Simple and Clean von Ye_Tianyu ================================================================================ Kapitel 1: Simple and Clean --------------------------- [b[You're giving me too many things, lately, you're all I need „Ein Geschenk? Für mich?", rief Hachi erfreut aus, als sie das kleine Päckchen entgegennahm. Doch Takumi hatte sich bereits von ihr abgewandt und war dabei, seine Koffer zu packen. Als sie das Geschenk öffnete, fand sie kleine, pinkfarbene Schuhe. „Für Sachiko?", fragte sie erstaunt und schmollte. „Und mir hast du nichts mitgebracht?" Takumi strich sich mit einer lässigen Handbewegung die Haare aus dem Gesicht. „Ich hab dir schon hundert Mal gesagt, dass du es mir nur sagen musst, wenn du dir etwas wünscht. Ich werde meinem Manager dann sagen, dass er es dir besorgen soll.", sagte Takumi genervt und wandte sich augenblicklich wieder seinem Koffer zu. Hachi setzte sich auf das Bett und zeigte ihrem Bauch die Schuhe. „Siehst du wie lieb dich dein Papa hat? Dir bringt er ungefragt Geschenke mit, während er für mich nichtmal meine Eltern treffen kann. Sachiko kann glücklich sein!" Takumi konnte den Vorwurf und die Trauer in Hachis Stimme deutlich hören. Er klappte seinen Koffer zu, stellte ihn neben das Bett und setzte sich neben seine Frau. You smiled at me and said: "Don't get me wrong I love you But does that mean I have to meet your father? When we are older you'll understand What I meant when i said 'No, I don't think life is quite that simple.'" „Nana, bitte... Ich hab dir schon tausend Mal erklärt, warum es nicht möglich ist deine Familie zu besuchen. Ich habe im Moment wirklich wenig Zeit, weil wir auf Tour sind. Willst du, dass ich aufhöre zu arbeiten und wir dann auf der Straße sitzen? Was passiert dann mit unserer kleinen Sachiko?", sagte Takumi ernst, allerdings eher so als würde er mit einem kleinen Kind reden. Hachi nickte nur betroffen, schmollte jedoch weiterhin. Takumi gab seinen Versuch, Hachi zu besänftigen, auf und stand auf. Er schnappte sich seinen Koffer, drückte seiner Frau einen Kuss auf die Wange und war bereit zu gehen. Noch bevor er das Schlafzimmer verlassen hatte, hörte er ein leises Schluchzen. Für einen kurzen Moment dachte Takumi darüber nach, ob er so tun sollte, als hätte er nichts gehört. Doch er rief sich in Erinnerung, dass Nana seine Frau war, und nicht eines seiner Betthäschen, dass er vermutlich nie wieder sehen würde. Mit einem verzweifelten Seufzen stellte er den Koffer wieder ab und ging zurück zu seiner Frau. Er kniete sich vor ihr hin und versuchte einen Blick in ihr Gesicht zu erhaschen. Mit einem Seitenblick auf die Uhr stellte er fest, dass sein Wagen in fünf Minuten vorfahren würde. Er hatte also wenig Zeit, um sie zu besänftigen. „Nana... Versteh mich nicht falsch, ich liebe dich. Aber muss ich wirklich jetzt schon deine Familie treffen? Wir sind gerade erst zwei Wochen verheiratet. Und sobald der größte Tumult vorbei ist, können wir meinetwegen auch eine große Hochzeitsfeier machen.", sagte Takumi sanft. Nana zog die Nase hoch und sah ihren Mann unsicher an. „Eine Hochzeitsfeier? Mit einem weißen Hochzeitskleid? Und Nana darf auf der Hochzeit singen?", fragte sie ein wenig beruhigt. „Wenn es dich glücklich macht,...", sagte Takumi, in der Hoffnung die Diskussion wäre damit zumindest bis zu seiner Wiederkehr aufgeschoben. Zufrieden mit sich selbst stand er auf und wandte sich wieder zum gehen. „Aber-" „WAS?", rief Takumi gereizt, besann sich aber sofort wieder eines besseren und ging zurück zu seiner Frau. „Es tut mir wirklich leid, aber der Wagen wartet schon. Also sei ein braves Mädchen und warte hier auf mich. In drei Tagen bin ich wieder da, dann können wir darüber reden, in Ordnung? Vielleicht wirst du bis dahin erwachsen und erkennst, dass es nicht immer so einfach ist, wie du es dir vorstellst." Er gab Hachi noch einen flüchtigen Kuss, stand auf und war damit auch schon aus der Wohnung. Hachi hörte nur noch die Tür ins Schloss fallen, und sank zurück aufs Bett. „Dabei wollte ich nur fragen, ob du wenigstens zu meinem Geburtstag morgen anrufst..." When you walk away You don't hear me say: "Please, oh baby, don't go." Simple and clean is the