Don't save me von saiya-chan (Lass mich zurück, wenn du kannst!) ================================================================================ Kapitel 2: Erinnerungen - Teil 2 -------------------------------- Rückblende, fünf Jahre zuvor: „Kakashi! Wieso ist ER hier?! Was soll das Ganze?!“, verzweifelt sah Sakura sich suchend um. Konnte es wirklich sein, dass Tsunade ihr und Sai etwas verheimlicht hatte? Der Sohn des Reißzahn von Konoha schluckte hart und drängte sich gemeinsam mit Sai Rücken an Rücken: „Leider weiß ich genau so viel wie du Sakura.“ „Er scheint uns zu beobachten…als würde er auf den perfekten Augenblick warten“, warf Sai in die spannungsgeladene Runde. Was geschah hier nur? Gehörte ER etwa zur Mission? War es die ganze Zeit über nur um IHN gegangen? Sakuras Atem wurde immer unregelmäßiger. Obwohl sie sonst immer einen klaren Kopf in gefährlichen Situationen behielt, verlor sie ab diesem Moment den Überblick über die Lage. Was hatte Tsunade ihnen gesagt? Schwerfällig rang Sakura plötzlich nach Luft. Aufhalten, hatte sie gesagt. Sie mussten IHN aufhalten, ihn und andere, die die Schriftrolle ergattern wollten. Ja, genau, die Schriftrolle! Mit aufgerissenen Augen sah Sakura zu ihren Teamkameraden. Sie sollten eine Schriftrolle zum Kazekage eskortieren und Tsunade hatte gewusst, dass diese Überführung sehr gefährlich werden würde. Sie hatte auch erwähnt, dass Akatsuki hinter dieser her sei, aber warum musste es dann ausgerechnet ER sein? Kakashi schloss nachdenklich sein Auge: „Diese Schriftrolle muss ja unglaublich wertvoll sein.“ „Die Schriftrolle muss unter allen Umständen zum Kazekage, egal welches Opfer wir dafür bringen müssen, so lautet der Befehl!“, wiederholte der Schwarzhaarige noch Mals die Worte des Hokages. Genau nach seinen Worten, deckte Kakashi sein verdecktes Auge ab und öffnete daraufhin beide: „Sai, Sakura, ihr Zwei geht vor, ich kümmere mich schon um ihn.“ „Aber Kakashi, meinst du, du schaffst ihn alleine?“, entsetzt verlor Sakura durch die Worte ihres ehemaligen Senseis ihre Deckung. Sie vertraute Kakashis Fähigkeiten, aber es war zu riskant, sich jetzt zu trennen. Kakashi aber sah eine andere Gefahr, nämlich die Verletzungen von Sai und Sakura, die ER ihnen zu 100% zufügen würde: „Ich sagte, ihr geht vor, also los!“ „Gut, also bis später Kakashi!“, rücklings übergab Kakashi Sai die Schriftrolle. Danach ging alles so verdammt schnell und selbst der Grauhaarige Teamführer konnte den Geschehnissen kaum folgen, trotz seines Sharingans: „Sakura!“… Ende der Rückblende Sakura erinnerte sich noch gut an diesen Moment. Hätte sie nur nicht ihre Deckung vernachlässigt, dann wäre all das nie passiert. Doch sollte sie es bereuen? Sie wusste es nicht. „Na dann“, in aller Ruhe zog sie einen versilberten Schlüssel aus ihrer Gürteltasche hervor. Wie lange war das nun schon her? Konnten fünf Jahre wirklich so schnell vergehen? Vorsichtig schob Sakura den Schlüssel in das Schloss ihrer Wohnungstür. Naruto hatte gemeint, seit ihrem Verschwinden sei nie wieder jemand hinein gegangen und somit war die Wohnung noch immer so, wie Sakura sie verlassen hatte. Vielleicht war sie nur um einiges staubiger: „Mit Schlafen wird wohl nix.“ Nachdem sie die Tür geöffnet hatte, kam ihr bereits eine dichte Staubwolke entgegen, wobei Sakura sich schwer tat, nicht sofort loszuhusten. Dann würde sie jetzt wohl putzen müssen. So hatte sie sich die Rückkehr nach Konoha nicht vorgestellt. „Verschwinde Sakura!