Gott was haben wir hier nur losgelassen? Kain und Raziel als Ausbilder von Kristall-Kiaba ================================================================================ Kapitel 1: Neue Arbeit ---------------------- Es ist ein ruhiger Morgen, so wie eigentlich jeder Morgen aber nun macht die SmV-Sangfa eine neue Erfahrung. Da es keine Ausbilder mehr in der Küche sowie im Service gibt, müssen nun schnell neue gefunden werden, was aber nicht grade einfach wird. Durch Zufall kommen der Chef Janos Audron auf Kain und Raziel zurück, denn er hatte sie schon seit Jahrhunderten nicht mehr gesehen, nur durch einen dummen Zufall, trafen sich die drei in der kleinen Stadt wieder und sofort beschlagnahmte Janos die beiden gleich und erklärte was er von ihnen wollte. “Es ist mir wirklich wichtig und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr beide diese Stellen annehmen würdet. Ich vertraue euch sehr und ihr habt doch in all den Jahren doch selber mal diesen Beruf ausgeführt, daher wird es für euch kein Problem sein, es zu machen.” Bittend und mit einem Hundeblick auf den Gesicht, schaut er die beiden durchdringend an. Kain und Raziel schauen sich nur noch stillschweigend einander an, bevor sie seufzten und sich einverstanden geben, es zu machen oder wenigstens ein wenig herein zu schnuppern. “Aber ich gehe in die Küche, denn Raziel kann man nicht kochen lassen da brennt die Bude.”, kommt es grinsend von dem ehemaligen Vampirlord. Schmollend sitzt sein ehemals rechtes Oberhaupt neben ihn und verschränkt die Arme vor der Brust. “Du kannst ich mal gerne im Mondschein begegnen, du weißt genau, dass ich mir nichts aus kochen mache.” Janos schaut dem ganzen nur Schweigend und mit einem grinsen auf den Lippen zu. “Wenn ihr beide nun fertig seit dann zeige ich euch eure neuen Arbeitsplätze morgen früh um 6:30, da ist noch keiner der Lehrlinge da und ihr könnt euch bis um 7: 00 umsehen, danach stelle ich euren Lehrlingen vor.” Kain und Raziel gefällt es beiden nicht so sehr, aber sie sind Janos was schuldig und es ist für beide Vampire besser was zu haben, als weiterhin sinnlos durch die Städte zu gehen um Arbeit zu finden. Kapitel 2: Der erste Tag kennenlernen der Arbeitsstelle und Lehrlinge --------------------------------------------------------------------- Am nächsten Morgen, genau um die besagte zeit, treffen sich die drei vor dem großem Tor, um gemeinsam hinein zu gehen. Janos ist in einem dunkelblauen Anzug gekleidet und seine Schwarzen Federnen Flügel, runden sein Aussehen total ab. Kain trägt wie immer nur seine Schwarzen Hosen und sonst nichts weiter, da er es sonst auch nie tat. Raziel der in der Zwischenzeit ein Mittel gefunden hat, wenigstens seine Männlichkeit wieder zu gewinnen, trägt knielange schwarze Jeans und Boxer, die ein wenig heraus gucken an der Seite, auch hat er seinen Umhang wie immer um seinen Mund sowie halben Oberkörper um zu verdecken was fehlt. Über den gepflasterten Hof gehend, gehen sie an den Autos und Mülltonnen vorbei bis hin zu einer Tür. Die Schlüssel heraus kramend, öffnet Janos diese sogleich und macht das Licht im Flur an. “Also ich gebe euch auch solche Schlüssel, damit ihr hier hinein gehen könnt, wann immer ihr wollt, aber das geht nur von Montag bis Freitag wenn auch Arbeitszeit ist, ansonsten habt ihr hier auf dem Gelände sowie im Gebäude keine Befugnis außer ihr sagt mir, ihr habt was vor oder es steht ein wichtiges Ereignis an.” Stumm nicken die beiden ihm zu, denn keiner der beiden ist schon so recht wach. Die ganze Nacht lagen sie munter da und haben nun über diese Sache nachgedacht und beschlossen es durch zu ziehen, denn immerhin haben sie mit den Menschen schon sehr lange Frieden geschlossen und sind nun auch bereit so wie die anderen male zuvor zu beweisen, dass sie auch bereit sind zu helfen. “Keine sorge ich zeige euch schnell das Büro von euch und dann die Küche und im Restaurant mache ich euch einen Kaffee damit ihr mir nicht einschlaft, denn die Lehrlinge wollen was lernen und dass ganz sicherlich nicht von schlafenden Ausbildern.” “Ja, ja.”, kommt es leise von Kain, der sich ein gähnen nicht mehr verkneifen konnte. Kopfschüttelnd gehen sie nach links eine kleine Stufe herunter und dann wieder nach Links gleich in einen kleinen Raum hinein. Es ist angenehm warm drinnen und gemütlich für einen längeren Aufenthalt. “Das ist euer Büro, dort hinten ist der Umkleideraum der Frauen.” Er zeigt auf die Tür die am ende des Ganges liegt. “Und wann trudeln hier so die ersten ein?” Mit den Schultern zuckend mein Janos nur. “Ich weiß es nicht aber sie stehen alle um 7 pünktlich in der Küche oder im Restaurant” “Und was müssen wir anziehen?”, kommt es nun fragend von Raziel. Zu einem Schrank gehend, holt er für Kain Kochsachen heraus, zu Raziel meint er nur. “Du musst nur immer Schwarze Hosen tragen und deine Boxer bitte rein, wir sind hier nicht in irgendeiner Kneipe. Sofort geht Kain sich zuziehen und Raziel seine Unterhose rein steckend. Als die beiden fertig wieder da sind, geht Janos mit ihnen wieder heraus und in die große Küche. Weiße Fliesen und hellgrüne Tapete zieren die Wände. Alles ist in Silber gehalten und auch von einer sehr sauberen Atmosphäre umgeben. “Das ist dein Bereich Kain, hier hast du an die 15 Lehrlinge die du was beizubringen hast und es kann auch sein, dass es mal weniger während der Woche werden kann, denn sie haben noch Berufschule zwischen durch.” Einen Blick auf die Uhr hängend, die an der Wand hängt, verrät dem Chef, dass er sich ein wenig beeilen muss um noch Raziel alles zu zeigen und erklären. Mit festen Schritten durchschreitet er die Küche und macht die eine Schwingtür auf und ermöglicht so einen kleinen Einblick in das Restaurant hinein. Schnurstracks folgen die beiden ihrem neuen Chef und auch gleichzeitig Freund. Im Restaurant angekommen, sehen sie wie Janos eine große Kanne unter einem Filter stellt und anschaltet. “Schaut euch ruhig um, vor allem du Raziel, du hast nur zwei Lehrlinge, zwei Mädels, die sind nun im zweiten Lehrjahr, die wissen was sie zu machen haben, aber sie müssen noch eine menge lernen.” Mit einem lächeln