Somebody told me von Kuran (theres no way I can stop my desire.) ================================================================================ Kapitel 5: if this is love -------------------------- Früher hab’ ich geschmunzelt, wenn jemand sagte ‘Die Welt steht still, wenn XY mich küsst’ und jetzt… fühle ich mich, als ob mir jemand einfach so den Boden unter den Füßen wegreißt. Seltsam, hm? Seine Lippen scheinen sich gar nicht mehr von den meinen lösen zu wollen und ich spüre, dass mein Herzschlag sich jeden Augenblick überschlagen muss. Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an und mein Kopf erlaubt mir kaum, dass ich mich auf das tatsächliche Geschehen konzentriere. Nein, es geht einfach nicht. “Stan…”, stammele ich, als er sich dann von mir löst, “Was…” Ich bin konfus. Es gibt mehrere Gründe, weswegen er mich geküsst haben könnte. Plausibel wäre für mich dieser hier: er küsst mich, damit ich endlich still bin. Ja, das käme wohl am ehesten in Frage, alles andere schließe ich sofort aus. “Ich weiß selbst nicht, was gerade… in mich gefahren ist. War es also doch eine Kurzschlussreaktion? Oder… wie darf ich das verstehen? Na komm schon, Alter, erklär es mir doch endlich! Ich will nicht länger rätseln und raten müssen, was dieser Kuss auf sich hatte! “Verdammt, Kyle, ich weiß es echt nicht. Es kam einfach so über mich. Ich hab’ gar nicht drüber nachgedacht, ich… es fiel mir so leicht. Ich denke… du weißt, dass ich mich, was so was angeht, ja gerne mal sehr schwer tue, aber… ach…” Dann bricht er ab - und schweigt eine Zeit lang. - Später sind wir dann zu mir gegangen, noch immer schweigend nebeneinander her, aber… ich konnte mir vorstellen, wie unangenehm dieses Thema für ihn sein musste, deswegen ließ ich es auch sein, so groß mein Drang, die Sache nun zu klären, auch gewesen war. Das Letzte, was ich wollte, war ihn zu irgendetwas zu drängen. Bei mir Zuhause dann kamen wir langsam wieder ins Gespräch. Es dauerte etwas, bis Stan den Mund aufmachte, aber die Zeit ließ ich ihm. Ich wusste ja nicht, wie es jetzt in ihm aussah, aber ich wusste, dass dieses Organ in meiner Brust, was man ja auch gerne mal Herz nannte, sich wild überschlug und es mich beinahe wahnsinnig machte. “Also…”, begann er dann, “Versuchen wir… darüber zu reden. Okay, also… seit wann… ist das schon so? Ich meine, seit wann hast du… diese Gefühle für mich.” “Schon lange. Ich kann zwar nicht genau sagen, wie lang, aber… es geht schon seit einiger Zeit so. Ich glaube spätestens nachdem ich begriffen habe, dass du es mit Wendy wirklich ernst meinst, spätestens dann… hat es sich so angefühlt, als würde es mir die Kehle zuschnüren, wenn ich euch zusammen gesehen habe. Natürlich hab ich mir dann versucht einzureden, dass es nur irgendeine Frustration oder Ähnliches ist, aber… dem war leider nicht so. Ich fühlte mich wahnsinnig lächerlich, ich meine… ha, wieso passiert es ausgerechnet mir, dass ich mich in meinen besten Freund verknalle? Ich empfand das als… wahnsinnig unfair.” Ein leichtes, aber sicherlich bitteres Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Es fühlt sich gut an… es ihm zu sagen, mit ihm darüber zu sprechen. Aber wird das diesen ätzenden Schmerz lindern? Ich glaube kaum. Erst gibt er nur ein leises ‘Hmh’ von sich, bis er weiter spricht: “Und… stimmt es, dass du und Kenny… ich meine, habt ihr wirklich was miteinander? Oder hat er da wirklich nur Scheiss erzählt?” “Wie man’s nimmt. Das mit Kenny… ich weiß nicht. Letzte Woche war doch die Party da beim Fettarsch. Ich war.. Wahnsinnig enttäuscht, weil du nicht gekommen bist und hab’ mir dann… naja, ich hab’ mir dann ‘ne Flasche Wodka reingezogen, haha… Ich war dann so betrunken, dass ich Kenny irgendwie… fast schon heulend in die Arme geflogen bin, was dieser Wichser natürlich ausnutzen musste. Er ist… mit zu mir nach Hause gekommen und ich konnte mich… an fast gar nichts mehr erinnern, als ich wieder aufgewacht bin, aber… er versicherte mir, dass da nicht viel gelaufen wäre… Anders sah’s dann vor’n paar Tagen aus, als er dann noch mal vorbeigekommen ist. Ich meine, wir haben nicht, aber..-” Seine Berührung reißt mich aus meiner Erzählung. Wie gebannt starre ich auf die Hand, die er auf meine gelegt hat, und stoße auf seinen ernsten Blick. “Stan…?”, frage ich leise nach. “Er hat’s also ausgenutzt, dass du…?” Ich schlucke. Ich spüre sofort, dass er wütend wird - und ich bekomme kein einziges Wort über die Lippen. “Den Wichser mach ich kalt.”, wispert er mir leise entgegen, drückt meine Hand nun umso fester… “Ich lasse nicht zu, dass dir jemand schaden will, Kyle.” Oh Gott. Wieder fühlt es sich an, als ob alles in mir gleich den Geist aufgeben würde. Langsam, aber sicher, kommt er näher, ich weiß nicht, was ich sagen oder tun soll, und schließe langsam die Augen. Zu deutlich spüre ich seinen Atem gegen meinen Wangen, die nur langsam die Kälte von draußen abschütteln wollen, und wie dieser zu meinen Lippen herüberwandert. Mein Mund ist trocken. Hunderte von verschiedenen Gedanken strömen durch meinen Kopf, die ich nicht sortieren kann. Ein leises “Stop” entweicht mir dann, ehe er mir näher kommt, “Das…. Solltest du nicht tun. Du hast ‘ne Freundi-…” Er lässt mich nicht mal aussprechen. Es fühlt sich so wahnsinnig angenehm an, wenn er mich küsst. Ich muss gestehen, dass ich es mir schon oft vorgestellt hatte, aber… die Realität übertrifft das Wunschdenken doch allemal. Nur zögernd wage ich es den Kuss zu erwidern und treffe dabei schon auf seine Zunge, die sich den Weg zwischen meine Lippen bahnt. Meine Hände suchen sich den sicheren Weg an seine Oberarme, wo sich meine Finger fest in den Stoff seiner Jacke verkrallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)