Taste of Darkness von Kara ================================================================================ Kapitel 4: IV. Nacht -------------------- Bis ca. zur Mitte dieses Kapitels hatte ich letztes Jahr zusammen mit geschrieben, danach wurde das ganze auf Eis gelegt und vergessen...bis ich es Anfang Oktober auf meinem Laptop wieder fand xDD Wenn sich der Schreibstil also auf einmal ein bisschen verändert hat, nicht wundern...^^"" Und nun, have Fun! (soweit man das so sagen kann...) IV. Nacht Als ich die Augen aufschlug saß ich zu meiner Überraschung immer noch dort wo ich zuvor eingeschlafen war, ich fröstelte ein wenig, doch nicht so sehr das ich sagen würde das es kalt war. Da ich keine Uhr bei mir hatte, wusste ich nicht wie lange ich geschlafen hatte, aber ich war dankbar das mich ausnahmsweise mal niemand ausgeknockt hatte. Vorsichtig bewegte ich mich ein bisschen, ich fühlte mich ausgeruhter als ich zunächst angenommen hatte. Meine Hände waren durch das festhalten an dem alten Holzgitter aufgeschürft und auch meine Schienbeine hatten ein paar Kratzer abbekommen, doch nichts davon war großartig dramatisch, also erhob ich mich um endlich in das zweite Haus zu gelangen in das ich vor meinem kleinen Abenteuer auf dem Dach definitiv Sora hab gehen sehen. In Windeseile war ich durch den fleckigen Gang wieder auf dem Grabinnenhof, so unangenehm es mir auch war, ich musste wohl immer mal wieder da durch, zum Glück war das ein Rundgang, sodass ich nicht immer an der mir sehr suspekten Hand vorbeikam. Mit dem Schlüssel bewaffnet öffnete ich die Doppeltür, es wäre wirklich schön gewesen wenn der kleine Trotzkopf jetzt einfach da gestanden hätte und ich ihn mal gehörig in die Mangel nehmen könnte, doch außer einem Windhauch abgestandener Luft kam mir nichts entgegen. Ich hustete leicht als ich de ganzen Staub in die Lungen bekam, sah mich dann neugierig um. Je tiefer ich in das Anwesen gelangte, desto zerfallener wurde es wohl, Spinnweben bedeckten die Wände und alte Türpaneelen lagen überall rum. Ich setzte einen Schritt nach vorne, tastete mich langsam durch den mehr dunklen als hellen Flur durch als mich ein klingelndes Geräusch fürchterlich zusammenfahren ließ. Ruckartig riss ich meinen Kopf nach oben um herauszufinden wo es herkam und atmete erleichtert aus als ich die vielen kleinen Glöckchen entdeckte die an den Querbalken unter der Decke befestigt waren. Ich hatte die Tür hinter mir nicht zugemacht und der Wind brachte sie wohl in Bewegung, endlich mal ein Phänomen in diesem Haus was sich einwandfrei erklären ließ! Ein paar Meter weiter vor mir war eine Weggabelung und am Ende des Ganges eine Tür. Ich war nur noch ein paar Schritte von dem Zwischengang entfernt, als mich irgendwas umrannte, es war einer von den Typen die mich schon in dem stinkenden Gang angegriffen hatten und ich hatte glücklicherweise keine allzu großen Probleme ihn relativ schnell zu beseitigen. Ich fragte mich was den Kerl wohl aus dem Raum gejagt hatte, normalerweise war ich nicht so neugierig, aber das hatte jetzt meine Interesse geweckt und so betrat ich den Gang zu meiner rechten kam jedoch nicht durch die Tür, da sie versperrt war. Schulter zuckend betrat ich wieder den eigentlich Gang wollte durch die Tür am anderen Ende doch auch diese war zu, so langsam gingen mir die ganzen verschlossenen Wege mir ziemlich auf den Wecker. Einen Durchgang hatte ich noch, also widmete ich mich diesem, wo ich glücklicherweise auch durchkam. Ich fand mich in einem Raum wieder in dessen Mitte ein alter Projektor stand, die Leinwand war ein fleckiges Laken was mit rostigen Nägeln an eine Wand gepinnt war. Überall auf dem Boden rund um den Projektor verteilt lagen alte Filmdosen, manche davon waren beschriftet, direkt vor meinen Füßen fiel meine eine Hülle mit der Aufschrift „Aufspießen“ auf, ich nahm sie hoch und stellte fest das sie leer war, anscheinend befand sich der Film in dem Vorführgerät. Ich beschloss, dass ich mir das lieber nicht ansehen wollte, schmiss die Hülle