Das schwarze Einhorn von Ryon ================================================================================ Kapitel 1: Outset ----------------- "Hey, was willst du hier Kleiner?" Mist sie hatten ihn entdeckt. "N...nichts!" "Mach das du fort kommst du hast hier nichts verloren." Beleidigt streckte Oka ihnen die Zunge entgegen. >Nun aber schnell weg hier!< Als er endlich außer Sichtweite war, verlangsamte er sein Tempo, bis es nur noch ein Schleichen war. >Dumm, dass sie mich erwischt haben. Aber das macht nichts. Immerhin habe ich den Rittern über eine Stunde beim Training zugesehen. Hin und her ging es, da ein Angriff aber er wurde auch schon wieder geblockt.< Er liebte es, den Rittern von Rakuen beim Kampf zuzusehen, wenn sich die Sonne auf den Klingen ihrer Schwerter spiegelte und der Schweiß ihnen auf der Stirn stand. Oka versuchte immer so gut es ging alles im Kopf zu behalten was er gesehen hatte um es später irgendwann einmal selbst anzuwenden. Mit seinen 15 Jahren durfte er noch nicht zu den Rittern gehen, aber an seinem 18. Geburtstag, das schwor er sich, würde ihn nichts mehr daran hindern können. Im Gegenteil. Sein bester Freund und zugleich der Prinz von ganz Rakuen, Kitsu, würde ihm helfen den besten Ausbilder des Landes, ja vielleicht sogar der Welt, zu bekommen. Doch nun musste er sich sputen. Er war schon fünf Minuten zu spät, denn er hatte sich doch mit Kitsu an ihrem üblichen Treffpunkt verabredet. Schnell bog er in die nächste Seitengasse nach rechts ab. Dann noch einmal nach rechts, nun nach links, dann noch ein kurzes Stück gerade aus und nun stand er direkt davor. Eine alte, verfallene Hütte in einer dunklen Seitengasse der Stadt. Die Eingangstür der Hütte war nicht mehr vorhanden und nur achtlos mit ein paar Brettern zugenagelt worden. Einen Anstrich hatte die Hütte wohl niemals gehabt, und wenn, dann war davon nichts mehr zu sehen. Das ehemals rote Dach der Hütte war vollkommen von Moos überwachsen und in ihm befanden sich sporadisch, faustgroße Löcher. Oka ging zur Hinterseite der Hütte an der sich ein kleines Fenster, gerade so groß dass ein schlanker, junger Mann hindurchpassen konnte, in der Höhe von Okas Kopf, befand. Auch dieses Fenster war mit Brettern zugenagelt worden, jetzt allerdings waren sie entfernt und achtlos neben das Fenster geworfen worden. Oka stemmte sich mit seinen recht kräftigen und von der Sonne gebräunten Armen hinauf, um dann ein Bein auf die andere Seite zu schwingen. Dann folgte der zweite Fuß und mit einem Satz landete Oka auf dem Boden in der Hütte. Es war düster hier drinnen. Nur durch die Löcher im Dach, die Schlitze der vernagelten Tür und hauptsächlich das Fenster durch das Oka gerade hineingekommen war, gelangten ein paar gebrochene Lichtstrahlen hinein. Der Raum war bis auf ein Bett mit einer schäbigen Matratze, einen Schrank dessen Tür nur noch halb in den Angeln war und einer kleinen, offenen Feuerstelle über der ein kleiner Topf hang und seit gestern Mittag nicht mehr verwendet worden war, leer. Ja, das war Okas zu Hause, das Haus in dem er lebte, schon seit er denken konnte. Mitten im Raum stand ein ungeduldig aussehender, junger Mann von 19 Jahren, mit blonden, kurzen Haaren und ernst dreinblickenden blaugrünen Augen, der Oka im gleichen Moment anblaffte: "Wo warst du? Ich hasse Unpünktlichkeit, das weißt du ganz genau!" Oka streckte seinem besten und einzigen Freund Kitsu die Zunge entgegen. "Nur weil die ganzen Fürsten und Grafen bei euch immer pünktlich sind, heißt das noch lange nicht, dass das auch für das einfache Volk gilt." Nun musst Kitsu grinsen. Der 15-jährige Junge mit der wilden, ungezähmten, roten Mähne, die ihm bis über die Schultern hinab reichte, und den noch wilderen, blauen Augen, war auch nie um eine Antwort verlegen, und dies war nur eine der Eigenschaften um die Kitsu Oka beneidete. Doch dann kam Kitsu wieder das eigentliche Problem für das Treffen und er wurde auf der Stelle ernst. Oka bemerkte es und runzelte besorgt die Stirn: "Was ist los Kitsu-sama?" "Ach..." Leise seufzte er. "Es geht um meinen Vater. Ich verstehe ihn einfach nicht. Sieht er denn nicht wie sehr unser Volk leidet? Die Elementargeister sind Wütend. Das Volk hat dadurch nichts mehr zu essen, denn in dem einen Landstrich um Kasai brechen Vulkane aus, die Felder stehen in Flammen. In Taki steht alles unter Wasser, der Regen will einfach nicht aufhören und dann fängt es dort plötzlich wieder zu schneien an, das Wasser gefriert und es sieht aus als ob das Ganze Land eingefroren wäre. Bei Chirigaku bebt die Erde und das Land ist staubtrocken. Die Erde beginnt dort meterlange Spalten zu bilden, manche Häuser sind ihnen schon zum Opfer gefallen. Zu guter Letzt ist dann noch der Landstrich Toppu. Dort toben Stürme die die Bäume ausreißen und die ganzen Häuser abdecken.. Überall ist die Ernte vernichtet. Wenn das so weiter geht, werden auch hier die Menschen bald nichts mehr zu Essen haben. Es ist einfach schrecklich. Vater weiß das aber er weigert sich, aus welchem Grund auch immer, einen Friedenspakt mit den Elementargeistern oder besser mit deren Anführerin zu schließen." Kitsu atmete tief durch, versuche, sich nach diesem Ausbruch wieder zu beruhigen. "Erzähl mir mehr über diese Anführerin.", bat Oka leise. Kitsu überlegte kurz, entschloss sich aber dann doch seinem Freund etwas darüber zu Berichten. "Na gut. Aber du weißt ja..." "Ja, ja, keiner darf davon wissen, ich weiß...", unterbrach Oka den blonden Mann grinsend. "Das hast du mir schon so oft gesagt und ich frage dich doch immer darauf: Wem soll ich es denn erzählen? Du weißt, dass ich in der Stadt keine einzigen Freunde habe und mein Großvater..." Oka sah betreten zu Boden. Er wollte nicht daran denken, dass sein einziger Verwandter den er je hatte vor einem Monat gestorben war. Es kam ihm vor als wäre es erst gestern gewesen, dass der alte Mann ihn zu Hause erwartete hatte, ein gutmütiges Lächeln auf dem Gesicht. Überhaupt war er ein freundlicher Mensch gewesen. Nie hatte er Oka eine Rüge erteilt, wenn er wieder mal etwas ausgefressen hatte. Nie kam ein Wort des Vorwurfs. Nur wenn das Gespräch zu seinen Eltern kam wurde er ernst und weigerte sich weiter zu sprechen. Kitsu war verlegen. Er wusste nicht, was er in diese bedrückende Stille hinein sagen sollte. Also beschloss er einfach, auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen. Oka würde Kitsu schon verstehen und ihm nicht böse sein, dass er seinen Großvater so einfach überging. "Nun du wolltest mehr über diese Anführerin wissen. Sie ist eine mächtige Magierin. Niemand weiß genaues über sie und keiner hat sie je gesehen. Auch, wenn mein Vater mit ihr über staatliche Dinge sprechen musste, ging das alles über einen ihrer Boten. Sie ist, wie gesagt, sehr mächtig, deswegen führt sie auch alle magischen Wesen dieser Welt an. Darunter sind auch die Elementargeister. Laut den Informationen, die ich habe, soll die Magierin im Herzen der magischen Welt leben." "Das Herz der magischen Welt? Du meinst Furúikokóro, 'Der Wald in dem Fantasien leben'" "Ja, den meine ich" Kitsu musste lächeln. Klar, das sein Freund für dieses Thema sofort wieder Feuer und Flamme war. Er liebte alles was mit Abenteuern und Übersinnlichem zu tun hatte. Kitsu schaute Oka an, wie er gedankenverloren vor ihm stand, seinen Blick ins Leere gerichtet und konnte nicht anders als den mutigen Knaben zu beneiden. Er war nur vier Jahre jünger als Kitsu aber an Mut hatte er ihm doch einige Jahre voraus; zumindest empfand Kitsu das so. Oka schien angestrengt über etwas nachzudenken. Plötzlich sah er Kitsu in die blaugrünen Augen und begann langsam, am Anfang eher zaghaft, zu sprechen. "Also du sagtest doch, es müsste irgendwie ein Friedenspakt mit dieser Magierin zu vereinbaren sein oder?" "Ja, schon. Aber mein Vater ist strikt dagegen. Und wenn er sich einmal in eine Sache verbissen hat, kann man mit ihm reden soviel man will. Er hört einfach weg." "Tja," sprach Oka nun mit einem Funkeln in den Augen weiter, "aber wenn man jetzt, sagen wir mal, jemanden losschicken würde zur Magierin, der sagen wir von dem Prinzen Rakuens und somit der ganzen Nicht-Magischen-Welt beauftragt wurde diesen Friedenspakt zu schließen....glaubst du sie würde dies auch Akzeptieren?" "Oka-chan, Oka-chan, Oka-chan. Du müsstest mich eigentlich schon gut genug kennen um zu wissen, dass ich DICH sicher nicht auf so ein Abenteuer schicken würde!" "Aber Kitsu-sama! Wir sind schon seit Ewigkeiten befreundet. Du kannst mir Vertrauen wie sonst keinem in Rakuen! Ich werde die Aufgabe bestimmt lösen können!" "Versteh mich bitte! Ich will nicht, das mein einziger Freund in diesem Land stirbt, weil ich so dumm war ihn auf eine lebensgefährliche Reise zu schicken! Du weißt ganz genau, dass man zuerst vier Dinge von den Sensèis der Elementargeister benötigt um Furúikokóro überhaupt finden zu können!" "Na und? Glaubst du denn, ich schaffe das nicht?" Langsam wurde Oka wütend. Glaubte Kitsu denn, er sei ein Kind, das nicht wusste, das solche Abenteuer gefährlich waren? Er konnte sich nicht mehr beherrschen also sprudelte alles nur so aus ihm heraus. "Ich bin kein Kind mehr Kitsu-sama! Das weißt du ganz genau! Außerdem... Was habe ich zu verlieren? Wenn ich sterbe, wen interessiert es? Ich habe niemanden auf dieser Welt der mir nachtrauern würde! Mein Großvater ist tot. TOT HÖRST DU???? DER EINZIGE MENSCH DER JE ETWAS FÜR MICH ÜBRIG HATTE LEBT NICHT MEHR!!!" Tränen rannen über Okas Gesicht. Er wollte weg von hier. Weg von den Jungen dieser Stadt, die nichts besseres zu tun hatten, als ihn zu ärgern. Weg von all den vielen Erinnerungen an seinen geliebten Großvater. Einfach weg hier. Egal wohin. Kitsu ging zu Oka und schloss den rothaarigen Wildfang mit den ultramarinblauen Augen in die Arme. "Beruhige dich. Bitte beruhige dich doch Oka-chan!" Kitsu hoffte inständig, das die Worte des Trostes etwas brachten, denn Oka wusste genau, dass Kitsu ihn nur selten Oka-chan nannte, nämlich nur dann, wenn er sich um ihn sorgte. Nach einiger Zeit gelang es Kitsu, Oka soweit zu beruhigen. "Wünscht du dir wirklich so sehr zu gehen? Fort von deinem zu Hause? Du bist noch nie über die Mauern Rakuens hinausgekommen!" Oka wusste das dies der letzte Versuch Kitsus war, ihn aufzuhalten. Aber für Oka war klar: Er wollte gehen. Nein. Er musste gehen. "Ich weiß, dass ich noch nie aus der Stadt draußen war. Aber ich kenne mich trotzdem gut aus. Du weißt doch, dass Großvater mich alles über die Länder gelehrt hat und auch über ihre Völker. Er wusste schon immer, dass ich eines Tages von hier weg gehen würde. Bitte Kitsu-sama lass mich gehen!" Kitsu seufzte. Er rang mit sich selbst, doch er durfte Oka nicht aufhalten. "Na gut. Aber du musst dich noch etwas gedulden, denn ich muss erst den Friedensvertrag ausstellen, dich mit Nahrung und einem Pferd versorgen und das ganze auch noch heimlich. Denn wenn irgendwer etwas davon mitbekommen sollte, insbesondere mein Vater, können wir uns auf etwas gefasst machen." "Ja, ich weiß. Aber dein Vater hasst mich sowieso. Ihm will es wohl nicht eingehen, dass sein Sohn, der Prinz der Nicht-Magischen-Welt, sich mit einem Jungen aus der Stadt abgibt, der zu den Ärmsten der Armen gehört." Kitsu nickte, um zu zeigen dass er ihm Recht gab, auch wenn das nicht ganz stimmte. Er wusste, dass es nicht das war, warum sein Vater Oka hasste. Es steckte mehr dahinter und während Okas Abwesenheit würde er herausfinden was es war, das schwor sich Kitsu. "Nun denn will ich mich mal in die Vorbereitungen stürzen. Vorsichtshalber sollten wir uns in der Woche der Vorbereitungen nicht treffen. Sicher ist sicher. Ich komme am späten Nachmittag in genau einer Woche wieder hierher. Dann bespreche ich alles mit dir und in der Nacht schmuggle ich dich aus der Stadt." Oka grinste und seine Augen strahlten. Er war glücklich. Zum ersten mal solange er denken konnte, war er wirklich glücklich. Kitsu hingegen, machte sich Sorgen um seinen jungen Freund. Würde er ihn je wieder sehen? Er wusste es nicht. Doch die Entscheidung war gefallen und nicht mehr Rückgängig zu machen. Oka würde in genau einer Woche die Stadt vielleicht für immer verlassen. ~Fortsetzung folgt~ Tja, das ist also der erste Teil. Hoffe er gefällt halbwegs, da ja noch nicht sonderlich viel passiert ist. Aber ab dem 3. Part wird die Handlung (hoffe ich) schneller voranschreiten. (Ich werde mich am Riemen reißen!) Würde mich über einen Kommentar freuen. Ob Lob oder Kritik ist mir egal, denn aus Kritik kann man immer etwas lernen und über Lob freut man sich logischerweise ^^ LG Ryon ^_- Kapitel 2: Decampment --------------------- Endlich war die Woche um. Der Tag auf den Oka schon sehnsüchtig gewartet hatte war nun da. >Wo bleibt er denn nur? Er soll sich beeilen!< Nervös ging Oka in seiner kleinen Hütte auf und ab. Er hatte schon all seine Habseligkeiten, von denen er nicht besonders viele besaß, zusammengepackt. Außer den einfachen, etwas lädierten Sachen die er am Leibe trug, hatte er nur noch ein schwarzes Lederband an dem ein Amulett befestigt war. Das Amulett war aus einem seltsamen, schwarzen Holz gefertigt und in ihm waren drei kleine Steine eingearbeitet. Ein dunkelvioletter, ein blutroter und einer der aussah wie ein Ziegelstein. Gedankenverloren nahm er das Amulett in die Hand und betrachtete es. >Einmal habe ich Großvater nach diesen Amulett gefragt. Er wollte mir nicht gleich antworten doch schließlich sagte er: "Das ist ein Amethyst, ein Rubin und ein Jaspis." Damals habe ich ihn mit offenem Mund angestarrt und als ich endlich meine Sprache wiederfand fragte ich: "Das ist ja wertvoll! Warum verkaufst du es nicht!" Bei diesen Worten sah ich, wie er wütend wurde. Er schrie nicht, das war nicht seine Art. Also sagte er mit so ruhiger Stimme wie möglich: "Hör zu Okami! Du darfst dieses Amulett nie verkaufen hörst du?! Es ist das Wertvollste was wir haben, richtig. Aber du wirst den waren Wert erst sehr viel später erkennen. Man kann es nicht mit allen Schätzen dieser Welt aufwägen. Also. Versprich mir, dass du ihn nie verkaufen wirst, auch nach meinem Tod!" Ich gab ihm feierlich mein Wort, auch wenn ich ein mulmiges Gefühl dabei hatte. Das hat wahrscheinlich daran gelegen, dass er über seinen Tod sprach.< Oka seufzte. >Was soll's. Es ist lange her. Auf seinem Sterbebett hat er mir den Stein geschenkt und mir verraten, dass dieser Stein von meiner Mutter stammt. Er sagte es ohne jeden Groll gegen sie. Das war selten. Wenn er über meine Eltern gesprochen hatte, dann ja doch nur schlechtes.< Es polterte und als Oka sich umdrehte, sah er Kitsu, der hilflos versuchte durch das Fenster in die Hütte zu gelangen. Schnell verstaute er das Amulett unter seinem Hemd. Auch, wenn er Kitsu vertraute, so konnte er ihm doch nicht alles erzählen. "Hilf mir mal!" Kitsu verzog das Gesicht woraufhin Oka grinsen musste. Dennoch war Oka mit zwei großen Schritten bei seinem Freund und zerrte ihn durch das Fenster. Mit einem lauten Bums setzte es Oka auf sein Hinterteil und Kitsu machte eine elegante Bauchlandung. Schnell stand Kitsu wieder auf und begann seine Kleider abzuklopfen, denn, obwohl er privat hier war, konnte er das, was er in 19 Jahren gelernt hatte, nicht von einer Minute auf die andere vergessen. Auch Oka richtete sich wieder auf, verzog sein Gesicht und rieb sich an seinem Hinterteil. "Was hast du denn da alles mitgeschleppt? Kein Wunder dass du stecken geblieben bist!" Verwundert sah Oka auf den dicken Wollmantel, den Kitsu gerade vom Boden aufhob. Kitsu folgte seinem Blick und grinste. Dann nahm er den schwarzen Wollmantel mit Kapuze und warf in Oka den Kopf. Der jedoch reagierte schnell und fing das dicke Knäuel rechtzeitig ab. "Zieh ihn an, du wirst ihn brauchen. Einerseits wird dich der dicke Stoff vor der Kälte schützen und andererseits die Kapuze vor unangenehmen Blicken." Vielsagend zwinkerte Kitsu Oka zu. "Ich hab noch ein paar Dinge mit dir zu besprechen bevor es losgehen kann, also setzt dich und hör gut zu!" Beide setzen sich gegenüber auf den Boden und gespannt wartete Oka darauf, dass Kitsu mit seinem Vortrag beginnen würde. Der zog aber zuerst eine Tasche zu sich. Sie war aus einem dunkelbraunen Rauleder gefertigt und hatte einen Gurt dessen Länge man verstellen konnte. Kitsu öffnete sie und nahm als erstes ein großes Pergament heraus, das in Leder eingewickelt war und mit ein paar einfachen Nadelstichen zusammengehalten wurden. Wider Okas Erwartung machte Kitsu das kleine Paket nicht auf, sondern hielt es verschnürt vor dessen Nase. "DAS ist der Grund für deine Reise. Es ist der Friedensvertrag für die Magierin, der von mir bereits unterzeichnet worden ist. Deine Aufgabe wird es sein, dieses Packet, so wie es ist, zu ihr zu bringen." Kitsu legte das Packet zur Seite und nahm erneut die Tasche zu sich. Nun zog er erneut ein Pergament hervor, etwas kleiner als das vorherige, das er diesmal allerdings aufrollte. "Dies hier ist eine Karte. Sie wird dir hoffe ich nützlich sein, da du ja mit Erdkunde vertraut bist. Auf ihm sind die vier Ländereien, Kasai, Taki, Chirigaku und Toppu eingezeichnet, also die Orte, die du aufsuchen musst, um dort je einen Sensèi zu finden." "Woran werde ich sie eigentlich erkennen?" Das war eine der Fragen, die Oka schon die ganze Woche beschäftigten. Sich dort draußen zu orientieren schön und gut, aber ganze Landstriche zu durchqueren und dort eine Person finden zu müssen, von der man nicht wusste, wie sie aussah, das war eine andere Sache. "Tja, es tut mir leid das sagen zu müssen, aber es gibt kein besonderes Symbol, das sie tragen. Sie sehen aus wie normale Menschen und offenbaren sich nur wenigen." Okas Mut verschwand mit einem Mal. >Na toll. Was soll ich jetzt machen? Ich finde die doch nie im Leben!< Kitsu bemerkte wie sein Freund betrübt wurde und beruhigte ihn. "Keine Sorge! Es gibt da einen Weg sie zu finden. Sie werden sich nämlich an den Orten aufhalten, an denen die Energie der Elementargeister gebündelt ist." "Aha. Und was heißt das genau?" "Nun, pass auf. In Taki ist ja alles eingefroren, oder steht unter Wasser, je nachdem wie es den Elementargeistern beliebt. Das heißt dort herrscht das Element Wasser." "Ja und weiter?" "Ach komm! Wenn ein Land vom Element Wasser beherrscht wird, wirst du den Sensèi sicher nicht in einem Herdfeuer finden!" Oka grinste. "Stimmt, da hast du recht. Also muss ich einfach nach einem Ort suchen, wo viel Wasser, beziehungsweise Eis ist." "Genau, schlaues Kerlchen!" Der sarkastische Unterton in Kitsus Stimme war nicht zu überhören. Oka verzog das Gesicht zu einer Grimasse, sagte aber nichts, sondern wartete darauf, dass sein Freund weitere Anweisungen geben würde. "Nun, da deine Reise lang sein wird, schlage ich vor, noch etwas zu essen. Ich habe dir etwas mitgenommen, das du gleich essen kannst und der Rest wird Proviant für deine Reise sein." "Aber wenn der Proviant aufgebraucht ist, was soll ich dann machen?" "Dummerchen! Jagen gehen natürlich was sonst?" Schon wieder schwand Okas Mut, aber nun ja... Immerhin wusste er ein Feuer zu machen und ein Tier zu erlegen würde er schon irgendwie hinbekommen. Ein Rascheln riss Oka aus seinen Gedanken und als er sich umsah, bemerkte er, dass Kitsu dabei war zwei handgroße Laibe Brot und etwas Käse auszupacken. Schweigend aßen sie alles auf. Es war schon stockdunkel als Kitsu und Oka endlich am Rande der Stadt angekommen waren. Zu Fuß hatte sich der Weg ziemlich gezogen, doch Kitsu erklärte Oka, sie dürften nicht reiten um nicht unnötig Aufmerksamkeit zu erregen. Hier draußen war fast kein Licht mehr. Nur in einiger Entfernung nahm Oka einen Lichtschimmer wahr, der wohl von einem Haus, das am Stadtrand stand, kommen musste. Um die Stadt herum war eine zwei oder vielleicht drei Meter hohe Steinmauer errichtet worden, um vor ungebetenen Gästen zu schützen. Zwischen Oka und dieser Mauer lag ein offenes Grasfeld, durch das sich ein langer, dünner Weg, der von Pferde- und Fußspuren zertreten war, schlängelte. Hinter Oka begann der Wald der zuerst noch ziemlich licht war und leicht beritten werden konnte. Doch nach und nach schien er sich zu verdichten. Oka hoffte, dass er den Weg ohne größere Mühe reiten konnte. Seine Aufgabe war auch so schon schwer genug. Da knackte hinter ihm ein kleiner Zweig. Als Oka sich umdrehte, erkannte er endlich Kitsu, der mit dem versprochenem Pferd vor ihm stand und grinste. Oka staunte nicht schlecht. So weit er in der Dunkelheit erkennen konnte war sein Pferd schwarz und hatte einen Mond auf der Stirn. "Na, da staunst du! Die Stute heißt Tanrei. Sie ist gutmütig und zutraulich, sodass sie dich nicht abwerfen wird, aber trotzdem ist sie ein schnelles Pferd." Oka war begeistert. Zwar konnte er die genaue Fellfärbung Tanreis nicht erkennen aber das, was er sah, genügte um ihn zu faszinieren. "Und ich soll wirklich auf ihr reiten? Ist sie nicht zu kostbar für so ein Unterfangen?" "Hey! Immerhin reist du in MEINEM Auftrag und du bist dabei die Nicht-Magische-Welt zu retten ja?" Oka nickte. Ihm war klar, dass sein Freund versuchte die Abschiedsstimmung, die in der Luft lag zu überspielen. Oka hob seine Tasche auf und hängte sie sich um. Der Mantel von Kitsu war schön warm, aber er hatte nun Mühe damit, auf Tanreis Rücken zu kommen. Nach ein paar Versuchen schaffte er es dann aber doch. Zum Glück hatte er schon zuvor einmal auf einem Pferd gesessen und es geritten, wenn auch nur kurz, aber es reichte um ihm ein Gefühl von Sicherheit zu geben. "Ich habe noch was für dich. Hier nimm!" Mit diesen Worten reichte Kitsu Oka einen Dolch. Fasziniert betrachtete Oka das Schmuckstück und nahm es aus der ledernen Scheide. Es war ein einfacher Dolch ganz aus Silber und ohne jegliche Verzierung und doch strahlte er etwas besonderes aus. Oka steckte ihn wieder in die Scheide und befestigte ihn am Gurt seiner Tasche, um ihn immer griffbereit zu haben. Als er aufblickte, sah er, dass Kitsu Tränen in den Augen hatte. Noch nie hatte er seinen Freund weinen sehen und es gab Oka einen kleinen Stich, Kitsu so zu sehen. "Tut mir leid. Aber ich werde dich vermissen. Der kleiner Wildfang, der mehr ärger als sonst was stiftet, wird mir abgehen, ob du es glaubst oder nicht." Oka war gerührt und nun stiegen auch ihm Tränen in die Augen. "Ich komme wieder, du wirst sehen. Und dann werde ich ein gefeierter Held sein und dein Vater wird mich akzeptieren müssen!" Oka beugte sich etwas vom Pferd herab und schloss Kitsu in die Arme. Ein paar Minuten verharrten sie so, bis Kitsu sich schließlich löste. "Du solltest besser losreiten, denn wenn die Sonne aufgeht, musst du so weit wie möglich fort von hier sein." Stumm nickte Oka und wendete Tanrei. Er ritt ein paar Schritte, hielt dann aber an und drehte sich noch einmal zu Kitsu um. "Leb Wohl Kitsu-san!" Beide wussten, was dies bedeutete. Es war das erste Mal, dass Oka ihn nicht bei der angebrachten Anrede '-sama' nannte sondern auf '-san' wechselte. In diesem Moment waren sie sich so nahe wie nie zuvor. "Leb auch du Wohl, mein lieber Oka-chan! Und sieh zu, dass du heil wieder kommst!" Oka lächelte seinem Freund aufmunternd zu. Dann drehte er sich wieder um und gab Tanrei das Zeichen zum losreiten. Kitsu stand noch lange da und sah seinem Freund nach. Die Tränen in seinen Augen wollten nicht verebben, aber früher oder später musste er zum Schloss zurückkehren. Okas Tränen wurden inzwischen langsam vom Wind, der ihm ins Gesicht blies getrocknet. Er ließ alles zurück, was er je gekannt und geliebt hatte. Ob er Kitsu wohl je wieder sehen würde? Keiner konnte es ihm sagen und so ritt er stumm den Weg entlang, mit Trauer in seinem Herzen, aber auch mit Zuversicht auf das, was noch vor ihm lag. ~Fortsetzung folgt~ Tja, das war's... leider, ich weiß, geht mit der Handlung noch immer nix weiter... aber keine Sorge... das kommt noch versprochen! ^^ Würde mich über Kommentare freuen...*liebschau* LG Ryon ^_- Kapitel 3: Acquaintances ------------------------ Lange war Oka nun schon unterwegs. Er war durchgeritten, bis er schließlich vor Müdigkeit vom Pferd zu fallen drohte und sich endlich eine Pause gönnte. Wie lange genau er schon unterwegs war wusste er nicht. Unzählige Nächte in denen er geritten war und genauso viele Tage die er verschlafen hatte, waren vor rüber. Es war Nacht und er konnte nicht gut sehen. Doch er wusste, dass auf Tanrei verlass war. Sie würde ihn sicher durch die Dunkelheit geleiten. >Nanu? Was ist das? Auf der gegenüberliegenden Bergkuppe scheint es zu brennen? Feuer? Kann es sein, dass ich Kasai schon näher bin als ich vermute?< Schnell gab er Tanrei ein Zeichen und diese preschte auf die brennende Bergkuppe zu. Ein viel zu warmer Gegenwind schlug Oka ins Gesicht. Als er näher kam, erkannte er, dass ein Dorf in Flammen stand. Menschen rannten wild durcheinander und versuchten zu retten, was zu retten war. Automatisch verlangsamte Tanrei ihr Tempo und schließlich stieg Oka ab, um Tanrei am Zügel zu führen. "He du!" Oka fuhr blitzschnell herum. Hinter ihm stand ein Mann, den er um die 50 schätzte. "Schau das du fort kommst, Kleiner. Dies ist kein sicherer Ort mehr!" "Bin ich hier in Kasai?" Ein verwirrter Gesichtsausdruck zeichnete sich auf dem Gesicht des Mannes ab. "Du bist anscheinend nicht von hier. Nein, du bist nicht in Kasai, denn Kasai ist die einzige Stadt, die diese Feuerdämonen bislang verschont haben. Aber wer weiß, wie lange noch... Reite einfach weiter in diese Richtung!" Der Mann streckte die Hand aus, um Oka zu zeigen, welche Richtung er meinte. "Danke." "Nichts zu danken. Aber nun sieh zu, dass du auf dein Pferd kommst und diesen verfluchten Ort so schnell wie möglich verlässt, Junge!" Oka nickte dem Mann zu, stieg auf Tanreis Rücken und trabte in angegebene Richtung fort. Immer deutlicher konnte Oka die Hitze spüren und er war froh, das Dorf bald verlassen zu können. Keine Menschen waren mehr auf den Straßen, alle hatten das Dorf verlassen, bis auf... >Was ist das?