A New Age von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 6: Der Unterschied zwischen Laufübungen und Teufelskräften ------------------------------------------------------------------ „Wow, nicht so stürmisch“ Law hatte Ruffy gerade zum dritten Mal innerhalb von zehn Minuten auffangen müssen. Langsames Gehen klappte nun – nach zwei Tagen Üben – wieder ganz gut, doch der Jüngere musste es natürlich gleich übertreiben und versuchte sich direkt am Rennen. Das war so unglaublich typisch für den Schwarzhaarigen, doch Law versuchte trotzdem weiterhin, ihn davon abzuhalten. Aber jedes Mal, wenn er gerade nicht hinsah stand Ruffy wieder auf um einem Schmetterling oder einer Seifenblase hinterher zu jagen. Eins war Law daher inzwischen klar: Dieser Junge war schwerer zu hüten als ein Sack Flöhe. „Wenn du so weitermachst fange und fessel ich dich und sperr dich wieder in dein Zimmer“, drohte er dem fröhlich herum springenden Ruffy, welcher inzwischen kaum noch Schmerzen zu haben schien. Allerdings nahm der Jüngere ihn nicht wirklich ernst und streckte seinen Arm nach einem großen Stein aus, der nebenbei gesagt etwa zwanzig Meter entfernt lag. Bevor der, dank Teufelskräften unnatürlich lang ausgestreckte Arm, das Stückchen Fels jedoch erreichen konnte, war Law dazwischen gesprungen und hatte das Handgelenk des Schwarzhaarigen gepackt. Ruffy verlor den Halt und sein Körper schnellte wie an einem Gummiband, als das hier sein Arm fungierte, in Richtung Laws. Ursprünglich hatte Ruffy wohl geplant auf kürzestem Weg zu besagtem Stein zu gelangen, doch nun flog er unkontrolliert auf Law zu. Obwohl dieser über Ruffys Fähigkeiten bescheid wusste war er doch darauf nicht gefasst gewesen, weswegen die Wucht des Aufpralls ihn von den Füßen fegte. Er landete äußerst unsanft auf dem Boden. Ruffy dagegen fiel etwas weicher, da er direkt auf Law landete. Trotzdem verzog der Schwarzhaarige vor Schmerz das Gesicht. „Autsch“, sagten sie beide gleichzeitig. Obwohl Law direkten Kontakt mit dem Boden gehabt hatte, schien er sich schneller davon zu erholen als Ruffy. „Ich hab's dir doch gesagt“, konnte er sich absolut nicht verkneifen zu sagen. Allerdings blieb er weiterhin liegen um Ruffy einen Moment Zeit zu geben, damit dieser sich erholen konnte. „Aber ich glaube, jetzt reicht es für heute, hm?“ Es war bereits später Nachmittag und die Sonne neigte sich dem Horizont zu. Ruffy war den ganzen Tag damit beschäftigt gewesen, seine Beweglichkeit zurück zu erlangen, weswegen Law seine Zeit damit verbracht hatte darauf aufzupassen, dass sein Patient sich nicht übernahm. Zwar waren seine Versuche, ihn von irgendwelchen gewagten Aktionen abzuhalten, nicht von großem Erfolg gekrönt gewesen, aber bisher hatte sich der Jüngere glücklicher Weise auch noch nicht getan. Wie gesagt, bisher... Law versuchte sich langsam aufzurichten und zeitgleich Ruffy abzustützen. „Alles klar?“, fragte er, nun in sitzender Position. Er hatte den Kleineren eigentlich im Gras neben sich absetzen wollen, doch Ruffy hatte sich einfach mit dem Rücken gegen seine Brust gelehnt und da Law keinerlei Bedürfnis verspürte ihn von sich zu stoßen, schloss er die Arme um den schwarzhaarigen Piraten und legte sein Kinn auf Ruffys Schulter ab. „Hast du dir wehgetan?“ Zu seiner Überraschung musste der Jüngere, welcher ihn so schändlich als Sitzgelegenheit missbrauchte, kichern. „Das kitzelt“, brachte Ruffy hervor und Law atmete erleichtert auf. Wenn er schon wieder lachen konnte, konnte es ihm so schlecht nicht gehen. „Tut's noch weh?