Fallen von -Yara- ================================================================================ Kapitel 5: Two Divided ---------------------- Zetsus schwarze Seite Zetsus weiße Seite ___________ Two Divided Wir beobachteten die Menschen schon seit einiger Zeit. Leute eilten von einem Ort zum anderen, während Kinder spielend durch die Straßen rannten. Ganz Konoha glich eher einem aufgescheuchten Ameisenhaufen. Wir wandten unsere Aufmerksamkeit unserem eigentlichen Ziel zu. Der Hokageturm war schon von weitem zu erkennen. Seine markante Form und seine beachtliche Größe taten ihr Übriges dazu. Während wir langsam darauf zuliefen, schnappten wir einige Gesprächsfetzen auf. Die Frauen hier waren um einiges gesprächiger als die Männer. Kommt trotzdem nur Mist bei raus. Es wurde nur über belangloses Zeug geredet. Die Leute waren vollkommen ahnungslos; doch so mögen wir es am liebsten. In die erschrockenen und angsterfüllten Gesichter unserer überraschten Opfer sehen, bevor wir sie auffressen. Ein köstlicher Geruch wehte uns entgegen. Wir ließen unseren Blick über die nähere Umgebung schweifen. Ganz in der Nähe war die Akademie - und in ihr Frischfleisch! -, in der gerade unterrichtet wurde. Nachher fällt sicher ein Leckerbissen für uns ab, nachdem wir unseren Auftrag erledigt haben. Umso schneller wir das tun, umso schneller können wir unsere Zähne in dieses saftige… Wir sollen die Bewohner nicht fressen! Schnell entfernten wir uns, um der Verlockung zu entgehen. Schon bald, nach zwei Minuten, erhob sich das Gebäude der Hokage vor uns in seiner vollen Größe. Es maß schätzungsweise 40 Meter in der Höhe und hatte einen Durchmesser von… Halt die Fresse! An der Tür standen zwei Shinobi Wache. Die Idioten hatten uns nicht bemerkt. Wir sahen uns den Turm genauer an, um Schwachstellen und Schlupfwinkel zu entdecken. Schließlich entschieden wir uns dafür uns aufzuteilen. Ich bemerkte ein offen stehendes Fenster im ersten Stock an der Westseite des Gebäudes. Das kam ja fast einer Einladung gleich. Schnell sprang ich in den dahinterliegenden Raum und sah mich um. Es handelte sich anscheinend um ein Besprechungszimmer, denn eine lange Tafel, geschmückt mit Stühlen, zierte dessen Mitte. Es waren acht an der Zahl. Links und rechts von mir standen Topfpflanzen, doch sie waren in einem bedauernswerten Zustand. Je drei Bilder waren an den Wänden angebracht. Zwei enthielten Landschaften, während die anderen Fotos des dritten Hokagen zeigten. Eine dünne Staubschicht lag auf allen Möbeln und ließ mich zu dem Schluss kommen, dass dieser Raum schon längere Zeit keine Verwendung mehr gefunden hatte. Schnellen Schrittes durchquerte ich den circa acht Schritt langen Raum und gelangte an eine Tür, die offensichtlich schon ihre besten Tage gesehen hatte. Ich öffnete sie und trat auf den dahinterliegenden Flur. Der Flur maß zwei Schritt in der Breite und 14 in der Länge. Wenn man sich nach rechts wandte würde man nach fünf Schritten das Ende des Flures erreichen. Die Wände dort sahen vernachlässigt aus, genauso wie der getäfelte Boden unter meinen Füßen. Ich nahm also den linken Weg und kam an einer weiteren Tür, die allerdings auf der gegenüberliegenden Seite lag, vorbei. Sie sah ebenfalls heruntergekommen aus, weswegen ich ihr keine Beachtung schenkte. Nachdem ich um die Ecke