Killing Loneliness von selene ================================================================================ Kapitel 2: While you were far away ---------------------------------- Anmerkung: Allmählich beschleicht mich das Gefühl das die große Fanfiction-Ära abgenommen hat. Oder aber es gibt kein allzu großes Interesse an Wincest-Stories (was ich mir allerdings nicht vorstellen kann). Schade das kaum mehr Kommentare hinterlassen werden, aber dafür danke ich Priestly, Tilia und Yuzel ganz herzlich! Chapter 2 – While you were far away „Was soll das heißen?“, sagte Dean aufgebracht und sah sich beinahe hektisch um, ohne den geringsten Anhaltspunkt zu haben wonach er eigentlich suchte. Sam seufzte tief und schlug die Bettdecke nun ganz zurück, schwang seine Beine aus dem Bett und stellte seine Füße auf den Teppichboden. „Dean, zum letzten Mal. Ich hab dich nicht angerufen und ich hab auch nicht gesagt das ich dich brauche. Ich habe geschlafen bevor du hier rein geplatzt bist.“ Vor fünf Minuten war sein Bruder hier herein gestürmt als wenn der Teufel persönlich hinter ihm her wäre und war zu Sam ans Bett gestürzt. Dieser war erschrocken aus seinem Schlaf hoch geschreckt und er hätte den älteren am liebsten sofort wieder hinaus geworfen; doch die Sorge die in den smaragdgrünen Augen geschrieben stand, hatte ihn jeden Ärger und auch jeden Gedanken an Schlaf vergessen lassen. „Sam!“, noch immer nicht ruhiger wand sich Dean wieder zu ihm, breitete ungeduldig und aufgeregt die Arme zu den Seiten aus. „Was soll der Blödsinn! Du hast gesagt das du mich brauchst und ich bin sofort hierher geeilt! Wieso sonst sollte ich jetzt so geladen sein?“ Natürlich konnte sich der Jüngere nicht erklären warum Dean sich einbildete das gerade er angerufen hatte. Vor allem nicht weil sein Bruder weder betrunken schien, noch geträumt haben konnte. Es sei denn sein Date hatte im Schlafzimmer der jungen Frau ein Ende gefunden. „Bist du sicher das du nicht geträumt hast?“, fragte er ihn nun doch, wesentlich beherrschter als der andere, denn er wusste das einer von beiden jetzt die Ruhe bewahren musste. Dean verdrehte die Augen und legte seine Hände einen Moment lang auf sein Gesicht. „Sam -“, begann er dumpf und lies seine Arme wieder fallen,“ich war mit der Kleinen in einer Bar und hab sie jetzt auch noch ohne einen Ton da sitzen lassen.“ Überrascht hob Sam beide Augenbrauen. Von wem der Anruf auch stammte, er hatte in Dean offensichtlich einiges ausgelöst. Es war schließlich nicht seine Art eine Frau kommentarlos und ohne jede Erklärung einfach zurück zulassen. Das war sicher nicht das Date das sich der Erstgeborene erhofft hatte und auch Sam hatte einen anderen Ausgang erwartet. Ein besorgniserregender Anruf war wohl auch kaum Teil des Plans. Aber diesen sagenumwobenen Anruf hatte es ja auch gar nicht gegeben – zumindest nicht von ihm. „Okay, pass auf.“, eher widerwillig stand er auf und ging zu seinem Handy hinüber. „Vielleicht war es jemand anders. Bobby vielleicht oder Alan. Möglich das sie unsere Hilfe bei einem Job brauchen. Aber ich war es nicht.“ Mittlerweile mit seinem Latein am Ende lies sich Dean auf dem Sessel fallen, stütze seine Ellbogen auf seinen Knien ab und verbarg sein Gesicht in seinen Händen. Das war undenkbar. Keiner der beiden konnte es gewesen sein. Er hatte ganz klar und ohne jeden Zweifel Sam's Stimme erkannt und auch die Wortwahl gab ihm zu denken. Ein 'Ich brauche deine Hilfe' oder auch ein 'Ich brauche dich hier' hätten ihn zwar in Alarmbereitschaft gesetzt, doch ein 'Ich brauche dich' klang nach so viel mehr. Es klang nach Verzweiflung. Das war einfach zu viel. Sie hatten keinen einfachen, geschweige denn gefahrlosen oder harmlosen Job, aber irgendwann waren auch seine Grenzen der Belastbarkeit erreicht. „Sam -“, er wusste das er seinen Namen verhältnismäßig oft aussprach, doch auf eine sehr seltsame Weise fühlte sich der ältere beruhigt wenn er ihn nannte. Auch wenn er nicht wusste warum, doch das war auch nicht sein größtes Problem in diesem Augenblick. „Hier.“, Sam trat zu ihm, reichte ihm kommentarlos das Handy und Dean nahm es ihm seufzend ab. Er war davon überzeugt das es Sammy gewesen war und dennoch konnte er nicht anders als langsam aber sicher an seinem Verstand zu zweifeln. Resigniert warf er einen Blick auf die aufgezeigte Liste der getätigten Anrufe und stutzte, ehe er eine Augenbraue hob. Er hatte in diesem Augenblick vieles erwartet, aber das? Abschätzig blickte er wieder auf und sah Sam verständnislos an. „Und du meinst das ist der Beweis dafür das du es nicht warst?