“, fragte Law trotzdem. Er konnte sich nicht helfen, es machte ihm einfach Sorgen, dass eine der Wunden des Jüngeren wieder aufbrechen könnte. Er hatte sich gefragt, wie Ruffy es nur geschafft hatte so weit auf der Grand Line zu kommen ohne eine gravierende Narbe davongetragen zu haben als die unter seinem linken Auge. Doch andererseits war es ihm ja auch nicht anders ergangen. Im Nachhinein hatten sie wohl beide wahrscheinlich nur Glück gehabt. Und nach den Vorfällen auf Marineford würde Ruffy vielleicht einige, wenn auch relativ unauffällige, Narben behalten, da einige der Wunden doch relativ tief gegangen waren. Law hatte sich nach Kräften bemüht diese so zu versorgen, so dass sie später nicht mehr auffallen würden, aber er konnte noch für nichts garantieren. „Lass uns reingehen“, meinte er, während er sich nun sehr umständlich erhob und dabei Ruffy auf die Arme nahm. Innerhalb der letzten zwei Tage war sein Unbehagen in der Nähe des Jüngeren verflogen. Stattdessen genoss er es jetzt, dass Ruffy ihn so nah an sich heran ließ. Wahrscheinlich rührte das nur daher, dass der Schwarzhaarige einfach ein wenig blind war, wenn es darum ging, das offensichtliche zu sehen. Andererseits hatte sich Law auch verboten, sich über diese Sache weiter den Kopf zu zerbrechen. Er hatte sich inzwischen so sehr daran gewöhnt Ruffy immer irgendwo in seiner Nähe zu haben, dass er ihn sich gar nicht mehr weg denken konnten. Auch die letzten beiden Nächte hatte er im Bett des Jüngeren verbracht, da dieser immer noch von Albträumen geplagt wurde, die anscheinend nur verschwanden, wenn Law ihn an sich drückte und ihm beruhigend über den Kopf strich. Und er wusste nicht genau, wie schlimm es heute Nacht werden würde, da für den morgigen Abend die Feuerbestattung von Whitebeard und vor allem Ace angesetzt worden war, wie Rayleigh ihnen beim Frühstück berichtet hatte. Ruffy war daraufhin einige Zeit lang etwas schweigsamer gewesen als in den vergangenen Tagen, hatte sich aber im Laufe des Vormittags gefangen und war dann zum Nachmittag hin immer hibbeliger geworden. Law führte den Bewegungsdrang des Jüngeren darauf zurück, dass er so lange gelegen hatte. Andererseits überraschte es ihn wirklich, wie gut sich Ruffy bereits wieder bewegen konnte. Mit Ruffy auf den Armen hielt Law auf die Bar zu. Der Jüngere hatte seinen Kopf an Laws Brust gelehnt und machte keine Anstalten gegen diese Art der Fortbewegung Protest einzulegen, auch wenn er leise ein „Du brauchst mich nicht zu tragen“, murmelte, was Law mit einem Kopfschütteln quittierte. „Als ob“, sagte er und ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht. „Jetzt merkst du langsam, wie müde du eigentlich bist, oder?“ Von seinem Schützling kam daraufhin nur ein leises Murren und ein Blick nach unten verriet Law, dass Ruffy seine Augen geschlossen hatte. Aber zum Glück wusste er ja, wie er den Kleineren aus der Reserve locken konnte. „Sicher, dass du vor dem Schlafen gehen nichts mehr essen willst?“ Sofort schien Ruffy wieder hellwach. „Doch, natürlich“, erwiederte er bekräftigen und sah zu Law hoch. „Ganz viel Fleisch, bitte!