bog, wurde es eindeutig interessanter. Hier wurde wohl regelmäßig sauber gemacht, dass deutete auf eine gewisse Nutzung der Räumlichkeiten hin. Immer noch befand ich mich auf einen schmalen Flur, doch am Ende gelangte man wohl in ein Treppenhaus, denn hinter einer Glastür, die eine Reinigung gut vertragen könnte, ließen sich die Konturen einer Treppe erahnen. Man sollte noch erwähnen, dass das Glas etwas milchig war und man so oder so nicht so viel erkannt hätte. Ich machte mich auf den Weg und war nach einem Dutzend Schritten am Durchgang angelangt. Ich öffnete sie und betrat das verlassen wirkende Treppenhaus. Ich lauschte, doch es war nichts zu hören. War es hier immer so einsam oder hatte ich einfach nur Glück? Ich hatte Glück, dass sich meine nervige zweite Seite dazu entschieden hatte, dass wir uns trennen sollten. Nicht, dass sie etwas zu sagen hatte, doch so konnte ich in Ruhe arbeiten. Nachdem ich sie also losgeworden war, verschaffte ich mir Eintritt an der Rückseite dieses dämlichen Gebäudes. Meiner Meinung nach passte es überhaupt nicht hierher, weder von der Form noch von der Farbe. Der Hintereingang wurde allem Anschein nach nie benutzt, denn es war verdammt dreckig hier. Ich sammelte Chakra unter meinen Fußsohlen und heftete mich an die Decke. Es musste ja nicht gleich jeder wissen, dass ich hier gewesen war, und das wäre bei diesem nervigen Staub unausweichlich, wenn ich einfach durchgelaufen wäre. Die Dunkelheit, die hier herrschte, war kein Problem für mich, denn ich war sie gewohnt. Ich kam vor einer alten Eisentür an. Schnell löste ich mich von der Decke und merkte, wie sich mein Chakrafluss wieder normalisierte. Der Türgriff war verrostet und ich spürte wie Lack abplatze, als ich die Klinke mit meiner rechten Hand umschloss. Die Tür war nicht verschlossen, dafür aber verdammt schlecht geölt, denn sie quietschte dramatisch auf. Die Hokage sollte sich mal besser um ihre Hütte kümmern, statt sich immer zu besaufen! Aber das war ja nicht meine Angelegenheit. Vor mir, fast verschluckt von der Dunkelheit, führte eine steile, abgenutzte Treppe empor. Ein weiterer Blick und ich entschied mich wieder für die Decke. Staub ist schon was Nerviges, aber die Treppe war im Vergleich dazu viel schlimmer. Diese Idioten hier würden es wahrscheinlich sogar schaffen eine Treppe aus massivem Stein zu schlagen und sie zum Zusammenbrechen zu bekommen. Die Decke, an der ich mich fortbewegte, führte steil nach oben. Über mir musste also eine weitere Treppe sein. Nach einiger Zeit wurde die Decke wieder waagerecht, doch ein Ende des Ganges war noch nicht in Sicht. Wenn das hier der Fluchtweg sein sollte, hätten sie ihn auch gerne zwei Kilometer kürzer gestalten können! Ich beschleunigte meine Schritte, schließlich wollte ich nicht, dass meine verkorkste bessere Hälfte vor mir etwas herausfand, das wichtig sein könnte, soviel Ehrgeiz hatte ich dann doch noch übrig. Der Gang beschrieb einen letzten Knick, dann endete er plötzlich an einer weiteren Treppe. Die Treppe war nicht besonders lang und so sah man schon das Licht, das dort schien. Wow, die haben hier sogar Elektrizität, aber es würde mich auch nicht verwundern, wenn es sich doch nur um Kerzen handeln würde. Erneut löste ich den Kontakt zur Decke und brachte mein Chakra wieder in seine gewohnten Bahnen