Mein San Difrangeles von MrKostan ================================================================================ Kapitel 1: Seine Begegnung mit dem nächsten König der Welt ---------------------------------------------------------- [align type="center"]1. Seine Begegnung mit dem nächstem König der Welt[/align] Es war lange her, seit dem Sam das letzte Mal in dieser Stadt war. San Difrangeles…. (1) Als er und sein Vater ausgezogen waren, war er gerade mal drei gewesen. Nun, 13 Jahre später, wartete er an einer graffitibesprühten Bushaltestelle auf seinen Bus. Obwohl sein Vater, John Dorian, damals so vom St. Vincent Krankenhaus begeistert war, kündigte er schon nach einem gutem Jahr, und zog mit Sam nach Deutschland. Dort hatte er einen Job als Lehrer in der neu gegründeten ‚Academy of creativity’, mit einem Schwerpunkt auf Fantasy-Romanen und Mythologie, angenommen (Er war schon am zweiten Tag als Mr. Einhorn bekannt…). Mittlerweile ist die Akademie schon wieder Pleite gegangen (Was vielleicht sogar zu einem Teil JDs Schuld ist…), und John hatte sich mit seinem Professor Titel im Bereich der bildlichen Darstellung und seinen mehrfachen Doktortiteln, die nicht unbedingt immer was mit Medizin zu tun haben, einen neuen Job in San Difrangeles, der Stadt, in der Sam geboren wurde, gesucht. Sams Mom, Kim, war, kurz bevor JD beschlossen hatte das Stellenangebot anzunehmen, mit ihrem Freund Sean nach Indien gezogen, und Sam hatte sie seit damals nur per Videochat gesehen, und dies auch nicht wirklich oft. Nun aber, war Sams erster Schultag in seiner Geburtsstadt, und da es mitten im Schuljahr war, der 13. Februar, um genau zu sein, würde man ihm raten, aufzupassen, dass er sich nicht zu sehr blamierte. Würde man, bräuchte man aber nicht, da es nichts brachte; denn sein Dad hatte an der gleichen Akademie, an der Sam sein Studium machen würde, einen Posten als Deutsch- und Kunstlehrervertretung bekommen, für eine Professorin, die gerade im Mutterschaftsurlaub war. Für gut ein Jahr war sein Vertrag gekennzeichnet, aber JD hoffte –im Gegensatz zu seinem Sohn- dass er danach eine Verlängerung bekäme. Doch wenn Sam eins über seinen Vater wusste, dann, dass er es immer schaffte irgendetwas idiotisches bis peinliches zu tun. So zum Beispiel, schleppte er regelmäßig ihren ausgestopften Hund Rowdy durch die Gegend, und immer wenn ihn irgendwelche älteren Damen oder kleine Kinder anstarrten, erklärte er ihnen lang und breit, mit vielen medizinischen Fachworten, dass der Hund eine seltene Form von Lähmung hätte, und wenn ihm dann nicht umgehend geglaubt wurde, fing er an seinen Gegenüber mit selbst erfundenen Schmipfworten zu beschimpfen, kaufte anschließend ‚Gute-Laune’-Drops, meckerte dann, dass sie nichts bringen würden, und warf anschließend mit ihnen Tauben ab. Aber das war schon okay für Sam. So war halt sein Vater, und dafür mochte er ihn. Irgendwie, zumindest… Endlich ratterte der knallgelbe Schulbus die Straße hoch, und obwohl der Rest der Schule alle ein eigenes Auto haben könnten, fuhren die meisten noch mit dem Bus, da dies, im Gegensatz zu einem Auto, meist von den Eltern finanziert wurde. Und obwohl Sam als einziger in den Bus an dieser Bushaltestelle einstieg, hatte er gehörige Probleme in den überfüllten Bus ein zu steigen, und bevor er überhaupt richtig drinne war, löcherten ihn schon die neugierigen Blicke der Insassen. Mit einem kurzen Blick konnte er das erkennen, was er schon von vorne hin wusste: Die Jüngsten im Bus waren 3 Jahre älter als er. Er zeigte sein Flash Ticket vor, und nach dem er zwei-drei Schritte gegangen war, bemerkte er, dass sich nur an den Türen Ballungsräume befanden, und das letzte Ende des Busses noch relativ leer war. Leicht eingeschüchtert durch die Aufmerksamkeit die ihm gerichtet war, und dem leisem Getuschel über ihn, drängelte er sich durch die Menge auf die leere vorletzte Bank ganz hinten. Im Gegensatz zu den meisten amerikanischen Schulfilmen wurden ihm keine Beinchen gestellt, und ihm auch kein Kaugummi in die Haare geklebt, doch trotzdem fühlte er sich alles anderes als wohl, so dass er sich so schnell wie möglich auf dem Fensterplatz sinken ließ, und seine Tasche auf den Sitz neben sich fallen, um es möglichst zu verhindern, dass sich jemand neben ihn setzt. Doch schon kurz nach dem der Bus losfuhr, tippte ihm jemand auf die Schulter, und flüsterte: „Hey!“ Sam drehte sich leicht fragend um, und erblickte einen schwarzhaarigen, etwa 19 Jahre alten Jungen, mit einem schwarzen T-Shirt, deren Ärmel wohl noch heute morgen von ihm selbst abgerissen wurden, auf dem mit knallroten Buchstaben „Bin tierlieb – Streichle alle Möpse“ stand. Noch bevor Sam irgendetwas fragen konnte, hob der Junge seine Hand und meinte auffordernd: „Willkommen-Neuer-Flosse!“ Mit einem Mal waren nun wirklich alle Blicke auf Sam und den Jungen gerichtet, und im Bus herrschte die gleiche erwartende Stille, die man aus dem Fußballstadion vor dem entscheidenden Elfmeter kennt. Leicht verunsichert hob Sam seine rechte Hand, doch noch bevor er einschlagen konnte, wurde seine Hand von der Sitznachbarin des Jungens ergriffen. „Nicht die Schreibhand!“, sagte die Blondine bestimmt, und zupfte etwas an ihrem viel zu großem Ausschnitt eines Kleides, welches besser in die Disco passen würde, als in eine Schule. Sam blickte nicht mal in die Nähe der Hand des Mädchens, und senkte seine eigene um sie mit der linken auszutauschen. Sofort schlug der Junge mit solch einer Kraft und Geschwindigkeit ein, dass der ganze Bus mit einem Knall erfüllt war. Sofort verwandelte sich das Schweigen in ein ohrenbetäubendes Jubeln, so dass Sams Schmerzensschrei unterging. Grinsend klopfte der Flossen-Junge Sam auf die Schulter. „Du bist gut drauf, Kumpel. Ich sag dir eins, falls du nicht weißt, mit wem du in die Kiste springen sollst, ist der James immer für dich da!“ „Ehh? …der James?“, irritiert blickte Sam ihn an. „Klar! Der James hat sie alle durch!“, meinte der Junge selbstzufrieden und deutete auf sich, so dass Sam erahnte, dass er James wäre. „Ähhh… Okay…“, immer noch irritiert drehte er sich wieder um. Einige Zeit lang blickte Sam nur schweigend durchs Fenster, bevor er sich wieder zu James und dem Mädchen umdrehte. „Sag mal, James-“, doch weiter kam er nicht, denn James unterbrach ihn. „DER James!“, verbesserte er. „Der James?“, ungläubig hackte Sam noch mal nach. Das Mädchen verdrehte die Augen, wickelte ihre Haare um ihren Zeigefinger, und meinte dann kühl: „Ja, der James. Sein Vater hat ihn so getauft. Der James Quinlan.“ (2) Erstaunt hob Sam eine Augenbraue, fragte dann aber relativ schnell: „Und wie heißt du?“ Immer noch kühl antwortete: „Amelia Sullivan. Die meisten heißen Jungs haben den Namen schon mehrmals gestöhnt. Willst du auch?“ Leicht geschockt schüttelte Sam hastig den Kopf und drehte sich wieder um. Er würde sich nächstes Mal wo anders hinsetzten. Nun hatte er aber nicht den James gefragt, was er ihn fragen wollte; In welche Klasse er denn ginge. Obwohl es sich um ein Studium handelte, war die Akademie größtenteils wie eine Schule aufgeteilt worden, so dass auch verschiedene Studiengänge auf engstem Raum zu finden waren, und damit dies besser lief, wurden die Semester in Klassen aufgeteilt. So ging Sam in die 4a, und sein Vater unterrichtete größtenteils nur die Klassenteile b, c und d. Die Buchstaben gehörten zu verschiedenen Studiengängen, wurde Sam gesagt, aber so wirklich durchblicken konnte er noch nicht. Nur war a das Medizin Studium, das konnte er mit Sicherheit sagen. Endlich kam der Bus an der Akademie an. Leicht flüchtend stolperte er schon fast aus dem Bus, um sich nicht weiter das Gespräch von dem James und Amelia anhören zu müssen, ob Kickballspieler oder Balletttänzer einfacher ins Bett zu kriegen wären. Auf dem Parkplatz konnte Sam erstmal in Ruhe staunen. Rein der Campus war größer, als das städtische Einkaufscenter, was auch schon mehr als 2000 Shops in sich beherbergte. Das Gebäude selbst war mindestens 4 stockig und umrundete den riesigen Campus auf drei Seiten, und auf der vierten, auf der Sam gerade stand, war ein mehr oder weniger vollgeparkter Parkplatz, und ein Sportplatz, auf dem gerade einige Jungs Basketball spielten. Sam schaute auf seine Uhr. Er müsste erst in gut einer Stunde zum Direktor… Also hatte er noch alle Zeit der Welt. Da er aber unbedingt Amelia und dem James aus dem Weg gehen wollte, schlenderte erst einmal in Richtung des Parkplatzes, in der Hoffnung, dass die beiden zu einer der ersten Stunde hin mussten, und er ihnen so nicht so schnell über den Weg laufen würde. Er schaute sich jedes einzelne Auto an, verglich Nummernschilder und sagte in Gedanken auf, zu welcher Marke, welchen Seriennamen, aus welchem Jahrgang, welche Farbe und welchen Preis das Auto hatte. Schon schnell hatte er bemerkt, dass es hier ziemlich viele gebrauchte Toyota Starlet und Corolla, Mitzubischis Colt und auch den ein oder anderen Honda Civic gab, doch das Auto seines Vater –ein 2007 Mercedes Benz R Klasse mit RWD- stach auf alle Fälle hervor. Im letztem Sommer hatte Sam eine Wette verloren, so dass er seinem Vater erlauben musste, dass er die Hälfte seines Autos so anmalen konnte wie er es wollte, und zu allem Überfluss musste Sam auch noch die Hälfte anpinseln. So war die komplette Seite des Fahrers weiß mit einem großen Regenbogen, vor dem ein Einhorn auf einer pinkfarbenen Glitzerwiese graste. Die Beifahrerseite hingegen hatte Sam mit einigen schlichten Flammen per Schablone und Graffitidosen besprüht. Wenn man genau hinblickte, konnte man erkennen, dass im Feuer auf dem Kofferraum ein Drachenschatten eingezeichnet war. Sams Blick ging leicht nach links, und auch sein Kopf schwang nach links. //Mit einem Mal fing das Feuer an zu lodern, und der Drache versuchte mit aller Kraft seine Seite zu verlassen, um das verängstigte Einhorn, das versuchte sich hinter dem Regenbogen zu verstecken, zu fressen…// Noch bevor er weiter träumen konnte, schüttelte er den Kopf. Tagträume bräuchte er jetzt nicht. Er wandte den Blick von dem Mercedes und schaute zur Einfahrt. Es war so, als ob ein langersehnter (Tag)traum in Erfüllung ging. Sein Vater träumte öfters von Frauen, die sich in Zeitlupe und mit wehenden Haaren auf ihn zu bewegen, doch Sam träumte öfters von spitze Sportwägen, die sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit auf ihn zu bewegen. Doch diesmal war das kein Traum. Tatsächlich bewegte sich ein schwarzer Porsche Panamera mit über 100 Sachen auf ihn zu, doch Sam realisierte das noch nicht einmal. Er war geblendet. Und zwar nicht nur von der Sonne, die ihm gerade ins Gesicht schien, doch einen echten Panamera hatte er noch nie im Einsatz gesehen, aber so oft davon getagträumt, dass sein Hirn ihm sagte, dass es sich wieder um einen Tagtraum handeln würde, so dass er nicht einmal gezuckt hatte, und alle Reflexe aus blieben. Nur wenige Meter bevor das Auto mit voller Wucht auf ihn knallen könnte, bremste der Fahrer so ab, dass der Wagen in einem perfekten Halbkreis genau in die letzte Parklücke zwischen einem Mitzubischi Colt und einem Toyota Starlet reinpasste. Nicht einmal gequietscht hatte es, als der Wagen abrupt abgebremst worden war, und hätte Sam im letztem Moment auch nur eingeatmet, hätte sein Bauch den Wagen gestreift. In Sams Augen war ein selten zu entnehmendes Glitzern zu erkennen, welches sogar JD das letzte Mal zu Sams 9 Geburtstag, an dem Sam seine erste Carrera Bahn bekommen hatte, gesehen hatte. Sam wurde wieder in die Realität gerissen, als die Fahrertür zu geworfen wurde, und der Fahrer einen lauten Pfiff von sich gab. Wie ein dressierte Hund blickte Sam in das leicht wütende Gesicht des Fahrers, und war noch begeisterte als vom Auto. Der junge Mann war vielleicht 21, hatte gelocktes Haar, dessen Farbe eine Mischung aus einem blond-braun-rot Ton war, und ein wenig an Bronze erinnerte, ein für einen Jugendlichen ziemlich kantiges Gesicht und grünblaue Augen. Nun verstand Sam die Tagträume seines Vaters mit den Frauen in Zeitlupe; tatsächlich musste Sam sich gerade vorstellen, dass der Fahrer lächelnd auf ihn zu kommen würde, um ihn zu umarmen. Doch anstelle davon, überkreuzte er die Arme, und presste die Lippen zusammen, so dass sie nur ein ganz dünner, weißer Strich waren. „Also, Newbie, entweder bist du geisteskrank, hegst Selbstmordgedanken, hast eine Wette gegen deine liebste Barbie Puppe verloren, musst deinen Lieblingsteddy vor den bööööhöösen Rowdys retten, in dem du den größten aller Rowdys –mir- einen Kratzer in den Lack machst, oder hast so einen Schiss vor den großen, bösen Jungs und Mädels hier, dass du glaubst, dass dein Traumprinz aus dem tollen Wagen steigen wird, und dich rettet! Aaaaaber, Susi, da hast du dich gewaltig getäuscht! Denn, im Gegensatz zu deinen Liebesschnulzen, ist das hier, das ECHTE Leben! Und im ECHTEM Leben, sind die einzigen Prinzen die du je finden wirst, aus dem Aldi-Supermarkt in der Kekseabteilung sein!“ Sam blickte irritiert und beschämt zu Boden, beobachtete den jungen Mann aber noch aus den Augenwinkeln. „Tut mir… tut mir Leid…“, nuschelte er, und bekam noch währenddessen einen schwarzen Rucksack mit einem ‚Detroit Red Wings’-Aufdruck, der um einiges schwerer war, als sein eigener, in die Hand gedrückt. Stirnkräuselnd und mit fragendem Blick schaute er den Jungen mit der schwarzen Bikerjacke an. Auch ansonsten war das Outfit des Porschefahrers stark im Biker und Rockstyle. So hatte er neben der schwarzen Lederjacke, auf dessen Rückseite, die Sam nun sah, da der Typ sich umgedreht hatte und schon Richtung Akademie ging, in großen weißen Lettern „Don’t rock it! JACK it! – Cox. Jack Cox. Your next King of the world.“ stand, ein Ledernietenarmband am linken Handgelenk und am rechten ein langes Lederband mit eingestickten Totenköpfen um den ganzen Unterarm gewickelt, zu dem noch eine schwarze Jeans, und ein eng anliegendes schwarzes T-Shirt welches seine Bauchmuskeln gut betonte. „Ich bin mir sicher, dass ich von hinten genauso gut aussehe wie von vorne, aber könntest du dich mal bewegen und kommen, Newbie?!“ Jack –Sam ging einfach mal davon aus, dass er so hieß- hatte sich umgedreht und ein weiteres mal die Arme verschränkt. „Äh… Ja, natürlich… Sorry…“, Sam zuckte kurz zusammen, bevor er sich kurz schüttelte, und sich dann beeilte, Jack einzuholen. //Natürlich? …Sorry? Warum? Hä? Hab ich was verpasst…?// Schon wieder fragend blickte Sam ihn an. Vielleicht konnte Jack Cox Gedanken lesen, doch auf alle Fälle drehte er sich kurz um, um Sams Aufmerksamkeit zu erlangen, bevor er sich wieder zurück umdrehte und mit schnellen Schritten weiter auf die Akademie, so dass Sam Schwierigkeiten hatte, dem Größerem zu folgen. „Also, Newbie. FALLS du dich fragst –nein-, wenn du genug Intellekt hast, um dich etwas halbwegs logisches zu fragen –oder in diesem Fall noch besser: mich-, wie zum Beispiel: Warum hat mir dieser umwerfend gutaussehende Typ seine Tasche in die Hand gedrückt, oder; Warum soll ich ihm hinterherlaufen, oder noch besser; Warum laufe ich dem eben schon genannten tollem Hecht hinterher?; Antworte ich dir, schön der Reihe nach, damit du und dein, mit tanzenden Feen und Barbiepuppen gefülltem, Hirn auch nicht durcheinander kommst: Weil du wie ich zum Direktor musst, und weil ich nie im Leben meine teure Tasche, die, wenn du sie auch nur in Bodennähe kommen lässt, mich dazu verleiten wird, dich binnen weniger Sekunden umzubringen, wirklich niiiiieeee selbst tragen würde, weil es genug Idioten gibt, die das für mich machen. Verstanden?“ Jack blickte Sam über die Schulter kurz an, so dass Sam kurz nickte. „Gut… Also weiter im Text: Du sollst mir hinter her laufen, damit a) du das Rektorzimmer auch wirklich findest, da kann man sich bei dir nicht wirklich sicher sein, ob du schlau genug bist, um nach dem Weg zu fragen, da du ja schon in völlig gegensätzlicher Richtung auf dem Parkplatz warst, und b) kann ich dann schneller reagieren, wenn meine Tasche sich dem Boden nähert, und dir direkt einen Kinnhaken geben… Und zu letzt, warum du mir wirklich hinterher läufst, Charlotte; Weil alle, WIRKLICH alle, ich meine wirklich, wirklich, wirklich ALLE kleinen Mädchen mir hinterherlaufen. Noch Fragen, Newbie?“ //Das war verletzend… Aber frag was! Frag was… Frag was… Frag was… Was kannst du fragen? SAM! Was kannst du fragen! Dir fallen doch sonst immer so tolle Fragen ein!// Und tatsächlich machte Sam schon den Mund auf: „Woher weisst du, dass ich neu bin und zum Rektor muss?“ Mit einem Mal blieb Jack stehen, so dass Sam fast in ihn rein gelaufen wäre, aber nur fast. „Weil du, Newbie, -um meinen Willen- nicht vor Angst und Schrecken vor mir davon gelaufen bist, oder mit den Cheerleadern Fangesänge für mich gesungen hast. Und die einzigen, die das nicht tun, sind meine Freunde, meine Feinde und die neuen, geisteskranken Schüler, die allesamt immer zum Direx müssen. Außerdem siehst du aus wie ein Zweijähriger, den ich letztens noch auf alten Familienfotos gesehen habe!“ „Oh…“, meinte Sam nur. Jack war also ziemlich bekannt hier… Und höchst wahrscheinlich schon im Abschlussjahr, und nicht mit Sam in einer Klasse… Sam ging weiter schweigend hinter dem Schul-Promi her, und war in Gedanken einerseits beim Porsche, und andererseits bei der Frage, ob Jack wirklich Jack hieß, oder ob Jack Cox vielleicht nur ein amerikanischer Rockstar war. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Jack wieder pfiff. „Wir sind da, Newbie.“ Sam hatte gar nicht bemerkt, dass sie schon das Gebäude betreten haben, geschweige denn, dass sie den gesamten Ostflügel passiert waren. „Oh… Dan-Uahhh!“ Noch bevor Sam sich bedanken konnte, hatte Jack die Tür aufgerissen und Sam mit einem Stoß in den Raum geschubst, so dass Sam Schwierigkeiten hatte, nicht hin zu fallen, und damit Jacks Rucksack in Bodennähe zu befördern. Der junge Direktor blickte leicht überrascht auf, musste dann aber leicht lächeln. „Ahh… Cox, sind sie also aus ihrem doppelten Austauschsjahr zurück gekommen?“, erkundigte sich der Blonde, der genau so aussah, wie ein 20 Jahre jüngerer Dr. House. Jack verdrehte die Augen. „War total der Flop- In China darf man keine Hunde mehr essen, in Indien durfte ich keinen Elefanten reiten, und in Spanien lief jeder Bulle schreiend vor mir davon, und nicht ich vor ihm.“ „Du wolltest einen Hund essen?“, leicht panisch blickte Sam Jack an, der wohl tatsächlich mit Nachnamen Cox hieß. Der Direktor, dessen Namen laut Namensschild tatsächlich House war, lachte auf. „Cox war nicht in Thailand. Aber was nun viel wichtiger ist… Sie sind Dorian, richtig?“ Sam nickte. „Lassen sie mich kurz ihre Daten rauszusuchen… Und ihre auch, Cox, obwohl sie ja noch wissen, wo alles ist, oder?“ Jack grinste. „’Türlich, Professor. Hat sich ja nicht viel geändert…“ Mit leicht beschlagener Stimme antwortete der Direktor: „Ja, leider, leider… Ein wenigstens ein neues Schwimmbad hätte unser bescheidenes Haus verdienen können… Beim alten geht das Wellenbad immer noch 2 Minuten vor…“ Nun verdrehte Jack die Augen, und Sam bemerkte, dass das Grinsen nur gespielt war, und eben diese Maske ließ Jack augenblicklich fallen. „Wissen sie eigentlich, wie WENIG mich das interessiert? Soll ich es aufzählen? Ich sehe nicht, warum nic-“ Schützend hielt der Direktor die Hände vor den Kopf, und bettelte schon fast: „Nein! Nein, bitte, bitte nicht! Ihre letzte Rede war schon ausreichend!“ „Dann rücken sie endlich die Daten raus, Mister!“ Sam beobachtete das Szenario nur sprachlos. Wie es aussah, sah Jack nicht nur aus, wie ein Rebell, sondern war auch einer. Der junge Dorian wagte es nicht, etwas zu sagen. „Natürlich, natürlich…“, sagte der Direktor hastig, und gab Jack zwei voll bepackte Umschläge. „Wären sie so freundlich, und könnten sie-“, der Direktor deutete leicht auf Sam, und wurde von Jacks Seufzer unterbrochen. „Wenn sein muss. Aber beschweren sie sich nicht bei mir, wenn seine Mommy kommt, und sich beschwert, dass sich ihre kleine Tochter von mir beleidigt fühlt.“ Irgendwie fühlte sich Sam genauso angesprochen, und nickte und sprach synchron mit dem Direktor: „Ja, natürlich.“ Jack schaute Sam kurz mit einem ‚Was hast du denn für nen Vogel’-Blick an, bevor er ein weiteres Mal pfiff, und wieder mit schnellen Schritten auf die Tür zuging. „Newbie, bei Fuß! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!“ Mal wieder leicht irritiert haspelte Sam ein „Auf Wiedersehen, Mr. House.“, bevor er immer noch mit Jacks Tasche auf dem Arm, hinter ihm aus der Tür stürmte. Als er die Tür hinter sich schloss, stand Jack schon mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt, und las sich einen der Umschläge durch. Sam beobachtete ihn dabei eine kurze Zeit, bevor er dann doch schon fast bettelnd fragte: „Darf ich meinen auch lesen?“ „Das ist deiner.“, brachte Jack nur kurz, kalt und geballt entgegen. „Eh, aber…“, jappste Sam schon fast. „Kein aber. Ich weiß, wo ich hin muss. Du würdest auch nicht einmal wissen, wohin du hin müsstest, wenn du das hier jetzt lesen würdest, also wäre es nur Zeitverschwendung. Und…“, Jack schubste sich von der Wand ab, und ging schon wieder den Flur entlang. „Ja?“, fragte Sam nach, und lief ihm schon wieder hinterher. „…Herzlichen Glückwunsch. Du hast gerade einen Freifahrtschein für ewiges Gepäck von mir tragen gewonnen.“ „Warum?“ „Wir gehen in die gleiche Klasse.