wieder zurück auf den Boden und ging schnurstracks durch den Raum, kam durch eine Luke in eine Art Zaungang. Durch ein Holzgitter konnte ich auf der andere Seite einen Gang erkennen der diesem hier haargenau glich. Direkt neben mir hing ein großer, blank polierter Spiegel über den ich verwirrt drüber strich. Alles in diesem Haus war alt und vermodert doch das Spiegelglas war staubfrei und in einwandfreiem Zustand. Noch während ich meine Finger darüber streichen ließ, konnte ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung hinter mir wahrnehmen, ich drehte mich ruckartig um, doch nichts war mehr zu sehen. Ich war mir sicher das da irgendjemand stand, eine Frau, schwarz gekleidet, lange Haare mit irgendetwas Spitzem in den Händen...nun aber war da definitiv niemand mehr und ich stand ganz schön bedeppert in dem schummrigen Gang. Langsam schüttelte ich den Kopf, vielleicht bildete ich mir das alles nur ein weil ich jetzt schön öfters einen Schlag auf den Kopf bekommen hatte, doch die Kämpfe gegen die komischen weißen Wesen waren definitiv echt gewesen. Langsam und immer ein Auge auf den Zwillingsgang gerichtet ging ich weiter, kam an einer Nische vorbei, die ich aber ignorierte und stand nun am Fuße einer Treppe die nach rechts oben führte. Weil ich von da irgendwas hörte und die Befürchtung hatte nur wieder auf dem Dach zu landen, schlug ich die andere Richtung ein, kam zu einer Tür die von oben bis unten mit den selben kleinen roten Schmetterlingen bemalt war die ich hinter Sora in den Anbau hatte fliegen sehen. Fasziniert betrachtete ich die Schnitzereien, fuhr sie mit den Fingern nach, irgendwer hatte sich große Mühe damit gemacht und sie mit dunkelroter Farbe ausgemalt. Gerade zog ich den Finger wieder zurück, kratzte dabei ausversehen leicht über die rote Spur und entfernte somit etwas davon. Es dauerte nicht lange bis mein Gehirn kapierte das es sich gar nicht um dunkelrote Farbe handelte, sondern um getrocknetes Blut. Sofort schüttelte ich meine Hand um das bisschen abzubekommen und starrte auf die Verzierungen. Es waren nicht gerade wenige Schmetterlinge, was bedeutete das man eine immense Menge an Blut benötigt haben musste um das alles auszumalen und ich hatte das auch noch angefasst...es war mir egal ob die Tür auf war oder nicht und ob Sora dahinter war oder nicht, ich wollte da jetzt nicht mehr durch. Also ging ich zurück, die Treppe hoch und schob dort die Tür langsam auf, sollte ich nur das Dach vorfinden, konnte ich immer noch zurückgehen und versuchen eine der beiden Türen aus dem Glockengang einzutreten. Glücklicherweise fand ich mich in einem kleinen Zimmer wieder, das nicht nur ausnahmsweise mal relativ hell beleuchtet war, es war warm hier drin was dem kleinen Ofen in der Ecke zu verdanken war. Erleichtert wärmte ich meine klammen Finger an ihm, wäre am liebsten einfach hier geblieben, inmitten von hübschen Kimonos die auf mehrere Rahmen verteilt im Raum standen. Hinter einem der Kleidungstücke stand ein altes Saiteninstrument was ich als ein Koto identifizieren konnte nachdem ich es von der dicken Staubschicht befreit hatte. Ich konnte nicht drauf spielen, aber ich wusste, dass es sich schön anhörte, wenn man es denn beherrschte. Dennoch wusste ich, dass nicht ewig hier bleiben konnte, irgendwo in dem Zweithaus war Sora und ich musste ja auch noch zusehen wie ich hier raus kam. Außer dem Kerlen in dem Gang mir den Glöckchen waren mir keine weiteren Geister begegnet und darüber war ich auch ganz schön froh, doch ich befürchtete das das nicht mehr lange so bleiben würde, dieses Anwesen war verflucht und ich steckte mittendrin. Nachdenklich ließ ich mich auf ein kleines Kissen sinken, nahm mein Schwert in die Hand und besah mir die Klinge genauer. Die paar Gegner die ich damit vernichten konnte hatten keinerlei Blut hinterlassen, nicht mal die Frau deren Arm ich einfach abgetrennt hatte... Während ich da so saß bemerkte ich zunächst nicht wie langsam aber beständig der Ofen ausging, erst als meine Zähne leicht zu klappern begannen, fiel mir der Unterschied auf der mich sofort aufspringen und in Kampfstellung gehen ließ. „Komm schon raus...!