Sushi vs. Pfannkuchen von Waliro (Change your heart) ================================================================================ Kapitel 1: MAMMA MIA! --------------------- Ein ganz normaler Sommertag in Tokio. Die Straßen waren überfüllt, die Sonne schien mit brachialer Gewalt auf die Köpfe der Leute herunter und die Luft lag bewegungslos zwischen den Gebäuden der Stadt. Kein angenehmer Tag um draußen zu trainieren. Tyson war heilfroh an so einem Tag von Mr.Dickenson ins BBA-Hauptgebäude gerufen zu worden zu sein. Mit offensichtlicher Freude über die Abkühlung trat er als erstes in das klimatisierte Gebäude ein. Hinter ihm kam sofort Daichi, gefolgt von Hilary und Kenny. „Wow, ist das schön kühl hier drin!“ Hilary streckte sich und blickte sich um. Wie immer war die BBA gut besucht: vor allem Kinder nutzen die kühlen Trainingshallen, um nicht in der prallen Sonne im Park bladen zu müssen. Von überall schallten Begrüßungen und Rufe durch die Eingangshalle, Angestellte eilten von einem Ende zum Anderen und die Damen an der Rezeption waren übermäßig beschäftigt, alles zu koordinieren. Als die Bladebreakers eintraten, hob eine der Damen sofort den Kopf und winkte ihnen freundlich lächelnd zu. „Ah, gut, dass ihr so schnell kommen konntet. Ihr könnt sofort zum Chef hoch; ihr kennt ja den Weg.“ Rief sie ihnen entgegen, während die kleine Gruppe unter interessierten Blicken der jüngeren Sportler an die Rezeption heran trat. „Nanu, wo ist denn euer Leader?“ Die junge Frau blickte die Gruppe irritiert an, bevor sie an dieser vorbei zum Eingang schaute. „Der schleicht heute viel mehr als das er läuft. Der kommt wahrscheinlich gleich!“ antwortete Daichi genervt und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Kaum hatten die Worte seinen Mund verlassen, gingen die Schiebetüren des Eingangs auf und Kai trat herein. Ohne seine Teamkollegen zu beachten, ging er auf die Aufzüge zu und betätigte die Taste. Während er auf den Aufzug wartete, drehte er sich jedoch um, und blickte schlecht gelaunt zu Tyson und den Anderen. „Kommt ihr bald oder braucht ihr eine Extraeinladung?“ rief er ihnen zu. „Ja Sir!“ Tyson salutierte breit grinsend und schnappte sich Daichi, der nicht besonders motiviert aussah, sich überhaupt noch ein einziges Mal an diesem Tag zu bewegen. „Scheinbar bekommt sogar Kai das warme Wetter schlecht.“ raunte Kenny Hilary zu, die nur zustimmend nickte. „Er ist noch schlechter gelaunt als sonst.“ Die Aufzugtür ging auf und Kai trat ein. Hinter ihm schlüpften seine Teamkameraden noch hinein, dann ging es auch schon in den obersten Stock, wo Mr.Dickenson sein Büro hatte. Kaum das die fünf Jugendlichen den Aufzug verlassen hatten, konnte man eine aufgebrachte Frauenstimme aus dem Büro quer durch den Flur schimpfen hören. Durch die geschlossene Tür waren ihre Worte nicht klar verständlich, doch sie hörte sich nicht gerade erfreut an. Tyson zog missmutig die Augenbrauen zusammen. „Was ist denn da los? Ich hoffe, dass hat Nichts mit uns zu tun….“ Ungläubig ging er auf die Tür zu und klopfte, doch es kam keine Antwort. Doch das Geschimpfe im Zimmer ging weiter. „Wahrscheinlich hat er es nicht gehört. Mach einfach auf.“ Meinte Kenny auf Tysons fragenden Blick und zuckte mit den Schultern. Bevor der Blauhaarige jedoch reagieren konnte, hatte bereits Daichi die Tür aufgestoßen. Der Anblick war verwirrend. Eine doch noch recht jung aussehende, sehr hoch gewachsene Frau stand direkt vor dem großen Schreibtisch von Mr.Dickenson. Ihre langen hellbraunen Haare fielen ihr in Locken über den Rücken und auf dem Arm hatte sie einen kleinen schwarzhaarigen Jungen, keine fünf Jahre alt, der die Neuankömmlinge neugierig aus leuchtend grünen Augen anschaute. Mr.Dickenson hingegen saß hinter seinem Schreibtisch, die Hände auf diesem zusammengefaltet und blickte seinem Gegenüber direkt in die Augen. „Ich bitte dich darum. Wir bezahlen euch auch jegliche Annehmlichkeiten, die wir euch auf der Reise bieten können. Und natürlich kannst du Gregor mitnehmen, da du hier ja momentan keinen Babysitter hast. Ich weiß, dass Su sehr beschäftigt ist im Moment und somit auch nicht in Frage kommt. Genau wie so ziemlich jeder andere meiner Festangestellten. Immerhin steht uns gerade die Weltmeisterschaft ins Haus und wir haben alle die Hände voll zu tun. Du bist die Einzige, die ich entbehren kann und in deren Fähigkeiten ich genügend Vertrauen habe. Mit deinem anderen Job habe ich die Sache auch bereits abgeklärt. Diesbezüglich gibt es keine Probleme.“ Der Chef der BBA beendete seine kleine Bittrede mit einem tiefen Seufzen und wischte sich die Schweißperlen mit einem Tuch von der Stirn. „Ach, als ob die Jungs das erlauben würden….“ Murmelte die Frau daraufhin und hob den kleinen Jungen etwas anders, um das Gewicht auf ihrer Hüfte angenehmer zu verteilen. So ein Kind konnte auf Dauer ziemlich schwer werden… „Fragen!