< Vor Oka zeichnete sich die Gestalt eines kleinen Mädchens ab. Es hatte dunkelblonde, hüftlange Haare, die bald vom Feuer versengt werden würden. Oka beschloss, das weinende, verloren wirkende Mädchen anzusprechen. "Wo sind deine Eltern, Kleine? Du musst weg hier!" Er bekam keine Antwort. Nur das stetige prasseln des Feuers und entfernte, aufgeregte Rufe von den Dorfbewohnern waren zu hören. Das Feuer begann langsam immer mehr die Oberhand zu gewinnen, also beugte er sich zu ihr und hob sie zu sich auf Tanreis Rücken. Das Mädchen schien verwundert über diese Aktion, doch Oka kümmerte sich nicht darum, sondern gab Tanrei die Sporen und galoppierte aus dem Dorf hinaus. Als er fand, weit genug entfernt zu sein, verlangsamte er das Tempo und blickte auf das Mädchen, welches vor ihm im Sattel saß, herab. Es war tatsächlich eingeschlafen. Oka beschloss noch etwas weiterzureiten und sich ein passendes Lager für die restliche Nacht zu suchen. Oka öffnete die Augen, schloss sie aber im selben Moment wieder. Die Sonne stand hoch am Himmel, und es war lang her, dass er sie gesehen hatte. Er startete einen zweiten Versuch und als er die Augen dann erneut aufschlug, blickte er in zwei sturmgraue Augen. Erschrocken fuhr Oka hoch, und konnte einen Aufschrei gerade noch unterdrücken. Langsam wurde ihm wieder Bewusst, was gestern Nacht geschehen war. Er lächelte das Mädchen an und sie strahlte zurück. "Danke!" War das erste Wort, das er aus ihrer Kehle vernahm. Ihr Tonfall war seltsam. Er klang viel zu erwachsen für so ein kleines Mädchen. Oka beschloß, die Fragen vom Vortag zu wiederholen. "Sag, wie heißt du, Kleine?" "Sag nicht Kleine zu mir! Mein Name ist Bifu!" Leicht beleidigt zog Bifu einen Schmollmund. "Entschuldige." Oka musste grinsen. Auch er mochte es nicht sonderlich gerne, wenn man "Kleiner" zu ihm sagte. "Wo sind denn deine Eltern?" Bifu schluckte. Mit so einer Frage hatte sie nicht gerechnet. Es war zwar klar, dass sie irgendwann kommen musste, aber sie hatte gehofft, es noch etwas hinauszögern zu können. Sie senkte den Kopf und nuschelte: "Ich habe keine Eltern. Sie sind vor Jahren bei einem ähnlichen Feuer umgekommen. Ich lebe bei den Dorfbewohnern, einmal hier und einmal dort." Oka staunte. Es war ihm etwas unangenehm, das Mädchen darauf angesprochen zu haben, aber dann lächelte er Bifu aufmunternd zu. "Nimm es nicht so schwer, Bifu. Ich kenne meine Eltern auch nicht und habe bei meinem Großvater gelebt. Auch er ist gestorben." Plötzlich erschrak Bifu. "Schnell, wir müssen Iyo finden!" "Wer ist Iyo?" "Er hat im letzten Jahr immer auf mich aufgepasst. Das Feuer gestern hat uns getrennt! Wir müssen ihn finden!" Oka nickte. "Gut. Ich sattle schnell Tanrei und dann reiten wir zurück zum Dorf." Oka sprang auf und sattelte Tanrei. Er saß auf und zog Bifu vor sich in den Sattel. Nach ein paar Minuten waren sie im Dorf angelangt, das nur noch aus ein paar verkohlten Holzbalken, die ehemals Häuser waren, bestand. Die Asche am Boden war noch warm. "Da! Da vorne ist Taiko!" "Wer ist Taiko?" Noch bevor Oka die Frage ganz ausgesprochen hatte, folgte er Bifus Blick und sah einen weiß-gescheckten Hengst auf sich zureiten. Nach einigen Metern wechselte Taiko die Richtung und Tanrei folgte ihm. "Taiko ist nervös." Oka nickte. Bifu hatte recht. Dann sah Oka den Grund für Taikos Nervosität, denn er führte sie zu einem Jungen. Oka schätze ihn nicht viel älter ein, als er selbst war. Er hatte silbernes, langes Haar, das allerdings fast komplett verkohlt war. Schnell sprang Oka aus dem Sattel und ließ sich neben dem jungen Mann nieder. "Iyooooooooooo!" Bifu hatte zu weinen begonnen, und es war das erste mal, dass Oka tatsächlich glaubte ein Kind vor sich zu haben. Oka fühlte den Puls und atmete erleichtert aus. "Beruhige dich. Iyo lebt!" Bifu hörte auf zu weinen, schniefte nur noch leicht.. Soweit Oka feststellen konnte, sah Iyo schlimmer aus, als es war. Seine Haare waren bis zu den Schultern hinauf versengt und er hatte Brandwunden am ganzen Körper. Oka wieß Bifu an, ihm zu helfen, Iyo aufs Pferd zu heben. Sie mussten sich nicht sonderlich bemühen, denn Iyo war zwar um einen halben Kopf größer als Oka, aber dafür sehr schlank, um nicht zu sagen schlaksig. Nach ein paar Minuten saß Iyo auch schon auf Taikos Rücken, und Oka half Bifu auf Tanreis. "Ich werde die beiden Pferde am Zügel führen. Du musst sofort schreien wenn etwas ist ja?" So verließen die Beiden zum zweiten Mal dieses Dorf, jetzt allerdings in Begleitung. Nach einem anstrengenden, langen Fußmarsch fand Oka endlich das, was er gesucht hatte. Einen kleinen Wald, in dem sie ihr Lager aufschlagen konnten, denn der Verletzte, Iyo, musste versorgt werden und Okas Magen knurrte schon. Er drehte sich zu Bifu und sagte ihr, dass sie bald rasten würden. Trotzdem, dass sie gerade erst aufgestanden waren, nickte Bifu müde, denn sie hatte eine kurze und anstrengende Nacht hinter sich. >Die Pause muss wirklich sein. Bifu sieht sehr erschöpft aus.< Er führte die Pferde in den Wald hinein und nach einer Gehzeit von etwa einer viertel Stunde, waren sie an einem Fluss angekommen. >Der Weg hat zwar etwas länger gedauert, aber der Wald und das Wasser hier sind wichtig. Wir sind jetzt so tief im Wald, dass man ein Lagerfeuer außerhalb des Waldes nicht mehr erkennen kann.< Er blieb stehen und half Bifu vom Pferd. "Hilf mir schnell, Iyo vom Pferd zu schaffen und seine Wunden zu versorgen. Und dann leg dich am besten schlafen!" "Ist gut." Sie legten Iyo auf ein Lager aus Decken und dann fing Oka mit Bifus Hilfe an, den Verletzten zu verarzten, so gut es ging. >Zumindest müssen wir seine Wunden reinigen.< "Was sollen wir mit Iyos Haaren machen? Fragend blickte Bifu zu Oka auf. "Hm... gute Frage... die angesengten Haare müssen auf alle Fälle weg.", meinte er. Kurzerhand und bevor Bifu noch etwas erwidern konnte, zog Oka seinen Dolch und stutzte Iyos Haare auf Schulterlänge. Die Teils verbrannten und Teils noch silbernen Haare glitten langsam zu Boden. Bifu kreischte: "Nein! Seine schönen Haare!" "Sie waren verbrannt Bifu. Was hätte ich den sonst tun sollen?" "Ja... aber... Iyo waren seine Haare heilig!" Oka zuckte mit den Schultern. "Geschehen ist geschehen. Hilf mir bitte ihm Verbände anzulegen, ja?" Bifu schaute noch etwas skeptisch, doch dann ging sie eifrig ans Werk und mobilisierte noch einmal ihre letzte Kraft um Oka zu helfen. Als sie fertig waren und Iyo endlich gut zugedeckt, friedlich schlief, sank Bifu erschöpft zu Boden. Schnell und geschickt bereitete Oka ein zweites Lager, hob die überraschte Bifu vom Boden auf und legte sie darauf. "Vorsicht. Sonst verliebe ich mich noch in dich." Bifu gluckste. Oka staunte über Bifus Worte, doch dann lächelte er milde. Antwort gab er ihr keine, denn was sollte er schon darauf sagen? Er war 15 und sie höchstens acht! Bifu wusste, dass er ihr nicht antworten würde, also schloss sie die Augen, um endlich zu schlafen. Oka stand auf und sammelte schnell ein paar Zweige, welche rund um ihr Lager verstreut lagen, auf. Dann machte er ein kleines Feuer und verschwand erneut im Wald. Diesmal um zu jagen, denn er hatte seinen Proviant schon aufgebraucht, und wenn Bifu und Iyo aufwachen würden, würden sie Hunger haben. Er legte die gefangene Beute zum Feuer und begann nun die Pferde zu versorgen. Er band sie an einen Baum und sattelte sie ab. Iyos Habseligkeiten, die alle auf Taikos Rücken verstaut waren, legte er neben den etwa 17-jährigen Jungen. Erschöpft legte er sich dann selbst hin und glitt in einen tiefen, erholsamen Schlaf. ~Fortsetzung folgt~ Tja das war's auch schon... Hoffe diesmal sind nicht so viele Beistrichfehler dabei! Würde mich wieder über Feedback freuen ^-^ Lg Ryon ^_- Kapitel 4: Cought ----------------- Oka wurde durch den Duft von gebratenem Fleisch geweckt. Alles um ihn herum war stockdunkel, nur das Feuer gab einen hellen Schein von sich. Er setzte sich auf und entdeckte, dass Iyos Lager leer war. Bifu schlief noch immer friedlich. Oka stand auf, um den Verletzten zu suchen. In der Ferne konnte er der Melodie einer Okarina hören. Er folgte den Klängen und als sie schließlich immer lauter wurden, erkannte er Iyo, der auf einem Baumstamm saß und die Okarina spielte. Um ihn herum schwirrten Glühwürmchen. Oka hielt den Atem an, denn der Anblick war einfach wunderschön und er hatte Angst, ihn auch nur durch das kleinste Geräusch stören zu können. Minutenlang, wie es Oka schien, lauschte er der verzauberten Melodie. Dann brach sie mit einem Mal ab, die Glühwürmchen verschwanden und der Zauber war vorüber. Iyo blickte auf und seine pechschwarzen Augen trafen Okas. "E ... Entschuldige, dass ich dich gestört habe." Im Gegensatz zu den zarten Tönen der Okarina, erschien Okas Stimme brutal. Langsam trat Oka näher an Iyo heran. Da Iyo nicht die geringste Anstalt machte etwas zu sagen, fuhr Oka fort: "Warum bist du schon aufgestanden? Du bist verwundet und solltest dich lieber noch etwas schlafen legen..." Noch immer Schweigen. Dann erklang die sanfte Stimme Iyos: "Warum hast du meine Haare abgeschnitten, ohne mich vorher zu fragen?" Seine Stimme klang nicht etwa zornig, aber Oka fühlte sich mit einem mal schuldig. "Es... es tut mir leid... aber... sie waren versengt und... da... da dachte ich..." "Schon gut. Ich weiß, dass du es nicht besser wusstest. Aber in Zukunft solltest du dir angewöhnen zu fragen, bevor du etwas derartiges machst." Mit einem eleganten Satz sprang Iyo vom Baumstamm. Oka wunderte sich ein wenig, warum ihm seine Wunden dabei nicht schmerzten, aber er verdrängte den Gedanken einfach. "Hast du schon etwas gegessen? Ich habe gesehen, dass du auf der Jagt warst und habe das Fleisch gebraten. Komm!" Oka nickte und folgte Iyo durch den Wald. >Wie leichtfüßig er geht. Er achtet überhaupt nicht auf den Boden und doch weicht er jeder Wurzel gekonnt aus.< Am Lager angekommen war Bifu inzwischen von ihrem Schlaf aufgewacht und aß schon das fertig gebratene Fleisch. Als Bifu die Zwei kommen sah, lächelte sie und schmatzte ein vergnügtes: "Hallo!" Oka und Iyo setzten sich zu ihr, und Oka begann ebenfalls etwas zu essen. Nach dem Essen lehnte sich Oka gemütlich an einen Baustamm. >So könnte das Leben immer sein. Aber ich darf nicht vergessen warum ich hier bin.< "Tja, soweit alles schön und gut. Euer Dorf ist aber verbrannt. Was wollt ihr Beide jetzt machen?" "Zuerst erzähle uns doch mal, warum du hier bist. Ich habe dich im Dorf noch nie gesehen und Reisende sind in solch unruhigen Zeiten sehr selten und meistens mit einem wichtigen Auftrag unterwegs." Iyo blickte Oka an. Sein Blick war ruhig, genauso wie seine Haltung an sich, aber trotzdem wusste Oka, dass er um eine Antwort nicht umhin kam. Iyo war zwar der stille Typ, aber vielleicht war es gerade diese Tatsache, die ihn umso autoritärer wirken ließ. "Nun... ich bin wirklich nicht aus dem Dorf. Und es stimmt, dass ich einen Auftrag habe. Ich bin auf dem Weg nach Kasai. Dort will ich einen Sensèi finden, der mir helfen soll, nach Furúikokóro zu kommen. Dort will ich dann ..." Iyo hob die Hand, um Okas Rede zu stoppen. "Du bist unvorsichtig zwei wildfremden Menschen so einfach zu vertrauen." Iyos Miene war ernst. Bifu schaute mit großen Augen zwischen den Beiden hin und her, dann senkte sie den Kopf, um ihren Entschluss noch einmal kurz zu überdenken. Dann sagte sie entschlossen in die schweigende Runde: "Wir werden dich auf deinem Weg begleiten Oka!" Abrupt wendete Iyo seinen Kopf in Bifus Richtung: "Bifu, kann ich mal unter vier Augen mit dir sprechen?" Es war zwar eine Frage, doch sie duldete keinen Wiederspruch. "Wenn es denn sein muss." Seufzend erhob sich Bifu und entfernte sich mit Iyo vom Lager. Oka blieb sitzen und schaute etwas verdutzt drein. "Bifu. Du hast sein Ziel gehört. Wir DÜRFEN ihn nicht begleiten!" "Ja, aber..." "Nichts aber. Ich bin herbestellt worden, um auf dich aufzupassen. Du darfst nicht vergessen, wer du bist und vor allem, warum du hier bist." Bifu stellte sich gerade hin und sprach mit einer noch erwachseneren Stimme als sonst: "Das mag sein, Taihéiyo. Doch vergiss nicht, dass du eben nur mein Aufpasser bist. Auch wenn ich die Gestalt eines Kindes habe, solltest auch DU nicht vergessen wer ich bin und, dass noch immer ICH hier das Sagen habe. Mein Entschluss steht fest. Wir werden Oka begleiten." "Wie Ihr wünscht." Iyo verneigte sich höflich und mit einem bitteren Gesichtsausdruck machte er sich auf den Weg zurück zum Lager. Bifu, die wieder ihr kindliches Grinsen aufgesetzt hatte, folgte ihm. "Also gut, wir werden dich begleiten." Erschrocken fuhr Oka herum. Er hatte Iyo und Bifu nicht kommen gehört. Oka lächelte: "Gut. Alleine war die Reise doch sehr trostlos. Dann heißt unser nächstes Ziel also Kasai! Wann brechen wir auf?" Die neuen Gefährten einigten sich darauf, dass sie den morgigen Tag noch abwarten wollten und gleich nach Sonnenuntergang sollte die Reise fortgesetzt werden. Sie waren nun schon eine Weile unterwegs. Bifu saß vor Oka, in dessen Sattel, Iyo ritt auf einem eigenen Pferd hinter ihnen nach. Bifu hatte darauf bestanden mit Oka und nicht mit Iyo zu reisen, was in Iyos Augen kurze Sorge aufblitzen ließ, die aber im nächsten Moment schon wieder verschwunden war. In gemächlichem Tempo ritten die drei über eine Weide. Plötzlich hörten sie hinter sich heftiges Pferdegalopp von einer handvoll Reitern. Einer schrie ihnen zu: "Halt! Im Namen des Königs! Bleibt stehen!" Doch es war nicht nötig, stehen zu bleiben, denn die Reiter hatten sie auch schon eingeholt. Oka stockte der Atem, als er einen der Männer wieder erkannte. Es war ein Soldat aus Rakuen, dem er öfter beim Training zugesehen hatte ... Nervös ging Kitsu in seinem Zimmer auf und ab. Seine Schuhe hinterließen langsam spuren auf dem dicken, roten Perserteppich, doch Kitsu dachte nicht daran sie auszuziehen. Im Kamin brannte ein warmes Feuer, das eines der Zimmermädchen entfacht hatte, als der Abend hereingebrochen war. Vor dem Kamin befand sich ein Tisch mit einer Bank und zwei Stühlen, die ebenfalls in rot gehalten und sicher teuer gewesen waren. Aber was machte das schon? Sein Vater war der König und er konnte sich so viele von ihnen leisten wie er nur wollte. Auf der gegenüberliegenden Seite des Kamins befand sich eine Tür, die in das eigentliche Schlafzimmer Kitsus führte und daran schloss wiederum ein eigener Waschraum für ihn an. Kitsu ging unaufhaltsam seinen Weg und biss sich verbittert auf seine Unterlippe. Sein Vater hatte ihn entdeckt. Besser gesagt, es war ihm nur verdächtig erschienen, dass Kitsu nicht mehr versuchte aus dem Schloss zu schleichen, um sich mit "diesem verdammten Bengel Okami", wie sein Vater, Inu, ihn oft zu nennen pflegten, zu treffen. Außerdem hatte man Inu davon unterrichtet, dass sein bestes Pferd im Stalle fehlte. Da hatte er seinen Sohn zur Rede gestellt. Da Kitsu sich aber nichts anmerken ließ, hatte sein Vater alle möglichen Theorien aufgestellt, doch Kitsu hatte immer nur den Kopf geschüttelt, manchmal empört und manchmal belustigt darüber, auf was für Ideen sein Herr Vater so kam. Bis sein Vater dann in letzter Verzweiflung gesagt hatte: "Vielleicht hast du ihn ja zu dieser verteufelten Magierin geschickt." Im ersten Moment hatte Inu über seine eigenen Worte gelächelt; so dumm konnte sein Sohn doch nicht sein. Doch dann hatte er in Kitsus Gesicht gesehen und dieser hatte sich die Überraschung darüber, dass sein Vater alleine auf die IDEE gekommen war, nicht verbergen können. Mit einem Schlag war Inus Grinsen einer entsetzten Miene gewichen. "Das ... das darf nicht war sein. Sag, dass das nicht wahr ist!" Doch Kitsu hatte betreten geschwiegen. Er konnte seinen Vater noch nie anlügen. Dann brach plötzlich irgendetwas in Inu; Kitsu konnte es förmlich sehen. Sein Gesichtsausdruck wurde kalt. Die nächsten Worte kamen leise, aber doch so bedrohlich, dass sie Kitsu einen eisigen Schauer über den Rücken jagten: "Du hast mich enttäuscht. Glaub ja nicht, dass ich dir so etwas durchgehen lasse. Ich werde Männer losschicken um Okamis 'Mission'," er spie das Wort fast aus seinem Mund, "zu verhindern. Notfalls sollen sie ihn töten. Ich habe dir schon oft gesagt, dass ich dieses verdammte Volk und alles was damit zu tun hat hasse. Glaub mir, die Strafe für deinen Verrat wird hart sein. Warte nur ab, Kitsune, wir haben unser letztes Wort noch nicht gesprochen." Dann hatte sein Vater die Stimme erhoben, seine Drohung in die Tat umgesetzt und Kitsu in sein Zimmer einsperren lassen. Vor seiner Tür standen rund um die Uhr Wachen postiert. Seine Mahlzeiten bekam er auf sein Zimmer gebracht. So ging das nun schon seit Tagen, vielleicht auch schon Wochen, Kitsu wusste es nicht so genau. >Was soll ich nur tun?< Er sorgte sich in diesem Moment um seinen kleinen Freund. >Ich hätte ihn nicht gehen lassen sollen. Warum habe ich seinem Wunsch nachgegeben? Jetzt wird er wegen mir sterben. Klar, meinem Vater kommt das gerade Recht. Er schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Einerseits kann er verhindern, dass Frieden geschlossen wird und andererseits hat er endlich einen Grund Oka zu töten. Warum hasst mein Vater ihn so? Und warum will er nicht eine friedliche Lösung? Warum will er alle magischen Geschöpfe dieser Welt vernichten? Irgendwoher muss sein Hass doch kommen! Wie kann ich nur verhindern, dass Oka stirbt? Ich bin schuld an seinem Tod! Oh... bitte gütiger Gott, vergib mir, dass ich so dumm war. Ich hätte vorausschauender sein müssen. Hätte ich doch nur gelogen und meinem Vater erklärt, dass auch diese Vermutung seinerseits nicht stimmte. Warum bin ich so schwach? Oh, lieber, lieber Oka... Bitte vergib mir! Ich bete dafür, dass du den Händen meines Vaters entkommen mögest! Leider kann ich nichts mehr für dich tun...< Weinend brach Kitsu am Boden zusammen. Er schluchzte erbärmlich und wusste nicht mehr weiter. In diesen Tagen hatte man ihm alles genommen, was auf dieser Welt für ihn zählte. Und das Schlimmste daran war: Er allein war dafür verantwortlich! "Der König, Inu Shihaisha-sama schickt uns. Wir müssen dich mitnehmen!" Der Soldat zeigte mit einem kurz angebundenen Kopfnicken zu Oka. "Was? Aber warum denn das?" Oka war nahe daran die Worte zu schreien. "Ein Befehl des Königs von Rakuen und der gesamten Nicht-Magischen-Welt. Alle jungen Männer mit roten, langen Haaren sollen zu ihm gebracht werden." Okas Augen weiteten sich. Wusste der König etwa von seinem Auftrag? Aber woher? >Wahrscheinlich hat es Kitsu ihm verraten, aber warum, das würde er nie freiwillig tun. Egal jetzt. Wie komme ich hier wieder heil raus?< Als der Soldat erkannte, dass der Junge ihm vielleicht Widerstand leisten könnte, fügte er hinzu: "Tot oder lebendig!" Um Oka drehte sich alles. Verdammt. Warum waren sie diesem Pfad geritten und nicht im Wald geblieben? Was sollte er jetzt tun? Er konnte seinen Auftrag doch nicht so einfach abbrechen! Iyo erkannte den Ernst der Lage, und wollte schon vortreten und seine Hand ausstrecken. Da hielt Bifu ihn zurück und zischelte, so dass nur er es verstehen konnte: "Nicht. Vergiss nicht, dass deine Haare abgeschnitten wurden!" Ja. Das hatte er vergessen. Verdammt! Dem Soldaten dauerte das zu lange. Er packte Oka und zerrte ihn auf seinen Sattel hinüber. Oka wehrte sich, doch es nützte ihm nichts. Verzweiflung stieg in ihm auf und er hatte nur noch einen Gedanken: >Ich muss ihnen entwischen!< Da kam das Amulett unter seinem Hemd zum Vorschein und der Amethyst, der Rubin und der Jaspis begannen zu leuchten. Keiner der Beteiligten schien es zu bemerken, doch Iyo sah es und reagierte sofort. ~Fortsetzung folgt~ Kapitel 5: Part 5 ----------------- Part 5 Ein hämisches Grinsen zeichnete sich auf Iyos Gesicht ab. Plötzlich scheuten die Pferde der Soldaten und sie brauchten alle Kraft, um im Sattel zu bleiben. Schnell ritt Iyo näher an Oka heran und zog ihn auf Tanreis Rücken. Oka brauchte einen Moment um zu begreifen was gerade passierte. Er registrierte, dass er wider hinter Bifu im Sattel saß. Er blickte kurz fragend in Iyos Richtung, doch dieser sagte nur gelassen: "Wir sollten uns beeilen und von hier weg kommen!" Oka nickte und preschte mit Tanrei los. Iyo zögerte noch einen Moment und genau in diesem gelang es den Soldaten wieder, die Oberhand zu gewinnen. Allerdings weigerten sich die Pferde Oka nachzureiten sondern stürmten in die entgegengesetzte Richtung davon. Iyo lächelte ihnen kurz hinterher, doch dann wurde er wieder ernst und folgte Oka. Wie lange Oka ritt, wusste er nicht mehr, aber er hielt erst an, als sie eine schutzbietende Baumgruppe erreicht hatten. Oka sprang zuerst aus dem Sattel und half dann Bifu. Iyo hatte sie schon nach wenigen hundert Metern eingeholt und stieg nun ebenfalls aus dem Sattel. Erschöpft setzte sich Oka auf einen Stein und auch Iyo und Bifu ließen sich am Boden nieder. "Wer waren diese Männer? Haben sie nach dir gesucht, Oka?" Bifu schaute Oka fragend an. "Es waren Soldaten aus Rakuen und ja, sie haben nach mir gesucht." Stille. "Na, jetzt erzähl schon, warum sie nach dir gesucht haben! Du lässt dir doch sonst auch nicht alles aus der Nase heraus ziehen!" Bifu war neugierig und deswegen ungeduldig. Über diese Tatsache musste Oka grinsen, denn das war wieder eine ihrer kindlichen, zu ihrem Alter passenden, Seiten. "Was gibt es da zu grinsen? Rück schon raus mit der Sprache." Oka seufzte. "Ich habe euch ja erzählt, dass ich einen Auftrag habe. Diesen habe ich vom Prinzen Rakuens, Kitsune Shihaisha erhalten. Aber sein Vater will verhindern, dass ich diesen Auftrag ausführe. Ich weiß zwar nicht wie er dahinter gekommen ist, aber ich weiß, dass er alles daran setzen wird, mich zu stoppen." "Dann müssen wir eine andere Route einschlagen, eine, die uns vor unerwünschten Blicken schützt." Oka und Bifu schauten Iyo mit großen Augen an. Oka, weil er schon fast vergessen hatte, dass Iyo hier war und Bifu, weil sich Iyo anscheinend an den Gedanken gewöhnt hatte, Oka zu begleiten. "Ich schlage vor, wir ruhen uns jetzt etwas aus. Auf Essbares müssen wir heute verzichten, und auch für ein Feuer ist diese Baumgruppe zu klein. Der Morgen graut schon und wir sollten den Tag über schlafen. Die Pferde müssen wir gut verstecken und auch wir müssen uns in der Nähe von Büschen niederlegen." Oka nickte langsam. Er war etwas verwundert und lächelte innerlich, denn Iyo hatte noch nie soviel geredet wie eben. Die Gruppe machte sich an die Arbeit und legte sich schließlich mit leeren Mägen schlafen. Erst spät war Kitsu eingeschlafen und der Morgen kam für ihn viel zu plötzlich. Mit starken Kopfschmerzen, von den Tränen der letzten Nacht, stand er auf und zog sich an. Das Frühstück war schon im Nebenzimmer, aber Kitsu aß nur ein Brot mit Schinken. Krampfhaft versuchte Kitsu sich zu erinnern. Irgendetwas war ihm kurz vor dem Einschlafen eingefallen. >Aber was?< Plötzlich viel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er ging zur Tür und öffnete sie einen Spalt breit. Mist. Die Wache war keinen Zentimeter von der Stelle gewichen. Vorsichtig und leise schloss er die Tür wieder. >Wie kann ich die Wache ablenken? Es muss doch einen Weg geben ...