kommt er wieder zu den beiden und stellt die Kaffeetassen breit. Das Restaurant ist nicht besonders groß, gleich gegenüber der Schwingtür ist in ein paar Metern schon die Tür für die Gäste, die herein kommen und wieder hinausgehen. Es gibt insgesamt 9 Tische in unterschiedlichen Längen, neben der Schwingtür wenn man nach links geht, sind noch zwei lange Tische wo sich insgesamt 12 Personen hinsetzten können. “Das nennen wir die Chefecke, so sagen es immer die beiden, wenn sie hier sind und so habe ich das auch angenommen.” Fragend blickt Raziel nun Janos an. “Sag mal wie sind die beiden so? Damit ich weiß worauf ich mich einstellen muss.” Schwer seufzend guckt er ihn an. “Das kann ich dir leider nicht sagen, nur dass die eine dich nicht an sich heran lässt und die andere ein wenig mehr schweigt als sie soll.” “Hört sich fast so an als wäre das Restaurant hier eine Art Kloster wo sprechen und Menschennähe verboten ist.” Kain kann sich diesen Kommentar nicht verkneifen und grinst auch schon wieder so hämisch vor sich hin. Böse Blick ihn sein Freund an und sofort schweigt er wieder. “Du musst leider selber einen weg zu ihnen finden, denn ich kann dir leider nicht helfen, wenn sie nicht wollen kannst du dich ehrlich gesagt wirklich nur auf den Kopf stellen und hoffen sie machen wenigstens das was du ihnen sagst.” Sich herum drehend, lässt er einen nachdenklichen Vampir zurück. Die Kanne vor ziehend, schenkt er jeden gleich einen duftend heißen Kaffee in die vorbereiteten Tassen ein und reicht jedem eine. “Nun kommen die ersten.”, mit einer Kopfbewegung zum Fenster, schauen nun alle drei hinaus und sehen auch schon die ersten Lehrlinge eintrudeln. “Das sind jetzt erst einmal die Köche, die vom Service kommen immer kurz vor um, wie jeden Tag.” Stumm schauen sie hinaus und auch so langsam kommen stimmen durch die Küche hindurch, sowie die ersten noch müden Lehrlinge schlürfen durch die Küche. “Kommt alle her ins Restaurant.”, weißt er den jungen Erwachsenen freundlich an. Als es genau zeit ist, wo ihre Schicht anfängt, sind die beiden Fachkräfte immer noch nicht eingetroffen. “Wo sind Anne und Kristall?” Alle zucken mit den Schultern, bis auf Christina, die sich sofort zu Wort meldet. “Ja, es kann sein das die noch pennt oder so, weil als ich heute früh zu ihr rüber geguckt hatte, brannte noch kein Licht bei ihr.” Janos verdreht die Augen und fängt dann an zu reden. “Das sind eure neuen Ausbilder Kain und Raziel, sie werden euch nun ausbilden und ich erwarte von euch das ihr keinen Mit baut, nicht so wie letzte Woche wo die gesamte Küche schwamm.” Mit einem ernsten Blick, schaut er durch die Runde hindurch, bevor er weiter spricht. “Wenn ihr wollt ihr könnt ihr euch vorstellen.” Zu den beiden schauend, fängt der ältere als erstes an. “Mein Name ist Kain, ich habe Koch gelernt und meine Ausbildung erfolgreich bestanden von da an bin ich immer weiter durch die Gegend gezogen und habe in vielen Restaurants und anderen Küchen gearbeitet und würde mich freuen, wenn ich es euch gerne beibringen kann. Aber wenn ihr meint ihr könnt auf meiner Nase herum tanzen, kann ich auch gerne mal sehr streng werden.” Ein leises Raunen geht durch die Runde, aber alle finden ihn schon von Anfang an irgendwie nett und wollen ihm wenigstens eine Chance geben. “Mein Name ist Raziel, wie Kain habe auch ich meine Lehre erfolgreich vor Jahren bestanden und auch bin ich viel herum gekommen.” Nun herrscht stille, da die Köche sich nicht so sehr für ihn interessieren, bleibt nun seine Vorstellung unbeeindruckt im Raum stehen. Janos klatscht kurz in seine Klauen und meint darauf lässig. “So und nun ab an eure Plätze und macht was Feines und wenn Kristall und Anne auftauchen sollten, könnt ihr ihnen sagen, dass sie sich bei Vorador melden sollen.”, mit dieser Ansage geht der Älteste Vampir von den dreien hinaus und in sein Büro rüber auf der anderen Straßenseite. “Ok die Köche und Köchinnen kommen mit mir in die Küche, wir machen heute den Gästen etwas, was sie sicherlich noch nicht gegessen haben.” Als sich die anderen endlich mal erheben, schaut Susi den neuen Restaurantausbilder an, bevor sie mit den anderen hinein geht. Raziel merkt es, aber er schweigt über diese Tatsache, er ist es gewohnt beäugt zu werden, aber in ihrem Blick lag etwas anderes. Zwar ist es nicht liebe oder der gleichen aber eher der Ausdruck, dass sie ihm was sagen will. Mit den Kopf schüttelnd, fängt der Untote an die Molltons auf die Tische zu legen, bevor er von einem dumpfen Laut aus der Arbeit gerissen wird. Aus einem der großen Fenster schauend, erkennt er eine Person die gegen einen Balken der das Vordach hält, mit der Schulter gerammt ist. Mit dem Kopf etwas schüttelnd, will er sich wieder an seine Arbeit machen, aber er hört Schritte, die auf die weiße Glastüre des Restaurants zu kommen. Genau wie er vermutet, kommt auch jemand herein und es überrascht ihm, dass es genau die Person ist, die gegen den Balken gerannt ist. “Guten Morgen.”, kommt es von der jungen Frau, die sich die rechte Schulter hält. “Morgen.”, kommt es freundlich von Raziel seiner Seite her. “Wie kann ich ihnen helfen?” Kurz hustet der Besucher, bevor sie sagt, “Ich bin hier Lehrling, sie müssen mir nicht helfen ich komme nur grade vom Arzt. Mein Name ist Kristall Kiaba und bin hier im Service das zweite Lehrjahr.” “Ach dann bist du also Kristall, einer von den beiden Lehrlingen hier vorne und wo ist Anne?” Mit den Schultern zuckend, meint sie nur etwas müde nun. “Keine Ahnung, verpennt oder so, sie muss sich noch fertig schminken. Raziel ist nicht gerade begeistert von solch einer Aktion, aber er belässt es auf sich beruhen und meint wieder freundlich. “Heer Audron meint, du sollst dich bei Vorador melden und Anne auch.” Die Augen verdrehend, geht sie in die Küche hinein und grüßt all die anderen nebenbei, auch grüßt sie Kain und muss sich sehr wundern, warum er und Raziel eigentlich hier sind. In das kleine Büro gehend, wo auch die drei vor einer Stunde wahren, sieht sie auch schon Vorador am Schreibtisch sitzen und sie freundlich anlächeln. ”Morgen Kristall, wie es scheint hast du mal