“ rief der Kleine daraufhin freudestrahlend mit seiner glockenklaren Kinderstimme. „Dem würde ich mich anschließen.“ Meinte auch Mr.Dickenson und wies auf die Tür, in welcher noch immer leicht deplaziert die Bladebreakers standen. „Oh, das wäre natürlich auch eine Möglichkeit.“ Die Frau drehte sich um und lächelte das Team verlegen an. „Um was geht es diesmal?“ Kai schob sich an Kenny und Daichi vorbei und betrat den Raum. Er blickte nur kurz zu der Frau, bevor er sich an Mr.Dickenson wand. „Die Großsponsoren sowie die Gewerkschaft und viele weitere einflussreiche Personen und Firmen, die mit der BBA zu schaffen haben, haben in Übereinstimmung mit den anderen Beybladevereinen beschlossen, dass eine der neuen Regeln für die Weltmeisterschaft dieses Jahr so aussieht, dass jedes Team einen über die jeweiligen Beybladevereine zugewiesenen Betreuer im Team haben muss, der sich um das Wohl und vor allem um das richtige öffentliche Auftreten und Verhalten kümmern soll. Damit keine Zwischenfälle passieren so wie in den anderen Jahren. Es gibt jedoch keine Regelungen bezüglich der Person selbst und da ich, wie ihr gerade sicherlich mitbekommen habt, gerade schlecht auf meine festen Angestellten verzichten kann, war ich so frei, eine unserer Aushilfswissenschaftlerinnen darum zu beten, euch auf euer Reise zu begleiten.“ Beendete Mr. Dickenson seine Erklärung und blickte den amtierenden Weltmeister an. „Ehm…na ja, ich habe kein Problem damit.“ Stotterte dieser eine Antwort und konnte den Blick nicht von der „Betreuerin“ abwenden. Tyson war zwar schon in Amerika und Europa gewesen und war dort auch Frauen begegnet, die weit größer waren als der japanische Durchschnitt, aber er hatte dies nie so richtig realisiert. Nun stand vor ihm seine „Betreuerin“, die er gerade auf mindestens 1,75m schätzte. Er musste tatsächlich zu ihr hochschauen, was ziemlich ungewohnt war. Ihm war auf den ersten Blick klar gewesen, dass sie keine Japanerin war, doch irgendeinem Land zuordnen konnte er sie nicht. Was ihm noch auffiel, waren ihre grünen Augen, wodurch er vermutete, dass der kleine Junge auf ihrem Arm ihr Sohn war. Beide hatten sogar das gleiche, rundliche Gesicht. Und da war noch was, was ziemlich heraus stach, doch er zwang sich, nicht einmal daran zu denken. Bevor er rot werden konnte, drehte er den Kopf wieder zu Mr. Dickenson. „Also ich hab auch kein Problem damit, ganz im Gegenteil; dann wäre es nicht mehr allein meine Aufgabe, diesen Idiotenhaufen unter Kontrolle zu halten!“ stimmte nun auch Hilary zu und lächelte die Betroffene an. Als Tyson kurz zu Hilary schaute, wurde ihm der Kontrast nur noch deutlicher: seine Teamkameradin war im Gegensatz zu ihrer Betreuerin flach wie ein Brett. Die gute Frau hatte eine beachtliche Oberweite, jedenfalls für japanische Maßstäbe und das beeindruckte ihn doch sehr, obwohl er eigentlich bis jetzt noch nicht wirklich viel Interesse am anderen Geschlecht entwickelt hatte. Bei diesen Gedanken legte sich nun doch ein leichter Rotschleier um seine Nase, was ihm mehr als peinlich war. „Na ja, dann wäre das ja geklärt.“ Bestimmte er kurzerhand, um von seinen peinlich-roten Wangen abzulenken und entschied somit für das gesamte Team. „Und was ist mit mir?“ protestierte Daichi, der die Arme in die Hüften stemmte und ihn böse anfunkelte. „Du hast keine Meinung!“ konterte Tyson und grinste ihn überlegen an. „Also ich finde, das sollte immer noch der Leader entscheiden. Was sagst du dazu, Kai?“ fragte Kenny und blickte den Grauhaarigen an, welcher mit den Schultern zuckte. „Mir ist es egal. Wenn Mr. Dickenson meint, es sei das Beste.“ Einen kurzen Augenblick lang blickte Kai dem BBA-Chef direkt in die Augen, bevor sein Blick aus dem Fenster schweifte. Somit war für ihn das Thema erledigt. „Dann wäre das entschieden. Ich hoffe, du bist mit dieser Antwort zufrieden?“ fragte Mr.Dickenson die nun offizielle Betreuerin der Bladebreakers, welche ergeben seufzte und ihm entgegenlächelte. „Wenn’s sein muss...“ Sie drehte sich dem Team zu, rückte den Kleinen wieder etwas günstiger und blickte sie frech an. „Team! Ab sofort bin ich eure Betreuerin. Ich erwarte Respekt und ein einigermaßen gescheites Verhalten von euch. Wer Anweisungen missachtet, muss mit Konsequenzen rechnen. Mein Name ist übrigens Raika. Raika Hiwatari. Auf gute Zusammenarbeit.“ Und mit einem verschmitztem Lächeln und einem entschuldigendem Nicken in Mr.Dickensons Richtung verließ sie den Raum. Die Bladebreakers starrten ihr mit offenen Mündern hinterher. „Hiwatari?“ Der Name rollte Tyson so gewohnt über die Zunge und sein Blick wanderte automatisch zu seinem Leader. Dieser stand still, mit hinter dem Rücken verschränkten Armen vor dem Fenster und seufzte. Das konnte ja noch heiter werden… „Sie ist meine Mutter.“ Das war seine einzige Antwort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)