< Da kam ihm eine Idee. Warum versuchte er nicht aus dem Fenster zu entkommen? Er ging zum Fenster und öffnete es. Ober ihm war das Schlafzimmer, das einst seine Eltern verwendet hatten. Nach dem Tod Kitsus Mutter war sein Vater so betrübt gewesen, dass er in einen anderen Teil des Schlosses umgezogen war. Kitsu musste es nur irgendwie schaffen, von seinem Fenster zum Balkon über ihm zu gelangen. Das Schloss war aus großen grauen Steinen gemauert. Er war zwar nicht besonders sportlich, aber er musste versuchen in den Ritzen zwischen den Steinen Halt zu finden. Kitsu trat vom Fenster zurück und entledigte sich seiner Schuhe und allem anderen, dass ihm beim klettern behindern könnte. Dann steckte er noch schnell einen Bogen Papier und einen Stift ein und schritt zum Fenster. Mit klopfendem Herzen startete er das waghalsige Unternehmen. Fast wäre er abgerutscht und 12 Meter in die Tiefe gestürzt, doch er schaffte es gerade noch sich festzuklammern. Nach einer kurzen Pause, in der er sein Herz zu beruhigen versuchte, kletterte er weiter. Erschöpft kam er schließlich am Balkon an und musste sich erst mal setzen, denn seine Knie waren weich von der ungewohnten Anstrengung. Er sah sich um und hatte Glück. Die Balkontür war zwar geschlossen, doch das Fenster unmittelbar daneben war gekippt. Er stand auf und streckte seine Hand in die schmale Öffnung. Nach einigen Versuchen schaffte er es, den Hebel der Tür in eine waagrechte Position zu stellen. Langsam glitt seine Hand wieder aus dem gekippten Fenster und mit einem nicht sehr kraftraubenden Stoß, öffnete er die Balkontür. Er trat ins Zimmer seiner Mutter. Er wusste, dass dieser Teil des Schlosses nur ein Mal am Tag von einem Dienstmädchen aufgesucht wurde, die den Auftrag hatte, den Raum hier sauber zu halten. Jedes andere Eindringen hier, würde von seinem Vater streng bestraft werden. Bewusst sah Kitsu nicht nach links oder rechts, sondern ging geradewegs auf die Tür zu, denn womöglich würde er sonst zu lange hier bleiben. Seine Mutter war bei seiner Geburt gestorben und mehr als nur einmal hatte Kitsu sich gewünscht, sie kennen gelernt zu haben. Er öffnete die Tür und hatte recht. Auf dem schier endlosen Gang befand sich keine Menschenseele, also machte sich Kitsu auf dem Weg zum westlichen Turm des Schlosses. Wie oft er nach links oder rechts abbog und wie viele, fast identische Korridore er Entlangschritt, wusste Kitsu nicht. Er kannte den Bauplan des Schlosses in und auswendig, und so war es unmöglich, dass er sich verlief. Endlich war er im Turm angekommen. Die hölzerne, mit eisen beschlagene Tür war schwer zu öffnen, aber Kitsus Gewicht reichte zum Glück aus um sie zu öffnen. Er trat in den kleinen Raum. Ein kühler Wind wehte ihm entgegen. Der Turm hatte zwei Fenster, allerdings ohne eine Glasscheibe. Am Boden des Raumes befanden sich Sägespäne und aus dem Boden dazwischen, ragten hölzerne Stangen, die eine T-Form bildeten. Auf ihnen saßen unzählige Tauben. Brieftauben um genau zu sein. Kitsu packte den Bogen Papier und den Stift aus. Er schrieb: Lieber Oka-chan! Ich hoffe du erhältst diesen Brief. Mein Vater ist dir auf den Fersen, was du sicher schon bemerkt hast! Bitte, gib acht, dass er dich nicht erwischt. Vergiss den Auftrag und verstecke dich in einem Dorf, dort, wo er dich nicht finden kann. Ich bitte dich! Dein, dich vermissender, Freund Kitsu Schnell rollte er das Papier zu einer Rolle zusammen und band einen Faden, den er aus seiner Kleidung zog darum, und verknotete ihn. Das übrige Stück vom Band befestigte er an einer der Tauben. Er hatte zwar keine Ahnung, wie Oka diese Nachricht erhalten sollte, da die Taube ja genauso wenig wie er wusste, wo Oka war, aber er vertraute einfach auf sein Glück. Nun hatte er wenigstens nicht mehr das Gefühl, gar nichts für seinen Freund getan zu haben. Er lies die Taube frei und sah zu, wie sie aufstiegt und schließlich aus seinem Blickfeld verschwand. Nach einer Weile schlich sich Kitsu wieder zurück auf sein Zimmer. Mitten in der Nacht stand Bifu auf und schlich sich vom Lager weg. Erst als sie außer Seh- und Hörweite war, blieb sie stehen, drehte sich um, und blickte in Iyos Gesicht. "Ich wusste, dass du mir folgen würdest" Bifu lächelte. "Wo wollt Ihr hin?" "Ich wurde gerufen." "Was? Ihr wollte einfach gehen und mich alleine zurück lassen?" "Es geht nicht anders, Taihéiyo. Du weißt, dass ich einem Ruf umgehend Folge leisten muss." Betreten schwieg Iyo. "Ach, lieber Taihéiyo. Du weißt, dass ich nicht nur einen Beschützer sondern auch einen Freund in dir sehe. Aber ich möchte nicht, dass Oka alleine zurück bleibt. Ich habe entschieden, dass wir ihn begleiten werden und nun, wo ich dem nicht mehr nachkommen kann, musst wenigstens du hier bleiben. Er wird es ohne deine Hilfe nicht schaffen. Außerdem musst du auch sein Geheimnis lösen. Du hast sein Amulett gesehen und auch welche Macht in ihm wohnt. Es hat einfach so mir nichts dir nichts deine alte Macht wieder geweckt." "Ihr habt recht. Dieses Amulett ist mächtig. Eine meiner Fähigkeiten, die welche mir ermöglicht mit Tieren Kontakt aufzunehmen, ist wieder gekommen. Und diese Fähigkeit ist auch nachdem das Licht des Amulettes erloschen ist, nicht wieder verschwunden." "Was? Aber wie ist das möglich? Wie kann der Zauber eines Gegenstandes, der noch dazu in den Händen eines Nicht-Magiers liegt, so lange andauern?" "Tja, es tut mir leid. Aber das übersteigt mein Wissen. Auch ich, der ich sehr belesen bin, kann Euch diese Frage nicht beantworten." Bifu seufzte. "Schade. Aber nichts desto trotz muss ich jetzt aufbrechen. Pass gut auf den kleinen Oka auf." "Eine Frage habe ich noch." "Was gibt es Taihéiyo?" "Verzeiht die Dreistigkeit meiner Frage, aber ... ich hoffe doch, Ihr habt Euch nicht in diesen Jungen verliebt?" Bifu lächelte milde. "Selbst wenn ich mich in ihn verliebt haben sollte, ich weiß, dass es da jemanden gibt, der mindestens genauso viel für ihn empfindet wie ich." Noch immer lächelnd umhüllte Bifu ein grelles, weißes Licht. Als das Licht verschwand, war auch Bifu nicht mehr da. Iyo blieb noch lange stehen, schaute auf den Fleck, an dem bis eben noch Bifu gestanden hatte und dachte nach. Als Oka aufwachte, war das erste was er fühlte, der große Hunger der ihn quälte. Als er sich umsah, bemerkte er, dass Iyo und Bifu nicht mehr an ihren Plätzen waren. Langsam stand er auf und packte seine Sachen. Als er damit fertig war, blickte er sich um. Da erkannte er einen silbernen Schimmer in der Dunkelheit. Er ging darauf zu und sah, dass Iyo auf einem Baumstamm saß. In seinen Händen hielt er die Okarina, welche er nachdenklich anblickte. "Warum spielst du nicht?" Langsam hob Iyo den Kopf und blickte Oka an. "Schon vergessen, dass wir verfolgt werden?" "Ach ja. Stimmt. Für einen Moment habe ich es wirklich vergessen." Oka seufzte. Ein unangenehmes Schweigen entstand zwischen den beiden. Verzweifelt suchte Oka nach etwas, dass das Schweigen brechen könnte. "Wo ist Bifu?" Iyo hatte die ganze Zeit schon überlegt, was er Oka darauf antworten sollte. "Sie ist fort." "Was heißt hier fort? Wo sollte sie denn hingehen? Und warum sind dann beide Pferde noch da? Sie kann doch nicht zu Fuß gehen!" Iyo lächelte. Oka war so hitzköpfig wie immer. "Nun sie musste gehen. Mehr kann ich dir nicht sagen." "Aber warum nicht?" "Weil Bifu wollte, dass ich es dir nicht sage." "Aber es ist viel zu gefährlich für ein kleines Mädchen alleine unterwegs zu sein!" "Keine Sorge. Ihr wird nichts passieren. Vertraue ihr einfach, ja?" Oka war mit diesem Vorschlag nicht ganz einverstanden. Bifu konnte sich doch nicht verteidigen. Was wenn die Soldaten nun auch hinter ihr her waren? Aber letztendlich musst sich Oka geschlagen geben. Er konnte es nicht ändern und er musste weiterhin seinen Auftrag verfolgen. "Gut. Ich werde keine Fragen mehr stellen." "Danke." Iyo wusste, wie seltsam das alles auf Oka wirken musste, aber er konnte es nun mal nicht ändern. Bei allem Respekt, aber Bifu hätte ihm wirklich sagen können, was er Oka sagen sollte. Da fiel Iyo etwas ein. "Hier. Ich habe ein paar Beeren gefunden. Es ist zwar nicht viel, aber immerhin etwas. Wir werden den Waldweg nach Kasai. Wenn wir uns beeilen müssten wir vor Sonnenaufgang dort ankommen." Oka nahm die Beeren aus Iyos Hand und nickte dann. Schnell aß er alle auf. >Iyo hat recht. Sehr ergiebig sind die nicht gerade.< Oka seufzte. Iyo, der nur zu gut wusste, was sich Oka jetzt gerade gedacht hatte grinste. "Wie gesagt. Spätestens Morgen gibt's mehr zwischen die Zähne." Oka schaute Iyo erstaunt an. >Also kann er auch lachen.< Oka grinste zurück. Dann machten sich die Beiden reisefertig und ritten los. Als das Morgengrauen nicht mehr weit war, sah Oka in der Ferne Soldaten. Doch kaum waren sie in Sichtweite, so scheuten ihre Pferde erneut. Oka kam es langsam seltsam vor, doch warum sollte er sich darüber beschweren? Immerhin waren sie dadurch sicherer. Endlich erreichten sie den Wald, gerade recht, als der Morgen graute. Sie ritten noch etwas tiefer hinein und fanden endlich einen Fluss an dem sie Rast machen konnten. Fluss war aber übertrieben, denn das "Flussbeet" war zwar breit, aber es gab nur wenig Wasser. "Kasai ist nicht mehr weit weg richtig?" Iyo bejahte. "Wir müssen hier viel Wasser mitnehmen. Zwar werden wir Kasai nach meinen Schätzungen in zwei Tagen erreichen, aber wie du siehst ist das Wasser hier schon sehr knapp. In Kasai selbst steht vielleicht schon alles in Flammen. Wer weiß ..." "Aber das geht doch nicht! Ich meine wenn Kasai wirklich in Flammen steht, wie soll ich denn dann den Sensèi finden?" "War doch nur eine Vermutung, Kleiner." Oka runzelte die Stirn. "Warum sagst du Kleiner zu mir?" "Vielleicht weil du tatsächlich kleiner und jünger bist als ich?" Oka konnte den hauch von Spott in Iyos Worten nicht überhören. "Ach, wie alt bist du denn? Ich wette so viel älter als ich bist du gar nicht." Iyo brauchte etwas um zu antworten. "Ich bin so um die 17. Dich schätze ich auf 15. Zwar ist das wirklich kein sehr großer Unterschied, aber trotzdem." "Warum so um die 17? Bist du nun 17 oder nicht?" "Wie gesagt das weiß ich nicht. Ich bin als Waise aufgewachsen und daher hat keiner mitgezählt, wie alt ich bin." Oka schluckte. Kleinlaut antwortete er: "Ach so. Ich bin zwar auch Waise, aber ich hatte meinen Großvater." Wiedereinmal schwiegen sich die beiden an. Diesmal war es Iyo, der die Stille brach. "Ich gehe jagen. Bereite du das Lager vor, aber mach bloß kein Feuer! Der Boden hier ist dürr und ein Feuer könnte leicht einen Waldbrand mit sich ziehen." Oka nickte. Später saßen die Beiden nun doch vor einem kleinen Feuer, um das Essen zu braten. Sobald sie fertig gegessen hatten, löschte Iyo das Feuer gewissenhaft. Dann legten sich beide schlafen. Plötzlich wachte Oka auf. Als er die Augen aufschlug erkannte er Iyo der über ihn gebeugt war und gerade dabei war, ihn sanft zu küssen. Okas Gedanken überschlugen sich, doch er konnte keinen davon wirklich fassen. Er schloss seine Augen. In seiner Welt war nun kein Platz mehr für auch nur einen Gedanken. Er spürte nur noch Iyos weiche Lippen auf seinen. Nach einer Ewigkeit, wie es Oka schien, löste sich Iyo von ihm. Oka traute sich nicht die Augen zu öffnen, denn was würde Iyo wohl dazu sagen, wenn er wüsste das Oka wach war? Langsam entfernten sich Iyos Schritte wieder. Verwirrt lag Oka da und starrte in die grelle Sonne. Es dauerte lange, bis er endlich wieder in einen traumlosen Schlaf glitt. Part 5 Ende Joa das war's. Beim letzen Teil hatte ich so einen Stress beim Hochladen, dass ich ganz vergessen habe mich bei Kuroi-Neko fürs Beta-lesen zu bedanken -_-" Aber dafür jetzt: DANKE ^.^ Würde mich freuen wenn zumindest ein Kommentar kommen würde, aber man kann ja schließlich nicht alles haben ^_- Glück Auf! Ryon ^_- ~~~~ Edit: Da ich schon öfter darauf angesprochen wurde: Das mit den Fenstern passt schon so ^^ Die Story spielt nämlich in einer mittelalterlichen Zukunft, aber lest weiter, dann wisst ihr bescheid XD~" Kapitel 6: Part 6 ----------------- Part 6 Die letzten beiden Nächte waren Oka und Iyo stumm nebeneinander hergeritten und ihren Gedanken überlassen gewesen. Sie hofften, endlich Kasai zu erreichen. Tagsüber schliefen sie und bis auf das Nötigste wechselten sie kein Wort miteinander. Oka wusste noch immer nicht, was der Kuss zu bedeuten hatte. Er traute sich nicht danach zu fragen, stattdessen schwieg er. Ein sich immerwiederholendes >Warum?< war in seinen Gedanken. Er konnte sich keinen Reim darauf machen. Iyo gehört nicht zu den Menschen, die viel reden. Oka hatte gehofft, dass ER ihn darauf ansprechen würde, doch auch Iyo verlor kein Wort darüber. >Klar. Warum auch? Er hat ja keine Ahnung davon, dass ich wach war. Er glaubt ich habe geschlafen, nichts von alldem mitbekommen. Könnte ich ihn doch nur verstehen. Was hatte das zu bedeuten? Warum dieser plötzliche Überfall und Sinneswandel?< Auch Iyo war seinerseits mit Gedanken beschäftigt. Auch er wusste nicht, warum er Oka geküsst hatte. >Habe ich mich etwa in ihn verliebt? War es das, wovon Bifu sprach? Aber warum wusste sie es? Und wieso habe ich ihn ausgerechnet als er geschlafen hatte geküsst? Wieso habe ich es ÜBERHAUPT getan? War es einfach nur aus einer Laune heraus oder steckt mehr dahinter? Aber ich kann mich, nein, ich DARF mich nicht in ihn verlieben. Ich darf nicht vergessen, wer ich bin, und warum MIR die Aufgabe zu Teil wurde, auf Bifu acht zu geben. < Iyo seufzte. Oka war so mit seinen Gedanken beschäftig, dass es ihm nicht einmal auffiel. Der Morgen graute, und Iyo wollte schon vorschlagen, ein Lager aufzusuchen, als der Wald plötzlich in einer riesigen Lichtung endete. Oka der nun aufsah, staunte. Noch nie hatte er eine solch große Lichtung gesehen. Mitten in dieser Lichtung war eine Stadt. Sie war von einer Feuerroten, halb durchsichtigen Kuppel umschlossen. "Ist das Kasai?" "Nein. Das war es einmal. Doch nun wird sie nur noch von Elementargeistern bewohnt." Oka verstand nicht viel von dem, was Iyo sagte. Doch egal. Er stieg aus dem Sattel und band Tanrei an einen Baumstamm. "Lass uns zu Fuß weiter gehen. Es herrscht hier schon eine erdrückende Hitze und ich möchte Tanrei nicht noch mehr belasten." "Ist gut." Auch Iyo band nun Taiko an einen Stamm, gleich neben Tanrei. Nun schritten beide los. Je näher sie Kasai kamen, desto wärmer wurde es. Nach einem schier endlosen Marsch, erreichten sie endlich die Kuppel. Mit klopfendem Herzen streckte Oka seine Hand aus, mitten durch die Kuppel hindurch. Er erwartete Schmerzen, oder wenigstens sich zu verbrennen, aber nichts von all dem geschah. Fragend blickte er in Iyos Gesicht und dieser nickte ihm zu. Beide schritten durch die Kuppel hindurch und was nun geschah verblüffte sie. Anstatt, dass es noch heißer wurde, war es auf einmal angenehm kühl. "Was...?" Wollte Oka beginnen, doch er brach die Frage ab. Eine breite Straße führte gerade aus. Ihr Ende war nicht abzusehen. Oka wusste ungefähr, wie Kasai aufgebaut war. Es gab ein Stadtzentrum, welches aus einem großen Gebäude bestand. Zu diesem Gebäude führten vier Hauptstraßen; aus jeder Himmelsrichtung eine. "Wo sollen wir zuerst nach dem Sensèi suchen?" "Im Stadtzentrum." Antwortete Oka. Er fragte sich, warum er die Antwort auf diese Frage wusste. Sie kam einfach so über seine Lippen, und das, ohne jeden Zweifel. "Gut, dann lass uns gehen.", war das Einzige, was Iyo darauf erwiderte. Oka wusste nicht, dass er sich ebenfalls fragte, woher er dies wissen konnte. Sie gingen. Nun, da es kühler war, etwas schneller als zuvor los, und erreichten schon nach einiger Zeit das Gebäude. Es überragte alle anderen Häuser der Stadt um ein vielfaches. Eine große Eisentür verschloss ihnen den Weg hinein. Mit aller Kraft stemmten sie sich dagegen, doch nichts rührte sich. Erschöpft traten beide wieder etwas vom Eingang zurück. Nun erst nahm Oka sich die Zeit, diese Tür näher zu betrachten. Das Eisen hatte eine Verzierung, die sehr detailliert war, ein unglaubliches Werk. Es gab keine Stelle, an der sich kein Muster befand. Alles erschien ihm, wie ein wildes Durcheinander, verschiedener, gebogener Linien, die ineinander verschwungen waren. Gleich viel ihm auf, dass keine der Linien einen Anfang oder ein Ende hatte. Er trat ein paar Meter zurück, da erkannte er, dass die Linien sehr wohl ein Muster ergaben. Wenn auch mit etwas Phantasie, aber doch. "Ein Löwe...", flüsterte Oka andächtig. Plötzlich schwang die schwere Eisentür mit einem Ruck nach innen auf. Beide zuckten zusammen und nachdem sie sich vom ersten Schreck erholt hatten, betraten sie die Eingangshalle. Hinter ihnen Schloss sich die Eisentür wieder und fiel mit einem Lauten krachen ins Schloss. "Willkommen!" Verwirrt schaute Oka sich um. Die Eingangshalle war groß und leer. Niemand war da, außer ihm und Iyo. "Seid mir gegrüßt Okami und Taihéiyo." "Wer bist du?" Brüllte Oka der weiblichen Stimme entgegen. "Du solltest mich eigentlich kennen, wo du doch immerhin versuchst zu mir zu gelangen." Die Stimme lachte amüsiert. "Du... du bist die Magierin?" "Ja, so nennt man mich unter den Euren wohl." "Zeig dich!" Oka brüllte die Worte aus seinem Leib. Doch die Stimme quittierte es nur mit einem erneuten Lachen. "Nur Geduld, Okami. Die Zeit in der wir beide uns persönlich gegenüberstehen, wird noch früh genug kommen. Das heißt wenn du es schaffst, die Prüfung zu bestehen." Oka runzelte die Stirn. "Was für eine Prüfung?" "Du bist wohl schon neugierig? Soll ich es dir verraten, oder dich doch noch etwas schmoren lassen?" Erneutes Lachen. Oka wurde wütend. "Na, na... Kein Grund, gleich wütend zu werden Okami-chan." Die Situation wurde Oka immer unheimlicher. Die Stimme hallte mehrmals in der Halle nach, und das Echo trug ebenfalls zur unheimlichen Stimmung bei. "Wenn du den Feuer-Sensèi finden willst, gehe gerade aus weiter. Dort wirst du zu einem Torbogen gelangen. Durchschreite ihn und auf der anderen Seite wirst du den Feuer-Sensèi finden. Er wartet schon. Doch pass auf." Erneut hörten sie das hämische Lachen. "Der Torbogen ist von Flammen versperrt." "Aber, das könnt Ihr nicht machen!" "An deiner Stelle würde ich mich ruhig verhalten. Taihéiyo." Die Stimme sprach Iyos Namen mit Verachtung aus. "Viel Spaß! Wenn Taihéiyo versucht zu helfen, ist die Prüfung nicht bestanden, und der Feuer-Sensèi wird euch nicht begleiten." Erneut erklang das Lachen, doch es wurde immer leiser, bis es schließlich gar nicht mehr zu hören war. "Warum nannte sie dich Taihéiyo? Und woher kannte sie unsere Namen?" "Iyo ist eigentlich nur mein Spitzname. Wirklich heiße ich Taihéiyo. Woher sie die Namen kannte, weiß ich nicht." Oka nickte. Er war mit dieser Antwort zufrieden. "Und was nun?" "Na was wohl? Auf zu diesem Torbogen!" "Du willst doch nicht allen Ernstes probieren, die Prüfung zu bestehen?" Iyo sah besorgt auf Oka hinab. "Na klar, was denkst du denn?" Oka grinste. "Ich habe ja keine andere Wahl. Das ist der Grund, warum ich hier bin. Und mit leeren Händen kehre ich sicher nicht nach Rakuen zurück!" Iyo seufzte sich ergebend. "Schon gut. Ich kann dich und deinen Dickkopf nicht aufhalten, das weiß ich. Also lass uns gehen." Schon nach ein paar Metern, sahen sie den Torbogen vor sich. Riesige rot-orange Flammen loderten darin. Man konnte nicht hindurch, ohne die Flammen zu berühren. Als sie vor den Flammen standen, schlug ihnen eine Hitzewelle entgegen. Sie war um einiges Schlimmer als das Feuer damals im Dorf. Und viel heißer. In mehr als einem Meter Entfernung trieben es ihnen Schweiß auf die Stirn. "Und was willst du jetzt tun?" Ohne auf Iyos Frage einzugehen, zog er sich sein Hemd über den Kopf und warf es ihm zu. "Halt das mal." Mit nacktem Oberkörper näherte sich Oka den Flammen. Immer mehr Schweißperlen liefen an seinem Körper hinab. Iyo war fasziniert von diesem Anblick. Oka, der auf die Flammen zuging. Das Farbenspiel der Flammen auf dessen nackter Haut. Da wurde ihm erst bewusst, wie recht Bifu doch hatte. Er wusste zwar nicht ob es wirklich Liebe war, aber er wusste, dass er diesen Jungen begehrte mit all seine Eigenheiten. Und jene, welche er nicht kannte, wollte er kennen lernen. >Ich will ihn nie wieder hergeben.< Der Gedanke allein, ihn nie wiederzusehen, trieb Iyo in den Wahnsinn. Am liebsten würde er sich jetzt auf ihn stürzen. Was dieser wohl dazu sagen würde, wenn er seine Gedanken wüsste? Er würde zweifelsohne überrascht sein. Bis eben wusste er ja selbst nicht, dass er zu solchen Gedanken fähig war. Es war faszinierend für ihn, so ein simples Gefühle, wie Begierde zu empfinden. Warum ausgerechnet er? Warum dieser Junge? Was würde SIE dazu sagen? Sie wird es nicht zu lassen. Nie im Leben wird sie dies akzeptieren. Dazu hatte sie ihn viel zu gerne. Und dann Bifu? Konnte er ihr das Antun? Er wusste, dass auch sie Oka liebte. Doch was sollte er tun? Sein Verlangen war so groß, dass er es nur mit Mühen unterdrücken konnte. "Pass auf dich auf." War das Einzige, dass er noch hervorpressen konnte. Oka drehte sich zu ihm um. Seine Augen glühten regelrecht. Er lachte. Ja, er lachte, obwohl er direkt in sein Verderben ging. Iyo stiegen Tränen in die Augen. Er wusste, dass Oka sie nicht sehen würde. Dazu war er zu weit entfernt. Er wollte seinen kleinen Freund nicht verlieren. Doch durfte er nicht eingreifen. Oka würde ihm das nie verzeihen. Also ballte er seine Hände zu Fäusten und grub sich seine Nägel tief in seine Haut. Er zwang sich zu einem Lächeln. Oka drehte seinen Kopf nun wieder den Flammen zu. Sein Herz raste. Er würde es nie zugeben, aber auch er hatte Angst. Denn, wer weiß schon, was die Magierin wirklich im Schilde führte? Er nahm all seinen Mut zusammen, und schritt auf die Flammen zu. >Da geht er nun. Bald werden ihn die Flammen verschlingen. Nur noch ein Schritt trennt ihn vom Feuertod. Lieber Oka. Bitte, komm heil wieder heraus!< Vereinzelte Tränen liefen ihm übers Gesicht, aber er ignorierte sie. Nun war es soweit. Mit einem Schritt, war Oka nun direkt in die Flammen getreten. Part 6 Ende So das war's wieder mal ^^ Der nächste Teil wird am Osterwochenende on gehen. Hoffe, die Geschichte gefällt euch immer noch, und ich würde mich natürlich über Kommentare freuen. Habe dieses Mal versucht, auf die Namen acht zu geben. Hoffe es ist mir gelungen ^^' Und ein dickes DANKE nochmal an alle die mir ihre Meinung geschrieben haben!!! Glück Auf! Ryon ^_- Kapitel 7: Part 7 ----------------- Part 7 Oka schritt durch die Flammen. Sein Herz schlug knapp am Zerspringen. Doch nichts geschah, es war zwar warm, doch um ihn zu verbrennen reichte die Hitze lange nicht aus. Jedoch blendete ihn das grelle Licht des Feuers, sodass er für einen Moment die Augen schließen musste. Als er sie wieder öffnete, waren die Flammen verschwunden. Iyo trat nun an seine Seite. Langsam begann Oka zu frieren. Iyo, der es bemerkte, reichte ihm das Hemd, welches Oka zuvor ausgezogen hatte. Dankend zog er es an. Vor ihnen lag ein weiterer Raum. Nicht ganz so groß wie der vorherige, doch genauso leer und kalt. Als Oka erkannte, was da in der Mitte des Raumes stand, weiteten sich seine Augen vor Erstaunen. "Siehst du was ich sehe?" Iyo nickte stumm. "Das... das ist ein Löwe!", stotterte Oka in Unglauben. Mitten ihm Raum stand er stolz. Er war groß und sein Fell glänzte gold-gelb. Plötzlich erschien ein grelles Licht um den Löwen herum. Man konnte sehen wie er sich auf seine Hinterpfoten stellte. Langsam, aber sicher, konnte man die Gestalt eines jungen Mannes erkennen. Mit einer gold-gelben Mähne, die ihm bis knapp über die Schultern reichte und feuerroten Augen lächelte er Oka zu. "Ich habe schon auf dich gewartet." Als er keine Antwort bekam fuhr er fort: "Nun, ich will mich erst einmal mal vorstellen. Ich bin der Feuer-Sensèi, Vertreter der Tapferkeit, die auch Fortitudo genannt wird und die 1. der 4 weltlichen Tugenden ist. Als Attribut trage ich eine Säule in mir. Mein Name ist Híbana, aber nenne mich ruhig Hiba. Erneut setzte Hiba dieses Lächeln auf. "Dein Name ist Okami Ikiteru, soweit ich informiert bin, also wie soll ich dich nennen? Okami-kun?" "Du kannst mich einfach Oka nennen." "Gut." Hiba schritt an Okas Seite. Erst jetzt bemerkte er Iyo, der neben Oka stand. "Und wer bist du?" Er klang nicht gerade sehr freundlich. "Taihéiyo." Auch Iyo antwortete im selben Tonfall. Eine erstickende Stille trat zwischen die beiden. Gegenseitig sahen sie sich tief in die Augen. Die feuerroten Augen schienen alles in den schwarzen Iyos lesen zu können. Sekunden wurden zu Minuten; die Zeit verstrichen quälend langsam. Dann plötzlich beendete Hiba die Stille mit einem hämischen Grinsen. "Nun dann werde ich meinen Schützling mal angemessen begrüßen." Er trat zu Oka um umarmte ihn. Leise hauchte er ein: "Hab keine Angst." in dessen Ohr. Dann senkte er sein Haupt zu Oka hinunter und küsste ihn. Okas Augen weiteten sich entsetzt. >Ist denn nun die ganze Welt verrückt geworden? Nicht nur Iyo, sondern jetzt auch noch Hiba?< Oka begann sich in der Umklammerung zu winden. Als er sich endlich befreit hatte, stieß er ein gekeuchtes: "Was soll das?" hervor. Fragend schaute Oka Hiba an. Doch dieser wendete seinen Blick von Oka ab und tat so, als wäre nichts gewesen. Sein Blick wanderte zu Iyo und als er dessen Blick sah, grinste er ihn erneut hämisch an. "Lasst uns gehen. Bis Taki ist es ein weiter Weg.", war das Einzige, dass der wütende Iyo dazu sagte. Hiba hatte ihm soeben den Kampf angesagt. Schweigend verließen die drei Kasai wieder. Erst jetzt fiel Oka auf, dass etwas in dieser Stadt fehlte. Es waren nirgendwo Menschen zu sehen. Alle Straßen waren leer und eine unheimliche Stille herrschte. Als sie die Kuppel erneut durchschritten, bemerkte Oka, dass es außen nun nicht mehr so drückend heiß war wie zuvor. Als er seine Frage nach einem warum an Hiba richtete, sagte dieser nur achselzuckend: "Du hast deine Prüfung bestanden. Nun ist es mir untersagt, meine Kräfte gegen dich einzusetzen." Oka wollte nicht noch weiter nachhacken. In letzter Zeit verstand er immer weniger von den Dingen die um ihn herum vorgingen. Worauf hatte er sich nur eingelassen? Aber egal. Er wollte und konnte Kitsu nicht im Stich lassen. Dazu schuldete er ihm zu viel. Endlich erreichten sie Tanrei und Taiko. Oka und Iyo schwangen sich auf die Pferde. Fragend blickte Oka zu Hiba hinunter. "Was ist mit dir? Hast du kein Pferd?" Wieder lächelte Hiba. "Schon vergessen wer ich bin mein lieber Oka?" Dieses ,lieber' überhörte er mal ganz bewusst und Iyo quittierte es mit einem giftigen Blick. Erneut zuckte Hiba mit den Schultern und schloss dann seine Augen. Man konnte sehen dass er sich konzentrierte, und es bildete sich, zum zweiten Mal, ein Lichtkreis um ihn. Nun stand wieder ein Löwe vor ihnen. "Lasst uns gehen." Hibas Stimme klang nun um ein vielfaches tiefer und glich wirklich dem Brüllen eines Löwen. Iyo wandte sich nach Westen, doch Hiba hielt ihn zurück. "Nicht, wir gehen hier entlang." So machten sie sich auf den Weg. Als dann die Nacht hereinbrach beschlossen sie, ihr Lager aufzuschlagen. Erschöpft glitten sie von ihren Pferden oder in Hibas Fall, verwandelte er sich zurück. "Wann reiten wir weiter? Morgen Nacht?" "Warum Nacht?" Hiba sah Oka fragend an. "Weil wir bis jetzt immer nachts geritten sind." Hiba würdigte Iyo keines Blickes, auch nicht dann, wenn er mit ihm sprach. Immer noch hielt er seine Augen starr auf Oka gerichtet wenn er sprach. "Ah ja. Und warum?" "W... Weil wir verfolgt werden" Oka verunsicherte dieser Blick immer mehr. "Von wem?" "Von den Soldaten des Königs." Hiba stieß einen Pfiff aus. "Er verfolgt dich? Aber warum das? Du bist doch in seinem Auftrag unterwegs oder? Egal. Nun hast du nichts mehr zu befürchten. Denn jetzt bin ich ja da, um auf dich aufzupassen. Also können wir getrost auch am Tage reiten, und die Nacht für sinnvollere Dinge nutzen." Herausfordernd blickte er Iyo an. Dieser verstand die Anspielung und wurde sofort knallrot. Er musste sich zusammennehmen, um sich nicht an Ort und Stelle auf ihn zu stürzen. Mit einem erzwungenem: "Ich gehe Feuerholz suchen." verschwand er im Wald. Eine ganze Weile blickten ihm die beiden noch nach, der eine hämisch lächelnd, der andere erstaunt, hinterher. Bis Hiba schließlich ruckartig wieder Oka visierte. Dieser blickte leicht erschrocken, in die roten Augen des blonden jungen Mannes. "Weißt du, dass du wunderschönes rotes Haar hast? Wenn es nur nicht ganz so ungepflegt wäre. Aber selbst diese Tatsache stört dein gesamtes Erscheinungsbild nicht sonderlich." Oka schwieg. Ihm wurde es immer unbehaglicher, und er wollte schon flüchten, doch Hiba hielt ihn fest und lächelte. "Bitte, bleib noch. Mach dir keine Sorgen, denn ich werde schon nicht über dich herfallen. Hast du denn solche Angst vor mir?" Hiba seufzte. "Aber nein. So ist das nicht. Es ist nur ..." "Ja?" "Naja..." "Bitte, sag es!" "Ach. Vergiss es lieber." "Nur, wenn ich dich noch einmal küssen darf." Okas Herz begann wie wild zu schlagen und seine Gedanken überschlugen sich. >Was nun? Ich will nicht schon wieder geküsst werden! Ist zwei mal denn nicht schon genug? Was soll ich jetzt tun? Aber ... naja ... Ich kann ihm doch nicht sagen, warum ich ihn nicht küssen will! Also muss ich wohl oder übel noch ein Mal ... Es geht nicht anders ... < Vorsichtig nickte er. "Gut." Hiba legte eine Hand auf Okas Schulter. Mit der anderen strich er ihm eine Haarsträne aus dem Gesicht. Immer näher kam er Oka. Nur noch wenige Zentimeter trennten sie voneinander. Schließlich trafen sich ihre Lippen. Regungslos verharrend, verstrichen mehrere Sekunden, in denen sich Oka immer unwohler fühlte. Bis Hiba schließlich mit der Zunge Okas Lippen berührte, und um Einlass flehte. Erschrocken stieß Oka ihn zurück. Hiba taumelte einige Meter nach hinten und blickte ihn fragend an. >Was hab ich nur gemacht? Verdammt was mache ich hier überhaupt? Ich sollte mich auf meine Aufgabe konzentrieren! Das ist doch völlig absurd. Was ist nur mit mir los?