Don't save me von saiya-chan (Lass mich zurück, wenn du kannst!) ================================================================================ Kapitel 1: Erinnerungen - Teil 1 -------------------------------- Nachdenklich blickte er hinaus. Durch das klare Glas begannen die ersten Sonnenstrahlen zu fallen. Sie wärmten ihn, obwohl ihm doch so unendlich kalt war. Er hatte die Nacht über kein Auge zugedrückt. Naruto seufzte schwer und fuhr müde über sein Gesicht. Was war nur passiert? Es kam ihm wie ein Traum vor, wie er in der vergangenen Nacht Sakura endlich wieder begegnet war. Ein endloser Traum, der kaum der Realität entsprechen konnte und dennoch mehr Wahrheit besaß, als die letzten fünf Jahre. Langsam senkte er wieder seine Hand und hob seinen Blick zum blaurötlichen Himmel. Alles hier war wie ein Traum, doch es war keiner. Es war die Realität, die ihm unglaubliche Schmerzen zufügte. Für ihn fühlte sich nämlich all dies wie ein einziger, harter Schlag an, den er gerade mitten in sein Gesicht bekommen hatte. Schmunzelnd wendete er sich schließlich seinem Schreibtisch zu: „Was für eine Nacht.“ „Ich bin zurück Naruto…ich bin endlich wieder da“, ja, sie war wieder da. Solange hatte er sich danach gesehnt. Nach ihr gesehnt und jetzt? Jetzt war es zweitrangig, das sie wieder hier war. Viel mehr interessierte es Naruto, warum sie wieder nach Konoha zurückgekehrt war. Völlig verwirrt dachte er an Sakuras Worte zurück: „Ich war bei Sasuke.“ Wieso? Wieso war sie bei Sasuke gewesen? Wo war Sasuke und warum war sie überhaupt vor fünf Jahren gegangen? Wieso hatte sie Konoha Gakure verlassen? Verzweifelt raufte Naruto sich sein Haar. Er verstand das alles nicht! Sakura hatte ihm in der vergangenen Nacht ja nichts mehr erzählen wollen. Morgen, hatte sie gesagt, morgen würde sie ihm alles erklären. Etwas Ähnliches hatte sie schon einmal gesagt, doch das war inzwischen viele Jahre her. Konnte er ihr trauen? Sie war schließlich bei Sasuke gewesen und fünf Jahre lang waren beide verschwunden gewesen, Sasuke sogar noch immer. Konnte er seinem eigenen Instinkt noch trauen? Seufzend warf er seinen Kopf in den Nacken. Damals war er voller Hoffnung und Vertrauen gewesen und was war davon noch übrig? Vor einem Jahr hatte Tsunade ihren Rücktritt bekannt gegeben und ihn als Nachfolger vorgeschlagen. Seine Worte, er würde erst Hokage werden wollen, wenn er seinen besten Freund zurückgeholt hatte, waren mit samt Sakura gegangen. Also hatte er die Kandidatur angenommen und war vom hohen Rat des Dorfes zum Hokage ernannt worden. Seither hatte er selbst keine Mission mehr ausgeführt, doch trotz dem Gefühl des Verrats hatte er nie aufhören können andere suchen zu lassen, sowohl nach Sakura, als auch nach Sasuke. Doch was war die restlichen vier Jahre gewesen? Vor der Zeit als Hokage? Da hatte er wesendlich weniger Zeit mit der Suche nach seinen Freunden verbringen können, da Tsunade immer darauf bedacht gewesen war, ihn aus den Suchaktionen gekonnt heraus zu halten. Trotzdem hatte er es hin und wieder durchschauen können, wenn Tsunade ihn Mal wieder versucht hatte zu täuschen, doch nicht so bei Sakura… Rückblende: Fünf Jahre zuvor „Oh man!“, grinsend hob Naruto die Stoffe über seinen Kopf hinweg: „Das war Mal wieder richtig lecker!“ „Kann ich mir vorstellen, besonders da ich wieder einmal zahlen musste“, trübsinnig schaute Iruka in sein Portmonee. Er ging wirklich gerne mit Naruto Nudelsuppe essen, doch das Zahlen war er leid. Die Stoffe mit der Aufschrift des Nudelsuppenladens flatterten leicht im Wind, als Naruto und Iruka sich von diesem begannen zu entfernen: „Das nächste Mal zahlst aber du Naruto.