Der andere Sohn von Koneco-chan ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Du bist noch immer nicht schnell genug.“ fuhr sein Vater Jonathan an. Die beiden trainierten seid Stunden schon den Umgang mit Seraphschwertern in dieser unterirdischen Höhle, die ihr zu Hause war. Noch. „Vergib mir Vater.“ atmete er schwer und richtete sich blutend und von blauen Flecken übersät wieder auf. Ohne Ankündigung oder weitere Worte schnellte sein Vater erneut auf ihn zu und der erbitterte Kampf ging weiter. Er hatte einmal gelesen das andere solch eine Art von Training für barbarisch hielten, doch es war gut und richtig wie es war. Er wurde stärker und würde der ganze Stolz seines bewundernswerten Vaters sein. Nichts anderes zählte in seinem Leben. Als er gerade kurz davor war erneut zu stürzen spürte er eine Welle der Kraft durch sich ziehen und ging zum Gegenangriff über. Nun war es sein Vater der parieren musste. Das Dämonenblut mit dem er beschenkt war, pulsierte in seinen Adern, füllte seinen Körper und ergriff Besitz von Herz und Denken des jungen Schattenjägers. In ihm trafen zwei Welten der Macht aufeinander. Nephilim oder Dämonenbrut. Selbst er wusste es nicht. Das einzige was ihm bewusst war, war das er durch das Nutzen dieser Kräfte, dieses Orkans der Kraft, diesem Zwiespalt der Seele seine Macht vergrö゚ern musste um in der Gunst seines Vaters zu bleiben. Valentin blieb stehen als das Seraphschwert seines Sohnes fast den Punkt an seinem Hals berührte unter dem Das Blut am heftigsten pochte. „Besser.“ gab er knapp von sich, während Jonathan sein Schwert sinken lie゚. „Für heute soll es genug sein.“ Jonathan verbeugte sich mit tiefstem Respekt vor seinem Vater. Dieser zog ein blütenwei゚es Taschentuch hervor und wischte sich über das mit Schwei゚ und Blut verdreckte Gesicht und sah seinen Jungen durchdringend an, als suche er nach etwas. Nach einem Funken den er anscheinend nicht fand, denn er drehte sich ausdruckslos weg. „Hast du das Buch schon gelesen, das ich dir gegeben habe.“ „Natürlich Vater.“ antwortete der folgsame Schüler und richtete sich langsam wieder auf. „Und hast du es auch verstanden?!“ kam die prompte Frage. „Aber sicher. Es geht darum, das es nichts gibt, das Liebende verbinden kann und es töricht ist sich zu verlieben. Alles endet nur in Tod und Tragödie, wenn man es wagt sich gegen die eigene Familie zu stellen. Mir ist aber immer noch schleierhaft warum die verfeindeten Familien ihre Fehde begraben haben. Ich hätte das sicherlich nicht einfach ungestraft gelassen.“ Stolz blickte er seinen Vater an, der sich jedoch mit einer traurigen Miene zu ihm umdrehte. „Falsch. Du hast mich enttäuscht, Jonathan. Es ist dir also nicht gelungen auch nur ein einziges Wort zu verstehen...“ Der Ausdruck auf dem Gesicht der einzigen Person, dessen Respekt und Stolz sich Jonathan verdienen wollte, machte ihm schwer zu schaffen. „A-aber Vater...was...was ist dann so wichtig an diesem dummen Stück?! Wenn es nicht so ist, ergibt es keinen Sinn!“ stotterte der Junge verwirrt. Valentin schüttelte langsam den Kopf und ging zu einem dunklen Schreibtisch, der beladen in der Ecke der Höhle stand. „Er hat es sofort erkannt...“ murmelte sein Vater sehnsüchtig und ein nie da gewesenes Gefühl machte sich in Jonathan breit. Es brannte sich in seine Eingeweide und er wünschte sich zu wissen wer dieser Er war, damit er ihn umgehend foltern und töten konnte. „Wer ist er?!“ fragte er also mit fester Stimme, auch wenn der Unterricht bei seinem Vater ihn gelehrt hatte nichts was er sagte in Frage zu stellen. Er MUSSTE es wissen. Valentin Morgenstern blieb stehen und drehte sich langsam zu seinem Sohn um. Er besah ihn sich für einen Moment, der Jonathan fast in den Wahnsinn trieb. Erst als er warmes Blut auf seiner Hand spürte, bemerkte er das er vor Wut zitterte und sich mit den Fingernägeln tief ins Fleisch seiner zu Fäusten geballten Hände gekrallt hatte. Als hätte er eine innere Diskussion abgeschlossen straffte Valentin die Schultern und sag fest in die tief schwarzen Augen seines Sohnes. „Wer er ist? Jonathan Christopher Morgenstern.“ „Aber du sagtest ich hätte es nicht verstanden...“ kam seine ungläubige Antwort und er entspannte seine Muskulatur wieder. „Ich rede auch nicht von dir. Ich rede von dem anderem Jonathan. Meinem anderen Sohn.“ Valentins Stimme bei diesen Worten war ruhig und sicher. Und wenn Jonathan sich nicht irrte mischte sich ein Unterton von Sehnsucht und...nein das konnte nicht sein. Wenn er nicht wüsste das so etwas unmöglich war würde er sagen das es Liebe war. „Dein anderer Sohn?!