< Mit schnellen Schritten entfernte sich Oka vom Lager und ging ziellos in den dunklen Wald. Kopfschüttelnd blieb Hiba auf der kleinen Lichtung zurück. "Hab ich etwas Falsches getan?" "Das hast du allerdings!" Erschrocken drehte sich Hiba um und sah nun einen wütenden Iyo vor sich stehen. "Du hast mich erschreckt." "Lenk nicht ab. Was hast du mit Oka gemacht? Was hast du mit ihm vor?" "Was geht dich das an, Iyo?" "Nenn' mich nicht so. Für dich bin ich immer noch Taihéiyo." "Ach aber der Kleine darf dich so nennen?" "Ja genau. Schön, dass du es mit deinem kleinen Gehirn auch endlich begriffen hast." "Hast du zufälliger Weise, etwas gegen mich?" "Nein, aber gegen deine Art." "Das beruht auf Gegenseitigkeit." Erneut breitete sich ein hämisches Grinsen auf Hibas Gesicht aus. "Was suchst du überhaupt hier? Hast du nicht eine Aufgabe zu erfüllen?" "Doch, aber die wurde kurzfristig geändert. Außerdem wüsste ich nicht, was dich das angeht!" "Oh, es geht mich aber eine ganze Menge an, und das weißt du auch." "Pech für dich. Ich bin kein Minnesänger. Frag SIE doch, wenn du möchtest." "Hmm... seit wann duzt du mich eigentlich? Du solltest Leuten meines Ranges gegenüber, besser mehr Respekt entgegen bringen. Oh, entschuldige, bei dir ist das ja etwas anderes." Hiba legte eine kurze Pause ein. "Du genießt ja einen besonderen Vorzug, nicht wahr?" "Ach, sei still. Was weißt du schon über mich? Nichts! Also lass mich in Ruhe und Oka auch. Was willst du überhaupt von ihm?" "Keine Sorge. Ich spiele nur ein bisschen. Wir beide wissen, dass ich nichts ernstes mit ihm Anfangen darf. Schade eigentlich. Aber glaubst du, dass SIE zulassen wird, das ausgerechnet DU etwas mit Oka, DEM Okami Ikiteru, anfängst?" Betreten schwieg Iyo. Er wusste, was Hiba damit sagen wollte. Doch er konnte seine Gefühle nicht einfach so beiseite schieben. "Da mach dir keine Sorgen. Ich habe ebenfalls nicht vor etwas mit ihm anzufangen. Aber ich will nicht, dass er sich in dich verliebt, und du ihm dann das Herz brichst." Hiba zuckte mit den Schultern. "Und wenn es so ist? Was hat Oka denn schon für ein Schicksal vor sich. Du weißt doch am besten was SIE mit ihm vor hat." Iyo wurde wütend. Er wusste, dass Hiba im Grunde genommen recht hatte, doch warum musste er es ihm auf eine so schmerzliche Weise ins Gedächtnis zurück rufen? Schweigend ging er in die Mitte des Lagers und machte ein kleines Feuer. Hiba versuchte erst gar nicht, noch weiter mit ihm zu sprechen, denn er wusste, dass er mit dieser Aussage wohl einen schwachen Punkt Iyos erwischt hatte. Part 7 Ende Joa ... das war's mal wieder... Ich persönlich bin mit diesem Teil nicht so zufrieden, da ich mehr als sonst zu korrigieren hatte... (stimmts John_Doe? *g*) Der nächte Teil wird auch erst wieder in einer Woche am Montag oder Dienstag on gehen, denn ich habe zur Zeit Osterferien, und somit keine Gelegenheit, meinen Betaleser zu sehen... (Sorry...) Glück Auf! Ryon ^_- Kapitel 8: Part 8 ----------------- Part 8 Seit die Taube weggeflogen war, verging die Zeit für Kitsu quälend langsam. Den ganzen Tag musste er in seinem Zimmer herum sitzen, und wusste keine Beschäftigung für sich. So war es auch an diesem Tag. Er lag auf seinem Bett und starrte die Zimmerdecke an. Sie war mit einer kunstvollen Malerei verziert, die eine wunderschöne Berglandschaft, mit einem See zeigte. Normalerweise zeigten Schlösser ja Malereien von Engeln, die auf Wolken herumtollten, doch auch diese Gemälde waren dem König zu viel ,Zauberei'. Als Kitsu ihn einmal danach fragte, sagte er, dass er solche Gemälde zum letzten Mal vor dem Tod Kitsus Mutter gesehen hatte, bevor er all diese Gemälde und Deckenmalereien, von eben solchen Landschaftsbildern übermahlen lies. Kitsu wollte dann näheres wissen, doch er bekam auf seine Frage keine Antwort. Wiedereinmal schweiften Kitsus Gedanken zu seinem Vater. >Warum hasst er alles, was mit Magie zu tun hat?< Da klopfte es an der Tür. Kitsu fuhr erschrocken zusammen, denn keinem vom Personal war es gestattet mit ihm zu sprechen. Verwundert stand er auf und ging zur Tür. Er öffnete sie und sah einen, der persönlichen Leibwächter seines Vaters vor der Tür stehen. >Nanu? Was will er von mir? Sie weichen doch sonst nie von Vaters Seite!?< "Ja?" Fragte Kitsu gespannt. "Ich wurde geschickt um Euch zu holen. Euer Vater, Shihaisha-sama, wünscht euch augenblicklich zu sehen." "Gut. Wo finde ich ihn?" "Shihaisha-sama ist im Thronsaal." "Sagt ihm, ich werde mich sogleich zu ihm kommen." "Verzeiht, aber Shihaisha-sama gab mir den ausdrücklichen Befehl, Euch sofort und ohne Umschweife zu ihm zu bringen." Kitsu seufzte im Stillen auf. "Nun gut. Dann bring mich zu ihm." Kitsu folgte der Wache durch die endlosen Gänge des Schlosses. Endlich kamen sie an der großen Eichentür an, hinter welcher der Thronsaal lag. Die zwei Soldaten die vor ihr standen nickten Kitsu und der Wache zu und schwangen die Tür auf. Einer der beiden rief mit lauter Stimme: "Der Prinz Rakuens, Kitsune Shihaisha-sama!" Als er fertig war, klopfte er zwei Mal mit seiner Lanze auf den Boden. >Er hat mich tatsächlich erwartet, wenn die Wachen die Türen, ohne anzuklopfen, öffnen ...< Kitsu schritt an der Wache, die ihn begleitet hatte, vorbei, auf einem roten Teppich den Thronsaal entlang. Er kam dem Thron, und damit seinem Vater, immer näher. Seine blonden bis orangen Haare hingen ihm in groben Wällen bis zu den Schultern hinab. Auf seinem Haupt, war eine prachtvolle, goldene Krone, die mit reichlich Diamanten, Rubinen, Saphiren und anderen wertvollen Steinen verziert war. Als Kitsu endlich bei seinem Vater angelangt war, kniete er sich vor dem Thron nieder um sein Haupt zu neigen. "Ich hörte, Ihr wünscht mich zu sprechen, Inu-sama?" "Ja. Lasst uns alleine!" Damit verschwanden alle anwesenden Diener, Soldaten und Wachen aus dem Saal. "Jemand wünscht dich zu sprechen.", fuhr er in missgelauntem Ton fort, als niemand mehr im Raum war. Niemand? Nein, denn erst jetzt fiel Kitsu die Gestalt auf, die neben dem Thron stand. Langsam erhob sich Kitsu um sie näher zu betrachten. Es war ein junger Mann; Kitsu schätzte ihn auf circa 22 Jahre. Seine Haare, waren schwarz und aufgestellt, und er war um ein paar Zentimeter kleiner als Kitsu. Aber das Faszinierendste an ihm, waren wohl seine Augen. Ebenso, wie seine Haare, waren sie schwarz, wie die Nacht, und Kitsu versank regelrecht in ihnen. So sehr er sich auch bemühte, aber er vermochte nicht in ihnen zu lesen. Sein Herz begann schneller zu schlagen und er war nicht mehr fähig zu denken. Ein Räuspern seines Vaters riss ihn abrupt aus seiner Erstarrung. Erschrocken blickte er seinen Vater an. Seine Gedanken überschlugen sich. Es brauchte noch einen weiteren Moment, ehe er seine Beherrschung wieder fand und zu dem Fremden sprach. "Nun, was kann ich für dich tun?" "Ich würde gerne unter vier Augen mit dir sprechen." Kitsu war so fasziniert von seiner Stimme, dass ihm nicht einmal auffiel, wie unhöflich der Fremde war. "Nun, dann komm mit in mein Gemach." Kitsu verneigte sich noch einmal vor seinem Vater und verlies anschließend den Thronsaal. Der Fremde folge ihm auf sein Gemach. Dort angekommen, deutete Kitsu ihm an, sich auf das Sofa vor dem Kamin zu setzen. Er selbst setzte sich auf einen der Sessel. "Zuerst sag mir einmal wie du heißt." "Mein Name ist Kenryoku." "Gut. Und was willst du so wichtiges mit mir besprechen, dass es mein Vater nicht hören darf?" "Tut mir leid, aber das kann ich dir nicht sagen. NOCH nicht. Ich bitte dich lediglich, mich für eine Weile hier aufzunehmen, bis die Zeit reif ist, dir die Wahrheit zu offenbaren." "Was?" Kitsu fuhr hoch. Auch wenn ihn Kenryoku faszinierte, so sprengte dieses Anliegen doch den Rahmen des erträglichen. "Was erlaubst du dir? Du sprichst mit mir, als würden wir uns schon ewig kennen! Weist du denn nicht wer ich bin? Ich bin der KRONPRINZ!! Ich bitte um etwas mehr Respekt! Und was soll das bitte für ein Anliegen sein? Willst einfach hier im Palast wohnen und mir nicht erzählen, warum oder woher du kommst!" Kitsu hielt inne. Er bemerkte plötzlich ein gefährliches Funkeln in Kenryokus Augen. Entsetzt schnappte er nach Luft. >Das kann nicht sein! Dieser Blick! Das ist nicht der eines Menschen! Wer oder was ist er?< Kenryoku erhob sich und ging zu Kitsu hinüber. Er beugte sich zu ihm und flüsterte ihm mit unschuldiger Stimme ins Ohr: "Ich bitte dich noch einmal mich hier aufzunehmen, und mich als einen Freund zu behandeln. Ich kann sehr ungemütlich werden, dessen solltest du dir bewusst sein. Habe etwas Geduld! Du wirst den Grund, warum ich hier bin, schon noch früh genug erfahren." Kitsu spürte wie ihm kalter Schweiß, den Rücken hinunter rann. Aber da war noch etwas. Etwas, dass die Nähe Kenryokus genoss... Zaghaft nickte Kitsu und sofort trat Kenryoku einen Schritt weg von ihm. Er hatte nun ein freundliches Lächeln auf den Lippen und seine schwarzen Augen glänzten. Nichts erinnerte mehr an den unheimlichen Vorfall. "Es würde mich freuen, wenn du Yoku zu mir sagen würdest, Kitsu-kun." Kitsu grinste und nickte ihm zu. >Auch wenn ich nicht weis, wer er ist, ich will ihm trotzdem vertrauen. Seit Oka fort ist, habe ich mich gelangweilt, und irgendetwas an Yoku zieht mich magisch an...< Die Tage zu Pferd vergingen für Oka quälend langsam. Bald hatte er gemerkt, dass Iyo und Hiba kein Wort mehr miteinander wechselten. Einige Zeit lang hatte er versucht, zwischen den Beiden zu vermitteln, aber seine Versuche waren kläglich gescheitert. Gestern Abend, bevor sie sich zur Ruhe begeben hatten, hatte Hiba schließlich verkündet, dass sie ihr Ziel bald erreichen würden. Oka war schon gespannt, wer der zweite Sensèi wohl sein würde. Außerdem überlegte er noch, welche Prüfung er diesmal zu bestehen hätte. Und noch eine Frage spukte schon seit geraumer Zeit in seinem Kopf umher: >Was ist mit Bifu?? Sie ist einfach so verschwunden, ohne ein Wort zu sagen. Iyo scheint sich nicht wirklich um sie zu sorgen. Im Gegenteil, es scheint, als hätte er sie schon längst vergessen. Sie ist doch noch ein Kind! Wie soll sie denn hier alleine überleben? Ich mache mir ernsthafte Sorgen. Iyo sagt immer nur ,Ihr geht es gut. Vertrau ihr einfach!'.< Oka seufzte. >Wenn ich das nur könnte. Sie sagte, ich soll aufpassen, dass ich mich nicht in sie verliebe ...< Lächelnd schüttelte Oka den Kopf über diese Erinnerung. >Auch wenn ich sie noch nicht lange kenne, so habe ich sie doch lieb gewonnen. Sie ist wie eine kleine Schwester für mich. Eine Schwester die ich nie haben werde. Ach Mutter, Vater! Was wart ihr wohl für Menschen? Ich hätte euch so gerne kennen gelernt. Warum wollte mir Großvater nie über euch erzählen? Warum war er so wütend auf euch? Großvater! Siehst du mich? Siehst du mir bei meinem Abenteuer zu? Was sagst du dazu, dass ich eine so wichtige Aufgabe zu erfüllen habe? Ich hoffe du bist wenigstens ein bisschen stolz auf mich! Ich vermisse dich. Jeden Tag. Ich denke oft, an unsere gemeinsame Zeit zurück. Du warst meine Familie. Und nun bist du fort. Für immer. Zuerst dachte ich, ich kann nicht ohne dich weiter leben. Aber, ...< "Oka! Oka! Träumst du?" Erschrocken sah Oka in Iyos Augen. "N... Nein. Was ist denn?" Iyo schüttelte den Kopf. "Ich rufe dich schon zum zehnten Mal. Schau doch! Vor dir!" Oka sah an Iyo vorbei und erblickte Wasser. Eine riesige Fläche voll mit Wasser. Abrupt hörte das Land auf. Danach war Wasser soweit das Auge reichte. "Sind wir schon in Taki?" Hiba lachte schallend auf über den unschuldigen Ton, mit der Oka die Frage gestellt hatte. Erst jetzt fiel Oka auf, dass Hiba nicht mehr der Löwe, sondern wieder der junge Mann, war. "Wir sind im Landstrich Taki, ja. Aber um zur Hauptstadt zu gelangen, müssen wir das Wasser dort überqueren." "Über das Wasser? Aber wie?" Oka zog die Stirn kraus und ritt mit Tanrei näher, zum Wasser. "Dort ist ein Boot. Aber es wirkt nicht sonderlich stabil." Er stieg ab, um das kleine, hölzerne Segelschiff näher zu betrachten. "Löcher scheint es keine zu haben. Auch das Holz ist noch in gutem Zustand. Aber wie sollen wir alle da hinein gehen, ohne dass es sinkt?" Als Oka Hiba und Iyo fragend anschaute, zuckten diese nur mit den Achseln. "Naja. Lasst uns hier erst einmal ein Lager aufschlagen. Mir wird schon noch was einfallen." So machten sich alle an die Arbeit ein Lager zu errichten. Als alles fertig war, und ihre Mägen wieder gefüllt waren, zog sich Hiba sein Hemd über den Kopf. Danach zog er auch seine Hose aus. Als Oka ihn fragend anschaute erklärte er: "Ich gehe eine Runde schwimmen." Dann drehte er sich um und sprang ins Wasser. Oka wollte schon aufschreien, aber dann bemerkte er, dass das Wasser nicht langsam tiefer wurde, wie er bisher angenommen hatte. Es war schon beim Ufer so tief wie auf hoher See, und man konnte den Grund nicht einmal erahnen. Fragend blickte Oka Iyo an. "Willst du nicht auch schwimmen gehen?" Iyo zögerte mit der Antwort, stimmte aber letztendlich zu. Schnell entledigte er sich seiner überflüssigen Klamotten und ging ins kühle Nass. Kurze Zeit später gesellte sich auch Oka hinzu. Er genoss es, und lies sich treiben. Plötzlich zerrte etwas an seinem Bein und riss ihn in die Tiefe. Erschrocken schnappte Oka nach Luft, aber dadurch schluckte er Wasser, welches in seinen Lungen brannte. Er konnte nicht genau erkennen, was ihn fest hielt, aber es hatte große Ähnlichkeit mit einer Qualle. Part 8 Ende. Sorry gleich mal, dass ich schon wieder an so einer Stelle aufhöre, aber ich wette, ihr hättet es genauso gemacht! *das gefühl hat sich rechtfertigen zu müssen* Joa sonst würde ich mich wie immer über Kommentare freuen (danke, gitanija, dass du mir treu geblieben bist ^_-). Wann der nächste Teil kommt, weiß ich nicht so genau. Fahre heute für eine Woche nach England und komme dementsprechend nicht dazu weiter zu schreiben... werde mich aber, wenn ich wieder zu Hause bin bemühen ja? Glück Auf! Ryon ^_- Kapitel 9: Part 9 ----------------- Part 9 Das Wasser in seinem Hals brannte wie Feuer. Oka nahm den Schmerz in seinem Bein nicht mehr wahr. Alles um ihn herum war verschwommen, aber er konnte nicht sagen, ob dies nur an dem Wasser lag. Plötzlich wurde alles um ihn herum dunkel. Iyo hörte ein lautes Platschen und einen erstickten Schrei. Blitzschnell drehte er sich in die Richtung, aus der die Geräusche kamen, und entdeckte dort Oka, der plötzlich untertauchte. Ohne zu überlegen tauchte Iyo unter und erkannte, dass Oka von irgendetwas festgehalten wurde, dass Ähnlichkeiten mit einer Qualle aufwies. Er konzentrierte seine Energie auf seine Hand, aber nichts geschah. >Verdammt. Oka muss den Anhänger abgenommen haben!<, schoss es ihm durch den Kopf. Schnell schwamm Iyo zu Oka, aber noch bevor er ihn erreichen konnte, war Hiba da, und schoss einen Feuerball auf das Wesen. Iyo wollte schon aufschreien, da fiel ihm ein, dass er sich Unterwasser befand. Das erschrockene Wesen verschwand in der Tiefe und lies Oka frei. Langsam sank dieser, doch Hiba erreichte ihn und brachte ihn wieder an die Wasseroberfläche. Als auch Iyo endlich wieder an der frischen Luft war, folgte er Hiba, der mit Oka zum Ufer geschwommen war. Hiba legte Oka auf die Wiese und im selben Moment kniete sich Iyo neben ihn. >Er ist bewusstlos! Zu viel Wasser! Da hilft nur eins!< Ohne auch nur einen weiteren Moment zu zögern, beugte sich Iyo über ihn. Er begann mit der Herzmassage. Eins, zwei, drei, vier, fünf. Dann senkte er seine Lippen auf Okas. Diesmal nahm er nicht, den wunderbaren Geschmack seiner Lippen war. Alles was für ihn zählte war, dass Oka leben musste. Ja, er musste leben! Keine Reaktion. Eins, zwei, drei, vier, fünf. Erneut beatmete ihn Iyo. Wieder nichts. Eins, zwei, Da endlich! Er hustete und spuckte Wasser. Iyo und Hiba halfen ihm sich aufzusetzen. Oka zitterte am ganzen Leib; er hatte einen Schock. Iyo, der dies merkte schloss ihn in die Arme. "Es ist vorbei. Es ist fort. Beruhige dich, Oka-chan, beruhige dich." Immer und immer wieder wiederholte Iyo dieselben Worte in einem beruhigendem Ton. Hiba hingegen stand auf und holte eine Pferdedecke, die er Iyo reichte. "Hier." Iyo quittierte die Geste mit einem kurzen, zwar dankbaren, aber doch nicht versöhnlichem Nicken. Er wickelte Oka in die Decke ein und dieser beruhigte sich nach und nach. Als er wieder voll bei Sinnen war, fragte er mit zittriger Stimme: "W ... was war das?" Hiba zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht genau, aber auf alle Fälle ein Wächter des Wasser-Sensèis." Oka verstand. Auch wenn der Feuer-Sensèi nun auf seiner Seite war, die anderen waren es nicht. Noch nicht. Dazu musste er erst die Prüfungen bestehen, und sie finden. Iyo funkelte Hiba an. Jetzt kam ihm wieder zu Bewusstsein, warum er Unterwasser fast aufgeschrien hätte. "Warum hast du einen Feuerball geworfen? Was wenn er Oka verletzt hätte?" Hiba schaute Iyo etwas überrascht an. "Gerade du solltest doch wissen, das meine Magie ihm nicht mehr schaden kann. Oder hat SIE dir etwa gar nichts beigebracht?" Iyo wurde rot. "Es reicht! Hör auf damit. Ja, vielleicht habe ich eine Sonderbehandlung IHRERseits genossen! Na und? Ist es denn so schlimm, dass du mich deswegen hasst?" Hiba hob eine Braue. "Ich kann es nun mal nicht leiden wenn ein Kegásu-Waise glaubt etwas Besseres zu sein, nur weil SIE ihn aufgezogen hat." Iyo schwieg. >Was ist nur aus mir geworden? Ich streite mich schon zum zweiten Mal. Oder doch zum dritten? Keine Ahnung. Aber das darf nicht sein. Eben weil SIE mich aufgezogen hat, darf ich nicht vergessen was ich gelehrt wurde. Nie Gefühle zu zeigen. Die perfekte Maske zu besitzen. Und nun? Nun streite ich mich und jeder Nicht-sehende merkt, das ich mich verliebt habe. Das darf nicht sein. Ich muss lernen meine Gefühle zu beherrschen!< Iyo legte den inzwischen eingeschlafenen Oka sachte auf den Boden, stand auf und ging zu Taiko. Neben ihm schlug er sein Nachtlager auf und legte sich schlafen. Hiba schaute dem Ganzen verwundert zu. Dann zuckte er mit den Schultern und entfachte mit Hilfe eines kleinen Feuerballs ein kleines Lagerfeuer neben Oka. Er schaute noch, das Oka nicht fror und legte sich dann selbst zur Ruhe. Kitsu lag wach in seinem Bett. An Schlaf konnte er im Moment nicht einmal denken. Hinter ihm, in seinem Bett, lag Yoku und schlief vermutlich. >Auch wenn ich mich entschlossen habe ihm zu vertrauen, sein unheimlicher Blick war doch sehr seltsam. Und dann das Erlebnis mit Vater!< ~Rückblende~ Kitsu ging gemeinsam mit Yoku zum Thronsaal Shihaisha-samas, um ihn darum zu bitten, Yoku bei Kitsu wohnen zu lassen. Nervös trat Kitsu in den Thronsaal, denn es würde nicht leicht werden, seinen Vater darum zu bitten, wo er doch strengstes Zimmerarrest hatte. Ja es glich schon einem Wunder, dass sein Vater ihm das Gespräch unter vier Augen mit Yoku gestattet hatte. Tiefer als sonst verneigte er sich vor seinem Vater und sprach so höflich wie noch nie in seinem Leben. Er wollte nicht, dass Yoku gehen musste, denn etwas in Kitsu war regelrecht besessen von ihm und wollte ihn um keinen Preis der Welt wieder verlieren. "Darf ich Euch, Shihaisha-sama, meinen Freund aus alten Tagen, Kenryoku, vorstellen?" Yoku trat vor und verneigte sich vor dem König Rakuens. "Gut, Kitsune, und warum stellst du ihn mir extra vor? Dass ihr Freunde seit, war mir klar, sonst hätte er nicht so rüpelhaft mit dir gesprochen. Also was willst du von mir haben Kitsune-san?" Inu Shihaisha betonte den Namen seines Sohnes mit Absicht, sodass Kitsu sofort verstand: Sein Vater wusste, dass er um etwas sehr Ungewisses bitten würde, denn er sagte zu seinem Vater nie Shihaisha-sama. Denn nur ihm, als seinen Sohn, waren auch weniger höfliche Anreden gestattet, im Vergleich zu dem gemeinen Volk. Kitsu schluckte und wurde noch nervöser. Er konnte das Blitzen in den Augen seines Vaters sehen. Er wusste dass er Kitsu nun gerecht für seine Tat bestrafen konnte, indem er es ihm einfach verbot. "Ich bitte Euch, Yoku für eine Weile hier im Palast wohnen zu lassen." Sein Vater lächelte. "Und warum sollte ich dir Verräter, diesen Wunsch erfüllen?" "Weil, weil ..." Kitsu wusste weder aus noch ein. Noch immer grinste sein Vater ihn überlegen an. Doch dann trat Yoku in sein Blickfeld. Er kniete sich nieder und sagte: "Weil ich Euch darum bitte." Kitsu konnte nicht sehen, was Yoku machte, doch er merkte, dass sich der Blick seines Vaters schlagartig änderte. Sein Grinsen verschwand, und seine Gesichtszüge entspannten sich. Ja sie wurden regelrecht NETT, sodass Kitsu glaubte, seinen Augen nicht trauen zu können. Mit sanfter Stimme sagte sein Vater dann: "Natürlich, werde ich es gestatten. Wenn du mich darum bittest, mein Sohn. Er wird in deinem Gemach wohnen, da es ja sowieso zu groß für dich alleine ist, und ihr euch schließlich lange nicht gesehen habt. Ich bin sicher ihr habt euch viel zu erzählen, also darf er bleiben, solange er möchte." Kitsus Mund klappte nach unten. In diesem Moment hatte er nur einen Gedanken. >Die Welt geht unter!< Wie lange Kitsu so dastand, wusste er nicht. Doch schließlich drehte sich Yoku um, und schloss Kitsus Mund mit einer sanften Handbewegung. "Du hast den König gehört. Lass uns gehen." Mit diesen Worten drehte sich Yoku um, verneigte sich nochmals vor Shihaisha-sama und verlies dann den Thronsaal. Verwirrt blickte Kitsu zwischen seinem Vater, der immer noch sanft lächelnd dasaß, und Yoku, der mit schnellen, sicheren Schritten den Thronsaal verlies, hin und her. Schließlich verneigte er sich noch vor seinem Vater und eilte dann geschwind Yoku hinterher. ~Rückblende Ende~ >Als ich Yoku fragte, wie er das gemacht habe, lächelte er nur geheimnisvoll und sagte, er habe nichts gemacht. Und das soll ich ihm glauben? Mein Vater in solch einem Zustand zu sehen, war wirklich schockierend!< Müde schüttelte Kitsu den Kopf. Er wollte endlich schlafen und nicht mehr über die ganzen, seltsamen Erlebnisse dieses Tages nachdenken. Mit einem letzten Gedanken an Yoku, der gleichermaßen, faszinieren wie auch schockierend, vertrauenserweckend und doch angsteinflößend war, schlief er schließlich doch ein. So konnte er nicht merken, dass auch Yoku kämpfte, endlich ein bisschen schlaf zu finden. Als Oka am nächsten Morgen aufwachte, war die Erinnerung an den letzten Tag in weite Ferne gerückt. Nur ein paar einzelne Gedanken beschäftigte ihn noch. >Ich hab gestern ja noch mal Glück gehabt. Das hätte auch ins Auge gehen können. Trotzdem, habe ich doch etwas überreagiert. Ich bin Iyo ja geradezu in die Arme gesunken!< Bei diesem Gedanken stieg im eine leichte Röte ins Gesicht, die zum Glück jedoch niemand bemerken konnte, da die Anderen noch schliefen. Zumindest dachte er dies, als er sich aufsetzte jedoch, bemerkte er, dass Iyo nicht in sichtweite war. Dafür hörte er ihn entfernt seine Okarina spielen. >Wunderschön.< war das Einzige, dass Oka dazu einfiel. Er schloss seine Augen und lauschte der Melodie. Es war ein recht melancholisches Stück und schien Sehnsucht wiederzuspiegeln. >Wonach er sich wohl sehnt?< ging es Oka durch den Kopf. "Du hörst ihn wohl gerne spielen?" Erschrocken öffnete Oka die Augen. "Erschreck mich bitte nicht so, Hiba-kun! Aber du hast recht." Oka seufzte. "Er spielt wunderschön, und ich könnte ihm ununterbrochen zuhören." Hiba grinste. "Na, na. Das eine sage ich dir: Verliebe dich bloß nicht in ihn, denn es würde ein böses Ende nehmen." Fragend blickte Oka Hiba an. "Vergiss es." wehrte Hiba ab und ging fort. >Nun gut. Wenn er nicht will, soll er es eben bleiben lassen. Ich habe ja noch das Problem mit der Überfahrt zu regeln.< wurde sich Oka seiner Lage wieder bewusst. Nachdenklich stand er auf und ging zu dem kaputten Boot hinüber. >Da ist wohl nicht mehr viel zu machen. Am besten wäre es, wir würden uns ein Floß bauen. Aber wie sollen wir die Pferde transportieren? Die Überfahrt kann sehr lange dauern. Und wir müssten für Tanrei und Taiko zusätzlich Lebensmittel mitnehmen. Tja. Uns wird wohl nichts anderes übrig bleiben ...< Langsam ging er zu Iyo. Er wollte ihn eigentlich nicht bei seinem Spiel stören, doch sobald er in dessen Sichtweite war, hielt er inne und blickte Oka fragend an. Da legte sich eine Hand auf Okas Schulter. Er drehte sich um und sah Hiba der sogleich mit einem grinsen fragte: "Na was hat unser Anführer denn nun beschlossen?" Oka wunderte sich nicht mehr, woher er soviel wusste, sondern nahm es einfach gelassen zur Kenntnis. "Wie es aussieht müssen wir ein Floß bauen. Das ist aber nicht das Problem, viel mehr ist es so ... Wir müssen Tanrei und Taiko zurücklassen." Schuldbewusst blickte Oka in Iyos Richtung, doch er verzog keine Miene sondern nickte nur. "Dann lass uns an die Arbeit gehen." Ende Part 9 Als erstes mal ein GAAAANZ großes SORRY!!!!, dass ich so lange gebraucht habe für den Teil. -.