Teru und Hinata <3 von _t_e_m_a_ ================================================================================ Kapitel 14: Als ich mit meinem Vater sprach ------------------------------------------- Entschuldigt, dass ihr so eeeeewig nichts von mir gehört habt D: Ich hatte ein paar Monate keinen PC... jetzt ist er wieder da und ich bin auch wieder zurück! \^__^/ Und hab euch ein kleines Weihnachtsgeschenk mitgebracht :3 Seit nicht so streng mit diesem Kapitel, ich muss erst wieder rein kommen und das Kapitel ist mir auch echt etwas schwer gefallen >___< Ich hoffe, ihr habt trotzdem Spaß damit und wünsche euch schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!! Liebe Grüße, die tema~♥ __________ Terus Sicht~ Saburo-san zog zwei Faltblätter aus seiner Tasche und gab sie mir. Auf dem einen stand „Umgang mit der eigenen Homosexualität – Ratgeber“ und auf dem anderen „Sex zwischen Gleichgeschlechtlichen – Ratgeber“. „Das mit ‚Bin ich schwul?‘ habe ich dir mal lieber nicht mitgebracht. Ich glaube, dass ist inzwischen geklärt.“ Meinte er grinsend, während mein Gesicht beim Anblick der Blättchen ziemlich rot wurde. Oh Mann. Mein Lehrer lehnte sich zurück und meinte: „Selbst wenn das heute gut läuft, liege ich wohl in der Annahme richtige, dass dein Vater über sowas nicht mit dir reden wird. Tja… und ich kann da auch nicht unbedingt viel zu sagen. Ließ es dir einfach mal in Ruhe durch.“ Soll das ein Scherz sein?!, dachte ich pampig. Doch im Grunde… war ich irgendwie dankbar. Ich nickte, steckte sie ein und nuschelte: „Danke…“ Er nickte zurück, lehnte sich vor und begann ein anderes Thema. „So, lass uns mal überlegen, wie wir das am besten anstellen können.“ Jetzt, als wir vor der Klingel meiner Wohnung standen, die mir auf einmal so fremd und bedrohlich vorkam, waren die geschmiedeten Pläne wie weggeblassen. Was, wenn mein Vater mal wieder Überstunden bis ins Jenseits machte? Obwohl ich es nicht gern zugab… Er war mein Vater. Theoretisch ein großer Teil meines Lebens. Der Elternteil, bei dem ich lebte. Vielleicht gab ich etwas darauf, mit ihm Frieden zu machen. Ich seufzte, Saburo-san klingelte. „Ja“, erklang es mürrisch, während mein Vater die Tür öffnete. Desinteressiert und eine Spur gereizt, etwas was immer in seinen Augen lag, sah er uns an. Allein das machte mich sofort aggressiv. Aber ich muss runterkommen. Ein versöhnliches Gespräch wird nichts, wenn ich ihn gleich anfauche. „Hallo, mein Name ist Saburo, ich bin der Lehrer ihres Sohnes. Ich würde gern helfen, die Differenzen zwischen Ihnen zu beseitigen.“ Wo war ich da nur rein geraten?! Am liebsten wäre ich geflüchtet, jedoch war es zu spät. Mein Vater öffnete die Türe so weit, dass wir eintreten konnten. Wie ich so die Wohnung betrat, in der ich aufgewachsen war, sah ich sie aus ganz anderen Augen. Auch meinen Vater musterte ich zum ersten Mal seit Ewigkeiten wieder richtig. Sonst gingen wir uns stehts aus dem Weg und redeten nur das Nötigste, aber jetzt sah ich deutlich die Veränderungen in seinem Gesicht. Er war älter geworden. Wie Furchen durchliefen die Falten sein Gesicht. In seinem gereizten Blick schwing Traurigkeit mit. Während ihm anscheinend private Probleme, wie die Scheidung oder die Tatsache, dass er sich mit mir rumschlagen musste, nie wirklich tangiert hatten, war er doch so innerlich zerbrochen, seit sein Kollege und nicht er den gehofften beruflichen Aufstieg in der Firma getan hatte. Jahrelang war das sein einziges Ziel gewesen, während alles außenrum zerbrach. Auch vielen mir die Bierflaschen auf. Mein Vater trank schon immer gern ein Feierabendbier. Doch dass hier war mehr als ein, zwei Flaschen. Ein kurzes Moment hatte ich Mitleid, mit dem gebrochenen Mann. Dann saßen wir ihm auf der Couch Gegenüber und er setzte dieses überlegene Lächeln auf die Lippen. Dieses, ihr-könnt-mir-alle-mal-am-Arsch-vorbei. Und da war es wieder vorbei mit dem Mitleid. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen und mir lagen schon die perfekten Worte auf der Zunge, um ihn anzupampen, aber da begann mein Lehrer mit einleitenden Worten. „Das Coming Out war ja etwas mehr als holprig und ich finde, es wäre doch sicherlich ganz gut, wenn ihr beide darüber sprechen würdet.