Two Heroes Of Might And Magic (Teil1) von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Wie man lästige Erben los wird ----------------------------------------- Two Heroes Of Might And Magic Kapitel 1 Wie man lästige Erben los wird Eine gestalt rannte zwischen den Bäumen entlang, so schnell das man sie mit bloßem Auge kaum sehen konnte. Erst als sie auf einer Lichtung stand sah man das es sich bei der Figur um eine Frau handelte, aber um keine gewöhnliche Frau, es war eine Elfe. Sie trug ein Grasgrünes Hemd, eine Erdbraune Hose und schwarz-braune Stiefel. Ihre schwarzen Haare hatte sie mit eine Art Wurzel zusammengebunden. Regungslos Stand sie auf der Lichtung und lauschte aufmerksam. Nur das zwitschern der Vögel war zu vernehmen, ansonsten war es Totenstill. Ein leichter Wind kam auf einmal auf, doch die Elfe blieb weiterhin regungslos stehen. Auf einmal hörte sie ein kurzes knacken aus einem der Bäume vor ihr. Blitzschnell hatte sie ihren Bogen bei der Hand und nahm auch genauso schnell zwei Pfeile aus dem Köcher, spannte den Bogen, zielte und schoss beide gleichzeitig in die Baumkronen. Der Wind legte sich wieder und es war wieder still im Wald, bis zwei andere Gestalten aus den Baum und mit einem deutlich hörbarem "Uff" zu Boden fielen. Die beiden entpupten sich als Mädchen, die genau dieselbe Kleidung trugen wie die Elfenfrau doch mit dem kleinen unterschied das es keine Elfen waren sondern ganz gewöhnliche Menschen. " Ich habe euch gefunden," sagte die Elfe mit einem lächeln und stützte sich dabei auf ihrem Bogen. " Du hast uns doch nur gefunden weil der Wind uns die Blätter ins Gesicht geweht hatte und diese und gekitzelt hatten, Mephala," sagte das eine Mädchen und entfernte ein Blatt aus ihrem braunen Haar das sie zu einem geflochtenen Zopf trug. " Da Stimm ich Arbo zu, aber du musst zugeben das wir dieses mal doch schon ganz gut waren, oder?," sagte das andere Mädchen und warf ihr braunes Haar zurück. " Ja Cammy, dieses mal war es ein klein wenig schwerer, aber nur ein klein wenig," Mephala half den beiden auf die Beine und kletterte anschließend auf den Baum um ihre beiden Pfeile zurückzuholen. " Sollen wir uns vielleicht noch mal verstecken?," rief Arbo den Baum hinauf. " Nein," die Elfe sprang herunter und landete fast geräuschlos und graziös wie eine Katze vor den beiden, " Ich denke wir sollten zurückgehen." " Schon?" sagten beide gleichzeitig und enttäuscht. " Wir wollen doch rechtzeitig zum Fest zurück sein und wenn die beiden Erbinnen nicht anwesend sind fängt es auch nicht an." " Das würde denen doch gar nicht auffallen ob wir nun später kommen oder nicht," meinte Arbo. " Genau, ob die nun alle auf uns warten oder auf den nächsten Tag, das würde denen Garantiert nicht auffallen," meinte auch Cammy. " Wir stehen sowieso immer nur doof rum." " Ja, und alle fragen immer wie es einem geht, dabei interessiert es doch keinen wirklich," sagte Arbo und rollte mit den Augen. " Na ja, vielleicht lernt ihr ja jemanden kennen," Mephala zwinkerte den beiden zu. " Daran glauben ich schon längst nicht mehr richtig," meinte Arbo und lies den Kopf leicht hängen. " Nicht den Kopf hängen lassen, Arbolein," versuchte Cammy sie aufzumuntern. " Sie hat recht, und wer weiß vielleicht ist doch jemand interessantes auf dem Fest," die Elfe lief ein paar schritte und drehte sich dann wieder zu den beiden, " Wir müssen jetzt los." "Können wir dich denn nicht umstimmen