“, Sakuras Augen verengten sich. Was beschwerte sie sich? Sie war schließlich nur aus einem Grund hier und der würde sie auch nur für kurze Zeit hier im Dorf halten können. Also warf sie all ihre Gedanken an ihre Wohnung über Board und trat schließlich ein. Es war ziemlich dunkel, doch einige Lichtstrahlen der Straßenlaternen drangen durch die Fenster in ihre Wohnung ein. Dunkelheit aber war ihr nicht mehr fremd, in sofern war es das Letzte, das sie hier störte. In den letzten fünf Jahren war sie schließlich der Dunkelheit hinterher gejagt, um herauszufinden, was es mit ihren Träumen auf sich gehabt hatte. Ja, sie war gegangen, weil sie geträumt hatte. Träume, die keine Träume geblieben waren und wenn sie von Naruto keine Unterstützung bekommen würde, würden weitere Träume real werden, was sie unbedingt verhindern musste. „Nein, es ist noch viel zu früh! Sasuke!“, schwer atmend schlug sie mit ihrem Rücken plötzlich gegen ihre Wohnungstür. Dabei fiel diese laut ins Schloss und Sakura rutschte langsam hinunter zu Boden: „Ich verstehe das nicht!“ „Das hätte noch gar nicht passieren dürfen…der Traum, da war doch…es hätte noch nicht passieren dürfen…es war noch viel zu früh…ich war noch nicht bereit…“ Über die blasse und weiche Haut Sakuras begannen glänzende Tränen hinunter zu fließen: „Sasuke…das hätte nicht passieren dürfen…es tut mir leid…Naruto…bitte Naruto…hilf mir…ich brauche dich Naruto…ich muss es doch wieder gut machen…bitte…es ist alles meine Schuld…ich habe dir wehgetan und euch beide im Stich gelassen…bitte verzeiht mir…NARUTO!“… Rückblende, fünf Jahre zuvor: „NEIN!“, schweißgebadet richtete sich Sakura auf. Kakashi und Tsunade versuchten sie zurück ins Bett zu drücken, doch von alledem bemerkte Sakura nichts: „NEIN!“ Sie spürte weder die Hände ihrer Freunde, noch die Kräfte, die auf sie einwirkten. Für sie war es nicht das Krankenhaus, sondern die Hölle. Überall waren sah sie nur die Farben schwarz und rot. Schwarzer Boden, Roter Himmel, schwarze Wolken. Und er. Der schwarze Schatten, der direkt vor ihr stand und sie mit tödlich rotem Blick zu mustern schien. In Sakura brodelte eine derartige Angst, wie sie sie noch nie in ihrem Leben empfunden hatte: „NEIN!“ „HALT DEN MUND!“, entsetzt sah Sakura mit ihren smaragdgrünen Augen zu ihm auf. War es schon soweit, dass ihre Angst sie zu lähmen begann? Sie fühlte sich so unsagbar hilflos und leer. Seit Tagen nun saß sie einfach nur hier und schrie, während er sie einfach immer weiter beobachtete, als sei sie ein wichtiger Schlüssel oder jemandem mit einem wertvollen Geheimnis. Doch nicht sie war es, sondern er, der nicht zu durchschauen war. Was wollte er von ihr? Wieso hatte er sie hierher gebracht? Warum sah er sie einfach nur an und ließ sie sich selbst durch ihre eigenen Ängste quälen? „Und jetzt“, ein plötzlicher Windzug schlug Sakuras Haar zurück: „Hör mir genau zu.“ „Es wird etwas passieren, dass nicht aufzuhalten ist, wenn“, seine Stimme klang so freundlich, wie sie es nur von ihren Freunden kannte: „du mir nicht hilfst.“ „Du warst die Einzige aus deinem Team, der ich diese Bürde auferlegen kann und bei der ich weiß, dass du dich an den Plan halten wirst“, Sakura wusste nicht genau, warum sie das tat, doch nickte sie ihm zustimmend zu. Es war, als wenn er nicht der Feind war, sondern eher jemand, der nur helfen wollte. Dabei aber vergas sie keine Sekunde lang, wer er in Wirklichkeit war: „Ich werde dir etwas zeigen.