wieder verschlafen.”, seine Stimme klingt dabei bedrückt, aber der Lehrling schüttelt nur mit den Kopf. “Nein ich war nur schnell meine Werte holen gewesen, damit ich endlich weiß was ich habe.” In der Tragetasche herum kramend, holt sie einen großen braunen Briefumschlag und einen kleinen weißen Zettel heraus. “Also hier hab ich einmal die Bestätigung dass ich dort gewesen war und hier der Brief mit den Ergebnis.” Ihm beides reichend, schaut es sich Vorador genausten`s an, nach ein paar Minuten des stillschwiegends, nickt er leicht und sagt freundlich wie immer, “Ich werde es mit in deine Unterlagen legen, nur weißt du wo Anne wieder ist?” Sich kurz am Hinterkopf kratzend, meint die angesprochen nur. “Verpennt würde ich meinen.” Ein schweres Seufzten verlässt seine Kehle. “Geh dich erst einmal umziehen und nach vorne.” Stumm nickt sie nur, aber bevor sie sich herum dreht und hinaus gehen will, fragt sie noch schnell. ”Wer ist denn das in der Küche und im Restaurant? Etwas von der Kaffeetasse nippend, schaut er sie genausten`s, aber dennoch freundlich. “Das sind eure neuen Ausbilder Kain und Raziel, ich hoffe sie werden lange bleiben um euch wenigstens vor der Prüfung noch alles bei zu bringen, was ihr wissen müsst.” “Ach so.”, kommt es kleinlaut als aussage zu dieser Hinsicht, bevor sie nun dann doch endlich das Büro verlässt und hinter in die Umkleide stiefelt. Ihren Spind öffnend, schmeißt sie ihre Tasche einfach hinein und schlüpft aus ihren Schuhen heraus. Ein schweres seufzten, dringt über ihre Lippen und sie will einfach nicht wahr haben, was nun die Ergebnisse aussagen. In ihren Gedanken versunken, hört sie nicht, wie das schlappen von Latschen durch den Gang bis zur ihr hinter hallen. Erst als sich eine hand auf ihre Schulter legt, schreckt sie aus ihrer Gedankenwelt heraus und dreht sich herum. “Morgen du Schlafmütze, na endlich ausgeschlafen?”, kommt es belustigend von Susi. “Ach du bist es nur, nein ich war nur beim Arzt mehr nicht.” Sich die Jacke und das T-Shirt ausziehend, holt sie ihre weiße Bluse heraus und ihre Schwarze Weste. “Und was hat er gesagt, oder was ist heraus gekommen?” Sich einfach nebenbei anziehend, denkt sie drüber nach, wie sie etwas erfinden kann, was nicht der Wahrheit entspricht. ”Es soll nur eine Anschwellung sein mehr nicht.” Eine Braue hoch ziehend, schaut Susi ihre Freundin an. “Sag mal willst du mich verarschen? Das kann es nicht sein Krisi, du hast die Schmerzen nun schon seit einem halben Jahr, dass kann nicht sein, dass es nur eine Anschwellung ist.” In der Zwischenzeit hat sie sich ihre Schwarzen Jeans und Schuhe angezogen. “Es ist aber so.”, blockt sie ab und schweigt dann wieder. Aber was sie immer wieder verraten tut ist, wenn sie niemanden in die Augen schaut wenn sie was sagt, genauso wie in diesem Moment. Die Hände in die Hüften stemmend, guckt sie angefressen die Fachkraft an. “Du wirst es mir noch sagen, denn wenn nicht gehe ich nachfragen und du weißt, dass ich damit keine Probleme habe.” Kristall gibt darauf einfach keine Antwort, stattdessen sagt sie nur, “Komm lass uns nach vorne gehen, ich muss das Restaurant machen.” Widerwillig, lässt sich die heute ernannte Küchenchefin nach vorne bewegen und sich mit der Sache abspeisen, dass sie nicht die Wahrheit von ihr zu erfahren bekommt. Auch ist in der Zwischenzeit Anne eingetroffen und sogar schon umgezogen. “Morgen Anne, warst du schon bei Vorador?”, kommt es fragend von ihr. Mit eine Strähne ein wenig spielend, meint sie nur lässig wie immer. “Nö wieso, muss ich wohl?” Zustimmend nickt die größere nur. “Ja du musst eine Aussage ablegen, warum du mal wieder zu spät bist.”, ein breites grinsen zieht sich über ihre Gesichter. “Na komm mach dich hinter, dann hast du es hinter dir und kannst mir hier helfen.” Die Kaffeekannen voll füllen, spürt sie, wie sie die gesamte Zeit von Raziel beobachtet wird. Aber dies ignoriert sie gekonnt und widmet sich weiter ihrer Arbeit. Als dann endlich ihre erste Pause ist, ist auch das Restaurant fertig eingedeckt und die Köche kommen um sich zu unterhalten und ihr Frühstück zu genießen. So ist es jeden Morgen von Montag bis Freitag und auch heute setzten sich Anne Christina, Susi, Sarah und Kristall zusammen, trinken Tee, Milch oder Kaffee und Frühstücken und labbern was so ist. Kapitel 3: Frühstücksgebrabbel oder wenn Kristall ihre Ruhe beim essen haben will --------------------------------------------------------------------------------- “Warum seit ihr beide denn zu spät?”, kommt es fragend von Chrissi, die ihre Nutellabemme hapert und noch auf den Teller einen halben Apfel liegen hat. Genervt von der Frage die sie jedes Mal hören muss heute, verdreht Anne die Augen und lehnt sich nach hinten an ihrem Stuhl an. “Weil wir halt zu spät sind. Ist doch egal Mensch, wir sind hier und fertig.” “Oh Anne, du musst doch nicht gleich so genervt sein.” Diese Aussage kommt mal wieder wie immer von Sarah ihrer Seite, die sich an ihrer Tasse festhält als würde sie ertrinken. Kristall sitzt da, schweigt lieber und isst in ruhe weiter, sie hält sich lieber aus der Geschichte heraus, aber leider wird sie auch nicht verschont denn sofort kommt wieder dieselbe frage von Susi wie vorhin in der Umkleide. “Nun komm sag schon, was ist beim Arzt heraus gekommen und erzähl mir nicht es ist eine Anschwellung, sonst klatsch ich dir eine.” Eigentlich würde Kristall darauf immer wieder gerne was sagen, aber sie holt nur tief Luft, um es dann im letzten Moment dann doch lieber sein zu lassen. “Es ist nichts mein Gott, er meinte nur ich müsse es kühlen und mich bei der Arbeit halt mehr hinsetzten um es nicht zu sehr zu belasten.” Schmollend guckt sie wieder zu ihr herüber, denn sie weiß genau, dass es immer noch nicht der Realität entspricht. “Aber das muss dass doch her kommen, es kann nicht so einfach auftauchen und der Arzt meint nun es sei eine Anschwellung.”, kommt es hinterfragend von Chrissi. “Ist aber so, ich kann es auch halt nicht ändern.” Langsam geht es auch Kristall auf die Nerven, weil sie selber erst einmal mit dem Befund klar kommen, aber die anderen lassen einfach nicht locker. “Hm…. Ich