“ zischte ich, wunderte mich über meine doch noch relativ feste Stimme, sah mich in dem Raum um in den nun Leben kam, sofern man das so nennen konnte. Die Vorhänge die von den Balken hingen gerieten in Bewegung als ein Luftzug durch sie fuhr und schon im nächsten Moment konnte ich die lang gezogene Melodie des Kotos vernehmen. Unter anderen Umständen würde ich diese Töne als schön empfinden, es war ein sehr einprägsames Lied, mal schneller, mal etwas langsamer, dann waren wieder nur einzelne Töne zu hören die jedoch immer lauter wurden je schneller sie im Laufe des Liedes gespielt wurden. Es musste ein geübter Spieler sein, Koto war schwer zu lernen, und wer auch immer es nun bediente, er hatte viel Zeit gehabt es zu erlernen. Langsam ging ich zu der Tür zurück durch die ich kam, von da aus konnte ich einen Blick auf das Instrument erhaschen, zwar bewegten sich die Saiten leicht doch niemand saß davor der es spielte, selbst als ich gegen den kleinen Raumteiler trat wurde das Lied ohne Unterbrechung fortgesetzt. Nichts wie raus dachte ich mir und bewegte mich langsam, den Blick auf die Ecke gerichtet zwischen den Kimonos durch, mir war die zweite kleine Tür in diesem Raum aufgefallen, die sich jedoch vehement weigerte sich von mir öffnen zu lassen. Das Schloss welches sie aufwies war kein gewöhnliches, es passte kein Schlüssel hinein, eher so etwas wie eine...Haarnadel. Doch ich hatte keine Zeit mir darüber den Kopf zu zerbrechen, das Spiel wurde immer schneller und ich befürchtete das es bald zu Ende war und dann würde mich nur wieder irgendwas angreifen und darauf hatte ich keine Lust. Ein gezielter Hieb mit meinem Schwert und die Holztür gab auf, Glück für mich, denn gerade war ich über die Überreste hinweg gestiegen konnte ich ein Ohrenbetäubendes Rauschen vernehmen und eine Frauenstimme die leise aber deutlich nach einem „Akito“ verlangte. Da das definitiv nicht mein Name war, machte ich mich so schnell es ging aus dem Staub, die Treppe hinunter und durch den kleinen Raum der sich hier befand. Ich hatte keine Ahnung wo hin ich lief, ich wusste nur das ich keinen Lust hatte das mich dieses Weib erwischte. Als ich die nächst beste Tür aufriss, fand ich mich in einem Gartengang wieder. Vor mir stand ein riesiger, alter, knorriger Baum, ringsum ihn herum waren hundert von kleinen, roten Puppen aufgespießt deren Bedeutung ich mir aber nicht wirklich erklären konnte, allerdings hielt ich auch die Zeit gerade für reichlich unpassend, hinter dem Baum konnte eine große Flügeltür ausmachen an der sich irgendwas leuchtendes Bewegte und mir war so als könnte ich die stachelige Frisur meines gesuchten Freundes erkennen. Dieses mal hielt mich zwar keiner auf, dennoch schaffte ich es nicht rechtzeitig ihn zu erreichen. Verwundert stand ich vor der alten Flügeltür, sie war mit mehreren dicken Seilen verschlossen und sah nicht so aus als ob sie gerade eben erst benutzt worden wäre...ich bin mir aber sicher, dass ich Sora dort habe durchgehen sehen! Ratlos zog ich am Griff, doch ich hätte mich gewundert wenn sie sich auch nur einen Millimeter bewegt hätte. Es schien mir als bliebe mir keine andere Möglichkeit als entweder zurück in den Gang zu der Frau zu gehen, die wahrscheinlich noch immer ihren Akito suchte oder weiter den Gartengang abzulaufen in der Hoffnung ich finde noch einen Ausgang...oder wenigstens eine Tür die mich weiterbrachte denn auf einen Weg nach draußen hoffte ich so langsam nicht mehr. Ich war noch keinen Schritt um die Ecke gegangen als ich Angesicht zu Angesicht mit einem...Priester, anders konnte man ihn nicht beschreiben, stand und dieser schien genauso wenig darüber erfreut mich zu sehen als ich ihn denn sofort schlug er mit seiner Machete nach mir und verfehlte nur ganz knapp meine Schulter. Fluchend schmiss ich mich auf dem Boden, rollte unter meinem Angreifer weg und schaffte es in der Bewegung