“ „Vergessen Sie es Sensei Iruka, dafür hab ich kein Geld, also bis irgendwann einmal wieder!“, und so lief Naruto plötzlich los. Lachend hörte er noch, wie sein ehemaliger Sensei ihm nachrief: „Naruto! Wirst du dich denn nie ändern?! NARUTO!“ Unbeeindruckt lief Naruto hinter die nächste Straßenecke. Nur gut, dass heute nichts zutun war. Doch der Blondschopf kam genau so schnell zum Stehen, wie er losgelaufen war: „Naruto, wo willst du hin?“ „Oh, hallo Sensei Kakashi“, verwirrt musterte Naruto Kakashi. Der Ältere trug durchgehend schwarz und selbst das sonst so blaue Stirnband war in schwarz gehalten: „Ich sollte lieber fragen, wo Sie hinwollen? Ist jemand gestorben?“ „Nein, glücklicherweise nicht“, Naruto konnte nur vermuten, wie Kakashi ihn unter seiner Maske anlächelte: „Ich hatte einen Geheimauftrag, von dem ich gerade erst zurückgekehrt bin.“ „Ach so, verstehe und ging es um was Wichtiges?“, fragte der junge Mann neugierig nach. Kakashi räusperte sich: „Ja also…wie gesagt Naruto…Geheimauftrag…ich muss auch weiter, also bis dann und pass auf, dass du niemanden umläufst.“ „Wie?“, skeptisch sah Naruto Kakashi nach: „Hm…irgendwas stimmt da doch nicht…eigenartig…“… „NEIN!“, schweißgebadet richtete sich Sakura auf. Kakashi und Tsunade versuchten sie zurück ins Bett zu drücken, doch es schien vergebens: „NEIN!“ „Sakura…“, besorgt blickte Naruto durch das Fenster in das Krankenzimmer hinein. Deswegen hatte er Sakura seit Tagen nicht finden können. Sie war als Patientin im Krankenhaus, aber warum nur? Der Blondschopf rutschte ein wenig weiter an das Mauerwerk des Krankenhauses hinunter, um so nicht entdeckt werden zu können: „Okay, ich habe ihr eine Beruhigungsspritze gegeben“, erleichtert wischte Tsunade sich über ihre Stirn, nachdem Sakura mit dem Aufbäumen nachgelassen hatte. Naruto konnte deutlich sehen, wie sich ihre Armmuskelatur zu entspannen begann und auch Kakashi ließ sie daraufhin vorsichtig los: „Die Mission konnte ich beenden, aber ich habe mir trotzdem immer wieder Sorgen um Sakura gemacht. Wie geht es ihr denn soweit?“ „Nun ja“, gedankenverloren legte Tsunade die Spritze bei Seite: „Ihr Fieber ist so gut wie weg, aber seitdem Sai mit ihr hier aufgeschlagen ist, plagen sie unentwegt Albträume und sie wird nur selten wach.“ „Ich bin nur froh, dass Sai auch mit auf der Mission war, denn ich hätte die Mission abbrechen müssen, um sie herzubringen“, sagte Kakashi knapp. Naruto stutzte. Was ging hier nur vor sich? Sollte das heißen, Sakura und Sai waren ebenfalls auf dieser geheimen Mission gewesen? Wieso war er nicht eingeweiht worden und was zur Hölle war da passiert, dass es Sakura nun so schlecht ging? Naruto konnte sich auf alledem einfach keinen Reim machen. Doch das sollte sich schneller ändern, als ihm lieb war: „Du warst bis vor einigen Tagen noch selbst auf Mission gewesen, genau so wie viele andere, deswegen hatte Tsunade auch keine andere Wahl, als uns Drei alleine los zu schicken.“ „AH!“, erschrocken verlor Naruto sein Gleichgewicht und flog so erbarmungslos auf den Boden der Tatsachen zurück. Keuchend setzte er sich anschießend auf und rieb sich brummend den Kopf: „Man Sai, erschreck mich doch nicht so!“ „Eigentlich dürfte ich dir das nicht erzählen“, geschickt sprang Sai von dem Ast hinunter, auf dem er gestanden hatte und landete direkt neben Naruto: „Aber ich kenne dich und du würdest eh nicht locker lassen.