“ Diese Aussage brachte den Älteren zum Lachen, während er unter einigem Getue die Tür zur Bar auf stieß und hinein ging, um Ruffy auf einem der Stühle am Tisch abzusetzen. „Das war mir klar“, grinste er, während er zur die Küche hinüber ging. Doch bevor er die Tür erreichte, öffnete sich diese schon und Shakuyak kam heraus, drei Teller auf den Armen balancierend. Reflexartig nahm ihr Law zwei davon ab und schüttelte leicht den Kopf. „Hättest du mich gerufen, hätte ich dir helfen können“, meinte er, während er die beiden Teller zum Tisch trug und den mit dem meisten Fleisch darauf vor Ruffy abstellte, bevor er sich selbst setzte. Shakuyak ließ sich ebenfalls nieder und schob sich ein Stück Hühnchen in den Mund, während sie beobachtete wie Ruffy sich sofort auf seine Mahlzeit stürzte. „Ach was... Ich kann nun mal nicht viel mehr tun, um Monkey-chan zu helfen und solange ihr beiden hier in der Bar seit, werde ich euch bekochen“, erklärte sie mit entschlossenem Gesichtsausdruck. „Danke“, mampfte Ruffy dazwischen und Law fragte sich, wie der Jüngere das Wort so verständlich heraus gebracht hatte, wo doch sein gesamter Mund voller Essen war. „Wo wir gerade dabei sind... Wir können nicht ewig hierbleiben“, meinte Law und runzelte leicht die Stirn. „Irgendwann kommt uns die Marine sicher auf die Schliche.“ Shakuyak schlug ihm auf den Arm und schüttelte den Kopf. „Darüber machen wir uns Sorgen, wenn es soweit ist. Außerdem sind sowohl Rayleigh als auch deine Jungs die ganze Zeit auf der Hut. Sie würden es merken, wenn die Marine vor hätte, in die gesetzlose Zone ein zu marschieren.“, sagte sie und zerkaute ihr Hühnchen als wären es besagte Männer in den blau-weißen Uniformen. „Außerdem müsst ihr sowieso hierbleiben. Die Lage draußen auf dem Meer ist noch total angespannt und außerdem müssen wir auf Monkey-chans Crew warten.“ „Für einige Zeit wird es schon noch gehen“, lenkte Law ein. „Vorallem weil ich keinen besseren Ort wüsste, um sich zu verstecken... Aber wir werden sehen.“ Er wusste selbst nicht, was er sich von diesem Gespräch erhofft hatte. Im Grunde wusste er, dass er in der Bar genauso fest hing wie Ruffy. Eigentlich hätte es ihm egal sein sollen, was mit dem Jüngeren passierte, schließlich waren sie doch Feinde. Eigentlich... Und dann kam es doch immer anders, als man dachte. Schließlich war sich Law immer noch nicht ganz über seine Gefühle klar geworden, doch wusste er, dass er etwas für den Jüngeren empfand. Selbst wenn dieser die schlechtesten Tischmanieren hatte, die Law jemals gesehen hatte, wie er gerade einmal wieder eindrucksvoll bewies. Schließlich waren jedoch alle Teller leer – wobei Ruffy bei allen dreien kräftig mitgewirkt hatte – und der Schwarzhaarige sah aus, als würde er gleich an Ort und Stelle einschlafen. Einerseits hielt Law das für etwas Gutes, denn so würde der Jüngere immerhin kein Problem damit haben, den Schlaf zu finden, den er dringend nötig hatte. Andererseits sollte Ruffy vielleicht doch noch durchhalten, bis er in seinem Bett lag. Also hob Law Ruffy ohne viel Federlesen von dem Stuhl, woraufhin der Kleinere erneut seinen Kopf gegen Laws Brust lehnte, und ging zur Tür hinüber, hinter der sich die Treppe verbarg. „Gute Nacht“, sagte er zu Shakuyak, die ihnen noch die Tür öffnete, bevor sie zum Tisch zurückkehrte, um diesen abzuräumen. Law stieg währenddessen die Treppe hinunter in den Keller. Nur mit einiger Mühe gelang es Law, die Tür zu Ruffys – und inzwischen auch seinem, schließlich verbrachte auch er die Nächte hier – Zimmer zu öffnen. Mit einem Fußtritt schloss er sie hinter sich wieder und setzte den Jüngeren, der inzwischen nur noch mit äußerster Mühe die Augen aufhalten