“ Ein starker Windstoß zwang Sakura ihre Augen fest zu zudrücken. Was geschah hier nur? Das Flattern eines Mantels war zu hören und als ein Schmerzensschrei in Sakuras Ohren drang, riss sie ihre Augen erschrocken wieder auf: „AH!“ „Was…was passiert hier?!“, verzweifelt erhob Sakura sich vom Boden. Unter ihren Füßen war eine Blutlache und direkt vor ihr spielte sich ein grausames Szenario ab. Mehrere Männer, alle wie schwarze Schatten aussehend, standen in einem Kreis: „Tja, das Spiel ist vorbei.“ „Der Gewinner steht fest“, einer der Fremden richtige seine Klinge in Richtung Himmel. In diesem Augenblick sah auch Sakura auf und mit erstaunen stellte sie fest, dass am rot glühenden Himmel eine strahlende Sonne war, die jedoch dabei war sich so schwarz zu färben, wie es auch die Wolken waren. Fassungslos sah Sakura langsam wieder hinunter zu der Versammlung: „Eine Sonnenfinsternis?“ „Und damit ist auch dein Tod besiegelt“, Sakura horchte auf: „Sasuke Uchiha!“ „NEIN!“, Sakura saß auf einmal kerzengerade im Krankenhausbett auf. Ihr Atem ging unregelmäßig schnell und ihre Augen waren weit aufgerissen vor Entsetzen . „Itachi…wieso?“, verzweifelt griff Sakura sich an ihren Hals. Sie hatte das Gefühl kaum noch Luft zu bekommen, so sehr hatte ihr das Erlebte zugesetzt. War das alles nur ein schrecklicher Traum gewesen? Oder war es gar Realität, die sie nur als Traum abtun wollte? Wieso hatte Itachi sie nur… „Das Sharingan!“, schlagartig erinnerte Sakura sich daran zurück, wie Itachi das Sharingan gegen sie angewendet hatte. Dann war das alles kein Traum gewesen! Die Mission mit Sai und Kakashi, die Schriftrolle und ihr Verfolger, Itachi Uchiha! Er war an allem Schuld! Ja, genau, sie erinnerte sich wieder. Schnell wischte Sakura sich den Schweiß von ihrer Stirn und stand umgehend aus dem Krankenbett auf. Itachi hatte ihr mit dieser Illusion etwas zeigen wollen. Vielleicht etwas, was geschehen würde. Etwas, dass sie verhindern musste! Aber warum sie? Sakura verhaarte plötzlich in ihrer Bewegung. Wieso hatte er sie ausgesucht? Wenn er ihr all das gezeigte hatte, bedeutete es dann, das er es verhindern wollte? Wenn ja, wieso tat er es nicht selbst? Ob es eine Falle war? Nein! Wütend biss Sakura sich auf ihre Unterlippe und griff sich ihre Kleidung: „Du willst spielen Itachi? Das kannst du haben!“ Er spielte mit ihr! Mit ihr und mit ihrem Team! Sasuke würde sterben, dass hatte er ihr klar machen wollen. Von wegen, sie musste ihm helfen, all das zu verhindern! Wahrscheinlich wollte er es gar nicht verhindern. Er wollte nur zusehen, wie sie und Naruto wieder ins Leere greifen würden und ihren Freund dieses Mal für immer verlieren würden. Aber das würde Sakura nicht zulassen. Niemals… Ende der Rückblende Allmählich fragte Sakura sich, ob nicht alles ein schrecklicher Fehler gewesen war. Hätte sie von Anfang an anders gehandelt, vielleicht würde sie dann nicht hier stehen. Seufzend zog Sakura ihre Wohnungstür zu. Es war früher Morgen und wie sie Naruto kannte, würde er bereits in seinem Büro sitzen. Sakura verkniff sich ein Schmunzeln. Er und Hokage? Da hatte sie wirklich etwas verpasst. Aber sie hatte sich entschieden. Mit der Zeit hatte sie sich immer wieder gefragt, was all das mit Itachi auf sich hatte. Hatte er sie wirklich in eine Falle locken wollen? Hatte er mit ihnen allen spielen wollen? Oder etwa nur mit Sasuke? Vielleicht steckte auch jemand völlig anderes hinter diesen Mysterien und Itachi war wirklich nur zu ihr gekommen, um