Er sieht dich. von Red-Blooded_Angel (Ein trauriges Märchen) ================================================================================ Kapitel 1: Grenzenlos --------------------- „Du hast sie doch nicht mehr alle auf der Latte! Es reicht! Verschwinde endlich!“, fuhr sie den blonden jungen Mann wütend an. Dieser kratzte sich am Hinterkopf und atmete heftig. „Mir reicht es auch!“, rief er in nicht minder wütendem Tonfall. „Glaubst du etwa, es macht mir Spaß, dauernd hier aufzukreuzen und mir die Beine in den Bauch zu stehen, bis Madame sich bequemt, aus dem Haus zu kommen, um mit mir zu reden? Falls du es noch nicht mitbekommen hast, ich tue das, damit du endlich kapierst, wo du hingehörst! Nämlich zu mir, und zu niemandem sonst! Nicht zu Itachi, nicht zu diesem widerlichen Arschloch, mit dem du trotz der ganzen Scheiße, die er dir angetan hat, befreundet bist, und auch nicht zu meinem Mr. Perfekt-Ich-mache-nie-etwas-falsch-und-bin-ja-so-selbstlos-Ex-Besten-Freund. Verdammt, was willst du von diesem halben Hemd?! Was hat er, was ich nicht habe?“ Er funkelte sie an. In seiner Wut hatte er sie versehentlich ein wenig fest am Arm gepackt. Wenig beeindruckt von seinen Worten, die sie schon viel zu oft gehört hatte, riss sie sich los und sagte schnippisch: „ Ja, wo fange ich denn da am besten an...Ach, genau. Zum Beispiel ist er im Gegensatz zu anderen Kerlen, die jedem Frauenarsch hinterherrennen – ich gucke niemanden an - zuverlässig und treu. Bei ihm kann ich mir sicher sein, dass er mir niemals wehtun würde!“ Er machte eine verächtliche Geste. „Du bist ja süß, Aiko. Bei dir ist es mit der Treue schließlich auch nicht so weit her. Wenn ich wirklich von allen erfahren habe, mit denen du es getrieben hast, dann sieht es wohl so aus, als hättest du mich mit einer halben Fußballmannschaft betrogen. Und natürlich mit dem Typen aus Konoha, wie hieß er noch gleich? Iruka? Sasuke? Oder waren das nicht sogar beide? Wer weiß, vielleicht hattest du auch was mit dieser Flasche Kakashi. Also, wie war doch gleich der Vorwurf?“ erwiderte er abschätzig. Ihr platzte der Kragen. Sie brüllte ihn an: „Du konntest doch nicht mal deine Freundin von einer Stripperin unterscheiden, die zufälligerweise auch rote Haare hatte!“ „Ach“, brüllte er zurück, „Ich war auch bis oben hin voll, Schätzchen. Mit den Promillewerten würdest du nicht einmal deinen kleinen Bruder erkennen!“ „Trotzdem würde ich nicht gleich mit ihm schlafen!“ „Wenn er besser aussehen würde, hättest du auch vor deinem Bruder nicht halt gemacht!“ Aiko gab ihm eine schallende Ohrfeige. Er rieb sich die Wange, lächelte aber, als er die Tränen in ihren Augen sah. „Genug davon. Ich würde dir das alles verzeihen. Vergeben und vergessen. Alles, was du tun musst, ist dieses Weichei verlassen und wieder mein Kätzchen werden. Ich weiß genau, dass du mich noch liebst. Und ich liebe dich unerklärlicherweise auch noch. Also komm jetzt, Süße, wir gehen.“ flüsterte er ihr ins Ohr, während er mit der einen Hand über ihre Wange und mit der anderen über ihren Rücken strich. Eine einzelne Träne rollte ihr Gesicht herab. Er fing sie mit seiner Zunge auf und fuhr über die Spur, die die Träne hinterlassen hatte. „Ich liebe dich, hörst du? Ich liebe dich. Und jetzt gib deinem geliebten Ex-Freund einen Versöhnungskuss.“ hauchte er. Sie konnte seinen heißen Atem an ihrem Ohr spüren. Es war einer dieser Momente, in denen sie sich fragte, ob sie denn mit einer Wand spreche. „Sag mal, hast du Tomaten auf den Ohren?! Ich sagte doch...