finde es nur wirklich nur komisch, dass es eine Anschwellung sein soll.” Schweigend greift die junge Fachkraft zu ihrer Tasse Schwarzen Tee und zieht sie zu sich heran. Ein paar Teelöffel Zucker und einen großen Schluck Kaffeesahne hinein gebend, rührt sie alles um. “Es hat sich schon mal einer Tod gerührt.” Fragend guckt Krisi zu Anne herüber. “Wie kommst du denn jetzt auf solch einen Scheiß?” Einen Blick zu ihr herüber werfend, meint sie nur. “Na weil du so lange wieder rührst.” Nun zieht sich ein breites Grinsen über Kristall ihr Gesicht und es kommt eine passende Antwort heraus. “Naja ich will mich halt mit dazu gesellen, wird mal wieder zeit, dass wer neues dazu kommt.” Ihr keine Antwort mehr drauf gebend, schaut die Schwarzhaarige die anderen einfach nur an. “Sagt mal nun ein anderes Thema, was haltet ihr eigentlich von den neuen Ausbildern?”, fragt krisi hinter ihrer Tasse hervor, da sie weiß, dass die beiden hinten im Büro sind und das Gespräch so nicht mitbekommen. “Ich finde Herr Kain nett, gut es sind erst mal ein paar Stunden vergangen, aber dennoch denke ich er wird uns eine menge beibringen.” Sarah sieht mal wieder die Welt voller Blümchen und Rose Elefanten. “Ich weiß nicht, unser Ausbilder glotzt mich nur an, vorhin sagte er zu mir er heiße Raziel und wir könnten ihn ruhig duzen.” Die Hand kurz hebend und etwas unsanft auf ihr Handy fallen lassend, meint Anne nur zu dieser gesamten Situation weiterhin gelangweilt, “Ist mir doch egal, Hauptsache wir machen hier mal was wegen der Prüfung.” Susi schaut Argwöhnisch zu ihr herüber und mustert sie genausten`s “Was macht ihr beide denn schon großartig hier vorne außer Tee trinken und die Gäste bedienen´, da habt ihr genug zeit und Spielraum um für die Prüfung zu lernen.” “Ich halte mich da mal heraus.”, meint Krisi und macht sich über ihren Obstsalat her. “Na du sei mal ganz ruhig, du bist die schlimmste von euch beiden.” Fragend guckt Kristall Christina an, dabei ziehen beide eine Augenbraue hoch. “Wie meinst du das jetzt? Ich mache doch meine Aufgaben.” “ja schon, aber manchmal sitzt du auch nur einfach faul herum und weißt nicht was du zu tun hast.” Beleidigt meint Krisi nur im ruhigen. “Na wenn auch alles fertig ist, was soll ich denn dann groß machen?” Schmollend gucken sich die beiden nun schweigend an. “Pause ist vorbei.” “ja Sarah.” Wieder stöhnt Anne genervt auf und guckt auf die neu angekommene Naricht auf ihrem Handy. Auch krisi erhebt sich und meint wie fast jeden Morgen zur gleichen zeit. “Kommt die ersten Gäste sind gekommen!” Ihr gebrauchtes Geschirr nach hinten in die Küche bringend, stellen sich die beiden hinter die Theke und bedienen die Gäste. Raziel ist derweil auch wieder nach vorne gekommen und beobachtet das bunte treiben. Als alle Gäste nach einer halben Stunde wieder gehen, kommt auch Vorador hervor und macht sich einen neuen Kaffee mit etwas Mich. “Habt ihr euch eigentlich schon vorgestellt?”, kommt es Fragend vom Ältesten der Vampire. Da er hinter der Theke steht und Kristall und Anne davor genau gegenüber stehen, schauen sie sich kurz in die Augen, bevor Krisi den Blick abwendet und beschämt ein wenig mit den Kopf schüttelt. Raziel steht einfach nur schweigend neben Vorador und lächelt auch ohne Unterkiefer unter seinem Tuch. “Also mein Name ist Kristall Kiaba und das ist Anne Wolling.” Ein kurzes lächeln huscht über Anne ihre Lippen bevor sie wieder mit einer ihrer Haarsträhnen spielt und aus den Fenster schaut. “Also kristall ist immer die Schüchterne, aber nur uns gegenüber, nicht gegenüber ihren Freunden.” Verlegen muss die gemeinte die beiden angrinsen, bevor sie sich lieber in die Küche verkriecht um dort ein wenig etwas zu machen. “Keine Sorge, sicherlich wirst du es schaffen, einen weg zu ihr zu finden.” Fragend guckt Raziel nun den Kaffee schlürfenden Vampir an, dabei verschränkt er seine Arme vor die Brust. “Traut sie wohl niemanden?” “Doch schon, aber nur sehr schwer. Erst gestern hat sie sich mir geöffnet, nach dem ich mit einer ihrer Freunde gesprochen hatte, dass sie mal mit ihr reden.” Sich an die Theke mit den Rücken etwas lehnend, schaut er ihn an. “Gibt es vielleicht einen Grund oder der gleichen? Oder jemanden von den Lehrlingen, der mir einwenig helfen kann, einen Zugang zu ihr zu finden?!” Ein wenig in die Tasse starrend, denkt er genausten`s drüber nach, wer ihm dabei helfen könnte. “ja es gibt jemanden, aber selbst sie lässt Kristall manchmal noch nicht einmal an sich heran. An sie hatte ich mich auch gewendet, weil ich fast gar nicht an sie heran gekommen bin.” Ein wenig in die Küche hinein gehen, schaut er sich suchend um, bis er die gewünschte Person entdeckt. “Susi, kannst du mal bitte kommen? Ich muss mal mit dir reden, es ist wichtig.” Kapitel 4: Erste Erkenntnis --------------------------- Als Susi Vorador hört, wischt sie noch schnell ihre Arbeitsfläche sauber, bevor sie zur Schwingtür geht. Noch schnell den Lappen in das Spülbecken werfend, trocknet sie sich ihre Hände am Anfasser ab. Mit Schlappenden Latschen kommt sie zu ihnen heraus und hat dabei einen fragenden Blick aufgesetzt. "Was gibt es denn?” Vorador schaut sie aus seinen braunen Augen an. “Lasst uns in die Chefecke gehen, da sind wir alleine und unter uns, wir ziehen den Raumteiler mit rüber, so haben wir keine ungebetenen Gäste.” Nickend geht sie schon mal voraus und biegt um die linke Ecke herum um sich dann hinter dem ersten Tisch zu stellen, der ihr entgegen kam. Auch kommen Raziel und Vorador zügig hinter ihr her und ziehen die Trennwand mit einem Quietschen zu. “Setzt euch schon mal.” Nickend setzten sich die beiden hin und warten geduldig bis sich auch Vorador hinsetzt und anfängt zu sagen warum er sie gerufen hat. “Ich habe dich hier her geholt, weil ich dich darum bitten möchte, Raziel ein wenig über Kristall etwas zu erzählen, damit er an sie heran kommen kann. Denn du weißt sie wird blocken und das ist nicht gut für sie, wenn sie die Lehre schaffen will.” Schweigend nickt Susi nur, während sie sich an ihren Nacken kurz kratzen tut und überlegt was sie ihm so sagen könnte. “Naja sie traut niemanden was