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ (1) Davon gehe ich einfach mal aus, dass so die Stadt heißt, in der das Sacred Heart Hospital steht. Mehr als dem Kommentar von unserem Billy kann ich ja auch nicht trauen… ;) (2) Na, können alle den Nachname zum entsprechenden Chirurgen zu ordnen? ;P Tja… Das war dann mal das erste Kapitel. Hoffe wirklich, es hat euch gefallen, obwohl es doch etwas mehr wie ein Prolog ausgefallen ist… Nunja… Kommis, Kritik, Lob und Favos sind gern gesehen, absolut erwünscht und werden mit (virtuellen und imaginären) Keksen in Dr. Cox- und JD-Form belohnt. Ich werde versuchen die nächsten Kapitel in einem 4-5 Tage Rhythmus zu posten (wie gesagt: versuche!), und ab dem übernächsten, oder maximal dem danach wird es dann größtenteils um JD und Cox gehen. Danach versuche ich das ganze immer abzuwechseln. Auf den Rocker-Sam kam ich übrigens, weil ich an einen JD-Tagtraum dachte, in dem Dr. Cox am Sacred Heart anfing, und dort ein absoluter Rocker war, und mich ein wenig an den Sänger von den Ärzten erinnerte… Weiß vielleicht jemand, um welche Folge es sich da handeln könnte? Ansonsten habe ich möglichst versucht (und werde es weiterhin), die Charaktere der Kinder der eigentlichen Scrubs-Darsteller, denen der Eltern möglichst ähnlich zu sein, wobei ich einige Charakterzüge noch weiter ausdehnte, oder zurückschrumpfen ließ… Nunja… Bis hoffentlich nächstes Mal ;) Kapitel 2: Sein Deal mit dem Schwarm der Schule ----------------------------------------------- Sam machte große Augen. Das war jetzt irgendwie unwahrscheinlich. Sehr unwahrscheinlich sogar. Jack war mindestens 2 Jahre älter als er (oder er hatte das Auto geklaut. Wäre auch ne Möglichkeit.), wobei Sam rein vom Bauchgefühl auf 5 getippt hatte. Zudem; Warum sollte einer, vor dem sogar der Direktor der eigenen Schule Angst hatte, und wohl nicht nur auf Sam rumtrampelte, Menschen helfen wollen, und Arzt werden? //Oder, er will Pathologe werden…// Nein, das war auch nicht gerade wahrscheinlich. Vielleicht verarscht Jack Sam ja nur. „Newbie! Ich weiß selbst, dass ich gut aussehe! Da brauchst du mich nicht noch anstarren, Chantale! Und nun komm endlich!“ Jack war mittlerweile schon am anderem Ende des Flures, und brüllte schon fast in Sams Richtung. Sam nickte schnell, und rannte dem seufzendem Rocker hinterher, der gerade etwas wie ‚Mein Vater- Warum ich?’ murmelte. Sam folgte dem Gelocktem schweigend. //Wie heißt eigentlich seine Haarfarbe…? Fuchsbraun? Kupferrot? Orangenblond? Frag ihn!// „Du?“ „Hmm?“, murrte Jack angenervt. „Wie nennt man deine Haarfarbe?“ Wieder einmal blieb Jack abrupt stehen, drehte sich aber gänzlich um, und machte einen leicht bedrohlichen Schritt auf Sam zu. „Warum~?“, Jacks Stimme war eine Mischung aus einem Knurren, und einem Schnurren. Vielleicht bildete Sam sich das Schnurren auch nur ein, da war er sich nicht ganz sicher. Jack hingegen beugte sich etwas zu Sam runter, so dass er mit ihm auf Augenhöhe war. Sam machte einen Schritt zurück. „Ähh… Also…“ „Kein Grund?“ „...Kein Grund.“, gab Sam kleinlaut zurück. „Wozu fragst du dann?“ „…Interessiert mich halt…“ „Bitte, sage mir nicht, Patty, dass du zu der Randgruppe der Idioten gehörst, die eine innere Stimme vernehmen, und sich von ihr leiten lassen!“ „Nein!“ //Doch!// Jack musterte Sam prüfend. „Dann ist gut.“ Jack hatte sich wieder umgedreht, und ging schnellen Schrittes weiter, bevor er, ohne sich umzudrehen, hinzufügte: „Straßenköterblond.“ „Wie bitte?“ Wieder war Sam verwirrt. War das jetzt ein Spitzname für Sam? Oder ein Codewort? //Vielleicht ist er ja Geheimagent, und will wissen ob ich auch einer bin? Lass dir was einfallen! Ein Antwortscodewort! Was kannst du sagen, was kannst du sagen?// „Bon Jovi!“ Wieder schenkte Jack Sam einen ‚Hast du sie nicht mehr alle?’-Blick, seufzte dann aber, und meinte: „Ann-Kathrin! Ich habe mir schon gedacht, dass dein Hirn nicht mehr wirklich gut funktioniert, aber dass du dir noch nicht mal deine eigene Frage, die du vor 30 Sekunden gestellt hast, merken kannst, habe ich auch nicht erwartet! Aber noch mal, nur für dich, Cinderella, rede ich noch mal in Steinzeitmenschisch, deiner Muttersprache: Du. Gefragt. Welche. Farbe. Gottes. Haare. Haben. Ich. Sagen. Straßenköterblond! Uga-uga!“ Gut, dass war jetzt wirklich schwachsinnig, aber Sam musste grinsen. Jetzt hatte er verstanden. //Straßenköterblond erinnert mich an Welpen… Kleine, kuschelige, gelockte, straßenköterblonde Welpen…// Sam quietschte gedanklich wie ein kleines Mädchen auf. „Aber ganz am Rande: Sage nie-nie-nie-niiiiiiiiiiemals diesen Namen eines Möchtegern-Hardrockers in meiner Gegenwart, Newbie!“ Leicht verunsichert nickte Sam. „Ist gut…“ Nach einiger Zeit erreichten die beiden den gewünschten Klassenraum, die Nummer 137. Die nächste Stunde hatte noch nicht begonnen, so dass die beiden vom leeren Flur, in den genauso leeren Klassenraum gingen, wobei Sam eher von Jack rein geschubst wurde, als dass er selbst ging. „`Eil dich mal!“, hatte er gemurrt, und zielstrebig die letzte Reihe angesteuert. Sam blieb verunsichert stehen. Sollte er sich neben ihn setzen? Jack hatte wenigstens nicht die Beine auf den Stuhl gehoben, und war sogar mehr oder weniger zum Fenster hingerutscht, so dass Sam genügend Platz auf dem Gangsitzplatz hätte. //Wirf einfach `ne Münze…// Doch noch bevor Sam eine Münze gefunden hat, pfiff der Straßenköterblonde ein weiteres Mal. „Newbie! Ich weiß nicht, ob du verstanden hast, aber ich wiederhole: DU wirst ab sofort meine Tasche tragen! Das heißt: Du wirst NIE den Umkreis von 5 Metern, ohne meine Erlaubnis, verlassen, ODER du willst draufgehen. Hast die freie Wahl.“ //Miiiep!// „Ist gut…“ Sam drängte sich mit beiden Rucksäcken durch den Klassensaal, und war kurz davor seinen und auch Jacks Tasche abzulegen, wurde aber von Jack mit lauter Stimme unterbrochen: „Hey! Auch hier gilt die ‚Darf-nie-nie-nie-nie-niiieeeeeeemals-den-Boden-berühren’-Regel! Aaaalsooo….“ Leicht überschwänglich deutete der Blonde auf die Fensterbank. Sam nickte kurz, bevor er den Rucksack auf die breite Fensterbank ablegte. Selbst warf er seine Tasche mehr oder weniger unvorsichtig neben den freien Platz auf den Boden, rückte den Stuhl vom Tisch weg, und setzte sich. „Anna-Maria; Drei Regeln: 1. Nicht plappern. 2. Nichts anfassen, was mir gehört, außer ich erlaube es, und vor allem Dingen 3.: NICHT plappern. Außerdem, nur, damit wir uns verstanden haben: Du sitzt da nur, da 1. der ach-so-tolle Rektor verordnet hat, dass du mit meiner Hilfe die nächste Zeit hier überleben sollst, und 2. damit sich nicht ein noch mehr nervendes Mädchen als du neben mich setzt. Und davon gibt’s viele…“ Sam nickte, leicht gekränkt. //Fies… Ist er immer so? Vielleicht hat er ja Stress mit irgendwem… Frag ihn, Sam, und versuch ihm zu helfen!// Doch bevor er nachfragen konnte, huschten seine Gedanken ein wenig beiseite. //Jack stand gerade mit einem Tablett in der Cafeteria, und sollte den nächsten und letzten Pudding bekommen, als sich ein Schrank von Mann vor ihn stellte, und den Pudding an sich nahm. „Hey!“, konnte Sam Jack in seinen Gedanken vernehmen. Der andere Kerl lachte. „Na, Kleiner, willst du deinen Tubbie-Pudding haben? Ach, wie Jammerschade…“ Mit einem Mal verzog sich Jacks Gesicht zu einem diabolischen Grinsen. „Ja, das könnte passen…“ Jack schnippte kurz mit dem Finger, und durch die Wand kam mit viel Getöse ein Panzerwagen angefahren, der alles und jedem mit einem Star-Wars Laser verschrottete, so dass, nachdem sich die Staubwolke gelegt hatte, nur ein im Schneidersitz sitzender und Pudding essender Jack zu sehen war „Lecker…“// Sam schüttelte den Kopf. Das war jetzt doch ein wenig absurd. Wenn es wenigstens ein Dunkin Doubledelux-Donat wäre, hätte Sam das ja wohl verstanden, aber ein einfacher Pudding? Oder mochte Sam Puddings lieber als Donats? Schwer vorstellbar, aber möglich… Vielleicht sollte Sam einfach mal nachfragen? Gerade, als er den Mund öffnen wollte, unterbrach ihn Jack. „Ba!“ Verwundert zog Sam eine Augenbraue hoch. //Ba?// Noch einmal versuchte er was zu sagen, wurde aber wieder unterbrochen. „Ba!“ Fragend blicke Sam Jack an, und drehte den Kopf etwas nach rechts, so dass er mit seinen ascheblonden Haaren an einen jungen Golden Retriever erinnern konnte. „Regel Nummer 1!“, murrte Jack nur kurz, und drehte sich zu seiner Tasche, um dann damit anzufangen, in ihr rum zu kramen. //Oh… Das meinte er also ernst…// Ob er wohl auch den Rest ernst meinte? Sam hatte das ganze größtenteils als Scherz interpretiert, aber wie es aussah, meinte es Jack ernst. Rein diese Tatsache ließ Sams Gedanken langsamer kreisen. Sams Blick ging zu Boden. Aua. Jetzt, wo er erst realisierte, dass Jack wohl alles so gemeint hatte, wie er es gesagt hatte, schmerzte es schon. Nein, Sam war nicht annähernd so eine Heulsuse wie sein Vater, und musste bei ‚’ weinen, aber trotzdem war er doch sensibel. Um sich ein wenig abzulenken, schaute er auf seine Uhr. 8.15 Uhr… Erst in einer Viertelstunde würde der erste Lehrer auftauchen. Zu was auch immer, denn Sam hatte keine Ahnung, welche Stunde er jetzt haben würde, da Jack immer noch seinen Umschlag hatte. Aber auch egal… Würde er halt ein wenig was schreiben… Kein Problem, für Sam Perry Gilligan Dorian. Der Ascheblonde kramte nun auch in seiner bordeaux roten Tasche, auf dessen Vorderseite der gleiche Drache in schwarz, wie auf dem Auto seines Vaters, abgebildet ist, und holte seinen Block heraus. Die ersten paar dutzend Seiten waren voll geschrieben, gezeichnet und notiert, und Sam durfte erst ein wenig blättern, bevor er eine halbwegs leere Seite fand. Oben drüber stand zwar immer noch ‚Musiktitel, die in den USA „in“ sind“, und darunter, die Liste die er sich angelegt hatte, um sie auswendig zu lernen und wenigstens ein Thema mit seinen Klassenkameraden zu teilen. Mit einem schwarzen Kugelschreiber hatte er in seiner recht mädchenhaften Schrift folgendes geschrieben: [align type="center"] Musiktitel, die in den USA „in“ sind 1. Katty Perry – ‚California Gurls’ (Verwechsele das nicht mit ‚California Gays’!) 2. Usher – OMG (= Oh my God) 3. Bob –Airplanes (Das ist keine Flugzeugfirma!) 4. Drake – Miss me (Bezieh das auf gar keinen Fall auf Deutschland!) 5. Travy McCoy –Billionaire (Fang nicht damit an, dass du dir einen Porsche kaufen würdest!) 6. Kesha – My drug (Bitte, bitte frage nicht, ob irgendwer Abhängig ist! (Und fang auf gar keinen Umständen selbst an, was zu nehmen!)) 7. Eminiem – Not afraid (Sage nicht, dass du Angst hättest (EGAL vor was!)) 8. Black Eyed Pease – Rock my Body (Sage nicht, dass die Black Eyed Pease nicht einmal Rock erkennen würden, wenn er vor ihnen stehen würde!) 9. Lady Gaga – Alejandro (Behaupte nicht, dass Alejandro nerviger wäre, als Spongebob Schwammkopf (Noch besser: Sage nicht, dass Spongebob nervig ist!)) 10. La Roux – Bulletproof (Frage nicht nach, wie man den Bandnamen ausspricht!) [/align] Diese kleine Liste hatte Sam auf dem Hinflug nach San Difrangeles geschrieben, und sich vorgenommen, sie auswendig zu können, und seine Bemerkungen am Rand zu beachten. Nur eine einzige hatte er nicht geschrieben: Bei der Nummer 6 hatte sein Dad, während Sam schlief, das ‚Und fang auf gar keinen Umständen selbst an, was zu nehmen!’ ergänzt. Sam musste grinsen. Egal wie verrückt sein Vater wohl sein mochte, gehörte er zu den besten Vätern der Welt. Auch wenn Sam sich manchmal so fühlt, als wenn er der Vater und JD der Sohn wären… „Zeig mal her.“, fast schon brutal wurde Sam aus seinen Gedanken gerissen, und noch brutaler zog Jack Sam den Block aus der Hand. „Hey! Gib das zurück!“ Unbeeindruckt von Sams Protesten, und seinem jämmerlichen Versuch sich den Block zurück zu holen, las der Größere sich die Liste emotionslos durch. Nachdem Sam aufgegeben hatte, das Heft zurück zu bekommen, da seine Hände sowieso von Jacks geschlagen wurden, wenn er zu nah an seinen Block rankam, und angefangen hatte zu schmollen, griff Jack nach einem Kugelschreiber, und strich jedes Wort einzeln durch. „Hey! Das brauch ich noch!“, quietschte Sam schon fast, wurde aber von Jack zurück gewiesen. „Wenn du das so in dieser Reihenfolge aufgelistet hättest, wärest du direkt vom Neuen zum Beethoven- und Barbiefanatiker erklärt, Marisa! Also lass mich das Ding der Überschrift anpassen!“, immer noch war Jack dabei jedes Wort einzeln durchzustreichen, wobei Sam schwören könnte, dass Jack sich dabei ziemlich viel Zeit ließ, und der Rocker blickte weiterhin nur den Block an. Nach längerer Zeit, die Jack mit durchstreichen und Sam mit dem Beobachten von durchstreichenden Menschen vergehen haben lassen, schrieb Jack mit Kalligraphieartiger Schrift drunter: 1. „Street Tyke Blond – Don’t want to be a hero (Sage: (zu den Mädels) „Findet ihr nicht auch, dass der Leadsänger im Refrain eine hammergeile Stimme hat, und der Text wie aus der Seele eines jeden Teenagers geschriebn wurde?“ (Und zu den Jungs) „Diese idiotischen Freaks glauben wirklich, dass sie was Besseres wären! Und dabei sieht man ja sogar mir an, dass ich mehr vom Rest der Welt verstehe, als alle 3 dieser Hohlköpfe zusammen! Und kann mir mal jemand erklären, WIESO die Mädels so auf den ach-so-tollen Leadsänger stehen?“) Leicht grinsend schob er den Block Sam zu, der sich den Text erstmal drei Mal durchlas, und dann den immer noch grinsenden Jack fragend anschaute. „Wer ist das?“ Jacks Grinsen wurde noch breiter, und er war gerade dabei Luft zu holen, um zu antworten, als er von lautem Teeniegekreische unterbrochen wurde. „LEEEEUTTEEEE! JACK IST WIEDER DA!“, quiekte eine blondhaarige Cherleaderin, die immer noch ihr Cherleaderkostüm an hatte. „Bitte nicht, Dad…“, hörte Sam Jack noch murmeln, und binnen weniger Sekunden waren mehr als 8 Cherleader in rot-weißen-glitzer Kostümen vor dem Tisch der beiden Jungen versammelt. Wildes Gegacker durchflutete den gerade noch so stillen Klassenraum, und Jack ließ ein genervtes Seufzen von sich, bevor er beide Finger in den Mund nahm, und noch lauter, schriller und aufmerksamkeitserregender pfiff, als es Sam je gehört hatte. Irritiert, einerseits von den Mädels, und andererseits… wieder von den Mädels, drehte er sich wie die anderen auch zu Jack. „Ja, Leute, ich weiß dass ich genial bin, dass ihr es kaum überleben konntet, 2 Jahre lang nur was von mir über meine Homepage zu hören, und keine Liveauftritte von den Jungs und mir gehört zu haben, doch nun bin ich wieder da! Aber das heißt noch lange nicht, dass ihr mich auch nur ansatzweise nerven dürft, näher als 3 Meter zu mir kommen dürft, und auch wirklich nur dann kreischen dürft, wenn ich zu Ende gesungen habe! Keine Sekunde früher, sonst könnte es passieren, dass ich mit einer Axt losgehe!“ Sam hätte den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden, und würde den Klassenraum sofort verlassen, wenn er angesprochen wäre (was er wirklich nicht hoffte), doch waren die Cherleader wohl auch stark davon überzeugt, dass nicht sie angesprochen waren (oder sie waren zu beschränkt…), so dass sie anfingen zu kichern, und zu quietschen, und einige von ihnen murmelten etwas wie: „Er ist doch einfach zu süß!“ Jack seufzte noch Mal, tat so als ob er drei Mal den Kopf gegen den Tisch rammen würde, und knurrte dann zu Sam: „Und genau diese hüpfenden Glitzerfummel habe ich gemeint, als ich ‚ein noch mehr nervendes Mädchen’ sagte… Diese Schnepfen sind einfach nicht ruhig zu kriegen!“ Sam konnte Jack ansehen, dass er gleich etwas zerstören würde, und rückte rein wegen seiner Sicherheit ein Stück von ihm weg. Die größtenteils blonden Mädels scharrten sich weiterhin um sie, und nicht nur, dass Sam kurzzeitig durch sie hindurch erkennen konnte, dass wohl der Lehrer rein gekommen ist, da die Bänke neben ihnen von einigen jetzt schon gelangweilte Muskelpaketen von Jungs gefüllt waren, und deren Blick starr den gleichen Punkt anvisierten, (//Wann sind die eigentlich rein gekommen? Können die sich beamen?//) sondern auch, dass ihm die gesamte Situation mehr als nur unangenehm war. Die weiblichen Schüler fingen sogar mit Fangesängen, die allesamt Jack gewidmet waren, und Sam konnte schwören, dass sie immer mehr und mehr wurden. Er schaute mit einem ‚Wie bringt man die zum schweigen?’-Blick zum Straßenköterblonden, der Sam wohl gar nicht bemerkte. Sein Gesicht war starr nach vorne gerichtet, sein Blick schien, als wenn er in eine andere Dimension blicken könnte, und er wirkte so teilnahmslos, als wenn er die Masse einfach ignorieren würde. Auch Sam entschied sich, einfach zu warten, bis die Fanchöre verschwinden, und griff wieder zu seinem Block. // Street Tyke Blond… Nie davon gehört… Ist das vielleicht eine neue Band, die es noch nicht nach Deutschland geschafft hat? Oder ist sie schon so alt, dass ich nicht von ihr hören konnte? Aber dann würde wohl keiner mehr von ihr reden… Also würde Jack mir sie wohl auch nicht aufschreiben… außer er will mich verarschen… Kann sein. Glaub ich aber nicht. Warum sollte Jack das tun? Ich hab doch gar nichts gemacht…// „Meine Damen! Auf eure Plätze, bitte!“ Eine erwachsene Stimme ertönte über dem Gequietsche von den Mädchen, die gerade aufzählten wie sehr sie Jack vermisst haben (Momentan waren sie bei: ‚Wir haben dich so vermisst, wie ein Eisbär sein Schokoeis… Eisbären mögen doch Eis, oder? Haha… Natürlich, sonst wären es doch keine EISbären…’), und Sam konnte ohne lange zu überlegen sagen, dass dies wohl der Lehrer war. Tatsächlich konnte Sam die Lehrerfigur erkennen, nach dem die Cherleader nach lautstarken Protesten auf ihre Plätze abgewandert sind. Der Lehrer hatte kurzes, dunkelbraunes Haar, welches er wohl mit 2 Flaschen Haarspray so fixierte, dass sie leicht geschwungen nach oben gingen, und trug ein blau-gelb-kariertes Hemd, und hatte einen ziemlich hellen Teint, durch den seine kaffeebraunen Augen richtig zu Vorschein kamen, und von einer bestimmten Ernstigkeit sprachen, obwohl er wahrscheinlich noch nicht mal die 40 erreicht hatte. „Vielen Dank, meine Damen, dass ich nun auch das Gesichter von eurem Schwarm und ein neues entdecken kann…“ Wie ein kühler Herbstwind, umwehte die Stimme des Lehrers ein Hauch Ironie, so dass Sam jetzt schon leicht erschauderte. „Also, Neuer… Kurzer Datenaustausch: Ich bin Professor Dr. Kelso, und dabei erwünsche ich mir, dass ich mit allen Titeln angesprochen werde, komme ursprünglich aus Monroeville Pennsylvania, lebe aber nun am anderem Ende der Stadt. Jetzt sie.“ Professor Dr. Kelsos Stimme schnitt schon fast, so scharf war sie, und Sam konnte sich nicht vorstellen, dass man ihr widersprechen könnte. „Ja, Professor Dr. Kelso.“ //Noch einmal kurz durchatmen… Und los!// „Mein Name ist Sam Perry Gilligan Dorian, und ich wünsche nicht, mit vollem Namen angesprochen zu werden; Sam reicht vollkommen aus. Ich komme ursprünglich von hier, zog dann aber nach kurzer Zeit nach Deutschland, um nun wieder hier her zu ziehen.“ Musternd blickte der Lehrer Sam an, wandte sich dann aber zu Jack. Sam atmete erleichtert aus. Es kam ihm so vor, als wenn er die erste Prüfung des Lehrers bestanden hätte. „Gut… Und sie, Mister Cox, wären sie so freundlich, und könnten uns erzählen, wie ihr Austauschsjahr –oder besser gesagt ihre Austauschsjahre- verlaufen sind?“ Der schwarzhaarige Beamte hatte etwas leicht Herablassendes in der Stimme. Jack hatte den Blick immer noch starr nach vorne gerichtet, und machte sich nicht die Mühe, seinen Lehrer an zu schauen. „Nein.“ //Wow. Super. Er tut genau das, was ich mir nicht vorstellen konnte…// „Mr. Cox; Wie wir alle wissen, können sie mich nicht ausstehen, und ich muss ihnen sagen, dass das auf Gegenseitigkeit basiert. Aber das wissen sie auch. Aber, was sie wohl vergessen haben, ist, dass sie sich die Zukunft zerstören, wenn sie nicht antworten, und nicht andersrum. Also, wären sie so freundlich, zu antworten?“ „Nein.“ „Sicher?“ „Seh ich so aus?“ „Wohl wahr. Aber sehe ich so aus, als ob ich sicher wäre, alles dafür zu tun, damit sie durchfallen?“ „Tut mir Leid, Herr Professor. Diese Frage kann ich leider nicht beantworte, da mich ihre Hässlichkeit schon vor über 2 Jahren so stark geblendet hat, dass ich Augenkrebs bekam, und nun nichts mehr sehe.“ Prof. Dr. Kelso zerbrach den Kugelschreiber (1), den er in der Hand hielt, bevor er leicht anfing zu grinsen. „Aber, Mr. Cox; Dass sie, Mr. Oberschlau, nicht wissen, dass Hässlichkeit nicht zu Augenkrebs führen kann! Aber hoffentlich kann ihnen ihr Sitznachbar wenigstens sagen, was man mit Augenkrebs in Verbindung bringt, nicht wahr Mr. Dorian?“ //Aaaahhh! Warum spricht er mich jetzt an? Ich bin doch unschuldig!// „Natürlich, Prof. Dr. Kelso… Augenkrebs wird mit einem bösartigem Tumor der Netzhaut des Auges –‚Retinoblastom’- definiert, und der Krebserkrankung der Iris, des Stahlkörpers oder der Aderhaut des Auges, die man dann ‚Uvealmelanom’ nennt.“ Prof. Dr. Kelso und Jack schauten Sam ungläubig an, und auch einige der Schüler schauten teilweise belustigt zu ihm rüber. Sam hingegen rutschte verlegen etwas tiefer auf seinem Stuhl. „Hab ich was Falsches gesagt?