noch zu bleiben," Bitteten die beiden. Kurzes schweigen herrschte, doch dann sagte die schlanke Elfenfrau: " Ich denke nicht das es schaden würde wenn wir ganz langsam zurück gehen." Über diese antwort waren die beiden Freundinnen etwas glücklicher und gingen langsam mit der Elfe los. Unterwegs erzählte ihre Lehrerin ihnen etwas über die verschiedenen Heilkräuter die sie unterwegs sahen und auch über die Giftpflanzen. Während Mephala erzählte pflückten Arbo und Cammy einige Blumen, bis beide einen dicken Bund aus Wildblumen zusammen hatten. Als sie am Rande des Waldes ankamen sahen sie schon die Burg Dragonlair in der Ferne, die auf einem Hügel stand und um diese herum die kleine Stadt die wie ein Mauer wirkte. Immer den Pfad folgend liefen sie der Burg entgegen und erzählten sich einige Geschichten dabei, bis sie schließlich, nach langem laufen, durch das Burgtor schritten und ihnen einige Dienerinnen entgegenliefen und die beiden Mädchen drängten sich für das Fest fertig zu machen. " Wir sehen uns dann später," rief Mephala ihnen nach und sah zu wie die Dienerinnen Arbo und Cammy, die nur wiederwillig mitkamen, wegschoben. In ihren Gemächern wurden die beiden für das alljährliche Fest zurecht gemacht. Lauter Dienstmägde wuselten mit ihren Händen herum, zupften hier an den Kleidern und da an ihren Haaren. Beide gingen fast unter bei dem ganzen Händewirrwarr und erst als die letzte Dienerin ging, waren sie froh endlich ruhe zu haben. " Jedes Jahr das gleiche, hier wird an uns rumgezupft und da eine Falte geglättet, huh," Cammy lies sich mit einem lauten Seufzer auf das Bett fallen. " Tja, wir müssen das über uns ergehen lassen," sagte Arbo und setzte sich ihr Diadem auf, in dem ein rundgeschliffener Rosenquarz eingearbeitet war. " Zum Glück auch nur einmal im Jahr, sonst würden wir bestimmt 'ne Krise kriegen." Ihre Freundin fing an zu lachen: " Du meinst so eine wie letztes Jahr, bei eurem Fest, wo wir Hals über Kopf in die Quelle gesprungen sind, die durch die Burg fließt." " Ja, genau so eine," Cammy stimmte in das lachen mit ein. " So etwas geht hier ja leider nicht, es sei den wir würden uns als Geist des Drachens verkleiden, uns auf das Grabmal setzen und die anderen erschrecken." " Das wäre ein Spaß," grinste Cammy, " aber wo sollten wir ein so riesiges Drachenkostüm herbekommen und wie würden wir es auf das Denkmal bekommen?" " Schade, aber Witzig wäre es bestimmt gewesen," Arbo machte die Pose eines Drachen nach und rief dann: " Sterbliche, lasst die beiden Erbinnen von Erathia in ruhe oder ich werde euch rösten! Ihr habt die Wahl: Blutig, Medium oder gut durch!" Beide brachen nun in lautem Gelächter los und stoppten erst, als eine der Mägde anklopfte, eintrat und ihnen bescheid sagte das, das Fest beginnen könne. " Also, auf zu einem Todlangweiligen Abend, voller Langweiler und Schlafkräuter," (Anmerkung: Zu dieser Zeit gab es noch keine Schlaftabletten) meinte Cammy und setzte sich nun ihr Diadem auf, in dem ein Amethyst verarbeitet war, und machten sich zusammen mit Arbo auf den Weg zum Festplatz nach draußen vor der Burg. Beide wurden schon sehnlichst erwartet und als Arbo das Fest mit den Kurzen Worten " Lasst das Fest zu ehren des Drachen beginnen" brach ein kurzer Jubelschrei vom Folk aus und kurz darauf wurde Musik gespielt, getanzt und sich amüsiert. " Eine wirklich Originelle ansprachen , Prinzessin," ein Mann trat an Arbos Seite. " Nun, warum die