Bitter Sweet Dreams 2 von _Yuki_ ("the show must go on") ================================================================================ Kapitel 4: Engelchen und Teufelchen 2 ------------------------------------- Auch zwei Wochen später sprach Uruha einfach nicht mehr mit mir und ich irgendwie auch nicht mit ihm. Ich weiß nicht einmal wirklich wieso, aber die Situation hatte sich verfahren und inzwischen war ich irgendwie auch ziemlich sauer! Mehr als einmal hatte er meine Hand von sich geschlagen oder war einer Umarmung ausgewichen und das tat verdammt noch mal weh! Wenn ich mich bei ihm entschuldigen wollte, hielt er sich demonstrativ die Ohren zu, wie ein kleines trotziges Kind und lief vor mir weg. Beim gemeinsamen Essen schwieg er mich eisern an, auch wenn ich herumalberte und bei den Proben redete er mit allen, nur nicht mit mir. Zu Anfang hatte ich mich ja noch schuldig gefühlt aber mittlerweile war ich einfach nur sauer und selber gekränkt. Aoi und Kai wirkten beide ziemlich abwesend, was mir komisch vorkam und Ruki murrte immer wieder herum und war von unserem Verhalten sichtlich genervt. Es war unser erster Beziehungsstreit und ein Nerviger gleich dazu. Wir waren beide einfach zu stur um nachzugeben. Gelangweilt lag ich auf meinem Bett und sah ab und an zu dem Bierfleck den man immer noch sehen konnte und murrte auf. Dieser verdammte Tag…. Seufzend sah ich wieder zur Decke und grummelte. „Hey….es ist ja wohl nicht deine Schuld wenn er rum zickt, ihr seid schließlich zusammen…“, flüsterte mein Teufelchen mir aufmunternd zu. „Das ändert nichts daran, dass ich mich scheiße fühle und es vermisse Uruha liebevoll in den Armen halten zu können…“, murrte ich angefressen zurück und schnippte mein Teufelchen von der Brust weg, dass meckernd auf dem Boden landete und dann wieder hoch flog und mir in den Zeh biss. „Jetzt benimm dich nicht wie ein Mädchen.“, herrschte es mich an und ich nahm es wütend bei den Flügeln und stopfte es in den Kleiderschrank, entfesselte das Engelchen und fesselte mit den Fesseln nun das Teufelchen. „Halt die Klappe Teufel, du bringst mir nur Unglück!“, murrte ich grummelig und betrachtete mein schmollendes Engelchen, ignorierte es dann aber eiskalt, bis es mir an einer Haarsträhne zog. „Du bist so stur! Wenn du nur weiter hier doof herum liegst und dir nicht endlich eine gute Entschuldigung einfallen lässt, kann es dir noch passieren dass er dich verlässt!“, maulte mich mein Engelchen an und schrie auf, als ich mich ruckartig gerade hinsetzte. „Ich darf Uruha auf keinen Fall verlieren! Das ist kein Streit der Welt und kein Ego wert!“, rief ich leicht panisch aus und setzte mein Engelchen auf die Handfläche und fragte es nach seinem Plan und das erste Mal seit Jahren machte sich das kleine, weiße Ding mit Flügeln nützlich und beriet mich sogar ziemlich gut. Dass Uruha sich vor einer Weile angeschlichen hatte um zu sehen was Reita machte und das so von ihm geführte Selbstgespräch mitbekam, konnte er ja nicht ahnen. Ein Schmunzeln legte sich auf die vollen, geschwungenen Lippen und er ging wieder, um nicht am Ende noch etwas aufzuschnappen was ihm eine eventuelle Überraschung versaute… Reita hatte seinen Plan gefasst und musste nun noch schaffen ihn durchzuziehen. Es war ein genialer Plan und irgendwann hatte sich sogar sein Teufelchen befreit und mit diskutiert….könnte natürlich auch wieder seine Tücken haben, weil sein Teufelchen einfach genialere Ideen hatte, aber das war erst einmal nur Nebensache! Die folgenden Tage wurde Reita zwar immer noch von Uruha ignoriert aber der wirkte schon viel weniger pissig dabei und wenn Reita seinen Plan nicht schon längst angefangen hätte, würde er nun einfach abwarten, aber dafür war der Plan zu cool…ok…auch enorm kitschig, aber egal! Ruki hatte er eingeweiht so als guten Kumpel auf den er sich nun einmal immer verlassen konnte. Und wirklich…zu Reitas Überraschung hielt Ruki sogar dicht, auch wenn er mit dem einen oder anderen Teil des Plans