konnte, auf dem Bett ab. „Gleich kannst du schlafen“, versprach er ihm, während er ihm dabei half, sich auszuziehen. Wie in den vergangenen Nächten auch verzichtete er dabei darauf, dem Kleineren einen kompletten Pyjama anzuziehen, sondern steckte ihn nur in ein paar kurze, bequeme Stoffhosen. Allerdings hatte Ruffy heute deutlich weniger Verbände um als noch in der letzten Zeit. Nur um einen kleinen Teil seines Brustkorbs wand sich noch eine Bandage, ansonsten war er inzwischen frei von irgendwelchen Verbänden. Während sich der Jüngere in die Kissen zurücksinken ließ, zog Law sich Schuhe, Socken, Hose und Oberteil aus, sodass er letztendlich nur noch in Boxershorts dastand. Er dachte sich nichts weiter dabei, schließlich hatte er die vergangenen zwei Nächte schon so verbracht und da es Ruffy nicht zu stören schien machte es ihm auch nichts mehr aus. Allerdings richtete sich der Schwarzhaarige in genau diesem Moment wieder leicht auf und schaute Law aus müden Augen an. Einige Momente lang fragte er sich, ob der Jüngere ihn überhaupt richtig sah. Dann jedoch sagte Ruffy „Du siehst gut aus“ und Law spürte, wie sein Gesicht feuerrot anlief. Was war das denn jetzt gewesen? Er versuchte so gut es ging zu ignorieren, dass er immer noch aussah wie ein gekochter Hummer und krabbelte zu Ruffy unter die Decke. Sofort schmiegte dieser sich an ihn. Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden legte Law die Arme um ihn und vergrub seine Nase in Ruffys Haaren, schloss die Augen. Während die Minuten verstrichen und Ruffys Atem gleichmäßig wurde, dachte er, dass der Jüngere schließlich eingeschlafen war, während er noch keinen Schlaf fand. Doch stattdessen durchbrach schließlich ein leiser Ton von Ruffy, der klang wie eine Mischung aus Wimmern und Husten, die Stille. „Ich hab Angst“, gab der Schwarzhaarige kleinlaut zu und Law schlug die Augen auf. „Wieso das?“, fragte er und Ruffy drehte sich zu ihm um. „Ich weiß es nicht...“, meinte er und die kleine Falte zwischen seinen Augenbrauen verkündete Law, dass der Kleiner angestrengt nachdachte. „Wahrscheinlich weil ich dann Ace'...“ Die Stimme versagte ihm, doch Law konnte sich denken, was Ruffy sagen wollte. 'Weil ich dann Ace' Leiche sehen muss', vollendete er den Satz in Gedanken und drückte den Schwarzhaarigen instinktiv enger an sich. Er hatte es ja schon kommen sehen... „Du weißt, dass du da morgen nicht hin musst?“, fragte er und seufzte leise. „Sie werden das bestimmt auch ohne dich machen und du kriegst die Asche trotzdem.“ Er wollte nicht, dass Ruffy so litt. Andererseits konnte er sich auch nicht vorstellen, dass der Jüngere einfach so zuließ, dass sein Bruder in seiner Abwesenheit verbrannt wurde. „Nein“, sagte Ruffy auch prompt und klang nun viel bestimmter. „Ich muss da hingehen. Außerdem kommst du ja mit. Dann... Dann brauch' ich auch keine Angst haben. Weil... du lässt mich doch bestimmt nicht alleine, oder?“ Ein leises Lächeln nistete sich in Laws Gesicht ein. Irgendetwas sagte ihm, dass Ruffy ihn auf seine ganz eigene Art und Weise vollkommen durchschaut hatte, doch es störte ihn gar nicht. „Das würde ich nicht einmal tun, wenn die gesamte Marine sich auf uns stürzen würde“, versprach er dem Jüngeren und wagte es sogar, Ruffy einen Kuss auf die Stirn zu hauchen. „Schlaf gut, kleiner Pirat“ Der nächste Tag brach relativ ruhig an und anfangs war auch nichts von irgendeiner ängstlichen Stimmung bei Ruffy zu bemerken. Jedoch