way that you're making me feel tonight It's hard to let it go „Happy Birthday Hachi~!", riefen ihr Yasu, Shin, Nobu und Nana entgegen, als sie in das Apartment 707 kam. Überglücklich fiel sie zuerst Shin, dann Nana um den Hals. „Das ist so lieb von euch! Habt ihr mit Blast nicht genug zu tun im Moment?", fragte Hachi, während sie die Erdbeertorte auf dem Tisch bestaunte. „Hör auf die Torte anzusabbern, Hachi. Mach Platz!", sagte Nana streng, während sie ihre Zigarette ausdämpfte. Hachi nahm – wie man ihr befahl – neben ihrer Freundin Platz und starrte streng auf den Aschenbecher. „Zumindest während ich mit Sachiko da bin, müsst ihr auf den Gang gehen um zu rauchen!" Yasu machte ihr die Freude, und räumte den Aschenbecher und alle Zigarettenpäckchen weg. „Sag, Hachi, nennst du dein ungeborenes Kind noch immer Sachiko? Was ist, wenn dieser Name wirklich Unglück bringt? Oder wenn es ein Junge wird?", fragte Shin, während er einen Teller von Yasu entgegennahm. Hachi legte den Kopf schief. „Der Dämonenkönig wird nicht so viel Macht über mein Kind haben, wie über mich! Dazu bete ich viel zu oft für sie, nicht wahr, meine kleine Sachiko?", sagte sie fröhlich, während sie sich über den Bauch streichelte. „Und was alles andere angeht: Es wird sicher ein Mädchen. Das ist Mutterinstinkt!" Yasu unterbrach die fröhliche Stimmung, indem er die Kerze auf der Torte entzündete und sagte: „Wünsch dir etwas Nettes!" Hachi kniff die Augen zusammen und dachte intensiv an ihren Wunsch. Takumi soll öfter zuhause sein können. Takumi soll öfter zuhause sein können. Takumi soll öfter zuhause sein können. Sie pustete die Kerze aus und hörte den Applaus ihrer Freunde. Während sie die Torte in Stücke schnitt, klopfte es an der Tür und im nächsten Moment stand Ren im Zimmer. Hachi riss die Augen auf. Warum war Ren hier, wenn Trapnest eigentlich in Sapporo sein sollte, um morgen ein Konzert zu geben? „Ren...?", fragte Hachi verwirrt und stand auf. „Ich dachte ihr wärt alle schon in Sapporo?" Ren stellte seine Gitarre ab und sah verwirrt zu Hachi. „Wieso?" Traurig sank Hachi zurück auf die Bank und starrte auf den Tisch. Es war still im Raum geworden. Nana stand auf und ging zu Ren. „Takumi hat Hachis Geburtstag vergessen und ist gestern mit dem Vorwand abgereist, dass er für das Konzert früher weg muss. Arschloch, wenn ich den in die Finger bekomme!", flüsterte sie ihm ins Ohr und ballte ihre Hand zur Faust. Es war ein weiterer Moment in ihrem Leben, in dem sie bereute, dass sie Takumi und Hachi einander vorgestellt hatte. Ren verstand die Situation sofort und setzte sich zu Hachi. „Ach, komm schon! Er ist unser Workaholic! Er muss vermutlich früher vor Ort sein, um die Bühne und die Technik zu checken. Es wäre nicht Takumi, wenn nicht alles perfekt sein müsste!" Ren blickte sich hilfesuchend um. „Ren hat recht, Nana.", sagte Yasu sanft und tätschelte ihren Kopf. „Takumi muss sich von allem selbst überzeugen. Darum schreibt er auch die meisten Lieder selbst, er kann sich eben nicht auf andere verlassen." Hold me Whatever lies beyond this morning Is a little later on Regardless of warnings the future doesn't scare me at all Nothing's like before Hachi nickte stumm, riss den Kopf in die Luft und lächelte alle fröhlich an. „Natürlich, so ist Takumi! Das weiß ich natürlich. Natürlich weiß ich das. Ich bin schließlich seine Frau! Und nun, esst Kuchen!", sagte Hachi, während sie geschäftig weiter Tortenstücke auf die Teller verteilte. Sie hatte schon bevor sie eingewilligt hatte ihn zu heiraten gewusst, wie Takumi war. Eigensinnig, egoistisch, ein Workaholic, Perfektionist und untreu. Egal wie oft er sie verletzte, sie konnte ihn nicht verlassen. Denn sie hatte diese Zukunft mit ihm gewählt, hatte ihn gewählt, weil sie ihn liebte. Spätestens wenn ihre kleine Sachiko auf der Welt war, würde die Familie perfekt werden. Takumi, der liebevolle Papa, der mit der Familie einen Ausflug machte. Am Abend würde sie, Hachi, in den Armen ihres Mannes einschlafen und glücklich sein. Irgendwann in der Nacht würde sich die kleine Sachiko zwischen sie drängen und mit ihnen im Bett schlafen. Nichts würde so sein wie vorher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)