“ „Augen, Liebling.“ unterbrach er sie. „Was? Wie meinst du das?“ Er hatte sie aus dem Konzept gebracht. „Es heißt 'Hast du Tomaten auf den Augen.' Nicht Ohren.“ Bevor sie irgendetwas darauf erwidern konnte, gab er ihr einen Kuss. Obwohl sie versuchte, ihn von sich weg zu schieben, ließ er sich nicht beirren und legte seine Hand auf ihren Hintern. Auf einmal wurde er unsanft von hinten gepackt und weggezogen. „Deidara. Ich habe dir doch gesagt, du sollst die Finger von ihr lassen.“ Der Jugendliche, der ihn gerade zur Seite geworfen hatte, war ein Stück kleiner als Deidara und sah auch sonst nicht besonders stark aus. Seine roten Haare waren wild durcheinander. Er funkelte Deidara, der am Boden lag, aus seinen strengen braunen Augen an. „Hast du immer noch nicht genug? Willst du nicht irgendwas Abfälliges über mich sagen?“ sagte er ruhig, aber bestimmt. Mühsam richtete sich Deidara auf. Ohne irgendeine Warnung oder ein Vorzeichen schlug er sein Gegenüber mit der Faust in Gesicht. „Das musst gerade du sagen!“, knurrte er, während er sich die leicht blutenden Handknöchel leckte. Sichtlich erregt fuhr Deidara fort: „Ich habe dir schließlich auch gesagt, dass du die Finger von ihr lassen sollst. Was du, wie man unschwer erkennen kann, nicht getan hast. Also halt's Maul. Und spiel dich nicht auf wie der große Retter, das kann ich sowas von überhaupt nicht ab! Wann kapierst du endlich, dass du einfach nur im Weg bist?! Du redest doch die ganze Zeit davon, dass du nur ihr Bestes willst. Wieso verschwindest du dann nicht, hm? Wir beide wissen doch, dass sie bei dir niemals glücklich sein wird. Sie und du, ihr wart nie füreinander bestimmt, so wie Aiko und ich es sind. Lass sie gehen, Sasori.“ Aiko strich sich das lange rote Haar zurück und packte Deidara am Schopf, um ihn runter zu drücken. Doch er verhinderte das durch einen gezielten Schlag auf ihr Handgelenk. Es schmerzte nicht sehr, aber sie war gezwungen, ihn loszulassen. Man musste nicht besonders intelligent sein, um zu erkennen, dass sie ziemlich wütend war. „Beweg deinen Arsch von hier fort! Geh endlich!“ brüllte sie ihn an. „Ich hasse dich, hast du gehört? Ich hasse dich!“ Deidara machte ein Gesicht, dass man hätte fotografieren müssen. Es war irgendwie, als hätte ihm irgendjemand sein Knie in den Bauch gerammt oder als hätte sie ihm gesagt, seine Mutter wäre gestorben. Als wäre irgendetwas Gravierendes passiert. Doch es war nichts passiert. Zumindest nichts, bei dem sie diesen Gesichtsausdruck für angemessen hielt. Sie hatte ihm gesagt, was er nicht hören wollte. Und sie hatte gewusst, wie sehr es ihn verletzen würde, doch in diesem Moment war es ihr herzlich egal. Er hatte sich ein paar Minuten nicht bewegt. Zumindest kam es ihr vor, als wären es Minuten gewesen. Die erste Regung war ein Schlucken. Dann ein Verkrampfen sämtlicher Gesichtsmuskeln. Sie sah ihm nicht in die Augen. Das brauchte sie auch gar nicht, denn sie wusste schon so, dass er die Tränen nur schwer zurückhalten konnte. Gleich würde er sich umdrehen, irgendetwas Episches von sich geben, um nicht wie jemand dazustehen, dem man grade gesagt hatte, dass er nicht erwünscht war. Er würde vielleicht etwas in Richtung „Es tut mir leid.“ oder „Wenn du dich selbst belügen willst, bitte.