Der Kampf um die Digiwelt (Teil 1) von FudoKajimoto (Was wäre, wenn...) ================================================================================ Kapitel 1: Die erste Begegnung ------------------------------ Drei Jahre zuvor Es regnete seit Tagen in Strömen, das Wasser hatte schon einige Flüsse über die Ufer treten lassen und die Metereologen standen vor einem Rätsel, denn dieses Wetter war nicht zu berechnen. Christian saß im Wohzimmer und blickte stillschweigend auf den Fernsehschirm. Es kamen Nachrichten – seit Tagen kamen nur noch Nachrichten. Auf der ganzen Welt spielte das Wetter verrückt. Hitze in Asien, Kälte in Amerika. Regen in Europa, Überflutungen in weiten Teilen der Welt. "Das sind die besten Ferien, die wir je hatten, oder was meinst du, T?", fragte er den Jungen, der neben ihm auf dem Sofa saß und sich in eine Decke eingewickelt hatte. Er sah aus, als wäre er gerade aus einem Schwimmbecken gestiegen, dabei hatte er nur die 50 Meter, die seine Haustür von der Christians trennte, zurückgelegt. Seine Kleider waren im Trockner, der seit Beginn dieses Wetterphänomens fast die gesamte Zeit lief. Sie waren so nass, als wäre er gerade aus einem See gestiegen. "Auf jeden Fall die feuchtesten", antwortete der Junge grinsend und blickte auf das Fernsehbild. "Oder die kältesten, wenn wir in Amerika wären." Er lachte leise, was dazu führte, dass einige Tropfen aus seinen Haaren auf die Decke fielen. "Was ist denn dieses Jahr nur los? Die letzten Jahre hat es ja auch geregnet, aber nicht so", meinte Christian noch, dann verschwand das Fernsehbild und machte einer Art Strudel Platz. Die beiden blickten nervös auf den Fernseher, der schon eine Art Sog gebildet hatte. "Was ist denn hier...", wollte Thomas noch fragen, doch bevor er den Satz beendet hatte, waren sowohl er als auch Christian im Bildschirm verschwunden. "...los", beendete Thomas den Satz und blickte sich um. Sie waren in einem Wald gelandet, die Bäume sahen tropisch aus, doch kannte er sie nicht – und das, obwohl er der Beste in Biologie gewesen war. "Das ist die Frage, T", antwortete Christian. Er lag nicht weit entfernt in einem Haufen Laub und erhob sich langsam. Seine Kleidung war an einigen Stellen zerfetzt. "Und wann hast du dich angezogen?" Thomas blickte an sich herunter und bemerkte, dass er wirklich angezogen war. Die Kleider, die eigentlich im Trockner sein sollten, bedeckten seinen Körper. Er zuckte mit den Schultern und half Christian aus dem Laubhaufen. Durch eine Lücke im Dach des Dschungels – anders konnten sie diesen Wald nicht nennen – konnten sie einen Berg erkennen, auf dessen Spitze Ruinen zu erkennen waren. Dort erhob sich gerade, als sie nach oben blickten, ein großer schwarzer Schatten und steuerte auf sie zu. "Das ist nicht gut", fluchte der ältere der beiden, als er den Schatten sah. Er packte Thomas am Arm und zog ihn mit sich. Sie begannen zu rennen so schnell sie nur konnten, doch nicht einmal zwanzig Sekunden später hatte der Schatten sie erreicht und war vor ihnen gelandet. Ein schwarzes Wesen stand vor ihnen, knapp zwei Meter groß. "Was zur Hölle...", fluchte Christian. Die Ähnlichkeit mit dem mythologischen Teufel war ihm sofort aufgefallen. "Ich bin Devimon", sagte das Wesen, das vor ihnen stand. "Es ist mir eine Ehre, euch zu treffen. Bitte habt keine Angst, Hüter der Finsternis. Ich werde euch alles so schnell wie möglich erklären. Doch wir müssen hier fort, es gibt andere, die nicht auf eurer Seite sind." Das Digimon deutete auf den Berg, von dem die beiden Jugendlichen gerade weggelaufen waren. Christian blickte Thomas fragend an. Dann nickten beide einander zu. "Gut, wir werden uns anhören, was du zu sagen hast, Devimon. Aber wir haben auch Fragen, die du uns beantworten musst!" Devimon nickte grinsend, ergriff die beiden Jugendlichen und erhob sich mit ihnen in die Luft, mit Kurs auf den Gipfel des Berges. Eine Minute später war das Wesen mit ihnen vor den Ruinen des Tempels gelandet und führte sie hinein. "Willkommen im alten Tempel der Dunkelheit", erklärte Devimon den beiden, die sich sichtlich beeindruckt zeigten. Die alten Statuen bösartiger Digimon und die bösartige Atmosphäre des Tempels taten ihren Teil. "Der Tempel der Dunkelheit", wiederholte Christian nachdenklich. "Die Dunkelheit ist normalerweise das Böse der Welten. Ist es hier anders?" Devimon schüttelte den Kopf, während es