“ Sam runzelte die Stirn. Er kannte diesen Blick nur allzu gut und in den meisten Fällen gefiel es ihm auch nicht wenn dieser ganz bestimmte Funke in Dean's Augen aufleuchtete. „Ja natürlich.“, bestätigte er und sah verwundert auf den Display seines Handy als Dean es ihm hinstreckte. Als er allerdings sah was Dean wohl meinte wurde er leicht blass. „Was?“, schnell und ruppig schnappte er sich das Mobiltelefon und sah perplex auf den sich nicht veränderten letzten Eintrag. Dort stand es. Der letzte Anruf von seinem Handy ging an Dean, noch heute Nacht, vor wenigen Minuten und hatte auch nicht länger als ein paar Sekunden gedauert. Jetzt wesentlich gelassener als zuvor, lehnte sich Dean zurück und sah abwartend den jüngeren Winchester an. Zwar blieb der Anruf an sich ein Mysterium das sie noch klären mussten, da Sam sich anscheinend nicht an diesen erinnerte, aber immerhin wusste Dean nun das er es sich nicht eingebildet hatte und das war schon einmal ein Grund zur Beruhigung. „Dean ich -“, begann Sam – noch völlig durch den Wind - und überprüfte immer und immer wieder das Datum, die Uhrzeit, die Dauer des Telefonts - doch das Resultat blieb das gleiche. „Dean, ich habe dich nicht angerufen. Ich hab geschlafen bis du reingekommen – na viel mehr gerannt bist.“, korrigierte er sich selbst und warf seinem Bruder einen ehrlichen, offenen Blick zu, in der Hoffnung das dieser ihm Glauben schenkte. Auch wenn er es sich selbst nicht erklären konnte. Einen Moment lang sah Dean zu dem kleinen Gegenstand ihres Problems und zuckte schließlich leicht mit der Schulter, stand auf und zog seine Jacke aus. „Dean.“, abwartend beobachtete Sam wie Dean seine Jacke auf den Stuhl legte und begann sich umzuziehen. „Was?“ In völligem Unglauben hob Sam seine Arme leicht an. „Ich habe dich nicht angerufen.“, betonte er noch einmal, in der Erwartung das sein Bruder ihm nun endlich zu stimmen- und mit ihm das Rätsel auflösen würde. „Was willst du denn jetzt von mir hören?“, unbeirrt von dem Gesagten zog Dean sich das Hemd aus und warf es beiläufig zur Seite. „Okay du hast mich nicht angerufen. Ein kleines blaues Männchen ist nachts hier eingedrungen, ist auf deinem Handy herum gesprungen und hat sich gezielt meine Nummer ausgesucht. Hat überzeugend deine Stimme nachgeahmt und ist dann ganz schnell mit seinen restlichen blauen Freunden in eine kleine Haselnuss mit Düsenantrieb gestiegen und davon geflogen.“ Dean war weder gereizt, noch hatte er vor seinen kleinen Bruder zu provozieren. Seine Stimme klang viel mehr monoton, beinahe gelangweilt. Doch das war es nicht was ankam. Fassungslos starrte Sam seinen Bruder an und warf in seiner plötzlich aufkeimenden Frustration sein Handy aus der Hand, das nur aus purem Glück auf dem Sofa aufkam. „Verdammt nochmal, hör auf damit Dean! Ich bin kein kleines Kind mehr! Ich weiß was ich getan habe und was nicht und ich hab es auch nicht nötig dich anzulügen! Du kannst deine 'Großer-Bruder'-Komplexe also ruhig wieder zurückschrauben!“, schrie er dem Kleineren verärgert und völlig außer sich entgegen, bereit seinem lang aufgestauten Frust endlich Luft zu verschaffen.. „Ein einziges Mal! Nur ein einziges, verdammtes Mal könntest du deinen Sarkasmus mal vergessen und etwas ernst nehmen!“ Sam sah nicht wie die Augen des anderen sich mit einem Mal fassungslos weiteten. 'Ernst nehmen!', hallte es in Dean's Kopf wider und schwungvoll wand er sich um. „Ich soll was?“, nun selbst vollkommen entnervt blitzte er seinen kleinen Bruder durch wütende Augen an. „Für eine verfluchte Strecke von zehn Minuten, hab ich nur drei gebraucht und warum?“, hitzig deutete er auf die geschlossene Tür. „Um in diesen beschissenen drei Minuten tausend Tode zu sterben! Um hierher zu kommen und mir anhören zu müssen das ich es mir eingebildet habe! Das du mich nicht angerufen hast, obwohl auch dein Handy das beweist! Was erwartest du jetzt von mir Sam?