Leute mit langen reden aufhalten, Anakond?," meinte Arbo etwas genervt das ihr Berater sie jetzt nervte, denn darauf hatte sie keine Lust. " Euer Hoheit, bitte bedenkt das ihr die Pflicht habt...," noch bevor Anakond den Satz zuende reden konnte unterbrach ihn Arbo. " Ja, ja, Pflichten hier und Pflichten da, könnt ihr mir auch etwas anderes erzählen?" Ihr Berater räusperte sich. " Nun, euer Hoheit, ich möchte euch an den morgigen Ausritt erinnern, den ihr geplant hattet', zu den 'Wasserfällen des Schicksals'." " Das ist wenigstens mal eine bessere Nachricht. Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet," erhobenen Hauptes schritt sie zu ihrer besten Freundin hinüber, die auch gerade ein ungewolltes Gespräch mit ihrem Berater, Chamälon, führte. " Und deshalb, euer Hoheit," Chamälon hob belehrend den Finger, " habt ihr die..." " Entschuldigt uns bitte," mit diesen Worten zog Arbo die, durch ihren Berater, gelangweilte Cammy in die Menschenmasse. " Danke, du warst gerade die Rettung. Jedes Mal sülzt mich Chamälon zu, mit den Pflichten die ich hab," Cammy verdrehte die Augen. " Da geht es mir mit Anakond nicht anders." Beide stoppten erst als sie sich weit genug vom Platz und von ihren Ratgebern entfernt hatten. " So, und nun?," Cammy sah ihre Freundin fragend an. " Jetzt? Jetzt werden wir uns amüsieren!" " Und wie?" " Ähhh..., hast du vielleicht ne Idee?" Beide dachten nach was sie nun tun könnten, doch beiden wurden in ihren Gedanken gestört von einigen Kindern. " Ähm, P... Prinzessin?" Ein kleines Mädchen trat etwas schüchtern an Arbo heran. " Ja?" Die kleine wurde vor Verlegenheit leicht rot als Arbo sieh ansah. " Könntet ihr uns vielleicht..." "Die Geschichte von dem Drachen erzählen?," beendete ein kleiner junge den Satz. Die beiden Hoheiten sahen sich an. " Da sucht man eine Beschäftigung und schon kommt sie zu einem," sagte Arbo. " Was meinst du," flüsterte sie Cammy ins Ohr, " sollen wir vielleicht es ihnen vorspielen?" " Das wäre stark, aber nur wenn ich den Drachen machen darf." " OK. Wartet einen Moment hier, Kinder." Beide verschwanden für eine kurze Zeit und kamen dann anschließend verkleidet wieder. Arbo trug den Helm eines Soldaten auf dem Kopf und ein Schwert um die Hüften. Auf Cammys Haupt war eine Drachenmaske und um den Hals trug sie ein langes blaues Tuch, das leicht über den Boden streifte. Gespannt saßen die Kinder da und hörten Arbo zu als sie anfing zu erzählen: " Es war vor lange, langer Zeit, da lebte der Prinz Dragonsigh. Eines Tages begab sich der Prinz ganz alleine auf eine Reise," beim erzählen lief Arbo hin und her. " Er sollte einen Drachen erlegen, der, nach aussagen einiger Untertanen, die Menschen auf den Feldern Terrorisieren würde." Cammy lief mit flatterndem Umhang um die Kinder herum. " In einem Berg fand der Prinz den Eingang zum versteck des Drachen und schlich Mutig hinein," langsam und leicht geduckt lief Arbo nun. " Tief im innern der Höhle fand er den Drachen, seine Haut war so blau wie die des Meeres und seine Schwingen so gewaltig Groß genauso wie sein Körper. Furchtlos und mit erhobenen Schwert schlich er sich an ihm heran," beim erzählen zog Arbo das Schwert heraus und näherte sich vorsichtig Cammy. " Der Drache öffnete seine Augen und schaute auf den Prinzen, der sein Schwert fest umklammert hielt und gegen ihn gerichtet hatte," sie hielt nun ihrer Freundin das Schwert entgegen. " Drache! Ich werde dich für deine