großartig an weil sie damals und eigentlich schon immer einstecken muss. Wenn man sie fragt ob sie was hat, blockt sie ab und sagt nur “ich habe nichts” und schaut auch einen dabei manchmal auch nicht an. So wie heute wieder, wir kriegen keine Antwort drauf, was nun beim Arzt heraus gekommen ist, sie sagt wieder nur es sei eine Anschwellung, aber das glaube ich nicht, dass ist etwas anderes, nur wenn sie nicht mit uns redet können wir ihr auch nicht helfen.” Eine Braue hochziehend, guckt Raziel die Blondhaarige an. “Selbst bei euch Block sie ab?” “Ja, wir können manchmal uns Fusseln an den Mund quasseln, sie bleibt stur und blockt weiterhin ab.” Eine Klaue auf den Tisch legend, lässt er die andere auf seinen Oberschenkel liegen. “Das ist schon ein wenig komisch.”, murmelt er vor sich hin, bevor er sein Wort wieder in normaler Lautstärke an sie richtet. “Kannst du mir vielleicht auch sagen, warum sie so ist, wie sie nun ist?” Ein wenig aus den Fenster schauend und dabei überlegend, was sie genau zu ihm sagen könnte, spielt sie dabei leicht mit ihren Fingern herum, bis sie zu einer Erkenntnis gekommen ist. “Es kann daran liegen, dass sie ihre Tanten so sehr verarscht hatten und mit einen Schlag ihre Mutter verlor und nun zusehen muss wie sie allein zurecht kommt. Auch haben andere ziemlich viel mist geredet und so wurde es für sie noch schlimmer, auch ging es mal eine weile so, dass sie nicht mehr Abreiten kam, weil sie es seelisch nicht mehr zustande brachte.” Getroffen von diesen Worten, senkt er seinen Blick und lässt diese Aussage erst einmal auf sich einwirken. “Hatte sich auch schon mal versucht sich um zu bringen?”, vorsichtig tastet er sich mit dieser Frage hervor, denn er macht sich nun doch ziemliche Gedanken, dass es vielleicht noch schlimmer werden könnte, als er dachte. Die Lippen spitzend, denkt sie nun wieder nach bevor sie schwach nicht. “Ja einmal hat sie es mir mal gesagt, da haben es ihre Tanten zu weit getrieben und sie legte sich das Messer an die Schlagader, aber sie ließ es dann doch, weil sie wollte diesen Triumph über ihren Fall nicht schenken.” “Es ist hart so was.”, meldet sich Vorador neben Raziel nun zu Wort. “Ja, aber ich werde mir ziemliche mühe geben, dass sie sich mir anvertraut und einen Hoffnungsschimmer nun endlich wieder erblicken kann.” Lächelnd schauen sich nun alle drei an, bevor sie weiter sprechen. “Wie ist sie so auf der Arbeit, also hier?” Schniefend setzt sich die junge Köchin ein wenig anders hin und berichtet brav weiter, dass was sie ihm sagen kann. “Da ich die größte zeit in der Küche hinten bin, kann ich das nicht so genau sagen, aber sie macht ihre Arbeit, ohne zu meckern oder zu murren. Gut manchmal passt ihr was nicht, schmollt ne weile, aber dann ist alles wieder in Ordnung und es wird weiter gemacht.” “Also ist sie so was wie einer der Menschen die schweigen und lieber machen um Ärger aus den weg zu gehen?” Nickend stimmt sie ihm nur zu. Das Gespräch geht noch ziemlich lange und Raziel erfährt viel über sie aber nur das, was Susi ihm sagen kann. Sich danach wieder in die Küche verkriechend, schält sie zusammen mit ihrer besten Freundin Christina die abgekochten Kartoffeln. Dabei unterhalten sie sich ausgiebig über das Gespräch zwischen sie und dem neuen Ausbilder im Restaurant. “Was meinst du ? Ob er es schaffen kann die Mauer zwischen ihnen einzureißen?” Leicht mit den Schultern zuckend, legt Susi die fertige Kartoffel in eine orange Schüssel. “Das weiß ich nicht, aber ich hoffe es sehr, denn er scheint es wirklich ernst zu nehmen, aber diesesmal halte ich mich da heraus, denn Krisi muss selber erkennen das nicht jeder ihr was tut.” “Ja Susi, aber vergiss nicht, es ist schon so viel passiert, da würde es mich nicht wundern, wenn es nicht so kommen würde und sie bis zum Schluss weiterhin niemanden neuen an sich heran lässt.” Seufzend mache die beiden dann still schweigend weiter, bis sie auch die letzte Kartoffel geschält und in die Schüssel zu den anderen gelegt haben. Mit einen mal bekommen beide einen leichten Klaps auf den Po und zucken erschrocken zusammen, ihre Köpfe nach rechts drehend, können sie Kristall sehen, die mit einem breitem Grinsen in der Wäschekammer verschwindet. Eine Schranktür öffnend, durchsucht sie die weiße Tischwäsche nach der richtigen Größe, die sie vorne im Moment braucht. “Susi, kannst du nicht die Beine heben? Oder musst du immer so mit den Schuhen schlürfen?” Ihr einen fragenden Blick zuwerfend, zieht sie die gefundene Tischdecke heraus und macht den Schrank auch unter einem Quietschen wieder zu. “Nein kann ich nicht, aber das tut nichts zur Sache. Ich muss mal mit dir reden.” Sich an den Schrank mit den Rücken einwenig lehnend´, meint die Angesprochene lässig. “Worum geht es? “ Kurz um die Ecke guckend, dass sie auch grade nicht gebraucht wird, kommt sie ein wenig zu ihr und stellt sich ihr schräg gegenüber. “Um deinen neuen Ausbilder Raziel. Er scheint wirklich ganz in Ordnung zu sein, rede doch mal ein wenig mit ihm, er meint es wirklich nicht böse oder so mit euch und würde sich freuen, wenn ihr mit Fragen oder wenn ihr was nicht in der Schule verstanden habt, zu ihm kommen würdet und ihm um Hilfe zu bitten. Er sagt nicht nein und wenn er was nicht weiß würde er sich nur für euch drüber schlau machen, damit ihr beide die Prüfung besteht. Wenigstens du Krisi, vergiss nicht du willst was nach dieser Lehre neu anfangen, du hast einen Traum und den willst du dir auch sicherlich erfüllen oder?”, einfühlsam spricht sie im ruhigen Ton und ohne Nachdruck mit ihr. Sie schaut derweil nur auf den Boden und denkt drüber nach, denn ihre Gefühle warnen sie und auch Leuten alle Alarmglocken, dass sie weiterhin sehr vorsichtig sein soll. “Ich weiß, ich will es auch schaffen und danach eine Lehre als Landtierwirtin anfangen und eines Tages nach Irland und dort einen eigenen Bauerhof sowie einen Friesischen Hengst besitzen.” “Na also, aber dafür musst du auch auf ihn zugehen, denn er kann dir nicht aus den Gedanken heraus lesen, was du kannst und was nicht.” Nun wischt sich die angehende Fachkraft über die Augen und nickt nur leicht. Nun