“, fiepte er schon fast, doch der Professor winkte immer noch etwas ungläubig ab: „Nein, Mr. Dorian. Dies ist vollkommen richtig, nur wundert es mich etwas, dass sie mit ihrem Schwerpunkt bei den Infekten etwas über Augenerkrankungen wissen…“ Obwohl die Formulierung des Lehrers schon recht lobend war, konnte Sam durchaus einen verachteten Unterton des Beamten mithören, was ihn leicht schlucken ließ. Die restliche Stunde verging auch sehr bald; Dr. Kelso hielt einen Vortrag über Gallensteine und deren Entfernung, und fragte Sam immer dann, wenn er glaubte, dass der Junge die Frage nicht beantworten konnte, doch jedes Mal schoss die richtige Antwort aus Sam heraus, so dass der Ältere Zähne knirschend und mit geballten Fäusten den Unterricht verließ, als es zur Pause schellte. Auch Jack ließ sich nicht lange bitten; Mit dem Schellen sprang er direkt auf, schnappte sich Sams Kragen, und zog den verwirrten Jungen, der gerade noch beide Taschen zu fassen bekommen hat, mit sich. „Beeil dich Miranda, bevor die kreischenden Hühner uns eingeholt haben…“ Sam musste leicht grinsen, lief aber neben Jack her, so dass Jack ihn schon am Ende des Ganges losließ. „Wir haben jetzt zwei Stunden Pause… Ansonsten haben wir keine Freistunden mehr heute, außer natürlich, du willst nach der Vierten noch bleiben, was du dann ohne mich machen müsstest, Newbie, da mich nicht mal mein Dad dazu zwingen kann, hier länger zu bleiben als nötig!“ „Äh… Ich bleibe auch nicht länger als nötig…“ „Gut… Wir gehen zuerst zur Cafeteria, und dann zu meinem Stammplatz, an den die Hühner nicht dran kommen… Also los, Newbie!“ Wieder einmal Pfiff Jack, und marschierte einen der Gänge runter. Sam folgte ihm nur nickend. Die Gänge waren allesamt in einem Ockerfarbton gehalten, wobei die untersten 40 cm kirschrot angestrichen waren, und in gleichgroßen Anständen schokoladenbraune Rechtecke aufgemalt waren, in denen hier und da einige Schülerbilder aufgehängt waren. Je länger sie gingen, desto mehr Schüler standen an den Seiten, unterhielten sich mit ihren Freunden, oder holten Bücher aus den wenigen silbernen Schließfächern, doch immer wenn Jack in der Nähe war, gingen alle Jungen schon fast reflexartig ihm aus dem Weg, und die Mädchen fingen hinter seinem Rücken an zu quietschen. //Die haben ja richtig Angst vor ihm…// Doch noch bevor Sam nachfragen konnte, warum dies so ist, pfiff Jack ein weiteres Mal, und sie betraten die schon recht gut gefüllte Cafeteria. „Newbie, bei Fuß!“ Ohne sich lange Bitten zu lassen, lief Sam neben Jack, und schaute ihn fragend an. Jack griff nach einem Tablett, hielt es Sam hin, was er dankend annahm, und nahm sich auch selbst eins, um sich dann erstmal die Schlange genau anzuschauen. „Warum stellen wir uns nicht an?“, fragte Sam nach einer Weile, und Jack grinste leicht. „Weil wir nicht warten wollen… Pass auf!“ Ohne zu zögern griff Jack nach Sams Tablett, ging auf das vordere Ende der Schlange, an dem gerade 3 Footballspieler in ihren Anzügen standen, (wobei einer noch seinen Helm aufhatte) und stellte sich direkt vor sie, und hielt der Cafeteriafrau die Tabletts hin. Doch keiner von den dreien sprach ihn an, geschweige denn, dass sie versuchten ihn aus der Schlange zu schlagen, sondern alle drei sprangen aus der Schlange, und nahmen die Beine in die Hand, um sich wieder ans Ende der Schlange anzustellen und Jack so weit wie Möglich aus dem Weg zu gehen. Keine fünf Sekunden später kam Jack mit beiden Vollbeladenen Tabletts zurück, wobei sich auf dem einem wie anderem mehrere Muffins und Puddings stapelten. „Wie hast du denn das hingekriegt?“, ungläubig nahm Sam das Tablett an, welches Jack ihm hinhielt. „Hm? Ach, das… Die Cafeteriafrau ist Stammpatientin bei meinem Dad, und ich hab ihr mal ein Rezept nach gebracht, welches mein Dad vergessen hatte… Und die Möchtegern-Footballer? Die wissen, dass ich sie aus dem Team rauswerfen könnte…“ „Echt? Wie das?“ „1. Ich bin der beste Spieler. 2. Die Trainerin steht auf mich. 3. Und wenn 1. und 2. nicht klappt, lass ich ihnen die Knochen brechen.“ Jack grinste, und Sam lief es eiskalt den Rücken runter. Außer irgendeinem Grund (wie zum Beispiel, die massenhaft muskelbepackten Arme des Älteren…) glaubte Sam ihm sofort. Schon aber ging Jack mit schnellen Schritten aus der Cafeteria, und dieses Mal kam Sam auch ohne weitere Aufforderung mit. Beide gingen durch den offenen Durchgang nach draußen, und Jack steuerte auf den zu gewachsenen Schulgarten zu. Vor dem hüfthohen Tor, kramte Jack in seiner Hosentasche herum, bevor er einen Schlüssel fand, und mit ihm das Tor aufdrehte, um sich dann durch das ungepflegte Dickicht zu drängen, um dann vor dem größten Baum stehen zu bleiben. „Voila… Villa Cox steht zu ihren Köpfen…“ Mal wieder grinsend zeigte der Blonde nach oben, und Sam staunte nicht schlecht: Ein mehrstöckiges Baumhaus zog sich über mehrere Bäume hinweg. „Hast du das alles gebaut?“ „Nö.“ „Und woher hast du das dann?“ „Ich hab’s gar nicht… Die alten Vögel haben mir mal gesagt, dass der Gärtner hier mal gelebt hat, bevor wir nicht einen anderen Schulgarten bekamen, und dieser hier geschlossen wurde.“ „Und woher hast du dann den Schlüssel?“ „Universalschlüssel des Rektors.“ Ungläubig schaute Sam Jack hinterher, als dieser einhändig die wackelige Strickleiter hinaufkletterte. „Der Universalschlüssel…“, wiederholte Sam verzögert, bevor er skeptisch die Leiter hinaufblickte. //Ob die mich hält…? …und was soll ich mit den Rucksäcken und den Taschen machen?// Wie auf Stichwort fuhr ein kleiner Flaschenaufzug herunter, und Jacks Stimme ertönte: „Schmeiß das Zeug drauf, und komm hoch, bevor uns jemand sieht! Ich bin glücklich, dass hier kein Teeniegekreische herrscht, und das solltest du, Samantha, auch nicht ändern!“ „Bin unterwegs!“ Wie ihm gesagt legte er die Taschen und das Tablett auf den Aufzug, welcher sofort von Jack hoch gezogen wurde, und kletterte die wackelige Leiter hoch. Obwohl er sich mit beiden Händen festhalten konnte, brauchte er erheblich länger, als Jack, um oben anzukommen. „Wow…“, war das erste was er sagte (und dachte), als er oben ankam. Der erste Raum war groß, hell und voll und ganz orange. Es standen zwei Tische oben, drei Stühle (2), bei dem einer nur drei Beine hatte; eine ziemlich zerfetzte Couch, an deren einem Ende der orangene Bezug durch gerissen war, und man das Gestell sehen konnte; eine halbe Tischtennisplatte und drei Sitzsäcke in den Farben orange, rot und gelb. Jack grinste weiter hin. „Ich weiß… Und wo wir gerade beim Thema sind…“ Der Blonde ließ sich auf den roten Sitzsack fallen, und deutete auf die anderen beiden, so dass Sam sich auf den Gelben setzte. „…du auch.“ „Was ich auch?“ Verwirrt schaute Sam den Größeren an. „Du weißt auch ziemlich viel, Newbie! Erstaunlich für dein Alter… Wie alt bist du gleich noch mal? 17?“ „16.“, antwortete Sam, immer noch nicht wissend, auf was Jack hinaus wollte. „Vor allem was die theoretische Medizin angeht… Gilt das auch für die praktische?“ Sam schüttelte den Kopf. „Nein.“ Ja, Sam wusste einiges über das Legen eines Katheters, aber selbst hatte er noch nie einen gelegt, und würde es wohl erst tun, wenn er sein Medizinstudium fertig hatte… //Oder nicht?// Jack griff nach seinem Tablett, welches er auf den dunkleren der beiden Tische gelegt hatte, und öffnete die kleine Mayotasche, um den Inhalt gleichmäßig auf seinen Pommes zu verteilen. Auch Sam griff nach seinem Tablett, auf dem 7 Schalen Pudding aufgehäuft waren, und 2 Muffins, ein Schnitzel, eine Portion Pommes und mehrere Tüten Ketchup und Mayo. „Willst du das ändern?“ „Hmm?“ Wie meinte Jack das jetzt? Dieser seufzte kurz auf. „Es ist so… Mein Dad ist Chefarzt im Sacred Heart Hospital, und da herrscht gerade erheblicher Ärzte- und Schwesternmangel, und deswegen hat mein Dad mir gesagt, dass ich mit helfen muss… Für Bares, versteht sich. Nur hab ich für so’n Schrott weder Bock, noch Zeit, und such mir schon seit längerem `nen Vertreter, und du siehst aus, als ob du nichts zu tun hättest, weißt was `n Katheter ist, und weißt zu dem nicht, wer Street Tyke Blond ist.“ „Heißt das…?“ Sams Augen leuchteten auf. Will Jack etwa, dass Sam ihn vertritt? Das wäre die Chance für Sam! Er könnte sich endlich wie ein richtiger Arzt fühlen, Menschen helfen, und beweisen, dass er durchaus was kann, obwohl er um einiges Jünger ist, als die anderen! //Aber was hat die Band damit zu tun?// „Also wie wär’s damit: Du machst heute den Praktikanten, und du gibst mir das Geld, und dafür nehm` ich dich heut Abend zum erstem Liveauftritt der STB mit, `kay?“ Immer noch strahlend biss Sam in eine Pommes. „Was muss ich denn da machen?“ „Keine Ahnung.“ „Wie jetzt?“ „Ich war da nie. Ist mir zu blöd. Hatte immer `nen anderen Volltrottel, aber den will mein Dad nicht mehr…“ „Warum denn?“ „Er mochte seinen Vater nicht ausstehen…“ „Wie hieß der Typ denn?“ „Keine Ahnung. Ich hab ihn immer Nervösling genannt… Er hat hier auch die Tischtennisplatte hoch geholt…“ „Okay…“ Skeptisch blickte Sam sein Schnitzel an. Jack war wohl ziemlich vieles egal. „Frag einfach nach Dr. Cox. Die sagen dir schon, wo du hin musst…“ //Hoffentlich…// Beide aßen ihr Essen schweigend, bevor schmatzend Jack meinte; „Und übrigens, Newbie… Die Black Eyed Pease haben wirklich keine Ahnung vom Rock, und Spongebob nervt nicht nur dich.“ Sam wandte den Blick leicht beschämt auf sein Essen. „Oh…“ //Warum hast du diese verdammt Liste herausgeholt, Idiot?// Wieder verging einige Zeit des Schweigens, bevor Sam die Stille unterbrach: „Wann muss ich denn dahin?“ „Um Punkt 2 solltest du dich bei meinem Vater melden. Machs wirklich pünktlich; wenn du das versaust, kann es sein, dass er dich hasst. Um halb 8 bist du fertig, und gegen Viertel nach 8 bist du in der Bar ‚Höllenfeuer’, sagst zum Türsteher, dass dich der Weltherrscher schickt, um Donats zu bringen, und er lässt dich rein, ohne dass du bezahlen oder lange anstehen musst. Und dann siehst du mich schon.“ „Muss ich wirklich Donats mitbringen?“ „Eigentlich nicht, aber mach ruhig. Abends bin ich immer hungrig… Aber nur welche von Dunkin! Doubledeluxe wäre super…“ „Klar…“ Sam grinste. //Wusst ich’s doch, dass er Dunkins mag!// „Sag mal, Julia…“ „Hmm?“ „Isst du das noch?“, Jack deutete auf die Muffins. „Nee, kannst du haben…“, Sam schüttelte den Kopf, und Jack griff nach dem Gebäck. „Ich weiß.“ Der Rest des Schultages verging schnell. Jack zeigte Sam die Pausenräume, die Sport- und Schwimmhallen, die Klassenräume und erklärte ihm einige No-Gos (Wie zum Beispiel: Halte dich fern von dem James, und der Sullivan-Tusse. Die würden es schaffen, selbst deine nicht vorahndenen Hirnzellen zu zerstören.). Der Unterricht war so langweilig und zog sich wie ein Kaugummi, dass sich Sam noch nicht einmal die Namen der Lehrer merken konnte, und schon bald stand Sam wieder auf dem Parkplatz, und schaute dem Porsche hinter her. //Ich will auch…// Nur schwer konnte sich Sam zurück halten, nicht zu winken. In keinen 10 Minuten käme sein Bus, so dass er noch vor 13 Uhr zu Hause sein würde. Jack hatte ihm tatsächlich seinen Umschlag in die Hand gedrückt, auch wenn er den größten Teil des Inhalts mit sich genommen hatte, („Mein Dad will ja wissen, welchen Vollspasten ich ihm dieses Jahr als rechte Hand überlasse.“) so dass Sam nur den Stundenplan, seine Materialien-Liste, die Elterninfo und die Lehrerliste in der Hand hielt. Morgen würde er mehr Stunden haben als heute… Von gut halb 9 bis kurz nach 3 würde er in der Schule sein, und müsste sich dann nach irgendeiner AG umschauen. Es war Pflichtprogramm sich in wenigstens einem Club anzumelden, und wenn Sam Pech hatte, wäre nur der Schachclub über. Sam schlenderte in Richtung der Bushaltestelle, an der sich schon Trauben von Schülern versammelt haben. Sam stellte sich ein wenig Abseits, und beobachtete die einzelnen Schülergruppen. Cherleader, Footballer, Punks, Emos, Gothics, Normalos, Biker, typische Streber, Technik-Freaks, einige Typen die Comichefte tauschten, zwei-drei Leute die auf ihren Spielkonsolen Autorennen spielten und einige Hiphopper. Doch auch wenn so viele unterschiedliche Schülergruppen vertreten waren, fühlte sich Sam nicht wirklich dazugehörig. //Noch 5 Minuten bis zum Bus…// Sam wandte den Blick von den Schülern seiner Schule ab, und sah, dass einige Schülerinnen und Schüler der neben anliegenden Highschool sich auch der Bushaltestelle näherten. ‚Einige’ heißen in diesem Fall zwei Mädchen, beide mit dunklerer Hautfarbe, Jeans und dunkelblauem Hemden. „Hi!“ Sam schaute das größere (und wohl auch ältere, die aber immer noch ungefähr in Sams Alter war) der beiden Mädchen, welches ihn angesprochen hatte, an mit einem ‚Kennen wir uns’-Blick an, lächelte aber leicht. Ihre schwarzen, schulterlangen Haare waren leicht gewellt, und sie lächelte zurück, so dass sie Sam an irgendwen erinnerte, aber er wusste nicht genau an wen. „Hi?“ „Wir wollten nur kurz fragen, ob du dich vielleicht verlaufen hast?“ „Ähh… Ich glaube nicht?“ „Naja, weil… Die Bushaltestelle der Highschool ist auf der anderen Seite, und bisher waren wir die einzigen Zwei, die mit dem Studentenbus gefahren sind…“ „Ach so… Nein, nein. Ich gehöre hier zur Akademie…“ Sam lächelte verlegen. Es war schön zu wissen, dass sich jemand um ihn gesorgt hatte, obwohl er sie nicht kannte. „Oh, echt? Du siehst so jung aus… Ich hätte dich auch 15, oder 16 geschätzt, und nicht auf 17 oder höher…“ Sie lächelte voll auf, und auch ihre kleine Schwester (wenigstens vermutete Sam, dass das ihre kleine Schwester ist) lachte auf. „Passt schon… Bin momentan 16…“, grinste Sam auf. „Wirklich? Ich auch… Wie hast du es dann geschafft, auf die Akademy zu kommen?“ Fast schon Ungläubigkeit spiegelte sich in der Stimme des Mädchens wieder. „Äh…. Ja, ich hab `n paar Jahre übersprungen…“ „Cool.“ „Jup…“ Schweigen auf beiden Seiten. Doch Sam wollte nicht, dass ihr Gespräch endete… //Find noch etwas, was du fragen könntest…// „Und warum fährt ihr mit dem Bus hier?“ „Was dagegen?“, antwortete die Jüngere. Sam nahm die Hände schützend in die Höhe. „Nein, nein. Ganz im Gegenteil…“ //Bin ich nicht so allein in dieser Höhle voller Urzeitmenschen…// „…ich frage ja nur…“ Die Jüngere lächelte wieder: „Mir schon klar…“ //Warum fragt sie dann?// Das ältere Mädchen fuhr fort: „Unser Schulbus fährt nicht bis in unser Viertel… Aber der hier, also nehmen wir den der Studenten.“ //Möööp….// „Ah, okay… Und wo wohnt ihr denn?“ „Im westlichem Teil vom ‚New-Way’-Viertel…“ „Tatsächlich? Ich auch!“ Sam musste grinsen. Wäre er wohl doch nicht der Einzige, der an der Haltestelle ein und aus steigen würde… „Echt? Das ist genial! Sonst gibt es bei uns im Viertel keine Teenies…“ „Mhmm… Hab ich bemerkt…“ Wieder dieses Schweigen… Aber diesmal konnte Sam sich sicher sein, dass er mehr Gelegenheiten haben würde, um mit den beiden zu reden. „Wie heißt ihr eigentlich?“ Das ältere Mädchen lächelte. „Und ich dachte schon, du würdest nie fragen… Ich bin Isabella, und das ist Margie, meine kleine Schwester.“ „Moin.“, funkte Margie dazwischen. „Schön euch kennen zu lernen… Ich bin Sam.“ Alle drei lächelten sich an, und dann kam auch schon der Bus. Leicht in Gedanken zeigte Sam sein Flash Ticket nach den beiden Mädels vor, und steuerte wieder auf die beiden zu, die die Viererreihe ganz hinten in Beschlagnahm gesetzt haben. „Sagt mal, ist hier frei?“ Leicht verlegen deutete Sam auf die beiden leeren Sitze, und die Mädels nickten leicht kichernd. „Klar, setz dich!“ Gesagt getan, und Sam setzte sich neben Margie, so dass nur noch der Fensterplatz frei war. Doch das sollte nicht mehr lange so bleiben… Noch bevor die drei ein Gespräch anfangen konnten, hörten sie eine laute Stimme: „Hi-ya! Jüngsten-Flosse!“ Der James steuerte auf genau zu den dreien hinzu, und hielt auffordernd seine Hand nach oben, und alle drei ließen leicht widerwillig bei sich einschlagen, um anschließend einen Schmerzensschrei zu unterdrücken. „Hi, der James…“, murmelten sie, und der James ließ sich ohne zu fragen auf den letzten freien Sitzplatz fallen. „Mittag, Leute! Na, was haben wir denn heute vor?“ //Wir?// Eindeutig angenervt tauschten die drei Blicke aus. //Soll ich sagen, was ich mach, oder nicht…?// „Keine Ahnung. Ich hatte vor heute zum ‚Höllenfeuer’ zu gehen, und mir die STBs anzugucken…“, gab sich Isabella geschlagen. //Echt? Genial… Werde ich wohl nicht nur Jack kennen…// „Und wenn mein Dad ‚Ja’ sagt, komm ich mit!“, grinste Maggie. //Sie ist nicht zu jung für eine Bar? Hut ab; hat sich wirklich gehalten… Wie die selbstgemachte Marmelade meines Dads…// „Yeah, Leute! Wir sehen uns! Der James-Man ist auch voll mit dabei! Soll ja wieder richtig abgehen, mit den Jungs, jetzt wo die Band wieder vereint ist! Und was machst du, Sam?“ Sam sah, wie die Mädels es nur schwer unterdrücken konnten, mit den Zähnen zu knirschen. Der James war also nicht nur bei Sam unbeliebt… „Äh… Ja, also… Ich glaub ich komme auch… Wenn alles klappt und so… Ich bin zwar erst seit `nem gutem Tag hier auf der Schule, aber wie es sich anhört, soll die Band richtig gut sein… Oder?“ Mit einem Mal wurde Sam von allen dreien zu gestimmt. „Aber so was von!“, grölte der James schon fast. „Ich habe nie was besseres gehört!“, meinte Isabella begeistert, und auch die Jüngere der Schwestern schwärmte vor sich hin: „Der Lead-Sänger soll ja so was von genial sein! Er ist so cool! Und seine Stimme erst!“ Sam lächelte nicht recht wissend, was er davon halten sollte, und ließ die Eindrücke auf sich nieder prasseln. „Äh… gut… Ich versuche zu kommen… Sehen wir uns dann da?“ „Gerne, Alter! Ich bestell dir nen ‚Superman’!“ „Äh? Was ist das?“ Isabella verdrehte die Augen. „Ist der hier beliebteste Cocktail… Und man bekommt ihn auch, ohne Volljährig zu sein, obwohl da mehr Schnapps drin ist, als man ihn im Jahr trinken sollte!“ „Wie das denn?“, fragend blickte Sam die anderen an, die aber nur ratlos die Schultern zuckten. „Keine Ahnung. Ist halt so.“, kam es synchron von ihnen. Sam schüttelte leicht den Kopf. „Wisst ihr was? Ich verzichte lieber…“ „Ach, Alter! Angst vorm Kater? Da kennt der James ein paar richtig geniale Tipps…“ Das zweideutige Grinsen des Älteren machte Sam schon fast Angst, so dass er nur den Kopf schüttelte. „Nee, danke…“ Bald schon kam der Bus an Sams, Isabellas und Margies Haltestelle an, und die drei flüchteten schon fast vor dem James. „Er könnte einem Angst machen…“, murmelte Isabella. „Stimmt, Isabella…“, bestätigte Sam ihre Behauptung. „Nenn mich doch Izzy… Mich nennen sonst nur solche Typen wie der James mit ganzem Namen.“, grinste das Mädchen. „Äh? Ist gut. Kann ich machen, Izzy…“, lächelte Sam. Zu dritt gingen sie noch ein gutes Stück zusammen, doch dann verabschiedeten sich die Mädchen von Sam. „Wir müssen hier rein… Dann also bis später, hmm?“ „Klar. Ciao… Wann seid ihr denn da?“ „Hmm? …Ach so … Weiß nicht… Gegen 8? „Gut, ist okay!“ Sam winkte ihnen zum Schluss noch, hätte sich dafür aber im Nachhinein ohrfeigen können. So was war doch eigentlich nur die Masche von seinem Vater… //Und –Oh, mein Gott! - ich sah bestimmt wie der letzte Vollpfosten aus!// Sam brauchte von der Bushaltestelle zu sich nach Hause keine 10 Minuten, so dass er auch schon bald die Haustür aufschloss. Ihre Wohnung war geräumig, und sein Vater hatte ihm gesagt, dass seine Wohnung genau so aussah, als er nach dem Studium mit seinem ersten Jahr als angehender Arzt anfing. „Dad? Bin wieder da…“ „Sammyyy~!!!“ JD sprang mit ausgebreiteten Armen auf seinen Sohn zu, um ihn eine Umarmung zu schließen, was ihm auch –dank des Überraschungseffektes- gelang. „Ich bin spät dran, Sammy… Essen steht in der Küche! Komme heute Abend erst spät wieder… Lehrersitzung und so was! Etwas wichtiges, was du mir sagen musst?“, während es nur so aus JD heraus sprudelte, hüpfte er auf einem Bein rum, um möglichst schnell in seinen Schuh rein zu kommen, und zog sich gleichzeitig die Jacke an. „Ich geh heute Abend mit ein paar Kumpels aus… Weiß nicht, wann ich wieder komme.“ //Ich muss ja nicht gerade erwähnen, dass ich für `nen anderen Kerl arbeiten gehe, der andere Typ weder mein Kumpel noch eindeutig Hetero ist, und die anderen Kumpels Mädchen sind…// Prüfend blickte JD seinen Sohn an. „Ist gut… Aber komm nicht zu spät heim, hörst du? Und vergiss nicht, mir die Gilmore Girls aufzunehmen! Und mach deine Hausaufgaben!“ „Ist gut… Vergiss deine Tasche nicht! Und erzähle ihnen nicht, dass dir das Justin gesagt hat!“ Ja, Justin das Einhorn lebt immer noch in der Familie Dorian, und Papa-Dorian verbringt immer noch einen großen Teil seiner Freizeit mit seinem Einhorn. „Oh, Menno!“, schmollte JD, doch Sam grinste nur. „Ciao, Daddy! Hab dich lieb!“ „Ich dich auch!“, hörte Sam noch, und -schwupp- war die Tür zu geknallt. //Guuuut… Jetzt beeil dich… Dein Bus zum Sacred Heart fährt in einer guten dreiviertel Stunde…// (1) Natürlich war es einer mit Druckknopf. Die mit Drehverschlüssen kann Familie Kelso ja nicht ausstehen, hmm? (2) Natürlich alle samt von Ikea x) Soooo.... Das war Kapi 2, schneller und länger als geplant. Das nächste wird wohl etwas länger auf sich warten lassen, und wohl auch nicht ganz soooo lang sein... Zu dem wird das nächste noch von Sam handeln, aber das darauf wird dann unserem großem Dr. Cox gewidmet sein... Reviews & Favos gerne gesehen Bis nächstes Mal ;) *noch die versprochenen Kekse verteil* Byeee~ Kapitel 3: Sein Besuch in meiner Vergangenheit ---------------------------------------------- 3. Sein Besuch in meiner Vergangenheit Sam hatte sich beeilt. Er hatte die Pfannkuchen von seinem Dad im Stehen gegessen, sich dabei umgezogen, seine Tasche umgepackt, und die Begriffserläuterung von ‚Tuberkulose’ (einer Lungenkrankheit) aus Wikipedia ausgedruckt (1), und sein Portmonee aufgefüllt, damit er später die Donats kaufen konnte. Nun war er schon in seinem Bus, und recht glücklich darüber, dass es kein Schulbus war. „Nächster Halt: Das Sacred Heart Hospital!