wurde er im Laufe des Vormittags immer schweigsamer, sodass Law sich schließlich entschloss ihn abzulenken und ihm endlich zu erlauben, die Treppe zu benutzen anstatt immer getragen zu werden. Diese Herausforderung nahm der Jüngere sofort freudig an, doch es dauerte ewig, bis er es drei Mal hoch und wieder runter geschafft hatte und er bettelte schon nach einigen Stufen darum, seine Teufelskräfte einsetzen zu dürfen. Davon hielt Law ihn jedoch erfolgreich ab, schließlich sollte Ruffy ja seine Muskeln trainieren und nicht den Umgang mit seiner Teufelsfrucht. Schließlich – als es nur noch drei Minuten dauerte anstatt fünf, bis der Schwarzhaarige die Stufen bewältigt hatte – ließ Law ihn aufhören und sie gingen zusammen zurück in Ruffys Zimmer, da dieser keine Lust darauf hatte, nach draußen zu gehen. Obwohl es ihm untypisch erschien akzeptierte Law dies, da Ruffy sich wohl noch seelisch auf den Abend vorbereiten musste. Der Jüngere ließ sich im Schneidersitz auf dem Bett nieder und Law setzte sich automatisch gegen ihn, woraufhin Ruffy seinen Kopf auf die Schulter des Größeren legte. „Du?“, fragte Ruffy schließlich und hob seinen Kopf wieder leicht um Law anzusehen. Dieser wandte sich ihm zu. „Was ist?“, fragte er sanft. Ruffy änderte nun seine Position und legte sich auf den Rücken, den Kopf in Laws Schoß. Dieser kam erneut nicht umhin, sich zu fragen, ob der Jüngere das nun mit Absicht machte oder einfach wirklich nur ein bisschen langsam war. „Ich hab das gestern Abend ernst gemeint...“, sagte Ruffy und Law machte sich eine gedankliche Notiz. Das war alles pure Absicht. Ganz sicher. „Und du hast mir überhaupt nicht darauf geantwortet“, fuhr der Jüngere fort und sein Gesicht nahm einen schmollenden Ausdruck an. Law musste leicht grinsen, während er abwesend durch Ruffys Haare fuhr. „Du hast mich überrascht“, versuchte er zu erklären. „Außerdem, was soll man darauf sagen? 'Dankeschön, du auch'? Das klingt doch nur noch blöd...“, meinte Law. „Finde ich nicht. Aber findest du wirklich, dass ich gut aussehe?“, erwiderte Ruffy daraufhin und Law fand die Situation inzwischen immer komischer. Eigentlich hätte er nun 'Das war doch nur ein Beispiel' sagen müssen, doch stattdessen kam ein ernstes „Ja“ über seine Lippen. Zu seiner Verwunderung verzog sich Ruffys Mund zu einem leichten Lächeln. „Gut“ Sie verbrachten noch einige Zeit in Ruffys Zimmer, bevor sich der Magen des Schwarzhaarigen zu Wort meldete. Daher gingen sie in die Barräumlichkeiten hinauf und aßen etwas zu Mittag, während Shakuyak sie darüber informierte, dass bei der Verbrennung der beiden Helden heute Abend nicht nur ein großer Teil der Whitebeard Bande (wenn nicht sogar alle Mitglieder, was doch schon eine sehr große Menge war), sondern auch die zehn verbliebenen Supernovae, welche allesamt ihre Abfahrt zur Fischmenscheninsel verschoben hatten um Whitebeard und Ace die letzte Ehre zu erweisen. Selbst wenn sie eigentlich Feinde und Wettstreiter gewesen waren, in Kriegszeiten hielten viele Piratenbanden dennoch zusammen und schließlich war Whitebeard einer der Yonkou gewesen. Selbst wenn ihn sicherlich nicht jeder gemocht hatte, so hatte er doch sicherlich bei allen von ihnen Ansehen und Respekt genossen. Law schob seinen – noch halb vollen – Teller von sich und lehnte sich zurück. Ruffy warf ihm einen Blick zu und stürzte sich, als hätte er nur darauf gewartet, auf das Essen auf Laws Teller. Grinsend beobachtete