“, um seine Kontrolle ringend wand Dean sich wieder ab, nicht bereit auch nur ein Wort mehr zu sagen als er es bereits getan hatte. Es reichte. Entschlossen dem Irrsinn keine weitere Sekunde Aufmerksamkeit zu schenken, suchte er sich ein Shirt aus ihrem Gepäck als er hörte wie die Zimmertür mit einem Knall zuflog. Mitten in seiner Bewegung hielt er inne, besah sich das Shirt in seinen Händen obwohl er den Stoff auf seinen Händen nicht wahrnahm und auch sein Blick sich in den Farben verlor. Er war wütend. Er war verärgert. Wie konnte Sam behaupten das er nichts ernst nahm wo die Situation doch nur deswegen zustande gekommen war? Weil er seinen Hilferuf ernst genommen hatte. Eigentlich war er nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen, viel mehr war es Sam der sich zu schnell in etwas hinein steigerte. Aber ihm war auch bewusst das es die Wortwahl gewesen war, die ihn bis ins Mark erschüttert hatte. Kein üblicher Hilferuf, sondern der Aufschrei einer Seele. Sammy's Seele. Und jetzt warf er ihm vor nichts ernst zu nehmen. Er hatte doch jeden Grund wütend auf diesen Kerl zu sein. Dean senkte schwermütig den Kopf, schloss betrübt seine Augen und gab den inneren und sinnlosen Kampf zwischen seinem Herzen und seinem Verstand auf. Er war nicht wütend. Er seufzte leise und hob eine Hand, strich sich durchs kurze Haar. Nein, er war lediglich besorgt. Wissend das Sam nicht weit weg gehen würde, zog er sich langsam um. Nicht weil er zu viel Zeit hatte, sondern weil er Sam die Zeit geben wollte sich zumindest ein wenig zu beruhigen und sich selbst die Möglichkeit zu geben dem Ganzen gefasst zu begegnen. Es mochte eine viertel Stunde vergangen sein seit er aus dem Zimmer gestürmt war nur um sich auf die Feuerleiter zu flüchten. Mit dem Rücken an das Treppengeländer gelehnt hatte er minutenlang in die Tiefe geblickt und war doch zu keiner Lösung gekommen. Es war schon wieder passiert. Er hatte in einer seiner Wortgefechte mit Dean die Kontrolle verloren. Hatte sich durch wenige Worte aus der Bahn werfen lassen und hatte sich nur durch eine einzige Bemerkung provoziert gefühlt. Dabei entsprach das nicht einmal seinem Charakter. So war er eigentlich nicht. Sam schnaufte leise als er Schritte hinter sich wahrnahm die näher kamen. Die Gangart sagte ihm genug. Er musste sich nicht umwenden um festzustellen wer zu ihm trat. „Du glaubst mir nicht.“, stellte er lediglich fest, sah wieder die wenigen Meter hinab. Das Dean ihn nicht für verrückt erklärte, denn er wusste das der Ältere das nicht tat, war allerdings auch schon alles. Mehr hatte er in den wenigen Minuten der wiederkehrenden Vernunft noch nicht ausmachen oder feststellen können. Sam lauschte wie er auf der Treppe hinter ihm zum stehen kam und das Rascheln seiner Kleidung als Dean sich in seinen Rücken setzte. „Ich glaub dir das du mich nicht bewusst angerufen hast.“ Sam seufzte ergeben bei dem vertrauten ruhigen Klang seiner Stimme, drehte sich jedoch nicht zu ihm um und steckte seine Hände in die Hosentaschen. Leise atmend legte er den Kopf in den Nacken bis sein Hinterkopf an das Geländer lehnte und starrte in den Nachthimmel hinaus. Es gab nichts zu sagen. Was hätte er darauf auch schon erwidern sollen? Ganz offensichtlich hatte er Dean angerufen, doch wie hätte er das tun können wo er doch geschlafen hatte und seines Wissens nach nicht schlafwandelte? Und warum hätte er Dean ausgerechnet das sagen sollen? „Komm schon Sammy. Gehen wir rein. Du hast mein Date platzen lassen und jetzt bin ich müde.“, verwirrt wand Sam nun doch den Kopf zu ihm und sah zu wie sein Bruder wieder aufstand und sich abwandte um wieder zurück ins Zimmer zu gehen. „Dean warte.“, sagte er zaghaft, noch immer etwas beschämt. Sam war sonst ein ruhiger, ausgeglichener Mensch aber Dean war der einzige bei dem er so aus der Haut fuhr. Nur er konnte ihn so sehr reizen das er Logik und Vernunft verlor, Dinge sagte die er nicht so meinte oder aber von denen er wusste das er sie – nachdem sie ausgesprochen waren – zutiefst bereuen würde. „Dean!“, versuchte er es noch einmal „Was ich da drin gesagt habe -“ Dean blieb am oberen Absatz stehen und streckte die Hand nach hinten, bot Sam Einhalt ehe er auch nur ein weiteres Wort sagen konnte. „Vergiss es Sam.“ „Nein, lass es mich erklären.“, Sam sprang die wenigen Treppen geschwind hinauf, drückte sich an Dean vorbei und stellte sich dem Kleineren in den Weg. Nicht bereit in so gehen zu lassen. „Ich will nicht das, das zwischen uns steht.