Wer andern eine Grube gräbt... von Lian (fällt selbst hinein.) ================================================================================ Prolog: ... das Problem ----------------------- Rose Weasley war vieles… Intelligent, hübsch, sportlich, hilfsbereit, regeltreu und vor allen Dingen selbstbewusst. Doch eines war sie definitiv nicht. Nämlich ein Rumtreiber. Schließlich war die rothaarige Ravenclaw weder vorlaut, noch gesetzesbrecherisch veranlagt und auch nach Abenteuern sehnte sie sich nicht. War ihr alltägliches Schulleben doch schon Abendteuer genug. Allerdings, und so kam es auch das die Weasley sich an diesem Abend ungewollt kritisch mit ihren eigenen Charaktereigenschaften auseinandersetzte, führte ein gewisser Zwist oder auch ein überaus gefährlich gewordener Kleinkrieg zwischen den Häusern Slytherin und Griffindor- angeführt von jeweils mehreren ihrer Familienmitgliedern- zu der unweigerlichen Überlegung ihrerseits, nicht vielleicht doch dem ganzen Irrsinn endlich Einhalt zu gebieten und die besagten Personen bei der Direktorin zu melden. Gedacht, getan. Wäre bloß die überaus genervte Professorin McGonagall auch auf ihren Vorschlag bzw. ihre Aussagen eingegangen. Denn anders als erwartet, hatte die neue Direktorin Hogwarts nicht erhobenen Hauptes ihr großes und strenges Bestrafungszepter geschwungen, sondern war lediglich mit den Worten: „Das müssen sie unter sich selbst klären“ an ihr vorbei gestürmt. Irgendwie schien die Lehrerin für Verwandlung durch ihr neues Amt ziemlich gestresst. Was jedoch keines Wegs als eine Entschuldigung für ihr nicht Eingreifen gehandelt werden konnte. Jedenfalls laut Rose Meinung. Frustriert und sich nun ziemlich verarscht fühlend hatte sie sich letztendlich an die einzig noch verbliebene Bastion für Strafarbeiten gewandt. Argus Filch. Hausmeister, Peiniger und Vertreter der alten Foltermethoden, die er zwar nicht mehr vollständig, jedoch immer noch in abgewandelter Form anwendete. Dementsprechend schien der alte Mann also perfekt geeignet für diesen Job, hätte ihn nicht eine überaus gewaltige Feuerwerkskörperexplosion letztes Wochenende für mehrere Monate nach St. Mungo befördert. Zu verdanken hatte sie dies, wie konnte es auch anders sein, einem furchtbar nach hinten losgegangenem Streich, der Griffindors gegen die Slytherins. Ein Grund mehr, der Rose nur in ihrer Meinung bestätigte, dass man endlich mal einen Schlussstrich ziehen bzw. wenigstens ein paar Grenzen festlegen sollte. Doch nun auch ihres letzten vergeblichen Lösungsplanes beraubt, hatte die sonst so ideenreiche junge Vertrauensschülerin keine Ahnung, was sie anstellen könnte, um dieses gewünschte Ziel zu erreichen. Seufzend betrachtete Rose Weasley also an diesem Abend ziemlich verstimmt immer noch das verdammt leere Blatt Pergament vor ihrer mit Sommersprossen überzogenen Nase, bis ihr dann doch einmal - nach langen frustriertem Warten- der mickrige Einfall zugelaufen kam, sich wenigstens die Namen der Übeltäter, klassifiziert nach „Mannschaft“, aufzuschreiben. Wenigstens teilweise zufrieden mit sich selbst, besah sich die Rothaarige schon nach kurzer Zeit mit einem gequälten und verbissenen Lächeln ihre knappe Liste: GriffindorMA SlytherinMA James Sirius Potter - Scorpius Malfoy Edward Thomas - Albus Potter Davis Elliot Finnigan - Nicholas Zabini Nathalie Wood - Bardine Romain Lily Luna Potter - Vincent Bole Hugo & (Louis Weasley) - Fred & (Roxanne Weasley) Insgesamt handelte es sich auf diesem Blatt um 14 Personen. 14 Personen, die nicht nur ihr, sondern auch den übrigen Schülern Hogwarts mit ihren lausigen und gefährlichen Streichen das Leben ziemlich zur Hölle machten. Schließlich traf es immer alle Anderen und so gut wie nie einen der Beteiligten. Soviel auch zum Thema Gerechtigkeit. Verärgert rümpfte sie daraufhin ihre Nase. „Hey, Rose! Was machst du da? Etwa immer noch Professor Slughorns Hausaufgaben?