“ Versuchte sich Saburo-san, während mein Vater keinerlei Anstalten machte, ihm etwas zum Trinken anzubieten. Ich schluckte. Wir sollten darüber reden. Wie wir fühlen. Nicht, dass das irgendwie meine Stärke wäre. Aber vor allem hatte ich noch nie im Entferntesten über sowas mit meinem Vater gesprochen. Ich glaube nicht, dass er jemals Interesse an meinen Gefühlen gehabt hatte. „Können wir den unnötigen Mittelteil überspringen und direkt zum Grund ihrer Anwesenheit kommen?“, fragte mein Vater, während er sich leicht vorlehnte. Natürlich blockierte er so ein Gespräch ab. Ganz kurz machte mich das Traurig. Vielleicht, weil ich ja wirklich darüber nachgedacht hatte, wie so ein Gespräch wohl wäre. Ich Narr. Wütend steckte ich meine Finger unter die Oberschenkel, um mich irgendwie abzulenken. Was hatte ich erwartet? Saburo-san war etwas vor den Kopf gestoßen und ging auf den Wunsch meines Vaters ein. „Nun… ich möchte sicherstellen, dass sich Teru hier wohl fühlt und weiterhin wohnen kann. Schließlich ist er noch minderjährig.“ Lässig lehnte mein Vater sich nach hinten, schwenkte die Bierflasche in seiner Hand hin und her. Er fühlte sich merklich wie der Boss, auch wenn das unter seiner Fassade nicht mehr der Fall war. Ich konnte es erkennen. Doch es war mir egal. Ich sah da nur meinen verhassten Vater. „Nur weil der Rotzbub gleich so übertreibt und abhaut. Diese empfindliche Schwu-“. Er hielt inne. Ich zog die Luft scharf ein. Es brauchte meine ganze Beherrschung, damit ich nicht anfing, ihn zu beschimpfen. Meine Finger krallten sich unter meinen Schenkeln ins Sofa und ich bis mir auf die Unterlippe. Es war tatsächlich das Beste, meinen Lehrer reden zu lassen. Der Tapfere hatte merklich mit der Herzlosigkeit meines Vaters zu kämpfen. Doch dieser schlug nun einen anderen Ton ein. „Hören Sie, er ist mein Sohn. Natürlich kann er hier wohnen! Dahinten ist sein Zimmer, hier der, mit meinem hart verdienten Geld, gefüllte Kühlschrank. Daraus kann er sich jederzeit bedienen. Er soll sein Zeug holen, sich nicht so anstellen und wieder hier einziehen. Es gibt wirklich kein Problem oder etwas zum Klären. Sie können ihn auch zu seiner verdammten Mutter schicken, wenn sie unbedingt wollen. Aber er wollte ja bei mir bleiben, also wird er sich hier wohlfühlen. Nicht wahr, mein Junge?“ Er versuchte mich freundlich anzulächeln, was wirklich nicht so rüberkam. Mein Herz war zugefroren von den geheuchelten Worten. Ich nickte nur abwesend. Als ob es mich ein Dreck interessierte, was er mir alles kaufte. Als ob mich jetzt noch überhaupt was interessieren würde. Ich hatte wirklich daran gedacht, Frieden zu schließen. Doch ich hatte mit meinem Vater abgeschlossen. Er und ich würden niemals ein Vater-Sohn Verhältnis haben. Die Uhr tickte, ich würde achtzehn werden und dann wäre dieser ganze Mist vorbei. Kein Tag länger würde ich bei dem Mistkerl bleiben! Saburo-san seufzte neben mir, stand auf und verabschiedete sich. Er hatte es aufgegeben, genauso wie ich. Wir fuhren zu ihm nach Hause und redeten darüber kein Wort. Ich packte meine Sachen und er fuhr mich wieder zurück. Als ich aussteigen wollte, ergriff er das Wort. „Na, dass hast du wohl schon kommen sehen“, meinte er milde lächelnd. „Ach, es ist schon okay. Er hat nicht mehr rumgeschrien, sondern sich einverstanden erklärt, dass ich weiterhin hier wohnen darf. Das ist doch alles, was wir wollten? Bald bin ich achtzehn und werde auf die Uni gehen. Dann haue ich eh ab.“ Mein Lehrer nickte. „Wohin willst du denn?“ „Auf die selbe Uni, wie Hinata“, meinte ich leicht ausweichend, da ich mir tatsächlich noch nicht so viele Gedanken darüber gemacht hatte. „Du weißt, das Hinata auf die besten Universitäten des Landes gehen kann?“ „Ich werde mich bemühen, ein gutes Abschlussjahr hinzulegen. Vielen Dank für all ihre Bemühungen. Tschüss.“ Ich stieg schnell aus um nicht weiter darüber reden zu müssen. Ich und ein gutes Abschlusszeugnis, das war wohl so realistisch wie das meine Eltern wieder zusammen kommen würden. Aber ich würde es probieren. Erstmal holte ich mein Handy raus, um dir zu schreiben, dass ich wieder zu Hause wohnte. Im Hintergrund hörte ich Saburo-san umdrehen und wegfahren. Danach schritt ich die Stufen zur Haustüre hoch und schloss auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)