zurück. Der Überschuss der bläulichen Kraft verschwand allmählich aus meinen Füßen und hinterließ bloß ein leichtes Kribbeln. Bevor ich mich an den Aufstieg machte, horchte ich auf verdächtige Geräusche und tatsächlich vernahm ich Stimmen und Schritte, die sich allerdings entfernten. Ab hier musste ich vorsichtiger sein. Schnell schloss ich meine Finger zu einer Folge von Fingerzeichen. Wieder verspürte ich ein leichtes Kribbeln, als mein Chakra sich um mich herum legte, wie eine zweite Haut. Niemand würde mich jetzt noch bemerken, außer er würde über ein besonderes Kekkei Genkai verfügen. Ich nahm die letzten Stufen und betrat die weitläufige Halle, die vor mir lag. Zahlreiche Tische standen hier, an denen vereinzelt Gruppen von diesen erbärmlichen Shinobi saßen. Es musste sich um einen Aufenthaltsraum handeln. Ich sah mich um, auf der Suche nach dem richtigen Weg. Das Glück war mir anscheinend hold, denn eine Gruppe ganz in meiner Nähe posaunte heraus, dass sie jetzt zur Hokage müsse, um sich eine neue Mission abzuholen. Na dann lasse ich denen doch einfach den Vortritt, dachte ich und verbeugte mich spöttisch. Die würden mich sicher nicht einmal bemerken, wenn ich mein Chakra nicht unterdrücken würde. Ich folgte ihnen, als sie auf eine der zahlreichen Türen zugingen und ein Treppenhaus betraten. Wir stiegen zwei Stockwerke höher und schlugen dann den Weg zu unserer Rechten ein. Schon von weitem konnte man das Geschrei vernehmen. Es handelte sich um zwei Parteien, die sich in einer unglaublichen Lautstärke die Wörter um die Ohren schlugen. Auf meinem gesamten Weg war ich niemandem begegnet, sodass ich erst jetzt ein Jutsu zur Tarnung anwandte. Das vertraute Gefühl des Chakras auf meiner Haut überkam mich und ich machte mich auf den Weg, die Quelle des Lärms ausfindig zu machen. Ich blieb vor einer geschlossenen Tür stehen. Die Stimmen hatten eindeutig hier ihren Ursprung. Vorsichtig öffnete ich die Tür und schlüpfte in den dahinterliegenden Raum. Volltreffer! Die Hokage stand hinter ihrem Schreibtisch, den Stuhl umgeworfen hinter sich liegend und die Hände auf der Kante des Tisches abgestützt. Vor ihr stand ein blondhaariger Ninja in einem orange-schwarzen Anzug. Der Jinchuuriki für den Itachi und Kisame zuständig waren. Meiner Meinung nach hatten die beiden ein eindeutig zu lautes Organ, dennoch stellte ich mich in die Ecke des Raumes, um niemandem im Weg zu stehen, und verfolgte gespannt das Gespräch, das allerdings momentan nur aus den Wörtern „Nein“ und „Doch“ bestand, sodass ich mir das Büro einmal genauer ansah. Es war relativ groß, vielleicht zehn Meter in der Länge und acht in der Breite. Die Seite gegenüber der Tür wurde von einer großen Fensterfront dominiert. Davor befand sich der Schreibtisch mit einem beachtlichen Stapel an Akten. Es waren 15 an der Zahl. Als ich eine Bewegung in meinen Augenwinkel wahrnahm, wandte ich schnell den Kopf, doch es handelte sich nur um mich, der den Raum betrat, schnell, aber geräuschlos die Tür schloss und sich einen Überblick verschaffte. Ich musste grinsen, war ich doch knapp 3 Minuten vor ihm hier aufgekreuzt. Seine Augen fixierten mich einen Augenblick, dann verzog er mürrisch den Mund und bezog Position an der gegenüberliegenden Ecke. Ich wandte mich wieder dem Gespräch zu, das anscheinend gerade eine Wendung genommen hatte. „Aber wir müssen sie doch suchen, Oma Tsunade!