“ Aus den Gedanken gerissen, erblickte Angesprochene das Gesicht ihrer besten Freundin, Alice Longbottem, die genauso wie sie auch hinter einem großen Stapel Bücher hervor lugte und für den Zaubertranktest nächste Woche büffelte. Verneinend schüttelte Rose auf die Frage der Griffindor hin ihren Kopf. „Nein, damit bin ich fertig.“ Müde stöhnte diese nun auf. „Na toll. Und ich dachte schon ich würde dich wenigstens bei diesem Stoff einmal schlagen.“ „Hausaufgaben erledigen ist kein Wettbewerb, Alice.“ Wies Rose ihre blonde Freundin zurecht, woraufhin nur eine gemurmeltes „Das sollten sie aber sein.“ zurück kam. Unwillkürlich musste sie ihrer Mitstreiterin Recht geben. Wären Hauaufgaben eine Art Wettbewerb mit einer besonderen Belohnung am Ende, würden sie vielleicht auch mehr Leute richtig und ernsthaft erledigen. Doch vor allen Dingen pünktlich abgegeben. Noch so ein Thema, was sie selbst immer wieder aufs Neue ziemlich reizte… Weiterhin darüber nachdenkend senkte Rose Weasley schließlich nach einigen Minuten -seufzend vor Müdigkeit- ihren Kopf, zuckte jedoch augenblicklich wieder damit nach oben, als ein ohrenbetäubender Knall ertönte und Madame Pince, die Bibliothekarin, mit einem lauten Aufschrei durch den langen Gang zwischen den vielen Büchern gespült wurde. Gespült im wahrsten Sinne des Wortes. So sah man doch, keine zwei Sekunden später, eine riesige magische Wasserfontäne in sattem Grün über den alten Flur, und damit auf alle Anwesenden, zu jagen. Mit blanken Entsetzten starrten nun sowohl Rose, als auch Alice auf das immer näher kommende Wasser, genauso wie eine paar Erstklässler, die schlagartig ihre Bücher fallen ließen. Schnell hechteten sie zum Ausgang. Jedoch- und wie könnte es auch anders sein- mal wieder vergebens, denn kaum hatten sie den ersten Schritt getan, wurden die jungen Schüler auch schon von der meterhohen Welle erfasst und ganz automatisch nach draußen in den leeren Schulgang befördert. Ebenso wie Rose und Alice, die sich in letzter Sekunde verzweifelt versucht hatten, irgendwo festzuhalten. Nun bis auf die Unterwäsche nass und leicht grünlich im Gesicht richteten sich die beiden Musterschülerinnen ihrer Häuser wieder auf- wobei sie immer noch perplex und überfordert mit der Situation am ganzen Körper wegen des kalten Wassers zitterten- und schleppten sich schweren Gemüts zu einer der noch freien und trockenen Holzbänke. Pitschnass ließen sie sich immer noch irritiert darauf nieder. Kaum sahen sie sich jedoch gegenseitig an, kam auch die geballte Erkenntnis zurück, woraufhin Rose ungehallten ein paar Schimpfwörter ausstieß. „Das war´s.“ Waren ihre einzigen Worte, als sie plötzlich fuchsteufelwild und überaus wütend den Zauberstab zückte und den leicht überschwemmten Gang Richtung Astronomieturm in den siebten Stock rannte. Die Tatsache vollkommen ignorierend, dass sie von allen nicht nassen Mitschülern in den reichlich gefüllten Gängen entgeistert angeguckt wurde. Außer Atem und immer noch rot vor Zorn, trat die Weasley am Turm oben angekommen kurzerhand die Tür zur freien Plattform ein und richtete schon beinahe perfekt gezielt den glühenden Zauberstab auf ihren laut lachenden Cousin, Albus Potter, dem bei ihrem Anblick wortwörtlich das Lachen im Halse stecken blieb. Genauso wie seinen grinsenden Freunden, die nun alle entgeistert zu ihr rüber sahen. Hektisch und ziemlich unwirsch tastete der Schwarzhaarige nun nach seinem eigenen Stab, steuperte dabei jedoch über seine eigenen Füße und fiel kurzerhand darauf hin. Bevor er auch nur aufsehen konnte, spürte der Slytherin schon ein spitzes Stück Holz an seiner Wange. Abwehrend hob er die Handflächen. „Rosie, also ich…“ „Rosie! Rosie? Deine ach so geliebte Rosie wird dir gleich gewaltig in den Hintern treten, Potter!