bei ihr Hilfe zu suchen. Trotzdem, das alles waren reine Spekulationen. Wissen konnte sie es jedenfalls nicht. Noch nicht. Mit sicherem Blick sah Sakura auf zur aufgehenden Sonne. Eines hatte sie in den letzten fünf Jahren gelernt. Immer, wenn sie nicht weiter gewusst hatte, hatte sie an Naruto denken müssen. An seinen unglaublichen Optimismus, seine Kraft und seinen Glauben an sich selbst und seine Freunde. Sakura lächelte. Ihr bester Freund hatte es ihr immer vorgelebt, nie aufzugeben und in den fünf Jahren ohne ihn, hatte sie gelernt, dass sie nur gewinnen konnte, wenn sie es ihm gleich tat. Inzwischen aber war eine Menge Zeit vergangen und auch, wenn sie nie aufgegeben hatte, hieß das nicht, dass Naruto noch genau so war, wie vor fünf Jahren… Rückblende, fünf Jahre zuvor: „Du willst auf Reisen gehen?“, fragte Kakashi ungläubig. Sakura nickte leicht: „Ja Sensei. Es tut mir leid, aber ich muss gehen, ich habe dafür meine Gründe.“ „Hm“, skeptisch betrachtete Kakashi seine ehemalige Schülerin. Sakura hatte sich zu einer reifen und sehr starken Frau entwickelt und doch war sie noch immer nicht in der Lage, ihre Gefühle zu verbergen: „Ich weiß, dass das nicht das ist, was von mir erwartet wird, aber ich muss das Richtige tun und auch, wenn ich dir nichts verraten kann, musst du mir vertrauen Kakashi!“ „Gut“, Sakura sah verwundert zu Kakashi auf. Sie spürte deutlich, wie er sie anlächelte: „Ich vertraue dir, aber tust du mir einen Gefallen? Komm gesund und munter zurück.“ „Vielen Dank Kakashi…also, auf bald“, Sakura lächelte freudig auf und drehte sich daraufhin weg. Was sie verschwiegen hatte war, dass sie eine ganze Weile fort sein würde. Doch sie hatte es Kakashi erzählen müssen. Denn auch wenn er ihre Gründe nicht kannte, so war sie es ihm dennoch schuldig, es ihm persönlich zu erzählen und außerdem sollte keiner glauben, dass sie genau wie Sasuke einfach das Dorf verlassen hatte. Darüber hinaus musste es doch jemanden geben, der es Naruto erklären und ihn zurückhalten würde. Verwundert aber blickte sie nach einigen Metern auf, als sie eine ihr bekannte Stimme hörte: „Sakura?“ Ende der Rückblende Ja, so hatte alles angefangen. Eine Mission, eine Begegnung und ein Traum. Wie wenig es doch brauchte, dass eigene Leben komplett zu verändern. Sakura hätte nie für möglich gehalten, dass sie jemals so weit gehen würde und nun hatte sie das schon vor so langer Zeit getan. Und das nur wegen ihm, Sasuke Uchiha. Doch was hatte sie für eine andere Wahl gehabt? Mit erhobenem Haupt betrat Sakura das Regierungsgebäude des Hokages. Wäre es Naruto gewesen, der Itachi begegnet wäre, dann hätte Naruto wohl genau so gehandelt. Nur eben war einfach sie an der Reihe gewesen, etwas zu tun, das jeder andere für Wahnsinnig gehalten hätte. Leider hatte sie sich mit der Zeit verkalkuliert und aus diesem Grunde war sie nun hier. Sie hatte sie übernommen, hatte geglaubt, sie wäre stark genug all das alleine zu packen. Vielleicht hatte sie sich ja geirrt. Jetzt aber war nur eines wichtig. Mit einer unglaublich starken Ausstrahlung klopfte Sakura an der Tür zu Narutos Büro: „Herein!“ Nur eines, an das sie denken konnte: „Ich bin es Naruto.“ „Hast du Zeit?“, sie musste den Fehler, den sie begangen hatte wieder gut machen. Sowohl den Fehler an Sasuke, wie auch den an Naruto: „Ich hatte die letzten fünf Jahre Zeit!“ Sakura grinste schwach. Sie hatte nichts anderes erwartet… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)