Dark Song High Akademie von Ajaka ================================================================================ Song 5: And so it is war between us! ------------------------------------ So war es auch. Itoe, En, Franzi und Jana eilten nach Hause und Itoe zog einen nach dem anderen in ihr Zimmer. Als erstes war Franzi dran. En und Jana warteten vor der Türe. „Wie lange warten wir schon?“, fragte En nun zum dritten mal. „Zehn Minuten.“, seufzte Jana, die sich mittlerweile auf den Boden gesetzt hatte. „Warum dauert das so lange?“ Die Türe öffnete sich einen Spalt - En musste zur Seite gehen, sonst hätte er die Türe an den Kopf bekommen – und Franzi kam heraus. „Na, wie sehe ich aus?“, fragte sie schüchtern. Sie trug blaue Shorts und ein Oberteil, das von einer Rüstung hätte stammen können. Sie trug Handschuhe, hinter ihren Rücken versuchte sie, einen Speer zu verstecken und um den Hals baumelte ein dünner Lederriemen. Jana fielen fast die Augen aus vor Staunen. „Himmel, sieht das cool aus!“ „Mhm. Wer ist dran?“, meinte En teilnahmslos. „Jana!“, antwortete Franzi und der kleine Vampir verschwand in Itoe´s Zimmer. „Na toll!“, grummelte En missmutig. „Dann bin ich wohl der Letzte!“ Franzi kicherte und meinte, sie müsse los. „Wohin den?“ „Zu Nikaido! Ich soll sie um Hilfe bitten!“ Damit verschwand Franzi auch schon. „En, du bist dran! Itoe wartet“ Der Angesprochenen drehte sich erschrocken um. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Jana schon so schnell fertig war und ließ sich gegen den Türrahmen fallen und betrachtete Jana grinsend. Sie hatte einen metallartigen Rock an und das dazugehörende Oberteil. T-Shirtärmel lugten darunter hervor. An den armen trug sie eine Art Handschoner, die bis zu den Ellen heraufreichten und lange Stulpen über hohe Absatzstiefel. Auch sie hatte einen dünnen Lederriemen um den Hals, aber eine Pistole in der rechten Hand. „Ach wirklich? Ich musste doch auch warten, da kann sie...!“ En brüllte los. Eine Hand kam aus dem stockdunklen Zimmer geschossen und packte ihn recht unsanft an der Schulter und zog ihn in die Dunkelheit. Es dauerte etwas, bis er sich an das wenige Licht, das von einer Stehlampe aus dem anderen Ende des Zimmers kam, gewohnt hatte, bis er Itoe sehen konnte, die eifrig in ihrem Schrank wühlte. „Eine Frau lässt man nicht warten.“, murmelte sie über die Schulter hinweg und warf verschiedene Kleidungsstücke auf ihr Bett. En stand mit den Rücken an der Türe und beobachtete sie wortlos. Weitere Kleidungsstücke landeten auf dem Bett. „Hab halt keine Jungsklamotten...“ Itoe sah mehr als halbtot aus. Sie stützte sich an den Schrank und seufzte schwer. Eine warme Hand berührte sie zaghaft an der Schulter. „Ganz ruhig. Du stresst dich ja voll. Am Schluss brichst du noch zusammen.“ Itoe verscheuchte En´s Hand und sah angespannt über die Schulter. „In nicht mal mehr 24 Stunden habe ich euch vergessen!“ En ließ seine Hand sinken. Vor nicht mal einer Stunde hatte er versucht, ganz normal mit ihr darüber zu reden. Akina hatte ihr erklärt, was Reiko mit Itoe – oder besser: ihren Erinnerungen – angestellt hatte und was es sonst noch zu wissen gab; z.B. dass ihre Gruppe nur noch vierköpfig war, da Jana und Franzi ausgestiegen waren. Sie erklärte ihm sogar bereitwillig, dass Itoe nur noch vier Haupterinnerungen blieben und das die wichtigste ihr eigener Name sein. Sobald sie den vergaß, sollte Itoe das Zeitige segnen. Aber Itoe hatte dies alles kalt gelassen. Sie wollte nur eines; die rothaarige Reiko und den Rest der Band tot oder lebendig (aber lieber tot) aus ihrer Stadt zu kriegen und ihr Leben normal weiter zuführen. „Hier En, ich hab was!