-" Die Englandwoche hat mich ganz schön aufgehalten, und dann hatte ich noch etliche Zusatsproben in der Musikschule... Hoffe ihr könnt mir verzeihen?!?! Tja, wie immer hoffe ich, dass ihr mir trotzdem (schande über mich!) Kritiken dazu schreibt. Meinem Bataleser John_Doe (an der Stelle mal ein herzliches Dankeschön an ihn ^_-) wirds ja ein bisschen zu langatmig... findet ihr das auch?? Glück Auf Ryon ^_- Kapitel 10: Part 10 ------------------- Part 10 Endlich war das Floß fertig. Oka, Iyo und Hiba hatten drei Tage benötigt, um es zu bauen. Das Fällen der nötigen Baumstämme für das Floß, fiel ihnen zum Glück leichter, als Oka erwartet hatte. Er hatte nämlich nicht daran gedacht, dass Hiba das Element Feuer beherrschte, und es ihm somit ein Leichtes war, die großen, schweren Bäume zu fällen, und sie danach von den überflüssigen Ästen zu befreien. Während Hiba also mit den Baumstämmen beschäftigt war, hatten Oka und Iyo sich auf den Weg gemacht, um etwas zu finden, womit sie die Baumstämme miteinander verbinden könnten. Doch nirgends fand sich etwas brauchbares, um diese Aufgabe zu lösen. Schließlich hatte Oka die rettende Idee. Um diese gleich auszuführen, machte sich Hiba dann am zweiten Tag sofort an die Arbeit, an jedem Ende eines Baumstammes, ein großes Loch einzubrennen. Die drei hatten große Mühe, die Baumstämme gleichmäßig hintereinander aufzulegen, sodass sich alle Löcher in einer Linie befanden. Schließlich nahmen sie noch zwei passende Baumstämme zur Hand, und steckten sie in die Löcher hinein. So waren die einzelnen Baumstämme gut miteinander verkeilt. Am dritten, und letzten Tag machten sie sich noch auf, Vorräte für die bevorstehende Reise zu sammeln. Da Fleisch nicht lange genug frisch bleiben würde, waren sie ganz auf die Beeren im Wald angewiesen. Letztendlich fanden sie genügend Schwarz-, Him- und Preiselbeeren um für gut 4 Tage auf dem riesigen See versorgt zu sein. Wenn die Reise länger dauern sollte, müssten sie eben Fische fangen, von denen, so hofften sie, genügend vorhanden wären. Das weitaus größere Problem, dass sich ihnen bot, war das Wasser. Mit aufgefüllten Wasserflaschen, konnten sie nur eine Woche, maximal zehn Tage auskommen. Das Wasser im See war nicht genießbar, es war salzig. Aufgrund dessen stellte Oka die Vermutung an, dass es sich doch um ein Meer handeln würde, aber Hiba schüttelte nur den Kopf: "Nein, das ist nun mal kein gewöhnlicher See, sondern der See des Wasser-Sensèis." Oka hoffte, dass die Reise nicht zulange dauern würde, aber er wollte sich im Moment keine Gedanken über dieses Problem machen, denn es gab so oder so keine ersichtliche Lösung für dieses. Nun standen sie vor dem Floß, auf dem noch ein langer, dünner, aber dennoch stabiler Ast, der an einem Ende eine Art Scheibe hatte lag, den sie für das vorankommen des Floßes gebrauchen würden. "Es ist an der Zeit!", Unterbrach Iyo Okas Gedanken. >Ja, es ist an der Zeit.<, dachte Oka schmerzvoll. Denn nun müsste er sich von Tanrei verabschieden. Sie war ein wunderbares Pferd und war ihm als eine Freundin ans Herz gewachsen. Er schritt zu ihr hin, und nahm ihr Sattel und Halfter ab. "Du bist frei, Tanrei." Fragend schaute die Stute ihren Besitzer an, denn sie verstand anscheinend nicht ganz. Oka konnte die aufkommenden Tränen nur schwer unterdrücken. Iyo trat neben ihn und befreite Taiko ebenfalls von seinem Sattel. Er nickte ihm zu, drehte sich um und ging zum Floß. Verblüfft schaute Oka ihn an, denn Iyo mochte Taiko doch, aber dies zu zeigen weigerte er sich wohl. Oka schlang seine Arme um Tanrei, die ja auch eine Erinnerung an seinen besten Freund war. Dann ging auch er zum See und stieg aufs Floß. Hiba nahm das Paddel in die Hand und stieß sie vom Ufer ab. Langsam entfernten sie sich immer weiter. Die beiden Pferde blickten ihren ehemaligen Besitzern nach, bis sie schließlich nur noch zwei kleine, schwarze Silhouetten waren. Dann waren sie verschwunden. Nur noch Wasser umgab sie. Still begann Oka zu weinen. Kitsu verbrachte fast jede Minute mit Yoku. Auf wundersame Weise hatte der König Kitsus Zimmerarrest aufgehoben und er durfte sich nun mit Yoku frei im Schloss, inklusive dem riesigen Park davor, bewegen. Müde schlug Kitsu die Augen auf. Das Sonnenlicht blendete ihn und er war am Vortag erst spät zu Bett gegangen. Wie jeden Tag war Yoku bereits vor ihm aufgewacht und stand angezogen in der Mitte des Zimmers. Mit einem freundlichen Lächeln und einem sonnigen: "Guten Morgen!" begrüßte er den müden Prinzen. "Guten Morgen!", gähnte Kitsu hinter vorgehaltener Hand zurück. "Wie schaffst du es bloß, um 6 Uhr Morgens, schon so munter zu sein?" Müde erhob sich Kitsu aus seinem Bett und ging in das teuer eingerichtete Badezimmer, um sich für den gerade erst angefangenen Tag herzurichten. Nach dem Frühstück beschlossen die Zwei dann, im Park spazieren zu gehen. Die Bäume um sie herum begannen langsam zu blühen und die ersten Vögel begannen ihre wunderbaren Lieder zum besten zu geben. "Du kannst froh sein hier zu leben. Es ist herrlich.", bemerkte Yoku während er gemütlich neben Kitsu herging. "Naja. Mag zwar sein, aber mein Vater ist streng. Er erlaubt mir nur selten den Park oder gar die Stadt zu besichtigen. Meist muss ich im Schloss ausharren, und an den Geschäften meines Vaters teilhaben. Auf die Dauer ist das schon etwas trostlos. Aber was soll ich machen? Immerhin werde ich eines Tages an seiner Stelle stehen." Kitsu seufzte. "Das hört sich so an, als wolltest du dies nicht?" "So ist es ja nun auch wieder nicht. Ich bin 19 Jahre lang dazu erzogen worden, diese Position zu übernehmen. Ich kenne nichts Anderes und ich kann mich mit dem Gedanken sehr wohl abfinden. Es gibt im Konkreten wohl nur zwei Dinge, die ich daran hasse. Erstens wäre da die Tatsache, dass ich nach meinem Herrschaftsantritt die Fehler meines Vaters gut machen muss. Sein jetziges Herrschaftssystem ist definitiv nicht in Ordnung. Er sollte mehr auf sein Volk achten und auch bessere Verbindungen zu der Magischen-Welt pflegen. Zweitens muss ich mir dann eine Gemahlin suchen, und dies gefällt mir ganz und gar nicht." Sie waren nun an einer abgelegenen Stelle angelangt, und vor ihnen erstreckte sich ein kleiner See. Yoku blieb stehen und blickte Kitsu verwundert an. "Was ist so schlimm daran, dir eine Gemahlin zu suchen?" Nervös biss sich Kitsu auf die Unterlippe. >Oh nein! Wo hab ich mich da nun schon wieder hineingeritten? Ich kann ihm doch nicht sagen, dass für mich nur ein Mensch an meiner Seite in Frage käme!< "Weil, weil ... wer weiß ob ich diese Frau je lieben könnte!?" "Nun ja, man kann lernen sich zu lieben. Dies ist sicher nicht die beste, aber durchaus eine akzeptable Variante." Kitsu schüttelte energisch den Kopf. "Nein. Das will ich nicht. Ich will mit dem Menschen zusammen sein, den ich von ganzem Herzen liebe und für den ich mich entschieden habe. Wenn dem nicht so wäre, würde ich den Alltag hier nicht überstehen. Ich möchte nur mit einer Person auf der ganzen Welt zusammen leben, komme was wolle!" Yoku lächelte. "Und hat dein Herz schon jemanden erwählt?" >Ja, dich!<, schoss es Kitsu durch den Kopf. "Stimmt das? Hast du dich wirklich für mich entschieden?" Kitsu wurde knallrot, denn erst jetzt fiel ihm auf, dass er die Worte wohl laut ausgesprochen haben musste. Betreten schaute Kitsu auf den Boden und nickte leicht. "Aber du kennst mich doch nicht mal. Meinen Namen weißt du, und mehr nicht. Du hast keine Ahnung woher ich komme, wer meine Familie ist! Was wäre wenn ich dir böses wollte?" Kitsus Kopf schoss mit einem Mal hoch und blickte Yoku fest in die Augen. "Dann töte mich. Es ist mir egal ob ich weiß woher du kommst, oder wer du bist. Ich liebe dich, und das vom ersten Augenblick an. Lieber sterbe ich durch deine Hand, als mich von dir abzuwenden!" Staunend blickte Yoku Kitsu an. Doch dann lächelte er. "Ich bin gespannt, ob du deine Meinung beibehalten wirst. Aber solange dem so ist, wieso nicht?" Yoku überquerte mit einem Schritt die Distance zwischen ihnen. Zärtlich strich er mit seinen Fingern über Kitsus Wange, und löste damit bei ihm einen wohligen Schauer aus. Dann näherte er sich ihm und berührte sanft Kitsus Lippen. Die Berührung war nicht mehr, als ein sanfter Windhauch und doch bedeutete sie für Kitsu die ganze Welt. Viel zu schnell löste sich Yoku wieder von ihm um dann, als wäre nichts geschehen, weiter durch den Park zu spazieren. Oka hatte das Steuern des Floßes nach Hiba übernommen. Langsam setzte die Dämmerung ein, und Oka dachte an Tanrei, Bifu und vor allem an seinen besten Freund Kitsu. >Was er wohl gerade macht? Ich hoffe die Bestrafung seines Vaters ist milde ausgefallen. Dank Hiba sind uns die Soldaten nicht mehr auf den Fersen. Aber wer beschützt Kitsu vor seinem Vater? War es richtig von mir ihn alleine zurückzulassen? Dumme Frage! Natürlich, denn dieser Auftrag ist genauso für sein Wohl ausschlaggebend!< Plötzlich begann das Wasser unruhig zu werden. Keine Wolke war am Himmel zu sehen, aber dennoch wurde der Wellengang, der eigentlich nicht vorhanden hätte sein dürfen, immer stärker. Hiba und Iyo sahen sich nach allen Richtungen um. "Was ist das?" brüllte Oka, damit man ihm trotz der immer wieder laut aufpeitschenden Wellen verstehen konnte. Plötzlich wurden sie in gleißend helles Licht getaucht. Mit einem Schlag legten sich die Wellen und vor ihnen, über dem Wasser schwebend, stand ein Junge von etwa 16 Jahren. Er hatte kurze, blitzblaue Haare und seine Augen stachen Himmelblau hervor. Er ballte seine Hand zu einer Faust, erhob sie und richtete sie direkt auf das Floß. Mit einem Mal wich alle Anspannung aus der Hand und Oka wurde erneut in dieses gleißende Licht getaucht. Als er die Augen wieder aufschlug, befand er sich in einer riesigen Halle. Der Boden war aus Marmor, wie es schien, und mit einem schwarz-weißen rauten Muster verziert. An den Wänden hingen große, alte Wandteppiche welche die verschiedensten Meerestiere zeigten. Oka sah, das auch Iyo und Hiba mit ihm hierher gebracht wurden, jedoch nicht sonderlich beeindruckt davon zu sein schienen. Da entdeckte Oka den Jungen. Als er ihn fragend anblickte, begann dieser zu sprechen. "Ich bin der Wasser-Sensèi, Vertreter der Mäßigung, die auch Temperantia genannt wird und die 2. der 4 weltlichen Tugenden ist. Als Attribut trage ich eine Taube in mir. Mein Name ist Teki und meine zweite Gestalt ist ein Fisch." Verblüfft starrte Oka den Jungen an. "D... du? Aber ich habe doch noch keine Aufgabe erfüllt!" "Doch, das hast du, Oka. Indem du auf deine treue Begleiterin Tanrei verzichtet hast, um an dein Ziel zu gelangen, hast du gezeigt, dass du bereit bist, Opfer zu bringen und dich damit würdig erwiesen. Von nun an werde auch ich dich begleiten und mein Element wird dir keinen Schaden mehr zufügen." Oka konnte nicht glauben, dass das alles so 'einfach' gewesen sein sollte. Lange stand er mitten im Raum und dachte darüber nach. >Kann es wirklich so einfach sein? Geht das mit rechten Dingen zu? Alles um mich herum verwirrt mich immer mehr. Alles ist so fremd, und erscheint mir so unglaubwürdig. Aber nun ja. Ich habe mich dazu entschieden, also Kopf hoch! Schließlich bin ich kein kleiner Junge mehr! Ich brauche mich nicht vor Dingen zu fürchten, die ich nicht kenne!.< Oka wurde müde und er spürte wie die Kraft in seinen Beinen schwand. Er versuchte noch, sich aufrecht zu halten, doch dann wurde ihm schwarz vor Augen. Part 10 Ende Das war's wieder einmal. Hoffe euch gefällt der Teil! Weiß noch nicht genau, wann ich den nächsten schreiben bzw. hochladen kann, da ich in der Schule momentan mitten im Endspurt bin. Hoffe es dauert nicht zu lange, und ihr werdet des Wartens nicht müde ^^ Glück Auf! Ryon ^_- Kapitel 11: Part 11 ------------------- Part 11 Iyo sah Oka fallen. Er reagierte blitzschnell und rannte auf ihn zu. Es gelang Iyo, ihn noch rechtzeitig aufzufangen, bevor sein Kopf auf dem harten Marmorboden aufschlagen konnte. Sofort kontrollierte Iyo Okas Puls. Doch der war in Ordnung. Der rothaarige Junge sah aus, als würde er friedlich schlafen. Fragend und zugleich wütend blickte Iyo zu Teki. Dieser verstand den Blick und antwortete auf die stumme Frage: "Keine Sorge. Es geht im soweit gut. Nun, wie soll ich sagen... Dass er in diesen Schlaf fiel, ist Teil seiner nächsten Prüfung. Er wird einen Traum haben, indem er sich behaupten muss. Wenn die Aufgabe bewältigt ist, wird er wieder aufwachen. Allerdings ... wenn er sie nicht bewältigt, wird er wohl auf ewig weiter schlafen.", bedrückt sah Teki zu Boden. Auch wenn er den Jungen nicht kannte, so wusste er doch, was SIE mit ihm vor hatte, und wie wichtig er war. Er hoffte inständig, das er die Prüfung des Wind-Sensèis überstehen würde. Als Iyo Tekis Worte hörte, wurde ihm mit einem Schlag heiß. Er wusste, dass die Prüfung des Wind-Senséis eine der Härtesten war, aber was genau verlangt wurde, hatte Iyo nie gefragt. Es tat ihm weh, Oka so sehen zu müssen, und der Gedanke, den Rotschopf vielleicht für immer zu verlieren, trieb ihn fast in den Wahnsinn. >Aber ich weiß ja, dass es so sein soll. Ich darf mich nicht einmischen. Das ist nichts im Vergleich zu dem, was SIE mit ihm vor hat!< Die beiden Sensèis bekamen von den Gedanken Iyos nichts mit. So wandte sich Hiba an Teki: "Aber warum wird er schon jetzt geprüft? Es ist doch noch viel zu früh dafür, oder? Normal lassen wir den Prüflingen doch immer etwas Zeit, um sich zu erholen, oder? Nun ja, zumindest war dies so vereinbart, denn immerhin gab es niemanden vor ihm, der nach Furúikokóro gelangen wollte." "Ich weiß nicht warum er schon so früh geprüft wird. Ich kann mich auch noch sehr gut an die Abmachung erinnern, aber der Zeitabstand liegt alleine bei dem zuständigen Sensèi. Vielleicht ist etwas vorgefallen, von dem wir noch nichts wissen, und das verlangt, ihn in schnelleren Abständen zu prüfen? Naja, wir werden es sehen sobald er aufwacht. Wir werden dann auf alle Fälle den schnellsten Weg zum Wind-Sensèi nehmen." "Gut. Iyo bring Oka in ein Schlafgemach und kümmere dich um ihn!" Iyo hörte Hibas Anweisung, also stand er auf, mit Oka in den Armen. Er drehte sich um und ging aus der Halle. Er kam zu einem langen Gang, und nahm die erstbeste Tür auf der rechten Seite. Er öffnete sie und trat in ein nicht sehr großes, aber doch bequemes und gut eingerichtetes Zimmer. In der Mitte - das eine Kopfende an der Wand - befand sich ein Bett. Links im Zimmer war ein kleiner Kamin, in dem bereits ein Feuer entfacht war. Vorsichtig legte Iyo Oka auf das Bett und hoffte, der Junge würde bald seine Augen öffnen. Langsam öffnete Oka seine Augen, doch alles was er sah, war schwarz. Er war von einer tiefen Schwärze umgeben, die er nicht durchdringen konnte. Oka versuchte seine Hand zu heben, doch er konnte nicht. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er keinen Körper zu haben schien. Es war so, als würde er schweben, nur mit seinen Gedanken, durch eine tiefe Schwärze wandern. Es war nicht kalt. Auch nicht heiß; es war angenehm warm. Oka fühlte sich wohl. Er wolle für immer in dieser Dunkelheit bleiben. Doch das durfte er nicht. Er versuchte im Gedanken um Hilfe zu rufen, da er ja keine Stimmbänder oder dergleichen zur Verfügung hatte. Auch wenn dies nicht möglich war, so hörte er sich doch schreien: Ist denn da niemand, der mir Helfen kann? Irgendwer? Plötzlich hörte er eine andere Stimme. "Sei gegrüßt, Oka!" Oka brauchte eine Zeit, doch dann fiel ihm mit einem Schlag ein, woher er diese Stimme kannte. Sie hatte schon einmal mit ihm gesprochen. "Du... Du bist die Magierin!" "In der tat. Schön, dass du mich nicht vergessen hast." Hätte Oka ihr Gesicht gesehen, hätte er sagen können, ob er mit seiner Vermutung richtig lag, aber die Magierin hörte sich so an, als würde sie ihm freundlich zu lächeln. Sie war heute anders als damals, vor seiner ersten Prüfung. "Warum bist du hier?" "Ich dachte mir schon, dass du dies Fragen würdest. Nun, ich denke, vermutlich, weil ich einmal mit dir sprechen möchte, bevor du so einfach die Prüfungen bestehst, und zu mir nach Furúikokóro kommst." Oka lachte kurz auf, obwohl er ganz ernst dabei blieb. "Worüber willst du denn bitte mit mir sprechen, dass es so wichtig für dich ist, persönlich hier zu erscheinen?" "Oh, ich bin nicht persönlich hier!" Die Stimme hörte sich spielerisch gekränkt an. "Meine Magie ist groß, und sie kann dich auch dort wo du dich gerade befindest erreichen. Es ist für mich ein leichtes, auf diese Weise mit dir zu kommunizieren. Das hättest du dir eigentlich denken können!" Stimmt, es war dumm von ihm, so unvorsichtig zu sprechen, da die Magierin scheinbar auf jedes kleine Wort hörte, das er von sich gab. "Du hast aber meine Frage noch immer nicht beantwortet. Worüber willst du mit mir sprechen?" "Ich wollte dich Fragen, ob es nicht vielleicht doch, weiser wäre, aufzugeben, und zurück zu deinem Freund zu kehren? Wie war noch gleich sein Name? Ach ja! Kitsu, der Prinz Rakuens war es doch, der dir so am Herzen liegt, oder?" "NIEMALS! Hörst du? NIEMALS! Ich werde nicht aufgeben und meinen Freund so einfach im Stich lassen!" "Tz, tz, tz! Ich muss schon sagen! Das ist doch kein Grund laut zu werden, Oka!" Oka schwieg. Was wollte sie hier? "Lass mich gehen. Ich will zurück zu Iyo und mein Versprechen gegenüber Kitsu einlösen." "Nicht so ungeduldig. Willst du dich denn nicht noch etwas mit mir unterhalten, Oka? "Wenn es sein muss. Entkommen, kann ich dir ja sowieso nicht, also muss ich wohl gezwungener Maßen mit dir reden." "Das klingt so, als würde es dir nicht gefallen mit mir zu reden. Ach, Oka, du enttäuschst mich. Ich bin es doch, zu der du wolltest. Warum redest du nicht gleich mit mir über den Grund warum du zu mir kommen willst?" "Hälltst du mich für so dumm? Ich weiß doch, dass du mich nicht ernst nimmst. Erst wenn ich die Prüfungen alle bestanden habe, werde ich in deinen Augen gut genug sein, dass du ernsthaft über meine Bitte nachdenken wirst!" Die Magierin lachte. >Nein! Sie Lächelt!<, verbesserte sich Oka. Dieses Lächeln kam ihm so vertraut vor. Doch Oka wusste nicht, warum dies so war. "Du hast es also doch verstanden. Ach ja! Bevor ich es vergesse, ich habe eine Botschaft für dich. Es ist ein Brief, der sich am Fuß einer Taube befand. Eigentlich hat ihn Teki, aber ich kann ihn dir genauso gut jetzt geben. Sieh her!" Plötzlich erschien vor Oka ein stück Papier, auf dem deutlich geschrieben stand: Lieber Oka-chan! Ich hoffe, du erhältst diesen Brief. Mein Vater ist dir auf den Fersen, was du sicher schon bemerkt hast! Bitte, gib acht, dass er dich nicht erwischt. Vergiss den Auftrag und verstecke dich in einem Dorf, dort, wo er dich nicht finden kann. Ich bitte dich! Dein, dich vermissender, Freund Kitsu Oka erkannte Kitsus Schrift sofort. >ICH habe vor deinem Vater doch nichts mehr zu befürchten. Ich habe Freunde gefunden, die mich beschützen. Und glaubst du denn wirklich ich lasse dich so einfach im Stich? Ich weiß doch, wie wichtig dieser Auftrag für dich ist. Also mach dir doch bitte nicht zu viele Sorgen, mein teurer Freund.< Oka musste lächeln. >Du hast mal wieder mit deinem Spitznamen unterschrieben. Er wird immer etwas besonderes bleiben, weil ja nur ich dich damit ansprechen darf.< Plötzlich ging Oka ein Licht auf. Kitsu lag wieder einmal in seinem Bett und wollte einfach keinen Schlaf finden. Er hatte Yoku seinen Rücken zugekehrt. In den letzten Tagen, fiel es Kitsu immer schwerer, dem jungen Mann ins Gesicht zu schauen. Seit Kitsu von ihm diesen atemberaubenden Kuss bekommen hatte, hatte der Schwarzhaarige nichts mehr unternommen. Das einzige, dass sie wie immer taten, war reden. Nicht mehr und nicht weniger. Einzig und allein eine kleine Abwechslung hatte es gegeben, als Yoku am Vortag verkündete, er müsste sich einmal für eine halbe Stunde entschuldigen. Kitsu blickte ihn darauf hin fragend an, doch Yoku lächelte nur als Antwort. Leise seufzte Kitsu. "Kannst du nicht schlafen?", fragte Yoku, der Kitsus Seufzer anscheinend bemerkt hatte. "Ich habe viel zu viele Gedanken in meinem Kopf, um schlafen zu können.", antwortete der blonde Prinz darauf. "Was denn für Gedanken?" Kitsu drehte sich zu Yoku um, und sah diesem nun ins Gesicht. Der Vollmond schien hell durch das Fenster herein. Er beleuchtete die eine Gesichtshälfte Yokus, und in diesem Licht sah er noch furchterregender als normal aus. Doch Kitsu sah das anders. Alles was er wahr nahm, waren die tief schwarzen Augen des Anderen, in die er sofort versank. Minutenlang, wie es Kitsu schien, verharrte er, nur auf die schwarzen Augen Yokus fixiert. Schweren Herzens löste er seinen Blick dann doch von Yokus Augen, um ihm endlich eine Antwort zu geben. "Zum Beispiel, warum du mich geküsst hast, und das nur ein einziges Mal!" Kitsu bemerkte, dass er diesen Satz mit kindlichem Trotz und mit einem leicht beleidigtem Ton, ausgesprochen hatte. Yoku lächelte. "Komm schon her." Kitsu nahm die Einladung sehr gerne an, und so legte er sich näher zu Yoku. Als ihn dieser darauf hin in die Arme schloss, glaubte Kitsu zu träumen. Es war wundervoll in den Armen dessen zu liegen, den man liebte. Ein zufriedener Seufzer stahl sich über Kitsus Lippen, der Yoku erneut lächeln ließen. Dieses Lächeln war so sanft, und Kitsu konnte sich gar nicht vorstellen, das dieser Mensch ihn wahrhaftig einmal böse angeblickt haben sollte. Kitsu machte es sich in Yokus Armen bequem. Er legte seinen Kopf auf die Brust dieser Person, von der er eigentlich nichts wusste und schloss die Augen. "Gute Nacht, Yoku!" "Gute Nacht." Endlich seine Ruhe findend und eng an Yokus Brust geschmiegt schlief Kitsu zufrieden ein. "Wer bist du?", fragte Oka, der es endlich begriffen hatte. "Du weißt doch, wer ich bin.", antwortete ihm die Stimme. "Nein, das weiß ich nicht. Ich gebe zu, du hast mich ganz schön hinters Licht geführt und beinahe wäre ich auf dich hereingefallen, aber nur beinahe!" "Was soll das, Oka? Du weißt, dass du Unsinn redest." "Da! Schon wieder! Du nennst mich Oka! Erinnerst du dich? Wir haben uns ja schon einmal getroffen. Doch damals nanntest du mich immer bei meinem vollen Namen, nämlich Okami! Das heißt, die Magierin nannte mich so. Also, noch einmal. Wer bist du?" Die Stimme lachte freundlich und schon wieder kam es Oka so vor, als würde er dieses Lachen gut kennen. "Du bist schlau Oka. Ich darf dir Gratulieren! Du hast soeben deine 3. Prüfung bestanden, und Weisheit unter beweis gestellt. Komm schnell zu mir, dem Wind-Sensèi. Alles weitere wirst du von Teki erfahren." Die Stimme wurde immer leiser während sie redete und plötzlich begann Oka, seinen Körper wieder zu spüren. Es war sehr unangenehm für ihn, denn es war irgendwie befreiend gewesen, körperlos durchs Nichts zu gleiten. Langsam stellte er sich auf die ungewohnte Schwerkraft ein und merkte, dass er auf einem weichen, angenehmen Etwas lag. Als er die Augen aufschlug, musste er ein paar mal blinzeln, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Doch dann gelang es ihm, seine Augen ganz zu öffnen. Er sah, dass er sich in einem kleinen Zimmer befand, in dem ein Feuer in einem Kamin fröhlich vor sich hin tänzelte. Doch viel mehr beschäftigte ihn die Tatsache, dass er direkt in Iyos schwarze Augen blickte. Part 11 Ende So, das wär's dann wieder einmal. Mit diesem Teil war ich (zumindest für meine Begriffe), ja ziemlich schnell. Aber was mit dem nächsten ist, kann ich noch nicht sagen. Im Moment, sieht es nicht so aus als würde er bald fertig sein. Also es kann denk ich mal, schon so 2-3 Wochen dauern... Gomen! Gück Auf! Ryon ^_- Kapitel 12: Part 12 ------------------- Part 12 Oka sah nur noch Iyos Augen. Er war nicht mehr fähig einen Gedanken zu fassen, geschweige denn zu reden. Iyos Augen waren zwar schwarz, doch keinesfalls leer. In ihnen lag immer so viel Ausdruck und im Moment sah Oka deutlich die Besorgnis darin. Eine silberne Strähne fiel ihm ins Gesicht, und bedeckte die eine Hälfte des rechten Auges. Wehmütig dachte Oka daran zurück, dass er es war, der seine Haare auf so eine kurze Länge geschnitten hatte. Doch nun reichten sie Iyo zumindest wieder bis über die Ohren, nicht mehr lange, und sie würden seine Schultern erreichen. Nach einigen Minuten, wurde Oka bewusst, dass er noch immer wie gebannt in Iyos Augen blickte. Augenblicklich wurde er rot, und wendete seinen Blick ab. Iyo war es schließlich, der die herrschende Stille zwischen ihnen brach. "Hast du die Prüfung bestanden?" Eigentlich wollte er sich ja viel lieber nach Okas Gesundheit erkunden, doch er durfte, nicht schon wieder vergessen, was SIE ihm beigebracht hatte. "Ja, habe ich." Oka war enttäuscht, von der Gleichgültigkeit, die in Iyos Stimme lag, und die doch einen so großen Unterschied zum Ausdruck seiner Augen bot. "Ich werde den Anderen bescheid geben." Erschrocken blickte Oka auf, als Iyo sich erhob, um seine Worte in die Tat umzusetzen. Bevor Oka noch überlegen konnte, was er tat, packte er Iyo am Saum seines Blitzblauen Umhangs und flüsterte: "Bitte geh nicht!" Es war eine Bitte, ja schon fast ein Flehen. Iyo, der Solche Worte nicht erwartet hatte, drehte sich um und blickte Oka fragend an. "Ich... ich..." Oka wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte aus einem Impuls heraus gehandelt, und nun wusste er einfach nicht mehr weiter. Er senkte den Kopf und leise, fast zaghaft, begann er zu sprechen. "Warum bist du in letzter Zeit so kalt? Du warst doch sonst nicht so. Warum sagst du Dinge, die so gar nicht zum Ausdruck in deinen Augen passen? Der alte Iyo, hätte besorgt gefragt, wie es mir ginge. Und vielleicht hätte er mich auch umarmt, weil ich endlich aufgewacht bin. Was hatte der Kuss damals in der Nacht zu bedeuten? War es aus einer Laune heraus, oder doch vielleicht mehr?" Als Oka Iyos erstaunten Gesichtsausdruck sah, musst er leise und freudlos lachen. "Ja, ich war wach, um deine Frage zu beantworten." Schmerzlich verzog Oka das Gesicht und fuhr noch leiser fort: "Also sag mir bitte, warum hast du mich geküsst?" Iyos Miene, die bis gerade eben noch erstaunt war, erstarrte zu Eis. Ohne jegliche Gefühlsregung entgegnete er: "Es war nur ein Spiel." Dann wandte er sich um, und schritt schnell zur Tür hinaus. Oka konnte es nicht glauben, dass Iyo das ernst meinte. Aus für Oka unerfindlichen Gründen, begannen Tränen sich den Weg seine Wangen hinab zu bahnen. Er versuchte sie zurück zu halten. >Was hast du denn gedacht? Dass er dir einfach so seine Liebe gesteht? Wie naiv bist du eigentlich?