“, ertönte die weibliche Stimme aus dem Lautsprecher mechanisch, so dass Sam sich schon mal an der Tür aufstellte. Ansonsten fuhren nur alte Menschen mit der Buslinie, und einige stiegen auch aus, um sich ihre ‚Wehwehchen’ untersuchen zu lassen, doch die meisten blieben sitzen, und unterhielten sich über Golf, Stricken und ‚die Jugend von heute’. Sam stieg hinter einer älteren Frau aus, und steuerte wie sie auf das Krankenhaus zu, obwohl er sie noch bevor der Bus weiter fuhr, um mehrere Meter überholt hatte. Er schaute kurz auf seine Uhr, um festzustellen, dass er noch gut eine Viertelstunde Zeit hätte. //Genügend Zeit, um Dr. Cox zu suchen…// Sam atmete noch kurz durch, und versuchte seinen Puls, der wie wild rum sprang, in den Griff zu bekommen, was ihm auch mehr oder minder gut gelang, bevor er durch die Glastür rein ging. //Ganz ruhig… Das packst du!// Sam ging auf die überfüllte Rezeption zu, war sich aber schnell im Klarem, dass wenn er sich hier anstellen würde, er die nächste Stunde nur mit Schlange-Stehen verbringen würde. //Uaahh…. So viel Zeit haste auch nicht! Lass dir was einfallen!// Keine drei Meter von Sam entfernt, stand eine Jungaussehende Ärztin, wobei sich Sam trotzdem sicher war, dass sie im Alter seines Vaters ist, und blätterte gelangweilt in einer Patientenakte herum. //Trau dich!// „Ähmm… Entschuldigen Sie, Dr….“, Sam schaute auf das Namensschild der Ärztin: „…Ried.“ „Ja, bitte?“, fragend blickte Dr. Ried auf, und lächelte ein typisches Ärztelächeln. „Oh? Suchst du die Kinderstation? Die ist...“ „Nein, nein! Ich suche einen Arzt hier…“ „Oh! Ich bin eine Ärztin hier!“, unterbrach sie ihn, und war schon fast erstaunt über sich selbst. //Was für eine selbstzentrische Egoistin…// „Ich bin aber auf der Suche nach einem bestimmten Arzt… Dr. Cox, sein Name.“ „Oh… Der ist an der Schwesternstation… Da muss ich auch hin… Willst du mitkommen?“ „Gerne, Dr. Ried…“ Schon ging sie mit ihren Stöckelschuhen, mit geschätztem zehn Zentimeter Absätzen, voraus, und Sam folgte ihr. „Oh… Sag mal: Wie heißt du eigentlich?“ „Sam.“ //Perry Gilligan Dorian.// „Oh- Ich bin Dr. Ried.“ //Ach, wirklich? Wäre ja nicht so, als ob ich dich gerade so angeredet hätte, oder so…// „Schön sie kennen zu lernen!“ „Oh! Ich weiß…“ //Ich verbessere: Selbstverliebte, egozentrische Egoistin. Mit einem Hauch von einer Spielzeugpuppe…// „Ohh… Sag mal: Warum musst du eigentlich zu Dr. Cox? Ist ja nicht so, als ob ich neugierig wäre…“ //Und wie du das bist…// „…aber wenn du einer seiner Patienten bist, muss ich dir sagen, dass er dir wie mir –vor allem dir- den Kopf abreißen wird, weil er gerade genug um die Ohren hat.“ Sam lächelte unwissend, ob er die Aussage für bare Münzen nehmen könnte. „Ähh… Nee… Ich spiele den Ersatzmann für Jack Cox, seinen Sohn.“ Mitleidig schaute Dr. Ried ihn an. „Oh… Tut mir Leid für dich…“ //Danke! Fühle mich gleich viel besser!// „Aber ist Jack überhaupt wieder in San Difrangeles?“ Sam nickte. „Mhhmm.“ Als ob das eine Einladung zum Weiterreden wäre, sprach sie weiter: „Der letzte Halbpraktikant, wie Dr. Cox es nennt, wurde von eben diesem, genau wie der Vater des Jungen, gehasst. Man munkelt, dass der Sohn nun ein sehr beliebtes und berühmtes Selbsthilfe-Unternehmen für coxische Opfer gergründet hat, und während wenigen Wochen eine halbe Millionen Dollar verdiente! Und das mir einem Stundenlohn von noch nicht mal zwei Dollern! Aber das sind nur Gerüchte… Genau so, wie dass er sich aufgehängt hatte…“ //Macht mir obwohl es ‚nur ein Gerücht’ ist, trotzdem Angst…“ „Ach… wird schon…“ //Oder auch nicht…// „Nun gut, da vorne ist er…!“, meinte Dr. Ried, und zeigte auf einen Mann im Arztkittel, der Sam auf mehrere Weisen an Jack erinnerte. Zumal wäre da die fast gleiche Frisur, das anliegende Hemd (diesmal aber in weiß), das ähnlich kantige Gesicht, die hohe und dürre, aber doch muskulöse Figur, und vor allem die kleinen Fältchen um seine Mundwinkel, während er eine braunhaarige Frau anschrie. //Genau die gleiche Mimik hatte Jack auch, als er den Direktor an brüllte…// Dr. Ried war inzwischen schon wieder weggegangen, und Sam schaute auf seine Uhr. //Noch gut drei Minuten…// Sam lauschte zwar nicht gerne (//Okay, okay: Ich gebe es zu: Tu ich doch!//), aber bei deisem lautstarken Gespräch nicht mit zu hören, war fast unmöglich. „Nein, Jordan! Es gibt mehr als einen guten Grund, warum ich Jacks Zimmer nicht in Jennifers Zimmerfarben streichen werde!“ „Ach ja, Perry? Nenne mir einen, der nicht ‚Buhuuu! Mein Rücken tut weh! Ich werde sterben!’ heißt!“ Dr. Cox biss sich auf die Lippen, und verschränkte die Arme. „Jordan; Falls es dir nicht aufgefallen ist: Jack ist ein Rock hörender, Football spielender, Acht Mann auf einmal verprügelnder JUNGE, der so was von hetero ist, dass er noch nicht mal Muffins von Schwulen isst! Es tut mir jetzt auch seeeeeeehr Leid, dass deine Schwulen-Erziehung so was von fehlgeschlagen ist, aber nur, weil du als Notlösung bei mir und den Kindern wohnen wirst, werde ich Jack nicht dazu zwingen, mit Barbies zu spielen, und Ballet zu tanzen!“ //Fürs Protokoll: Noch zwanzig Sekunden!// „Das verlange ich auch gar nicht von dir, Perry! Du sollst MIR erlauben, ihn dazu zu zwingen!“ //JETZT!// „Entschuldigen Sie…?“, unsicher unterbrach Sam ihren Redefluss. //Und es passierte etwas Seltsames; Den Hass, den sie gerade noch gegeneinander ausgelassen haben, bündelten sie, um ihn gegen mich zu richten…// „WAS?!“, fuhren sie beide Sam gleichzeitig an. //MIEP!// „Ich bin…“ „BA!“ Bevor Sam sich vorstellen konnte, unterbrach Dr. Cox ihn auf eine altbekannte Weise. „Weißt du was, Rookie? Mir e-g-a-h-a-a-a-h-a-a-l! Renn, und hol mir `nen Kaffee! Viel Zucker, keine Milch! Hop-hop-hop! Renn, Rookie, RENN!“ Dr. Cox und Jordan sahen den neuen Halb-Praktikanten wie er panisch los rannte, um Kaffee zu holen. Beide grinsten, und Dr. Cox lachte auf. Doch schon grinste Jordan ihn diabolisch an. „Rookie?“, fragte sie leicht spöttisch. „Umgangssprachliches Englisch für ‚Neuling’.“ (2) „Du magst ihn.“ „Wa-? Wie kommst du denn –fälschlicher Weise- darauf, Ex-Hexe des Ostflügels?“ „Es ist lange her, dass du jemanden als ‚Neuer’ bezeichnet hast…“ „Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst?“ „Es ist 14 Jahre her!“ Dr. Cox biss sich auf die Lippen, und schaute seiner Ex-Frau hinter her, als diese immer noch teuflisch grinsend ging. Fast schon knurrend ging Dr. Cox zur Schwesternstation, und griff wahllos nach einer Akte. //14 Jahre…// Dr. Cox hätte nie geglaubt, dass es so kommen würde: Nachdem John Dorian, der beste Arzt, den Dr. Cox je ausgebildet hatte (//Je ausbilden konnte, kann und können wird…//), sein Leben verlassen hatte, fing er an, ihm zu fehlen. Anfangs hatte Percival sich damit abfinden können, jemand anderen zu dissen (In diesem Fall: diverse, angehende Ärzte, Dr. Turk, Dr. Ried, einen Haufen Patienten, das Kioskmädchen, seine Schwester, die Schwester seiner Ex-Frau, die Tochter der Schwester seiner Ex-Frau, Dr. Quinlann, Dr. Quinlanns Sohn, Dr. Bartfrazé/Bartfratze, und an dieser Stelle könnte man die Liste beliebig lang weiter führen…), doch gab ihm keiner das bestimmte ‚Flachzangen’-Feeling. Dr. Cox hatte bisher nur eine Person wirklich vermisst. Und das war Ben, sein bester Freund… Und jetzt noch seine persönliche Flachzange. Die Flachzange, die er acht Jahre lang gehasst hatte //Versucht hatte, zu hassen…// „Perry! Sagen Sie nicht, dass sie ihren neuen, persönlichen Sklaven wieder nicht ausstehen können?!“, fragte Carla Turk leicht schnippisch. Ja, das war Carla; Nur sie wagte es, Dr. Cox anzusprechen, wenn er wütend ist… //Neben der Flachzange…// Aber dieses Mal war Percival Ulysses Cox nicht wütend. Er war traurig, melancholisch und etwas in Selbstmitleid versunken, obwohl auch er wusste, dass diese Stimmungen nicht vom ‚wütend sein’ bei ihm zu unterscheiden waren. Er wusste auch, dass er sich durch einen guten Witz retten könnte, aber genau so gut wusste er, dass es zwecklos war, Carla anzulügen. „Nein. Natürlich nicht… Er heißt mit zweitem Namen Perry.“ „Hmm? Sagen Sie nicht, Sie hätten Smalltalk betrieben?!“, ungläubig starrte die Latina ihn an. „Um meinen Willen! NEIN! Mein Jack hat mir den größten Teil seiner Schulakte gebracht!“ „Größten Teil?“ „Halt dieses Anfangsgelabber… Vorname, Alter, Wohnort, schulische Ausrichtung, Vermerke…“ „Und? Was steht drinnen? Außer, dass er mit zweitem Namen Perry heißt, Dr. Perry?“ „Dass er Sam Perry Gilligan heißen soll, 16 ist, sein halbes Leben in Deutschland lebte, fast jährlich diverse Hauptrollen im Schultheater spielte, und zu dem noch zwei Jahre lang im ‚König der Löwen’-Musical die Hauptrolle spielte… Wie hieß der Löwe gleich noch mal?“ Ja, Dr. Cox kannte ‚Den König der Löwen’. Oft genug hatte er sich den Lieblingsfilm seiner Tochter mit ihr angeschaut, und als Jack klein war, konnte Perry den ganzen Film auswendig zitieren. //Verdammtes Hörspiel in der Dauerschleife!// So oft hatte er es sich anhören müssen, doch trotzdem konnte er sich nicht mehr an den Namen erinnern… „Simba?!“, fragte Carla mit großen Augen, und schaute Dr. Cox schon fast hoffnungsvoll an. „Ja! Simba, Kimba, Nimba, ‚Fang-jetzt-bloß-nicht-zu-quietschen-an’-ba… Ist doch alles das Gleiche!“ Aber Carla fing an zu quietschen, und erzählte die Neuigkeit vom Simba-Neuem auch gleich Elliot, die gerade vorbei kam, so dass die beiden sich gegenseitig festhielten, auf und ab sprangen und quietschten. Dr. Cox seufzte genervt auf. „Weiber… Verstehe sie wer Will…“ //Gut, dass ich nicht Will bin…// Dr. Christopher Duncan Turk wurde wie magisch vom Gequietsche seiner Frau und seiner besten Freundin angezogen. „Hey, Baby! Was hab ich verpasst?“, unterbrach die Stimme des Chirurgen das Gequietsche für eine kurze Zeit, und für diesen –auch nur kurzen- Augenblick war Dr. Cox Turk dankbar. „Dr. Cox neue linke Hand spielte Simba im ‚König der Löwen’-Musical, Schatz!“ „Ist nicht wahr!“ //Und so hüpften alle drei Tortentänzer quietschend, kreischend und freuend bis der böse Onkel Cox kommt…// Eigentlich wollte Perry ja sofort den ‚bösen Onkel’ spielen, doch kam ihm der süße Geruch eines heißen Kaffees in seine Nase. „Dr. Cox? Ihr Kaffee…“ „Wurd’ ja auch Zeit, Rookie…“ //Hach ja… Mach dich auf deine erste –wie es Jacks Freunde nennen- ‚Cox-spezial-Tirade’ gefasst! …Wundert mich sogar, dass die das Wort Tirade aussprechen können…// Ja, Dr. Cox hatte schon vor Jahren damit angefangen, seine Straff- und Aggressionsabbaupredigten systematisch zu verteilen… Und die erste eines jeden Neuen war, dass wenn sie ihm einen heißen Kaffee brachten, und ihn aus eigenen Sicherheitsgründen am Henkel trugen, um sich nicht zu verbrennen, hielt er ihnen einen Vortrag darüber, dass es unverantwortlich ist, dem Chefarzt seinen Kaffee so in die Hand zu drücken zu wollen, dass er sich unweigerlich an ihm verbrennen würde, da ja nur er einen sterbenden Patienten im Notfall retten könnte, was von den Neuen nicht wirklich zu erwarten war… Innerlich grinsend drehte sich Dr. Cox schadenfroh zu Sam um. //Mist!// Perry hatte schon die Arme verschränkt, sein grimmiges Gesicht aufgesetzt, und sogar schon den Mund offen gehabt, hatte aber keinen Grund, Sam an zu brüllen. Dieser hatte seine Pulloverärmel hoch über die Hände gekrempelt, und hielt die weiße, dampfende Tasse durch den Stoff so fest, dass der Henkel zu Perry zeigte, und Sam sich trotzdem nicht verbrennen konnte. //Ich hätte ihm sagen sollen, dass er sich erst umziehen muss! Hmmpff…! Böser, blöder, dummer Cox! Bist schon zu dumm geworden, um einfache Tiraden zu verfassen!// Leicht säuerlich nahm Dr. Cox den Kaffeebecher und murrte: „Hörst du diese quietschenden Idioten?“ Sam nickte unsicher, da er nicht wusste was Dr. Cox vorhatte. „Und gleich wirst du hören, wie der Messias Cox sie zum schweigen bringt…“ Mit diesen Worten stellte Dr. Cox seinen Kaffeebecher ab, und stapfte zu den zwei hüpfenden Ärzten und der Schwester. Dort fing er auch an zu hüpfen, und quietschte: „Yay! Die Person, die in den nächsten 20 Sekunden nicht arbeitet, hat sich freiwillig zu einer unbezahlten Doppelschicht erklärt! Wuuhuuuu!“ Perry riss die Arme in die Luft, und jubelte, doch Dr. Turk und Dr. Ried waren so schnell verschwunden, dass er schwören könnte, dass sogar sein Porsche dagegen alt aussah, wenn Jack mit ihm (unerlaubterweise) Autorennen fuhr… Nur Carla hatte die Hände in die Hüfte gestemmt, und schaute Dr. Cox mahnend an. „Juhu?“, fragte dieser unschuldig wie ein Lamm. „Können Sie uns nicht einmal freuen lassen?!“ „Können Sie nicht einmal ihre Arbeit machen, ohne zu quietschen und zu springen?“, äffte Dr. Cox die Krankenschwester nach, worauf diese hin seufzte. „Sie wissen selbst, dass derartige Fröhlichkeit schon seit einigen Jahren hier nicht mehr herrschte… Tun Sie es nicht für deren gutes Gefühl, sondern für meins…“ //Einige Jahre? 14, um genau zu sein…// „Pah!“, meinte der Chefarzt beleidigt. Jetzt konnte er den Neuen nicht anbrüllen UND Carla hatte auch noch Recht! „Dann seien Sie wenigstens so freundlich, und zeigen Rookie die Umkleide!“ Carla lächelte siegessicher, bevor sie sich zu Sam umdrehte. „Komm, Simba! Carla zeigt dir die Umkleide!“ Leicht stutzig fragte Sam noch „Simba?“, folgte ihr aber sofort. //Disney-Namen… Wie vor 14 Jahren… Ob es ihr wohl überhaupt auffällt?// Eigentlich hatte Dr. Cox ihn ja vergessen… //Ihn vergessen wollen.// Und auch wenn sich durch sein Abtreten vieles verändert hatte, klappte es anfangs ganz gut… Jahrelang verschwendete er keinen Gedanken an ihn, und auch die Crew versuchte wenigstens bei der Arbeit ihn nicht zu erwähnen. Warum er gerade jetzt an ihn denken musste? (3) Das wusste er selbst nicht… Vielleicht, weil nun ein Einhorn in der Kinderstation an die Wand gemalt wurde… Vielleicht, weil es nun genau 14 Jahre und zwei Wochen her ist, seit dem JD das Krankenhaus verlassen hatte… Oder vielleicht, weil es auf den Tag genau 13 Jahre sind, an dem Dr. Cox seinen Abschiedsbrief gefunden hatte… Den letzten Brief, den John je geschrieben hatte… Es war paradox. Perry kam eines Samstags spät nachts nach Hause, und das erste, was er erblickte, war seine aufgebrochene Wohnungstür. Die Kinder waren mit Jordan bei ihren Großeltern, so dass Jordan schon mal nicht als Täter in Frage kam. Wie Dr. Cox nun halt so war, ist er, ohne einen Hauch von Vorsicht, einfach in seine Wohnung einmarschiert, hat sich einen Scotch genommen, und ihn erstmal geleert. Jetzt erst blickte er sich um. Nirgendwo konnte er eine Veränderung der Wohnung feststellen, so dass es wohl entweder nur sehr vorsichtige Einbrecher, oder eben keine sein konnten, so dass Percival die ganze Sache nur für einen dummen Jungenstreich hielt. Als er sich gerade dazu entschied, die Sache auf sich zu beruhen lassen, und erst einmal in Ruhe Football zu gucken, fand er einen weißen Umschlag unter der Fernbedienung, und konnte sich nicht daran erinnern, ihn je einen Umschlag dort abgelegt zu haben. Seufzend, und sich still über den Brief ärgernd, öffnete er den Umschlag, und hielt neben dem eigentlichen Brief auch noch einen Schlüssel in der Hand. Verwirrt begutachtete er ihn erst, bevor er sich dem Zettel widmete. In kugeliger, ordentlicher, fast schon weiblicher Schrift stand drauf: Lieber Perry, Lange her, als wir uns das letzte Mal sahen, und es bricht mir das Herz, dass wir es nicht mehr tun werden. Es hat mich viel Überwindung gekostet, aber ich habe mich entschieden: Ich werde euch verlassen. Kein Abschied für immer, denn ihr werdet mir irgendwann folgen. Doch bis dahin bleibe ich alleine da oben, und werde auf euch warten. Grüßen Sie mir die anderen. In Dankbarkeit, Ihr Schüler John Dorian, aka Flachzange P.S.: Sorry, wegen der Tür… Anbei liegt der Schlüssel meiner Wohnung. Suchen sie sich dort einfach eine aus! Ich brauch sie ja jetzt nicht mehr… Dr. Cox hatte den Kopf geschüttelt, sein typisches Grinsen aufgesetzt, und den Brief zu Boden fallen lassen. Er hatte den geschriebenen Worten nicht geglaubt. Er hatte gedacht, dass es einer dieser Flachzangenscherze wäre… //Vielleicht war das mein Fehler… Vielleicht, wenn ich sofort gefahren wäre, hätte ich ihn noch abhalten können…// Am Montag, als Dr. Cox wieder zur Arbeit kam, wurde JD schon vermisst. Seit Freitag hatten weder seine besten Freunde Turk und Carla, noch seine Ex-Freundin Elliot, noch sein Bruder was von ihm gehört. „Vielleicht ist er mit seinen Sohn weggefahren?“, hatte irgendwer vermutet, und damit gaben sie sich vorzeitig zu Frieden gegeben. Als drei Wochen später JD immer noch nicht wieder gefunden war (und ihm Turk, Elliot und Carla so tierisch mit ihren Sorgen auf die Nerven gingen), erwähnte er den Brief, mit einer solchen Selbstverständlichkeit, und mit dem Glauben, dass wohl jeder von ihnen so einen Psychoteil von Brief bekommen hätte. Aber –nein- Dr. Cox war der Einzige, der einen bekommen hatte, und wie es sich später herausstellte, der Einzige, der nun einen Schlüssel für JDs Wohnung hatte. Nach ewigem Gerenne, zwischen einem Experten zum nächsten, bekamen sie die vernichtende, aber doch so logisch klingende Antwort: ‚John Dorian hat Selbstmord begangen.’, hieß es. Und als die Polizei wenig später, eine ‚nicht identifizierbare, ungefähr vier Wochen alte, männliche’ Wasserleiche gefunden hatte, konnten alle davon ausgehen, dass die Experten Recht hatten. Dr. Cox hatte sich betrunken. Selbst während der Trauerfeier hatte er einen Scotch nach dem nächsten geköpft, und als er dran war, um JD die letzte Ehre zu gestatten, trank er einen heftigen Schluck Gin, bevor er sich räusperte, und meinte: „Also wirklich, Flachzange! Du hast oft versucht mich zu verarschen! Aber dieses eine Mal, hast du’s wirklich geschafft! Bravo! Applaus für die Flachzange!“ Ob wer anderes neben ihm geklatscht hat, weiß er nicht mehr. Nur was er weiß, ist, dass seit dem an, niemand mehr so im Krankenhaus gelacht hatte, wie es bisher üblich war. Es kamen und gingen viele Leute, Ärzte, Patienten, aber keiner von denen hatte es geschafft, die Krankenhauscrew, vor allem die, die JD kannten, dazu zu bringen, sich wieder so freuen zu können, wie es üblich war. JD war die Ikone der Freude, der Fröhlichkeit, der Hoffnung, des Mutes, des Risikos, des Nachvorneschauens gewesen, und nun, wo er aufgegeben hatte, hatte keiner mehr die Hoffnung, in Zukunft auch nur annähernd so glücklich zu werden, wie er es zu seinen Tiefpunkten war… Und nun war einfach ein neuer Halb-Praktikant reinmarschiert, und sogar für die, denen JD am Vertrautesten waren, war alles wieder in Ordnung?! Ja, für alle… Nur Dr. Cox nicht. „Dr. Cox?“, Sams Stimme durchbrach die melancholische Stimmung des Arztes. Sam hatte sich inzwischen umgezogen, und man konnte sagen, was man wollte, aber das Blau von Sams Aufzug stand ihm, und passte wie an gegossen. Der Ältere schaute ihn nur flüchtig an, und meinte sarkastisch: „Super, Rookie, dass du auch schon da bist! Hast du auch schon dein Schmuckkästchen versteckt? Jaaaaa? Dann ist ja alles prima! Und jetzt: Halt das, nehm’ den Kaffee mit und komm!“ Dr. Cox drückte Sam eine Akte in die Hand, und ging mit einem Schritttempo, welches Sam schon von Jack aus kannte, voraus. Sam fackelte nicht lange, bevor er den Kaffeebecher an sich riss, und hinter dem Arzt her lief. „Also… Hat Jack dir gesagt, wozu du hier bist?“ Sam schüttelte den Kopf. „Gut, dann fass ich kurz zusammen: Kaffee holen, Kaffee tragen, Kaffee wegbringen, Akten holen, Akten tragen, Akten wegbringen, Testergebnisse holen, Testergebnisse tragen, Testergebnisse wegbringen, Medikamente holen, Medikamente tragen, Medikamente wegbringen, was anderes holen, was anderes tragen, was anderes wegbringen, zu gucken, was der große Messias Cox macht, daraus lernen, mich bei den Patienten loben, mich –oder wen anderes- bei ihnen ankündigen, und sie beruhigen. Noch fragen?“ „Nein, Sir.“ //Doch! Wollen sie mir wirklich sagen, dass sie das nicht alleine könnten?// „Gut, Rookie… So… Der nächste Patient hat ’ne harmlose Appendizitis (4). Und nun beweis was du kannst, in dem du ihm erklärst, was das ist, und sagst, dass Dr. Turk gleich kommt, um den Einsatz zu erklären. Kriegst du das hin, OHNE dir in die Hose zu machen?“ „Ja, Sir.“ //AAAAAHHHH! Nein! Natürlich nicht! Ich will noch nicht sterben!// Dr. Cox blieb vor dem Patientenzimmer stehen. „Sonst noch fragen, Rookie?“ „Ähh…“ //Frag was! IRGENDWAS!// „…Wie heißt der Patient, Doktor?“ Dr. Cox grinste leicht. „Gute Frage. Joe Harrison. Und jetzt; Husch!“ Mit diesen Worten öffnete er die Tür, schubste Sam fast schon hinein (was Sam auch irgendwie bekannt vorkam…), und schloss abschließend die Tür hinter ihnen. Im Patientenzimmer selbst lag ein Mann um die 80 im Bett, und kam Sam mit seinem herzlichen Lächeln sofort sympathisch vor. „Guten Tag, Mr. Harrison! Dr. Cox kennen sie wahrscheinlich schon, und ich bin hier der neue fast Praktikant Sam.“ „Tagchen, Dr. Cox! Gut sehen sie aus! Und Hey, Sam! Schön, dass sich schon so junge Leute um ihre, und die Zukunft der anderen, sorgen! Freut mich, dich kennen zu lernen, Sam!“ Der ältere Herr lachte, und Sam lächelte zurück. „Die Freude liegt ganz auf meiner Seite!“ //Läuft doch alles prima!// „Gut, Mr. Harrison… Ich soll ihnen was, zu ihrer Blinddarmentzündung erzählen…“ „Aber… Ich habe keine Appendizitis! Ich habe seit knapp 40 Jahren noch nicht mal mehr einen Blinddarm!“, meinte der Patient eben so verwirrt, wie geschockt. //Oh… Mein… Gott! NICHTS läuft prima!// Ein kurzer Blick zu Dr. Cox, der diabolisch grinste, kicherte und sich die Hände rieb (//und sich auf ein Mal Teufelshörner wachsen ließ, und extra für Sam das Fegerfeuer anheizte//) verriet Sam, dass der Mann nicht log, und Dr. Cox wohl geplant hatte, Sam auf laufen zu lassen. //Okay… Improvisier, wie auf der Bühne!