Schokoladenladen von abgemeldet (Mello x Matt) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „So, Mail, wir sind da. Das hier ist dein neues Zuhause.“ Ein kurzes Nicken, als Zeichen dass er verstanden hatte, war Alles, was der Rothaarige erwiderte. „Und ab heute trägst du den Namen Matt, hast du verstanden? Niemand darf deinen richtigen Namen erfahren.“ Wieder nur ein kurzes Nicken. „Es wird dir hier gefallen...“, sprach der ältere Mann, als sie das große Gebäude betraten. Einige Kinder liefen schnell über die Flure und der Mann packte eines von ihnen an der Schulter, als es vorbei lief. „Ich habe euch schon oft genug gesagt, dass ihr hier drin nicht so schnell laufen sollt. Das ist gefährlich!“ „Wieso sagst du mir das?!“ „Mello... War es deine Idee, ja oder nein?“ „Ja...“ „Na, siehst du. Oh, und Mello, dass hier ist Matt. Er wohnt ab heute bei uns und ihr beide werdet euch ein Zimmer teilen. Zeig ihm doch bitte, wo alles ist, ja?“ „Muss das sein? Wir wollten gerade-“ „Mello...“ „Ist ja gut, ich nehm ihn mit.“ Zögerlich folgte Matt dem Blonden in ein doch recht großes Zimmer. Trotzdessen, dass zwei Betten, zwei Schreibtische und zwei große Schränke darin standen, bot es einem noch viel Platz. „Das da ist deine Seite.“, erklärte Mello genervt. „Und wenn du meine Schokolade auch nur anrührst, hat das Konsequenzen, kapiert?!“ Matt nickte nur kurz und stellte seinen großen Koffer vor seinen Schrank. Aus einem Nebenfach zog er einen Gameboy heraus und setzte sich auf sein neues Bett. „Das Bad ist direkt Gegenüber, Essen gibt’s erst um sieben. Ich bin dann mal weg.“, mit den Worten verließ Mello auch schon das Zimmer und ließ Matt allein. Doch den störte das nicht. Er war es gewohnt, allein zu sein. Das war er schließlich schon immer gewesen. Nachdem er zwei Stunden lang mit seinem Gameboy gespielt hatte, es war mittlerweile 17 Uhr, beschloss er, sich mal etwas umzuschauen. Den Koffer auspacken konnte er schließlich auch später noch. Langsam schlich er durch die Gänge, an viele Türen hingen Namensschilder, welche auf die Bewohner hinwiesen. Bis auf zwei Zimmer hingen an jeder der Schlafräume zwei Namen. Und eines davon war das von Mello, in welchem nun auch er selbst wohnte. Auf der Anderen Tür stand der Name 'Near'. Ob es ihm wohl etwas ausmachte, alleine zu wohnen? Kurz dachte Matt darüber nach, doch viel länger interessierte ihn die Frage nicht. Schließlich kannte er 'Near' nicht und wusste nichtmal, ob es sich bei diesem Namen um ein Mädchen oder einen Jungen handelte. Man hatte ihm selbst einen neuen Namen gegeben, wahrscheinlich war das bei den Anderen dann auch so. Als er den Wohntrakt verlassen hatte, wurden die Türen nur noch durch Nummern beschriftet. An einigen hingen Schilder die auf Toiletten hinwiesen, an größeren Türen, an denen er vorbei kam stand 'Küche' oder 'Esszimmer'. Das Gebäude war wirklich riesig, doch er machte sich keine Sorgen darum, sich zu verlaufen. Sein Orientierungssinn hatte ihn bei seinen Spielen noch nie im Stich gelassen, wieso sollte er es also jetzt tun? Als Matt das 'Wohnzimmer' fand, wurde er doch neugierig und öffnete langsam die Tür. Einige Kinder saßen mehr oder weniger ruhig vor einem Fernseher auf der Couch und dem Boden. Sie aßen Chips und anderes Knabberzeug. Weiter hinten bastelten ein paar Kinder, andere liefen durch eine Glastür nach draußen auf die Terasse und in den Garten. Ein paar Kinder spielten ein paar Brettspiele. Matt sah sich ganz genau um, wollte sich vielleicht schonmal ein paar Gesichter merken. Doch dann machte er ganz hinten in einer Ecke einen Jungen aus. Er hatte weiße Haare und seine Kleidung war ebenfalls weiß. Er saß einfach auf den Boden und stapelte ein paar Würfel. Wobei... einfach sah das nun doch nicht aus. Matt ging langsam auf ihn zu und blieb schließlich ganz nah bei ihm stehen. Der Junge schaute noch immer nicht zu ihm rauf, obwohl Matt sich sicher war, dass er ihn bereits bemerkt hatte. „Das wird die Golden Gate Bridge, oder?“, fragte er schließlich leise, als wollte er den Anderen nicht erschrecken. „Ja.“, antwortete dieser nur und nachdem er drei weitere Würfel platziert hatte, schaute er nun doch zu ihm hoch. „Du bist neu hier.“, stellte er mit ruhiger Stimme fest. „Ja... Mein Name ist Matt.“, stellte er sich vor. „Near.“, tat der Junge in Weiß es ihm nach. „Darf ich mich zu dir setzen?“ „Mach' ruhig...“ Für sie Beide war die Situation ungewohnt. Near war der Erste hier, der sich wirklich mit ihm unterhielt und auch Near war es nicht gewohnt, dass Andere sich sonderlich für ihn interessierten. Mal abgesehen von Mello, aber das war eine ganz andere Art von Interesse. „Bist du schon lange hier?