merkt auch Susi, dass einen empfindlichen Teil in ihr getroffen hat und ist froh drüber nicht weiter drauf herum gestochen zu haben. Sie in die Arme nehmend, streichelt sie ihr sanft den Kopf und meint mit weiterhin ruhiger Stimme. “Du musst dir keine Sorgen machen, wenn etwas ist kommst du zu uns oder gehst zu Vorador, er wird dir auch helfen.” Schniefend nickt Kristall wieder nur leicht und unterdrückt ihre wahren Gefühle wieder schnell, denn niemand soll sie jemals sehen, wenn sie ihre wirklichen Emotionen heraus lässt. “Er ist nicht wie deine Tanten, er wird dir helfen, nur du musst es auch annehmen.” “Ok.”, kommt es leise von ihr wieder, bevor sie Susi wieder los lässt und ihr ein lächeln schenkt. “Hast du wohl mit ihm geredet?”, der Blick in Krisi ihren Augen wird von unsicher auf einen mal ernst. “Ein wenig, er wollte wissen wie er dir helfen könne und ich hab ihm gesagt, dass es schwer werden kann, aber er hat die Hoffnung es zu schaffen, nur du musst ihn heran lassen. “Wir werden sehen, denn du weißt ich bin keiner der, der jeden heran lässt und die halbe Lebensgeschichte jemanden erzählt.” “Das weiß ich doch Süße, aber nur keine Angst, wie gesagt wir sind bei dir.” Nickend geht dann Kristall einfach an ihr vorbei und wieder nach vorne in das Restaurant hinein um sich in Gedanken verunken ihrer Arbeit zu widmen, dabei bearbeitet sie das Gespräch innerlich sehr. Kapitel 5: Du meinst es ehrlich, aber ich traue dir nicht! ---------------------------------------------------------- “Kann ich dir helfen?” Sich erschreckend, dass neben ihr auf einmal eine männliche Stimme an ihr Ohr gelangt, weicht sie zur Seite aus und legt eine Hand auf die stelle, wo sich ihr schnell schlagendes Herz befindet. Mit einem Gesichtsausdruck der einen Außenstehenden sagen würde, sie hätte einen Geist gesehen, blickt sie in die weißen Puppillenlosen Augen ihres Ausbilders. “Nein es geht schon.”, kommt es kaum mehr als ein flüstern von ihr. //Verdammt der schlecht aber hier auf leisen Sohlen herum.//, denkt sie sich nur, als sie wieder die Tischdecke in die Hand nimmt und über den Tisch legt. “Das kannst du aber schon gut, von wem hast du das denn gelernt, wenn ich Fragen darf.” Sich zu ihm herum drehend, schaut sie ihm kurz in die Augen, dann wieder ein wenig neben ihn. “Ich hab es im Praktikum gelernt, als ich mal in einem Hotel war, da musste ich auch Zimmer aufräumen und Betten machen. Also praktisch alles was man in einem Hotelzimmer als Fachkraft zu erledigen hat, damit der Gast sich wohl fühlen kann.” Kurz nickend, registriert er sich das innerlich in irgendeiner Ecke seines Bewusstseins, bevor er nun eine etwas persönliche Frage an sie richtet. “Wendest du auch deine erworbenen Fähigkeiten auch in deinem Elternhaus an?” Als wenn man ihm einen Eisspeer durch die Brust rammen würde, so schaut sie ihn mit einem mal, mit einem solch ernsten Blick in die Augen. “Meine Oma, bei der ich groß geworden bin, die ich als meine Mutter angesehen habe, ist vor einem Jahr her gestorben, seit dem lebe ich alleine.” Ruhig, aber dennoch mit einem Unterton von misstrauen sagt sie ihm diesen Satz ins Gesicht und löst in ihrem inneren eine Welle des Kummers aus, aber davon bekommt er nichts mit. “Tut mir leid, dass wusste ich nicht.”, kommt es reumütig von ihm gelogen, denn er wusste es, nur es wäre schlecht für ihn und für Susi, wenn er es ihr auch sagen würde. “Wohnt nicht der Ehepartner deiner Oma noch hier in der Stadt?” Mit ihrem Kopf schüttelnd, kommt die klare Antwort wieder im selben Ton wie zuvor. “Er ist weggezogen, aber mit ist es egal, so hab ich weniger Ärger hier in der Gegend und kann mein eigenes Leben führen und so gestallten wie es mir passt.” Schweigend schauen sie sich nun einander an. “Warum ist er denn nicht hier geblieben?” Sie zuckt nur mit den Schultern und seufzt vor sich hin. “Das weiß ich nicht, es interessiert mich auch ehrlich nicht. Soll er doch machen was er will, er ist Alt genug.” Sich mit dieser Antwort zu frieden gebend, lässt er sie ein wenig weiter arbeiten, bevor er von neuem Anfängt ihr ein Ohr mit Fragen voll zu stopfen. “Warum bist du denn nicht bei deiner leiblichen Mutter groß geworden und bei deinem Vater? Warum grade deine Grosseltern? Wollten deine leiblichen dich nicht haben?” Das war wie ein Schlag für sie mitten ins Gesicht. Sich mit einem wütendem Blick in den Augen zu ihm herum drehend, gibt sie ihm darauf die passende Antwort, die ihr grade in den Sinn kommt und auch aus ihr heraus will. “Denkst du nur, weil du jetzt unser neuer Ausbilder bist, dass ich dir Bedingungslos vertraue und dir mein ganzes Leben erzähle und dir so meiner selbst vor deine Füße lege? Da müsste ich ja ganz schön bescheuert sein. Ich weiß genau das du älter bist als ich und auch viel im Leben durchmachen musstest, aber ich werde nicht jedem dahergelaufenem meine Lebensgeschichte erzählen, weil es niemanden auch etwas angeht und vor allem dich nicht.” In die Küche gehend, holt sie die sauberen Tassen wieder nach vorne und räumt sie in den Tassenwärmer wieder ein, dabei würdigt sie Raziel nicht einem kurzen Blick oder der gleichen, sondern ignoriert ihn ganz. Verwundert schaut Anne die beiden an und geht schweigend an Kristall vorbei, denn sie ist der Meinung sie hält sich lieber heraus, denn wenn sie die aufgebrachte Fachkraft anspricht, ist sie die nächste mit einer Standpauke und darauf verzichtet sie liebend gern. Auf solch eine Antwort war er nicht gefasst, daher bleibt er lieber erst einmal auf seiner stelle stehen und beobachtet sie mit einem abwesenden Blick, um seinen Gedanken nach zu gehen und um heraus zu finden, warum sie mit einen mal so sauer wurde. Ihre Gefühle fahren Achterbahn und ihr Kopf wummert heftig, auf der einen Seite tut es ihr leid ihn angeschnauzt zu haben, aber auf der andren sieht sie nicht ein, warum sie ihm alles erzählen muss. Noch nie hat sie jemandem Fremdes, der grade mal einen Tag mit ihr zusammen arbeitet oder kennt, ihre gesamte Geschichte erzählt. Schnaubend, knurrt sie leise in sich hinein, bevor sie wieder in die Küche geht und sich an den Abwasch stellt um die Pfannen und Töpfe zu schrubben. //Warum fragt er mich so was? Niemand geht es etwas an, vor allem ihm nicht.