Fallen von -Yara- ================================================================================ Kapitel 10: Catch me if you can ------------------------------- Catch me if you can Die Bäume rauschten an mir vorbei. Nur verschwommene Schemen nahm ich von ihnen war. Zwei Tage waren vergangen. Seit zwei Tagen war ich unterwegs, auf zu ihr. Sakura. Ich hörte ganz in meiner Nähe Stimmen und änderte abrupt die Richtung. Ich hätte mir denken können, dass Vater ausrasten würde wenn er bemerkte, dass ich weg war. Aber das er gleich so einen Aufstand machen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Ein Lachen glitt meine Kehle empor und glockenhelle Töne entschlüpften meinem Mund. So gut hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. So lebendig. Und alles hatte angefangen mit ihnen. Sakura war nun seit fast fünf Wochen verschollen, doch ich wusste, dass sie noch lebte. Ich spürte es! Mein Weg war mir zwar unbekannt, da ich keinerlei Anhaltspunkte auf ihren Aufenthaltsort hatte, doch dass war nur ein Vorteil für mich, denn so konnte ich ohne Probleme immer wieder meine Richtung ändern, ohne vom Kurs abzukommen. Hinzu kam, dass es meinen Verfolgern schwer viel, mich nicht zu verlieren. Wieder lachte ich. Ich fühlte mich frei! Ich betrachtete das Stück Brot in meiner Hand, dass ich mir vor kurzen in einen kleinen Dorf gekauft hatte. Sie hatten mich fast erwischt, doch eben nur fast. Nejis Schreie hatte man im ganzen Dorf gehört. Wie er mir befehlen wollte, dass ich stehen bleiben soll, während ich über die Dächer verschwunden war. Er verstand nicht. Niemand verstand! Lächerlich. Ich formte einige Fingerzeichen und aktivierte mein Byakugan. Ah, sie hatten mich wieder entdeckt, auf jeden Fall einige von ihnen. Ich grinste und beschleunigte meinen Lauf. Alle hatten mich für schwach gehalten. Sie hatten mich unterschätzt. Jetzt lief ich ihnen davon, doch sie erkannten nicht, wieso. Verblendet. Uneinsichtig. Ich nahm eine kleine Ansiedlung in einigen Kilometern Entfernung war. Eine Bleibe für die bald hereinbrechende Nacht wäre schon nicht schlecht… Ich änderte erneut die Richtung, entfernte mich allerdings wieder von dem eben entdeckten Dorf. Schließlich wollte ich nicht, dass meine Verfolger mein jetziges Ziel erkannten. Der Mond stand hoch am Himmel, als ich mich erleichtert n die Kissen gleiten ließ. Hartnäckig waren sie ja, aber das lag wahrscheinlich an der, ihnen von Hiashi angedrohten, Strafte, wenn sie es nicht schafften mich einzufangen. Ich lachte. Einfangen, wie ein Tier, etwas dass sie nicht verstehen. Mal wieder. Ich schloss die Augen und dämmerte weg. Kerzen gerade saß ich im Bett. Was mich geweckt hatte wusste ich nicht, doch ich sollte mir schnell Klarheit verschaffen. Ich erhob mich rasch und sammelte vorsorglich mein Gepäck ein. Sicher war sicher. Wieder schloss ich Fingerzeichen und aktivierte zum wiederholten Male an diesem Tag mein Bluterbe. Augenblicklich erstarrte ich. Sie waren hier. Im Dorf, nur wenige Meter von mir entfernt. Ich seufzte, öffnete leise das Fenster und wollte mich schon aus dem Staub machen, als mein Blick an dem kleinen Notizblock auf dem Nachtschränkchen hängen blieb. Ich musste grinsen. Das ich es jemals wagen würde, meinen Vater so zu verärgern, hätte ich mir nie träumen lassen. Elegant glitt ich wieder von der Fensterbank und nahm einen bereit liegenden Stift zur Hand. Mit schwungvollen Bewegungen hinterließ ich ihnen eine