// Sam ließ sich //hoffentlich// nichts von der Verzweiflung, Panik und Angst anmerken, lehnte sich zum Patienten, und sagte ihm im Flüsterton, aber trotzdem noch gerade so laut, dass Dr. Cox es hören konnte: „Pssssch! Ich weiß, Mr. Harrison… ICH weiß das, von der Sekunde aus, von der ich sie das erste Mal gesehen habe (//vor keinen 5 Minuten…//). ABER, Mister, böse Zungen haben behauptet, dass Sie verrückt wären… Und Dr. Cox soll das bewerten, nur ist das immer ein bisschen schwierig… Und deswegen bin ich mitgekommen, um ihnen zu helfen, okay? Sie beantworten einfach meine Fragen, und dann wird das alles schon klappen, okay?“ //DAS war die dümmste Idee, die du je hattest, Vollidiot! …Neben der, dass du deine Socken mit Kaugummi stopfen könntest…// Doch Sam hatte Glück: Mr. Harrison glaubte ihm sofort, doch Dr. Cox war weniger begeistert. Sein Grinsen wich wütend zusammen gekniffenen Lippen, und er kreuzte abwartend die Arme, vergaß aber nicht, Sam von hinten mit seinen Blicken zu durchstechen. „Ah…. Gut, verstehe… Danke…“, flüsterte der Patient nickend zurück, so dass Sam sich wieder zurück lehnte. „Also gut, Mr. Harrison… Wenn Sie also keine Appendizitis haben (//Hey, nur so am Rande… Der Typ ist gebildet! Nur wenige kennen den Fachausdruck für ‚Blinddarmentzündung’…//), was haben Sie dann?“ „Cholelithiasis (5), mein Lieber!“ //Boah… Noch mehr Fachworte… Der Typ hat wohl ’n Lexikon auswendig gelernt, um hier anzugeben…// „Soso… Cholelithiasis… Wissen sie denn, wie sie entfernt werden, Sir?“ „Natürlich, mein Bester! Müssen die Gallensteine raus, dann wird die komplette Gallenblase operativ entfernt. Alternative Methoden wie das Zertrümmern der Steine – dieses Verfahren wird bei Nierensteinen genutzt – bringen meist nichts, weil die Gallenflüssigkeit zu zäh abfließt. Dadurch bleiben die Teilchen in der Gallenblase liegen. Auch die Auflösung speziell der Cholesterinsteine mit Medikamenten ist nur im Einzelfall erfolgreich. Vor allem besteht die Gefahr, dass sich erneut Steine bilden, aber das wissen sie wahrscheinlich schon, mein Bester, hmm?“ //Oh, mein Gott… Der Alte hat’s wirklich drauf… Die meisten klammern sich am Zertrümmern fest…// „Ähh… ja, natürlich… Aber; Haben sie Angst davor?“ „Haben sie Angst, vor jemanden, der vielleicht nur ein Viertel so alt ist, wie sie?“ „Nein, eigentlich habe ich keine Angst, vor Vierjährigen…“ „Und ich habe keine Angst vor Typen, die studiert haben, um andere aufzuschlitzen… Das habe ich gemacht, als ich noch nicht mal wusste, wie man eine Schleife bindet! Zwar nicht gerade freiwillig… Krieg ist nicht freiwillig…“ //Gut, er hat eindeutig keine Angst!// „Schön… Brauchen sie sonst noch was?“ Der ältere Herr schüttelte den Kopf: „Nein, danke.“ „Gut, dann… Wenn Dr. Cox ihnen nichts mehr zu sagen hat, wär’s erstmal…“ Und Dr. Cox hatte etwas zu sagen (//oder besser gesagt zu keifen//), zwar nicht zum Patienten aber trotzdem: „Nein, das wär’s! Komm, Rookie!“ Wieder schubste Dr. Cox Sam aus der Tür, ergriff den Kaffee, trank einen Schluck, und schaute Sam grimmig an. Es wäre gelogen, wenn man sagen würde, dass die gesamte Krankenhausbelegschaft NICHT zu geguckt und geschaut hätte, als die beiden im Patientenzimmer waren. Die meisten von ihnen hätten Sam jetzt gerne gratuliert, doch machte Dr. Cox einen solchen Eindruck, dass er den nächsten umbringen würde, der näher kommt, so dass sich keiner traute. Sam kaute nervös auf seinen Lippen herum. Er wusste, dass Dr. Cox erwartet hatte, dass Sam Panik bekommt (//Ist ja nicht so, als hätte ich keine bekommen… Nur muss ich mir das nicht gleich ansehen lassen, oder?//), verzweifelt rumstammelt, sich Hilfe suchend umschaut, ihn um Hilfe bittet oder gleich alles zusammen. Aber war es nicht eigentlich ein Zeichen für was Gutes für Sam? Hieß das nicht, dass er Patienten auch unter Stresssituationen beruhigen konnte? Endlich sagte Dr. Cox etwas: „Du machst mich wütend.“ Es war kein Vorwurf, eher eine Feststellung, die in einer Tonlage gesprochen wurde, als wäre es so offensichtlich, dass es sogar ein Blinder mit Krückstock ertasten könnte. Sam fühlte sich wie von einer Klippe gestoßen. Er wollte etwas sagen, fragen warum es wäre, aber er kam nicht dazu, denn bevor er etwas fragen konnte, drückte der Arzt ihm schon seinen Kaffeebecher in die Hand. „Hol mir ’nen Kaffee, aber pronto!“ Sofort lief Sam los, und hätte der Hausmeister Ted nicht vorher dazu gezwungen, den Boden zu wischen, würden Staubwolken hinter ihm erscheinen… Die restliche Zeit über sprach Dr. Cox nicht viel mit Sam (Fürs Protokoll: „Na, endlich!“, „Halt das!“, „Bring das weg!“, „“Hol mir das da!“, „Rookie, Rookie, Rookie!“, „Mach mal hinne!“, „Beeil dich! Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!“, „Nein!“, „Ruhe!“, „Denkst du!“, „Silence! I’ll kill you!“ (//Mein persönlicher Favorit… Hättet ihr gedacht, dass Dr. Cox ‚Achmed the dead terorrist’ kennt, und sogar perfekt nach machen kann?//)), doch Sam tat das, was ihm befohlen wurde. Er sprach selten mit den Patienten, da er meist zwischen den Zimmern her lief, und wenn er doch mal etwas länger als 30 Sekunden in einem Patientenzimmer war, schaute er meist nur zu, was Dr. Cox machte, bis eben dieser sagte: „Mittagspause. Gehe von mir aus zu Schwester Turk, die hat bestimmt die überaus große Lust -die mir gerade fehlt- dir die Cafeteria zu zeigen. Also, kusch dich!“ //Hö? Kuschen? Kann man das essen?// „Wie bitte?“ Dr. Cox seufzte, verkreuzte die Arme, und sprach langsam und herablassend: „Aaaalsooo… Du nimmst ein Bein, und setzt es vor das andere –bestmöglich in entgegen gesetzte Richtung von meiner Person- und ziehst deinen Körper mit dir. Und wenn man das ganz oft macht, nennt man das ‚gehen’. Noch mal, ich wiederhole, damit auch du dir das merken kannst: geeeeeheeeeen. G-E-H-E-N. Und das machst du so schnell wie dich deine Patschefüße tragen können, damit man das ‚rennen’ -‚reeeeenneeeeeen’- nennen kann. R-E-Doppel N-E-Noch mal N. Und mit dieser neu erlernten Fähigkeit bewegst du dich so schnell wie möglich zu Schwester Turk, und fragst sie, ob sie dich in die Cafeteria mitnimmt! Noch was?“ //Ja. Sie wissen schon, dass wenn sie diesen Vortrag nicht gehalten hätten, ich schon vor 2 Minuten weg sein könnte?// „Nein, Sir.“ „Gut. Dann ab!“ //Aye, aye, Käpten!// „Ja, Sir.“ Sam drehte sich um und ging zur Schwesternstation, doch währenddessen grinste Dr. Cox sich einen Wolf (6). //I am the champion! Der King lebt in mir! Yeah! Die Cox-Triaden hab ich noch voll drauf! Erzittert vor mir, ihr Ausgeburten der Hölle!// Sam hingegen suchte immer noch die Schwesternstation auf. //War doch hier irgendwo… Frag einfach nach dem Weg… Der Typ da war doch Dr. Turk, oder?// „Ähhm… Entschuldigen Sie, Dr. Turk, aber können Sie mir sagen, wo die Schwesternstation ist?“ //Irgendwie ist das idiotisch… Bin dutzende Male heute dran vorbei gelaufen, aber jetzt habe ich keine Ahnung mehr…// „Hmm? Wieso willst du denn zur Schwesternstation? Es ist Mittagspause! Da brauchste nicht an der Station sein, Alter!“ //Alter?// „Ähh… Ja, also ich… Dr. Cox hatte gesagt, ich soll Schwester Turk fragen, ob sie mir die Cafeteria zeigt…“ „Ah, sag das doch, Alter! Ich muss auch zu Carla, also komm einfach mit!“ Sam lächelte. „Danke.“ //Aber warum Alter?// Die beiden gingen nicht zur Schwesternstation, sondern direkt zur Cafeteria. „Also, gut… Da vorne ist Carla… Nimm dir ’n Tablett, und stell dich an. Ich such für uns alle ’n Tisch.“ „Oh, danke.“ //Obwohl ich nicht so genau weiß, ob ich neben denen sitzen will…// Sam nahm sich ein Tablett, und stellte sich an, auch wenn er nicht gerade hungrig war. //Machs einfach, um dazu zu gehören…// „Simba!“ //Das bin wohl ich…// „Ja, bitte?“, Sam drehte sich zur Stimme um, die, wie sich herausstellte, zur Krankenschwester Turk gehörte. „Komm doch zu mir nach vorne! Dann brauchst du nicht so lange anzustehen!“ „Ähh… Okay…“ Sam schlängelte sich zwischen der Menge durch, um sich hinter die Schwester zu stellen. „Na, wie gefällt dir unser Krankenhaus so?“ //Es ist alt, weiß und man könnte Angst haben, auf dem Putzmittel auszurutschen, und sich das Genick zu brechen… Aber ansonsten// „Ganz gut, danke der Nachfrage. Auch wenn ich hier wohl noch rein kommen muss…“ Die Latina lächelte. „Ach, mach dir nicht die Mühe! Hier ändert sich alles so schnell, dass man gar nicht hinter her kommen kann!“ „Oh… Na dann…“ Und dann passierte wieder was, was Sam bekannt vor kam; Dr. Cox schnappte sich zwei Tabletts, stolzierte nach vorne und stellte sich an den Anfang der Schlange direkt vor einen Anwalt, und dieser rannte vor Angst direkt wieder ans Ende der Schlange, und Dr. Cox ließ sich gewaltige Portionen Nachtisch aufs Tablett klatschen, um dann die Tabletts zu der Frau, die er vorher noch angebrüllt hatte, zu bringen, und sich zu ihr zu setzten. Carla verdrehte die Augen. „Schön, dass Sie sich auch anstellen, Dr. Cox!“ Der Angesprochene grinste, winkte zu ihr rüber, und meinte dann sarkastisch: „Kein Problem, Carla! Mach ich doch gerne!“ Die Schwester wandte sich wieder zu Sam. „Das macht er immer, wenn Jordan dabei ist…“ „Ah… Und wer ist das?“ „Hmm? Ach so, Jordan… Sie ist seine Ex-Frau und die Mutter von Jack und seiner kleinen Schwester Jennifer Dylan. Du solltest vielleicht besser Eliot –Dr. Ried- nach ihr befragen… Sie weiß besser über die momentan hier kursierenden Gerüchte bescheit.“ //Aus unerklärlichen Gründen, glaube ich, dass die Schwester eine genau so große Klatschtante ist, wie Dr. Ried… Aber egal…// „Okay.“ Vielleicht hätte Sam noch etwas gesagt, aber Schwester Turk wurde von der Cafeteriafrau gefragt, was sie den gerne hätte, und bald schon war auch Sam an der Reihe. „Nur einen Salat, bitte.“ „Sicher, Simba? Ich würde dir empfehlen, die Nudeln zu nehmen…“, mischte sich die Schwester ein. „Nein, danke. Ich hab keinen großen Hunger…“ „Dann nimm aber wenigstens den Nachtisch mit! Wenn du ihn nicht isst, wird sich mein Mann freuen!“ //…Super…// „Ja, kein Problem… Dann noch bitte einen Nachtisch.“ Die Cafeteriafrau klatschte Sam das Essen kommentarlos auf den Teller, bevor sie die nächste Person bediente. „Komm hier entlang, Simba!“, meinte die Schwester selbstsicher, und schlängelte sich durch die Menge zu dem Tisch, an dem schon ihr Mann und Dr. Ried saßen. Dr. Cox’ Tisch war genau der neben ihrem auf der anderen Seite des Ganges, und der Anwalt von vor hin, suchte sich gerade ein Plätzchen neben jemandem der wohl der Hausmeister war, einem Chirurgen, und einem Pathologen. „Guten Hunger…“, sagte Sam unsicher, und ließ sich auf den einzig leeren Platz nieder. „Gleichfalls!“, kam es eintönig zurück, und dies nicht nur von denen an seinem Tisch. Auch die Ärzte und Schwestern von den neben Tischen nickten ihm zu, was Sam ein wenig verunsicherte. „Das ist ganz normal, Simba… Hier hat man keine Privatsphäre…“, lächelte die Krankenschwester schon fast aufmunternd. „Oh, Hey, wo wir gerade beim Thema sind; Du hast wirklich beim ‚König der Löwen’ Musical Simba gespielt?“, fragte Dr. Ried mit ihrer leicht nervigen Stimme. Sam lächelte leicht. //DESWEGEN Simba! …Aber woher wissen die davon?// „Ähh… Ja, schon… Vier Jahre lang die Jugendversion, und fast zwei Jahre später dann die erwachsene Version… Aber woher wissen Sie das, Dr. Ried?“ „Oh…Unwichtig...“ //Toll…// „…Aber kannst du mir ’nen Gefallen tun?“ //Glaub nicht…// „Nenn uns doch beim Vornamen! Also, mich –Eliot-, Turk und Carla! Sonst fühlen wir uns so alt!“ //Hat wer gesagt, dass ihr nicht alt seid?// Dr. Ried (//Beziehungsweise Eliot… Das ist doch ein Männername?!//) zeigte auf ihre Arbeitskollegen, die zustimmend nickten. „Okay… Kann ich machen…“, murmelte Sam und aß etwas von seinem Salat. //Schmeckt ganz gut hier…// „Alter, sag mal; Kannste nicht mal was singen? Du weißt schon; Hier einen auf Löwenkönig machen!“, grinste Turk, und Carla und Eliot bejahten das nickend und erwartungsvoll. Sam blickte auf seinen Teller, und wurde leicht rot (was Eliot zum ‚Ohh…. Wie süß!’ quietschen brachte…). „Nicht so gerne…“, nuschelte er. Das wollte er jetzt wirklich nicht. Er sang zwar ganz gerne, aber nicht in einer Krankenhauskantine voller Erwachsener (vor allem nicht, wenn in ihr der Vater des Schwarms der Schule sitzt, und zufälligerweise auch sein ‚Arbeitsgeber’ war…). „Och... Komm schon!“, kam es nun auch von Dr. Cox’ Tisch. Natürlich war es nicht Dr. Cox, sondern seine Ex-Frau, die über beide Ohren grinste. „Als A-capella-Leadsänger wäre ich auch sehr dafür, die Qualitäten eines jungen Talentes zu hören!“, mischte sich der Anwalt von vorhin mit einer ziemlich mickrigen Stimme ein. //Die Gruppe tut mir Leid…// In der Cafeteria wurde es immer aufgewühlter und alle schienen sich auf Sam zu konzentrieren, der am liebsten im Boden versinken würde. „Komm schon, Perry! Zwing ihn dazu! Sonst melde ich Jack wirklich wieder beim Ballet an!“, hörte Sam die Stimme Jordans zu Dr. Cox gewandt, und wenn es möglich wäre, würde Sam neben seinem genervten Seufzen auch seine verdrehten Augen hören. „Rookie! Sei ein feiner Köter, und sing was, damit mein Sohn nicht weiblicher werden muss, als er ohne hin schon ist, und ich niemanden -wie zum Beispiel dich- dafür die Schuld geben muss, und ich mich dann an jemandem –wie wieder dich- abreagieren muss!“ //Schlagfertige Argumente…// Sam räusperte sich. „Okay…“ Mit einem Mal wurde es in der Cafeteria still, und Sam bekam ein Mikro in die Hand gedrückt. Verwirrt schaute er den Typen an, der ihm das Ding gegeben hat, und es stellte sich heraus, dass es wohl der Hausmeister war. Dieser zwinkerte. „Damit du dich wie auf der Bühne fühlst!“ Sam nickte langsam. „Ah, danke…?“ „Singst du jetzt, Rookie, oder muss ich nach helfen?!“, klingelte Dr. Cox’ Stimme wieder in Sams Ohren. „Äh… Was soll ich denn singen?“, fragte dieser unsicher, und versuchte mit dem Mikro auszukommen. //Verdammte Technik!// „‚Kann es wirklich Liebe sein’! Und Perry singt die weibliche Stimme!“, sagte Jordan bestimmend, und Dr. Cox wäre ihr wohl am liebsten an die Gurgel gesprungen. „NEIN! Nie und nimmer! Vorher werde ich Vegetarier und leite einen Hot-Dog-Stand, und werde drei Mal täglich Hugh Jackmann schauen!“ Würde Sam Dr. Cox besser kennen, würde er wissen, dass das wohl Dr. Cox’ schlimmste Vorstellung seines Lebens wäre, doch auch sonst war Sam jetzt nicht gerade scharf drauf, mit Dr. Cox zu singen… //Wenn es wenigstens Jack wäre- das hat sich wohl verdammt schwul angehört, oder?// „Doch, Perry, das wirst du! Sonst…“, Jordan lehnte sich zu Perry, und flüsterte ihm etwas ins Ohr, was ihn erst mal dazu veranlasste wütend etwas zu knurren, bevor er sich geschlagen zum Hausmeister drehte: „Krieg ich auch so’n Mikro? Oder muss ich mir die Kehle aus dem Hals singen?“ //Verdammt! ...Ich hab echt gedacht, Dr. Cox wäre ausdauernder!// „Ich würde auch alleine singen…“, murmelte Sam noch, in der Hoffnung etwas retten zu können. „Jetzt mach dir nicht in die Hose, Rookie! Steh auf wie ein Mann -der du nicht bist- und sing! Je schneller wir anfangen, desto schneller sind wir fertig!“ „Ist okay…“ Sam stand wie ihm befohlen worden ist, räusperte sich noch kurz, bevor er versuchte die Krankenhausgesellschaft gegen die romantische Stimmung der Musicalbühne aus zu tauschen. Und erschreckender Weise, gelang ihm das auch. Doch erstaunlicher Weise hörte er nicht nur die Musik im Hintergrund, die Schauspieler die Timon und Pumbaa spielten, und den Chor, sondern sah er auch die komplette Musicalbesatzung auf der Bühne, und er hatte sogar sein Kostüm an. Nur einen Unterschied gab es: Nala war nicht Nala. Aber auch nicht Dr. Cox… Sam sah seinen Sohn –Jack- in seiner Bikerjacke da stehen, und ihn auf seinen Einsatz abwartend an sehend. //Oh, scheiße…// Aber jetzt konnte Sam nicht mehr kneifen; Er hatte die König der Löwen Fantasie aus dem Jenseits geholt, und jetzt musste er sie zu Ende spielen! Komme was wolle! (//Oder lieber; Komme es nicht!//) Noch einmal atmete er durch, der Chor in seinem Kopf kam zum Ende, und nun war er dran, und sang mit einer ungewöhnlich tiefen Stimme, die so klang, als wenn das ganze Lied nur für sie geschrieben wäre, so zärtlich und leidenschaftlich wie schon lange nicht mehr los: „Ich will ihr alles sagen, doch wie soll sie's verstehen. Ihr sagen was geschah- ich kann es nicht- ich weiß dann wird sie gehen.“ Und nun ertönte auch Dr. Cox Stimme. Es war wirklich die seine, aber trotzdem sah Sam immer noch Jack singen. Er sang genervt, natürlich viel zu männlich für Nala, aber trotzdem konnte Sam erkennen, dass der Arzt singen konnte: [align type="right"] „In ihm ist ein Geheimnis, das er für sich behält. Warum will er nicht sein was er doch ist - ein König dieser Welt."[/align] Nun mussten beide singen, und –auch wenn Sam es für schlecht möglich gehalten hatte- war ihm das noch unangenehmer als ohne hin schon, doch gefiel ihm der Anblick Jacks in seinem Tagtraum. (//Miiiep! Ich hab heute wohl ’nen verdammt schwulen Tag!//) [align type="center"] „Kann es wirklich Liebe sein? Im sanften Abendwind. Die Harmonie voll tiefer Friedlichkeit, mit allem was wir sind.“ „Kann es wirklich Liebe sein? Spürst du sie überall? Endlich Eins, im Schutz der Dunkelheit. Liebe ist erwacht.“[/align] [align type="right"] „Und wenn es wirklich Liebe ist, dann fühlt er wie ich.“[/align] „Jetzt weiß ich wo ich zu Hause bin.“ [align type="center"] „Denn nun hab ich dich.“[/align] Eigentlich hatte Sam nun gehofft, dass ein (//kranker//) Tagtraum nun zu Ende geht, doch Jack ging wohl nicht auf Sams Hoffnungen ein. Er kam auf ihn zu, zog ihn an sich, und küsste Sam lang und ausgiebig. Sams Gefühle explodierten. Auch wenn es nur ein Tagtraum war, fühlte es sich so echt an… Und das einzige, was Sam jetzt wollte, war: Jack Cox. Doch Sam bekam nicht das was er wollte. Anstelle von Jack Cox klopfte ihm Percival Cox herablassend auf die Schulter. „Super, Rookie! Du hast nicht ganz so eine weibliche Stimme, wie ich dachte! Super! Und jetzt entschuldige mich: Ich gehe schauen, ob die Mafia noch Zementschuhe verkäuft!“ Kaum hatte Dr. Cox den Raum schon fast flüchtend verlassen, applaudierte die Menge. „Wow! Das war wunderschön! …Vor allem, dass man ein romantisches Feeling bei MEINEM Ex-Mann aufbringen kann, ist überaus bemerkenswert!“ //Es war nicht ganz ihr Ex-Mann… AUßER, sie haben ein durch aus ungesundes Verhältnis zu ihrem Sohn…// „Dankeschön…“, lächelte Sam verlegen. Auch Carla und Turk waren wohl ziemlich romantisch berührt, denn sie küssten sich heiß und innig, und Sam könnte schwören, dass die beiden eben so abgedriftet sind, wie er gerade eben. Eliot war zu Tränen gerührt, denn ihr lief ein Tropfen über die Wange. Und obwohl Sam von überall nur Lobe einkassierte, wäre es ihm doch lieber gewesen, nicht zu singen. Er sang gerne, keine Frage, doch hatte er wenigstens mit dem Musical- und Theatergehabe aufhören wollen, auch wenn sein Vater dagegen gewesen war. Auch wenn es zu seinen Stärken gehörte, und es ihm auch Spaß machte, wollte er sich zu erst auf das ‚Arzt werden’ konzentrieren. Und nun, wo alle wusste, dass er musikalisch begabt war, konnte er sich durch aus vorstellen, dass diese Neuigkeit zu seiner Schule durch sickern würde, und er dann wohl –wie bei seiner letzten- als Aushängeschild dienen würde. Die nächsten Stunden vergangen, auch wenn Dr. Cox ihm gesagt hatte –nachdem Sam ihn nach einer halben Stunde Suche endlich gefunden hatte- dass er lieber Carla helfen sollte, da er jetzt Papierkram zu machen habe, (Eigentlich hatte er sich nicht so höflich gesagt, sondern eher „Wenn du innerhalb den nächsten drei Sekunden nicht verschwunden bist, werde ich dich mit den Akten erschlagen, die ich noch zu unterzeichnen habe, und du kannst dir sicher sein; Es sind genug um einen ausgewachsenen Blauwal damit zu ermorden!“, aber Sam hatte daraus diese schönere und höflichere Rede interpretiert…) und bald schon, reichte ihm eine Frau, deren Stimme ihn an die von Opera erinnerte, einen weißen Umschlag. „Was ist das?“, hatte Sam gefragt, und die Frau meine ungerührt: „Deine heutige Gage.“ „Oh… danke…“ Sofort klopfte ihm jemand auf die Schulter: „Ich bin dir was schuldig, da du mir die Chance geboten hast, Perry zum Affen gemacht zu haben: Im Umschlag sind 50 Dollar drinne, aber Jack denkt, dass man für hier als Halb-Praktikant nur 25 verdient… Das heißt: Wenn er nach dem Geld verlangt, was er tun wird, da er mein Sohn ist, gibst du ihm nur die Hälfte, und erwähnst die andere nicht, und –tadaaa- hast du 25 Dollar. (7) Wenn er irgendwie dahinter kommt ist es aber nicht mein Problem, okay?“ Jordans Stimme ging schnell, aber trotzdem gelangweilt. Sam nickte. „Ja, Madam.“ „Dann, Ciao. Du wirst noch von mir hören!“ //Klingt wie ’ne Drohung…// Und schon war Jordan verschwunden. Auch Sam zog sich um, und war auch schon fast aus dem Hospital raus, als ihm jemand ein „Hey!“ hinter her rief. „Ja, bitte?“, Sam drehte sich um, und erblickte den Hausmeister. „Du bist doch der Typ, der heute neben dem Cox gesungen hat, oder?“ „Ähh… Ja, das bin ich…“ „Das Mikro, das ich dir gegeben hatte…“ „Ist was damit?“ „Es war…“ „Was war es?“ „Kaputt.“ „Oh… Deswegen wollte es zuerst nicht angehen.“ „Eigentlich wollte ich dir das in die Schuhe schieben, aber irgendwie hast du es wieder heil gemacht.“ „Ich hab da nur ein wenig an den Schaltern rum gefummelt…“ „Ich wollte dir nur sagen, dass ich dich mag, und du ab sofort unter persönlichem Schutz des Hausmeisters stehst. Also wenn dich wieder Monstereichhörnchen angreifen, werde ich da sein, um dich zu retten, klar?