“ Verwirrt blickte Naruto drein. Sai war doch sonst nicht so. Seit wann redete er von selbst über einen Geheimauftrag? Naruto musste erkennen, dass der heute Tag anders war, als die anderen zuvor. So ließ er Sai schließlich weiter sprechen: „Ich kann dir nicht mehr verraten, außer, dass Sakura und ich mitten in der Mission umkehren mussten, da Sakura plötzlich…na ja…sagen wir, sie ist auf einmal krank geworden.“ „Na klasse! Danke für die Infos! Die hättest du echt für dich behalten können!“, eingeschnappt verschränkte Naruto seine Arme vor dem Brustkorb. Und da war auch schon wieder der alte Sai. Hätte er sich ja eigentlich denken können, dass sein Kollege ihm nicht so einfach näheres erzählen würde. Seufzend stand Naruto daher wieder vom Boden auf und schaute nachdenklich hoch zu dem Fenster des Patientenzimmers: „Sag Mal Sai…muss ich mir Sorgen machen?“ „Nicht mehr, als sonst“, kam es emotionslos von dem Mann mit der fast weißen Haut. Stur funkelte Naruto ihn an: „Deine Antworten werden auch immer dämlicher, weißt du das eigentlich?“ „Nicht, dass ich wüsste“, sagte Sai gelassen. „Das reicht jetzt!“, willkürlich fuhr Naruto mehrmals durch sein blondes Haar: „Wenn die Mission schon abgeschlossen ist und es Sakura bald besser geht, dann konzentriere ich mich jetzt wieder auf mein Training!“ „Welches Training?“, wütend fuhr Naruto auf. Musste er immer das letzte Wort haben? Grimmig wendete Naruto sich ab: „Das, was ich jetzt anfange…also echt jetzt, in deiner Gegenwart kann man ja gar nichts mehr sagen, ohne dass du es kommentierst!“ Naruto ging schließlich dann auch und Sai blieb unschlüssig alleine zurück: „Was hat er nur?“… Schwer atmend zog Naruto sich seine Jacke über. Es war schon später Abend und es begann ein kühles Lüftchen aufzuziehen. Vielleicht hatte er doch zu viel trainiert, dachte er sich, während seine Muskeln genau vor dem Dorfeingang schlapp machten und er auf seine Knie fiel: „Man bin ich erledigt!“ Sein Gesicht lag im Sand und während die Dorfwachen ihn auf ihren Posten auslachten, dachte er noch einmal an Sakura. Ob es ihr bald besser gehen würde? Wie gerne wäre er am Mittag ins Krankenhaus gestürmt, um sie zu besuchen. Aber wie er Tsunade kannte, hätte sie einen großen Aufstand gemacht und wenn er ehrlich war, wollte er Sakura Ruhe gönnen. Würde er das nicht tun, würde er außerdem wortwörtlich gelyncht werden, sobald sie wieder auf den Beinen wäre. Nein, das war in der Vergangenheit zu oft vorgekommen. Er war vielleicht noch immer ein Kindskopf, aber lebensmüde war er sicherlich nicht! „Na gut…dann ab nach Hause!“, keuchend stemmte Naruto sich schließlich wieder auf. Sein Weg führte ihn über die beleuchtete Hauptstraße. Vorbei am Nudelsuppenrestaurant und ebenfalls vorbei an Tsunades Stammkneipe. Lächelnd legte er seine rechte Hand auf seinen beanspruchten Nacken. Er würde am nächsten Morgen ziemlich müde sein und doch wusste er, es hatte sich gelohnt! Auch wenn er erledigt war, es war ein großartiges Gefühl, wieder einmal sein Bestes gegeben zu haben und dabei war es egal, ob es nun bei einer Mission war oder beim Training. Obwohl, nicht ganz. Zielstrebig sah Naruto hinauf in den Nachthimmel und blieb plötzlich stehen. Trotz der hellen Straßenlaterne über seinem Kopf, hatte er nur Augen für die funkelnden Sterne. Auf Missionen war es ganz anders. Denn bei diesen durfte er keine Fehler machen, im Training war es gleich. Seufzend begann Naruto seinen Nacken leicht zu massieren. Jetzt musste er aber dringend ins Bett, bevor er vor lauter Erschöpfung noch auf der Hauptstraße Konohas einschlafen würde. Der Gedanke daran ließ ihn zwar schmunzeln, aber es darauf anlegen lassen wollte er nicht. Verwundert blickte Naruto auf, als er gerade hatte weitergehen wollen und dabei seinen Blick wieder zur Straße gesenkt hatte: „Sakura?