Nachricht. “Catch me if you can.”, murmelte ich leise, bevor ich den Zettel gut sichtbar auf dem Boden platzierte. Dieser Charakterzug war neu an mir, doch er gefiel mir immer besser. Ich tätschelte mir selbst kurz die Schulter, bevor ich mein Chakra einen Moment aufleuchten ließ und aus dem Fenster verschwand. Wieder jagte ich durch den Wald, nun aber um einiges langsamer, da mir bis jetzt niemand gefolgt war und mich zur Eile drängte. Ich beobachtete den wunderbaren Sonnenaufgang, während ich den ersten mutigen Vögeln lauschte, wie sie fröhlich zwitschernd auf Nahrungssuche gingen. Ich seufzte wohlig auf und streckte mich genüsslich. Dann blieb ich stehen, nahm mir etwas Proviant aus dem Rucksack und verspeiste, umgeben von den friedlichen Klängen der Natur, mein Frühstück. Den Rest legte ich wieder zurück. Dabei streiften meine Finger kühles Metall. Vorsichtig nahm ich das Stirnband heraus und betrachtete es. Ich war kein Nuke-nin, oder doch? Meine Absichten waren nicht die eines Verräters und doch hatte ich meinem Dorf den Rücken gekehrt. Ich stopfte das Band zurück und setzte mich wieder in Bewegung. Für Sakura würde ich sogar zum Nuke-nin werden. Meine Gedanken schweiften zurück zu dem Ereignis, dass ich eigentlich vergessen wollte. Ich hatte zwei mir wohlbekannte und doch völlig fremde Menschen auf dem Gewissen und obwohl ich wusste, was sie getan hatten und im Begriff waren zu tun, viel es mir schwer, kein schlechtes Gewissen zu haben. Ich klatschte einmal in die Hände um wieder ins Hier und Jetzt zu kommen. Ich hatte ein Ziel, dass sollte ich nicht vergessen. Wieder streckte ich mich und gähnte herzhaft. Gemächlich erreichte ich ein weiteres Dorf. Es gab ungewöhnlich viele hier. Wo war ich eigentlich genau? Das Einzige, was ich mit Bestimmtheit sagen konnte war, dass ich mich nicht mehr im Feuerreich befand. Ich betrat es neugierig und war positiv überrascht. Das bunte Treiben eines überfüllten Marktes empfing mich. Lächelnd reihte ich mich in die Besucher ein und betrachtete mit echten Interesse die ausgelegten Waren. Meiner Meinung nach brauchte ich dringend ein neues Outfit um 1. nicht so schnell erkannt zu werden und 2. meiner Aufgabe gerecht zu werden. Neue Kleidung war da nach meiner Ansicht ein guter Anfang. Ich entschied mich für dunkle Farben. Ein schlichtes Dunkelblau oder Schwarz. Unauffällig sein hieß die Devise. Schließlich hatte ich eine kurze, weite schwarze Hose und ein dunkelblaues Shirt in der Hand. Ein dunkler Mantel nannte ich schon mein Eigen, da mich der hier vorherrschende Regen nervte. Glücklich mit meiner Ausbeute suchte ich mir eine Herberge und mietete mich dort ein. Eine warme Dusche und ein neues Outfit später saß ich in einer gemütlichen Ecke des Schankraums und verspeiste genüsslich die warme Mahlzeit. Die Tür zur Herberge öffnete sich und ich schaute kurz auf. Erstarrt beobachtete ich die Person, welche soeben eingetreten war. Beinahe wäre mir mein Besteck aus der Hand gefallen. Ich senkte schnell den Blick und hoffte, dass er mich nicht entdeckt hatte… Sasuke. Alle suchten ihn, niemand fand ihn und jetzt lief er mir in irgendeinen kleinen Dorf in Ame über den Weg? Ich hatte schnell herausgefunden, wo in etwa ich war, da eine redselige Marktverkäuferin darüber philosophiert hatte, dass der ewige Regen in Ame etwas trostloses an sich hatte. In Gedanken gab ich ihr recht. Aus den Augenwinkeln spähte ich zur Tür, doch der Schwarzhaarige