Teru und Hinata <3 von _t_e_m_a_ ================================================================================ Kapitel 13: Als mein Vater mit mir sprach ----------------------------------------- Hinatas Sicht~ „Also, du bist hinata-verliebt?“, ich lächelte sanft um die kleine Stichelei, die ich mit dem Satz andeuten wollte, abzuschwächen. Du warst eh schon rot geworden, etwas sehr untypisches für dich. Ein erröteter Teru? Sehr seltener Anblick! Also sollte ich dich möglichst mit dem Thema schonen, auch wenn es total niedlich war. Besonders wenn du dich jetzt aufregen würdest. Ein kleines, verschmitztes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, was mir aber verging, als ich an deinen Vater dachte. Es ließ mich aufseufzen und meinen Blick über die Umgebung wandern. Ich erinnerte mich zurück, als dein Vater dich einmal total fertig gemacht hatte, weil du eine schlechte Note in Geschichte heimgebracht hattest. Deine Noten waren nie berauschend, besonders nicht in einem einschläfernden Fach wie Geschichte. Anscheinend hatte er an dem Tag etwas im Geschäft ordentlich vermasselt und hatte es an dir ausgelassen. Die schlechte Note als Vorwand. In der Ehe mit seiner Frau war es doch gleichermaßen gewesen. Doch deine Mutter war genauso. Hitzig und dickköpfig. Ein Wunder dass die beiden es solange miteinander ausgehalten hatten. Auf einmal packtest du mein Handgelenk und zogst mich zu dir ins Gras und somit aus den Gedanken. Unsanft landete ich auf meinem Allerwertesten, spürte deine Hand weiterhin um mein Handgelenk, blickte in dein Gesicht, aus dem die rote Farbe immer noch nicht ganz gewichen war. „Denk nicht so viel nach“, sagtest du sanft. „Das wird alles schon.“ Ich spürte wie deine Finger vorsichtig von meinem Handgelenk weiterrutschten und sich auf meine Finger legten. Dieses Gefühl und der intensive Augenkontakt zu dir ließ mein Herz wie wild pumpen und es explodierte schier, als du dich vorbeugtest und mir einen sanften Kuss schenktest. Nur einen gehauchten Augenblick. „Mhm“, mit einem süßen Lächeln und ein paar Haarsträhnen im Gesicht beugtest du dich wieder zurück. Ich könnte dich ewig betrachten, mit meinen Augen verschlingen. Meine Finger verschränkten sich mit deinen. Ich leckte mir leicht über die Lippen, genoss deine Nähe und hätte gerne für immer hier, umgeben vom warmen Sonnenlicht, gesessen. Natürlich ließ aber die Schulglocke nicht lange auf sich warten und bimmelte zum Ende der Pause. „Wir könnten einfach hier bleiben“, meintest du, streicheltest zart mit deinem Daumen über meinen Handrücken. „Wir könnten…“, wiederholte ich, neigte meinen Kopf leicht auf deine Schulter. Genoss einen letzten Augenblick den Moment und ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Doch dann stand ich auf, zog dich mit mir hoch und wir liefen, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, zur Schule zurück. Am Ende des Unterrichts winkte uns Saburo-san zur Seite. „Ah, Hinata, möchtest du auch kurz zuhören?“ „Ja, klar.“ Teru stand nur missmutig daneben. „Teru, wann kommt dein Vater nach Hause? Wir sollten heute mit ihm reden.“ „Warum?“, fragtest du bockig. „Es ist doch alles geklärt. Er ist homophob und ich mit Hinata zusammen.“ „Teru. Es ist dein Vater. Ihr solltet darüber in Ruhe reden. Außerdem bist du noch minderjährig.“ „Nicht mehr lange…“, brummtest du. „Er kommt meist, wenn nicht gerade sehr viel zu tun ist, so um 17 Uhr an. Oder später“, sprang ich ein. Saburo-san nickte. „Okay. Dann haben wir ja noch etwas Zeit.“ „Ich sollte heim“, meinte ich vorsichtig und versuchte deinen tödlichen Blick zu ignorieren. Klar, du wolltest jetzt nicht von mir alleine gelassen werden, aber „meine Mutter soll sich nicht schon wieder Sorgen machen. Gestern kam ich sehr spät nach Hause. Da sollte ich heute pünktlich sein.“ „Kein Problem, Hinata-kun. Bis morgen!“ Du blicktest mich nur weiter mürrisch an, ich sagte an dich gewandt „Gib mir dann einen Bescheid …!“ und verließ die Schule. Meine Gedanken blieben bei dir. Hoffentlich klappte das alles. Hoffentlich hatte dein Vater wirklich nur überreagiert und ihr werdet mit ihm reden können. Hoffentlich… Es tat mir leid, dich allein zu lassen, aber ich wäre sicherlich fehl am Platz. Meine Mutter freute sich auf jeden Fall, dass ich pünktlich da war. Ich verzog mich bald in mein Zimmer um Hausaufgaben zu erledigen, aufzuräumen und solche Dinge. Oft schaute ich auf mein Handy, doch keine Nachricht. Unerwartet klopfte es an meiner Türe und mein Vater streckte den Kopf rein. „Darf ich eintreten …?“, fragte er vorsichtig. „Klar“, meinte ich verwundert, machte ihm auf meinem Stuhl Platz und setzte mich auf mein Bett. Er trat ein, mit zwei Bierflaschen in der Hand, und setzte sich auf den Stuhl. „Hinata…“, er strich sich mit der Hand über die kurzen Haare. „Seit deine Mutter da ins Zimmer kam und mir danach erzählt hat… ich hab dich etwas gemieden, Junge, und das tut mir leid. Aber ich brauchte etwas Zeit darüber nach zu denken. Zu verarbeiten. Auf jeden Fall - “, er öffnete eine Bierflasche und reichte sie mir, „ - ist es für mich okay, wenn du nicht auf Mädchen stehst. Das klingt vielleicht abgedroschen, aber du bist mein Sohn und ich liebe dich, auch wenn du in der Hinsicht nicht so bist wie die meisten anderen. Tja, ich werde mich wohl nie mit Enkelkindern rumschlagen müssen.“ Auch er öffnete sich sein Bier und nahm einen ordentlichen Schluck. Ich tat es ihm gleich. Mich rührte diese Geste. Dass er kam, mit mir drüber sprach. Hättest du nur auch einen so guten Vater, wie ich… Wir saßen noch eine Weile da. Redeten, tranken Bier. Wie es wohl dir mit deinem Vatergespräch erging? 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