// Sich tiefer in ihre Gedanken sowie Arbeit vertiefen, interessiert es sie nicht, wie fast die gesamte Küche ihr dabei zu guckt. Nur als sie mit einen mal einen sauberen Topf bei Seite stellt, spürt sie wie sie neugierig beobachtet wird. Wütend funkelt sie die Masse an, die sich sofort darauf verzieht, einzig und allein bleibt Susi zurück und geht auf sie zu. “Was war denn vorne bei euch los gewesen, ich hab dich mit einen mal schreien gehört. “ Sich den nächsten Topf schnappend, scheuert sie ihn auch durch. “Ach der fragte mich was wegen meiner Familie und so, da ist mir der Kragen einfach nur noch geplatzt, als er mit der frage kam, ob sie mich nicht haben wollten.” Sich kurz mit den Handrücken über die Augen fahrend, wäscht sie mit klarem Wasser und den Lappen den Topf nach. Es trifft sie sehr, wenn sie solch eine Frage vor die Füße geknallt bekommt und dann braucht man sich auch nicht bei ihr auch nicht zu wundern, wenn sie so ausflippt und sauer wird. “Aber er will doch nur etwas über dich wissen und meinte es sicherlich nicht böse.”, versucht sie das durchwühle Mädel zu beruhigen. “Kann sein, aber dennoch geht es ihm nichts an und dabei bleibe ich.” Sich aufrecht erhebend, stellt sie den Topf wieder auf den Tisch gegenüber der Spüle ab um ihn abtrocknen zu lassen. “Wie würde es dir gefallen, wenn ein Wildfremder Mann oder eine Frau an deiner Tür klingeln würde und dich ausfragen will über dein Leben? Sagst du ihm dann auch alles?” Susi kann nur mit den Kopf schütteln, denn so hatte sie ihre Freundin selten so erlebt und will auch daher nicht noch alles weiter hinauf schaukeln. “Nein, aber dennoch müsst ihr ihm auch ein wenig Vertrauen schenken.” Nun reicht es der Fachkraft und sie haut mit der Faust auf das Becken der Spüle, sie ignoriert den Schmerz, denn der Zorn ist größer. “Sag mal willst du mich verarschen? Erst predigt man mir ich soll mein Leben und meinen Beruf trennen, dann soll ich ihm hier alles erzählen? Entscheidet euch endlich mal was ihr von mir wollt. Denn ich weiß es!” Mit einem ernsten Blick schaut die Blondponyhaarige ihr gegenüber an und fährt langsam auch wieder herunter mit ihrer Stimme sowie mit ihrem Gemüt. “Du weißt wie ich leiden musste, wie ich mich quäle damit, dass ich nicht mehr zurück kann. Und weißt du was das schlimmste ist?” “Nein, was denn?”, meint es Susi ehrlich fragend, denn sie kennt die Antwort nicht´. “Ich habe vergessen wie ich meine Mutter anhört.”, kommt es mehr als ein hauch von ihr und für einen Moment werden die Augen der jungen Frau auch wässrig und zeigen von einer unermesslichen Trauer. “Krisi ich….”, aber sie wird von Anne unterbrochen die ihr sagt, dass nun das Mittagsgeschäft anfängt. Wortlos und mit einem kurzen Blick noch einmal zur Köchin hin, geht sie hinauf und geht wie immer hinter die Theke um ihre Arbeit zu beginnen. Sie setzt wie immer wenn sie im Restaurant ist ihre Maske auf und zeigt jedem ein freundliches Lächeln und lässt sich nicht im Geringsten anmerken, was bis vor einer halben Stunde passiert ist. Was ihr aber auffällt ist, dass Raziel ihr gegenüber einen gebürdigen abstand hält um sie nicht wieder auf die Palme zu bringen mit seiner Anwesenheit. Kapitel 6: Verunsicherung und bedauern -------------------------------------- Als das Mittagsgeschäft vorbei ist und alle nun Pause machen um eine zu rauchen oder im Restaurant ihr Mittag ein zu nehmen, sitzen derweil Kain und raziel hinten in ihrem kleinen Büro. Sorgenvoll schaut Kain zu Raziel herüber, der mit beiden Händen seinen Kopf auf den Tisch abstützen tut und trübselig den Schrank ihm gegenüber anstarren tut. “Sag mal, was ist denn eigentlich bei euch da draußen los gewesen? Die eine hat ja angefangen wie eine Furie zu schnauzen.” Die Backen aufblasend, auch wenn keine da sind, guckt er dann zu ihm herüber. “Anscheint hab ich sie an einem sehr wunden Punkt erwischt und das hat ihr ganz und gar nicht gefallen. Ich dachte schon die klatscht mir eine und geht auch mich los, so wie sie mich angesehen hat. Aber zum Glück war das nicht der Fall gewesen, aber wie mir deine Köchin Susi gesagt hatte, muss es was mit der Familie zu tun haben, denn sonst wäre sie nicht so ausgerastet.” Nun überlegt der weißhaarige genau was er damit meint und wie er ihm helfen kann, da wieder heraus zu kommen. “Ich denke wenn du unter vier Augen mit ihr redest und ihr ein Messer noch dazu legen würdest, gebe ich dir 5 Minuten zeit und dein Herz sagt ade.” Ein eiskalter Schauer läuft dem Schwarzhaarigen herunter. “Musst du immer gleich alles so dramatisieren? Vielleicht ist sie dann netter, wenn man mit ihr alleine spricht und weiß niemand kann es hören oder kommt stören.” Die Stirn in Falten legend, meint er nur mit einen mulmigen Gefühl in der Magengegend. “Das würde ich dir nicht raten, so lieb und nett sie auch sein kann, kann es auch passieren das du wirklich dann mit einem Fehlenden Stück von dir wieder heraus kommst.” Schmollend muss sich Raziel nun nach hinten anlehnen, denn ihm fängt an der Rücken weh zu tun, bei dieser unbequemen Haltung. “Oder du sprichst mit ihr.”, kommt es grinsend von ihm. “Denn du hast ja immerhin kein Herz mehr.” Mit den Fingern etwas auf der Schreibtischoberfläche klopfend, kommt es etwas arrogant von Kain. “Na wessen schuld ist das wohl? Ich wollte dir damals nur helfen und du gehst ja gleich wie ein Weib auf mich los und holst mir mein Herz heraus.” Bedrückt und niedergeschlagen gucken ihn ein paar Augen reumütig an. “Du weißt das ich es brauchte für Janos. Sonst würde er heute nicht mehr leben und du lebst ja auch noch und darüber bin ich auch ehrlich gesagt froh.” Sich mit der Klaue über das Gesicht fahrend, meint Kain nun wieder beruhigend und versöhnlich. “Ich weiß, es tut mir leid ich wollte dich nicht so anfahren.” Leicht nickend meint aber Raziel. “Kann es auch sein das sie ihre Tage hat?” Ein lautes lachen verlässt mit einen mal Kain seine Kehle. “Oder vielleicht keinen Sex gekriegt.” nun muss auch der Restaurantfachmann ein grinsen über sich ergehen