Taten bestrafen und dir den Kopf abschlagen!, rief der Prinz Mutig." "Von welchen Taten redest ihr?," sprach Cammy. " Von denen die du meinem Volk angetan hast!" " Warum verurteilt ihr mich? Nur weil ich ein armer alter Drache bin der eurem Volk eigentlich geholfen hatte?" " Wovon sprichst du?" " Von den Räubern die ich mit meinem Feurigen Atem von den Feldern verscheucht habe." " Der Prinz und der Drache sahen sich lange schweigend an." "Doch wenn ihr es bevorzugt mich zu Töten um euren Volk Sicherheit zu Gewähren so tut es doch." " Noch immer mit erhobenen Schwert stand Prinz Dragonsigh vor dem Drachen, der scheinbar wartete das der Prinz zuschlagen würde um seinen Leben ein Ende zu setzen. Doch da der Prinz nun wusste was der Drache für sein Volk getan hatte konnte er es einfach nicht, also steckte er das Schwert weg," Arbo steckte auch ihr Schwer weg. " Verzeiht mir das ich euch erschlagen wollte, ihr habt es nur gut gemeint, entschuldigte er sich bei dem Drachen. Der Drache sah ihn nun mit freundlichen Augen an." " Menschen haben die schlechte Angewohnheit alles was böse für sie aussieht zu verurteilen, doch ihr wolltet mich erschlagen um euer Volk zu schützen." " Bitte verzeiht mir, entschuldigte er sich abermals," Arbo verbeugte sich nun vor dem Cammydrachen "Ich nehme eure Entschuldigung an." " So kam es das der Prinz mit dem großen Azurdrachen Freundschaft schloss und ihn oft besuchte. Doch eines Tages wurde das Königreich des Prinzen in einen Krieg verwickelt, der für sie nicht gut aussah. Mitten auf dem Schlachtfeld wurde er gefährlich verletzt," Arbo ließ sich langsam zu Boden sinken, " und gerade als der Feind zum letzten stich ansetzte, tauchte am Himmel der Drache auf und röstete die feindliche Armee," Cammy wedelte mit dem Tuch und tat so als würde sie Feuer speien. " Mit Hilfe des Drachen gewann der Prinz mit seinem Heer," Arbo zog nun wieder das Schwert und hielt es Siegreich in die Höhe. " Natürlich wurde der Sieg gefeiert und am meisten der Drache der sein Volk wieder einmal beschützt hatte. Der Drache saß lieber vor dem Berg vor seiner Höhle unter dem klarem Sternenhimmel, zusammen mit Prinz Dragonsigh. Ich bin euch etwas Schuldig, denn ihr habt mein Volk wieder einmal gerettet, sprach der Prinz zu dem Drachen." " Nein, ihr verschontet mein Leben, deshalb war ich es euch Schuldig, und doch bin ich es immer noch, denn ihr habt euch liebevoll um mich gekümmert so oft es eure Wertvolle Zeit zuließ, aber mir bleibt nicht mehr genug Zeit die Schuld zu begleichen." " Sagt, mein Freund, wie meint ihr das?" " Doch auch wenn ich euch verlassen muss, so werde ich doch immer auf euer Reich aufpassen und auch auf eure Nachfahren." " Mit diesen letzten Worten schloss der mächtige große Drache seine Augen und starb," Cammy legte sich auf den Boden und bewegte sich nicht mehr. " Der Prinz Trauerte über seinen besten Freund und Beschützer und lies ihm zu seiner ehren ein Denkmal errichten auf dem kleinen Berg des Drachen und lies ihn in seiner Höhle begraben. Um dieses Denkmal errichtete er ein neues Königreich das Reich Dragonlaire, das bis heute zu ehren des Drachen ein Fest feiert." Als Arbo fertig erzählt hatte, klatschten die Kinder und auch die Erwachsenen die dazugekommen waren, während sie erzählt hatte. Beide Mädchen verbeugten sich dankend. " Das solltet ihr jedes Jahr machen," Mephala die schweigend in einer Ecke gestanden und beiden zugesehen hatte