Law, wie sein Patient innerhalb von kürzester Zeit auch diese Portion verschlungen hatte. Nach dem damit nun alle Teller leer waren stand Shakuyak auf, um abzuräumen und kehrte einige Minuten später zu ihnen an den Tisch zurück. „Wir müssen uns in ungefähr einer Stunde auf den Weg machen“, sagte sie und sprach das 'Wir' dabei komplett natürlich aus. Es überraschte Law jedoch auch in keiner Weise, dass sie diesem Ereignis ebenfalls beiwohnen würde. Shakuyak war vor langer Zeit ebenfalls Piratin gewesen und ebenso wie Rayleigh und sie war Whitebeard ein Überbleibsel aus einer nun vergangenen Ära, die heute Abend wohl endgültig ihr Ende finden würde. Es würde ein neues Zeitalter anbrechen, welches wohl ganz den heutigen Rookies – und in erster Linie den auf dem Archipel existenten Supernovae – gehören würde. Sie waren die Anwärter auf den Thron des Piratenkönigs, wobei es nur einer von ihnen schaffen würde. Wahrscheinlich würden viele von ihnen niemals Unicon, die letzte Insel der Grand Line, erreichen. Einige würden wohl auch den Abenteuern in der Neuen Welt nicht gewachsen sein, auch wenn es Law nach seinem bisherigen Eindruck ihnen allen zutrauen würde, ihre Reise fort zu setzen. Aber man konnte nie wissen, was einen erwartete. „Glaubt ihr Shanks wird auch da sein?“, fragte Ruffy plötzlich und sowohl Law als auch Shakuyak sahen ihn nachdenklich an, doch Shakuyak nickte schließlich. „Soweit ich weiß ankert sein Schiff immer noch irgendwo vor den zwanziger Groves. Er scheint sich stellvertretend für Kaido und Big Mum von Whitebeard verabschieden zu wollen. Außerdem wird er sich wohl den Nachwuchs“, Sie grinste Law leicht an, was bei ihm keine Zweifel darüber aufkommen ließ, dass sie wohl die anwesenden Rookies meinen musste, „mal ansehen wollen. Wieso fragst du?“ „Wir kennen uns“, meinte Ruffy achselzuckend. „Und einerseits würde ich ihn gerne wiedersehen, andererseits will ich ihm erst wieder gegenüber treten wenn ich ein großer Pirat geworden bin.“ Law lachte leise und wuschelte dem Jüngeren durch die Haare. „Für einen Rookie bist du schon ein ganz Großer“, erklärte er fröhlich. „Du kannst stolz auf dich sein. Du musst dich zwar noch in der Neuen Welt beweisen, aber bis hier her hast du es geschafft und ich schätze anfangs hätte das niemand von irgendeinem von uns Supernovae gedacht. Ich denke, du kannst ihm ruhig gegenüber treten.“ Ruffy schien einen Moment lang über Laws Worte nach zu denken, dann stand er auf und sah Law und Shakuyak auffordernd an. „Können wir gehen?“ Keiner der beiden Angesprochenen wagte es zu protestieren, obwohl es eigentlich noch viel zu früh war um zum vereinbarten Treffpunkt auf Grove 26. Wie auf Kommando öffnete sich auch die Tür zur Treppe und Jimbei schob sich hindurch. „Dann wären wir ja komplett“, freute sich Ruffy und Law gab sich endgültig geschlagen. Dann würden sie eben zu früh ankommen, wahrscheinlich war das sowieso besser. „Dann mal los“, meinte er und ging zur Tür. Ruffy hatte bereits am Morgen gemeint, dass er den Weg alleine bewältigen wollte und Law hatte eingewilligt. Sollte der Jüngere irgendwann schlapp machen könnte er ihn immer noch wieder tragen. Law öffnete die Tür und trat, gefolgt von Ruffy, Jimbei und Shakuyak, ins Freie. Die Sonne stand noch hoch am Himmel und nichts deutete darauf hin, dass heute Abend zwei gefallenen Helden der Piraten die letzte Ehre erwiesen werden sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)