“ „Ooookayyyy… Ich muss jetzt aber los…“ „Ciao, Junge! Und pass auf, wegen Julian, dem Walross!“ //Verrückter Kerl…// Sam war schon in seinem Bus, und hatte die Donats gekauft. Es würde nur noch Minuten dauern, bis er die Bar erreichen würde. //Nächster Quest: Löse das Geheimnis von Street Tyke Blond!// ~~~~~~~~~ (1) Wusstet ihr, dass über 60% aller Hausaufgaben in einem stinknormalen, deutschen Gymnasium aus Wikipedia stammen? In den USA sind es sogar über 75%. (2) Das sagt wenigstens mein Englischbuch… Jaja… Sogar ICH lerne Vokabeln! ;P (3) Vielleicht, weil die halbe Story hier sonst keinen Sinn gemacht hätte? (4) Fachchinesisch für ‚Blinddarmentzündung’ (5) Fachchinesisch für ‚Gallensteine’ (6) Ich finde, dass sich ruhig mehr Leute Wölfe grinsen könnten… Wölfe sind vieeeel kuscheliger als dumme Äste >_<“ (7) Es ist wirklich schön zu wissen, dass seine eigene Mutter nichts dagegen hat, dass Jack verarscht wird… Sooo… Hier bin ich wieder… Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber jetzt werde ich etwas mit Sicherheit sagen können: Bei der Länge der Kapitel, die ich nur ungern kürzen würde, werde ich das mit den 5 Tagen nicht schaffen, DOCH werden sie in ein-wöchigen-Abständen kommen. Ich habe jetzt die nächsten 2 Wochen Ferien, und werde wohl einiges vorarbeiten/schneller hoch laden können (Muss mal gucken, was von beidem), und schon die ersten Specials vorschreiben können… Ja, SPECIALS! *wirft Konfetti in die Luft* Wie es sich wohl schon einige gedacht haben: ‚Mein San Difrangeles’ wird keine 10-Kapitel-FF, sondern plane ich momentan mit über 50… Also soooo schnell seid ihr mich noch nicht los! ;P Passend zu bestimmen Festen und Ereignissen werde ich dann auch (spätestens Weihnachten) zusätzlich, von der Hauptgeschichte unabhängige Special-Kaps hoch laden… Nun ja… Genug von der Zukunft, und AUF, AUF in die Gegenwart; Ich hoffe mal, dass man den Sichtenwechsel von Sam zu Perry verstehen/nachvollziehen konnte, und ich will fragen: Kann ich das so machen, oder soll ich Fett oben drüber schreiben ‚SAMS SICHT’ o.ä.? Nunja… Ansonsten würde es mich sehr interessieren, ob jemand ein paar nette Sprüche für ‚den James’ hätte, der auch bald wieder auftaucht, da ich wirklich ein sehr, sehr schlechter Flirt-Sprüche-Kenner bin…. ^^“ Nuuun… Bei Fragen, fragen. Bei Wünschen, wünschen. Und auch bei Kommentarlosigkeit kommentaren… (<-- Ist das überhaupt ein Wort?) Ciao, MrKostan Kapitel 4: Mein Tag voller Spritzer der Vergangenheit ----------------------------------------------------- 4.Mein Tag voller Spritzer der Vergangenheit „Los geht’s, Betty!“ Mit diesen Worten drückte John Dorian auf das Gaspedal. Er hatte zwar –nach Sascha- aufgehört seine fahrbaren Untersätze zu benennen, doch waren damit nicht das Einhorn auf seiner Fahrertür eingeschlossen. Den Drachen seines Sohnes hatte er ‚Hamlet’ getauft, aber das ist nur nebensächlich… Viel wichtiger war jetzt, dass er zur Schule seines Sohnes, und damit zu seinem Arbeitsplatz, kommen müsste. John war zwar schon am Vormittag da gewesen, doch wurde ihm da nur das Gebäude gezeigt und einige Akten in die Hand gedrückt, die er bis zum Nachmittag lesen sollte, was er dann auch getan hatte. Nun kannte er also die Lehrpläne, das Schulsystem, nur die Schülerlisten würde er erst später bekommen, doch konnte er jetzt schon sagen: Deutsch unterrichten, war nicht wie auf Deutsch zu unterrichten. So zum Beispiel kam das Wort ‚Mythologie’ gar nicht im Vokabelteil ihres Deutschbuches vor (und das weiß John nicht daher, dass er sich das 300-Seiten-starke Buch in der letzten Nacht durchgelesen hat…), aber sonst war er daran gewöhnt, es öfters zu nennen, als sein enthusiastisches ‚Guten Morgen, Schüler!’. Und wirklich Zeit, dieses und andere Worte (wie zum Beispiel ‚Fee’, ‚Magie’, ‚Einhorn’, ‚Drache’, ‚Poseidon’, ‚Zeus’, ‚Nixe’ und ähnliche) hatte er auch nicht. Gut, er hatte Sam gesagt, dass er die Mutterschaftsurlaubvertretung für ungefähr neun bis fünfzehn Monate spielen würde, doch eigentlich stand in seinem Vertrag was anderes… Zwei Monate, auf den Tag genau. Und danach waren es ungefähr ‚neun bis fünfzehn Monate’ bis Johns letzte Ersparnisse aufgebraucht waren. Eher weniger. Viel weniger. Natürlich hoffte er auf eine Verlängerung des Vertrages, doch war er nicht mehr annähernd so naiv wie er mal war –und wie er aussieht-, so dass er schon längst Ausschau für einen neuen Job hält. Man sollte meinen, dass er mit seinen mehrfachen Doktortiteln und seinem Professortitel einiges an Stellenangeboten bekommen sollte. Nur leider war es eben nicht so… In ganz San Difrangeles und der näheren Umgebung waren nur gerade eine Handvoll Jobs frei, die JD ausüben könnte; unter anderem wurden Pizzalieferanten, Taxifahrer, Hausmeister und Reitlehrer gesucht… Und eine A Capella Band, namens ‚The Blanks’ suchte eine weitere Stimme. Eigentlich ganz nett, nur kam JD der Bandname bekannt vor, und er wollte verhindern, dass er seine ‚früheren Bekanntschaften’ schneller wieder trifft, als er bereit dazu ist… Unter anderem deswegen, saß er seit ihrer Ankunft in San Difrangeles nur in seinem Wohnzimmer und schaute sich jede ‚Charmed’-Folge an… //Um einen wirklich guten Job zu bekommen, bräuchte ich Kontakte…// Kontakte, die er hatte, und wieder haben könnte, wenn er nicht so ein verdammter Feigling wäre. //Aber du bist ein Feigling, du warst ein Feigling, und du wirst mit der Zeit ein immer größerer Feigling!// Das hatten ihm schon viele gesagt; Meist Personen, zu denen er hinaufblickte- und doch hatte er gehofft (//geglaubt//), dass sie sich –nur dieses eine Mal- irren. John Dorian war endlich auf dem Parkplatz der Schule angekommen, parkte ein, machte den Motor aus, stieg aus, schloss das Auto ab, strich noch kurz verabschiedend über Betty, bevor er sich dem Schulgebäude näherte. Er wusste (//ungefähr//) wo alles lag, trotzdem machte ihm der Gedanke, dass er sich verlaufen (//, hinfallen, sich den Kopf anschlagen, verbluten, und erst nächste Woche wieder gefunden werden//) könnte, Angst. Genauso wie einiges anderes –sich selbst eingeschlossen-, was teilweise schon über ein dutzend Jahre zurücklag… Er war damals geflüchtet –vor Gefühlen, vor Wahrheiten, vor Tatsachen-, und nun hatte er Angst, vor dem Teil seiner selbst, die ihn dazu verleitet hatte. Vor dem Teil, der mit Elliot Schluss gemacht hatte. Vor dem Teil, der sich nicht mal bei Turk verabschiedet hat. Vor dem Teil, der seine Gefühle bestimmten Personen gegenüber, für ‚falsch, schwach und weiblich’ hielt. Vor dem Teil, der Kim gesagt hatte, sie sollen den anderen nichts sagen. Vor dem Teil, der beim St. Vincent Krankenhaus gekündigt hatte. Vor dem Teil, der die Flugtickets nach Deutschland gekauft hatte. Ohne Rückflug. Auch wenn es ihm, nicht nur privat, sondern auch geschäftlich, schlecht ging, wäre der ECHTE John Dorian nicht davon gelaufen… Eigentlich… Er hatte den Raum, in die Lehrerversammlung stattfinden sollte, schnell gefunden, wurde eher aus Höflichkeit, als aus wirklichem Interesse begrüßt, und saß auch schnell auf dem Platz, auf dessen zugehörigem Tisch ein Namensschild mit seinem Namen stand. //John Dorian… Dass du dich überhaupt noch so nennen kannst, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen…// JD hatte in vieler Hinsicht Mist gebaut, hatte mehr Fehler gemacht, als dass er sie je wieder gerade biegen könnte, aber sein größter war, dass er es noch nicht einmal versucht hat. Er hatte es nicht versucht, sich seinen Problemen zu stellen, seine Fehler gerade zu bügeln, über seine größten Zweifel zu reden, und vor allem, das er es nicht versucht hatte, sich bei ihnen zu verabschieden. //Ihnen…// Bei den Leuten, die er mal ‚Freunde’, ‚Arbeitskollegen’ oder ‚Mentor’ nannte… Aber jetzt hatte er keine Zeit darüber nach zu denken (//genau, wie in den letzten 13 Jahren…//), denn der Direktor bat um das Wort, was er (//als Geschenk verpackt an seiner Geburtstagsparty//) auch bekam. „Liebe Kollegen und Kolleginnen; Es ist schön, sie ein weiteres Mal hier zu sehen! Sechs Wochen ist es seit unserer letzten Sitzung her, und ich finde es schön, dass wir auch dieses Mal ein neues Gesicht als Vertretung für Mrs. Bringmann zu sehen bekommen! Professor Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dorian wird sie nun endgültig bis zu ihrer Wiederkunft vertreten.“ //Gibt’s das zu fassen? Der Direktor hat tatsächlich zwei Doktor-Titel vergessen! Es sind sieben, ja? SIEBEN!// Ein kurzer, öder und wieder nur aus Höflichkeit gestarteter Applaus überkam die Lehrergemeinschaft, was John nur nickend, und über beide Ohren grinsend, annahm. Ob es nur aus Höflichkeit war, oder wahres Annerkennen war John relativ egal- wichtig war, dass ihm applaudiert wurde. Der Direktor sprach weiter, auch wenn es JD ziemlich wenig interessierte, was für Tennisspieler der Schule am internationalem Tenniswettbewerb teilnehmen würde, und was für Biologiebücher bestellt werden würden, hörte er zu, auch wenn sein Blick über die Namensschilder der anderen schweifte. //Miller… Treeston… Thaiwan… Kelso… KELSO?!// JD erstarrte mit einem Mal. //Der Kelso?! Scheiße!// Er traute sich fast nicht, hoch zu blicken, und zu schauen, ob es sich tatsächlich um ‚den Kelso’ handelte, und als er das tat, durchdrang ihn wieder der Blick, den er als Assistenzarzt oft genug zu spüren bekam. Doch es handelte sich nicht um den Dr. Kelso, den JD kannte, sondern nur um seinen Blick. //Es ist nur sein Sohn… Ganz ruhig… Wie wahrscheinlich ist es, dass Dr. Kelso ihm von dir erzählt hat, geschweige denn, dass er sich an dich erinnern könnte? Aber was ist, wenn er ihm von dir erzäh- Ach, was! Die beiden werden wohl kaum über seinen Job reden… Hoffentlich…// JD seufzte leise und erleichtert, und versuchte sich wieder auf den Direktor, der immer noch schwafelte, zu konzentrieren. „Zu dem, ist es mir eine Freude, dass wir wieder Jack in unseren Reihen begrüßen zu dürfen!“ //Jack?// Verunsichert stupste JD seinen Sitznachbar –ein älterer Mann, der aussah, als wenn er schon vor einem Jahrzehnt entlassen werden müsste, dessen Namensschild John verriet, dass er Parker hieß- an, und fragte ihn flüsternd: „Entschuldigung; Ist Jack ein Lehrer hier?“ Der Mann schenkte JD keinen Blick, und flüsterte zurück: „Nein. Ein Schüler. Sie werden von ihm hören.“ Seine Stimme war verzerrt, so als wenn er aus eigener Erfahrung sprechen würde. „Ah… danke.“ //Warum erwähnt der Typ einen einfachen Schüler? Von denen gibt’s hier doch genug…// „Wie die meisten wissen, war Jack in den letzten zwei ein halb Jahren im Ausland, doch heute ist er zurück gekehrt, was vor allem die Sportlehrer freuen sollte; Wenn er sich wieder –was zu Gott bete- in der Football- und Baseballmanschaft anmeldet, und dann hoffentlich noch, wie in der Zeit davor, auch beim Basketball, Hockey, Fußball, Judo, und Karate einige andere Schüler vertritt, werden wir wohl wieder vom Platz Sieben der 50 besten Schule Weltweit auf Platz Eins ansteigen, und neben weiteren Pokalen, auch genug Geld gewinnen, um das Hallenbad zu restaurieren…“ Der Direktor schwärmte wirklich von diesem Schüler, doch wurde seine Rede unterbrochen. „Mr. House! Ich glaube nicht, dass es richtig ist, den Aufstieg unserer Schule in die Hände eines einfachen –nichts Nutziegen- Schüler zu legen, der nicht einmal den Anstand besaß, seine Lehrer wie Mitschüler mit Respekt zu behandeln!“ Kelso-Juniors Rede rief ein zweigeteiltes Raunen durch die Menge; Einerseits waren sich da wohl einig Lehrer mit ihm einig, andererseits widersprachen ihm die anderen. Der Direktor war leicht überfordert. „Aber… aber… Professor Dr. Kelso! Jack ist nun mal der beste Sportler, den diese Schule je gesehen hatte!“ //Hey… Ist bei solchen Redewendungen auch das Fernsehen eingeschlossen? Dann muss Jack ja besser sein, als die Internationale Liga…// „Pah! Ich sehe es so, dass ein einzelner nicht bei einem Mannschaftssport gewinnen kann! Viel mehr sollten wir bessere Couchs einstellen, die sich um die wahren Talente gebührend kümmern können!“ Die Seite der Sportlehrer protestierte, das Wort ging wieder zum Direktor, dann wieder zu Kelso-Junior, wieder zum Direktor, es machte die Runde zwischen den meisten Lehrern, und ehe JD sich recht versehen konnte, beschloss der Rektor, dass es eine Pause geben würde, da er das mit Professor Doktor Kelso ‚unter vier Augen’ besprechen müsste. Die Lehrerschaft zog es aus dem Raum, und die meisten steuerten den Süßwaren- und Kaffeeautomaten an, doch JD zog es lieber vor, etwas mehr über Jack herauszufinden. Er huschte zu einer jüngeren, asiatischen Frau, und fragte sie: „Entschuldigung; Könnten sie mir etwas über diesen Jack sagen? Er wird wohl nicht umsonst vom Direktor so hochgeschaukelt?“ Die Frau lächelte, und meinte: „Ah, Jack ist ein besonderer Junge, deswegen vielleicht. Er ist durch und durch ein Rebell, und hatte bisher Stress mit jedem einzelnem Lehrer und Praktikanten, doch hat er durch aus Talente, die für das Ansehen der Schule wichtig sind. So ist er ein wirklich grandioser Sportler, besitzt eine kreative Ader, ist Leadsänger der berühmtesten Schülerband der Umgebung, ist der Schwarm aller Mädchen, und hat auch große Mengen an Leuten schnell unter seiner Kontrolle. Ach, und was vor allem den Medizinteil der Schule betrifft: Er hat äußerst gute Kontakte zum Sacred Heart Hospital, so dass viele unserer Studenten dort ihren Lehrgang weiter führen… Aber jetzt entschuldigen sie mich; Ich möchte mir noch einen Mars kaufen, bevor es weiter geht.“ Und noch bevor JD sich bedanken konnte, war die Frau auch schon im Gewusel vor dem Automaten verschwunden. //Das Sacred Heart Hospital… Was willst du eigentlich machen, wenn Sam da ’nen Job bekäme? …Könnte dir eigentlich egal sein, oder? Oder? …Eher nicht, hmm? Du würdest es versuchen, ihm das zu verbieten, obwohl du wissen würdest, dass er sich sowieso nicht an das Verbot halten würde…// Einige Zeit später saß JD wieder auf seinem Platz, doch nahm der Direktor das Thema ‚Jack’ nicht weiter auf. Wieder ließ sich JD ablenken; diesmal studierte er nicht die Namensschilder, sondern versuchte sich die Namen zu den dazugehörigen Gesichtern zu merken… Auf die gleiche Art, wie er einmal die Namen der Krankenhausbesatzung mit Dr. Cox gelernt hatte: Eselsbrücken. //Mr. Nestea heißt nicht nur so, sondern sieht auch schon aus wie ein Eistee… Pfirsich oder Zitrone?// Doch auch das wurde ihm irgendwann zu langweilig, so dass er wieder konzentriert zu hörte. „… so dass wir noch einige Schüler in folgenden AGs brauchen würden: in dem Schachclub, bei den Cheerleader, in der Mathematikgruppe, bei den Physikern, im Golfclub und in der Japanisch-AG… Wo wir gerade beim Thema sind, Professor Dr. Dr. Dr. Dr. Dorian; Ihr Sohn ist noch in keiner Arbeitsgemeinschaft angemeldet, nicht wahr?“ //Hey! Wo gibt’s denn so was! Hat er wirklich noch ein Doktor vergessen?!// „Ähh… Ich gehe davon aus…“ //Oder hat er was gesagt…?// JDs Gedanken spielten ihm noch einmal ihre Konversation von vorher vor; »„Dad? Bin wieder da…“-„Sammyyy~!!! Ich bin spät dran, Sammy… Essen steht in der Küche! Komme heute Abend erst spät wieder… Lehrersitzung und so was! Etwas wichtiges, was du mir sagen musst?“ - „Ich geh heute Abend mit ein paar Kumpels aus… Weiß nicht, wann ich wieder komme.“ -„Ist gut… Aber komm nicht zu spät heim, hörst du? Und vergiss nicht, mir die Gilmore Girls aufzunehmen! Und mach deine Hausaufgaben!“ -„Ist gut… Vergiss deine Tasche nicht! Und erzähle ihnen nicht, dass dir das Justin gesagt hat!“ -„Oh, Menno!“ - „Ciao, Daddy! Hab dich lieb!“ - „Ich dich auch!“« //Puh… Glück gehabt…// „Aber wie es ihnen sicherlich bewusst ist, muss er wenigstens eine Gruppe belegen, nicht wahr?“ „Ja, das besagt die Regel…“ „Würden sie denn sagen, dass ihr Sohn sich für eine der gerade genannten Gruppen interessieren würde?“ //Und mit ‚interessieren würde’ meint er: ‚Sie müssen ihn jetzt sofort irgendwo anmelden!// „Ähh… also…“ //Schach kann er nicht… Für Mathe und Physik ist er sicher zu faul… Beim Golf kennt er zwar die Regeln, ist aber ein schlechter Spieler… Er liest aber japanische Comics… Aaaalso; Ganz eindeutig:// „Ich würde sagen, er würde sich am ehesten bei den Cherleadern anmelden.“ //Das wird ihn sicher freuen! Er ist ja ein so guter Tänzer, und auch wenn er nicht mehr ins Musicalleben will, wird ihm das sicher gefallen!// Der Direktor schaute ihn erstaunlich ruhig an, doch die meisten Lehrer warfen ihm einen ‚Oh mein Gott- der arme Junge’-Blick zu; Nur die, die höchstwahrscheinlich die Sportlehrer waren, grinsten über beide Ohren, rieben sich die Hände und unterdrückten nur schwer den Impuls, aufzuspringen und jubeln. „Gut, dann wird er augenblicklich eingeschrieben…“ Es vergingen einige, langweilige, belanglose Stunden, bevor JD seine Sachen packen konnte, und nun wieder in seinem Auto saß. Er war sich nicht sicher, was er jetzt tun sollte; Er wollte noch nicht nach Hause, hatte aber keinen anderen Ort, zu dem er fahren könnte. //Dann fährst du halt nur ne Runde im Kreis, und fährst einkaufen…// Gesagt, getan: Schon drehte er den Motor auf, und fuhr in Richtung des Stadtzentrums, auch wenn ihm eine kleine Stimme in seinem Kopf anschrie: //Idiot! Und was ist, wenn einer von denen dort ist!?// Und JD wusste gar nicht, wie Recht sie hatte… Bald schon fand John einen Parkplatz vor einem schwedischen Möbelgeschäft, dessen Schriftlogo gelb auf blauem Hintergrund geschrieben war. (1) Gedanklich bei in einem Land, in dem Zwerge kleine Werbebleistife als Hauptnahrungsmittel ansahen, und deswegen fast täglich diesen Möbelladen aufsuchten, stieg er aus dem Auto aus, und wäre fast wieder hingefallen; Der Parkplatz war mit einer dünnen Eisschicht bedeckt, und deswegen extrem rutschig. Es war zwar schon Ende Februar, aber das Wetter spielte verrückt; Teilweise bekam er das Gefühl, dass er in einem T-Shirt durch die Gegend laufen könnte, und teilweise bräuchte er einen Anorak, um nicht zu erfrieren. Gerade eben tendierte das Wetter eher zu letzterem, auch wenn JD es trotzdem nicht glauben konnte, dass die Temperatur bei Null Grad lag. //Sieht nach Schnee aus… Hoffentlich schneit’s nicht zu stark, so dass die Busse richtig fahren können, sonst kommt Sammy nicht rechtzeitig nach Hause… Wann wollte er überhaupt da sein?// JD ging ein weiteres Mal ihr Gespräch durch… »„…Weiß nicht, wie lange es dauert…“« //Ist das wohl spät? Ich hoffe nicht… Obwohl… Er hat Kumpels gesagt… Das ist gut… Er hatte nie viele Freunde; Vor allem nicht bei sich in der Schule…// „Entschuldigung?“ JD schaute auf. Ein kleines, schwarzhaariges Mädchen, im Alter von vielleicht sechs oder sieben Jahren schaute ihn, mit großen, braunen Kulleraugen an. „Geht’s dir gut?“, piepste das Mädchen besorgt, und lutschte an seinem großen, roten Dauerlutscher. „Ähh… Ja. Danke der Nachfrage…“ JD musste kurz nachdenken, warum er das gefragt wurde, bis ihm einfiel, dass er immer noch auf dem Boden lag. //Mist! Warum vergess’ ich solche Kleinigkeiten immer?// JD rappelte sich auf, und krallte sich sofort an seinem Auto fest, um nicht noch einmal hin zu fallen. „Und du? Geht’s dir gut?“, fragte er das Mädchen, immer noch nach dem Gleichgewicht suchend. „Mhmmm…“, nickte es, und lutschte weiter, bevor er auf das Einhorn auf Johns Auto zeigte. „Das ist süß. Ich will auch so eins. Wie heißt es?“ John war sichtlich gerührt, und gleichzeitig stolz. Selten wurde sein Einhorn gelobt. „Betty.“, prahlte er. „Aber… Wo sind denn deine Eltern?“ „Daddy und Mommy kaufen mir ein neues Bettchen, und die anderen Bandmitglieder von den Blanks suchen mich da vorne!“, kichernd zeigte es mit seinem Lolly auf drei Gestalten am Haupteingang, die eindeutig jemanden suchten und sogar etwas riefen –wahrscheinlich den Namen des Mädchens. //Blanks? War das nicht die Band, die ’nen weiteren A Capella Sänger suchte?// Aber das konnte John auch schon fast egal sein, denn die drei erinnerten ihn an einen Fahrstuhl… Einen GANZ besonderen Fahrstuhl. Es handelte sich nämlich um ganz besondere Bandmitglieder; Die drei, die neben Theodor –auch Ted genannt- im Sacred Heart Hospital nur im Fahrstuhl proben durften. Und wie es aussah, war das kleine Mädchen wohl Teds Tochter. //Schön, dass der depressive Anwalt auch wen fürs Leben gefunden hat, aaaaaber; VERDAMMT! DU MUSST HIER WEG!// „Oh… Und du würdest nicht zufällig zu ihnen gehen, wenn sie dich so suchen?“ John wurde deutlich angespannt, und obwohl er einerseits fror, schwitzte er wie Sau. „Ehh-Ehh!“, meinte es ernst, und leckte noch mal am Lutscher. //Verdammt!// „Und, wenn… Ich dir diese goldene Münze gebe?“, er fingerte in seiner Hosentasche herum, und zog ein 10-Cent Stück, welches er noch aus Deutschland hatte, hervor und zeigte es ihr. „Nein.“ //Mensch, ist dieses Kind verwöhnt!// „Und, wenn ich dir diesen verzaubertes…“ //Verzaubertes was?// „…Streichholz gebe?“, wieder fingerte er herum, und fischte dann ein Streichholz hervor. „Verzaubert?“, fragte das Mädchen begeistert, und schaute es mit großen Augen an. „Ja, verzaubert! Eine gute Fee hatte es mir mal geschenkt, als sie erfuhr, dass ich immer schön mein Gemüse gegessen habe, und hat gesagt, dass ich jemanden finde, der auch immer alles aufgegessen hat, und es der Person gebe, wird es ihr für immer und immer und immer Glück bringen! Und ich sehe an deinen Augen, dass du immer alles gegessen hast, stimmts?“ „Mhhmm…“, nickte das Mädchen verzaubert. //Du bist immer noch ein sehr, sehr guter Geschichtenerzähler, John Michael Dorian!// „Dann hier!“, er drückte es ihr in die Hand, und sie drehte sich freudestrahlend um, rief noch einmal „Danke, gute Fee!