< Oka schallte sich selbst einen Narren. Mit aller Kraft versuchte er, seine Gefühle zu unterdrücken. Doch es gelang ihm nicht. Sie waren zu stark, um sie einfach ignorieren zu können. Heiße Tränen rollten ihm über sein Gesicht. Doch am schlimmsten war, der Schmerz in seiner Brust, der ihm nach Luft ringen lies. Eine halbe Stunde konnte er sich einfach nicht beruhigen, doch dann fiel er in einen erschöpften, traumlosen Schlaf. Als Iyo die Tür hinter sich schloss, lehnte er sich an diese. Er konnte es selbst nicht glauben, dass er in solch einem Moment, so gefühllos sein konnte. >Ich liebe ihn doch! Jede Minute meines Lebens möchte ich bei ihm sein. Ich wäre fast gestorben vor Angst um ihn. Und dann das... Aber ich DARF nicht mit ihm zusammen sein. Schon, dass ich zusammen mit ihm Reise wird SIE mir nie verzeihen. Und außerdem, wird es früher oder später, mir oder Oka das Herz brechen. Sein Schicksaal ist vorherbestimmt. Auch ich kann es nicht ändern. Selbst wenn ich meine alten Fähigkeiten besäße, wäre mir das unmöglich. Schließlich habe ich schon einmal verloren. Ich habe begriffen, dass es nichts bringt, sich gegen das Schicksaal aufzulehnen. Es ist grausam. Warum hat mein Herz ausgerechnet ihn erwählt? Ihn, mit dem SIE IHRE eigenen Pläne hat.< Plötzlich hörte Iyo aus Okas Zimmer ein Schluchzen. Im letztem Moment wiederstand er dem Impuls hineinzustürmen, und ihn zu trösten. >Warum muss er sich nun auch in mich verlieben? Es wäre einfacher gewesen. Nun muss ich Oka auch noch das Herz brechen. Dabei liebe ich ihn.< Der Schmerz, Oka weinen zu hören, war für Iyo unerträglich. Minutenlang verharrte er an die Tür gelehnt, und versuchte sich zu beruhigen. Als er es geschafft hatte, und nun wieder Herr seiner Gefühle war, ging er zu den beiden Sensèis. "Oka hat die Prüfung bestanden. Er ist aber Müde. Wir sollten ihn bis Morgen schlafen lassen." "Aber wir müssen so schnell es geht zum Wind-Sensèi!" Iyo sah Teki finster an. Teki wurde auf der Stelle siedend heiß. Auch wenn Taihéiyo nun kurze Haare hatte, so hatte Teki trotzdem vor ihm Respekt. Er würde nie vergessen, was damals geschehen war, und so beeilte er sich zu sagen: "Die Gesundheit Okamis geht natürlich vor." "Feigling." Hibas Stimme klang herablassend. Mit einem süffisanten Lächeln blickte er Iyo an und sagte: "Wir brauchen keine Angst vor ihm zu haben. Er kann uns nun nichts mehr anhaben. Was einmal war, ist nun vorbei. Unser lieber Kegásu-Waise hat seine Grenzen erkannt." Iyo entgegnete ihm mit kaltem Lächeln: "Aber vergiss nicht WER es war, der mir meine Grenzen zeigte." Damit drehte er sich um, und ging schnellen Schrittes in eines der Zimmer, um sich auch schlafen zu legen. Kitsu saß am See im Garten und starrte sein eigenes Spiegelbild an. Eine seiner blonden Haarstränen fiel ihm ins Gesicht und bedeckte eines seiner grün-blauen Augen. Er schaute in diese Augen, die ihn traurig anblicken. In letzter Zeit verschwand Yoku immer öfter. Jedes mal sagte er: "Ich muss etwas erledigen.", und verschwand einfach. Auf Kitsus Fragen gab er keine Antwort. >Wo muss er nur immer hin? Soll ich ihm nach gehen? Aber wenn er mich entdeckt, wird er sicher wütend.< Es war zum Haare raufen. Mit einem lauten und herzzerreißenden Seufzer ließ Kitsu sich ins Gras fallen. Plötzlich fiel ein Schatten auf ihn, und als er aufblickte, sah er Yoku. "Warum so traurig?" Kitsu überlegte einen Moment, beschloss dann aber die Wahrheit zu sagen, denn er konnte nun einmal nichts für seine eifersüchtige Natur. "Weil du mich immer öfter alleine lässt. Ich möchte gerne wissen, wohin du gehst und warum ich nicht mitkommen darf!" Da! Yoku lächelt. Dieses Lächeln bedeutete, dass Kitsu auch heute keine Antwort auf seine Frage bekommen würde. Yoku setzte sich neben ihm ins Gras. "Ich bleibe ja nie für lange weg." Kitsu setzte sich auf und kniete nun, dem schwarzhaarigen ins Gesicht schauend, im Gras. "Das stimmt zwar, aber trotzdem." Erneut klang diese kindliche, Trotz-Stimme durch. Yoku lächelte darüber. Er kannte diese Stimme nur zu gut, und wusste, dass niemand außer ihm, sie je gehört hatte. Kitsu konnte nicht anders. Diesmal würde er die Initiative ergreifen. Er schnellte vor und umarmte Yoku stürmisch, sodass sie beide samt auf den Rasen fielen. Dann legte Kitsu sanft die Lippen auf die des anderen. Er öffnete seinen Mund ein wenig und strich mit seiner Zunge zärtlich über Yokus Lippen. Prompt gewährte er Kitsu Einlass. Ein heißes Spiel entbrannte zwischen ihnen. Sie neckten sich gegenseitig und erkundeten das fremde Gebiet. Nach einiger Zeit mussten sich die beiden dann doch voneinander trennen. Nun lag Kitsu in Yokus Armen. Er wollte nie wieder weg von ihm. >Ja, ich habe mich wahrhaftig verliebt. Was Vater wohl dazu sagen wird?< Unwillkürlich musste Kitsu bei dem Gedanken grinsen, denn er erinnerte sich nur zu gut and die Szenen zwischen Yoku und dem Herrscher Rakuens. "Warum lachst du?" Wollte Yoku wissen. Als Kitsu ihm davon berichtete, schaute Yoku ihm nur tief in die Augen. Es war ein Blick der soviel und doch so wenig ausdrückte. Einerseits sah Kitsu eine wunderbare Zärtlichkeit, gepaart mit einer unendlich tiefen Traurigkeit. Und doch war Yokus Blick auch auf eine seltsame Weise leer. >So, als würde er mit seinen Gedanken weit weg sein. An einem kalten Ort.<, schoss es Kitsu durch den Kopf. Während die beiden lange Zeit so dalagen, merkte Kitsu nicht, dass Yoku ihm auf seine Fragen, schon wieder keine Antwort gegeben hatte. Als Oka am nächsten Tag aufwachte, fühlte er sich leer. Ihm war schon wieder zum Weinen zumute, doch es schien, als habe er alle Tränen aufgebraucht. Keine einzige wollte sich den Weg nach außen bahnen, also schloss Oka alle tief in sich ein. Dann stand er auf, und stellte sich vor den Spiegel. Seine Augen waren nur leicht gerötet, und man konnte diesen Umstand leicht darauf zurückführen, dass Oka müde von der Prüfung war. Mit Erleichterung stellte er dies fest, denn so würde es kein Problem sein, den anderen etwas vorzuspielen. Er musste sich ohnehin auf seine Aufgabe konzentrieren. Heute würde er endlich den dritten der Sensèis kennen lernen. Oka trat hinaus in die große Halle. Seine drei Begleiter warteten dort schon auf ihn. Teki und Hiba sahen ihn ein wenig besorgt an, doch als Oka ihnen ein strahlendes Lächeln entgegen warf, verschwand der Ausdruck aus ihren Augen. Iyo stand ein wenig abseits von den beiden. Oka vermochte nicht, etwas aus seinen Augen zu lesen. Sie blickten ihn verschlossen an, genauso wie sie es bei ihrem ersten Treffen im Wald damals taten. "Du hast dich gut ausgeruht wie ich sehe, Okami. Also lass uns gleich aufbrechen. Die Zeit rennt." Oka kämpfte gegen den großen Kloß in seinem Hals an, doch weil es ihm nicht gelingen wollte, diesen hinunterzuschlucken, nickte er einfach. Als die vier nahe genug beieinander standen, hob Teki seine Hände empor. Augenblicklich wurden sie von einer riesigen Mauer aus Wasser umgeben. Das nächste, was Oka wahr nahm, war, dass er sich erneut in einer großen Halle befand. Genauso, wie in den beiden anderen, fühlte man sich auch in dieser etwas verlassen. Diesmal war der Marmorboden grau. Sturmgrau um genau zu sein. Auch die Wände und die Säulen, die sich von ihnen etwas abhoben, waren in demselben sturmgrau. Das einzige, was die Halle lebhaft erscheinen lies, waren die prachtvollen Verzierungen, die meistens Tauben mit Olivenzweigen zeigten. "Darf ich mich vorstellen. Ich bin der Wind-Sensèi, Vertreter der Klugheit, die auch Prudentia genannt wird und die 3. der 4 weltlichen Tugenden ist. Als Attribut trage ich einen Spiegel in mir. Mein Name ist Bifu und meine zweite Gestalt ist eine Schlange." Part 12 Ende Also erst mal ein gaaaaanz großes SORRY für die lange Wartezeit. Hatte einige Probleme mit dem Internet und PC.... -.-" Hoffe ihr seid net alzu böse deswegen... Der nächste Teil kommt dann in einer Woche oder so denk ich... (praktisch als Entschädigung für diese lange Pause...) GLück Auf! Ryon ^_- Kapitel 13: Part 13 ------------------- Part 13 Oka riss die Augen auf, als er den Namen hörte. Mit einem Mal wurde ihm bewusst, warum ihm diese Stimme so bekannt vorgekommen war. Langsam drehte er sich um. Da stand sie vor ihm. Ein kleines, circa zehn Jahre altes Mädchen, mit dunkelblonden, langen Locken. Sie trug ein hellrosa Kleid, dass knapp über ihren Knien endete, und an ihrem rechten Fuß befand sich ein goldener Armreif. Doch etwas war anders an ihr. Sie hatte nun nicht mehr, das Lächeln eines Kindes. Es war viel mehr jenes einer Erwachsenen Frau. "Bifu.", flüsterte Oka, der noch immer nicht fassen konnte, dass das kleine Mädchen ein Sensèi sein sollte. "Hallo Oka! Lange nicht mehr gesehen!" Oka konnte nur nicken. Teki trat nun nach vor und fragte: "Warum musste die Prüfung so schnell geschehen?" Bifus Blick wurde ernst. "Es sind Komplikationen aufgetreten. Ich kann es euch nicht erklären, denn auch ich bin darüber nicht in Kenntnis gesetzt worden. Ich habe aber strenge Anweisungen bekommen, so schnell, wie möglich zu agieren." Teki runzelte die Stirn und dachte laut: "Was das wohl heißen mag?" Hiba stand abseits der Szene. Auch er war geschockt, aber aus einem ganz anderen Grund als Oka. Schließlich trat auch Hiba vor zu den anderen: "Bitte, Bifu. Sag mir was passiert ist!" Fragend schaute Bifu Hiba an. "Ich verstehe deine Frage nicht. Was soll passiert sein?" "Warum hast du die Gestalt eines Kindes?" Nun wurde Oka hellhörig. >Das heißt, sie ist also wirklich kein kleines Kind!.< Auch Teki sah Bifu nun fragend an. Erst jetzt bemerkte er die ungewohnte Gestalt des Wind-Sensèis, denn zu sehr waren seine Gedanken mit den Komplikationen beschäftigt gewesen. "Das ist eine lange Geschichte und es ist nicht an mir, sie euch zu erzählen. Ihr werdet schon noch erfahren warum. Seht es einstweilen einfach als eine Bestrafung an." "BESTRAFUNG?", schrie Hiba aus vollem Halse. Mit einem Blick bedeutete Bifu ihm zu schweigen. "Nun kommt, ihr habt sicher Hunger. Außerdem muss ich mit dir" Sie sah dabei zu Oka "noch etwas besprechen. Es geht um den Erd-Sensèi." Oka nickte und sie alle folgten ihr aus dem Raum. Kitsu wachte mitten in der Nacht auf. Er bemerkte, dass Yoku gerade dabei war, den Raum zu verlassen. Als sich die Tür hinter Yoku schloss, setzte sich Kitsu in seinem Bett auf. >Soll ich ihm folgen? Aber er wird wütend sein, wenn ich es tue. Andererseits... Es lässt mir einfach keine Ruhe und ich habe ein schlechtes Gewissen bei der Sache.> Kitsu nahm all seinen Mut zusammen, und stand auf. Schnell zog er sich an und folgte dem Schwarzhaarigen dann zur Tür hinaus. Vorsichtig blickte er nach links und rechts. Er hatte keine Ahnung, wohin Yoku gegangen war, aber er entschied sich dafür, den Weg hinaus in den Park einzuschlagen. >Ich renne also ziellos durch die Gegend.<, dachte Kitsu, über sich selbst den Kopf schüttelnd. Er musste ziemlich weit laufen, bis er endlich ins Freie hinaus trat. Die Nacht war angenehm kühl, und aus einiger Entfernung hörte er ein paar Grillen zirpen. Er sah sich nach allen Richtungen um, bis er endlich etwas entdeckte. Es war ein schwacher Lichtschimmer, der aus dem hinteren Teil des Parks kam. >Dort ist doch ein kleines Wäldchen.< Kitsu durchquerte den Park, bis er schließlich zum Rande des kleinen Waldes kam. Aus der absurden Idee heraus, jemand könnte hinter ihm stehen, drehte er sich noch einmal um. Er fühlte sich beobachtet. >Wieso bin ich auf einmal so ängstlich?< Leise tat Kitsu ein paar Äste auf die Seite. Er hörte Yoku, wie er mit jemanden Sprach. Leise schlich sich Kitsu näher heran, um dem Gespräch zu lauschen. "dass ich nie wieder zurück komme.", hörte er Yoku noch sagen. Eine fremde Stimme antwortete ihm. "Du wirst zurück kommen." "Und wenn ich das nicht möchte?" "Du hast keine andere Wahl. Sei doch vernünftig, Kenryoku!" Stille. "Das kann ich nicht." "Und warum?" Die fremde Stimme hörte sich nun etwas zornig an. "Weil..." Yoku stockte. "Weil, ich hier etwas gefunden habe, dass ich nie wieder verlassen möchte." "Ist es etwa dieser Prinz?" Erneutes schweigen. Kitsu fand es schade, dass er die beiden nicht sehen konnte, aber es war ihm zu riskant, entdeckt zu werden. Erst als die fremde Stimme weiter sprach, realisierte er, dass sich das Gespräch um ihn drehte, und da hatte er nicht mehr genügend Zeit, sich deswegen zu wundern. "Du wirst trotzdem hierher kommen." "Nein! Du kannst mich nicht dazu zwingen!" "Ach nein?" Die Stimme klang nun hämisch. "Ich werde dir beweisen, dass ich kann! Wenn dir an diesem Jungen wirklich soviel liegt, dann willst du doch nicht, dass ihm etwas passiert, oder?" Kitsu hörte einen unterdrückten Schrei Yokus. Da sprang Kitsu mit einem Satz auf. Oka saß nun - zusammen mit den drei Sensèis und Iyo - an einer riesigen Tafel, die reich gedeckt war. Oka ließ es sich nicht nehmen, von allem etwas zu probieren, was zur Folge hatte, das er nach dem Essen vollgefüllt am Tisch saß. Bifu übernahm nun das Wort. "Nachdem nun alle satt sind, sollten wir schnell auf den Erd-Sensèi zu sprechen kommen." Oka nickte nur, als Zeichen seiner Zustimmung. "Am besten wäre es, sie herzurufen, Teki?" Teki schob seinen Stuhl nach hinten und stand auf. Mit schnellen Schritten ging er aus dem Raum. Gespannt wartete Oka, der keine Ahnung hatte, was Teki nun machen würde. Schon nach einiger Zeit kam dieser zurück. Hinter ihm ging eine Frau mit dunkelbraunen, glatten Haaren, die ihr bis zur Hüfte reichten. Oka schätzte ihr alter in etwa auf 24 Jahre. Sie war groß und hatte eine gute Figur, die durch einen smaragdgrünen Kimono sehr gut zur Geltung kam. Haselnussbraune Augen sahen ihnen freundlich entgegen. Schließlich nickte sie ihnen, als Zeichen einer Begrüßung zu. "Setz, dich Koya!" Sagte Bifu lächelnd zu ihr. Oka fand es seltsam, denn obwohl Bifu augenscheinlich die jüngste war (Oka konnte es aber nicht genau sagen, denn es war ja schließlich nicht ihre wahre Gestalt, wie er schon wusste), schien alles ihr zu gehorchen. >Naja. Nicht unbedingt Gehorchen. Sie erteilt ja keine Befehle. Eher ... ,Ratschläge'. Aber trotzdem wird alles gemacht was sie ,vorschlägt'.< "Nun," sprach Bifu weiter, als sich Koya gesetzt hatte, "da Koya nicht spricht, werde ich sie dir Vorstellen Oka." "Aber Bifu! Wenn du ihm Koya vorstellst, heißt das ja...", mischte sich Hiba ein. "Genau. Die Prüfung des Erd-Sensèi wird ausfallen. Die Zeit drängt und es geht nicht anders." "Aber, das wiederstößt gegen das Gesetz!" "Hiba! Hast du etwa vergessen WER das Gesetz aufgestellt hat, und darauf acht gibt, dass sie eingehalten werden?" Hiba schüttelte leicht den Kopf. "Na also. Außerdem muss er die letzte Prüfung so oder so bestehen, und dann werden wir auch sehen, ob er würdig ist. Sonst noch einwände?" Bifu sah in die Runde, doch keiner hatte noch etwas zu sagen. "Nun denn Oka. Dies ist der Erd-Sensèi, Vertreter der Gerechtigkeit, die auch Justitia genannt wird und die 4. der 4 weltlichen Tugenden ist. Als Attribut trägt sie eine Waage in sich. Ihr Name ist Koyama und ihre zweite Gestalt ist ein Adler." Schweigen. Oka saß da und dachte stolz: >Endlich habe ich es geschafft. Ich habe alle vier Sensèis gefunden. Anscheinend muss ich nur noch eine Prüfung bestehen, und dann werde ich endlich zur Magierin gelangen. Kitsu wird stolz auf mich sein, wenn ich es schaffe. Endlich wird Frieden herrschen!< Kitsu stürmte mit einem markerschüttenden Schrei aus dem Gebüsch. Mit einem schnellen Blick erfasste er die Situation. Vor Yoku war ein faustgroßer, weißer Lichtpunkt. Kitsu stürmte auf das Licht zu, doch in zwei Meter Entfernung lief er auf einmal gegen eine unsichtbare Barriere. Für Sekundenbruchteile spürte Kitsu schier unerträgliche Schmerzen, bis er schließlich abprallte und hinfiel. Mühsam stand er auf und blickte zornig auf den Lichtpunkt. "Komm zurück Kenryoku! Von mir aus nimm doch den Knaben mit, aber komm zurück!" Schweigen. Yoku schien nachzudenken, doch dies dauerte dem Lichtpunkt anscheinend zu lange. "Dann sieh gut her Yoku! Du wirst wieder zurück kommen, ob du nun willst oder nicht!" Ein höhnisches Lachen ertönte. "NEIN! TU DAS NICHT!" Yoku stürmte auf den Lichtpunkt zu, doch aus ihm kam nun ein Feuerball geschossen, der Yoku sofort einige Meter zurückbeförderte. Sofort stand dieser auf. "Hör auf damit! Mit so einem lächerlichen Feuerball kannst du mich nicht besiegen! Na los! Greif mich an!" "Sei nicht dumm, Kenryoku! Ich will dich nicht töten! Du sollst nur zurückkommen, dann bin ich zufrieden. Wenn du nicht freiwillig kommst, dann muss ich dich eben dazu zwingen." Ein violetter Lichtblitz schoss aus dem Lichtpunkt hervor, direkt auf Kitsu zu. Er versuchte auszuweichen, doch der Blitz folgte ihm. Yoku schrie erschrocken auf, doch der Lichtpunkt hörte nicht auf Blitze auf ihn zu schießen. Einer erwischte Kitsu von hinten. Erschrocken keuchte dieser auf, und fiel zu Boden. Alles wurde schwarz um ihn herum. "WAS HAST DU GEMACHT?", schrie Yoku den Lichtpunkt an. "Du solltest es wissen, Kenryoku!" Yoku rannte zu Kitsu und drehte ihn auf den Rücken. Er sah aus, als würde er schlafen. "Komm zurück! Das ist meine letzte Warnung!" Mit einem mal verschwand der Lichtpunkt. Zurück blieb eine dunkle, verlassene, kleine Waldlichtung auf der zwei Gestalten kauerten. Yoku hatte Kitsus Kopf auf seinen Schoß gebettet, und streichelte ihm zärtlich über die Wange. "Es tut mir leid!", flüsterte er leise, zu der bewusstlosen Gestalt, auf deren Gesicht nun Tränen herabtropften. Ende Part 13 Also das war wie versprochen der nächste Teil. Leider bin ich mit ihm total unzufrieden. Keine Ahnung wieso, aber er passt mir einfach nicht *frust* Hoffe der nächste wird besser... -.-" Habe aber leider noch keine Ahnung wann der kommt... GLück Auf! Ryon ^_- Kapitel 14: Part 14 ------------------- Part 14 Langsam schlug Kitsu seine Augen auf. Zuerst sah er nur schwarz aber langsam stellte sich ein Bild ein. "Kitsu!", hörte er das aufgeregte Flüstern Yokus, und sah gleich darauf das passende Gesicht zu der Stimme seines Freundes. "Warum weinst du?", fragte Kitsu mit schwacher Stimme. Yokus Gesichtsausdruck, der zuvor erschrocken war, änderte sich nun in Erleichterung und ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Langsam versuchte sich Kitsu aufzusetzen, doch sein Körper war noch immer von der Attacke des Lichtpunktes geschwächt. Sofort spürte Kitsu Yokus Arme die ihm halfen. Endlich schaffte Kitsu es sich aufzusetzen. Er blickte Yoku an, um schließlich eine der vielen Fragen zu stellen, die ihm auf der Seele lagen: "Wer oder Was war das?" Yoku sah Kitsu schuldbewusst an. "Es tut mir leid, was geschehen ist. Es ist meine Schuld!" Kitsu lächelte. "Es ist nicht deine Schuld. Und weiche bitte nicht meiner Frage aus, gib mir Antwort darauf!" Yoku nickte zaghaft. "Also gut. Dieser Lichtpunkt war die Magierin." "WAS?" Erschrocken und erstaunt zugleich blickte Kitsu ihn an. "Es stimmt. Sie will, dass ich in die Magische-Welt zurückkehre." Stille. Kitsu musste erst seine Gedanken ordnen, er konnte nicht glauben, was er da gerade gehört hatte. "Dann werde ich dich begleiten!", sagte er schließlich entschlossen zu Yoku. "Niemals!", antwortete dieser prompt. "Dir könnte etwas zustoßen! Du kennst diese Welt nicht! Außerdem wartet sie ja nur darauf, dass ich dich mitnehme!" "Wieso das? Was möchte sie von mir? Ich habe doch schon Oka mit einem Friedenspakt zu ihr geschickt! Hätte sie mich nicht einfach kontaktieren können? Das wäre doch um einiges einfacher gewesen!" "Ach Kitsu. Es gibt soviel, dass du nicht verstehst. Die Sache ist weitaus komplizierter." "Egal. Ich komme trotzdem mit!" Kitsu sah an Yokus Gesicht deutlich, dass ihm das alles andere als recht war. "Yoku! Ich weiß so wenig über dich, und bis jetzt habe ich auch keine Fragen gestellt. Ich bitte dich: Nimm mich mit! Ich möchte dort mehr über dich erfahren; wissen wer du wirklich bist. Ich liebe dich, und deswegen werde ich dich auch dorthin begleiten. Komme was wolle!" "Ich..." Yoku stockte der Atem. Er versuchte zwar etwas zu sagen, aber es bereitete ihm große Schwierigkeiten. Kitsu schaute ihn fragend an. "Du?" "Ich... ich..." Yoku holte noch einmal tief Luft um in einem fast unverständlichen Tempo seinen Satz zu beenden: "Ich liebe dich auch und gerade deswegen möchte ich nicht, dass du mitkommst." Kitsu musste den Satz noch einmal Revue passieren lassen, damit die schnellgesprochenen Worte einen Sinn für ihn ergaben. Dann riss er die Augen auf. "Hast du gerade gesagt, dass du mich liebst?" Er sah, wie Yoku etwas verlegen seinen Kopf abwendete, doch dann schließlich doch in Kitsus Augen blickte. "Ja." Kitsu konnte sein Glück kaum glauben und warf sich in die Arme seines Geliebten. "Ich liebe dich auch!", wiederholte Kitsu nochmals mit heiterer Stimme. "Aber Kitsu...", begann Yoku, der ihn nun sanft etwas von ihm drückte, um ihm ins Gesicht schauen zu können. "Ich hoffe dir ist klar, dass noch einige Probleme auf uns zukommen werden. Die Magierin wird das, denke ich nicht einfach so akzeptieren!" Kitsu lächelte Yoku warm an. "Das ist mir egal. Solange ich weiß, dass du auf meiner Seite sein wirst, ist mir alles andere egal!" Damit legte er nun sanft seine Lippen auf Yokus. Yoku öffnete seinen Mund und strich mit seiner Zunge langsam über Kitsus Lippen. Dieser öffnete sogleich auch den seinen. Wenige Sekunden spürte Kitsu auch schon Yokus Zunge in seinem Mund. Sie neckten sich gegenseitig und Kitsu wurde schon wieder von einem unglaublichen Glücksgefühl heimgesucht. Doch diesmal schien etwas anderes auch zu reagieren. Kitsu merkte, wie sich etwas in seiner Hose bemerkbar machte. Auch Yoku schien das zu merken, denn dieser lachte nun leise an Kitsus Lippen. Immer fordernder wurde der Kuss der beiden bis sie sich schließlich keuchend voneinander trennten. "Ich will dich!", sagte Kitsu erregt und bestimmt zugleich. "Jetzt und hier!" Yoku nickte und beugte sich zu Kitsu um ihn erneut zu küssen. Yoku begann, Kitsus Hemd zu öffnen und zärtlich über dessen Brust zu streichen. Langsam glitten Yokus Hände tiefer und zogen ihm nun auch die Hose aus. Yoku hörte für einen Moment auf, den blonden Prinzen zu küssen, um sich dessen Erektion genau zu betrachten. Kitsu der dabei rot wurde, fing nun seinerseits an Yoku auszuziehen. Als der dann auch völlig entkleidet war begann Kitsu nun seinerseits ihn zu küssen. Zärtlich drückte er sanfte Küsse auf den Oberkörper des anderen. Etwas zaghaft wanderte er schließlich immer tiefer. Da kam er endlich an seinem steifen Glied an, und wollte dieses schon mit dem Mund umschließen, doch da hob Yoku Kitsus Kopf an, um ihn zu küssen. Sanft wurde Kitsu nun auf den angenehm kühlen Waldboden gedrückt. Kitsu wurde schwindlig. Er fühlte die nackte Haut Yokus auf der seinen und konnte ein stöhnen nicht mehr unterdrücken. Dann endlich wanderte Yokus Hand zu seinen Pobacken und wenige Augenblicke später spürte er Yokus Finger in sich. Erschrocken wolle Kitsu aufstöhnen, doch nun begann Yokus andere Hand sein steifes Glied zu liebkosen. Nun spürte Kitsu einen zweiten Finger in sich und kurze Zeit darauf auch einen dritten. Yokus Liebkosungen wurden wilder und Kitsu stöhnte erneut auf. Schließlich zog Yoku seine Finger wieder zurück, denn auch er konnte es kaum noch erwarten, den Körper des anderen endlich ganz zu besitzen. Langsam drang er in den jüngeren ein. Kitsu unterdrückte einen Schrei. Doch dann war der Schmerz vorbei und eine unglaubliche Welle Lust überkam ihn. Yoku begann sich in Kitsu zu bewegen. Zuerst etwas zaghaft um ihm nicht weh zu tun, aber dann immer schneller. Kitsu schwanden die Sinne. Immer wieder, wenn er glaubte, er hätte seinen Höhepunkt erreicht, trieb ihn der nächste Stoß Yokus auf eine höhere Ebene. Dann schließlich war es soweit und mit einem inbrünstigen Schrei kam er in Yokus Hand. Wenige Sekunden später konnte auch Yoku nicht mehr, und ergoss sich mit einem letzten Stoß in Kitsu. Schweratmend lagen die beiden aufeinander. Keiner wollte die Stille durchbrechen. Schließlich entfernte sich Yoku dann aber doch aus Kitsu. Er stand auf und warf Kitsu seine Sachen hin. Dieser blickte ihn fragen an. "Du erkältest dich noch, hier draußen. Lass uns zurück in dein warmes Bett gehen." Mit einem zwinkern drehte sich Yoku um und ging aus dem Wald hinaus. "Warte!", rief Kitsu ihm hinterher, der wusste, was im Schloss auf ihn warten würde. Bifu schob ihren Stuhl zurück und stand auf. "Wir sollten gleich aufbrechen. Also folgt mir, bitte!" Langsam erhob sich einer nach dem anderen. Oka ging direkt hinter Bifu in die große Halle zurück. Hinter ihm gingen Hiba, Teki und Koya; mit etwas größerem Abstand folgte auch Iyo ihnen. Als Oka sich zu ihm herumdrehte, wollten ihm erneut Tränen aufsteigen, doch er unterdrückte sie mit aller Gewalt. >Reiß dich zusammen. Du hast wichtigeres zu tun. Außerdem wird es nicht das letzte Mal sein, dass ich mich in jemanden verliebe! Es gibt noch tausend andere, die so sind wie Iyo!< >Nein gibt es nicht!< Sagte eine andere Stimme gleich darauf in ihm. >Es gibt Iyo kein zweites Mal. Vielleicht jemand der ihm ähnlich sieht, aber Iyo ist und bleibt einzigartig!< Oka zwang sich dazu Bifu zuzuhören, die in der Halle stehen geblieben war und nun zu ihnen sprach: "Wir werden uns auf die Erde teleportieren. Dies geht am schnellsten, und ist am ungefährlichsten." "Heißt das, wir sind nicht auf der Erde?", fragte Oka verwirrt. Bifu lächelte. "Nun ja, wir schweben über ihr. Da ich der Wind-Sensèi bin, und dies hier mein Palast ist, befindet er sich in der Luft." Oka nickte, denn es erschien im einleuchtend. >Das hättest du auch ahnen können! Da habe ich den Test der Weisheit bestanden, und dann kann ich noch nicht mal auf die einfachsten Dinge schließen. Das ist doch wirklich zu dumm!