“ sagen und dann gehen. Doch er schwieg. Für einen ganz kurzen Moment tat er ihr leid. Nur für einen kurzen, ganz ganz kurzen Moment. Dann ging er langsam auf sie zu, nicht bedrohlich, sondern sehr ruhig und beherrscht. Es überraschte sie dermaßen, dass sie nicht einmal einen Schritt zurück ging, obwohl sie das in einem anderen Fall höchst wahrscheinlich getan hätte. Sasori zog ein Messer und brachte sich in Kampfposition, sodass er Deidara jederzeit von hinten anspringen und verletzen, im Notfall sogar töten hätte können. Dieser zog Aiko vorsichtig an sich und flüsterte ihr ins Ohr: „Hörst du mein blutendes Herz schreien? Es schreit nach dir. Es tut weh. Bitte, nimm es weg. Sag wenigstens, dass da noch irgendetwas ist. Irgendetwas, das in dir ist. Das nach mir schreit.“ Sie spürte etwas Feuchtes an ihrer Wange. Er weinte. Sie hatte ihn zum Weinen gebracht. Aiko merkte, dass er zitterte. „Du hast mir nichts mehr zu sagen, oder?“ fragte er. Genau genommen war es keine Frage, sondern eine Feststellung. Eine sehr bittere Feststellung. Sie konnte ihn nicht anlügen. Also schüttelte sie den Kopf. „Nein.“ bestätigte sie leise. In ihrem Magen machte sich ein flaues Gefühl breit. Innerlich regte sie sich ein bisschen darüber auf. Das schaffte ja wohl auch nur Deidara. Egal was er tat, egal wie sehr er sie nervte oder ihr wehtat, es gab stets etwas in ihr, das ihn verteidigte. Diese kleine Stimme plapperte gerade ununterbrochen auf sie ein. Während sie versuchte, diese zu ignorieren, sah er sie nur aus seinen traurigen blauen Augen an. Er hat es nicht verdient!, dachte sie. Lass es gut sein. Du hast ihm nur gesagt, was du denkst. Er tut doch nur so. Soviel macht es ihm nicht aus. Er wird es überleben. Sasori stand immer noch mit gezücktem Messer daneben. „Jetzt geh.“ sagte er zu Deidara, der sich nicht vom Fleck bewegt hatte und dessen Kopf auf Aiko's Schulter ruhte, was Sasori gewaltig störte. Deidara nickte und flüsterte noch ein letztes „Goodbye, meine Süße.“ in Aiko's Richtung. Dann verschwand er. Sasori umarmte sie vorsichtig. Er wusste genau, dass sie das jetzt brauchte. Aiko umarmte ihn ebenfalls. Sie war ein bisschen durcheinander, wie sie es nach jedem Streit mit ihrem Ex war. Zweifellos, sie liebte Sasori und nicht Deidara, aber trotz allem hatte sie ihren Ex-Freund immer noch sehr gern. Es tat ihr leid, was er alles wegen ihr durchmachen musste. Obwohl sie es vor allen anderen, sogar vor sich selbst abstritt, fühlte sie sich dennoch für seinen Zustand verantwortlich. Er war schon öfter bei ihnen ins Haus eingebrochen, weil er zu viel getrunken hatte. Das machte er manchmal, wenn er verzweifelt war. Er war in dieser Hinsicht wohl ziemlich feige und ein Experte darin, vor Problemen oder unangenehmen Situationen und Wahrheiten davon zu laufen. Es machte Aiko einfach ziemlich traurig, denn sie wusste, dass es allein ihre Schuld war, egal wie häufig sie beteuerte, es wäre seine eigene gewesen. Sie musste ziemlich unglücklich ausgesehen haben, denn Sasori sah sie ganz besorgt an und strich ihr mit der Hand vorsichtig über den Arm. „Was ist denn?“ fragte er ruhig. „Fühlst du dich nicht gut?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nicht besonders.“ Wieder ein besorgter Blick von seiner Seite. „Hey, so schlimm ist es nicht, okay? Es geht.