Gefallen von bria ================================================================================ Prolog: -------- Prolog Das Eis auf dem sie lief knackte leise als Fin vorsichtig einen Fuß vor den anderen setze. „Pass auf das du nicht einkrachst! Ich hab keine Lust jetzt schon nachhause zugehen nur weil du nass bist.“, murmelte Annabell halblaut. „Keine Angst“, Fin sah ihre Freundin lächelnd an, „Das Eis trägt.“ Annabell konnte sich das Lachen nicht verkneifen: „Du weißt schon, dass du da auf einer zugefrorenen stehst und nicht auf einem See?“ Fin grinste. „Die Pfütze ist mindestens fünf Meter lang und zwei Meter breit! Das ist ein Mini-See! Und außerdem trägt das Eis wirklich. Ich beweiß es dir.“ Das schwarzhaarige Mädchen breitete triumphierend die Arme aus und sprang in die Luft. Sie landete elegant und… Unter dem Schnee auf dem Annabell stand knackte es bedrohlich. Annabell sah verwirrt nach unten und meinte dann achselzuckend: „Okay vielleicht ist dein so genannter Mini-See doch größer als ich dachte.“ Vorsichtig schob sie den Schnee mit ihrem Fuß zur Seite und darunter kam noch mehr Eis zum Vorschein. „Ja, mein Mini-See ist groß und voller dickem Eis! Komm endlich her, das Eis trägt uns beide und es macht Spaß.“, Fin schlitterte zum Beweis ihrer Theorie etwas auf dem Eis herum. Annabell überlegte noch einen Moment, fasste sich dann aber doch ein Herz und setzte einen Fuß vorsichtig auf das Eis. „Siehst du?“, meinte Fin siegessicher, „Jetzt können wir Schlittschuhlaufen.“ Gerade als Fin zu einer Pirouette ansetzen wollte krachte es und ein riesiger Riss zog sich von einem Ende der zugefrorenen Pfütze zum anderen. Die beiden Freundinnen hielten sich lachend aneinander fest und beschlossen dann, die kleine Eisfläche zu verlassen. „Vielleicht sollten wir das mit dem Schlittschuhlaufen doch verschieben.“, meinte Fin, bevor sie vorsichtig zum Rand der Pfütze schlitterten. Die beiden gingen zurück auf den Feldweg, den sie vor ein paar Minuten erst verlassen hatten. Gerade als sie den Weg zurück ins Dorf einschlagen wollten hörten sie lautes Lachen. Ein Schneeball flog durch die Luft und traf Fin am Rücken. Sie drehte sich um und wollte den Schneeballwerfer anschreien, als ihr der Atem stockte. Ein paar Meter von Fin entfernt stand ein Junge, der nun abwehrend die Hände hob und entschuldigend lächelte. Er war wie aus dem Nichts gekommen und den Mädchen vorher gar nicht aufgefallen. „Tut mir echt Leid, der Ball sollte eigentlich mich treffen“, meinte er während er dir schwarzen Strähnen, die ihm in die Augen rutschten mit der linken Hand zurück unter die ebenso schwarze Strickmütze schob. Fin stammelte ein verwirrtes „Macht nichts.“ Sie wusste gar nicht, was sie zuerst anstarren sollte. Seine haare, die irgendwie geheimnisvoll wirkenden oder doch sein verschmitztes Grinsen? Wow, was ein toller Typ dachte sie noch bevor ihr die Röte in die Wangen stieg. Dass nun auch ein anderer Junge zu der Szenerie hinzukam bemerkte Fin nicht. Annabell entging der Neuankömmling jedoch nicht. Was waren den das für Typen?, dachte sie abwertend. Die beiden hatte sie hier noch nie gesehen, dabei kannte sie alle Jugendlichen aus dem kleinen Dorf, in dem sie lebte. Was auch nicht sonderlich schwer war, immerhin gab es hier in der Gegend nur eine Schule, auf die sie alle gingen. Alle, außer diesen beiden. Annabelles Verwunderung äußerte sich in einem unhöflichen: „Wer seid ihr denn?“ „Ich bin Peter“, stellte sich der Strickmützen-Junge mit dem offensichtlichen Fable für die Farbe Schwarz vor. „Und das“, fuhr Peter mit einer Armbewegung in Richtung seines Begleiters fort, „Das ist Matthew“ Matthew, der braunhaarige Junge mit dem Wuschelkopf murmelte leise: „Tut mir Leid, wegen dem Schneeball.“ Irgendwie wirkte er komisch auf Annabell. Er starrte Fin mit so einem merkwürdigen Blick an. Einem Blick, den man meistens dann hat, wenn man einen alten Bekannten irgendwo dort trifft, wo man ihn am wenigsten erwartet hätte. Aber Fin kannte diesen Jungen nicht. Sonst hätte sie ihn auf eine andere Art und Weise begrüßt. Doch Annabell irrte sich. Fin kannte Matthew. Jedenfalls glaubte sie ihn zu kennen. Dass sie ihn noch nie vorher gesehen hatte, war ihr klar, doch sein Gesicht weckte etwas in ihr. Ein Gefühl, tief in ihr drin. Bekannt und doch seltsam fremd. Etwas, das lange geschlafen hatte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)