Somebody told me von Kuran (theres no way I can stop my desire.) ================================================================================ Kapitel 1: I wish I could... ---------------------------- Diese Nacht wird hundertprozentig mein sicherer Tod sein. Wir feiern grade ‘ne Party bei Cartman. Fettarsch ist - leider schon - sagenhafte 16 Jahre alt geworden und meint natürlich, dass er die fetteste Party überhaupt schmeißen muss, besser als die der letzten Jahre muss sie natürlich sein, das ist doch selbstverständlich. So an sich ist die Party auch nicht mal so schlecht, fast jeder aus unserer Klasse ist anwesend und so gut wie alle amüsieren sich - nur ich nicht. Ich hab’ es mir in der engsten Ecke der Wohnzimmercouch gemütlich gemacht, spüre, dass es nicht mehr lange dauert bis dieses Süffteil uns bald alle aufzusaugen droht und murre vor mich hin. Rechts von mir sitzt Butters, welcher mir schon seit einer halben Ewigkeit wieder die Ohren ablabert, direkt neben dran Craig und Clyde, die mit einer von Cartmans Spielkonsolen beschäftigt sind. Alles schön, alles toll, ja. So toll, dass ich am liebsten kotzen würde. Wo Kenny ist weiß ich schon gar nicht mehr. Der meinte vor einer Dreiviertelstunde noch, dass er mal eben mit paar Andern oben wäre - was auch immer die da wollten - und ist seitdem noch nicht wieder aufgetaucht. Vermutlich ziehen die sich da oben gerade irgendein zeug rein, zumindest würd’ es mich nicht wundern. Und Stan. Ja, Wo ist Stan? Stan habe ich den ganzen Abend noch nicht gesehen, obwohl er mir felsenfest versichert hatte, dass er kommen würde, damit ich mir den Scheiss nicht alleine geben musste und eigentlich hätte er schon vor fast zwei Stunden hier auftauchen müssen - allerdings ahne ich schon, warum er nicht gekommen ist. Nur mit Mühe schaffe ich es, mich neben Butters wieder aus der Couch herauszuzwängen und mache mich auf die Suche nach dem Alkohol - den ich zum Glück schnell finde. Oh, alle Achtung, Fettarsch, Hochprozentiges. Genau richtig jetzt. Sofort kralle ich mir direkt eine ganze Flasche Vodka, pur, ohne irgendeinen Mischscheiss, und mache mich auf die Suche nach einem ruhigen Ort für mich allein; natürlich gönne ich niemandem den Anblick, wie ich mir hemmungslos die Birne wegsaufe, Cartman erstrecht nicht, nein, der würde genau das wieder ausnutzen um mich wieder vor den anderen bloßzustellen. Ich flüchte mich in eine Art Speisekammer und verschließe die Tür, damit mich hier auch jah niemand findet. Gerade so kann ich mich noch dazu bewegen das Licht anzumachen, lasse mich auf eine Kiste hinter mir fallen und öffne die Flasche. Oh Kyle, was geht nur mit dir ab? Warum so furchtbar frustriert, dass du dir so was antun musst? Wäre ich jetzt nicht so niedergeschlagen, würde ich wohl über mich selbst lachen, danach ist mir allerdings mal gar nicht. Meine Lippen finden den Weg an die Flaschenöffnungen und schon begrüßt mein Mund den ersten Schluck. Bah. Widerlich. Das Zeug schmeckt wirklich zum kotzen. Warum noch mal tust du dir das an? Ah, stimmt. Weil du frustriert bist. Weil du etwas anderes von diesem Abend erwartest hast. Weil Stan nicht da ist. Deswegen. Erst einige Stunden später komme ich aus der Kammer wieder heraus - Butters ist die ganze Zeit schreiend durch das haus gerannt, weil er nach mir gesucht hat. Ach, Butters, du Idiot, warum checkst du nicht, dass es auch Leute gibt, die einfach nur mal ihre Ruhe haben möchten? Nach kurzem Überlegen komme ich aus dem Drecksloch heraus, völlig betrunken. Ich konnte nicht mehr von der Flasche ablassen, zu groß war der Frust und die Enttäuschung, als dass ich vernünftig gewesen wäre, als dass mein Gehirn sich eingeschaltet hätte und mir ein deutliches ‘nein Kyle, lass es, das hat keinen Sinn’ zu verstehen gegeben hätte. Mit einem schiefen Grinsen und der Flasche Vodka in meiner Hand versicherte ich dem