen?...Blaise hatte es doch auch getan...oder doch nicht? Hatte er ihm wirklich bedingungslos verziehen? Der Blonde biss sich auf die Lippen...wollte am liebsten einmal laut schreien. Doch anstatt dies zutun legte er sich bequem auf die Seite und murmelte eine: „Guten Nacht.“ Ehe er die Augen schloss. Er wusste das es sich für die 4 oder 5 Stunden wahrscheinlich nicht wirklich lohnen würde zu schlafen, aber er brauchte jedes Fünkchen Schlaf, das er erhaschen konnte. Schließlich wollte er nicht total übermüdet nach ihm suchen. Sondern völlig ausgeschlafen und bereit, sich für die letzte Demütigung zu revanchieren...! Langsam glitt er wieder in sein Reich der Träume.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)