< Oka wurde aus seinen Gedanken gerissen, als ihn plötzlich wieder jenes Licht umgab. Im nächsten Augenblick befanden sie sich auf einer enormen Wiese. Um ihn herum konnte Oka nichts als Gras entdecken. Grünes saftiges Gras auf eines sanften Hügellandschaft. Der Himmel war blau und nur vereinzelte Schäfchenwolken waren zu sehen. "Nun denn, jetzt ist es an dir Okami Furúikokóro zu finden!", sagte Teki nun in gewohnt ruhiger, aber fester Stimme. Oka kam sich verlassen vor. Wie sollte er denn jemals den Wald finden? Wo er auch hinsah nur Gras! Kein einziger Baum war zu sehen. Doch etwas in ihm sagte ihm, er solle Vertrauen haben. Plötzlich begann sein Amulett zu leuchten. Oka schloss die Augen und die Worte kamen wie von selbst aus seinem Mund: "I trust in the power of the magic world. I trust in the wind in front of me. I trust in the water behind me. I trust in the fire at my right. I trust in the earth at my left. And I trust in love inside me. Furúikokóro. Wood of the hearts trustin in the power of magic. Open your door to left me in!" Part 14 Ende Hi ^^ Also ich bin echt gespann, was ihr zu dem Teil sagt... War das erste mal, das ich sowas geschrieben habe... also ruhig her mit der Kritik ^^ Diesen Teil möchte ich (obwohl ich nicht weiß, ober er gut ist oder nicht) Van17 und Gitanija witmen. Die beiden schreiben mir immer Kommentare, und das eigentlich von Anfan an. Deswegen dachte ich, es wäre mal an der Zeit und ihrgendwie erschien mir dieser Teil gerade recht dafür. (denn nur dank den Beiden ist Yoku ein Mann... ^^') Besonders möchte ich mich diesmal auch bei meinem Beta-Leser John_Doe bedanken. Er mag nämlich kein Shonen ai und dann konfrontiere ich ihn mit sowas ^^ *gg* (hab aber trozdem kein Mitleid mit ihm ^.-) Wann der nächste Teil kommt weiß ich wie immer nicht. Bin nächste Woche in Mariazell und denke nicht, dass ich zum schreiben kommen werde. Dannach bin ich zwei Wochen in Portugal und ob der Nächste dann kommt, hängt davon ab, ob mein Beta-Leser auf Urlaub ist, oder nicht... Also, bis dann! GLück Auf! Ryon ^_- Kapitel 15: Part 15 ------------------- Part 15 Viel zu früh für seinen Geschmack wurde Kitsu aufgeweckt. Zuerst hörte er nur Yokus Stimme, die leise seinen Namen rief. Als er darauf nicht reagierte spürte er sanft Yokus Lippen auf den seinen. Da endlich gelang es ihm, schlaftrunken seine Augen zu öffnen. "Ich befürchtete schon, du würdest gar nicht mehr aufwachen!" Ein schelmisches Lächeln umspielte Yokus Mund. Kitsu, der noch immer nicht recht munter dreinblickte, konnte als Antwort nur herzhaft Gähnen. "Zieh dich an, Kitsu! Wenn du wirklich mit mir in die Magische -Welt kommen willst, sollten wir langsam aufbrechen. Ich kann uns zwar dorthin teleportieren, aber erst, wenn wir aus der Stadt draußen sind." Perplex blickte Kitsu auf seinen Freund, der ihn wiederum mit einem fragenden Blick bedachte. Nach einer Weile begann Kitsu: "Aber... äh... ich dachte... naja... wie soll ich sagen..." Nun lachte Kitsu bis sich seine Augen mit Tränen zu füllen begannen. "Ich habe gedacht du würdest einfach aufbrechen, ohne mir Bescheid zu geben.", stammelte er, als er sich wieder beruhigt hatte. "Das hatte ich Anfangs auch vor...", begann Yoku. "Aber?", hackte Kitsu nach. "Aber die Magierin WILL, dass du zu ihr kommst. Und wenn ich dich nicht mitnehme, wird sie dich, wenn nötig, mit Gewalt zu ihr schleppen. Die Magierin kennt keine Gnade und jedes, wirklich JEDES, Mittel ist ihr recht, um ihr Ziel zu erreichen." Kitsu merkte, dass bei den letzten Worten etwas Verbitterung in Yokus Stimme mitschwang. "Wie auch immer." Entgegnete Kitsu sanft. "Ich bin froh, dass du mich nicht alleine lässt." Yoku nickte nur stumm, da er nicht wusste, was er antworten sollte. Eigentlich behagte ihm der Gedanke gar nicht, Kitsu mit in die Magische-Welt zu nehmen, aber ihn hier alleine der Gefahr auszusetzen, von der Magierin verschleppt oder gar schlimmeres zu werden... Nein, das wollte Yoku schon gar nicht. So seufzte er leicht und sagte dann in einem entgültigen Tonfall, der ihn selbst ermahnen sollte seinen Überschluss nicht noch einmal zu überdenken: "Komm! Lass uns gehen." Noch einmal drückte Yoku Kitsu einen Kuss auf die Lippen. Dann erhoben sich beide, und Kitsu begann sich anzuziehen. Er entschloss sich dazu, ein einfaches beiges Hemd und eine genauso einfache Hose in ockergold anzuziehen. Damit würde er in der Stadt nicht auffallen und auch sonst keinen Hinweis auf seine wahre Identität preisgeben. "Muss ich irgendetwas mitnehmen?", fragte er Yoku, als er fertig angekleidet war. "Nein, das wird nicht nötig sein. Alles was wir brauchen, kann ich mit Hilfe eines Aufrufzaubers erscheinen lassen, sobald wir aus der Stadt draußen sind." "Warum denn erst, außerhalb der Stadt?" "Weil, irgendetwas in dieser Stadt ist, dass mich hindert meine Kräfte zu verwenden. Es muss irgendein Schutzzauber sein, der noch dazu sehr stark ist." Kitsu setzte zu einer Frage an, doch Yoku winkte sie eilig mit der Hand ab. "Ich weiß nicht wer oder was diesen Schutzzauber über die Stadt gelegt hat. Und nein dein Vater war es sicher nicht, denn er ist eindeutig ein Nicht-Magisches-Wesen und als solches, kann er keinen so großen Zauber aussprechen. Ach, und wenn du noch wissen willst, wieso ich dann deinen Vater 'überreden' konnte, mich bei dir bleiben zu lassen: Dazu brauchte es nicht sonderlich viel Magie und der Schutzzauber wird erst bei größeren Zaubern aktiviert." Kitsu lächelte und nickte, denn Yoku hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. So begaben sich die Zwei auf den Weg aus der Stadt hinaus. "... Wood of the hearts trustin in the power of magic. Open your door to left me in!" Kaum hatte Oka die Worte fertig gesprochen erschien vor ihm ein riesiger Wald. Soweit Oka dies sagen konnte, standen die Bäume sehr nahe beieinander, sodass kaum Licht hineinschien. Und die wenigen Lichtstrahlen, die es doch schafften, die dichten Baumkronen zu durchdringen, verliehen dem Wald ein gespennstisches Aussehen. Mitten aus diesem Wald ragte ein großer Felsen empor, auf dem ein Schloss stand. Das Schloss war schwarz wie die Nacht und nur die Fenster leuchteten Oka blutrot entgegen. "Also ist er es wirklich." Murmelte Iyo leise vor sich hin. Oka glaubte zuerst, niemand außer ihm hätte es gehört doch dann sagte Bifu plötzlich: "Ja, er ist es. Also lasst uns schnell zu IHR gehen." Oka verstand nicht. >Wer soll ich sein? Und was waren das eben für Worte? Es war eine mir fremde Sprache. Sie klang komplett anders als unser Onyági.< Laut fragte er jedoch Bifu nur: "Warum nennst du die Magierin nicht bei ihrem Namen?" "Es ist ein ungeschriebenes Gesetzt, dass niemand SIE als..." "Magierin?", half Oka Bifu weiter, "Ja genau... bezeichnen darf. Nur 3 Personen dürfen SIE damit anreden. Und IHREN wahren Namen kennt niemand. SIE wurde zwar als Kind mit einem Namen angesprochen, doch sobald man die Position der Herrscherin annimmt, muss man diesen ablegen. Danach darf SIE nur noch in der dritten Person angesprochen werden und wer SIE als du weißt schon was ruft, wird enthauptet." Als Bifu Okas erschrockenes Gesicht bemerkte, beeilte sie sich zu sagen: "Kein Sorge. Für dich gilt diese Regelung nicht, denn erstens bist du keiner IHRER Untertanen und zweitens hast du es geschafft, Furúikokóro zu finden. Damit bist auch du berechtigt SIE bei IHREM Namen zu nennen." "Sollten wir nicht langsam aufbrechen? Vergiss nicht Bifu, dass wir schon dringend erwartet werden!" Unterbrach Teki nervös das Gespräch. "Du hast recht! Also los!" Oka ging ein paar Schritte auf den Wald zu, als sich plötzlich leicht eine Hand auf seine Schulter legte. Nachdem er sich umgedreht hatte, sah er Koya die leicht den Kopf schüttelte hinter sich stehen. Oka verstand nicht ganz und sah hilfesuchend zu den anderen. Sein Blick fiel auf Hiba der sogleich mit breitem Grinsen erwiderte: "Niemand geht zu Fuß durch den Wald, und auch wir werden diese Prämiere Prämiere sein lassen." "Oh.", war das einzige was Oka dazu einfiel. Erneut stellten sich alle Anwesenden in einem Kreis auf, und kurze Zeit später wurden sie von einem grellen Licht umhüllt. Als Oka seine Augen wieder öffnete, befanden sie sich in einer Halle, ähnlich denen der Sensèis. Jedoch war diese hier noch kälter und noch leerer und vor allem viel furchterregender als die anderen. Der steinerne Boden unter ihm war, genauso wie die kahlen Wände, aus dunklem, fast schwarzem Marmor. "Es freut mich dich zu sehen Okami.", ertönte laut hallend eine Frauenstimme, die Oka zusammenzucken lies. "Leider kann ich dich jetzt noch nicht empfangen, denn es werden noch zwei Gäste von mir erwartet und ich würde euch gerne alle gemeinsam sprechen. Bifu," Als die Magierin Bifus Namen erwähnte wurde ihre Stimme augenblicklich kalt. "bring sie in eines der Nebenzimmer, und um unseren ehrenwerten Gast zu unterhalten, könntest du ihm und deinen Gefährten erklären, warum du wie eine achtjährige herumläufst." Bifus Gesicht lief rot an und doch antwortete sie auf den Befehl der Magierin mit einem demütigen: "Jawohl." Dann wandte sie sich an Oka und die anderen: "Gehen wir." Bifu führte sie in einen kleinen Raum dessen Boden und Wände, genau wie die Vorhalle aus schwarzem Marmor waren. In der Mitte des Raumes waren bequeme dunkelbraune Sofas um einen kleinen Holztisch aufgestellt. Dahinter sah Oka die blutroten Fenster, die er von draußen schon bemerkt hatte und als sein Blick auf die linke Seite wanderte, entdeckte er einen kleinen Kamin in dem eine violette Flamme brannte. Verwundert ging er zu dem Kamin und stellte erstaunt fest, das die Flamme trotz ihrer seltsamen Färbung wärme ausstrahlte. >Sie ist sogar wärmer als eine normale Flamme! < "Kommst du Oka?" Als er sich auf die Frage Hibas hin umdrehte, sah er, dass bereits alle Platz genommen hatten. Hiba saß neben Bifu und Koya hatte sich neben Teki gesetzt, sodass ihm nur noch der Platz neben Iyo zur Verfügung stand. Leise seufzte Oka, der sich die Nacht in Tekis Schloss in Erinnerung rief. Um sich jedoch nichts anmerken zu lassen, ging er entschlossen auf Iyo zu und setzte sich neben ihm auf das lederne Sofa. Nun, da alle saßen ergriff Bifu wieder das Wort. "Wo soll ich am besten anfangen? Alles hat damit angefangen, dass Iyo sich gegen SIE auflehnte." Hiba wollte etwas sagen, aber Bifu gebot ihm barsch mit der Hand, zu schweigen. "Ich weiß, dass ihr Sensèis davon wisst, Hiba, aber Oka weiß es nicht und jetzt unterbrich mich nicht mehr! Iyo protestierte also gegen SIE und IHR Herrschaftssystem... Ach verdammt... Iyo willst du das nicht erzählen?" Iyo schien kurz zu überlegen, nickte dann aber. "Wenn Ihr möchtet, Bifu. Ich hatte ihre Art zu herrschen einfach satt deswegen habe ich die Sensèis zum Kampf aufgefordert. Keiner von ihnen war im Stande dazu mich aufzuhalten. Sie alle wusstet zwar, dass sie nur mein Haar abzuschneiden brauchten, aber es ist ihnen nicht gelungen, das zu bewerkstelligen." "Warum ist eigentlich dein Haar die Quelle deiner magischen Kräfte?", Oka traute sich kaum ihn zu unterbrechen, dennoch wagte er es ganz leise. Zu seinem Erstaunen erklärte er ganz ruhig: "Das liegt daran, dass ich ein Kegásu-Waise bin. Meine Mutter war ein Nicht-Magiesches-Wesen und mein Vater ein Magisches-Wesen. Soweit ich weiß gibt es nur ein paar Duzend solcher Kinder und alle davon, haben keine Magischen Fähigkeiten geerbt. Bis auf mich versteht sich. Als die Sensèis schließlich alle Bewusstlos waren, wandte ich mich an die Magierin. Doch ich scheiterte. Es war ein harter Kampf und es gelang mir fast, sie zu besiegen. Doch eben nur fast. Schließlich fesselte sie mich auf magische Weise und verbrachte die nächsten fünf Stunden damit mich auszupeitschen." "Moment mal!", jetzt war Oka sehr verwundert, und er war ihm egal ob er Iyo jetzt unterbrach. "Erstens, warum nennst du die Magierin beim Namen, während die Sensèis dies nicht dürfen, und zweitens, warum hielt sie dich nur auspeitschen, wo man doch normal mit dem Leben bezahlt, wenn man die Magierin auch nur als Magierin bezeichnet?" Iyo schaute fragend zu Bifu und diese Nickt. "Es ist an der Zeit ihm die ganze Wahrheit zu sagen, Iyo!" Iyo nickte langsam und schluckte. "Es gibt eine bestimme Hierarchie bei uns. An unterster Stelle steht das normale Volk, das die Magierin nicht Magierin nennen darf und dafür die Todesstrafe zu erwarten hat. An dritter Stelle sind dann die Sensèis. Sie sind ebenfalls nicht berechtigt die Magierin als solche zu bezeichnen, aber ihnen droht nur ein Zauber, der ihnen die Stimme nimmt, so wie es Koya passierte." Iyo deutete mit der Hand auf den Erd-Sensèi, die traurig nickte. "Die zweite Stelle", fuhr Iyo fort, "ist dazu berechtig Magierin zu sagen und darf sich am Meisten ihr gegenüber erlauben, und wird von ihren Kindern besetzt. An erster Stelle steht die Magierin selbst." "Einen Moment", Oka starrte Iyo fassungslos an. "Soll das heißen, du bist der Sohn der Magierin? Aber ich dachte du bist eine Waise?" "Ja, ich bin eine Waise, aber wie schon gesagt, eine besondere. Deswegen nahm mich die Magierin als ihren Sohn auf. Sie dachte sich bestimmt, dass so eine mächtige Kombination nicht von den falschen Leuten erzogen werden durfte." Iyo lächelte bitter. "Das war auch schon die ganze Vorgeschichte. Das von dem die Magierin sprach, sollte Bifu euch allen erzählen." Nun wurden auch die Sensèis hellhörig. Doch Oka war viel zu verwirrt um dies zu bemerken. >Iyo ist der Sohn der Magierin! Sie hat ihn adoptiert! Und ich habe mich in ihn verliebt! Und den Ziehsohn der Magierin?< Er konnte es kaum fassen, hatte aber keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen, denn Bifu begann nun die eigentliche Geschichte zu erzählen. "Nachdem einige Wochen vergangen waren und Iyo sich von seinen Blessuren, erholt hatte, ging ich zu ihm. Auch mir gefiel das Herrschaftssystem nicht und das wurde noch bestärkt durch die Tatsache, dass Koya wegen eines harmlosen Versprechers so hart bestraft wurde. Iyo wollte mich zuerst davon abhalten, mich ebenfalls gegen SIE zu wenden, da er wusste, dass meine Strafe bei einem Versagen härter ausfallen würde." Oka räusperte sich an dieser Stelle leise. "Verzeih mir, wenn ich dich unterbreche, aber soweit ich das richtig verstanden habe, ist es doch so, dass das Verbot die Königin beim Namen zu nennen auf ein uraltes Gesetz zurückgeht. Warum also wolltet ihr das auf einmal ändern obwohl es sich nie ändern würde?" "Es war nicht alleine das Verbot der Namensnennung das uns veranlasste SIE anzugreifen. Es war IHRE art mit Menschen umzugehen und ich hoffte dies würde sich dadurch ändern." Oka nickte langsam denn irgendwie erschien es ihm doch einleuchtend. >Wer weiß, was die Magierin für ein Mensch ist. Wenn sie wirklich grausam war, dann verstehe ich Iyo und Bifu, die ja direkt darunter zu leiden hatten.< "Schließlich gelang es mir doch, Iyo dazu zu überreden. Wir wussten, dass wir mit unseren Fähigkeiten nur eine geringe Chance gegen SIE hatten, denn SIE kannte alle unsere Fähigkeiten genauestens. Also beschlossen wir, dass zuerst Iyo SIE angreifen sollte. Diesmal hielt er nicht so lange aus wie bei ihrem ersten Kampf, aber dennoch. Als Iyo wieder gefesselt war, war SIE geschwächt und das machte ich mir zunutze. Ich griff SIE von hinten an und hatte wieder meine Erwartungen Erfolg. SIE, die ehemalige Magierin, ist tot." Part 15 Ende Jo, hallo erst mal ^^' Nun, bevor ihr mich fragt, warum der neue Teil sooo lange auf sich warten lies: Das hat viiiele Gründe und die will ich hier net unbedingt lang und breit erklären... kurz kann man sagen, schuld waren: Urlaub, unzufriedener Beta-Leser und STRESS >_> Hoffe, euch hat der Teil trozdem ein bissl gefallen... würde mich über Kommentare freuen ^.- Glück Auf! Ryon ^_- Kapitel 16: Part 16 ------------------- Part 16 Schweigen. Keiner rührte sich im Raum und man hätte die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören können. Allmählich gelang es den gerade Anwesenden, das Gehörte zu realisieren und mit einem Mal schrieen alle durcheinander. "Du hast WAS?" "WAS hast du getan?" "Aber... aber Bifu!" Es war ein einziges Chaos und niemand war mehr im Stande dem anderem zuzuhören. Oka, der die Tatsache, dass die Magierin tot sein sollte, noch immer nicht ganz verarbeitet hatte, nahm Rande wahr, dass Iyo ruhig da saß und von all dem unberührt zu bleiben schien. Bifu saß da mit einem schmerzlichen Lächeln auf den Lippen, während die anderen auf sie einredeten, oder besser schrieen. Plötzlich wurde Oka der Lärm zuviel und mit zu Fäusten geballten, zitternden Händen schrie er: "SEID ENDLICH LEISE!!!", in die lärmende Menge, die eigentlich nur aus Hiba und Teki bestanden hatte. Mit einem schlag wurde es still in dem kleinen Raum. "Bifu habe ich das gerade richtig verstanden, dass du und Iyo die Magierin UMGEBRACHT habt?" Stumm nickte Bifu. "Dann bitte erkläre mir, wer die Frau ist die uns erwartet." "Die Tochter der ehemaligen Magierin.", meinte sie leise. "Und sie hat dich ,nur' mit der Gestalt eines 8-jährigen Mädchens bestraft?" "Die ehemalige Magierin hätte Iyo und mich ohne zu zögern getötet. Daran besteht kein Zweifel.", betreten senkte Bifu den Blick. Da mischte sich Iyo in das Gespräch ein und erklärte weiter: "Meine Schwester, war schon immer freundlicher als meine Mutter. Doch kann ich es ihr nicht verübeln, dass sie wütend auf uns war. Immerhin haben wir doch ihre Mutter getötet, ohne ihr etwas davon zu sagen. Ob sie es nun verdient hat oder nicht, tut da nichts zur Sache. Jedenfalls bestrafte unsere Schwester uns. Bifu erhielt ihre jetzige Gestalt und damit sie über ihre Tat nachdenken konnte wurde sie in die Stadt in der wir uns dann kennen lernten geschickt." "Außerdem wurde ich für ein halbes Jahr meiner Kräfte beraubt und Iyo wurde mir als Aufpasser mitgeschickt.", warf Bifu noch immer leise sprechend ein. "Aber Bifu... Wenn Iyo dein Aufpasser war... wie kam es dass er bei dem Feuer so schwer verletzt wurde?" Nur ungern dachte Oka an diese Szene zurück, wie Iyo bewusstlos dort gelegen hatte und überall die Feuerspuren auf seinem Körper waren. "Ganz einfach, Oka. Das Feuer hat, noch bevor ich etwas machen konnte, meine Haare versengt, sodass ich bewusstlos wurde. Und Bifu hatte zu der Zeit ihre alten Kräfte noch nicht zurück. Diese bekam sie erst wieder, als sie plötzlich in Nacht verschwunden ist wieder." Geduldig antwortete Iyo auf die Fragen Okas und dieser gab sich mit der Erklärung Iyos zufrieden und nickte nur. Plötzlich erklang die Stimme der Magierin: "Ich denke Okami du weißt nun genug. Taihéiyo bitte bring alle Anwesenden in den Thronsaal." Iyo nickte. Sie erhoben sich und Oka folgte den anderen mit klopfendem Herzen aus der Tür hinaus. >Gleich werde ich sie treffen. Auch wenn es die Tochter ist. Aber nun werde ich endlich die Magierin kennen lernen. Und wenn sie wirklich so freundlich ist, wie Iyo behauptet, dann wird meine Bitte bei ihr sicher nicht auf Ablehnung stoßen!< So stand Oka schließlich voll Zuversicht vor dem Eingang zum Thronsaal. Iyo stieß die Tür auf, die zu Okas Verwunderung keine Wachen hatte. >Die Magierin ist mächtig, also wird sie so etwas wohl nicht benötigen...<, erklärte sich Oka diese Tatsache. Als letzter betrat Oka nun den Thronsaal, der wie das gesamte Schloss mit schwarzem Marmor verkleidet war. Er sah, wie die vier Sensèis sich niederknieten und reglos in dieser Stellung verharrten. Auch Iyo machte eine kurze Verbeugung, richtete sich aber sofort wieder auf. Und dann sah Oka SIE. Die Magierin. Sie war ein Mädchen, ungefähr in Okas Alter. Ihr Haar war Rabenschwarz und reichte ihr bis zu ihren Knöcheln. Trotz ihres ungefähren Alters von 15 Jahren war sie recht groß und hatte eine schlanke doch sehr wohl geformte Figur. Sie trug ein schwarzes, eng geschnittenes Kleid, das ebenso schwarz, wie ihr Haar war. In ihrem elfenbeinfarbenen Gesicht glänzten zwei dunkle Amethyste. Oka war unschlüssig, ob er sich ebenfalls verbeugen sollte, aber noch bevor er einen Entschluss fassen konnte, begann die Magierin zu sprechen. "Erhebt euch." Ihre Stimme war melodisch und sehr angenehm, obwohl sie gleich auch bestimmend war. "Sei mir willkommen Okami! Doch bevor ich anfange Fragen zu beantworten, möchte ich auch meine anderen Gäste Willkommen heißen." Oka sah wie sich nun eine Seitentür langsam öffnete, und ein junger Mann von etwa 22 Jahren eintrat, der schwarzes, kurzes, aufgestelltes Haar hatte und ebenso schwarze Augen. Als Oka schließlich die Gestallt hinter ihm erkannte, konnte er seinen Augen kaum trauen. Doch es war zweifellos Kitsu der da in ziviler Kleidung vor ihm stand. Sein Herz machte einen Sprung. Er konnte es kaum glauben. Voller Wiedersehensfreude, rannte er auf seinen besten Freund zu, um ihn darauf hin lachend in die Arme zu schließen. "Ist ja gut Oka-chan.", erklang die wohlvertraute Stimme. "Du bist es wirklich! Ich habe dich vermisst, Kitsu! Aber was machst du hier? Das ist doch viel zu gefährlich für dich! Und was sagt dein Vater dazu?" "Beruhige dich erst einmal! Ich bin mit ihm hier hergekommen." Kitsu deutete mit einer Handbewegung auf den jungen Mann, der mit ihm hereingekommen war. "Sein Name ist Kenryoku." Nun da sein Name erwähnt wurde, stellte sich dicht neben Kitsu und legte nun, mit einer Besitzergreifenden Geste, seinen Arm um den jungen Prinzen. ,Ich werde dir deinen Kitsu schon nicht wegnehmen!', hätte Oka am Liebsten gesagt, doch er verkniff es sich und sagte stattdessen: "Freut mich! Mein Name ist Okami Ikiteru." Er reichte Kenryoku die Hand, dann erklang erneut die Stimme der Magierin: "Nun es ist wohl an der Zeit, dir Okami und auch dir Kitsune einiges zu erklären. Kenryoku, mein liebster Bruder und auch du Taihéiyo mein lieber Ziehbruder! Darf ich euch dazu an meine Seite bitten?" Die beiden Genannten machten sich auf dem Befehl der Magierin zu folgen. Kurz sahen sie einander in die Augen. Dann lächelten sie kurz und nickten sich zu. >Iyo ist also nicht ihr einziger Bruder.<, ging es Oka durch den Kopf. Durch einen kurzen Seitenblick auf Kitsu, bemerkte er sein erstauntes Gesicht. "Sag bloß, du wusstest nicht, dass er der Bruder der Magierin ist?", wisperte Oka ihm leise zu. Kitsus einzige Antwort bestand darin, Oka mit einem vernichtenden Blick zu bedenken. Daran, dass auch er selbst bis vor wenigen Minuten keine Ahnung von Iyos Beziehung zu ihr hatte, wollte er nicht denken. >Außerdem,<, sagte Oka sich trotzig, >ist es bei mir etwas anderes. Denn Kitsu scheint eine doch etwas ernstere Freundschaft mit Kenryoku zu haben... Zumindest strahlt Kitsus Gesicht so, wie noch nie. ich bin mir ja nicht einmal sicher, ob ich überhaupt ,normal' mit Iyo befreundet bin.< Wiedereinmal wurde Oka schwer ums Herz, doch er verdrängte den Gedanken, denn er hatte jetzt wichtigeres zu tun. Kitsu stattdessen dachte sich nur, dass er nachher wohl noch ein ernsthaftes Wörtchen mit Yoku wechseln musste. Jetzt aber wagte er es, vor die Magierin zu treten und höflich seine Bitte vorzutragen. "Verzeiht." "Sprich ruhig aus, was du zu sagen hast Kitsune!" Kitsu nickte. "Nun gut. Ich hörte bereits von Kenryoku, dass Ihre ehrenwerte Mutter, leider verstorben ist." "Mutter, ja, aber so ehrenwert wahr sie nicht." Kitsu ließ sich von der Antwort der Magierin nicht durcheinanderbringen und fuhr unbeirrt fort. "Wie auch immer. Wäre es möglich einen Friedensvertrag mit meinem, oder besser dem Land meines Vaters zu schließen?" Kitsu verdrängte die Frage, warum sein Vater alles magische so hasste, und auch die Tatsache, das er einem Friedensvertrag nicht zustimmen würde. Die Magierin seufzte. "Okami komm bitte näher zu mir und steh nicht soweit abseits. Was ich nun zu sagen habe betrifft vor allem dich!" Oka nickte und stellte sich neben Kitsu. Dann fuhr die Magierin fort: "Ein Friedensvertrag mit deinem Land, Kitsune, Prinz von Rakuen, ist auch in meinem Sinne. Doch befürchte ich, dass die Verwüstungen in deinem Land dennoch andauern werden." "Aber die Sensèis haben doch die Kraft über die Elemente und sie sind Eurem Befehl unterstellt!", mischte Oka sich nun in die Unterhaltung ein. "Du hast recht Okami, die Elemente gehorchen den Sensèis. Doch es gibt eine Kraft, die stärker ist als die Meine, welche die Kraft der Elemente manipulieren kann. Diese Kraft wohnt einem Einhorn inne. Dem ,schwarzen Einhorn', wie man es nennt. Erst wenn es tot ist, können die beiden Welten wieder friedlich nebeneinander existieren. Und es ist an dir, Okami, die Welt von dem schwarzen Einhorn zu befreien." Wiedereinmal begann Oka die Erschöpfung zu übermannen. >Das darf doch alles nicht wahr sein! Ich war dem Ziel so nahe! Auf der ganzen Linie versagt... Ich bin doch gegangen, weil Kitsu in seiner Stellung nicht konnte! Und nun ist er erst hier...< "Warum ich?", war die Frage die Oka am meisten beschäftigte. "Wegen deinen Eltern." "Meine Eltern? Verdammt, was haben meine Eltern damit zu tun? Ich kannte sie nicht einmal! ALLES WAS ICH WEISS IST, DASS SIE TOT SIND." Oka war am Rande des Verzweifelns. Er war müde und ausgelaugt, sodass er sich nicht mehr beherrschen konnte. Iyo bemerkte dies und fasste sich ein Herz. Er verließ seinen Platz neben der Magierin um sich neben Oka zu stellen und ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter zu legen. Oka, den die Berührung Iyos ungemein beruhigte, sah kurz auf und fragte dann etwas leiser: "Sagt mir bitte, was meine Eltern damit zu tun haben, Magierin." "Wie ich sehe, hat dir dein Großvater nichts über sie erzählt. Aber immerhin hat er dir das Amulett gegeben." "Mein Großvater hasste meine Eltern." "Ich denke, hassen ist zu viel gesagt, Okami. Er war verbittert, aber niemand kann es ihm verdenken. Zuerst musst du wissen, dass deine Mutter ein Kegásu-Waise war. Doch im Unterschied zu Taihéiyo, ist sie nicht in der Magischen-Welt aufgewachsen, sondern lebte in Rakuen, wo sie später auch deinen Vater, der ein Magisches-Wesen war, kennen lernte. Du warst gerade mal 1 Jahre alt, als damals dasselbe geschah wie heute. Vor 12 Jahren ist das schwarze Einhorn aktiv geworden. Trotzdem, dass deine Eltern nicht in der Magischen-Welt lebten, so fühlten sie sich doch verpflichtet - auch um die Nicht-Magische-Welt zu retten - diesem Treiben Einhalt zu gebieten. So gaben sie dich in die Obhut deines Großvaters, welcher der Adoptivvater deiner Mutter war. Er versuchte, sie mit allen Mitteln zurückzuhalten, doch deine Eltern, besonders deine Mutter, waren schon immer stur gewesen und so machten sie sich zusammen auf, das schwarze Einhorn zu töten. Des Weiteren wurden sie von Kitsunes Mutter begleitet. Du musst wissen, dass sie sehr gut mit Okamis Mutter befreundet war. Dein Vater, der König, der als Nicht-Magisches-Wesen sie nicht begleiten konnte, war zornig darüber, dass deine Mutter ihn und ihren 5-jährigen Sohn einfach so zurückließ. So kam es, dass er von diesem Tag an, alles Magische verfluchte." "Also so war das...", murmelte Kitsu leise vor sich hin. Die Magierin beachtete ihn nicht, sondern fuhr fort: "Doch ihre gemeinsamen Kräfte, welche die meiner Mutter bei weitem überstiegen, reichten nicht aus, das schwarze Einhorn zu töten, sondern lediglich in einen art Tiefschlaf zu versetzen. Die drei wussten, dass sie all ihre Kräfte aufgebraucht hatten und die Reise zurück nach Rakuen nicht mehr schaffen würden. Deswegen nahmen sie ihre letzte verbliebene Kraft und schufen das Amulett das du heute trägst, Okami, und auch eine Schutzbarriere um Rakuen herum, sodass das schwarze Einhorn euch bei seinem Erwachen nicht töten konnte. Meine Mutter baten sie noch, Okami das Amulett zukommen zu lassen, denn er würde nach so einer mächtigen Abstammung bestimmt in der Lage sein, dieses einzusetzen. So kam es, dass die drei schließlich und endlich am Ende ihrer Kräfte angelangt waren, und in den ewigen Schlaf glitten." Oka hörte zum ersten Mal etwas von seinen Eltern. Zum ersten Mal erfuhr er, wer und wie sie waren. Bei den Erzählungen der Magierin waren ihm deswegen die Tränen gekommen. "Also ist es wohl der Wunsch meiner Eltern dorthin zu gehen.", sagte er, eher krächzend als flüsternd. "Niemand, noch nicht einmal ich kann dich dazu zwingen Okami. Es ist deine Entscheidung.", meinte die Magierin mit sanfter, fast mitleidig klingender Stimme. Oka nickte. >Aber was bleibt mir denn schon anderes übrig? Tue ich es nicht, sind beide Welten dem Untergang geweiht.