“ Itoe hielt En ein schwarzes T-Shirt und ein paar andere Rüstungsähnliche Klamotten hin. „Zieh das an, dann kommen wir zu deiner Wa...“ Sie brach mitten im Satz ab. Kurz schaute sie ungläubig nach vorne und brach dann zusammen. En war sofort an ihrer Seite und half ihr wieder auf. „Was ist passiert?“, fragte er sichtlich beunruhigt. Itoe hielt sich den Kopf und schüttelte ihn, als müsste sie ihre Gedanken erst ordnen. „Ich habe etwas reißen hören. Du nicht?“ „Was weißt du noch?“, fragte En kopfschüttelnd. Sie zählte auf: „Meine Person und meinen Namen. Meine Familie, meine Leidenschaft für Musik und...“ „Und deine Mission?“, hackte En nach. „Meine WAS? En, sei nicht albern! Ich bin doch kein Ninja oder so!“, lachte sie kurz. „Zieh dich an, dann bekommst du auch gleich deine Waffe!“ Sie ging raus und En zog sie schnell um. Ihm war klar, dass Itoe eine Haupterinnerung verloren hatte. Sonst hätte sie sich an ihre Mission, ihre Stadt vor der Übernahme feindlicher Vampire zu schützen, garantiert erinnert. Er rief sie wieder ins Zimmer, als er fertig war. Itoe zeigte auf die hinterste Ecke im Schrank und zog ein paar Waffen heraus. „Wie lange ist Franzi schon unterwegs?“, fragte sie derweil Jana, die mit ins Zimmer gekommen ist. „Seit ca. 20 Minuten!“ „Verdammt!“, fluchte Itoe. „Was denn?“, fragten die beiden anderen (Halb-)Vampire wie aus einem Mund. „Ich hab ihr gesagt, wenn es länger als 15 Minuten dauert, soll sie anrufen!“ „Na dann, gehen wir los!“, rief En enthusiastisch. Jana fiel vom Bett. Sie hatte mit so einem Geschrei einfach nicht gerechnet. „Mein Ohr! Spinnst du?“ „Mund halten, alle zwei! En, als erstes bekommst du deine Waffe!“ Itoe deutet auf ihr Waffenarsenal. „Wenn du dich von einer angezogen fühlst, nimm sie dir einfach!“ Zielstrebig griff En nach einem edel aussehenden Bogen aus. Er war aus Mahagoniholz und schwierige Muster waren hineingearbeitet. Itoe drückte ihm noch einen Köcher mit tausenden von Pfeilen in die Hand. „Kette oder Armband?“, fragte sie. „Äh, Armband.“, antwortete En etwas perplex. Itoe suchte ein passendes heraus und kicherte. „Du bist echt schwul!“ „Sicher?“, grinste En und berührte Bogen und Köcher am Armband, welche daraufhin so groß wie Anhänger wurden und auch am Lederarmband hängen blieben. Aus dem Zimmer der Rektorin drangen laute Stimmen. „Nikaido! Sie müssen uns helfen!“, bettelte Franzi. „Nein! Diese Gruppe Vampire ist unbesiegbar!“ „Aber Sensei, wenn wir nichts unternehmen, stirbt Itoe!“ Nikaido richtete sich auf und schlug mit den flachen Händen auf den Tisch. „Wieder nein! Wird sie nicht!“ Franzi wich erschrocken zurück und stotterte verwundert, wie Nikaido darauf kam. „Weil ich Akina kenne...“ Die Rektorin setzte sich wieder und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Franzi sah sie verwundert und leicht wütend an. „Sie...sie kennen Akina? Wie..wie das denn?“ „Sie.. sie ist..“ Nikaido schluckte schwer. „..so etwas wie meine Tochter. „WAS?!!“, schrie Franzi geschockt. „Warum schreist du denn so?“ Die Türe ist lautlos aufgegangen und Itoe mit En und Jana im Schlepptau kam ins Zimmer. „Na, dass soll dir der Sensei mal schön selbst erklären!“, fauchte Franzi. Nikaido erklärt es noch einmal, dass sie Akina sehr gut kannte. Auch Jana und En sahen geschockt aus, nur Itoe war sehr verwundert. „Seltsam..“ „Was denn, Itoe-chan?“ „Halbmondwesen können keine Mondwesen erschaffen... entweder bleibt der Mensch was er ist; eine Menschliche Leiche oder er wird selbst zum Halbvampir...