nicht so ganz einverstanden war… Dann war es endlich so weit. Uruha hatte sich mit Ruki verabredet und Reita gleich ausgeschlossen und jede Frage abgeschmettert. Reita war es nur recht, denn auch wenn es verlockend war mit Uruha mal heiß in einem Club zu tanzen, so würde das erstens momentan wohl eher nicht passieren und zweitens…war es Teil seines Plans dass er eben nicht mitging. Ruki tat an dem Abend so als würde er fürchterlich viel Trinken und schaffte es dann Uruha davon abzuhalten ein Taxi zu nehmen, in dem er draußen wild herum lief und Uruha ihm hinterher laufen musste, damit Ruki nichts passierte. Es war stock finster draußen und es hatte zwischendurch geregnet…also war es auch Nass und es roch typisch frisch nach Regen. Die Sterne waren inzwischen wieder zu sehen und der Vollmond erhellte zusätzlich die Nacht. Immer wieder lief Ruki durch eine Pfütze und tat überdreht und betrunken, was Uruha gar nicht gefiel! Immer wieder lief dieser weit um die Pfützen herum und versuchte Ruki fest zu halten, was ihm aber erst in einem sehr heruntergekommenem Viertel gelang. Man sah dass viele Häuser leer standen. Teilweise waren Türen eingetreten und Fenster zersplittert. Es lag Müll herum und es stank fürchterlich widerlich nach Abfall und Abwasser. Ein paar Seiten Zeitungspapier wurden von dem recht starken Wind durch die Gegend gewirbelt und das ganze glich eher einem Gruselfilm. Uruha begann an Ruki zu ziehen und meinte er wolle weg, aber Ruki torkelte einfach in eine dieser Ruinen und drückte Uruha dort an die Wand und beknabberte ihm den Hals. „Ruki lass den Scheiß!“, fiepte Uruha und versuchte den Kleinen von sich zu drücken. Der kicherte und streckte ihm die Zunge heraus. Im nächsten Moment löste er sich und lief wieder auf die Straße. Uruha war sichtlich verwirrt und fuhr sich durchs weiche Haar und rückte die Jeansjacke zurecht die er über dem dünnen, schwarzen Shirt mit gelbem Aufdruck trug. Er sah ihm hinterher und wollte folgen, da spürte er wie sich eine Hand auf seinen Mund legte und ein starker Arm ihn ziemlich heftig fest hielt. Sofort erfasste Uruhas Körper die pure Panik und er versuchte zu schreien was ja nur gedämpft klang und strampelte und trat immer wieder nach der Person hinter ihm, die ihn aber unerbittlich tiefer ins Innere des Hauses zog, bis zu einer noch funktionierenden Tür, die der Mann abschloss. Fest biss Uruha ihm in einen Finger und fing an nach Hilfe zu schreien, aber schnell wurde er wieder fest gehalten und ihm der Mund nun mit einem Tuch zu gehalten. Er roch ganz leicht den Duft von Blut, der von der Hand ausging und zumindest konnte er sich darüber freuen den Kerl verletzt zu haben, dennoch trat er weiter wie wild nach dem Mann. Er wollte sich nicht vorstellen was der Kerl mit ihm vor hatte… Schließlich wurde er bis ans Ende des Raumes gezerrt wo noch eine Tür war. Dort drückte ihn der Mann hart gegen die Wand und fing an ihn zu küssen. Uruha wollte ihn heftig in die Lippe beißen aber der Mann wich schnell genug zurück. „Fass mich nicht an verdammtes Arschloch!“, fauchte er gleich und versuchte wieder dem Kerl irgendwie weh zu tun, aber der war viel zu stark. „Ich habe einen Freund, der wird dir den Hals umdrehen wenn du mir was tust!“, keifte er den Mann an und versuchte nicht zu sehr seine Angst zu zeigen, dann wurde er zu seiner Überraschung auf einmal los gelassen. Er stand immer noch nur da und rührte sich nicht, wusste nicht was das wieder sollte. Ihm stieg langsam der Duft von seinem Duschgel in die Nase, als der Mann die Tür neben ihm öffnete. Licht kam aus dem Raum hinter der Tür und der Duft von Duschgel in der Luft wurde heftiger. Verwirrt sah Uruha zu dem Mann, der nun langsam in Licht gehüllt wurde und erkannte Reitas grinsendes Gesicht. Reita wusste Uruha würde nun erst richtig sauer sein und sah schon wie dieser kurz vor der Explosion stand, dann zog er ihn aber sanft an der Hand zu sich. „Tut mir Leid mein Schatz…ich wollte nur wissen ob du mich noch lieb hast.