trat nun an sie heran. " Das hat Spaß gemacht," meinte Arbo. " Und ich gebe doch einen Perfekten Drachen ab, oder?" " Ja, eure Vorstellung war wirklich hervorragend, wenn ihr doch auch nur beim Training immer so währet." " So schlecht sind wir nun auch nicht," verteidigte Cammy sich beide. " Ja, genau, du machst uns wieder schlechter als..." Arbo kam nicht dazu den Satz zu beenden, den in diesem Moment packte sie etwas an den Schultern und hob sie in die Lüfte. Die Menschenmasse fing an zu kreischen als sie die Harpyie sahen die, die Prinzessin in ihren Klauen hielt. " HILFE!" schrie Arbo panisch. " Dir helfen keiner wird. Dir helfen keiner kann," sagte die Harpyie und lachte Frech dabei. Einige der Palastwachen versuchten das Monster mit Pfeil und Bogen vom Himmel zu schießen, doch die Harpyie wich ihnen einfach aus, wobei Arbo durchgeschüttelt wurde und fast selber vom Pfeil getroffen. Aus Spaß stieß das geflügelte Wesen ein paar mal mit hohen Tempo den Boden entgegen um ihr Opfer angst zu machen, was auch scheinbar gelang denn Arbo kreischte jedes Mal dabei, was die Harpyie erfreute. " ARBO! BLEIB RUHIG, WIR WERDEN DICH DA RUNTERHOLEN!," schrie Cammy hoch. " Mephala, du must ihr helfen!," sagte Cammy ganz aufgeregt zu ihrer Lehrerin, doch diese rührte sich nicht. " Bist du Taub geworden, du musst sie retten!" " Bleib ruhig, Cammy!" " Wie soll ich, wenn Arbo da oben in Lebensgefahr schwebt?" " Sie kann sich selber retten." " Und wie soll das bitte gehen?" fauchte Cammy in ihrer Aufregung. " ARBO! DENK DARAN WAS ICH EUCH ÜBER HARPYIEN BEIGEBRACHT HATTE!," rief Mephala der ängstlichen Arbo zu. Als die Prinzessin das hörte, ging ihr ein Licht auf. " Hey, Harpyie?," fing sie an mit der Halb Frau Halb Vogel Gestalt zu reden. " Was?" " Was passiert wenn man einen Drachen in ein Armeenhaus steckt?" " Ich nicht es weiß." " Eine Grillparty!" Die Harpyie fing laut zu lachen an. " Was ist der unterschied zwischen einem Troll und einem Stein?" " Was?" " Der Stein hat mehr Hirn!" Die Harpyie fing vor lachen an hin und her zu taumeln und nahm dabei ein wenig Höhe ab. Arbo erzählte einen Witz nach dem anderen. " Warum haben Zyklopen nur ein Auge?" Vor lachen konnte die Harpyie schon nicht mehr "Was?" fragen. " Sie haben das andere Auge auf ein Mädchen geworfen!" Das gab dem Flugmonstern den Rest, lachend und langsam glitt es zu Boden. Arbo sprang sofort weit genug von dem Untier weg, das sich im Dreck krümmte vor lachen. Einige Soldaten umzingelten das Monster und hielten ihre Schwerter gegen dieses, doch das schien sie gar nicht zu stören, sie lachte einfach weiter. " Arbolein, geht es dir gut? Bist du nicht verletzt?," Cammy sprang ihrer Freundin entgegen, hinter ihr lief Mephala. " Ja, ich bin noch heil." Plötzlich fühlte sie einen heftigen schmerz in den Schultern. " Von wegen heil," Cammy schaute sich die Schultern von ihr an und sah die Klauenspuren der Harpyie. " Ah, das brennt," sagte Arbo unter schmerz. " Am besten ich versorge deine Wunden," sagte Mephala und führte sie zusammen mit Cammy durch die Schaulustige Masse die sich um sie versammelt hatte, in die Burg hinein. Das Fest war für den Rest des Tages abgebrochen worden, denn die Harpyie hatte genug für Aufregung gesorgt das es allen reichte. Manche fürchteten das noch mehr auftauchen würden, doch dies war nicht der Fall. Gemeinsam mit Cammy, und Mephala, die sie versorgte, saß Arbo in ihrem Gemach. " Das war vorhin