“, erklärte Itoe überlegend. „Aber!“, mischten sich Franzi und Jana ein, „Akina ist ein richtiger Vampir!“ „Sehr richtig~“ An der Türe stand Akina. Ihr Mund war blutverschmiert, aber auf ihren Klamotten war kein einziger Tropfen. Hinter ihr sah man die Leiche der Sekretärin am Boden liegen. Sie ließ ihren Blick über die Runde schweifen. Sobald ihr Blick Franzi und Jana streiften, zuckten die beiden zurück, als hätte man sie geschlagen. „Mutter..“, begann sie schließlich, „Ich dachte, du wolltest mich alleine sprechen?“ „Du siehst, wie die Umstände sind, Akina.“, antwortete Nikaido, den Blick zum Boden gerichtet. Itoe ging einen Schritt auf Akina zu und fauchte wie eine Raubkatze. „Wo ist Reiko?“ Akina sah nicht mal richtig zu Itoe. „Ich spreche nicht mit Halbwesen...“ „WAS? Spinnst du?!“, schrie Itoe und griff zu ihrem Armbändchen. Ihr Katana schoss hervor und ehe man sich versah, stand sie schon bei Akina und versuchte, ihr das Katana in den Rücken zu jagen. Keinen Augenblick später stand Akina hinter Itoe und gähnte. „Das war echt schwach...“ „Itoe, lass es..“, versuchte Nikaido, die beiden zu beruhigen. Doch Itoe drehte sich zu Akina um. Sie sah sehr feindselig aus. „Warum nennst du mich ein Halbwesen, wenn du selbst eines bist?“ Akina lachte laut auf. „Bin ich? Bin ich NICHT! Aber meine „Mutter“! Sie hat mich vor dem sicheren Tod bewahrt und wurde ein Halbwesen... Dafür bin ich ihr ewig dankbar...“, fügte sie etwas ehrfürchtiger hinzu. Itoe schnaubte kurz und holte tief Luft. „EWIG DANKBAR?! Zeigst du deine Dankbarkeit, indem du und deine Gruppe hier dafür sorgen, dass ich Nikaido und euch umbringen muss?“ „Was hat meine Mutter damit zu tun, dass wir hier wüten?“, zischte Akina zurück. Nun schaltete sich Nikaido ein. „Es ist, weil ich euch in die Stadt gelassen habe. Es wäre mir eigentlich untersagt gewesen.“ Auch Jana machte den Mund wieder auf. „A..Akina-sama?“, stotterte sie. Akina zischte nur. „Wie..geht das?“, fragte Franzi mutig. „Was meint ihr zwei Verräterinnen?“ Jana und Franzi schauten sich an. „Das Nikaido dich gerettet hat!“ „Das geht euch doch nichts an!“, faucht Akina. Eine zischende Stimme brachte alle zum schweigen. Alle drehten sich zum Fenster direkt hinter Nikaido und starrten in die roten Augen von Reiko. „Komm schon Akina! Erzähl ihnen deinen Leidensweg!“ Sie verschwand vom Fenstersims und stand bedrohlich hinter Nikaido. „Ich hab mit meiner Vergangenheit abgeschlossen! Ich erzähle NICHTS!“, schrie Akina Reiko an. „Dann muss deine Mum halt daran glauben!“, lachte Reiko böse. Ihre Lache ließ den anderen das Blut in den Adern gefrieren. Dann drückte sie Nikaido von hinten die Luft ab. „A..Akina! Itoe! Sie löscht meine...!“, röchelte Nikaido leise und landete dann mit dem Gesicht auf ihren Schreibtisch. „Mum!“ „Ishi!“ Akina und Itoe schrien durcheinander und sie rannten zum Schreibtisch. „Ups.“, meinte Reiko finster. „Sorry, ich wollte sie nicht umbringen!“ „Du bist zu weit gegangen, Reiko!“ In Akina´s Augen sammelten sich Tränen. „Ach, hör auf zu heulen! Töte mich doch einfach!“, lachte Reiko. Akina zögerte. „Oh, hat das Töchterchen etwa Angst? Okay; dann treffen wir uns in eine4r Stunde an unserem Versteck!“ Damit verschwand Reiko genauso schnell, wie sie gekommen war. Die kleinen Zweckgemeinschaft stand um Nikaido´s Schreibtisch herum und sahen traurig auf die Leiche der Rektorin der Dark Song High Akademie. Hosted by Animexx e.V. 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