war verschwunden. Wo-? Ich verkrampfte mich, als vier Stühle zurückgezogen wurden und mein neuer Besuch sich zu mir gesellte. Ich atmete tief durch, entspannte mich und aß weiter, als sein nichts geschehen. “Sasuke-ku~n, warum müssen wir immer noch hier bleiben? Der Regen nervt und ich bezweifle, dass dein Bruder sich so schnell wieder hier bli-” “Sei still Karin.” Ich zuckte kaum merklich zusammen. Diese Stimme. Keinerlei Emotionen waren herauszuhören. Unheimlich. “Genau, Karin. Halt endlich mal die Klappe!” Ebenfalls männlich, aber die Stimme war mir gänzlich unbekannt. “Halt doch selber die Klappe, Suigetsu!” Anscheinend war diese Karin ziemlich aufbrausend. “Ich? Wieso sollte ich? Du hast doch diese rosa Kunoichi aufgetrie-” “Suigetsu.” Wieder durchschnitt Sasukes eisige Stimme die Luft. Ich erstarrte. Rosa Kunoichi? Ich kannte nur eine rosa Kunoichi! Sakura… Mein Blick huschte nach oben und blieb an roten Iriden hängen. Ich erbleichte. Verwirrung spiegelte sich in seinem Blick, doch sie wechselte schnell zu Erkenntnis. Ich hob meinen Kopf gänzlich. “Was hast du mit Sakura gemacht?” Selbst überrascht von der Ruhe in meiner Stimme, straffte ich die Schultern. Drei weitere Personen saßen mit Sasuke und mir am Tisch. Ein rothaariges Mädchen und zwei junge Männer. Alle sahen mich an. “Was macht eine Hyuuga ganz allein, soweit weg von Konoha?” Meine Augen verengten sich. “Wo ist Sakura?” Ein hämisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. “Ist sie etwa verschwunden?” Ich beugte mich vor. “Wo ist sie, Sasuke?” “Ist das schon wieder so eine Konoha-Schlampe?” “Karin!” Sasuke warf ihr kurz einen warnenden Blick zu, bis er sich wieder mir zuwandte. “Wieso denkst du, dass ich es weiß?” Immer noch grinste er böse. “Wo?!” Ich war aufgestanden und funkelte ihn wütend an. “Die kleine schüchterne Hinata… wieso sollte ich es dir sagen?” Lange blickten wir uns in die Augen. Ich setzte mich wieder, während er sich lässig zurücklehnte. “Weil… du es ihr schuldig bist.” Die Rothaarige kreischte wütend auf, doch wir ignorierten sie, lieferten uns ein stummes Blickduell. Schweigend wartete ich auf eine Antwort. Plötzlich nickte der Uchiha seinem Team zu und erhob sich. Er sah noch einmal kurz zu mir. “Akatsuki.” Dann gingen sie. *** Ich saß ruhig an meinem Schreibtisch und lauschte den Berichten einiger Dorfbewohner. Sie sprachen von Unruhen, viele Ninja, die jedes noch so kleine Dorf stürmten und nach irgendetwas oder irgendwem zu suchen schienen. Ein älterer Mann trat vor, ging auf die Knie und senkte das Haupt. “Kami-sama, wir erflehen Eure Hilfe. Da gehen Dinge vor, die über unseren Verstand hinausreichen.” Die Anderen taten es ihm gleich und knieten nieder. Ich musterte sie. “Ich werde mich darum kümmern und jetzt geht!” Es ging mir nicht um das Wohl der Bewohner, aber wenn sich dutzende feindliche Shinobi in meinem Reich aufhielten, musste etwas wichtiges vorgefallen sein und mich interessierte was. “Konan, hol Sasori und Deidara.” Ein kurzes flattern wie von umher fliegenden Papier war zu vernehmen und sie war fort. Ich stützte meinen Kopf auf meine Arme und wartete. Drei Minuten später öffnete sich die Tür und die beiden Nuke-nin traten ein. “Ich habe einen kleinen Auftrag für euch. In den umliegenden Dörfern treiben sich nach berichten ziemlich viele auswärtige Ninja herum. Findet heraus, ob diese Angaben stimmen und was sie hier wollen.” Beide nickten und verließen den