Brothers love Others von BexChan (3 Brüder & 3 Geliebte ... Wer liebt wen?) ================================================================================ Kapitel 5: Brother Five ----------------------- Der Junge wirkte weder verängstigt, noch konnte Ichi in seinem Blick irgendetwas erlesen. Während sie in seiner Wohnung ankamen, hatten sie kein Wort miteinander gewechselt und waren einfach still schweigend durch den Regen gelaufen. Als sie den dunklen Flur von Ichis Wohnung betraten, schaute sich der Junge um. Er schien etwas erstaunt aber Ichi konnte aus seinem Blick Erleichterung entnehmen. „Mach es dir gemütlich. Fühl dich wie Zuhause. Hast du Hunger, Daniel?“ Der kleine Emo sah Ichi erstaunt an, doch dann lächelte er sanft. „Ja, großen Hunger sogar. Ich habe seid Tagen nichts mehr gegessen.“ Erschrocken wie er war blickte Ichi ihn an. „Wie bitte? Du hast gar nichts, rein gar nichts zu essen bekommen? Diese verdammten Bastarde! Als ob ihr nicht schon kraftlos genug gewesen wärt.“ Der Junge blickte Ichi mit Verwunderung an und folgte ihm in die Küche. Der Herd wurde mit Gas geheizt und Ichi zückte ein Paket Shrimps aus dem Tiefkühlfach. „Das sieht diesen Kerlen ähnlich. Wenn es nach ihnen gehen würde, hätten sie uns doch schon längst verhungern lassen. Sag mal, ernährst du dich nur von Shrimps?“ Daniels Blick glitt zu dem halbgeöffneten Tiefkühlfach, dass mit Shrimps nur so überquillte. Ichi musste lachen. „So gut wie nur Shrimps. Es gibt hier in der Nähe keinen Einkaufsladen. Das einzige, was diese öde Gegend besitzt, ist eine verdammt gute Pommesbude hier um die Ecke. Natürlich bieten sie auch Fleisch und Salate an.“ Während Ichi mit Kochen beschäftigt war, hatte sich Daniel die Schuhe ausgezogen und sich auf das Bett gesetzt, dessen Laken Ichi wohl schon längere Zeit nicht gewaschen hatte aber über sowas ließ Daniel sich nicht aus, schließlich hatte er nun schon viele Jahre auf einem dreckigen Bett verbracht in einem noch dreckigerem Zimmer. Schließlich kam Ichi mit einem Teller herein, wo ungefähr 20 Shrimps mit einer herzhaft riechenden Soße drauflagen. Der Geruch war so köstlich dass Daniel das Wasser im Munde zusammenlief. Ichi stellte ihm de Teller hin, reichte ihm dazu eine Cola und setzte sich zu ihm. „Nun ess, du musst wieder zu Kräften kommen.“ Er lächelte und sah zu, wie der Junge anfing die Shrimps zu verschlingen. Der arme Kerl musste wohl viel durchgemacht haben, so viel stand fest. „Sag mal, Ichi...stimmt es was die Leute sagen?“ Ichi sah ihn verwundert an. „Was sagen sie denn?“ Noch halb kauend versuchte Daniel ein Wort hervorzubringen. „Naja, du bist ja nicht nur der Bodyguard des Bordells, oder?“ Ichi zuckte mit den Schultern und ging zum Fenster. Es hatte immer noch nicht aufgehört zu regnen aber der Nebel lichtete sich langsam und somit wurde auch der Regen weniger. „Ich weiß nicht, wovon du sprichst aber eins kann ich dir versichern. Vertrau mir besser nicht zu sehr.“ Daniels Blick war monoton und doch fragend, dennoch wollte er nicht weiter bohren. Für einen Moment starrte Ichi aus dem Fenster bis er sich ihm wieder zuwandt. „Ich...vertraue dir aber. Du bist ein Freund meines Bruders, nicht wahr? Du hast mir geholfen. Ich vertraue dir.“ Schweigsam setzte Ichi sich ihm gegenüber und musterte Daniel ernsthaft. Dieser war wie gebannt von Ichis schönen Augen. „Du weißt dass ich ein Mörder bin? Ich habe unzählige Menschen getötet. Kannst du mir da wirklich vertrauen?“ Bevor Ichi weiterreden konnte, erhielt er eine Antwort mit der er eher nicht gerechnet hätte. „Du hast schöne Augen, Ichi.“ Der Junge lächelte ihn an, doch Ichi blickte ihn nur erstaunt an. „Nimmst du die Sache nicht ernst?“ Der Junge lächelte wieder. „Doch, ich nehme sie ernst aber du hast mir das Leben gerettet und hilfst mir zu meinem Bruder zu kommen. Außerdem...vielleicht bin ich dumm aber ich glaube einfach ganz naiv an das Gute im Menschen und du hast ein gutes Herz.“ Ichi drehte sich weg. Es war das erste Mal dass ihn jemand nicht wie einen Mörder sah, sondern dass, was er immer sein wollte. Ein Mensch. „Ich...bin kein guter Mensch.“ Der Junge nahm Ichis Hand, dieser zuckte zusammen und bekamm plötzlich ein ungeahntes Herzpochen. Schweigend blickte er den Jungen an, dessen Hände im Gegensatz zu seinem Zustand warm waren. „Doch, das bist du, da bin ich mir ganz sicher.“ Ein Lächeln umschmeichelte Ichis Lippen. Er hatte gar nicht gemerkt dass ein wenig Röte in seinem Gesicht aufgestiegen ist und wieder wandte er sich zum Fenster. „Sag mal, Ichi, hast du eigentlich keinen Strom?“ Wie der Junge von einem Thema zum anderen lenken konnte war erstaunlich. Ichi konnte sich ein Lachen nicht verkneifen bevor er antwortete. „Eigentlich nicht, die Lampen in der ganzen Wohnung funktionieren nicht aber ich habe trotzdem warmes Wasser und Strom zum Kocken. Irgendwie...bin ich aber froh, dass es kein Licht gibt. Es sollte nicht jeder wissen, dass ein brutaler Killer hier lebt. Mir reicht das Licht der Sonne und selbst Nachts ist es hell genug um alles zu sehen.“ Er sah Daniel vergnügt an, der ihn nur anlächelte und die Shrimps zu Ende aß. „Darf ich vielleicht deine Dusche benutzen?“ Warum musste Ichi bei jeder Frage lachen?“ „Hey, lach nicht.“ Ein wenig schmollend blickte Daniel ihn an und Ichi wieß ihm den Weg. „Da ist die Dusche, mach dich ein wenig frisch. Und frag nicht dauernd wenn du etwas möchtest, das hier ist jetzt erst mal dein neues Zuhause.“ Ein letztes Lächeln schenkte der Junge ihm bevor er ins Bad ging. Plötzlich wurde Ichi ganz warm ums Herz. Vielleicht war es gar nicht so schlecht den Kleinen aufgenommen zu haben. Er ging zum Bett und lauschte dem Wasser der Dusche während ihm zum ersten mal richtig warm im Leben wurde und ein ehrliches Lächeln über das Gesicht huschte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)