< Langsam überkam Oka die Müdigkeit. Sie kroch ihm langsam von den Zehen bis zum Scheitel. Es war ein langer Tag gewesen und die vielen Eröffnungen, die ihn immer aufs Neue schockiert hatten, stellten sein gesamtes Weltbild auf den Kopf. So kam es schließlich, dass seine Beine nachgaben, und er hilflos in Iyos Armen zusammensackte. Part 16 Ende Ich weiß, schon eine Ewigkeit her, seit dem letzen Teil >_> Gomen -_-" Hier ist er jedenfalls, und ich hoffe er ist nicht alzu schlecht >_< Würde mich über Kritik freuen ^^# Glück Auf! Ryon ^_- Kapitel 17: Part 17 ------------------- Part 17 Kurz betrachtete Iyo den bewusstlosen Körper und hob Oka dann auf. Kurz blickte er die Magierin an, und als diese nickte, trug er ihn aus dem Thronsaal hinaus, um ihn in seinem Zimmer schlafen zu lassen. Er legte Oka auf sein Bett und deckte ihn zu. Zärtlich streichelte er seine Wangen, wohl darauf bedacht ihn ja nicht zu wecken. >Wenn er aufwacht wird er Hunger haben ...< dachte Iyo abwesend. Schließlich seufzte er leise und ging in die Küche um ihm etwas zum Essen zu holen. Langsam entfernten sich auch die anderen aus dem Thronsaal, um sich ins Bett zu begeben. Nur widerwillig wollte Oka am nächsten Tag die Augen öffnen. Er hatte so tief geschlafen, dass er sich heute nicht wirklich ausgeruht fühlte. Als es ihm schließlich, nach einigem müden Blinzeln, gelang, seine Augen zu öffnen, sah er, dass Iyo auf einem Stuhl, der neben ihm stand schlief. Vorsichtig, um seinen Freund nicht zu wecken, setzte er sich auf und unterzog das Zimmer einer genauen Musterung. Auch hier waren die Wände aus Marmor, doch wirkte es um einiges freundlicher als es die anderen Taten. Gegenüber dem Bett befand sich die Tür und dazwischen war eine etwa drei Meter lange, freie Fläche, auf der ein prachtvoller roter Teppich lag. An den Wänden befanden sich Wappen; je zwei auf einer Seite. Auf der linken Seite der Wand war nach den zwei Wappen, die goldgelb und dunkelgrün als Hauptfarbe hatten, und auf denen ein Löwe und eine Schlange zu sehen waren, ein großer Spiegel aufgehängt. Vor ihm stand ein kleiner Tisch, auf dem ein Tablett mit Essen war, und ein Stuhl. Auf der rechten Seite waren die Wappen blitzblau und braun. Auf ihnen abgebildet waren ein Fisch und ein Adler. Dann kam ein hölzerner Kleiderschrank. Nun wanderte Okas Blick auf das Bett indem er saß. Es war mit schneeweißem Laken überzogen und groß genug, dass ohne weiteres vier Personen darin schlafen hätten können. Oka stand auf und tapste vorsichtig zu dem Tablett. Auf ihm waren die verschiedensten Speisen, wie zum Beispiel Brot, Butter, Marmelade, Käse, Weintrauben, ein Glas Orangensaft und Sardinenpaste. Oka merkte mit einem Mal wie hungrig er war also setzte er sich auf den Stuhl und aß das Tablett leer. Da er noch immer müde war, beschloss er, um munterer zu werden, einen Spaziergang durch das Schloss zu machen. Er öffnete die Tür, doch anstatt eines Korridors befand sich dort ein großer Aufenthaltsraum. Er war dem von gestern Abend sehr ähnlich, nur, dass am Boden ein ähnlicher Teppich wie der im Schlafzimmer lag und auch hier die Wände mit bunten Wandteppichen und Wappen behängt waren. Auch war anders, dass sich ein großer Schreibtisch mit einem Stuhl im Raum befanden. Der Schreibtisch war leer bis auf ein Tintenfässchen mit einer Feder und Briefpapier. Oka drehte sich nach rechts und sah, dass sich dem Kamin gegenüber ein großes Regal voller Bücher befand. Oka schaute sich die Bücher näher an und entdeckte, dass es sich meist um Lehr- und Geschichtsbücher handelte. Zwei Türen befanden sich in dem Raum. Eine gegenüber dem Schreibtisch, hinter den Sofas mit dem Tisch und eine Neben dem Kamin. Oka vermutete, das die dem Schreibtisch gegenübergelegene Tür hinaus führe und so warf er einen kurzen Blick hinter die andere. Er entdeckte dort ein großes Badezimmer, das keine Wünsche übrig lies. Über soviel Luxus den Kopf schüttelnd, ging er nun auf den Korridor hinaus und begab sich auf eine kleine Entdeckungsreise. Als Iyo aufwachte, stellte er erschrocken fest, dass das Bett, in dem Oka liegen sollte, leer war. Schnell schaute er sich um und mit Erleichterung nahm er das leere Tablett zur Kenntnis. Iyo eilte in den Aufenthaltsraum hinaus, aber auch da war keine Spur von Oka. Nach einem kurzen Blick in das Badezimmer entschloss er sich ihn zu suchen. >Baka! Dieses Schloss ist ein einziger Irrgarten und hinter jeder Tür kann der Tod lauern! Verdammt! Warum bin ich bloß eingeschlafen?< Laut fluchend begab er sich in den dunklen Korridor hinaus. Hinter jeder Tür schaute er nach und langsam wurden seine Flüche leise und verebbten schließlich ganz. Nach einer geraumen Weile gelangte er zum Thronsaal. Nach kurzem Zögern entschied er sich doch hineinzugehen. >Schlimmstenfalls muss ich eben meiner kleinen Schwester oder nein; nun war sie ja die Magierin!, Rede und Antwort stehen< Er klopfte an, und als keine Antwort ertönte, machte er die Tür auf und trat ein. Drinnen fand er einen verängstigt aussehenden Oka, der alleine inmitten des riesigen Raumes stand. "Iyo! Du hast mich vielleicht erschreckt!" Iyo konnte förmlich hören, wie Oka innerlich aufatmete, worauf er grinsend erwiderte: "Das war die gerechte Strafe dafür, dass du mich mit deiner Nichtanwesenheit fast zu Tode erschreckt hast." "Oh! Tut mir leid. Das wollte ich nicht!" Iyo war inzwischen bei Oka angekommen und strich ihm nun zärtlich eine seiner langen, feuerroten Haarstränen aus dem Gesicht. Oka lächelte daraufhin und sagte: "Schön, dass du wieder der nette Iyo bist." Iyo konnte nur den Kopf schütteln. "Es ist ganz und gar nicht schön." >Das Schicksal wird uns trennen. Sieh das doch ein! Das schwarze Einhorn wird dich töten, wie es schon so viele vor dir getötet hat!< wollte Iyo verbittert hinzufügen, doch er lies es sein, denn vielleicht war es gerade die Zuversicht, die den Kampf letztendlich entscheiden würde. Zärtlich aber bestimmend sagte Oka darauf: "Doch das ist es!" Mutig stellte er sich auf seine Zehenspitzen und zog den um einen halben Kopf größeren Iyo zu sich herunter, sodass sich ihre Lippen sanft berührten. Innerlich grinsend musst Oka feststellen, das Iyo ziemlich überrascht über diese Aktion war. Schließlich ließ Oka von ihm ab und schmiegte sich an seine Brust. Leise murmelte er: "Auch wenn der Kuss von dir damals nur ein Spiel gewesen sein sollte, das ändert nichts an meinen Gefühlen für dich!" Oka blickte nun auf, direkt in Iyos Augen. "Ich liebe dich!", es waren nur drei gehauchte Worte und doch lösten sie in Iyo einen wahren Freudentanz aus. Sein Kopf sagte ihm, er solle es bleiben lassen, und einfach nicht darauf reagieren. Doch sein Herz war da ganz anderer Meinung. Er war verwirrt. Was sollte er jetzt tun? Ohne länger darüber nachzudenken, beugte er sich zu dem Rotschopf hinunter und küsste ihn. Zuerst war es wie schon vorhin, nur eine sanfte Berührung ihrer Lippen. Doch dann öffnete Iyo seinen Mund und strich mit seiner Zunge hauchzart über Okas Lippen. Einen Moment später gab dieser den Weg in seinen Mund frei und Iyos Zunge ergriff die Gelegenheit sofort. Vorsichtig tastete er sich voran wollte jeden Millimeter des anderen kennen lernen, bis sich ihre Zungen schließlich zärtlich berührten. Iyo war erstaunt wie dieser einfache Kuss, in seinem ganzen Körper ein Kribbeln verursachte und ihn alles um sich herum vergessen ließ. Plötzlich hörten die beiden Schritte. Erschrocken fuhren sie auseinander und standen sich nun schwer atmend gegenüber. Kitsu betrat zusammen mit Yoku den Thronsaal und war sehr erstaunt über das Bild das sich ihm dort bot. Oka und Taihéiyo, standen sich leicht außer Atem und mit hochrotem Kopf gegenüber. Erst nachdem Kitsu ein: "Hallo!", in den Raum rief, drehte sich Oka zu ihnen um und erwiderte den Gruß - leicht stotternd. >Schwer zu erraten was hier gerade passiert ist! Die Blicke und die Gestiken der beiden gestern, waren ja eindeutig! Aber ich frage mich ... ? < Kitsu verscheuchte die Fragen aus seinem Kopf, denn im Moment war das Vorhaben Okas wichtiger. Oka staunte nicht schlecht, denn als er sich schließlich umgedreht hatte, sah er, dass Kitsu und Kenryoku den Thronsaal arm in arm betreten hatten. >Ich habe mich also nicht geirrt!>, triumphierte Oka in seinen Gedanken. Erst als er Kitsus zornigen Blick auffing, bemerkte er, dass er breit grinsend in die Richtung der Beiden gestarrt hatte. Schnell biss er sich auf die Unterlippe, um seinen besten Freund nicht noch wütender >verlegener?< zu machen. Erschrocken fuhr Oka zusammen, als schließlich die Stimme der Magierin laut durch den Thronsaal dröhnte. "Okami! Schön, dass du dich so schnell erholt hast!" Als Oka sich umdrehte, sah er, dass die Magierin den Thronsaal auf der östlichen Seite betreten haben musste, denn sie stand genau hinter ihm. "Hast du dir auch schon überlegt, ob du nun losziehen wirst, um das schwarze Einhorn zu töten?" Oka nickte verlegen, denn auch wenn die Magierin kaum älter sein konnte als er, sondern eher jünger war, war sie eine Respektsperson durch und durch. >Sie ist geboren für eine Herrscherin. Ihr Auftreten alleine schon... < Schließlich fing Oka sich und antwortete: "Ja, ich habe es mir überlegt. Da meine Eltern es so wollten, wird mir wohl keine andere Möglichkeit bleiben. Und wenn ich nicht gehen würde, würde uns das schwarze Einhorn so oder so vernichten. Aber eine Frage stellt sich mir! Ihr sagtet gestern, dass ich meiner Abstammung zufolge, auch magische Kräfte besitzen müsste. Dem ist aber nicht so!" "Das liegt daran, dass deine Kräfte schon von Anfang an in deinem Amulett gespeichert wurden. Das Amulett ist zu nichts anderem da, als Kräfte zu bündeln. Deine Eltern haben es dir zukommen lassen, um deine verborgenen Kräfte darin zu sammeln, damit du sie eines Tages gegen das schwarze Einhorn richten kannst." "Das heißt also, dass das Amulett selbst keine magischen Kräfte hat, sondern nur die gespeicherten Okas?", fragte Iyo dazwischen. Als die Magierin nickt musste er sich wundern. >Das Amulett war so mächtig, mir meine abhanden gekommenen Kräfte teilweise und mit langer Wirkung zurückzugeben, und dass, obwohl es nicht einmal bewusst von Oka eingesetzt wurde! Und das ist alles Oka zu verdanken?<, fassungslos stand Iyo da, nicht fähig seinem Erstaunen Ausdruck zu verleihen. "Und wie soll ich das Amulett gegen das schwarze Einhorn einsetzen?" "Nun, Okami, so leid es mir tut das zu sagen, aber ich weiß es nicht. Als Waffen gegen das schwarze Einhorn hast du dein Amulett und des weiteren bekommst du ein magisches Schwert, dass die Kräfte der Sensèis, Kenryokus, Taihéiyo, und die meinen in sich trägt. Es ist ein besonderes Schwert und hört auf den Namen ,Musiciansword'." "Mjusischnsord?", fragte Oka verwundert nach. "Ja so spricht man es aus, Okami. Geschrieben wird es allerdings anders. Es ist eine Sprache der alten Zeit. Eine Sprache die schon längst in Vergessenheit geraten ist, und die man ,Englisch' nannte." "Kann es dann sein, dass die Worte mit denen ich nach Furúikokóro gelangt bin auch aus dieser Sprache stammten?" "Ich denke dass dem so ist. Aber du musst wissen, dass es damals sehr viele verschiedene Sprachen gab, und nicht so wie heute, nur Onyági, eine übergreifende Sprache, existierte. Das heißt es könnte durchaus auch ,Deutsch' oder ,Spanisch' oder ,Französisch' gewesen sein, oder eine andere Sprache, deren Namen niemand mehr weiß." Oka konnte darüber nur den Kopf schütteln. >Die Menschen damals mussten wirklich seltsam gewesen sein...< "Wie auch immer, Okami! Gehe nun zu Bifu und hole ,Musiciansword' ab. Dann erhole dich noch ein wenig und brich am Besten morgen Früh auf." Oka nickte und machte sich alleine auf den Weg zu Bifu. Part 17 Ende *drop* Spät wie immer -.-" Nya.... hoffe es liest trotzdem wer ^^# Kommis wären dann gaaaanz lieb ^-^ Kapitel 18: Part 18 ------------------- Part 18 Verloren schlenderte Oka durch das Schloss. Er hatte sich hoffnungslos verlaufen. Wo sollte er Bifu suchen? Er wusste nicht mehr wo es zurück zum Thronsaal ging und wo sein Zimmer lag wusste er schon gar nicht. >Warum habe ich das vergessen? Wie dumm kann ein Mensch eigentlich sein? Wenn ich wenigstens in den Thronsaal zurück könnte, damit ich Iyo um Hilfe bitten könnte! Aber nein, ich gehe aus dem Thronsaal hinaus und vergesse, dass ich ja keine Ahnung habe, wohin ich eigentlich muss! Das ist wieder einmal typisch. Warum kann ich nicht einmal denken, bevor ich etwas tue? < So ging er, sich über sich selbst ärgernd, weiter. Die Gänge waren dunkel und nur schwach, durch in bestimmten Abständen an die Wand befestigte Fackeln, beleuchtet. Hin und wieder bog der Gang nach rechts oder links ab, doch die meiste Zeit ging er gerade aus. Nach etlicher Zeit sah Oka endlich wieder eine Tür. Es war eine einfache Holztür, die in einem dunklen Blauviolett gestrichen war. >Soll ich hineinschauen? Wenn ich es nicht tue, muss ich hier noch wer weiß wie lange herumirren. Also wäre es doch besser hineinzuschauen oder? Aber was wenn...< Oka wollte den Gedanken nicht zu Ende denken, also entschied er sich dafür, die Klinke herunterzudrücken und einen Blick auf das Innere des Raumes zu wagen. Neugierig öffnete er die Tür, doch er sah nichts. Einen Schritt in die Dunkelheit hineintretend versuchte er etwas zu erkennen, doch es war ihm nicht möglich, in dieser Schwärze auch nur die Mauern des Raumes zu sehen. Plötzlich fiel die Tür hinter ihm mit einem lauten Knall ins Schloss. Oka fuhr erschrocken herum und versuchte die Klinke zu finden, doch sie war weg. Er suchte die gesamte Wand vor ihm ab, doch auch Türrahmen war keiner vorzufinden. Seufzend und sich seinem Schicksaal ergebend, drehte Oka sich wieder um, und wagte noch einen Schritt ins Unbekannte. Iyo, Kitsu und Yoku blieben zusammen mit der Magierin im Thronsaal zurück. Iyo spielte zwar einige Zeit mit dem Gedanken, Oka nachzugehen, doch solange die Magierin nicht ausdrücklich sagt, er darf gehen, ist es ihm untersagt. >Ach verdammt! Früher konnte man mit meiner kleinen Schwester noch normal reden, aber jetzt muss ich bei jedem Wort aufpassen, um nicht wieder eine Strafe aufgebrummt zu bekommen! < Schließlich ergriff die in Magierin wieder das Wort: "Taihéiyo, mir ist nicht verborgen geblieben, dass dir Okami nicht unsympathisch ist." Schlagartig wurde Iyo aus seinen Gedanken gerissen. "Und wenn schon, was geht Euch das an?", versuchte Iyo sich sofort zu verteidigen. "Eine ganze Menge! Du bist immerhin mein Bruder, auch wenn nur durch eine Adoption, aber immerhin! Und davon ganz abgesehen, hast du hier im Schloss auch Verpflichtungen!" >Was bezweckst du mit dieser Diskussion Schwesterchen? Willst du mich provozieren? Aber glaub nicht das du mich einschüchtern kannst, nur weil meine Haare im Moment kurz sind"! < Laut sagte Iyo jedoch nur: "Ach ja? Und welche? Ohne meine Haare habt ihr keine Verwendung mehr für mich." Jeder konnte hören, dass er den letzten Satz nicht ohne eine Spur Trübsinn gesprochen hatte. "Es stimmt zwar, dass du nun keine Kräfte mehr besitzt, aber trotz allem, möchte ich dich in diesem Schloss nicht missen! Die Sensèis werden wieder in ihre Schlösser gehen, so wie es die Vorschrift verlangt und das Schloss ist jetzt schon wie ausgestorben!" >Als wenn dir die Einsamkeit je etwas ausgemacht hätte!<, schoss es Iyo in den Kopf. "Dann holt euch doch ein paar Leute aus dem Volk! Was bringt es überhaupt, das jetzt zu diskutieren? Oka muss erst einmal das schwarze Einhorn besiegen, denn wenn er es nicht schafft, ist unsere Diskussion so oder so überflüssig!" Langsam aber sicher, begann Iyo sich in Rage zu reden, deswegen zog er es vor nun zu schweigen. >Wecke nie einen schlafenden Löwen!< "Du hast Recht Brüderlein. Also lass uns hoffen, das Okami lebend zu uns zurückkehrt. Auch wenn die Chancen wirklich schlecht stehen..." Iyo zeigte keine Gefühlsregung als er diesen Satz hörte. Doch Oka, der ihn einstweilen schon gut kannte, hätte mit Sicherheit die Angst in seinen Augen gelesen. "Nun geh bitte, Taihéiyo, und begib dich auf die Suche nach Okami. Ich fürchte er hat Bifu nicht gefunden, und ich spüre, dass gerade irgendjemand ,den Raum des Nichts' betreten hat!" Erschrocken horchte Iyo auf. >Den Raum des Nichts? Aber das ist doch...< Ohne noch ein weiteres Wort zu erwidern stürmte er aus dem Thronsaal. Auch Kitsu wollte ihm nach, doch er wurde eilig von Yoku an der Schulter gepackt der ihm ins Ohr zischelte: "Die Magierin hat dich noch nicht entlassen!" Kitsu, der Inzwischen über die Hierarchie in der Magischen-Welt aufgeklärt war, verstand Yokus Warnung und fügte sich schweren Herzens. >Wehe Oka passiert etwas!< Drohte Kitsu Taihéiyo im Stillen. Oka stand noch immer einen Schritt von der Wand, in der ehemals eine Tür gewesen war, entfernt und starrte in die Dunkelheit. Auf einmal glaubte Oka, die gegenüberliegende Mauer zu sehen, doch er redete sich ein, dass dies Einbildung sein musste. Doch sie wurde immer klarer. Oka versuchte zu erkennen, woher das Licht kam und schließlich entdeckte er, dass es direkt aus seinem Amulett zu kommen schien. Nun, da Oka sich der neuen Lichtquelle bewusst war, schaute er sich den Raum näher an. Er bemerkte, dass er auf einem etwa ein mal ein Meter langen Quadrat stand. Sonst war kein Boden in dem Raum zu erkennen. Da war einfach nur ein tiefes Loch, dessen Boden irgendwo in der Unendlichkeit verschwand. Nach oben hin hatte der Raum jedoch eine Grenze. In circa drei Meter Höhe, konnte Oka eine Decke erkennen. >Was soll ich jetzt tun? Ich kann nicht zurück und nach vor gehen ist auch keine so gute Idee...< Oka überlegte hin und her, doch ihm fiel nichts ein, was er versuchen könnte. Plötzlich wurde Oka aus seinen Gedanken gerissen, die sich nun zu erübrigen schienen. Das Quadrat unter seinen Füßen verschwand. Oka raste nun in freiem Fall auf den nicht zu erkennenden Boden zu. Iyo raste durch die Gänge. Am liebsten hätte er lauthals nach Oka gerufen, doch das würde nichts bringen. >Warum muss dieser verfluchte Raum auch am anderen Ende des Schlosses sein? Wie ist Oka denn überhaupt dahin gekommen? Warum hat er nicht nach dem Weg zu Bifu gefragt, wenn er doch genau weiß, dass dieses Schloss ein einziger Irrgarten ist? Ach verdammt! Und ich habe ihn auch nicht wie geplant wegen der Aktion von heute Morgen zur Rede gestellt.< Iyo versuchte noch schneller zu rennen, aber es war fast ein Ding der Unmöglichkeit. Außerdem musste er aufpassen, dass er sich selbst nicht in den zahlreichen, gleichaussehenden Gängen des Schlosses verirrte. Er war hier zwar aufgewachsen, aber trotzdem. Die einzige, die das Schloss in und auswendig kannte, war die Magierin selbst, die eine Art innere Karte hatte und für die es somit unmöglich war, sich zu verlaufen. Aber für andere Leute war dies nicht so einfach, denn in einem Schloss der 500 Räume zum Nächtigen einen Thronsaal und ungefähr 2478 Fallenräume besaß verlief man sich nun einmal leicht. Wobei Iyo sich über die Zahl der Fallenräume nicht sicher war, denn diese Räume waren magischer Natur und fügten sich zusammen, oder trennten sich, so wie es ihnen gefiel. >Oka!< Im Gedanken aufschreiend, sprintete Iyo auf die andere Seite des Schlosses zu. Oka schrie. Er schrie, da er nun, nach einem für ihn unendlich langen Fall, den Boden des Raumes erkannte. Er war übersäht mit Holzpfosten, die senkrecht in die Höhe ragten, und Oka steuerte direkt darauf zu. Er hatte das Ende vor Augen und kämpfte gegen die Bewusstlosigkeit, die ihn zu übermannen drohte, an. Plötzlich fühlte er, wie sein Fall verlangsamt wurde und erkannte schließlich, dass sich eine Efeuranke um seine Brust geschlungen hatte. Einen Meter über dem Boden hielt er schließlich an und schwebte nun über einem, ihn gefährlich anmutenden Holzpfosten. Langsam bewegte Oka sich nun wieder nach oben und sah, wie der Boden Schritt für Schritt wieder in Dunkelheit gehüllt wurde. Oben angekommen versuchte er zu erkennen, woher die Efeuranke gekommen war, und was er sah, überraschte ihn sehr. Aus der Wand, in der einstweilen wieder eine Tür zu sehen war, ragte ein dicker Zweig von einem blühenden Kirschbaum heraus, auf dem Koya stand. Die Efeuranke, die Oka nun langsam auf den Kirschzweig zusteuerte, kam direkt aus ihren Händen. Sanft setzte Koya Oka neben sich auf dem Ast ab. "Danke!", sagte Oka aufrichtig froh über die Rettung. Doch als er ihren tadelnden Blick bemerkte, senkte er sofort den Kopf und stammelte eine Entschuldigung. Als er schließlich seinen Kopf wieder hob, sah er ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Mit einer Handbewegung deutete sie Oka dann, er solle ihr folgen. Vorsichtig ging er hinter ihr über den Ast, um nicht noch einmal hinunter zu stürzen. Erleichtert erreichte auch er dann die Tür. Als er wieder im Gang stand, atmete er die unbewusst angehaltene Luft wieder aus. Da sah er, wie Iyo, völlig außer Atem auf ihn zugerannt kam. Um ein Haar hätte er Oka niedergestoßen, doch er bremste in letzter Sekunde. "Alles in Ordnung?", fragte Iyo, total außer Atem. "Ja, dank Koya.", grinste Oka zurück. Iyo sah etwas skeptisch zu dem stummen Erd-Sensèi, doch nickte ihr dann dankend zu. "Gut, dann sollten wir jetzt zu Bifu, sie erwartet dich bereits." Zustimmend nickte Oka und zu dritt machten sie sich nun auf den Weg zu Bifu. "Nun, Kitsune, Kenryoku.", sprach die Magierin nach Taihéiyos verlassen weiter. "Auch bei euch beiden ist es unverkennbar." Als keiner der beiden bereit war, ihr darauf zu antworten redete sie weiter. "Aber so leicht wie bei Taihéiyo und Okami ist es nicht! Denn Kitsune ist immerhin der Prinz der Nicht-Magischen-Welt! Er kann nicht einfach hier wohnen bleiben, und ich möchte aber auch nicht das du, Kenryoku, einfach gehst und nach Rakuen ziehst!" "Ihr werdet euch aber damit abfinden müssen." Antwortete Yoku gelassen. "Schüre nicht das Feuer in mir, Kenryoku! Ich habe dir schon damals im Wald gesagt, dass ich keinen Wiederspruch dulde!" "Ihr werdet schon gleich wie Mutter!" "Ja und weiter? Sie hat mich auch eingewiesen, wie ich meine Aufgabe zu erfüllen habe. Trotz allem kannst du mir nicht vorwerfen, dass ich so ein Untier bin, wie sie es gewesen ist." "Doch, denn es stimmt. Wir beide wissen, dass Kitsu Rakuen nicht von hier aus regieren kann und wenn ich nicht in die Nicht-Magische-Welt gehe, werden wir uns nicht mehr sehen können. Und damit seid ihr gleich wie Mutter, denn auch sie wollte mich immer in ihrer Nähe wissen und hätte mich am liebsten jede Sekunde überwachen lassen." "SCHWEIG!", donnerte die Stimme der Magierin nun bedrohlich durch den Thronsaal. "Was glaubst du wird sein Volk dazu sagen, dass er ein Magisches-Wesen und noch dazu einen MANN an seiner Seite hat? Was soll aus Rakuen werden, wenn es keinen Nachfolgenden Herrscher mehr gibt? Adoption, ja! Das wäre natürlich denkbar, aber DU, Kenryoku darfst als nicht herrschender Sohn der Magierin keine Kinder haben! Du kennst dieses Gesetz! Nur die erstgeborene Tochter in jeder Herrscher-Familie darf eine Familie gründen! Glaub mir, ich meine es doch nur gut mit dir! Ihr habt euch in den falschen verliebt!" "Magierin!", mischte sich Kitsu nun in das Gespräch ein. "Macht euch darüber bitte keine Gedanken. Darüber haben Yoku und ich uns schon unterhalten. Das Volk muss nichts von ihm wissen. Ich werde mir eine Frau suchen, die ich als Herrscherin angemessen finde und Kinder mit ihr zeugen. Das Volk wird nichts von Yoku wissen und somit gibt es keine Probleme." Die Magierin schüttelte den Kopf. "Wenn ihr meint. Nun gut, Kenryoku. So will ich also mal eine Ausnahme machen. Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt, denn auch das Volk ist nicht dumm! Und wer weiß, ob wir diese Zukunft überhaupt erleben dürfen... Wenn Okami es nicht schafft, das schwarze Einhorn zu bezwingen, ist dies alles sowieso überflüssig und seine Chancen sind sehr gering, fürchte ich. Das schwarze Einhorn selbst, habe ich zwar noch nie gesehen, aber dass die drei damals es nicht bezwingen konnten, spricht für seine Kräfte." Nach einer kurzen, gespannten Pause fügte die Magierin hinzu: "Geht nun." Ihrem Befehl folge leistend, begaben sich nun auch Kitsu und Yoku auf den Weg in ihr Zimmer. Nach einem verwirrenden Marsch quer durch die Gänge des Schlosses, gelangten Oka, Iyo und Koya endlich zu dem Raum, indem Bifu sich aufhielt. Part 18 Ende Tja, das war's also wieder mal... Wieder bin ich spät dran, ich weiß -.-" Soll ich überhaupt noch weiter schreiben? ^^# Nya...mal schauen... Vielleicht fange ich auch mit einer neuen Story an und lass diese hier mal ruhen? Schreibt mir bitte eure Meinung diesbezüglich ^^# Glück Auf! Ryon ^_- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)