“, flüsterte er und bekam eine Ohrfeige die sogar etwas weh tat und hörte ein zickiges fluchen, aber dann packte Reita ihn an den Schultern und drehte ihn so, dass er in den Raum schauen konnte. Uruha klappte der Mund auf und Reitas Grinsen wurde breiter. Die Reaktion war doch schon mal gut! Uruha konnte in ein sehr großes und hübsches Badezimmer schauen, was aufwendig geputzt und dekoriert war. Überall waren rote Rosen an den Wänden in kleinen Gefäßen. Kerzen erhellten den Raum zu Dutzenden und ein kleiner Holztisch war aufgebaut mit einem selbst gekochten romantischen Essen. Reita hatte sogar Äpfel in Herzchen Form und Möhren zu Schmetterlingen geschnitzt, ne scheiß Arbeit…! Ein weicher, weißer Flauschteppich war dort ausgebreitet und die Wanne dampfte vor sich hin. In ihr stand das Wasser halb hoch und zwei ihm sehr bekannte Entchen schwammen darin. Uruha schossen Tränchen in die Augen bei dem Anblick und er konnte nicht anders als Reita verzeihen und so drehte er sich um, schlug ihm noch einmal kräftiger gegen den Arm und kuschelte sich dann an ihn. „Du bist ein Depp!“, knurrte er verlegen und Reitas Herz schlug höher. Er konnte es kaum fassen, dass dieser Plan echt griff! Sanft schlang er die Arme um Uruha und streichelte ihm den Rücken, dann nahm er seinen hübschen freund an der Hand und führte ihn zum Tisch. Als sie beide saßen beugte er sich leicht vor. „Ich wollte mich für mein Verhalten entschuldigen….aber dein Hintern ist einfach zu verführerisch und wunderschön, da müsste ich impotent und Blind sein um ihm zu wiederstehen.“, flüsterte er leise und sah wie Uruha rot wurde und wieder bekam er einen Schlag gegen den Arm, aber einen nur leichten. Sie fingen an zu essen und immer wieder trafen sich ihre Blicke und Reita sah das Glitzern endlich wieder in Uruhas Augen. Dieses warme und auch sehr verführerische Glitzern, was einem sagte, dass es durchaus zu mehr kommen konnte. Auch Reita versuchte so gut es ging mit ihm zu flirten und sexy zu wirken, aber Uruhas Bann zog ihn immer wieder zu sehr an und er starrte nur glücklich diesen wundervollen Menschen an, der da vor ihm saß. Als sie aufgegessen hatten, sagte Uruha endlich mal wieder etwas. „Dir ist schon klar dass ich so etwas nun öfter erwarte oder?! Aber dann bitte ohne diesen beschissenen Teil davor…“, brummelte er etwas und Reita nickte schnell und schielte kurz innerlich murrend zu seinem Teufelchen. War wohl doch ein blöder Einfall gewesen… Er sah wie sein Engelchen dem Teufel die Zunge raus streckte. Ja ausnahmsweise ließ er dem Engelchen etwas Freiraum und schickte es nur noch ungefesselt in den Schrank wenn es ihn nervte. „Dann werde ich in Zukunft wohl viel Fantasie haben müssen.“, lachte Reita weich und streichelte Uruha die Hand, dann beugte sich sein Koi vor und küsste ihm sanft die Lippen. In dem Moment spürten beide wie sehr sie einander wirklich vermisst hatten und ihre Herzen schrien vor Sehnsucht nach mehr Nähe und doch unterbrach Reita diese noch einmal kurz. Er hielt Uruha eine Schachtel entgegen. Dieser sah ihn fragend und mit erhobener Braue an. „Öffne es.“, drängte er ihn und sah gespannt in die Augen, die sich vor Überraschung weiteten, dann sprang Uruha auf, lief um den Tisch und kuschelte sich in Reitas Arme. „Du weißt echt wie man eine Diva glücklich macht.“, er lachte und hielt Reita die Schachtel unter die Nase und der nahm die Kette hervor, die sich Uruha schon seit einem guten Jahr wünschte aber sie nicht kaufen wollte wegen dem hohen Preis und legte sie ihm um. Wieder verschlossen sich ihre Lippen zu einem sanften Kuss und Reita atmete tief Uruhas Parfum ein. Der Duft, diese angenehme Wärme…wie er das vermisst hatte! Schließlich aber erhoben sie sich, sahen beide kurz grinsend zur Wanne und setzten sich dann dort hinein und spielten mit den Quietsche Entchen herum. Ja Reita war so ein süßer Trottel….da konnte Uruha ihm einfach nicht weiter böse sein! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)