mein Schwert zu zücken mit dem ich ihn auch sogleich angriff. Es hatte zwar nicht die gleiche Wirkung wie bei diesen komischen Männern in Weiß, aber immerhin verletzte es ihn so, dass er zurückwich und mir die Möglichkeit zu einem weiteren Angriff gab. Leider war das Glück nicht lange auf meiner Seite und der Kerl holte zum Gegenschlag aus, traf mit seiner verdammten Machete nun direkt meinen Oberarm, hinterließ einen tiefen Schnitt der mich natürlich in der Bewegung arg einschränkte. Es war doch wirklich ungerecht, während ich den Typen nur minimal verletzte, schaffte er es mich mit einem einzigen Schlag fast gänzlich außer Gefecht zu setzten. Keuchend erhob ich mich und floh erst mal ein Stück weg von ihm um der Schneide besser aus dem Weg gehen zu können, dabei fiel mir ein kleiner Gang auf, in den ich mich sogleich flüchtete, vielleicht konnte ich mich hier erst mal vor meinem Gegner verstecken bis ich wieder bei Puste war. Lange blieb ich zwar nicht unentdeckt, aber es reichte aus um mich vom ersten Schmerz zu erholen und mich nun wieder auf den Priester zu stürzen. Erst als ich ihn aus einiger Entfernung sah bemerkte ich das sein komplettes Gewand mit Blut bedeckt war, er schein vor mir schon ein paar andere abgeschlachtet zu haben, doch so weit wollte ich ihn bei mir nicht kommen lassen. Ich setzte alle Kraft die ich aufbringen konnte in meinen linken Arm und schaffte es mit einem gezielten Hieb den Kopf abzutrennen und, ich staunte, gewann den Kampf damit. "More...Sacrifices..." röchelte er noch, dann sank unter lautem Geschrei auf den Boden und verschwand schließlich. Ich sollte mich zwar darüber nicht mehr wundern, tat es aber dennoch...Wenn ich doch bloß wüsste wieso ich in diesem komischen Schuppen hier gelandet bin...was ich auf jeden Fall wusste war, dass ich kein neues Opfer darstellte! Während ich immer noch darüber nachgrübelte warum ausgerechnet ich hier gelandet bin, untersuchte ich die kleine Tür die ich in dem kleinen Seitengang entdecken konnte und war doch sehr überrascht, dass ich sie Problemlos aufbekam. Vorsichtig streckte ich zunächst mein Schwert in den Raum, sollte sich irgendjemand oder irgendetwas in ihm befinden sollte er ruhig in mein Soul Eater rennen! Nachdem ich niemanden erstechen konnte, schob ich mich nun gänzlich in den kleinen Raum hinein und das erste was mir auffiel war das es hier drin verdammt warm war! Die können sich auch nicht entscheiden, entweder man friert sich den Hintern ab oder wird bei lebendigem Leib gekocht. Nachdem ich mir meine Jacke ein Stück aufgemacht hatte, war es an der Zeit meine neue Umgebung zu begutachten. Es waren die gleichen kleinen Puppen die ich auch schon rund um den Baum aufgespießt vorfand an die Wände genagelt, sogar die Decke war mit ihnen bedeckt. Zu meiner Linken befand sich so was wie ein kleine Altar zu dem ich mich nun vorschob, das Schwert immer noch erhoben, bereit den nächste besten Angreifer zu Schnecke zu machen, sofern er mich ließ und ich es mit meinem Linken Arm irgendwie hinbekam, der rechte war ja schließlich gerade etwas unbrauchbar. Merkwürdigerweise brannte die Wunde zwar aber tat nicht so sehr weh wie ein Schnitt mit einer Machete dieses Kalibers eigentlich sollte. Auf dem Altar sah ich etwas im Kerzenschein glitzern, es war ein weiterer alter, rostiger Schlüssel auf dem allerdings keine Mandarinen sondern eine Glockenblume eingraviert war. Ich hatte noch keine Tür mit solch einer Gravur entdeckt, aber sicherheitshalber nahm ich ihn mal mit, wer weiß ob der mir nicht noch weiterhelfen konnte. Da es sonst nichts weiter in dem kleinen Zimmer zu finden gab, beschloss ich mich einfach auf die Suche nach der Tür zu meinem Schlüssel zu machen. Ich hatte mich gerade zum Ausgang rumgedreht als ich zum ersten mal diese glockenhelle Stimme hörte. So schnell es ging wirbelte ich herum und sah gerade noch die Umrisse eines kleinen Mädchens in einem altmodischen Kimono. Danach wurde es schwarz vor meinen Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)