“ Dean lächelte nachsichtig, sah einen Moment zur Seite ehe er seinen kleinen Bruder müde anblickte. Der Tag hatte an seinen Nerven und Kräften gezehrt. „Genau genommen stehst du eigentlich zwischen mir und meinem Bett.“, widersprach Dean, schob den Jüngeren sanft zur Seite und betrat den Durchgang zu ihrem Zimmer als er plötzlich den Griff um sein Handgelenk spürte. „Dean. Wieso -“ Dean's Herz setzte einen Moment aus als er die belegte Stimme wahrnahm und atmete unauffällig ein Mal tief durch, ehe er sich umwand und in Sam's schuldbewusste braun-grüne Augen sah. „Weil ich ein großartiger großer Bruder bin, deswegen.“, bekundete er schon unverschämt grinsend, ehe er sich losmachte. Sam blieb zurück und lächelte leicht während er verfolgte wie Dean herzhaft und lauthals gähnend wieder zurück in ihr Zimmer ging und darin verschwand. - Auch wenn es permanent Reibereien zwischen ihnen gab und auch Handgreiflichkeiten nicht mehr der Seltenheit angehörten, so kannte Sam seinen Bruder doch eigentlich sehr genau. Im stillen Einverständnis und in einem stummen Abkommen hatten beide kein Wort mehr über den Vorfall an jenem Abend gesprochen und auch wenn es Sam noch immer beschäftigte, wusste er das es sicher das beste war nicht mehr davon anzufangen. Und offensichtlich war es auch genau das gewesen was Dean von ihm erwartet hatte, denn bereits am nächsten Morgen war von den Vorwürfen und der Wut nichts mehr zu spüren gewesen. Nun waren sie schon seit etwa zwei Stunden unterwegs, hatten Randallstown längst hinter sich gelassen, und außer den dröhnenden Klängen von AC/DC, und Led Zeppelin war nichts zu hören. Während Dean sich gemütlich zurück gelehnt hatte und mit den Händen auf das Lenkrad trommelte, war Sam dazu übergegangen die Zeitungen zu durchforsten und seine Recherchen fortzusetzen. „Also?“, überrascht doch einen Ton von seinem Bruder zu hören blickte Sam auf, beobachtete wie Dean routiniert in den Rückspiegel sah, ehe er seinen Blick zu ihm wandte. „Wie sieht es bisher aus?“ Sam seufzte leise und hob eine der Schlagzeilen hoch. „Wenn die Recherchen stimmen gab es bisher sechs mysteriöse Todesfälle in sechs Jahren.“ Der Ältere nickte leicht und warf einen kurzen Blick auf die vielen Unterlagen ehe er seine Aufmerksamkeit wieder der Straße zu wandte. „Gemeinsamkeiten?“ Sam schmunzelte leicht und schüttelte ansatzweise den Kopf. Nicht das es amüsant war, doch auch makabere Umstände konnten einem gelegentlich ein kaum ernst gemeintes Lächeln entlocken. „Der 14. Februar.“, erwiderte er und beobachte die Reaktion seines Bruders. „Der Valentinstag? Das war ihr Todestag?“, Sam nickte nur und Dean's Ausdruck wurde nur noch verständnisloser. „Ich kann es keinem Kerl übel nehmen der am Valentinstag schlechte Laune hat, aber deswegen würde ich nicht gleich jedes Jahr jemanden umbringen.“ Sam verdrehte leicht lächelnd die Augen. Er hatte ja gewusst das ein solcher Spruch folgen würde und schüttelte wiederholt den Kopf. „Da muss ich dich enttäuschen.“, er grinste leicht und zeigte Dean einen Zeitungsausschnitt mit dem Foto einer jungen Frau. Er wusste das, das dem älteren noch weniger schmecken würde, denn er erinnerte sich noch sehr genau an den Fall mit der 'Frau in weiß'. Wie erwartet lies sich Dean schnaufend zurückfallen und betrachtete eher missmutig den Highway der sich vor ihnen erstreckte. „Ein verletzter, rachsüchtiger Geist der am Valentinstag versetzt wurde. Dazu kommt noch das sie eine Frau ist oder zumindest war.“, er legte den Gang ein und trat auf das Gaspedal. „Das kann ja nur in einer Katastrophe enden.“ - „Können wir jetzt von einer Frau in weiß ausgehen oder nicht?“, verlangte Dean zu wissen und lehnte sich mit seiner Hüfte an dem Tisch an, an dem Sam nun schon seit beinahe einer Stunde saß und unaufhörlich an seinem Laptop arbeitete. „Ich befürchte nicht.“, skeptisch hob sein älterer Bruder eine Augenbraue. „Du befürchtest nicht?“, er seufzte, verschränkte die Arme locker vor seiner Brust und sah sich eher desinteressiert in ihrem Motel-Zimmer um. „Also ist es schlimmer.“, stellte er nur noch, nicht sonderlich begeistert, fest und stieß sich wieder ab ehe er auf das Bett zuging und sich drauf fallen lies. „Könnte man so sagen. Vor sechs Jahren kam die damals schwangere Miranda Kaplan bei einem bewaffneten Raubüberfall am 14. Februar ums Leben. Sie hatte zuhause auf ihren Mann gewartet als drei maskierte Männer einbrachen - „, Dean schloss seine Augen, verschränkte die Hände ineinander, legte sie auf seinen Bauch und unterbrach den anderen. „Lass mich raten. Sie erschossen Lisa, räumten das Haus leer, während der gute Mister Kaplan sich die Zeit mit seiner Sekretärin vertrieben hat.