“ Er sah sie immer noch durchdringend an. „Es ist in Ordnung. In Ordnung, ja? Jetzt mach dir doch keine Sorgen“, sagte sie und lächelte zaghaft. Jetzt lächelte er auch. Seine Hand ruhte auf ihrer Schulter. „Das war's, was ich sehen wollte. Du bist mir so am liebsten. Denk nicht allzu viel über ihn nach. Er hat dir wehgetan. Das darf er nicht! Das darf niemand! Nur weil du ihn geliebt hast, hatte er nicht das Recht dazu. Hörst du? Du hast ihm doch nichts getan“, erklärte er. Als sie etwas darauf erwidern wollte, legte er ihr den Zeigefinger auf den Mund und flüsterte: „Nein. Ich weiß, was du jetzt sagen willst. Aber so ist es nicht. Er war besitzergreifend und eifersüchtig. Dafür konntest du nichts. Er hat da einen … einen Schaden, verstehst du?“ Sasori tippte sich gegen den Kopf, um ihr zu zeigen, wo genau der Schaden bei Deidara seinen Ursprung hatte. Aiko musste unwillkürlich grinsen. „Du bist echt süß, wenn du das machst.“ lachte sie. „Wenn ich was mache?“ fragte er. „Na ja, mich vor mir selbst verteidigen.“ „Das habe ich doch gar nicht! Ich habe lediglich gesagt, wie es ist.“ „Schon gut, Liebling.“ Es musste seltsam aussehen, wie Sasori und sie vor dem kleinen Haus, welches sie gemeinsam bewohnten, standen, überlegte Aiko. Die meisten Nachbarn hatten sie erst für Geschwister gehalten, da sie beide rote Haare hatten. Es dürfte die Anwohner überrascht haben, dass sie und Sasori in Wirklichkeit ein Paar waren. Und nicht Bruder und Schwester, wie manche wohl trotzdem noch vermuten. „Nun gut, ich gehe dann mal lieber rein, okay?“, sagte sie und deutete Richtung Haus. „Klar. Dann gehe ich einkaufen. Dein Lieblingskäse ist leer“, erwiderte er fröhlich. Sie freute sich ehrlich über das, was er über sie und ihre vermeintliche Nichtschuld an dem Desaster mit Deidara gesagt hatte, doch der Streit mit ihrem Ex-Freund zog sie herunter. Um ihm jedoch keine Sorgen zu bereiten, ging sie in das weiße Haus, die Treppe hoch in ihr Zimmer. Sie brauchte jetzt etwas Zeit für sich. Es war noch nicht lange her, als sie in diesen neuen Ort gezogen waren. Am nächsten Tag würde sie zum ersten Mal mit Sasori in die neue Schule gehen. Man konnte nicht sagen, sie wäre aufgeregt gewesen. Es gab auch keine Vorfreude in ihr auf den nächsten Tag, denn sie wusste, dass irgendetwas im Gang war. „Die nächste Zeit wird schwer für uns werden.“, sagte sie zu einem Bild auf dem Regal. „Aber mach dir keine Sorgen. Es wird sicher vorbeigehen. Ich werde alles perfekt machen. Ich werde dich nicht enttäuschen. Irgendwann wird auch diese Zeit vorbei sein. Und dann sind wir glücklich. Für immer glücklich, mein Herz. Wir sehen uns wieder.“ Sie küsste das Bild und lächelte. Der nächste Tag kam schneller, als sie erwartet hatte. An diesem Morgen lag ein Schokoherz auf ihrem Platz am Frühstückstisch. Es war kein Herz aus irgendeiner Schokolade. Es war Weiße mit Zartbitter-Verzierungen und Zuckerguss. Darauf stand „Für mein Herz“. Sie hob es auf und lachte: „Sasori, ist das von dir?“ Er nickte und nahm sie in den Arm. „Das ist ja wirklich süß! Wofür ist das?“, fragte sie gut gelaunt. „Na ja, zum ersten Schultag!“ erwiderte er und gab ihr einen Kuss. „Aber ich hab gar nichts für dich!“ „Das brauchst du auch nicht. Ich liebe dich auch so.“ Er zwinkerte und küsste sie noch einmal. Ein Strahlen ging nun über ihr ganzes Gesicht. „Du machst mich doch immer wieder glücklich!“ Auf so eine Idee konnte auch nur er kommen, dachte sie. Unglaublich süß von ihm! Er weiß wirklich genau, was ich mag! Aiko biss herzhaft hinein. Weiße war ihre absolute Lieblingsschokolade. Sie seufzte glücklich. Sasori sah sie gespannt an. Was will er denn?, überlegte sie. Soll ich jetzt irgendetwas sagen? Ach so, natürlich! Mit vollem, verschmiertem Mund sagte sie heiter: „Dankeschön!