Anshin von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Hama --------------- gewidmet: Shion-chan, Neko-chan, Calu-chan, To_Kyoto und snickers Einen tiefen Atemzug nehmend und somit den erfrischenden Geruch des Salzwassers, der die Luft erfüllte, inhalierend, ließ der junge Drummer sich aus seinen Plateau-Schuhen gleiten, fühlte dadurch den mittlerweile kühlen Sand an seinen Füßen... Er war Stunden ziellos durch die Nacht geirrt, bis sein Weg hier endete. Hier, wo es ihn seit einiger Zeit öfter hinverschlug, wo er Ruhe hatte, wo er nachdenken konnte. Nachdenken... Zum Beispiel über Dinge, wie diese Nacht mit dem Akustikgitarristen. Sie lag nicht lange zurück - um genau zu sein drei Tage - aber irgendwas war anders... Die war noch nicht lange da gewesen, sie hatten jeder gerade erst ein Gläschen Rotwein genossen, als den Jüngeren auf einmal eine wohlige Müdigkeit überkam und er von milder Wärme umhüllt einschlief... Am nächsten Morgen erwachte er - im ersten Moment nicht wissend, wo er sich befand - durch die grellen Sonnenstrahlen, welche das Zimmer fluteten und ihn an der Nase kitzelten. Es war ungewöhnlich warm um ihn herum, aber es fühlte sich angenehm an und als er seinen Blick hob, um herauszufinden, woher diese "Hitze" rührte, realisierte er erst, dass sein Kopf die ganze Zeit im Schoß des älteren Rotschopfs geruht hatte, der da auf dem Sofa lag - oder besser "fläzte" - und leicht schnarchte. Wäre ihm die Situation nicht zu peinlich gewesen, hätte er vielleicht sogar über den noch immer Schlafenden gekichert, aber er konnte in diesem Augenblick nur daran denken, welche Sticheleien er sich von seinem neuen, 1,79m großen "Kopfkissen" für sein Einschlafen auf dessen Beinen die folgenden Tage über wieder anhören musste... Erstaunlicherweise blieb das Erwartete aber aus. Der Größere verlor nicht ein einziges Wort darüber - weder während der Proben, noch bei anderen Anlässen, die sich boten. Stattdessen ärgerte er das Bandküken anderweitig weiter, so wie Shinya es eben gewöhnt war... Gedankenverloren schloss er seine Lider, ließ alles um sich herum auf ihn einwirken, sich zu dessen Gefangenen nehmen. Da war nichts - nichts, außer dem beruhigenden Geräusch der Wellen, die stetig gegen das Ufer schlugen, nichts, was ihn hätte ablenken können, nichts, was ihn störte... Genauso, wie an diesem Donnerstag-Morgen. Er wusste nicht, wieso, aber aus irgendeinem Grund konnte er plötzlich schlafen. Aus irgendeinem Grund war dieses Gefühl, welches er noch wenige Stunden zuvor verspürt hatte - das Gefühl, er hätte etwas vergessen oder es würde etwas fehlen - weg. Es kam ihm plötzlich alles so wahnsinnig perfekt vor - so, als wäre es das Normalste auf der Welt, wochenlang kaum Schlaf zu finden, dann mitten in der Woche des nachts von seinem Arbeitskollegen besucht zu werden und mit ihm Alkohol zu trinken, während man sich angeregt über "Gott und die Welt" unterhielt... Über sein Gesicht zog sich ein müdes Grinsen, als ihm dieser Gedanke kam. Es klang so lächerlich und doch war es wahr. Er fühlte sich so extrem wohl in diesen Minuten und auch als er dann mit der Nähe des Anderen schlief, suchten ihn keine Träume heim, die ihn wieder aufschreckten, erneut aus der Traumwelt verjagten. Das einzige, was er spürte, war diese unendliche Wärme, dieses Geborgenheitsgefühl und dieser Seelenfrieden... Eben all das, was er seit drei Tagen wieder vermisste, was ihm seine Nachtruhe raubte... Langsam sank er auf die Knie, setzte sich auf seine Fersen, nahm eine handvoll der winzigen Steinchen des Meeressandes auf und ließ sie sich dann durch die fragilen Finger rinnen, schaute fasziniert zu, wie sie wieder eine Vereinigung mit ihresgleichen eingingen. Diese Szenerie wiederholte sich mehrere Male und somit bekam der junge Mann nicht mit, dass man ihn schon seit geraumer Zeit aus sicherer Entfernung beobachtete... Übersetzung: Hama - Strand Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)