lassen, bevor seine Miene wieder ernst und gleichzeitig Besorgt wird. “Jetzt aber mal Spaß bei Seite, was ist wenn dem wirklich so ist. Wenn etwas mit ihrer Familie und ihrem Freund ist? Ich kann doch auch nicht ständig zu ihrer Freundin rennen und sie um Hilfe bitten, dass würde irgendwann mal auffallen und dann lasse mal Kristall wind davon bekommen . Was meinst du was hier los sein wird?! Die spring über Tische und Stühle, schmeißt mir die halbe Einrichtung hinterher und Susi bekommt auch die Hucke voll.” Nun muss der Koch schweigen und drüber nachdenken was die beste Lösung währe für ihn und für seinen Lehrling. Er hat schon einiges erlebt, auch musste er seinen eigenen Sohn in den Tod schicken und nun sitzt er ihm wieder gegenüber, tja so kommt man auch nicht Drumherum Unterhalt zu zahlen, aber das tut nichts zur Sache. “Wie wäre es wenn du sie mal einen Tisch eindecken lässt nach ihrer Wahl.” Fragend guckt er zu ihm herüber. “Und was hat Tischeindecken mit unseren Problem zu tun?” Sich nach vorne beugend, rollt er mit seinem Drehstuhl bis zu ihm herüber um ihn an die Stirn zu tippen. “Na denk mal ein wenig nach, du kannst so sehen wie sie ihre Bewegungen führt, wie sie eindeckt und was sie eindeckt. Manchmal sagt ein eingedeckter Tisch von einem Menschen, der ihn frei nach Wahl eindecken darf, mehr aus, als wenn du dich hinstellen würdest und versuchst mit aller macht etwas aus ihr heraus zu holen.” Nun geht auch bei Raziel ein Licht auf, was er damit meint und schaut ihn tief in die gelben klaren Augen. “Also meinst du soll ich sie dann genausten`s beobachten, wenn sie dann die Aufgabe macht. Soll ich ihr dann soviel Zeit geben wie sie will oder einen begrenzten Zeitraum setzten?” Sich auf die Unterlippe kurz beißend meint er nach einer Gedankenpause. “Ich würde ihr die Zeit geben, die sich braucht, denn nur so kannst du herausbekommen was sie wie macht.” “Danke Kain.” Nun sieht Raziel doch nun ein wenig Hoffnung, etwas über sie zu erfahren, aber dennoch tut es ihm leid, dass er sie an einem wunden Punkt getroffen und so an eine schlechte Erinnerung erinnert hat. Eine Hand auf seine Schulter legend, lächelt Kain ihn aufmunternd zu. “Das wird schon wieder, ein paar tage und dann hast du vielleicht eine schwache aber dennoch sichere Verbindung zu ihr auf gebaut. Nur dann musst du aber dennoch vorsichtig sein, denn wenn du wieder so einen blöden Punkt in ihr erwischst, kann es passieren, dass sie dir überhaupt nicht mehr traut.” “Ja ich habe verstanden.” Ich einen Schluck Tee gönnend, hört Raziel neben sich das Telefon klingeln. Den Hörer abnehmen, meldet er sich bei Namen und kann auf der anderen Seite hören, dass es ihr Chef Janos ist, der nur nachfragen will es ist. “Eigentlich ganz in Ordnung, ich denke bis Freitag werden wir uns hier eingefunden haben und dann kann es richtig los gehen.” “Das freut mich zu hören, nur was ich noch nicht von euch beiden weiß, hab ihr hier in der Stadt schon eine Wohnung oder wenigstens ein Zimmer?” Sich kurz auf die Unterlippe beißend, guckt er fragend zu Kain herüber, der nur mit den Schultern zuckt und mit den Kopf schütteln kann. “Nein haben wir leider noch nicht, aber wo kann man sich hier melden um eine zu bekommen?” Ein räuspern ist zu hören, und das rascheln von Papier. “Wenn ihr mir sagt ob ihr zusammen oder gemeinsam in einer Wohnung leben wollt, habe ich schnell noch was für euch heute da, aber ihr müsst renovieren und alles andere noch dazu kaufen.” Wieder zu Kain guckend fragt er ihn das selbe was Janos ihn gefragt hat. “Wenn du nichts dagegen hast, können wir ruhig zusammen ziehen.” Mit einem breiten Lächeln und dem Gefühl als könne er vor freude platzen, sagt er Janos schnell das was er braucht und legt dann auf. “Er kommt nachher vorbei und bringt uns die Schlüssel.” Freudestrahlend, grinsen sich die beiden wie Honigkuchenpferde an. “Wenn du mir Nachts die Ohren voll schnarchst, stopfe ich dir einen Apfel in den Mund.” Die Zunge rausstreckend, meint Kain nur gespielt angewidert´. “Ne kein Apfel, die sind doch viel zu gesund und außerdem könnte ich noch dran verrecken oder mich verschlucken, dann müsstest du mich wie Schneewittchen wieder wach küssen.” Breit grinsen stützt Raziel seinen Kopf wieder auf dem Tisch ab und meint lässig. “Dann springt ich dir mit den nackten Po ins Gesicht und lasse einen fahren, da bist du schneller wieder unter den lebenden als du gucken kannst.” “Ne lass mal sonst kann es passieren das ich dir deine Eier noch abbeiße und du dann kastriert bist.” Sich gegenseitig ein wenig veralbern, merken sie nicht wie die Mittagspause wieder vorbei ist und die Lehrlinge sich dran machen, alles sauber zu machen. Erst als Sarah und dann auch noch Kristall kommen um zu fragen ob sie mal kommen könnten, lässt die beiden auf die Uhr sehen und ihre Unterhaltung beenden. “Ich würde ihr den Vorschlag unterbreiten.”, meint Kain noch schnell auf den Weg nach vorne, bevor er den Lehrlingen seine Anweisungen mitteilt. Raziel, der nur noch leicht nicken kann, geht mit leisen Schritten wieder nach vorne um zu beobachten wie die beiden die Tische abräumen und neu mit Besteck eindecken. In Kristall ihrem Gesicht erkennt er, dass sie wieder entspannt ist und beschließt nun sie drauf anzusprechen. “Kristall kann ich dich mal bitte sprechen?” Zu ihm herüber sehend, denkt sie an nichts böses und legt das Besteck auf ihren Weg zu ihm noch schnell in den Kellnerschrank hinein. “Was gibt es denn?”, möchte sie gerne leicht neugierig wissen. “Sag mal, was würdest du davon halten, wenn du morgen einen Tisch eindeckst mit der Anzahl von Personen die dir so im Kopf herum schwirren. Du darfst eindecken was immer du willst, nur ich möchte so gerne sehen, wie weit ihr schon was gelernt habt.” Ihm schweigend zuhören, hat er ihre Interesse erweckt und sie nicht eifrig. “Das ist gut, dass du es mir wenigstens heute noch sagst, so kann ich ein paar Sachen von zu hause mitbringen.” Ein lächeln zieht sich auf ihre Lippen und Raziel ist sich sicher, dass er nun wirklich den ersten Schritt in die richtige Richtung getan hat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)