“ Fuhr die Weasley ihn allerdings augenblicklich aufgebracht an, sodass sich ihr Zauberstab immer weiter und tiefer in seine Wange bohrte. Hilfe suchend sah der Grünäugige nun zu seinem besten Freund und Kumpanen Scorpius Malfoy, der leicht verärgert- wegen der stummen Aufforderung- kurz die Nase rümpfte und den Kopf senkend einmal missbilligend mit der Zunge schnalzte. Letztendlich zückte der Blonde jedoch seinen eigenen Weißdornzauberstab und richtete ihn mit abschätzender Miene auf die wild gewordene Weasley. „Expelliarmus.“ Murmelte er seufzend, bevor man auch schon sah, wie Rose der eigene Zauberstab aus der geballten rechten Hand flog und sie selbst einige Meter, auf dem kalten Mamorstein, nach hinten zum Geländer schlitterte. Mit einer Zornesröte im Gesicht, die alle Anwesenden, bis auf ihren Cousin und den Malfoy, schlagartig in die Flucht getrieben hatte, richtete sie sich auch schon wieder auf, bereit eine weitere Parade Schimpfwörter hinaus zu schreien. „Malfoy,… du kleines, verlogenes und dreckiges…“ „Na! Wir wollen doch nicht etwa Schimpfwörter gebrauchen, Wiesel- bee.“ Gab dieser nur völlig gelassen zurück, setzte allerdings noch eins drauf, als er mit den Worten „Gut siehst du heute aus. Grün steht dir.“ das Fass gewaltig zum Überlaufen brachte. Hätte Albus nicht seine Cousine mit einem festen Klammergriff gepackt, wäre sie definitiv auf den Blonden losgegangen. Beruhigend redete er also weiter auf sie ein, während Rose nur einmal flüchtig tief einatmete und dann- ihre Fassung zurückgewinnend- die Schultern raffte. Immer noch sauer warf sie dem Potter einen vorwurfsvollen Blick zu. „Hast du dazu auch noch was zu sagen, Al.“ Unschlüssig sah dieser zu ihr zurück, ließ seine Augen jedoch einmal kurz zu Scorpius wandern. „Also eigentlich…“ „Gut. Dann wäre die Sache ja geklärt.“ Unterbrach die Weasley ihn allerdings schon wieder ungehalten, aber immer noch lautstark. „30 Punkte Abzug für Slytherin! Wegen unangebrachten Verhaltens gegenüber einer Vertrauensschülerin! Und seit bloß froh, dass ich euch denn Streich nicht nachweißen kann. Ansonsten hätte ich euch noch Strafarbeit für den restlichen Monat aufgebrummt!“ Damit stürmte die Rothaarige erhobenen Hauptes Richtung Ausgang, dass höhnische Winken des Malfoy`s ignorierend, der ihr gerade noch ein „Herzlichen Dank, für deinen Besuch!“ hinterher rief. Grinsend wandte Scorpius sich nun dem Pottersprössling zu. „Du hast mir nie erzählt, wie reizend deine Cousine sein kann.“ „Lass den Quatsch, Scorp.“ Gab dieser frustriert zurück, fuhr danach jedoch weiter fort. „Sie war fuchsteufelswild. Fast wie eine Furie. Wahrscheinlich haben wir es dieses mal doch ein bisschen übertrieben.“ „Aber sicher doch.“ Höhnte der Malfoy neben ihm. „Und als James Bardine letztens mit schleimigen Diptan übergossen hat, hat er sich bestimmt auch gedacht er hätte es ein wenig übertrieben. Vor allen Dingen, da sie zwei Tage lang mit fürchterlichem Ausschlag rumlaufen musste.“ Seufzend gab sich Albus daraufhin geschlagen. „Du hast ja schon recht. Und was machen wir wegen der Punkte?“ Nun schlich sich ein breites Grinsen auf das Gesicht des Slytherin. „Ach, ich glaube es reicht wenn Zabini einfach ein paar Erstklässler bestraft. Denen zieht er, als Vetrauensschüler, gerne Punkte ab. Damit hätten wir dann wieder Gleichstand mit Ravenclaw.“ „Manchmal bist du echt fies.“ „Ich weiß…“ Antworte der Blonde nur schlicht, bevor er sich betont lässig durch das Haar fuhr. „Also… Was machen wir als Nächstes? Schließlich ist unser Plan deinen Bruder und Nathalie Wood in der Bibliothek unter Wasser zu setzten leicht fehlgeschlagen.“ „Keine Ahnung. Fragen wir Fred. Der hat immer die besten Ideen.“ „Und das nötige Equipment.“ „Richtig.“ Grinsend machten sie Beide auf dem Weg Richtung Verwandlungskorridor im 4. Stock. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)