“ zu ihm, bevor sie wieder zu den ‚Blanks’-Mitgliedern hüpfte. „Aber ICH bin doch gar nicht die gute Fee!“, murmelte John, nahm dann aber die Beine in die Hand, um einzusteigen, den Motor ein zuschalten, und los zu fahren. //Okay, fahr jetzt irgendwo hin, wo du WIRKLICH keinem über den Weg laufen wirst…// Nicht sicher, wo sich dieser Ort befinden könnte, fuhr er durch das Zentrum auf die andere Seite der Stadt, bis ihm dann, aus einer kleinen Nebengasse, ein verdrecktes Schild ins Auge stach. ‚Tinis – Von Apple zu Zitrus’ //EIN APPLETINILADEN!//, kreischten seine Gedanken, und John war sich sicher; Hier würde wohl keiner, neben ihm, rein gehen. Er fand einen Parkplatz nicht weit vom Geschäft entfernt, und huschte schnellstmöglich in die Seitengasse. Er drückte die Dunkelgetönte Tür auf, und die kleine Glocke oben an der Tür bimmelte. „Oh, hallo!“, fast schon erstaunt, dass jemand den Laden besuchen würde, kam ein gut gebauter, großer Mann, in JDs Alter, in Barkeeperklamotten hinter einem Vorhang aus Stoffstreifen hervor. Es handelte sich um eine Mischung aus einer Bar und einem Tante-Emma-Laden, und die leicht verstaubte Umgebung, ließ alles sofort gemütlicher wirken. Leise spielte im Hintergrund ein Toto-Album, und die Barhocker luden JD dazu ein, sich hinzusetzten, und einen doppelten Appletini zu trinken. „Hallo. Mächtig was los hier…“, scherzte JD. Es war fast schon ein Test bei ihm, den er in jeder Bar, in die er kam, anwandte; Würde er lachen, wäre das Lokal Stammtauglich, wenn nicht, würde er nach dem Weg zum nächsten McDonalds fragen, und abhauen. Und er hatte Glück; Der Barkeeper grinste über beide Ohren. „Tja… So sieht’s aus… Aber wenn sie sich jetzt setzten, wirkt es gleich viel voller!“ JD lächelte. //Perfekte Art von Humor…// Er schnappte sich einen Hocker, und setzte sich. „Was darf’s denn sein, wenn ich fragen darf?“ „Einen Appletini, bitte.“ Der Barkeeper schnappte sich ein Glas, und säuberte es erst noch einmal, bevor er die Flaschen mit den Zutaten für einen Appletini herausholte. „Ist lange her, seit dem jemand einen Appletini geordert hat!“ „Tatsächlich? Kann ich gar nicht nachvollziehen… Die Apples sind die besten!“ „Ganz meine Rede! Aber überhaupt ist hier nur am Wochenende was los… Und meist sind hier auch nur Schwule… Sie sind doch keiner, oder?“ „Nennen sie mich ruhig JD! Und nein, ich glaube nicht…“, grinste John. „Cantos, mein Name. Mischung aus Carlos und Anton.“ „JD von John Dorian.“, fügte JD noch hinzu. „Nett dich kennen zu lernen, JD!“ „Die Freude ist ganz auf meiner Seite.“ Und es folgte schweigen. John wurde sein Appletini hin gestellt, den er dankend annahm, und an ihm nippte. //Schmeckt genauso, wie mein eigenes Rezept… Lecker…// Es folgte wieder Stille, bis Cantos wieder das Wort ergriff. Kurz schwelgten JDs Gedanken zu dem als Geschenk verpackten Wort vom Direktor, was Cantos ihm entriss, doch schon war er wieder in der echten Welt. „Überhaupt ist es lange her, dass jemand in der Woche alleine hier war…“ //Hat er das nicht gerade schon gesagt?// „Hmm? Wer war das denn?“ „Ich kann mich noch gut erinnern… Ist schon 13 Jahre her, damals war ich hier nur eine Aushilfe, und ein Mann Mitte Vierzig kam hier im Arztkittel rein…“ //Arztkittel?!// „Ist ja interessant… Und weiter?“ „Er war zu dem Zeitpunkt wohl schon angetrunken, wenigstens setzte er sich hin, und bestellte auch nen Appletini… Ich junges Huhn wusste damals nicht, wie ich einen zu bereiten sollte, so dass er sich schimpfend hinter die Theke begab, und sich selbst einen machte. Ich war so unter Schock, dass ich nichts machen konnte; Der Mann sprühte so mit einer depressiven, angsteinflößenden Aura herum, dass man glauben könnte, dass er der Teufel selbst wäre. Währenddessen fluchte er die ganze Zeit herum irgendwas herum…“ „Ach? Was denn so?“ //…Irgendwas sagt mir, dass es sich jemanden handelt denn ich kenne…// „Ich weiß nicht… Ist schon so lange her…“ „Ach komm! Dir wird wohl irgendwas einfallen! Ein Satz, ein Wort?“ „Hmm… Nee, sorry… Obwohl doch; Einer! Ungefähr so: ‚Flachzange! Siehst du, was du mit mir angestellt hast? Jetzt mach ich auch so ’nen weiblichen Scheiß wegen dir!’ Oder so was halt…“ //Dr. Cox?!// JD verschluckte sich, hustete wild, und rang nach Luft, bis ihm Cantos auf den Rücken klopfte. „Hey, geht’s dir gut?“ „Ja, ja… ’Tschuldigung, hab mich nur verschluckt…“ „Ob du’s glaubst oder nicht; Hab ich bemerkt!“ JD grinste. „Aber sag mal; Der Typ… Hat er sonst nichts mehr gemacht?“ „Naja… Er hat nen Schluck von dem Gebräu genommen, ausgespuckt und geschimpft. Irgendeine Kimmy sollte sich wohl ‚schämen, etwas so weibliches trinken zu können’ und ihn jetzt ‚wo sie weg von der Bildfläche’ wäre, ihn dazu verleitet, auch so was zu trinken…“ //Kimmy? Flachzange? Das kann nur Dr. Cox sein…// „…er hat dann eine 50-Dollar-Note auf den Tisch gepfeffert, und ist aus dem Laden gestürmt… Wenig später habe ich dann das Rezept des Arztes nach gemacht, und war positiv überrascht: Das Zeug schmeckte wirklich gut! Naja, und was soll ich sagen… Seit dem damaligen Appletini von diesem komischen Kauz, bis zum heutigen, den du heute trinkst hat sich nicht viel verändert… Nur wird es jetzt nicht mehr ausgespuckt.“, Cantos zwinkerte JD zu, und dieser lächelte etwas verspätet zurück. //Deswegen schmeckt es genau wie meiner… Hat Dr. Cox mir also doch mal zugehört, als ich ihm erzählt habe, was meine Appletinis so besonders macht…// Dieser Gedanke stimmte JD fröhlich und traurig zu gleich; Fröhlich, da er nun einen Beweis hatte, dass er Dr. Cox nicht ganz soo egal war, wie er es immer behauptet hatte, und traurig, da er sich nicht bei ihm verabschiedet hat, obwohl er ihm wohl doch wenigstens ein wenig wichtig war… JD drückte es in der Magengrube, und er tat das, was wohl jeder vernünftiger Mensch jetzt wohl machen würde; Er tat so, als wenn sein Handy klingeln würde. „Oh-Hallo? …Jetzt? Sofort? Wichtig? Okay, bin auf dem Weg!“, er steckte den Plauderkasten wieder zackig in die Hosentasche, und schaute Cantos entschuldigend an. „Sorry, ich muss los! Tut mir wirklich Leid! Wie viel macht das?“ „Drei Dollar…“ JD legte einen Fünfer auf die Theke, und meinte noch „Passt schon!“, bevor er aus dem Lokal stürmte. Er würde hier öfters her kommen –rein wegen der Appletinis- aber jetzt wollte er einfach nur weg, sich die Beine vertreten… (1) Die 50.000 Monopolydollar-Frage: Um welches Geschäft handelt es sich? a) IKAE b) EAKI c) KIAE d) IKEA Hey, hier bin ich wieder, mit einem Kapitel, dass sich schämen sollte, sich ein Kapitel zu nennen… *bitte-nicht-schlagen* Tut mir wirklich Leid, aber zu Sam will ich erst nächstes Kapi springen, wenn ich bei JD weiter schreibe, wird das Ganze zu träge, und Familie Cox kommt momentan auch nicht in Frage, aaaalso; Da haben wir das 4. Kapitel, dass wieder irgendwie wie ein Prolog klingt, und eine Fußnote hat, die genauso lächerlich, wie das Kapitel selbst, ist… Aber wo ich gerade dabei bin; Danke für die Kommentare, und die 13 Favoeinträge (Obwohl 13 ’ne Unglückszahl ist, freue ich mich… Aber für die Abergläubischen unter uns: Ihr könnt mich ja adden, und es sind dann 14, was nicht mehr Pech bringen wird… *hust*) Kommentare, Kritik, Lob, Vorschläge, Idiotische Sprüche, Kekse wie Kuchen gerne gesehen und absolut erwünscht (…und verzeiht mir dieses Kapi… das nächste wird besser und länger und auch nicht ganz so depri…) Kapitel 5: Sein Ausflug zur Hölle auf Erden ------------------------------------------- 5. Sein Ausflug zur Hölle auf Erden „Nächste Station; Höllenfeuer.“ //Uha- Die nennen sogar die Bushaltestelle nach der Bar…// Ein wenig blöd kam Sam sich schon vor; Er stand hier bewaffnet mit einer großen Packung Dunkin-Donats in mitten von Männern, die alle samt aussahen, als wenn sie Sam Zementschuhe verpassen würden, wenn er auch nur zu laut atmet, und neben ihm saß eine ältere Dame, die lauthals das Ending vom ‚rosarotem Panther’ sang, und dabei ein Kreuzworträtsel löste. Endlich kam der Bus zum stehen, und Sam nahm die Beine in die Hand, um aus dem Gefährt zu kommen. Doch auch außerhalb kam sich Sam nun auch nicht gerade besser vor… Eine meterlange Schlange voller headbangender, Luftgitarre spielender und Bier trinkender Bikerjacken-Träger und Pumps tragender, voll geschminkter und sich über Handtaschen unterhaltender Mini-Rock-Trägerinnen zierte den spärlich beleuchteten Eingang der Bar, und die beiden Türsteher waren wohl die Stuntmans von den Man in Black. //Der Typ hat dich nur verarscht… Hier wird nie und nimmer eine so beliebte Band spielen… Und Izzy, Margie und der James haben ’nen anderen Club gemeint… Am besten drehst du dich jetzt um, und nimmst den nächsten Bus nach Hause…// Schon hatte sich Sam umgedreht, doch meldete sich eine Art zweite Stimme in ihm. //Und was ist, wenn Jack doch hier ist? Er hat doch auch so eine Bikerjacke… Und wenn ich dann nicht komme, bringt er mich um…. Aber wenn ich da hin gehe, brechen mir spätestens die Türsteher alle Knochen… Was ist dir lieber, Sammy?// Doch konnte Sammy sich zwischen beiden, nicht so wirklich schnell entscheiden… Doch waren die Türsteher voll Übereifer, Jack stylvoll und auch reifer- mit Charme, Styl und Sympathie. Das ist die hohe Kunst, der Entscheidung (1), und auch, wenn Sam nicht gerade der Meister dieser Kunst war, hatte er sich doch entschieden, in die Bar zu gehen. Was ja –laut Jack- ganz einfach wäre, wenn er nach vorne gehen würde, und nen bestimmten Spruch ablassen würde. //Also gib dir selbst nen Ruck! Du hast vor mehreren tausend Menschen einen Löwen gespielt, und hast heute mit deinem neuem Chef, der dich wohl –wie alles andere auf der Welt- zu hassen scheint, ein Liebesduett geträllert, und dir dabei seinen Sohn vorgestellt! Da wirst du wohl zu einem einfachen Türsteher gehen können, obwohl die Gefahr besteht, dass er dich beim reinen Ausatmen wieder zurück zum Sacred Heart pustet, und sagen, dass du Donats bringst, was noch nicht einmal gelogen wäre! Also; atme durch, und ab!// Geladen mit selbst eingeredetem, neuem Selbstvertrauen stolzierte er also (immer noch mit der Donatschachtel in der Hand) zwischen den Hardrockern und Make-Up-Königinen zum Türsteher, doch je näher er seinem eigentlichem Ziel kam, desto langsamer wurde er. //Und wenn er doch nicht hier ist?// „Hey! Milchbubi! Haste dich verlaufen?!“ //Miep!// Sam wusste sofort, dass er gemeint war, und suchte den entsprechenden Typen, der ihn gerufen hatte. Bald schon erkannte Sam, dass der Farbige der beiden Türsteher ihn wohl angesprochen hatte, so dass er eingeschüchtert, und mit dem Gedanken ‚Bring mich nicht um! Ich will noch leben!’, antwortete: „Ähh… Nein…?“ „Und was macht dann ein Drei-Käse-Hoch, wie du, hier?“, ein verächtlicher Unterton schwang in der Stimme des Türstehers mit. //Jetzt zieh’s durch!// „Ähm… also… Ich… Der Weltherrscher schickt mich, um Donats zu bringen…“ //Wohooo… Dein ‚Ich-komm-mir-blöd-vor’-Level ist um eins gestiegen!// Prüfend blickte Sam der Türsteher an. „Na, wenn das so ist… Viel Spaß in der Hölle, Kurzer! Und das sag ich nicht nur, weil der Saftladen hier zufällig so heißt…“ //Oh- danke! Jetzt fühle ich mich auf einmal viel besser!// Sich immer noch fragend, ob er nicht doch um drehen sollte, wurde Sam vorbei gelassen, und wäre im Club selbst fast erstickt. Überall sah er brennende Kippen, Wasserpfeifen und noch andere, brennende Gegenstände, die er nicht identifizieren konnte (und wollte). Das gesamte Ambiente war typisch amerikanisch, wie man es aus jedem High-School-Film kennt; tanzende Teenies, hoch alkoholische Getränke, die an Minderjährige gegeben wurden, und eine ziemlich beliebte Schülerband auf einer kleinen Bühne, die gerade ihr Comeback feiert… //Jack hat gesagt, ich wird ihn irgendwo- Oh, mein Gott! Ist er das, auf der Bühne?!// Sam versuchte sich, halbwegs verzweifelt, zwischen den ganzen, nach Rauch stinkenden Teenagern durch zu drängeln, was ihm nicht wirklich gut gelang, so dass er wie ein Rugbyball zur Theke geschubst wurde. Jack (//in wiefern er das überhaupt ist…//) stand zwar am Mikro, doch momentan peitschte er und seine Band nur zahllose Bässe durch den abrockenden Raum. //Vielleicht solltest du zuerst die anderen suchen… Die wissen bestimmt, ob Jack das ist, oder nicht…// Aber dazu kam es nicht, da ihn schon eine (//leider//) wohl bekannte Stimme rief: „Hey, Sammy-boy! Gib dem James die ‚Bist-gerade-noch-rechtzeitig-gekommen-um-wenigstens-den-letzten-Song-von-Street-Tyke-Blond-zu-hören’-Flosse!“ //Oh- Nee, ne?// Missmutig hielt Sam ihm die linke Hand hin, um sie –nach einem äußert schmerzhaften Knall- wieder runter zu nehmen, und zu versuchen, nicht vor Schmerzen los zu heulen. „Hi.“, sagte er gepresst, und der James grinste zurück. „Komm zu uns an den Tisch, Mann! Wir sitzen ganz vorne, da kannste die Typen besser sehen!“ Und schon war der James abgerauscht. //Na, toll…// Sam versuchte sich ähnliche elegant wie der James durch die Masse zu tanzen, und dabei möglichst nicht mit Bier übergossen zu werden, und kam dann auch bald zu dem James, der schon neben Izzy und Margie an einem typischen Kneipentisch saß, und an einem Cocktail schlürfte. „Hey!“, grüßten die beiden Mädels ihn gleichzeitig, und fingen dann an, blöde zu kichern. „Setz dich, Sam! Das Intro ist gleich vorbei!“ „Mhmm….“, nickte Sam, stellte die Donatschachtel auf den Tisch, und hockte sich neben Izzy. „Wo warst du denn so lange? Das ist schon der letzte Song für heute!“ „Musste noch einiges erledigen…“, nuschelte er. „Aber bei euch scheint ja alles geklappt zu haben?“, wechselte Sam das Thema. „Nö. Nicht wirklich. Mein Dad glaubt, dass wir gerade zu ’ner Nachhilfe gegangen sind.“, grinste Margie. //Autsch… Würde ich mir bei meinem Dad nicht trauen…// „Sag mal, Sammy-Mann; Was willste trinken? Soll ich dir den ‚Superman’ mitbringen?!“, erklang die übertrieben euphorische Stimme des James. „Ähh… nee, nicht so gerne…“ „Was dann, Alter?! ’N Bier?“ „Auch nicht, danke…“ „Ey, komm! Wirst wohl was trinken, oder?!“ „… ’n Wasser, bitte?“ „Nicht dein ernst, oder? Kommst in ’ne Bar, und willst ’n Wasser?!“ „Ja…? Hab wirklich keinen großen… Durst?“ „Wenn du meinst…“, Schulter zuckend verschwand der James in der Masse. „Sagt mal… Ist jetzt wahrscheinlich dumm, aber… der Leadsänger… Das ist doch Jack, oder? Jack Cox?“ Entrüstet blickten ihn die Mädchen an, und Izzy verschluckte sich an ihrem Drink, so dass Margie ihr erst einmal auf den Rücken klopfen musste, damit sie was sagen konnte. „Ja, klar! Kennst du ihn nicht?! Ohne ihn, gibt’s vielleicht nen Haufen von Versagern, die Bass, Gitarre und Schlagzeug spielen können, aber keine Band!“ //Gott, ist das peinlich…// „Ähh… also… Jack kenn ich schon… Aber nicht in diesem Zusammenhang…“ „Eh? DU kennst Jack Cox, dem besten Sänger der Umgebung, persönlich?!“, entrüstet blickte nun Margie ihn an, und wurde von Izzy in die Seite geboxt. „Er wird wohl jemanden kennen dürfen, den du nicht kennst! So ein Höhlenmensch ist er auch nicht!“ //Höhlenmensch?// „Ähh… Jack und ich gehen in die gleiche Klasse… und er sitzt im Unterricht neben mir…“ //Dass das nur so ist, damit ich seine Tasche schneller nehmen kann, muss ich ja nicht erwähnen…// Aus den entsetzten Blicken der beiden, wurden auf der eine Seite beneidende, und auf der anderen Seite fast schon ungläubige Blicke. „Ist nicht wahr! Wie hast du das denn geschafft?! Die meisten Jungs in seiner Klasse hauen ab, wenn er auch nur in ihre Richtung guckt!“ //Hab ich bemerkt…// „Keine Ahnung…“, irgendwie machte das Sam verlegen, und er wurde leicht rot um die Nase. „Er hat gesagt, ich muss, und dabei ist’s geblieben…“ „Hier, dein Wasser, Mister ‚Ich-hab-keinen-Durst’!“, lachend drückte James –oh, pardon- der James ihm sein Wasser in die Hand, und ließ sich neben Sam fallen. „Na, über was habt ihr so gelabert, Leute?“ „Über nichts beso-“ Ein weiteres Mal an diesem Tag wurde Sam unterbrochen. „Psch! Sie fangen an!“, quengelte Margie schon fast, und mit einem Mal wurde fast die ganze Bar ruhig. Tatsächlich ergriff Jack nun das Mikro, und obwohl die kreischenden Bässe was anderes zu versprechen hatten, war Jacks Stimme alles andere als grölend, sondern viel mehr sanft, auf eine äußerst bizarre Art und Weise, und rein durch die Art, wie Jack sich leidenschaftlich von der Musik leiten ließ, konnte Sam verstehen, warum Jack so angesehen war. //Neben der Tatsache, dass er mächtig ist, verdammt gut aussieht und sein Vater Arzt ist…// „Don’t want to be a hero, Don’t want to stay without my drugs. Just want to stay the zero, Just lie, and chug. Don’t want to be a hero, With a silly cape on me. Just wanna stay the zero, The zero I always be. Don’t want to be a hero, Help others when they need. Just want to stay the zero, And let them die and bleed. I never will be the hero, That my parents think I am, But I won’t stay the zero, That I know I am. I never was the hero, That helps you, to stay alive, But I won’t be the zero, That let you go into fights!” (2) Tosender Applaus durchbrach den Raum, und erst nach einigen Zugabe rufen, und einem ‘Ich will ein Kind von dir’-Ruf (3), nach dem die Band eigentlich schon längst die Bühne verlassen hatte, konnte Sam erst wieder Worte finden. „Wow…“ „Hab ich doch gesagt!“ //Hab ich nie bezweifelt, Margie…// „Wirklich ‚WOW’…“, verstärkte der James Sams Behauptung. „Klar, ist ja auch von mir.“, mischte sich eine selbstgefällige Stimme ein, die niemand anderem gehörte, als Jack Cox, der sich gerade an dem anderen Tischende abstützte. Im nächsten Augenblick passierten folgende Sachen; Margie bekam fast einem epileptischen Anfall, (und Sam war auch nicht gerade weit davon entfernt, einen zu bekommen,) der James verschüttete, vor Erstaunen oder vor Schock, seinen Drink über die Hose, und Isabella fächerte sich Luft zu. Selbst ein Blinder mit Krückstock hätte (//an einem verschneiten Tag, an dem gerade zufällig ein Hurrikan durch die Gegend wütete, die kompletten Vereinigten Staaten unter Wasser standen und McDonalds Pleite gemacht hatte,//) erkennen können, dass wohl alle in Jack vernarrt waren. „Hey, Ja-“, wollte Sam ihn begrüßen, doch wurde er ein weiteres Mal durch zwei Buchstaben unterbrochen. „Ba! Bevor du dich ausheulst, was für ein ri-hiesen Arschloch mein Dad sein soll, stell mir doch erst deine bezaubernde Begleitung vor…“ Auch wenn Jack eindeutig Izzy meinte, fingen beide Schwestern geschmeichelt an zu kichern. Sam seufzte kurz auf, was man aber auch als Luft holen deuten könnte, bevor er sagte: „Das ist Isabella und ihre kleine Schwester Margie. Margie, Izzy? Das ist Jack.“ //Und wer der James ist, interessiert ihn wohl nicht…// „Joa, und ich bin der James, und versuch mir ’ne neue Hose aufzutreiben…“ //…Das schein den James aber nicht zu interessieren…// Schon verschwand der Flossen-Junge, und Dr.Cox-Junior pfiff einen seiner berühmten Pfeifentöne: „Also, Sammy, ich würde dir den Tipp geben, aufzustehen, und mich zwischen die Mädels zu lassen, die sich wenigstens nicht dafür schämen, dass sie welche sind, also kusch!“ //HA! Diesmal weiß ich, was kuschen ist!// Leicht gequält stand Sam auf, und ließ Jack sich neben Izzy setzen, um sich dann wieder hin zu setzten. //Aber, warte Mal… Er hat mich gerade bei meinem ‚richtigem Spitznamen’ genannt!// „Sammy ist kein Frauenname…“, murmelte er glücklich, und bemerkte gar nicht, dass er diesen Gedanken laut aussprach… „Doch, ist er.“, sagte Jack auf eine genervte, aber bestimmte Weise. Irritiert schaute Sam auf. „Bitte?“ „‚Sammy’ ist ein Frauenname. Kurzform von ‚Samantha’.“ „Oh.“, brachte Sam gepresst hervor. //Regel Nummer Eins im Umgang mit Jack Cox; Wenn du glaubst, dass er dir ein Kompliment gemacht hat, frage nicht nach!// Sam machte sich nicht die Mühe, den Flirtversuchen Margies zu zuhören, sondern trank still sein Wasser, und bewunderte Jack, was dieser aber (//hoffentlich//) als ‚interessiertes Zuhören’ interpretierte. Es verging einiges an Zeit, der James war immer noch nicht aufgetaucht, und Sam hoffte insgeheim, dass er wohl schon nach Hause gegangen war, und Jack hatte Sam schon das ungefähr fünfte Mal los geschickt, um Getränke für ihn und die Geschwister zu holen, bis Sam meinte: „Ich hab Donats mitgebracht…“ Ein wenig unsicher deutete er auf die Packung in Mitte des Tisches. „Na dann; Krieg ich bitte einen?“, lächelte Izzy, und Margie stimmte mit ein: „Oh ja; Ich auch?“ Sam lächelte, schnappte sich die Packung, öffnete sie, und hielt sie den anderen hin. „Klar… Hier, bitte.