Never alone... von Sakisa (Hyacinthi Oculi) ================================================================================ Prolog - Die Piraten der Lüfte ------------------------------ [ i]Es war gut die Freiheit genießen zu können.. Es gehörte sich einfach nicht für Luftpiraten eingesperrt zu sein. Dieser Auffassung waren zumindest Balthier und Fran. Vor exakt drei Monaten hatten sie sich aufgemacht ganz Ivalice zu bereisen. Und sie waren auch schon ordentlich weit herumgekommen. Sie hatten die Ländereien von Rozzaria, die großen Städte von Archadia und sogar die Überreste von Nabradia besichtigt und jedes Fleckchen auf Schätze untersucht. Doch bis jetzt hatten sie noch nichts entdeckt, was sich sowieso nicht überall finden ließ. "Aber Balthier konnte sich natürlich nicht damit zufrieden geben. Irgendwo da draußen muss es noch etwas zu holen geben. Etwas Besonderes wofür es sich zu kämpfen lohnt." sagte er inzwischen fast täglich zu Fran. Diese konnte über so viel Ehrgeiz nur den Kopf schütteln. Momentan verweilten sie in Rioza, einem kleinen Dorf in Rozzaria. Die Strahl war auf halbem Weg dorthin liegen geblieben, wodurch sie gezwungenermaßen seit Tagen in dem Örtchen ("Kaff" wie Balthier es nannte)festsaßen. Fran war bereits seit einigen Stunden damit beschäftigt, die Strahl wieder in Schuss zu bringen. Das tat sie nun täglich. So blieb es wieder an Balthier hängen, Essen zu besorgen. Diese Aufgabenteilung gefiel ihm ganz und gar nicht. "Was bin ich ,die Hausfrau?" fragte er zähneknirschend. Er war bereits seit Tagen so mieser Stimmung. Um genau zu sein, von dem Moment an, als sie mit der Strahl nur wenige Kilometer von dem Dorf entfernt, mit einem gewaltigen Krachen am Wüstenboden aufschlugen. Glücklicherweise hatte sich keiner von den beiden ernsthaft verletzt. Nur Fran hatte ein paar Schrammen abgekriegt. Sie betonte zwar jeden Tag, dass die Wunden schon fast verheilt seien, aber Balthier bemerkte, dass sie schon bei der kleinsten Berührung zusammenzuckte. Doch jedes Mal, wenn er versuchte ihr bei den Reparaturen zu helfen oder sie zum ausruhen zu bewegen, schob sie ihn mit einem verächtlichen Blick und einem Schnauben aus dem Weg. Anscheinend hatte sie nicht minder schlechte Laune. Da das Dorf ziemlich klein und die Auswahl an Lebensmitteln auf dem minimalen Markt ziemlich gering war, zog Balthier es vor, ihre Verpflegung aus einem der Nachbarorte zu besorgen. Auf dem Weg zu so einem Ort, dessen Namen er schon wieder vergessen hatte, rempelte ihn plötzlich irgendjemand von hinten an. Aufgebracht drehte er sich um, schon ein paar üble Beleidigungen parat. Doch hinter ihm stand niemand. Erst als er ein leises Wimmern vernahm und zu seinen Füßen blickte, sah er das Mädchen, dass dort kauerte. "Was glaubst du wer..." begann er, wurde jedoch von einer hauchzarten Stimme unterbrochen. "Hilf mir", flüsterte diese. Wie aufs Stichwort kamen zwei Männer mit wutverzerrten Gesichtern die Straße entlanggerannt. "Du kleine Diebin!!!" brüllte der erste und wollte gerade mit seiner Peitsche ausholen, als Balthier sich vor das Mädchen stellte und seinen Revolver zog. Der Mann blieb wie vom Donner gerührt stehen. "Halt dich gefälligst aus unseren Angelegenheiten heraus!" motzte er Balthier an. Lächelnd legte dieser seinen Daumen an den Abzug und rief "Wenn ein junges Fräulein um meine Hilfe bittet, wird dies automatisch zu meiner Angelegenheit. Also, wenn dir dein Leben lieb ist, dann lässt du sie in Ruhe!" Doch der Angesprochene gab sich damit noch nicht zu Frieden "Aber sie ist eine Diebin!! Sie hat mich armen, alten Mann einfach bestohlen!!!" Balthier musterte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen. So alt sah der Mann in seinen Augen gar nicht aus. Doch gerade als er eine Bemerkung darüber machen wollte, hatte der andere Mann aufgeholt. "Was sollst du denn darstellen?" gaffte er Balthier mit einer geballten Ladung Spott in seiner Stimme an. "Ein Luftpirat, der gerade dabei ist, einen armen, alten Mann zu erschießen." gab dieser nur unbeeindruckt zurück. Mit solchen Typen kannte er sich aus. Der Alte machte einen Schritt zurück, doch Balthier war schnell. Er riss ihm die Peitsche aus der Hand und warf sie ein paar Meter weit ins nahe Gebüsch. Dem anderen Mann schlug er den Dolch, den dieser vor wenigen Augenblicken gezogen hatte, aus der Hand und trat ihn außer Reichweite. Da sie nun waffenlos und somit auch wehrlos waren, liefen die beiden Männer um ihr Leben. Mit einem selbstzufriedenem Grinsen, schob Balthier die, in Wirklichkeit ungeladene Waffe, zurück in ihre Halterung. Da fiel ihm der Grund für diese Auseinandersetzung wieder ein. Doch das Mädchen war verschwunden. Er sah nur noch einen Schwall von rabenschwarzem Haar hinter dem nächsten Baum verschwinden. Komisch dachte er, während er dem Kind nachblickte an irgendwen hat sie mich erinnert. Doch er kam einfach nicht drauf, wer das denn sein sollte. Schließlich gab er sich mit der Erklärung zufrieden, dass er sich die Ähnlichkeit nur eingebildet haben musste. Rasch machte er sich zurück auf den Weg in die namenlose Stadt. Fran erzählte er, trotz des Vertrauens, dass sie füreinander hegten, vorerst nichts von dieser Begegnung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)