naiven Butters, dass alles in Ordnung wäre - dass ich nur ein wenig müde sei und meine Ruhe wollte, weil ich die letzte Nacht nicht genug geschlafen hatte und ha! Natürlich, er glaubte es. Bevor ich mich zu den anderen wagte erkundigte ich mich noch mal nach Stan. Hmh. Er war noch immer nicht da. Die Wanduhr zeigte schon stolze Dreiundzwanziguhrirgendwas an und die Hoffnung, dass mein bester Freund jetzt noch kommen würde, versiegte endgültig. Nur mit Mühe fischte ich mein Handy aus meiner Hosentasche und durchsuchte es nach Stan’s Nummer - normalerweise konnte ich sie auswendig, in diesem Zustand jetzt allerdings nicht mehr so wirklich. Nur Bruchteile von irgendwelchen Zahlenkombinationen irrten durch meinen Kopf. Ich musste einfach wissen, was er treibt. Wo er ist, was er macht, wer bei ihm ist, sonst würde mich das nicht in Ruhe lassen. “Ey, Alter.”, murmelte ich, als ich nur die Mailbox am anderen Ende zu hören bekam, “Wo steckst du? Ich dachte, wir wollten zusammen auf Fettarsch’s Geburtstagsparty? Die ist jetzt… ehr, bald vorbei. Ich will aber trotzdem… dass du dich mal bei mir meldest.” Mehr bekam ich nicht auf die Reihe und mehr wollten meine Lippen auch nicht preisgeben. Ich musste mich zusammen reißen, damit ich nun keinen Gefühlsausbruch erlitt. Nein, das wäre ganz schlecht gewesen, so mit all den anderen um mich herum - die musste nicht mitbekommen, wie scheisse es mir ging, obwohl man mir das eigentlich so auch schon ganz gut ansah. Wieder suchte ich nach irgendeinem Platz, wo ich alleine sein konnte, wo ich mich ausheulen konnte, da ich meine scheinbar wirklich starken Gefühle nicht in den Griff bekam. Ich verzog mich jetzt in die obere Etage, wo ich bereits auf Kenny traf, der anscheinend gerade runter wollte. Mit großen Augen sah er mich einige Sekunden lang an, bis er mich an beiden Armen packte und ein fast unverständliches ‘Kyle, was geht?’ von sich gab. Ja, was geht? Das hätte ich am liebsten gesagt, allerdings schaffte ich es nicht mal auch nur ein einziges Wort von mir zu geben, kam einfach hinterher, als Kenny mich in das nächstgelegene Zimmer zog und die Tür hinter uns schloss. Wieder fragt er mich, was los sei. Sag bloß ich hab’ so ne starke Fahne, dass man mir mein Frustsaufen sofort anmerkt? Oder sind meine Augen schon so verheult, obwohl ich das ständig zu unterdrücken versuche? Und noch mal fragt er mich, was Sache ist. So lange, bis ich endlich mit der Sprache rausrücke, wobei ich schon geahnt hatte, dass Kenny bescheid wusste. Ich war auffällig geworden. Viel zu auffällig. “Ich fass es doch selbst nicht. Ey, wie lächerlich ist das denn, wenn man sich, als KERL, in den eigenen besten Kumpel verknallt?!” Meine Gefühle drohten auszubrechen. In meinen Augen sammelten sich schon wieder Tränen, meine Zähne vergruben sich schnell in meiner Unterlippe, die ich schon fast zerbissen hatte. Ich wehrte mich nicht dagegen, als Kenny mich in seine Arme zog und mich an sich drückte. Nein, ich war vielleicht froh darüber, dass er nun bei mir war, auch wenn es mir doch sehr unangenehm war. Ich meine, ich hab’ grad verständlich von mir gegeben, dass ich ernsthafte Gefühle für Stan habe, vor Kenny, der mich jetzt umarmt und mich fast schon zu erdrücken droht, während Stan sich wohl jetzt irgendwo mit Wendy vergnügt. Oh, was für ein gelungener Abend, wirklich! Schon seit einigen Minuten drückt Kenny mich an sich, ununterbrochen, und ich muss mir eingestehen, dass ich das nun wirklich gebraucht habe, so… ein wenig Trost, wenn man es Trost nennen kann. Leise bitte ich ihn darum, dass er mich so langsam wieder loslassen kann, allerdings… scheint er absolut gar nicht daran zu denken. Nur wenige Zentimeter nimmt er Abstand, bis er mit tief in die Augen sieht und ich seinen warmen Atem gegen meinen Lippen spüren kann… Mo-Moment mal! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)