“ Die beiden Latina schnappten sich einen dankend, und bissen auch gleich rein, nur Jack schaute Sam abwartend an. „Willst du keinen? Ich dachte, du würdest die Doubledeluxe mögen…“ Eigentlich wollte Sam seine Rede noch weiterführen; Er wollte einbauen, dass es ihm Leid tun würde, wenn er ihn missverstanden hatte, dass er auch was anderes besorgen könnte, dass er ihm auch zuerst noch einen Drink holen würde, und was ihm sonst noch einfallen würde, nur wurde ihm seine Sprache fast schon beraubt. Jack hatte sich Sams Kragen geschnappt, und ihn so ruckartig runter gezogen, so dass Sam nun so auf dem Rücken lag, dass er Jacks Oberschenkel mit der Kopfspitze spüren konnte. Er hörte, wie die Geschwister an fingen zu quietschen, und auch die anderen Mädels die Jack beobachtet haben, gaben ähnlich wirklich begeisterte Laute von sich (4), als Jack sich über ihn beugte, und Sams Ohr fast mit seinen Lippen streifte, doch das war Sam gerade ziemlich egal. Sein Blut pochte in ihm, er spürt Jacks heißen Atem auf seinem Gesicht, sog sich mit dem frischen Mangoduft des Älteren voll, was aber vielleicht auch nur sein Deo war (5), und er schien sich in den Augen des Älteren zu verlieren. Jacks Stimme war leise, bestimmend und erinnerte Sam an eine schnurrende Katze, die gleich ihre Krallen ausfahren würde, genauso wie er schwören könnte, dass seine Stimme noch hingabevoller war, als vorhin bei seinem Song: „Nur wenn du mich fütterst~“ Sam blieb das Herz fast stehen. Er würde gerade alles machen, damit dieser Augenblick andauerte, so dass er seine Hand nach der Donatschachtel ausstreckte, einen Donat zu fassen bekam, und versuchte, ihn Jack in den Mund zu schieben. Dieser schüttelte nur wissend grinsend den Kopf. „Nicht so, Natalie…“ Mit diesen Worten entriss Jack Sam den Donat, und drückte ihn in seinen Mund. Verwirrt, nicht ahnend, was Jack vorhatte, hielt er den Donat mit den Zähnen fest. Jack beugte sich wieder über ihn, und biss vorsichtig ab. Sams Herz machte einen Aussetzer (6). Er hatte sich so was in der Art schon des Öfteren in den Frauenserien seines Vaters anschauen müssen, und sich jedes Mal gefragt, was er wohl dabei denken würde. Und jetzt hatte er die Antwort; Nichts. Nichts, gar nichts, absolut gar nix durchzog seinen sonst so überfüllten Kopf. Und vielleicht war Sam ihm deswegen auch dankbar. Wieder biss Jack am Donat ab, diesmal bedrohlich näher an den Lippen des Jüngeren als vorher. (7) Jack kaute, schluckte hinunter, und Sam wusste gar nicht, wie sehr er sich wünschte, dass dieser verdammte Donat nicht mehr da wäre. Jack schien ihm diesen Wunsch erfüllen zu wollen, und beugte sich ein letztes Mal tief über ihn, und biss gerade so ab, dass sich ihre Lippen nicht streiften, auch wenn nur eine Lippenstiftschicht ausreichen würde, um da zu ändern. (Nicht, dass einer der beiden Lippenstift tragen würde…) Nun rappelte sich Jack vollkommen wieder auf, griff nach seinem Glas, und trank nen Schluck, ohne die –immer noch kreischenden- Mädels zu beachten, und Sam schluckte das wenig Donat, was er noch im Mund hatte, herunter. Endlich fragte Izzy das, was Sam auch wirklich beschäftigte, doch konnte Sam nicht entscheiden ob ihre angeekelt, entsetzt oder schwärmend war, auch wenn er vermutete, dass es eine Mischung aus der letzten und der mittleren Möglichkeit war: „Was war das?“ Sam vernahm Jacks Lachen, auch wenn ihm momentan alles so vorkam, als wäre es furchtbar weit weg. „Das? Ich wollte nur zeigen, dass selbst so hässliche, kleine Mädchen wie Marisa hier Chancen bei mir haben, wenn sie das etwas haben, was mir gefällt. In diesem Fall Donats.“ Autsch. Das tat weh. Doch Sam störte das gerade wenig. Wenn er jetzt bloß so liegen bleiben könnte, wäre ihm alles egal. Gut, das war gelogen… ABER es wäre ihm egal gewesen, wenn es irgendwer anderes auf dieser großen, weiten Welt gewesen wäre, und momentan konnte er es verdrängen, um nicht gerade jetzt los zu heulen. //Machst du einfach später…//, meldeten sich seine Gedanken wieder nervig, unnötig und genauso offensichtlich wie immer zurück. Jack hatte wieder das Gespräch aufgenommen, und wenn es Sam richtig mitbekam, meinten alle Mädchen, wie unheimlich süß das gerade war. Das fand Sam übrigens auch, nur meinten die Mädels wohl eher die Tatsache, dass er ihnen gesagt hatte, dass selbst die Hässlichen unter ihnen eine Chance hatten, und Sam den Vorgang an sich süß fand. Sam lag nicht lange so dicht bei Jack, auch wenn es ihm so vorkam, dass Jack an sich nichts dagegen hätte, vielleicht sogar das Gegenteil, doch der James kam –in neuen Klamotten- auf die Gruppe zu. „Hey, yo! Hat der James-Mann was verpasst?! Ähm, sorry, Alter, ist zwar nett, dass de für den James-Star seinen Platz aufgewärmt hast, aber jetzt, Mensch, musste schon ’n wenig Platz machen, damit der James sich setzten kann!“ Aber Sam hatte gerade keine Lust Platz zu machen. Er wollte hier einfach nur so für immer und immer und noch mal immer liegen bleiben, zu Jack herauf schielen und den stechenden Geruch von Alkohol, der wie Nebel im Raum lag, zu ignorieren. „Mensch, Mann! Der James meint’s ernst! Stück ’n Rück, oder ich setz mich auf dich! Und dann kann ich dir nicht versichern, dass es beim sitzen bleibt!“ Was der James meinte, war Sam mehr nur als klar- trotzdem hatte er keinen Bock. Und ihm konnte jetzt keiner befehlen, jetzt aufzustehen! „Wenn du nicht innerhalb der nächsten drei Sekunden gerade sitzt, Annalena, werde ich dir nicht garantieren, dass du je wieder sitzen wirst!“ Jack hatte sich eins von Sams Ohren geschnappt, und zog es, wie man es aus Astrid Lindgrens ‚Michel’ kennt, nach hoch, so dass Sam das Gefühl hatte, dass es ihm gleich abfallen würde. Sofort saß Sam gerade wie eine Kerze neben ihm, so dass Jack ihn Kopf schüttelnd losließ und der James sich ein weiteres Mal neben ihn fallen ließ. „Na, Leute? Hat der James was verpasst?!“ //Ist er Hiphopper, oder warum spricht er immer von sich in der dritten Person?! Das tut Sam doch auch ni- Verdammt!// Einstimmiges kopfschütteln war die Antwort auf die Frage des James, und Margie wie Sam riefen ein sehr überzeugendes ‚Nein!’ aus. Damit war der James wohl zufrieden, so dass er sich grinsend der Tischmitte widmete. „Ey, guckt mal! Donats!“ „Boha. Du kannst sehen.“, meinte Jack gelangweilt und sarkastisch zu gleich, was den James mehr als nur irritierte. „Wie jetzt?! Kannst du das nicht?!“ Ohne auf eine Antwort zu warten, war sich der James wohl sicher, dass es so war. „Ey, das tut dem James-Star jetzt aber Leid! Soll er dir ’n ‚Superman’ holen.“ Jack seufzte genervt auf. „IQ-Schreck, natürlich kann ich sehen! Und falls du dich mit deinen unterernährten Hirnzellen fragst, was dein neuer Spitzname zu bedeuten hat, erklärt dir das ‚der Jack’. IQ ist etwas was dir fehlt, auch als Intelligenz, oder –das kannst du wahrscheinlich besser verstehen- auch Wissen, ja? Und du bist von Natur aus so blöd, dass du das IQ, was eigentlich zu dir gehört, schon vor Urzeiten so verschreckt hast, dass es nie wieder kommen wird, ja?! Und; Nein, du brauchst mir keinen ‚Superman’ holen.“ Kurz unterbrach Jack seinen Redeschwall, um zu pfeifen. „Diese Aufgabe hat Little-Miss-Daisy hier gewonnen! Also los, Carol; Hol mir ’nen Scotch! Aber flott!” //Wow, danke. Fühle mich geehrt…// „Bin schon unterwegs!“, murmelte Sam sich selbst in Schutz stellend, stand auf, und ging zur Theke. Bei ihm war es bei dem einen Wasser geblieben, und es würde wahrscheinlich nicht mehr werden, doch wie viele Drinks Jack schon intus hatte, wollte Sam gar nicht wissen. Erstaunlicherweise war er wohl noch nicht betrunken, oder sein nicht betrunkenes Ich war genauso hemmungslos wie das betrunkene. „Nen Scotch, bitte.“, meinte Sam emotionslos, und musste darüber nachdenken, dass er heute das erste Mal in seinem Leben Alkohol bestellt hatte, auch wenn es nicht für ihn war. „Nicht etwas zu jung, um zu trinken?“, fragte der Barkeeper, füllte aber schon gleich ein Glas auf. //Nicht etwas zu alt, um als Barkeeper zu arbeiten?// „Ist nicht für mich…“, murmelte Sam. „…sondern für mich. Und nun c’mon Cinderella; Ich seh’ doch, dass du gleich nach Hause fährst, und davor muss ich noch was mit dir besprechen! Also, hopphopphopp! Beeil dich ein wenig!“ Jack war wie aus heiterem Himmel aufgetaucht, hatte die Arme hinterm Kopf verschränkt, und Sam war sich nicht so sicher, ob vor allem der letzte Teil an ihn, oder den Barkeeper gerichtet war. Letztendlich hatte Jack aber seinen Scotch ziemlich schnell in der Hand, ihn noch schneller geleert, schon mal seine Rechnung bezahlt, obwohl er darauf schwor, dass er heute noch mehr ausgeben würde, und hatte Sam in Richtung der Herrentoiletten gedrängt. Noch bevor Sam wirklich wusste, was los war, wurde er schon, mehr oder weniger, hineingestoßen. Jack folgte ihm kurzer Hand, und schloss die Tür hinter sich ab. Unsicher folgte Sams Blick Jack, der sich an einem Waschbecken anlehnte. „Was gibt es denn so dringendes?“, Sam versuchte ruhig zu klingen, doch war er sich sicher, dass seine Stimme zitterte. Vielleicht lag es wieder an den gesamten Frauenfilmen, die er sich mit seinem Vater schon angeschaut hatte, aber eine Menge Liebeserklärungen, Liebesgespräche und Liebesnächte kamen –wenigstens im deutschem Free TV- auf dem Klo vor. Auch wenn er eins ausschloss, und auch nicht wirklich auf drei hoffte, wäre zwei eine tolle Alternative gewesen, vor allem nach der Sache mit dem Donat… „Ich wollte dich fragen…“ „Hm?“ „…du weißt schon…“ „Ja?“, fast schon hoffnungsvoll war Sams Stimme. //Eins, Zwei oder Drei? Letzte Chance- Vorbei! Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn das Licht angeht!// „…mein Vater. War er sehr gemein zu dir?“ „Oh…“ //Weder eins, noch zwei, noch drei…// „‚Oh-Ja’ oder ‚Oh-Nein’?“ „Äh, also… Ich weiß nicht, also… Bis zur Mittagspause war es, ich glaube, ganz okay… Sah so aus, als wenn er zu allen so ist… Und dann hat er mir gedroht, mich umzubringen, was bei ihm wohl –laut der Schwestern- auch ganz normal wäre… Viel länger habe ich ihn auch nicht gesehen…“ //Toll, du hast es gerade so klingen lassen, als wenn du kein Problem damit hättest… Wenn du aber so darüber nachdenkst, könntest du heulen. Gut gemacht, Sam, wirklich gut gemacht!// Jack grinste. „Jup, das ist mein Daddy. Wollt ich nur wissen… Achja; Meine Mom findet dich ganz nett. Hab sie heute kurz gesprochen… Und sie findet sonst nur Typen nett, die es schaffen, meinen Dad zu blamieren… Hast du das gemacht?“ //Oh-Shi… Wenn du lügst findet er das heraus, und reißt dir auf alle Fälle den Kopf ab, wenn du die Wahrheit sagst, nur zu einer Wahrscheinlichkeit von 98,6%...// „Ähh… Wenn deine Mom mit Vornamen Jordan heißt, oder so genannt wird, hat sie es so eingefädelt, dass dein Dad dazu gezwungen war, mit mir ein Liebesduett zu singen…“ //Dass es eins vom ‚König der Löwen’ war, musst du ja nicht erwähnen…// Jacks Grinsen wurde breiter. „Wirklich? Genial, dass du noch lebst, Luisa! Mein Vater hat zwar nichts gegen schwule Typen, doch Gnade dem Gott, der an so was auch nur denkt! Und jetzt, Maike, solltest du dich von den anderen verabschieden, und abhauen. Dein nächster Bus fährt in sieben Minuten, und der danach fährt erst in drei Stunden. Ich warte dann morgen auf dich bei meinem Porsche. Ciao.“ Noch bevor Jack wirklich zu Ende gesprochen hatte, hatte er die Tür aufgemacht, Sam raus geschoben, und sie wieder abgeschlossen, so dass Sam nur gegen die Tür ein ‚Tschüss’ murmeln konnte, bevor er wieder zu den anderen ging. Er hatte sich schön verabschiedet, sich mit den Mädels verabredet morgen zusammen mit dem Bus zu fahren, versprochen, dass sie das unbedingt mal wiederholen mussten, und mit Izzy abgeklärt, dass sie in dieser Woche mal Kuchen essen gehen müssten, in ein Lokal, dass Izzy mit den gleichen Worten beschrieb, wie Sams Vater ihren alten Kamin, den JD aus Pappe zusammengebaut und alleine angemalt hatte. Danach war er gerade rechtzeitig noch an der Bushaltestelle nach Hause gefahren, und saß nun auf der Couch in ihrem Wohnzimmer. Sein Dad war wohl immer noch nicht da, so dass Sam sich vorher noch umgezogen hatte, und nun eigentlich Bett fertig war, doch wollte er sich wenigstens noch die Zwölf-Uhr-Nachrichten anschauen, die in wenigen Minuten beginnen würden. Noch bevor der altbekannte Nachrichtensprecher auf dem Bildschirm auftauchte, hörte Sam er, wie jemand die Tür aufschloss. Sein Vater hätte jetzt wahrscheinlich Panik gemacht, und sich vor Einbrechern gefürchtet, doch Sam war sich ziemlich sicher, dass es sich nur um seinen Dad handeln könnte. „Hey, Sammy! Bin wieder da!“, bekam er auch gleich die Bestätigung. „Willkommen zurück, Dad. Und, wie war’s?“ Sam machte sich nicht die Mühe, aufzustehen. „Ach… Ganz okay… Hat sehr lange auf der Sitzung gedauert, und ich war danach noch was trinken…“ „Und sonst so?“ „Hmm? Sonst nichts.“ „Sicher?“, irgendwas sagte Sam, dass sein Dad noch das ein oder andere erledigt hatte. Und er hatte auch Recht, doch würde JD sicherlich nicht zugeben, dass er nach einem neuen Job gesucht hatte. „Klar! Warum sollte ich dich anlügen? Ach, wo wir gerade bei Wahrheiten sind; Ich hab dich für eine AG angemeldet…“ //Oh, Schitt. Dad hat keine Ahnung, in welche AG ich gehen will… das weiß ich zwar auch nicht, aber…// „In welche denn?“, fragte er skeptisch. „Cherleader.“ Sam kam es so vor, als wenn dieses Wort wie ein Hammer funktionierte, und dabei war, seine ganze Welt zu zerstören. „Bitte, WAS?!“ „Naja… Ich habe gedacht, es würde dich freuen, wenn du wieder etwas Tänzerisches machen könntest…“, murmelte JD entschuldigend. „Dad! Ich werde doch nicht wie diese Puderquasten durch die Gegend springen, und irgendwelche Machos anfeuern!“ //Wobei… Jack spielt doch Football, oder?// „Wirst du jetzt aber müssen… Glaube nicht, dass man das noch ändern kann…“ Sam schenkte seinem Vater noch einen verhassten Blick, bevor er sich schweigend dem Fernseher widmete. „Oh, Sammy! Komm schon!“, fing JD sofort an zu quengeln. Jeder durfte ihn ignorieren, nur Sam nicht!…Gut, das war gelogen; JD hasste es, egal wer ihn ignorierte. Doch das war Sam jetzt auch egal. „Sam-my! Erzähl doch mal, was du so gemacht hast!“ Die Arme verschränkend und leicht säuerlich blickte er seinen Vater an. //Du kannst die Gelegenheit nutzen…// „Darf ich mir nen Nebenjob besorgen?“ Leicht aus dem Kontext gezogen blickte JD seinen Sohn an: „Äh… Wo denn? Also, wenn du genug Zeit hast, um zu lernen, warum nicht…“ //Wenn du jetzt was vom Krankenhaus sagst, wird er morgen da aufkreuzen, und versuchen, dir nen Vorteil zu beschaffen… Das hat er beim Schul-Musical auch gemacht, und was durftest du machen? Drei Wochen lang den Boden putzen…// „Hmm… Weiß nicht, ’n Schulkollege arbeitet bei einer Pizzeria, und er hat gesagt, er würde mal schauen, ob da was für mich dabei wäre…“ „Oh-toll, dass du schon Freunde gefunden hast! Du musst wissen; Ich in deinem Alter hatte gerade meinen besten Freund gefunden. Wir waren unzertrennlich!“ Sam stand auf, und schaute seinen Vater skeptisch an. „Super, vor allem, weil ich noch nichts von ihm gehört habe! Und jetzt –entschuldige mich, ich geh ins Bett.“ Schon war er auf dem Weg in sein Zimmer, als sein Dad ihm verteidigend hinterher rief: „Wirklich jetzt! Ich denke mir doch keinen besten Freund aus!“ „Ja, Daddy, und deine ‚Trinkgesellschaft’ war ja auch nicht der Psychologe!“ „Das ist ab- Hey! Woher weißt du von meinem Psychologen?!“ „Dad, sieh’s ein: Du bist nicht annähernd so gut, etwas zu verbergen, wie du denkst!“ Mit diesen Worten ließ Sam seine Zimmertür ins Schloss fallen, und ließ einen fast schon verzweifelten JD zurück. „Bin ich wirklich so durchschaubar…?“ //…und einsam?// Die Frage war an sich selbst gerichtet, doch wusste JD nicht, wie er sie beantworten sollte. Es war ein wenig an Zeit vergangen, doch trotzdem lag JD immer noch wach in seinem Bett, und starrte die Decke an. Die Frage beschäftigte ihn. //Beweis ihm einfach das Gegenteil… Genau, du suchst Turk, und er wird ihm schon alles sagen, was für ein guter Kumpel du bist… du wärst, wenn du nicht von über einem Jahrzehnt geflüchtet wärst… Du kannst nicht zu ihm, das weißt du…// Aber warum war JD überhaupt wieder hier? In der Stadt, in der nicht mal zum IKEA konnte, ohne Angst zu haben, aufzufliegen. Vielleicht, weil er insgeheim hoffte, doch aufzufliegen. Das alles wieder so wurde, wie früher, auch wenn das Unmöglich war… Doch er würde nicht mehr lange vor der Vergangenheit davonlaufen. Er würde ihr bald entgegenkommen, die Hände heben, und sagen ‚Hier bin ich. Schuldig. Mit der Hoffnung, auf eine gemilderte Strafe.’. Doch müsste er es vorsichtig machen… Bald, in der richtigen Reihenfolge, in der Hoffnung, nicht von wem anderem gesichtet zu werden… Und er entwickelte einen Plan; Er würde nächste Woche wieder zum skandinavischem Möbelgeschäft fahren, für Sam ein neues Regal kaufen, und ihn den Karton Rowdy, und in Rowdy eine Kamera verstecken, die ihm aufzeichnen würde, wie sich Turk im Anblick von Rowdy verhalten würde… Würde der ausgestopfte Hund anschließend noch leben, könnte Turk ja nicht so sauer sein, dass er JD umbringen würde… //Hoffentlich…// Die Woche verging schneller, als dass es JD und Sammy lieb war, so dass es schon Freitag war. Sam hatte seinem Vater erzählt, dass er den Job als Kellner in der Pizzeria bekommen hatte, und war seit dem täglich im Sacred Heart gewesen, wo ihn vor allem der Hausmeister ins Herz geschlossen hatte, und Sam schon mehrmals zum ‚Eichhörnchen gucken’ eingeladen wurde, was er aber jedes mal verwirrt, aber dankend, ablehnte. Jack hatte Sam wegen der Cherleader ausgelacht, auch wenn er anschließend noch sagte, dass es vielleicht besser für Sam wäre, da er im Footballteam, in das Jack ihn eingeschrieben hätte, wahrscheinlich nur der Handtuchwäscher wäre. Izzy und er hatten sich, wie abgesprochen, zum Kuchen essen verabredet, und sie hatte ihm die Umgebung gezeigt. Zudem war Sam nun um einige Spitznamen reicher, wie zum Beispiel ‚Möchtegern-Hilfe’ (von Dr. Cox), ‚Wannabe-Kerl’ (von Jack), ‚Zitro’ (von Brownie/Izzy. Ursprünglich war es ‚Zitroneneiskuchen’, doch das wurde ihr zur lang. Sam nannte Izzy daraufhin ‚Brownie’ und ihre Schwester ‚Mokka’), diverse Frauennamen (auch von Jack), ‚zukünftiger König’ (von Turk), ‚M&M’ (vom Hausmeister als Abkürzung von ‚Mikrofon-Meister’), ‚-ach so tolle- Herrscher des geweihten Landes’ (von Dr. Cox), ‚Mr. Pirouette’ (von den Cherleadern) und ‚Pizza-King’ (von seinem Vater), und Sam war sich sicher, dass die meisten von seinen Namensgebern ihn irgendwie mochten. Jack sprach den ‚Zwischenfall’ in der Bar nicht weiter an, und Sam trug weiterhin seine Tasche durch das Schulgebäude, und aß sein Essen mit ihm auf dem Baumhaus, und gab Jack -wie abgesprochen- einen Teil seines Geldes. Gerade hatte Sam den Umschlag für seinen heutigen Arbeitstag bekommen, und war schon auf dem Parkplatz, um zu seinem Bus zu kommen, als ihm ein ganz bestimmter Porsche ins Auge sprang. Der ‚911 GT2 RS’ von Dr. Cox war es nicht, da dieser schon vor Stunden Arbeitsschluss hatte, und schon längst weggefahren war, sondern blitzte ein schön polierter Porsche Panamera im Sonnenlicht, und an der Fahrertür lehnte sich Jack an. Ein kurzer Pfiff von diesem, und Sam wusste, dass Jack wohl ihn meinte. „Hey, Annabelle! Hier rüber!“ Leicht seufzend schritt Sam zu Jack rüber. „Hi, Jack. Was gibt’s?“ Jack grinste und schüttelte seinen Kopf ungläubig. „Ich weiß zwar nicht, wie du das geschafft hast, aber meine Mom scheint dich zu mögen. Wenigstens soll ich dir sagen, dass du heute um Sieben Uhr zu uns zum Essen kommen sollst. Wie es aussieht, wird tatsächlich sie kochen, was wirklich eine Seltenheit ist. Wirst du kommen?“ Sam freute sich. „Ja, gerne.“ //…wenn mein Vater nichts dagegen hat, aber das glaube ich nicht…// Jack pfiff ein weiteres Mal. „Hey, Susanne; Ich habe dich nicht gefragt, ob du kommen willst, sondern ob du es kannst. Wollen oder nicht wollen ist mir nämlich egal, klar?“ Sam nickte stumm. „Dann ist gut. Ich hol dich gegen Viertel vor ab.“, noch bevor Jack richtig zu Ende gesprochen hatte, saß er schon in seinem Auto, und ließ den Motor an und das Fenster runter. „Sonst noch was, Maike?“ „Woher weißt du, wo ich wohne?“ Das war vielleicht eine etwas dumme Frage, doch fiel Sam gerade nichts anderes ein. Jack lachte auf. „Die Akte… Da steht alles drin, Kurzer!“ Und schon war Jack vom Parkplatz verschwunden. (1) Nein, dieser Spruch ist nicht bei der längsten Praline der Welt entstanden… *hust* (2) Wohooo, bin ich ein schlechter Songtext-Schreiber… Was ich daraus gelernt habe; Ich habe nicht nur keine Ahnung von Musik, bin nicht nur total unmusikalisch, sondern kann auch keine Songtexte schreiben, so dass ich niemals Popstar werde, und mich ‚nur’ mit der Weltherrschaft begnügen muss… *buhahhahaha* Ähmm… Was ich damit sagen wollte; Jack wird wohl nur noch Coverversionen bringen… ^^“ (3) Der vielleicht sogar von Sammy stammt? *hust* (4) Outtake : „//Ich wusste ja, dass viele Teenagermädchen –nicht nur dank der Anime und Mangaszene- Schwule toll finden, aber dass sie sofort loskreischen hätte ich nicht gedacht…//“ Hat es ‚leider’ wegen Widerspruch in sich nicht ins Kapitel geschafft… T_T (5) Nee, Angel Summer Black, ich hab da nicht gaaaanz zufällig an dich gedacht e.e ;P (An die anderen: Sorry, für den Insider… ^^“) (6) „Sam setzt Aussetzer ein! Jack (Wild) kann die letzte Attacke nicht mehr einsetzen!“ xD (7) Was irgendwie logisch ist? Ö_ö Hey, Schön dass ihr wieder da seid . Neues Kapi ist da, und ich bin ziemlich ufrieden mit ihm… (Vor allem im Vergleich zum letztem… *hust*) Ich weiß nicht genau, was ich sagen soll, außer vielleicht, dass es in zwei Kapiteln –was Perry und JD betrifft- nun (//endlich//) zur Sache gehen wird… Hmm… nun ja… hier ist noch etwas Platz… Zeit für eine sinnlose Geschichte! (Vorsicht: sinnlos! *hust*) Ich hab nen kleinen Köt- ähm… Hund, und der kam auf die tolle Idee, meinen Kugelschreiber zu klauen, während ich dieses Kapitel zusammen tippselte… Naja, und wo ich gerade so schön im Sacred-Heart-Universum war, rufe ich –wohl bemerkt aus Versehen- nicht etwa ‚Pfui, TiAmo (<- Name meines Hundes)! Aus!’ sondern ‚Nein, Dr. Cox! Böse Judy!’. Erstaunlicher Weise hörte er tatsächlich. ö.Ö Und das tut er normalerweise nie! Naja, ihr könnt ja ein Kommi hinterlassen, wenn ihr auch einen Hund habt… und ihr könnt auch ein Kommi hinterlassen, wenn ihr keinen habt… *hust* xD Würde mich ja interessieren, ob die ganzen Scrubs-Verrückten Hunde-Fanatiker sind, oder nicht ;P Ciao, bis zum nächstem Kapi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)