ein schock," meinte Cammy. " Für Arbo garantiert," meinte Mephala darauf und legte nun einen verband an. " Da habt ihr recht," sagte Arbo und biss die Zähne zusammen. " Was ist eigentlich mit der Harpyie passiert?" " Sie haben sie gehen lassen," antwortete die Elfe. " Was?" Cammy war außer sich. " Dieses Vieh hätte Arbo fast umgebracht und trotzdem haben sie es laufen gelassen?" " Reg dich nicht auf, ich lebe ja noch." " Man betone das noch! Nicht auszudenken wenn es dich einfach fallen gelassen hätte." " Glaubst du das noch mehr auftauchen werden, Mephala?," fragte Arbo um ihre Freundin nicht weiter aufzuregen. " Ich denke das dieser Harpyie einfach langweilig war und deshalb ein wenig ihren Spaß haben wollte," sagte die Elfenfrau, doch in Wirklichkeit dachte sie: " Harpyien sind nie alleine unterwegs, sie haben immer mindestens 2-3 weitere ihrer Artgenossen dabei und durch Zufall hatte sie Arbo garantiert nicht ausgesucht, denn dafür stürzte sie zu gezielt auf sie. Wenn dies wirklich ein Attentat auf sie war, dann hatte sie verdammt noch mal glück das dies kein anderes Wesen war mit weniger sinn für Humor. Und noch etwas: Nirgendwo mehr auf Erathia nisten Harpyien." " Mephala?," Arbo sah sie an. " Was?" " Ich habe dich gefragt ob du morgen auf dem Ausflug mitkommst?" " Welcher Ausflug?," wollte Cammy sofort wissen. " Ich hatte vor mit dir zu den 'Wasserfällen des Schicksals' zu reiten." " Cool!," Cammy führte vor Freude ein Tänzchen auf. " Kommst du nun morgen mit?," fragte Arbo die Elfe erneut. " Nein, ich habe etwas anderes vor, tut mir leid," sagte Mephala noch leicht in Gedanken versunken und verlies das Zimmer. Einige Zeit später klopfte es an der Tür der Prinzessin und herein trat ihr Berater Anakond, gefolgt von Cammys Ratgeber Chamälon. " Euer Hoheit, ich hoffe euch geht es gut. Ihr seit doch hoffentlich nicht schwer verletzt, oder?," fragte Anakond sofort, kaum das er in das Zimmer gekommen war. " Keine Angst ich werde die kleinen Kratzer schon überleben," antwortete Arbo flugs. " Freut mich zu hören, aber trotz des geschehenes von heute hoffe ich das ihr nicht so schnell eure Pflichten vergesst." Arbo wäre jetzt vermutlich gerne aus dem Fenster gesprungen und Cammy scheinbar auch, denn Chamälon hielt ihr nun auch wieder einen Vortrag von den Pflichten die eine Prinzessin hatte. Erst als beide Berater verschwunden waren, aber auch nur durch Nachdruck, waren beide Freundinnen erleichtert endlich für den heutigen Tag ihre ruhe zu haben. " Ich kann echt nicht mehr das Wort 'Pflichten' hören," murrte Cammy. " Ich auch nicht, dieses Wort müsste Verboten gehören," maulte auch Arbo. " Wenigsten haben wir morgen ruhe vor denen, wenn wir ausreiten." " Ich freu mich schon auf den ausritt morgen, wir waren schon ewig nicht mehr dort." " Mhm, das wird morgen spitze, ohne nervige Pflichten!" " Genau!" Eine ganze weile lang unterhielten sich beide über die Ereignisse des Tages, doch dann irgendwann, es war schon sehr spät, gingen sie dann endlich Schlafen um für den Ausflug ausgeschlafen zu sein. Am nächsten Tag waren beide Mädchen schon früh auf, weil sie durch Aufregung nicht mehr schlafen konnten. Denn ganzen frühen morgen hatten sie nichts anderes im Kopf als den Ausflug am Mittag. Ganz ungeduldig saßen sie, in ihrer Elfenkleidung, vor den Ställen und beobachteten das treiben auf dem Burghof. " Warum machen wir uns denn nicht schon auf den Weg?," fragte Cammy, die