“ „Gern geschehen.“, erwiderte er, doch sein erwartungsvolles Gesicht blieb. In einem Comic hätte sie jetzt wohl ein dickes Fragezeichen über dem Kopf, dachte Aiko. Was er bloß wollte? Vielleicht stand sie einfach nur komplett auf dem Schlauch und es war etwas Offensichtliches? Plötzlich durchfuhr ein Ruck ihren Kiefer. „Autsch!“, rief sie. Sie hatte auf irgendetwas Hartes gebissen. „Ich hab irgendwas Komisches im Mund.“, stellte sie fest und tastete mit ihrem Finger nach dem störenden Teil. Sie fühlte etwas und holte es heraus. Ein goldener Ring mit einem grünen Stein. Sie drehte ihn in ihrer Handfläche und sah dann auf. Sasori grinste einfach nur. Vorsichtig nahm er ihr den Ring aus der Hand und steckte ihn an. „Passt wie angegossen.“, sagte er währenddessen und gab ihr einen Handkuss. Aiko wusste nicht so recht, was sie sagen sollte. Wie immer, wenn sie das nicht wusste, brabbelte und stotterte sie irgendetwas vor sich hin, das eigentlich niemand verstehen konnte. Er hingegen wusste immer, was sie sagte. Selbst wenn sie nichts sagte, wusste er genau, was in ihrem Kopf vorging. Es war weniger eine mysteriöse unheimliche Gabe, die er besaß, als die Art, mit der er sie Tag für Tag beobachtete. Er war nicht der Typ, der als Wissenschaftler monatelang zerstreut in seinem Labor arbeitete und vergaß, etwas zu essen. Trotzdem hatte sie manchmal das Gefühl, er würde ihren Körper und ihre Verhaltensweisen regelrecht studieren. Er war wie ein Schwamm, der jede Information zu ihrer Person in sich aufnahm. Er wollte aber nicht unbedingt alles über sie wissen. Sein Interesse an ihr war riesig, aber nicht dermaßen ausgeprägt, dass er sie dazu bringen wollte, ihre Geheimnisse zu verraten. Er war auch kein besonders eifersüchtiger Mensch. Genaugenommen war Sasori kein bisschen eifersüchtig. Solange sie glücklich war, war er es auch. Selbst wenn das bedeutete, dass sie bei einem Anderen war. Ein unglaublich selbstloser Charakterzug an ihm, den Aiko mehr an ihm liebte als alles andere. Allgemein gesagt war sein einziger Fehler wohl, dass er alles für sie tun würde. Sie wusste es, und diese Eigenschaft fürchtete sie genauso wie sie sie schätzte. Er würde ohne ein Wort des Widerspruchs für sie sterben, wenn es sie glücklich machen würde. Doch das wirklich Selbstlose an ihm war, dass er diese Selbstlosigkeit nicht so handhabte wie jene bis in den Tod liebenden Film-Helden. Sie starben allesamt für ihre große Liebe, oder kämpften zumindest dafür. Sie verziehen ihr einiges, wenn auch nicht alles. In diesen Punkten war Sasori anders. Er würde nicht nur für sie sterben, denn viele Liebende würden das füreinander tun. Er würde für sie leben. Ein größeres Opfer als jemandem sein Leben zu opfern, ist, es dieser Person voll und ganz zu schenken. Seine Liebe zu ihr war mächtig, und ihre Liebe zu ihm war es ebenso. Es gab für beide keine größere Angst, als den anderen zu verlieren. Zusammen waren sie überglücklich, und nichts konnte ihr Glück trüben. „Dieser Ring ist ein Zeichen meiner Liebe. Verstehst du? Wann immer du ihn bei dir trägst, bin ich bei dir. Egal, wo du bist.“, sagte Sasori mit einem wunderbaren Lächeln. „Also, lass uns gehen!“, rief er heiter. Aiko stimmte ihm zu und griff vergnügt nach seiner Hand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)