“ Sam zuckte leicht mit der Schulter und überflog den Artikel noch einmal. „Keine Ahnung. Möglich wäre es, aber davon steht hier nichts.“, ermattet lies er sich in seinen Stuhl zurück sinken und blickte über seine Schulter zu Dean zurück. „Das kriegen wir jedenfalls so nicht raus.“ Ihnen beiden war klar was nun folgen würde. - „Kaum zu glauben das er wieder verheiratet ist und er wohnt mit ihr sogar in dem Haus in dem Miranda damals erschossen wurde!“ Dean seufzte leise auf den Kommentar hin und schloss den Wagen ab, ehe er den Schlüssel einsteckte und neben seinen Bruder trat. Ein Hausbesuch war auch diesmal nötig. „Er hat sich eben neu verliebt Sam. Was soll er sonst tun? Die restlichen Jahre seines Lebens vor sich dahin vegetieren und trauern?“ Für Dean stand dieses Thema nicht weiter zur Debatte und auch wenn er ihre Diskussion für überflüssig hielt, wusste er doch das Sam es wesentlich ernster nahm als er. Während Sam sich die Geschichten immer sehr zu Herzen nahm, sie hinterfragte und versuchte einen Einblick in die Seele der Opfer zu bekommen, war Dean derjenige der den Job schnellstmöglich und professionell hinter sich bringen wollte. Er konnte sich wohl kaum auf jeden Job den sie bekamen emotional einlassen und es gab Momente in denen er sich fragte wie Sammy das bloß ertrug. „Könntest du es etwa? Was wenn Dad das getan hätte? Sechs Jahre nach Mum's Tod?“, Sam war stehen geblieben und auch Dean hielt nur einen Meter vor ihm, stoppte ungewollt seine Gedankengänge und wandte sich erst langsam aber dafür sehr bedacht zu seinem Bruder. „Das hätte Dad niemals getan.“ Der Jüngere wusste das aus Dean die Überzeugung und die Entschlossenheit sprach, auch ohne einen Blick in seine unerschütterlichen grünen Augen zu werfen. Genauso gut wusste er aber auch das er sich gerade, wie so oft schon, auf sehr dünnem Eis befand, denn während er keine Erinnerungen mehr an ihre Mutter in sich trug, war sie für Dean doch noch immer greifbar. Er seufzte leise, lies seinen Blick einen Moment über die Straße und die Nachbarschaft streifen nur um diesem willensstarken und beharrlichen Blick zu entgehen den er trotz allem noch immer auf sich spürte. Dieses unermüdliche, unnachgiebige Funkeln das sich wie hunderte kleiner Nadeln in seinen Körper bohrte und ihn nicht zu Atem kommen lies. Er hörte wie seine innere Stimme die leisen Worte flüsterte, die er sich kaum wagte auszusprechen und er spürte das auch in Dean dieser Gedanke aufkeimte. Doch es gab Dinge die niemals ausgesprochen werden sollten. „Gehen wir.“, sagte der ältere bestimmt und Sam folgte ihm kommentarlos während er sich bemühte diesen Gedankengang tief in seinem Innersten zu verbergen. Wenn ihr Vater den Tod ihrer Mutter verkraftet und überwunden hätte, dann wäre John Winchester noch am leben und die Brüder hätten eine ganz andere Zukunft vor sich gehabt als die, die sie jetzt miteinander teilten. - Wieder und wieder ging Dean die Geschehnisse der letzten Stunden im Kopf durch. Sie hatten nicht zum ersten mal einen Geist vernichtet. Der Ablauf war doch jedes Mal der gleiche und mittlerweile war es schon eine eigenartige, makabere Routine und dennoch war es dieses Mal doch ganz anders gewesen. Zum ersten Mal seit seiner Kindheit wusste er nicht wie er handeln musste. Sie hatten Miranda's Mann aufgesucht, mit ihm gesprochen und tatsächlich hatte Miranda als Geist jene verfolgt die am Valentinstag ihre Zeit mit einer anderen verbrachten statt zu ihren Angetrauten heimzukehren. Keine große Überraschung. Es war der Racheakt einer verletzten, kaltblütig ermordeten Frau. Sie hatten ihr Grab aufgesucht, die Knochen ausgegraben - Dean hielt inne und strich sich mit seiner freien Hand durch das Haar, rieb sich über das noch immer blasse Gesicht. Es erschien noch immer keinen Sinn zu geben. Völlig gleich wie oft er sich auch fragte was er übersehen hatte, so spürte er doch das er sich an jedes kleine Detail erinnerte und dennoch zu keiner Lösung kam. Was im Endeffekt viel grausamer war. Die Gewissheit das er gerade völlig machtlos war