den beiden Jugendlichen einen Finger in den Nacken legte. "Nein, auch hier ist die Dunkelheit das Böse, so sagen zumindest die meisten. Und ihr seid ein Teil davon, spätestens, nachdem ihr die letzten beiden Saaten erhalten habt, die hier noch aufbewahrt werden!" Bei diesen Worten lösten sich zwei schwarze Kugeln aus seinen Fingern und verschwanden in den Hälsen der beiden. Sie schrien kurz auf, dann veränderte sich ihre Augenfarbe. Sie wurden schwarz. "Wir sind also ein Teil davon?", fragte Thomas nach. Devimon nickte und deutete auf die Wände. "Hier steht eine alte Prophezeihung, nach der eines Tages acht Menschen kommen sollen, um diese Welt vor der Dunkelheit zu retten. Und dass zwei Menschen kommen werden, um diesen Kampf später erneut zu führen und der Dunkelheit wieder zur Macht zu verhelfen. Ihr seid diese beiden Menschen!" Christian und Thomas blickten Devimon an, dann begannen sie zu lachen. "Du sagst das, als wäre das erst in einiger Zeit, Devimon", stellte Christian fest und blickte das Wesen an. "Wann wird es so weit sein?" "In einigen Jahren, wenn die Prophezeihung wirklich stimmt. Zum Glück wissen die anderen nicht, dass es diesen zweiten Teil der Prophezeihung gibt. Er wurde vom großen Piedmon vernichtet, bevor die anderen es entdecken konnten. Doch jetzt kommt, ich muss euch noch vieles erklären, bevor ihr wieder in eure Welt zurückkehrt!" Etwa fünf Stunden später hatte Devimon die beiden in alles Wichtige eingeweiht und geleitete sie zu einem Digimon, das wie ein schwarzer Devimon-Drachen aussah. "Das ist ein Devidramon. Es wird euch zu meinem Herrn Vamdemon bringen. Er weiß bereits über alles bescheid und wird euch bald nach Hause bringen. Auf bald, Träger des Wappens und Besitzer des Armoreis. Ich freue mich auf unser Wiedersehen!" Devimon verneigte sich vor den beiden Menschen, die auf das Devidramon kletterten, dann versank es im Boden. Das Devidramon erhob sich in die Lüfte und ließ die Insel, auf der sie sich gerade noch befunden hatten – auf der sich noch immer acht Menschen befanden – schnell hinter sich zurück. "Es ist verrückt, was hier gerade passiert, Chris, ich hoffe, du weißt das", meinte Thomas lachend, als er das Meer unter sich sah. "Weiß ich, T, aber sieh es mal so. Endlich haben wir mal ein wenig Spaß... oder werden ihn haben, wenn es so weit ist!" Sie beobachteten das Meer, das sich unter ihnen scheinbar endlos ausstreckte, während sie an die Zukunft dachten, von der ihnen Devimon erzählt hatte. Sie würden eine Armee von Digimon – so wurden die Wesen, die diese Welt bewohnten, genannt – anführen und diese Welt unterwerfen. Sie würden dann auch die Welt, aus der sie kamen, unterwerfen. "Ich kann nicht glauben, dass jeder von uns eines dieser Wesen als Partner haben wird... und du hast meinen ja gesehen, T. Er ist Hammer!" Christian schloss die Augen und genoss das Gefühl des Windes, der durch sein Haar und über seinen Körper strich. In seiner Hand hielt er ein kleines schwarzes Gerät, das ein wenig an eine Uhr erinnerte. Es besaß diese Funktion, doch konnte es noch viel mehr. Vor allem in Kombination mit der Kette, die er zusammen mit dem Gerät erhalten hatte. Devimon hatte es ihm erklärt und er freute sich schon darauf, diese Fähigkeiten zu nutzen. "Jaja, du hast deinen Partner schon, das habe ich auch schon gemerkt, Chris. Ich frage mich, wann ich wohl meinen treffen werde!" "Du hast doch Devimon gehört. Sobald wir bei Vamdemon angekommen sind, wirst auch du deinen Partner bekommen. Wenigstens wird deiner uns begleiten, nicht so wie meiner", flüsterte Christian, dann schwieg er. Thomas beobachtete ihn noch eine Weile, aber es schien, als wolle der ältere nicht mehr reden. Einige Wochen später, gerade als die Burg Vamdemons von den Digirittern angegriffen wurde und Vamdemon seine Armee in die reale Welt führte, verließen auch die beiden dunklen Digiritter – beide zusammen mit ihren Partnern – die Digiwelt. Erst drei Jahre später würden sie wieder zurückkommen. Die Reise von Japan zurück in ihre Heimat hätte für die beiden ein Problem darstellen können, doch mithilfe des Devidramon, das Vamdemon mit sich genommen hatte, dauerte es nur einige Stunden. Wieder einmal freuten sie sich, das alles so glatt lief. Sie hatten sich an ihre Rolle als dunkle Digiritter gewöhnt und freuten sich darauf, endlich aktiv zu werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)