“, wollte Matt schließlich wissen. „Seit drei Jahren und 27 Tagen.“ „Du weißt das ziemlich genau...“, staunte Matt. „Wie ist es hier so?“, fragte er dann schon weiter. „Laut und unruhig, allerdings auch recht angenehm. Hier wird auf die Fähigkeiten eines Einzelnen eingegangen und nicht an einer strikten Norm festgehalten, jedoch gibt es jedes halbe Jahr einen Vergleichstest in den Hauptfächern. Die Ergebnisse werden mit den Leistungen der Nebenfächer addiert und dadurch entsteht die Rangliste, die dort vorne im Schaukasten steht.“, Near deutete kurz in eine Richtung, wendete sich dann wieder seinen Würfeln zu. „Durch diese Liste wird ermittelt, wer die besten Chancen darauf hat, die Nachfolge von L anzutreten.“ „Dem weltbesten Detektiv?“, fragte Matt nochmal nach. Er konnte kaum glauben, welchen Nutzen diese Einrichtung hatte, da man es ihm vorher nicht gesagt hatte. „Ja.“, antwortete Near nur darauf und platzierte die letzten vier Würfel. Eine ganze Weile lang saßen sie noch schweigend da. Erst jetzt merke Matt, dass es doch angenehm sein konnte, nicht allein zu sein und er vermisste gerade nichtmal seinen geliebten Gameboy. Kurz nach 18 Uhr stand Matt auf. „Ich schau' mich noch etwas um...“ „Tu' das.“, Near nahm sich ein weißen Puzzle und fing an, es zu lösen. „Hört auf euch zu prügeln!“, hörte Matt plötzlich Rogers Stimme und lief in die Richtung, aus der er sie vernahm. „Mello, hör auf!“, rief er gerade, als Matt ankam und sich durch ein paar andere Kinder drängelte, die der Prügelei zuschauten. „Mello...“, sagte Matt nur, als er dem Blonden genau in die Augen sah. Der Blonde schubste sein 'Opfer' der Prügelei grob weg und stapfte weg, als wäre nie etwas gewesen. Matt lief ihm sofort hinterher. „Was willst du von mir?!“, fragte Mello schließlich ziemlich aufgebracht, als sie an einem kleinen See am Ende des Gartens ankamen. „Wieso dackelst du mir hinterher, wie ein treudoofer Hund?!“ „Oh... Ist mir gar nicht aufgefallen...“, gab Matt zu und kratzte sich leicht über die Wange. Darauf wusste Mello wohl nichts zu entgegnen und setzte sich auf eine Holzbank, die direkt vor dem See stand. „Wieso trägst du diese komische Brille? Siehst du dadurch nicht die Farben ganz anders?“ „Schon... Aber ich mag die Brille. Und an die Farben hab' ich mich gewöhnt.“ „Hm.“, Mello musterte ihn jetzt von oben bis unten. „Zumindest kannst du reden... Hab' ich bis gerade gar nicht gedacht...“ „Mir war nur nicht danach...“ „Willst du da jetzt so stehen bleiben?“ „Hm?“ „Setz dich.“, forderte Mello ihn auf und Matt kam dem auch gleich nach. Eine Weile lieb es ruhig zwischen ihnen. „Sehr gesprächig bist du ja wirklich nicht...“, stellte der Blonde schließlich fest. „Du hast doch auch nichts gesagt.“, erwiderte Matt. Kurz sahen sie sich einfach nur an, direkt in die Augen. Dann lachten sie so plötzlich laut drauaf los, dass jeder der sie so gesehen hätte, sie wohl für verrückt gehalten hätte. Und es dauerte fast zwei Minuten, bis sie sich wieder eingekriegt hätten. „Du bist doch'n Freak!“, meinte Mello, sein Atem ging durch den Lachanfall schneller als gewohnt. „Und was bist du dann?“ Kurz schwieg Mello. „Da hast du wohl Recht... Normal ist hier aber wohl keiner...“ „Hmm...“ „Wie heißt du eigentlich?“ „Matt.“ „Nein, ich meine richtig!“ „...“ „Sag schon! Ich verrat's auch niemandem!“ „...Ich weiß nicht...“ So plötzlich, dass Matt gar nicht reagieren konnte, küsste Mello ihn auf den Mund. Genauso schnell, wie der Kuss begonnen hatte, endete er auch wieder. „Ich schwöre dir, dass ich es niemandem verraten werde!“ „Dann musst du mir aber auch deinen Namen sagen...“, forderte Matt. „Ja, ja. Jetzt sag schon!“ „Mail... Und du?“ „Mihael.“ Wieder legte Mello seine Lippen auf die des Anderen, diesmal jedoch etwas länger, so dass er die Zeit gehabt hätte, ihn weg zu drücken. Als nichts dergleichen geschah, löste Mello sich von sich aus. „Ich bin ein Junge...“, sagt Matt leise. „Ich weiß. Wo ist das Problem?“ „Du... bist auch ein Junge.“ „Und?“ „Das... Ich...“ „War's so unangenehm?“ „Nein... Eher... Im Gegenteil...“ „Dann ist doch alles okay.“ Eine Weile schwiegen sie. „Matt... Mach dir da keine Gedanken drum, ja?“ „Wir sind noch Kinder...“ „Jetzt komm schon Matt, sei kein Spielverderber! Dann versprich mir zumindest, dass du mich küsst sobald wir keine Kinder mehr sind!“ „Mello...“ „Los, versprich es mir!“ Matt seufzte kurz und leise. „Also gut, ich verspreche es dir.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)