und seinem Bruder nicht helfen konnte. Sam stöhnte leise und gequält auf während er sich auf die andere Seite des Bettes wälzte und Dean betrachtete besorgt und schwermütig das kleine Fläschchen Weihwasser in seinen Händen. Sam wandte seinen Kopf ab als der Rauch der verbrannten Knochen ihm in die Nase stieg und eine leichte Welle der Übelkeit in ihm hoch stieg. Er hatte sich schon lange an den unnatürlichen Gestank gewöhnt und dennoch sträubte sich sein Geruchssinn vehement dagegen. Insbesondere da die Knochen dieses Mal - in dem Fall von Miranda Kaplan - nicht blank waren. Ihre Leiche war noch nicht vollständig verwest, was die ganze Angelegenheit nur noch abstoßender und abscheulicher machte. Der spitze Schrei den der Geist ausgestoßen hatte, hallte noch immer in seinen Ohren wider. „Das war es dann.“, Sam blickte wieder auf, sah Dean zu wie er sich seinen Rucksack schnappte und nickte ihm ihm bestätigend zu. Sie sollten sich auf den Weg machen und er spürte auch wie die Müdigkeit langsam Besitz von ihm ergriff. „Ja, das war es dann.“ Dean seufzte erschöpft und blickte sich aus dem Augenwinkel um. „Den verdammten Gestank kriege ich nie wieder aus meinen Klamotten. Lass uns verschwinden.“ Es war nie eine gute Idee nach einem erledigten, getanen Job zu lange am Ort des Geschehens zu bleiben. Das hatte ihnen schon oft genug die größten Probleme bereitet. „Na los.“ Ohne darauf zu warten das auch der Jüngere sich in Bewegung setzte, lenkte er seine Schritte in Richtung Ausgang. Missmutig betrachtete er sein Shirt und seine Hose. So schnell würde er den Geruch ganz sicher nicht los werden und er sehnte sich bereits nach einer schönen ausgiebigen Dusche. „Geh nicht.“ Unnatürlich hallten die geflüsterten Worte wieder und Dean blieb erstarrt stehen. Perplex blickte er über seine Schulter. Sam stand noch wie festgefroren da, rührte sich nicht und auch sein gesenkter Kopf lies Dean verwirrt die Stirn runzeln. „Was? Wieso nicht?“, abwartend griff er nach dem Riemen seines Rucksacks, zog ihn etwas weiter hoch ehe er ihm von den Schultern fiel. Er wusste das er sehr empfindlich war was seinen kleinen Bruder anging und das er sich oftmals Sorgen machte ohne das der geringste Grund dafür bestand, dennoch konnte er diese leise Stimme in seinem Inneren nicht ignorieren die ihm unaufhörlich zuflüsterte das etwas geschehen würde. „Sam, komm schon. Wir sollten verschwinden.“ „Geh nicht.“, wiederholte Sam leise, den Blick unverwandt zu Boden gerichtet und Dean überkam mit einem mal ein schlechtes Gefühl. Nicht das Sam ihm nicht genug Sorge bereitet hatte, gerade in den letzten Wochen, doch er verhielt sich in letzter Zeit eigenartig. „Ich brauche dich.“ Dean spürte wie seine Kehle trocken wurde und wie seine Hände sich geradezu Halt suchend in den Riemen seiner Tasche krallten. „Sam du – “, hauchte er nur, kaum fähig ein Wort zu sagen ohne das das unüberhörbare Zittern in seiner Stimme die Nervosität verriet, die ihn gefangen genommen hatte. Ihn an die blanke Angst aushändigte. 'Es ist nichts.', sprach er sich selbst ins Gewissen. Sam hatte nur einen sentimentalen Moment. Es drohte keine Gefahr. „Klar, ohne mich wärst du auch völlig aufgeschmissen.“, warf er dem anderen witzelnd und mit einem verschmitzten Lächeln an den Kopf, hoffend das Sam wieder zur Besinnung kommen würde, genauso wie er selbst. Doch Dean's leise Vorahnung bestätigte sich als der andere den Kopf langsam anhob und ihn durch glasige, verletzte Augen anblickte. „Lass mich nicht allein.“ Dean hielt den Atem an, völlig gefesselt von dem Leid und dem Kummer der ihm aus den braun-grünen Augen entgegen strahlte. Nur einen Augenblick lang starrte er den Jüngeren an, nicht im Stande sich gegen diese Emotionen abschirmen zu können, bis Sam sich fallen lies, auf die Knie fiel und dennoch seinen Blick nicht von dem anderen abwandte. Als wäre Dean alles was ihn an diese Welt binden würde, alles was ihn in diesem Leben hielt. „Sam!“, aus seiner Starre gerissen, lies Dean seine Tasche achtlos fallen und stürzte zu seinem Bruder, kniete sich neben ihn und ergriff seinen Oberarm. „Was redest du denn da? Sam! Was ist los?“ Dean spürte den Kloß in seinem Hals der von Sekunde zu Sekunde immer weiter an schwellte, während er das Gefühl hatte das sein Herz es Sam gleich tat, das Leid spürte und selbst begann Blut zu weinen. „Sam!