“ „Naruto, wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich das nicht veranlassen darf?!“ Die Frau mit den blonden Haaren fuhr sich gestresst durch eben diese und sprach dann weiter. „Du musst verstehen, dass ich nur einen Suchtrupp zusammenstellen darf, wenn ich sie als Nuke-nin einstufe, aber…“ „WAS? Das kannst du doch nicht machen!“ „NARUTO!“ Der blonde Ninja verstummte augenblicklich und sah die Hokage erstaunt an. „Also~, wie ich eben eigentlich sagen wollte: Weder du noch ich, noch sonst jemand möchte Sakura als Nuke-nin einstufen, weswegen wir das auch nicht tun werden. Das schließt aber aus, dass ich jemanden nach ihr suchen lasse, denn es besteht immerhin der Verdacht des Mordes.“ Bei diesen Worten verdunkelten sich ihre Augen schlagartig und auch ihr Gegenüber schien betrübt. „Ich würde so gerne wissen, was an diesem Abend wirklich passiert ist…“, meinte Naruto leise. „Immerhin sind es ihre Eltern… und Ino, die man fand…“ „Ich weiß, Naruto, ich weiß. Es gibt nur eine Möglichkeit, um sie nicht als Nuke-nin einzustufen.“ „Echt jetzt? Welche?!“ Schlagartig war er wieder lauter geworden. „Ich wünschte ja, ich könnte sagen, dass sie entführt wurde oder dergleichen, doch es gibt keine Hinweise darauf.“ Die Sannin seufzte laut. „Also habe ich mich dazu entschlossen,… sie als tot einzustufen.“ Es war still. Ich zählte in Gedanken die Sekunden. Eins, zwei, drei, vier… „Waaaaaaaaaaaaaaas?! Das kannst du doch nicht machen! Das geht doch nicht, das lass ich nicht zu!“ Der Jinchuuriki war außer sich und schrie sein Gegenüber an. Auch diese erhob nun wieder ihre Stimme und man verstand kein Wort mehr. Meine andere Seite gab mir zu verstehen, dass wir hier fertig waren, und so verschwanden wir wieder unauffällig aus dem Raum. Draußen im Flur war keine Menschenseele. Anscheinend waren alle, die hier zufälliger Weise vorbeigekommen waren, schnell wieder entschwunden. Wir suchten uns ein leeres Zimmer zwei Räume weiter, um dem Leader Bericht zu erstatten. Er hatte, was er wollte. Die kleine Konoha-Kunoichi würde nicht gesucht werden, nein, sie war einfach als tot eingestuft worden. Sehr zuvorkommend diese Konoha-Nins, das musste man ihnen ja lassen, sie passten sich perfekt an unsere Pläne an. Würde in Zukunft sicherlich noch nützlich sein… Anschließend verließen wir das Gebäude durch ein Fenster, das wir zu diesem Zweck öffneten. Würde schon niemandem auffallen. Die Stadt war immer noch in einem chaosartigen Zustand und ohne eine Spur von Verdacht auf die Anwesenheit von berühmt berüchtigten Nuke-nins. Immer wieder erstaunlich, wie unaufmerksam die großen Ninjanationen doch waren. Doch das hatte uns nicht zu kümmern. Wir sprangen über die Dächer der Stadt und erreichten nach kurzer Zeit die Außenmauer. Ein Stück weiter im Wald lösten wir dann auch endlich unsere Tarnjutsus auf. Das Kribbeln, das die ganze Zeit über da gewesen war, ließ nach. Wir verschmolzen wieder zu einer Person und erlangten so die Eindrücke und Entdeckungen, die der jeweils andere gemacht hatte. Dann wandten wir uns in Richtung von Amegakure - der Stadt des unendlichen Regens - und machten uns auf den Weg. Unsere Mission hier war erledigt und das erfolgreich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)