auf einem Heuballen saß und das Kinn auf den Händen stützte. " Geht leider nicht, vor der Mittagszeit darf ich nicht raus, das weißt du doch," bei den Worten gähnte Arbo. " Das ist doof, es gibt doch im Moment keine wichtigen Papiere die du bearbeiten musst." " Lange ist es ja nicht mehr bis Mittag." " Na, ihr beiden, worauf wartet ihr denn?," Mephala trat an sie heran. " Darauf das wir endlich aus diesem 'Gefängnis' raus dürfen," antworteten beide. " Ach ja, kein Ausgang vor Mittag," die Elfe nahm sich ihr Pferd aus dem Stall und stieg auf, ohne Sattel und Zaumzeug. " Kannst du uns nicht helfen?" fragten sie und machte Hundebabyaugen. Ein grinsen huschte über das zarte Gesicht der Elfe. " Na gut, ich werde euch hier rausholen. Holt eure Pferde." " Super!" Schnell wie ein geölter Blitz hatten sie ihre edlen weißen Hengste gesattelt und standen bereit zum ausritt. " Wartet bis das Tor offen ist." " OK!" Langsam Schritt Mephala auf das Tor zu und bewegte die Wache dazu es zu öffnen und kaum des es offen war preschten Arbo und Cammy auch hinaus ins Freie. Die Wache schien gar nicht mitbekommen zu haben wer da so schnell Hinausgehflitz war, scheinbar hielten sie die beiden Prinzessinnen für Elfen wegen ihrer Kleidung. Als beide weit genug außerhalb der Stadt waren hielten sie kurz und warteten auf ihrer Lehrerin die nicht lange auf sich warten lies. " Zufrieden?" "Ja, danke für deine Hilfe," bedankte sich Arbo. " Ohne dich wären wir da bestimmt eingegangen vom warten," Cammy rollten mit den Augen. " Jetzt könnt ihr ja den Ausflug genießen." " Und was machst du?," fragten beide neugierig. " Ich habe noch etwas zu erledigen, wir sehen uns erst heute Abend wieder." Und ohne weitere Erklärungen peitschte sie mit ihrem Pferd wie der Wind fort. " Und weg war sie," sagte Arbo und schaute ihr nach. " Dann machen wir uns besser auch auf den Weg," redete Cammy. " Na dann, auf geht's!" " Wettreiten!" " Na gut." " Und... los!" Und schon fegten sie über die Wiesen und durch die Wälder, wie von einer Biene gestochen. An den Wasserfällen angekommen setzten sich beide erst einmal zum trocknen in die Sonne, denn das rennen war Wortwörtlich ins Wasser gefallen da die Pferde der beiden nicht über einen Fluss springen wollten und sich lieber dazu entschieden hatten ihre beiden Reiter hineinfallen zu lassen. " Das war ja ein Reinfall," meinte Arbo und legte sich ins Gras. " Ja, der Tag fängt gut an," sagte nun Cammy und legte sich auch hin. " Aber wir haben endlich mal unsere wohlverdiente ruhe. Kein Stress..." " Keine nervenden Berater," " Kein rein gar nichts, außer uns, die Pferde, die Wiese, der Himmel, die Vögel und die Wasserfälle," herzhaft gähnte Arbo. " Du hast die Sonne vergessen," grinste Cammy und rollte sich auf den Bauch um einige Blumen zu betrachten die hier wuchsen. Wenig später, als sie schon wieder trocken waren, spazierten sie ein wenig an dem angrenzenden Wald umher und erzählten sich verschiedene Geschichten, wobei sie immer wieder lachten. Warum heißen diese Wasserfälle 'Wasserfälle des Schicksals'?," fragte Cammy die zu dem Wasserfällen aufschaute. " Weil sich hier schon viele Schicksalsreiche Begegnungen und auch Ideen ereignet haben," erklärte ihre Freundin ihr. " Ach echt?" " Ja, es klingt merkwürdig aber an diesem Ort hat sich schon so manches Schicksal eines Menschen verändert," verträumt sah Arbo dabei auf das Wasser und Cammy auch, doch es dauerte nicht lange