“, sanft nahm er die Hand von dem Oberarm und legte sie an Sam's Hals, hielt ihn fest und erwiderte den verzweifelten Blick, der sich für ewig in seine Netzhaut eingebrannt zu haben schien. „Verlass mich nicht.“ Sprachlos starrte er dem Jüngeren in die Augen, nicht wissend was er tun sollte, wie er reagieren sollte, was er dem anderen sagen sollte. Völlig überfordert schüttelte er bloß den Kopf. „Ich werde dich nicht verlassen. Ich lass dich nicht allein Sammy. Was - was ist denn los mit dir?“ Scheinbar erleichtert nickte Sam leicht, während sich eine Träne aus seinem Augenwinkel löste und über seine Wange rann, eine unverwechselbare Spur hinter sich herzog. Dean schluckte schwer, strich ihm die Träne sanft aus dem Gesicht, hoffend das er mit dieser kleinen Geste auch die Verzweiflung in seinem kleinen Bruder vertreiben konnte und für einen Moment glaubte er sich sicher als Sam seinen Kopf senkte, sie auf Dean's Schulter legte und tief durchatmete. „Sam, was - „, dem Wahnsinn näher als er es jemals geglaubt oder befürchtet hatte schloss er seine Arme um den anderen, hielt ihn fest an sich gedrückt als der Körper mit einem mal völlig nach lies und haltlos fiel, nur durch Dean's Arme vor dem harten Aufprall bewahrt wurde. Dean schluckte schwer als er das Fläschchen in seiner Hand hin und her drehte, sich wohl bewusst das sich nichts an seinem Vorhaben ändern würde und dennoch konnte er nicht dagegen an eine leise Angst in sich zu verspüren. Hätte ein Wesen, eine Gestalt seinen kleinen Bruder angegriffen hätte Dean keinen Augenblick lang gezögert. Mit jedem und allem hätte er es aufgenommen um ihn zu beschützen und zu bewahren. Doch er hatte nicht geahnt das er es mit Sam's eigens erschaffenen Dämonen aufnehmen musste. „Okay. Versuchen wir es.“, flüsterte er leise, stand auf und trat an das Bett heran, betrachtete den darin liegenden einen Moment und sah einen kleinen Jungen vor sich. Die Tränenspuren noch im sanften Mondlicht zu erkennen und die smaragdgrüne Decke um sich gewickelt als wenn es das einzige wäre was ihn vor dem Grauen der Welt bewahren konnte. Ohne einen weiteren Moment zu zögern, schraubte Dean die Flasche auf und kippte den gesamten Inhalt über Sam's Gesicht und Körper – doch es tat sich nichts. „Was zum Teufel - „, flüsterte Dean, riss die auf dem Boden liegende Tasche in die Höhe und fischte nach einer weiteren Flasche. Doch auch als er diese ausleerte geschah nichts. „Dean?“, irritiert beobachtete er wie der Jüngere sich langsam, scheinbar schwach aufsetzte und sich das Wasser aus dem Gesicht wischte. „Was tust du denn da?“ Er blinzelte mehrere Male, doch das Bild das sich ihm bot veränderte sich nicht. Sam hatte sich ohne die geringsten Schwierigkeiten aufgesetzt und starrte ihn nun an als wenn er den Verstand verloren hätte. „Dean, sag mir bitte das du mich gerade taufen oder wecken -, aber nicht von einem Dämonen befreien wolltest.“, beinahe vorwurfsvoll sah er seinen Gegenüber an, schnalzte dann allerdings mit der Zunge. „Sam?“, der Angesprochene blickte fragend auf. Dean blickte sich einen Moment um. Wurde er paranoid? Wenn kein Dämon Sam so zu schaffen gemacht hatte, dann gab es nur eine logische Erklärung und mit dieser kam Dean noch viel weniger zurecht. Leise seufzend setzte er sich neben seinen kleinen Bruder, nahm sich einen Moment Zeit um die richtigen Worte zu wählen und blickte ihn dann ernst an. „Was war los?“ Sam lehnte seinen Kopf leicht zur Seite, sah den Ernst der sich auf Dean's Gesichtszüge gelegt hatte und zuckte unwissend mit der Schulter. „Was soll los gewesen sein?“ „Wieso hast du geglaubt das ich dich verlassen und alleine zurücklassen würde?“ Entgeistert sah der jüngere Winchester ihn an und Dean konnte regelrecht beobachten wie Sam's Haut allmählich an Farbe verlor als er seinen Blick durch das Zimmer wandern lies. Doch ehe er erneut ansetzen konnte war Sam bereits aufgesprungen als er aus dem Augenwinkel etwas entdeckte. „Sam!“, ungeduldig schlug Dean mit der geschlossenen Faust auf die Matratze ein, endlich eine Antwort verlangend denn mit jeder verstrichenen Sekunde wurde er sich immer sicherer das Sam größere Probleme bevorstanden und somit auch ihm selbst. Kaum ansprechbar ging Sam zur Tür, riss sie regelrecht auf und Dean erkannte zu seinem Entsetzen Bobby der die beiden verärgert ansah. „Solltet ihr nicht unterwegs sein und einen Geist jagen?