“ „Hey Naruto, was machst du denn hier?“, lächelnd trat sie näher. Sie schien wieder topp fit zu sein, ganz anders wie bis vor einigen Stunden. Skeptisch musterte Naruto sie in ihrem Shinobi Outfit: „Das Selbe wollte ich dich auch gerade fragen. Müsstest du nicht eigentlich noch im Krankenhaus sein?“ „Ach, dann hast du also schon davon gehört“, lachend verschränkte sie ihre Finger hinter ihrem Kopf: „Ja, eigentlich schon, aber ich fühle mich wieder richtig gut und ich hatte Mal wieder Lust etwas frische Luft zu schnappen.“ „Das kann ich gut verstehen“, freudig grinste Naruto drein. Er war froh, dass es seiner Freundin wieder gut zu gehen schien. Genau das war es, was er wollte, dass es seinen Freunden an nichts fehlte. Besonders Sakura war ihm wichtig, war sie doch die Einzige, mit der er eine tatsächliche Bindung gegenüber dem Team 7 hatte, mit Ausnahme von Sensei Kakashi. Aber sie war eben auch Sakura: „Aber wie bist du denn überhaupt gelaufen Sakura? Das Krankenhaus ist doch ganz auf der anderen Seite!“ „Ach so, ja…ich war noch kurz bei Sensei Kakashi…ich wollte ihm die Sorgen um mich nehmen, schließlich dachte er, mein Krankenhausaufenthalt wäre seine Schuld gewesen“, und da war er, dieser eine Augenblick. Ihr Lachen und ihr Lächeln wichen ihrem nachdenklichen und leicht enttäuschten Blick. Naruto hatte dies sehr wohl bemerkt und er hatte auch etwas sagen wollen, doch er beließ es bei einem milden Lächeln seiner Seit’s. Er war einfach zu müde und sie wollte jetzt bestimmt nicht mehr mit ihm darüber reden, was sie bedrückte. Er würde sie einfach am nächsten Tag darauf ansprechen. Zumindest war es das gewesen, was er geplant hatte: „Dann lass dich nicht weiter stören Sakura. Morgen komme ich dich besuchen, dann können wir ja weiter reden.“ „Klar Naruto“, sie zwang sich zu einem Lächeln. Auch das erkannte Naruto. Er seufzte und ging schließlich an ihr vorbei, um seinen Weg fortzusetzen. Morgen würden sie reden, dass hatte er sich fest vorgenommen. „Naruto!“, fragend drehte er sich der Rosahaarigen noch einmal zu. Ihre Traurigkeit war einer unglaublichen Wärme in ihren smaragdgrünen Augen gewichen, die ihn nochmals auflächeln ließ: „Pass gut auf dich auf Naruto.“ „Na klar! Aber hör Mal, Tsunade kann sonst was mit mir anstellen, ich komme morgen zu dir, das verspreche ich. Echt jetzt, die trickse ich schon aus, also bis morgen!“, und so ging er lachend weiter, ohne zu wissen, dass sie am morgigen Tag nicht auf seinen Besuch warten würde… Ende der Rückblende Erschrocken fuhr Naruto auf. Ein leises klopfen seiner Bürotür schallte in seinen Ohren. Wieso nur war sie damals gegangen? „Herein!“, der Hokage richtete sich, im Stuhl sitzend, auf. Was war nur mit ihnen passiert? „Ich bin es Naruto“, die Tür öffnete sich nur langsam. Weshalb hatte er ihren Abschied nicht bemerkt? Eine Frau mit schulterlangem, rosa Haar trat in sein Büro hinein: „Hast du Zeit?“ Sie war endlich wieder da und doch konnte er sich nicht freuen. Naruto sah sie bitter an und signalisierte ihr, dass sie sich setzten sollte: „Ich hatte die letzten fünf Jahre Zeit!“ „Ich verstehe ja, dass du wütend bist“, Sakura trat näher: „Aber dafür haben wir jetzt keine Zeit.“ „Du verstehst rein gar nichts!“, wenn er in diesem Moment nur gewusst hätte, wie sehr er sich doch irrte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)