bis beide in ihren Träumen gestört wurden. Ein sehr verdächtiges rascheln aus einem der naheliegenden Büsche lies sie aufhorchen. " Was ist das?," fragte Cammy und starrte auf das Gesträuch. Ihre frage wurde kurzerhand beantwortet als eine Gruppe von Wölfen heraussprang und sie Zähnefletschend anknurrten. " Liebe kleine Wölfe," sagte Arbo und versuchte mit Cammy ganz langsam zu verschwinden, doch die Wölfe stürzten kurzerhand auf sie zu. Die beiden Hoheiten rannten um ihr Leben und ihre Pferde machten sich auch aus den Staub. Quer durch das Gehölz wurden sie gejagt, wobei einige von ihnen nach ihnen schnappten und zum Glück nur einen Teil ihrer Kleidung erwischten. Beide rannten und als sie über eine Wurzel stolperten und zu Boden fielen dachten sie ihr letztes Stündlein hätte geschlagen, doch als sie aufsahen war kein einziger Wolf zu sehen. " Wo sind sie denn?," wunderte sich Arbo und blickte sich um. " Gerade eben haben sie uns noch an den Versen geklebt und im nächsten Moment sind sie einfach verschwunden, sehr merkwürdig," wunderte sich auch Cammy. " Und nun?" Beide standen auf und klopften sich den Staub aus ihrer Kleidung und horchten ob nicht doch einer der Wölfe in der nähe war. " Es ist so verdächtig still," meinte Arbo die es beunruhigte. " Wem sagst du das." Ein knacken über ihren Köpfen lies sie aufblicken, doch sie sahen nichts weiter als etwas großes auf sich zuschnellen und im nächsten Moment fielen beide bewusstlos in den Dreck. Mephala schritt gerade durch das Burgtor als sie eine Ansammlung von Wachen erspähte die betrübt zur Erde schauten. Sie bekam ein ungutes Gefühl bei dem Anblick der traurigen Gesichter der Soldaten. " Was ist denn mit euch los?," fragte sie in die runde. " Die beiden Hoheiten, sie sind...," versuchte einer der Männer zu erklären doch er konnte nicht weiterreden. " Was ist mit ihnen?," ein gewisses Unbehagen machte sich in der Elfe breit. " Sie waren nicht von ihrem Ausflug zurückgekehrt, da wurden einige von uns Wachen beauftragt nach dem rechten zu sehen, doch als wir das ganze gebiet um den Wasserfällen durchkämmt haben, haben wir nicht mehr gefunden als ein paar Kleidungsfetzen der beiden," der Soldat hielt einige Stoff-Fetzen in die Höhe. Die Elfe nahm sie in die Hand und untersuchte diese. " Das sieht ganz nach Bissspuren von Wölfen aus," stellte sie fest. In der nächsten Sekunde fühlte sie die Traurigkeit in sich hochsteigen, doch irgendwie wollte sie diese Geschichte nicht recht glauben. Ohne zu zögern machte sie kehrt und ritt so schnell ihr Pferd konnte davon. " Wo wollt ihr hin? Es dämmert doch schon und im dunkeln zu suchen wäre Sinnlos!," rief ihr einer hinterher. An den Wasserfällen angekommen verfolgte sie die spuren der beiden, die sie in den Wald hinein führten, so gut sie im dunkeln konnte. Sie verfolgte sie bis zu der stelle an der sie gestolpert und gefallen waren. Ganz genau betrachtete sie die einzelnen abdrücke doch die Dunkelheit machte es ihr nicht leicht, selbst als Elfe nicht und diese haben hervorragende Augen. Sie beschloss die Nacht hier zu verbringen um beim ersten Sonnenstrahl weiterzumachen. Katzenhaft Kletterte sie auf einem nahestehenden Baum und setzte sich auf einem der Äste. Ihr Pferd graste auf einer naheliegenden Lichtung. " Das ist alles höchst eigenartig," dachte sie und versuchte zu Schlafen, was ihr erst spät gelang. Fortsetzung Folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)