“ „Was?“, verdutzt sah Sam zu Dean rüber, trat dann einen Schritt zur Seite und lies den Freund ihres Vaters eintreten. „Ich dachte ihr wolltet den Geist jagen.“ Der deutliche Vorwurf in seiner Stimme brachte allmählich das Fass zum überlaufen und Dean erhob sich ruckartig und trat einige Schritte auf den anderen zu. „Wir haben den Geist von Miranda Kaplan ins Jenseits befördert und wir haben im Moment größere Probleme!“, vergewissernd das der jüngere Winchester noch da war, warf er ihm einen kontrollierenden Blick zu ehe er sich wieder Bobby zu wandte. „Sam hat Aussetzer. Er tut und sagt Dinge von denen er später nichts mehr weiß.“ Dean wollte sich nicht nur rechtfertigen, doch ihm war gar nicht bewusst das er im gleichen Atemzug eine stille Bitte ausgesprochen hatte. Vielleicht würden sie zu Dritt eine Lösung finden. Bobby wusste mehr als sie, hatte über Jahre hinweg die Bücher studiert, selbst welche verfasst und war ein Mitstreiter ihres Vaters gewesen. Möglich das er wusste was vor sich ging, denn Dean wusste sich keinen Rat mehr. „Wovon redest du denn da?“, mischte sich Sam ein, mittlerweile davon überzeugt das Dean ihm etwas entscheidendes vorenthielt. Dean antwortete nicht, beobachtete stattdessen wie sich die Bedenken und die Beunruhigung in Bobby's Augen und in seiner Gestik widerspiegelten. „Was? Sag es.“, verlangte er ohne Umschweife zu wissen und Sam spannte sich leicht an als er die Kälte in Dean's Worten wahrnahm. Egal was es war und völlig gleich was vor sich ging, es war mit Sicherheit nichts gutes. „Dann ist es vielleicht schon zu spät.“, Bobby seufzte geschlagen, ging an den Jungs vorbei und setzte sich auf den Stuhl der ihm am nächsten stand, hob seine Hand und zog seine Kappe von seinem Kopf. „Zu spät wofür?“ Aus einem inneren Impuls hob Sam seine Hand, legte sie beschwichtigend auf Dean's Schulter, denn er spürte regelrecht wie die Zündschnur seines Bruders sich immer mehr dem Ende neigte. Ihr ehemaliger Mentor blickte auf und ein klarer Verdacht schlich sich in seine Gedanken als er Sam von oben bis unten betrachtete. „Der Geist den ihr jagen solltet war nicht der Geist von Miranda. Ich dachte das hättet ihr begriffen.“ Vollends irritiert blickte Sam zu seinem Bruder und senkte seine Hand wieder. „Aber es gab hier nur diesen Fall. Ich hab es selbst überprüft.“ Dean spürte regelrecht wie die Erkenntnis schleichend von ihm Besitz ergriff als er die Geschehnisse noch einmal in seinem Kopf Revue passieren lies. Es war so einleuchtend das er kaum damit rechnen konnte. Langsam wand Dean sich ab und griff sich sprachlos an die Stirn, bemerkte nicht wie der Älteste im Raum nur bestätigend nickte. „Sie ist ja auch nicht hier, sondern in Randallstown. Ihr habt sie mitgebracht.“, etwas in Bobby sträubte sich dagegen es laut auszusprechen. Die Jungs hatten in ihrem Leben genug durchgestanden, doch wer sich einmal für diesen Job und diesen Weg entschied, kam niemals mehr davon los. Das sah er an sich selbst. Sie hatten es nicht verdient den gleichen Weg gehen zu müssen, ständig mit solchen Situationen konfrontiert werden zu müssen. Doch mittlerweile hingen sie zu tief drin als das sie gefahrlos hätten aussteigen können. Sam starrte von dem einen zum anderen. Beide schienen sich einig zu sein, doch worüber? „Was ist hier los!“, verlangte er augenblicklich zu wissen und ballte seine Hände zur Faust. Dean hatte sich vor das Fenster gestellt, die Arme verschränkt. Von ihm konnte er wohl kaum eine Antwort verlangen. „Bobby.“ Der Angesprochene seufzte. „Kein Grund zur Panik Sam. Wir kriegen diesen Geist schon.“, versicherte er ihm und warf ihm einen ermutigenden Blick zu den Sam noch gut in Erinnerung hatte. Als Kind hatte er sich bei diesen Worten und diesem Lächeln immer sicher gefühlt, doch jetzt wo er älter war und verstand das Bobby ihm dieses Gefühl immer dann vermittelt hatte wenn ihr Vater wieder zu einer Jagd aufgebrochen war, wurde ihm regelrecht schlecht. „Und wenn nicht?“ Dean wandte seinen Kopf bei Sam's leiser Stimme um, blickte über seine Schulter und wandte ihn sofort wieder ab als er aus dem Augenwinkel wahrnahm wie Bobby ansetzte um ihm die Antwort zu geben, die er verlangte. „Dann wird es für Dean mehr als ungemütlich.“ Tbc Selene Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)