“ er merkte wie seine Stimme ungewollt an schwoll und das wütende Zittern sich zurück in seine Glieder schlich. Das durfte nicht sein. Er war der einzige. Er war der einzige rechtmä゚ige Sohn von Valentin Morgenstern. Und NICHTS aber auch rein gar nichts würde das ändern können. Und wenn er persönlich dieses Bastardkind umbringen musste. „Ja mein anderer Sohn. Er ist ebenfalls mit besonderem Blut ausgestattet. Doch durch ihn flie゚t das Blut eines Engels, den ich vor langer Zeit einmal gefunden habe.“ Er war sich sicher er war besser als dieser andere Sohn. Was konnte schon Engelsblut gegen sein eigenes Geschenk des Dämons sein. „In mir flie゚t auch Engelsblut.“ sagte er so ruhig es sein lodernder Hass es ihm erlaubte. „Ich bin ein Nephilim.“ Ja genau, es war nicht schwer Engelsblut in sich zu tragen. So war es bei jedem Schattenjägerkind. Er jedoch besa゚ etwas einzigartiges. Nur Jonathan durfte der Stolz und die Beachtung seines Vaters zuteil werden. „Nicht so viel und rein wie er.“ die ruhige Stimme seines Vaters füllte sich mit Stolz und Fürsorge als er fort fuhr. „Er ist so, wie die Nephilim immer sein sollten. Engels gleich. Stark und er hat verstanden wozu du nie in der Lage sein wirst.“ „Was denn? Was ist es denn?!“ seine Stimme klang fast flehentlich, als er diese Worte äu゚erte. „Er hat verstanden, das Liebe zwar zerstört, aber das ohne sie Nephilim nur Hüllen sind die zwar vor Kraft strotzen doch die Welt in der sie Leben mit ihrer verdorbenen Denkweise und der Unverständnis für die Schönheit der Reinheit unseres Blutes vergiften und Verderben. Ohne Liebe wären wir nichts weiter als diese verrotteten dreckigen Schattenweltler und Dämonen die wir vernichten und die Welt mit ihrem Blut rein waschen müssen!“ Die Augen des Mannes vor ihm begannen mit einer Leidenschaft zu glühen, die Jonathan noch nie an ihm gesehen hatte. Er verstand einmal mehr warum er ein so gro゚artiger Mann und Führer war. „Die Kunst ist, sich von der Liebe nicht beherrschen zu lassen. Aber in einer Welt ohne Liebe, regieren Chaos und Anarchie!“ Diese Worte brachten Jonathan mehr aus dem Konzept als es der härteste Schlag gekonnt hätte. Er taumelte leicht und es kostete ihn Anstrengung keinen Halt an einer physischen Stütze zu suchen. „Aber du hast mir beigebracht...“ begann er und wurde prompt von seinem Vater unterbrochen der sich auf den Weg aus der Höhle machte. „Und eben diese Uneinsichtigkeit deinerseits macht es dir unmöglich deine Ausbildung als Schattenjäger jemals vollends zu vollziehen und in meine Fu゚stapfen zu treten. Du bist ein gro゚artiger Kämpfer, doch um deine Mitmenschen an zuführen, fehlt dir die nötige Menschlichkeit.“ das letzte Wort hallte in der Höhle wieder und schien Jonathan von jeder Richtung her angreifen und zerstören zu wollen. Es triefte vor Mitleid und Enttäuschung. Er würde es nie schaffen seinen Vater vollends zufrieden zu stellen. Er war nicht der richtige Jonathan. Nicht der Jonathan den sein Vater wollte und er würde es nie sein können. Diese Erkenntnis riss ihn fast von den Fü゚en. Fassungslos sah er auf die Tür im herben Gestein der Felswand die sich hinter seinem Vater schloss. Doch es war viel mehr als eine Eisentür die ihn von diesem Moment an von seinem Vater trennen würde. Eine unüberwindbare Barriere aus Enttäuschung und Schmerz bildete sich in Jonathans Brust. Und eine andere brennende Emotion. Hass und Neid formten sich zu einem fast fühlbaren Knoten in seinem Brustkorb. Dies war der Moment in dem er sich Rache schwor. Rache an dem anderen Sohn, der ihn um sein Recht, als einziger im strahlenden Licht der Anerkennung seines Vaters zu stehen, betrogen hatte. Er würde diesem Jungen, wo auch immer er war diese Gunst ab locken, ihn zermalmen und wieder der alleinige Liebling seines Vaters sein. Es war mehr als ein Versprechen. Es war ein unheiliger Schwur den er in diesem Moment mit sich und dem Dämon in sich abmachte. Ein Wutschrei, ein Kampfesgebrüll, das letzte Zeugnis einer Gefühlsregung bahnte sich seinen Weg nach oben und lie゚ seinen Körper beben. Nicht Lachen, nicht schreien. Es war eine groteske Mischung der beiden Ausbrüche und der letzte Funken, des kleinen Jungen der sich nichts mehr wünscht als von seinem Vater gesehen zu werden wurde von etwas mächtigerem überdeckt. Von nun an würde die Lust nach Blut und Rache seine Sinne beherrschen. Und er würde nicht eher ruhen bis er den anderen Sohn ausgelöscht hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)