Raum. So sollte es immer klappen. Konan trat aus dem Schatten heraus und blieb neben mir stehen. “Meinst du, sie suchen noch nach ihr?” Sie sah mich nicht an, blickte stattdessen stets zur Tür. “Nein. Sie müssen darauf hoffen sie durch Zufall zu treffen, aber das wird nicht geschehen.” Sie nickte. “Sie sind wieder hier.” “Ich weiß und ich habe noch einiges mit Itachi zu besprechen…” Fragend wandte sie den Kopf. “Woher wusstest du, dass er ihr folgen sollte?” Ich schloss die Augen. “Das hier ist mein Gebiet.” “In den umliegenden Dörfern scheint es seit Tagen zu regnen.” Ich musterte die blauhaarige Kunoichi eingehend. Wieso wechselte sie jetzt das Thema? Frauen. Sie fuhr fort. “Wenn das so weiter geht wird die Ernte dieses Jahr wohl schlecht ausfallen. Der Regen sollte nicht alles zerstören.” Sie sah mich scharf an. “Ich… werde es mir durch den Kopf gehen lassen. Hol mir Itachi her.” Sie nickte und verschwand erneut. *** Akatsuki… ich konnte es nicht glauben. Sakura… was ist nur mit dir passiert? Ich seufzte und drehte mich auf die andere Seite. Stundenlang hatte ich noch im Wirtshaus gesessen, bis ich mich schließlich im Stande fühlte aufzustehen. Jetzt lag ich schon lange wach und wälzte mich herum. Der Gedanke, Sakura bei Akatsuki zu wissen, war erschreckend. Wie konnte es nur soweit kommen? Diese Frage hatte sich in meinem Kopf festgesetzt, obwohl ich sie nicht beantworten konnte. Niemand konnte das. Freiwillig würde sie wohl kaum dort sein, denn sie hatte nichts getan, was das hätte zur Folge haben können. Schließlich glitt ich nach Stunden in einen unruhigen Schlaf, der aber nicht lange anhielt. Hellwach saß ich im Bett und sah aus dem Fenster. Es war früher Morgen. Ein geeigneter Zeitpunkt um aufzubrechen. Um an Informationen über Akatsuki zu gelangen sollte ich ein größeres Dorf aufsuchen. Ich nickte mir selbst zu und zog mich um. Die neuen Sachen gefielen mir immer noch sehr. Ich seufzte, als ich mein Stirnband betrachtete. Dann band ich es mir, nach kurzem Zögern, locker um die Hüfte, sodass die Metallplatte an meiner rechten Seite baumelte. “Los geht’s”, murmelte ich leise, bevor ich wieder über die Dächer verschwand. Die Chakren der Hyuuga waren nicht weit. Es würde nur eine weitere Nachricht warten. Die selbe wie zuvor, doch sie würden wütend sein. Sehr wütend. “Catch me if you can.” Ich grinste, bevor ich wieder ernst wurde und vom letzten Hausdach auf einen dicken Ast wechselte. Nun raste ich wieder durch den Wald mit dem Ziel: Ame-Gakure. *** “Pain-sama.” Ich sah auf. Ein Abbild Sasoris stand vor meinem Schreibtisch. Ich bedeutete ihm zu sprechen. “Die Angaben entsprechen der Wahrheit. Es sind Shinobi aus Konoha. Der halbe Hyuuga-clan ist unterwegs. Sie… suchen die Clanerbin, die sich allem Anschein nach aus dem Staub gemacht hat. Mit ist zu Ohren gekommen, dass sie eine gute Freundin von Sakura ist. Auf jeden Fall ist hält sie sich in Ame auf. Das konnten mir mehrere Bewohner bestätigen.” Ich nickte. Die Hyuuga-Erbin also? Interessant. Wirklich interessant. Ich erhob mich. “Du kannst gehen.” Er löste sich auf. “Zetsu.” Keine Sekunde später wuchs er aus dem Boden. “Hai, Pain-sama?” “Suche die Hyuuga-Erbin und finde heraus, was ihre Ziele sind.” “Hai.” Na kleine Hyuuga… meinst du wirklich es war klug, sich nach Ame zu wagen? Das hier ist Gebiet der Akatsuki. Unser Augen und Ohren sind überall. Ein bösartiges Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)