Anshin von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 7: Yoake ---------------- gewidmet: Shion-chan, -mokona-, ChichiU, To_Kyoto Vogelzwitschern und das wohlige Empfinden von etwas, das seinen bloßen Oberkörper kitzelte, sowie der angenehm vermischte Duft aus Regen und einem einmaligen Aroma begrüßten ihn, als er mit den ersten Sonnenstrahlen - welche die Skyline der Stadt und Landschaft blutrot ummalten, sie küssten, und sich in den Tausenden und Abertausenden von Tropfen, die der Regen der letzten Nacht zurückgelassen hatte, brachen - erwachte. Verschlafen blinzelte er sich die Müdigkeit aus den Augen, wollte sich aufrichten, doch etwas Schweres auf seiner Brust hinderte ihn an diesem Vorhaben, drückte ihn zurück in die Kissen. Als er an sich nach unten schaute, um seiner Verwirrung Abhilfe zu verschaffen, wurde sein Blick sofort sanft! Der friedliche Gesichtsausdruck des Anderen war auch im fahlen Licht des Morgengrauens auszumachen und stimmte ihn unendlich glücklich, doch mit einem Mal kehrten die Erinnerungen an die vergangenen Stunden zurück, zogen alles in ihm zusammen, ließen ihn sich innerlich verkrampfen. Hatte er richtig gehandelt? War seine Entscheidung nicht zu übereilt gewesen? Er wusste es nicht - das einzige, worüber er sich im Klaren war, war die Tatsache, dass sein Herz wild, fast tobend gegen seinen Brustkorb hämmerte, ihn von innen heraus zu zerreißen drohte, genauso wie noch wenige Stunden zuvor... Die Küsse zwischen ihnen wurden von Mal zu Mal brennender, leidenschaftlicher und schon bald darauf gingen sie immer weiter. Dennoch schwirrten diese unzählbar vielen Fragen und Ungewissheiten durch seinen Kopf. Er wusste nicht mehr, was er noch glauben sollte. Waren seine Gefühle wirklich echt? Oder hatte er sich da einfach nur etwas eingeredet? Wollte er das wirklich? Und wenn ja, so schnell? War es das wirklich wert? Seine Karriere, sein bisheriges Leben zu gefährden, umzustellen? Seine Gedankenflut erstarb, als der Blonde - sein Engel - die Lippen auf die nackte Haut seiner Halsbeuge senkte, zu saugen begann und ihm so ein zaghaftes Stöhnen entlockte. Es war ungewohnt, dennoch wunderschön. So anders eben... Aber es war so verdammt falsch! Das ging doch nicht. Wieso machten ihn diese Lippen, die mittlerweile seicht über seine Bauchdecke flogen und scheinbar keinen Zentimeter der samtweichen Haut ausließen, und der heiße Atem, der ihn sachte streifte, nur so wahnsinnig verrückt? Wieso prickelte es überall? Und weshalb schien sein Herz stillzustehen und noch im selben Moment so schnell gegen seine Brust zu schlagen, wie nie zuvor, so sehr, dass es drohte seinen Brustkorb zu sprengen? War dies das Gefühl wahrer, tiefster, innigster Liebe? Das Gefühl, von dem es sich so viele wünschten, es wenigstens einmal in ihrem Dasein spüren zu dürfen? Wenn ja, wollte er das nicht. Es tat weh! Das alles tat weh. Er war nicht gut genug für den Kleineren, hätte ihn früher oder später nur verletzt, war nicht annährend dazu bereit, es öffentlich zu machen, da er sich selbst erst einmal darüber klar werden musste. Selbst dann, wenn er... wenn er... Sicherlich, er hatte gesagt, dass er ihn liebte, aber das waren nur Worte. Worte wie so viele andere auch. Mit ihnen konnte man lügen, die Wahrheit verschleiern, verschönern oder verschlimmern! Es waren einfach nur Worte gewesen - und sie waren wahr! So wahr, wie noch etwas in seinem Leben... Dies war der letzte klare Gedanke, den er noch fassen konnte, bevor sein Verstand sich ausschaltete und die beiden sich einander völlig hingaben, in ihre eigene kleine Welt eintauchten... Langsam, fast bedächtig tangierten seine Fingerkuppen die samtene Haut des Blonden, fuhren behutsam die Konturen des Drummers nach, während er begierig den Duft inhalierte, der ihn wenige Stunden zuvor noch eingehüllt hatte. So falsch konnte sein Handeln gar nicht gewesen sein und auch wenn er noch nicht sicher war, was auf sie zukommen würde, er würde zu seinen Gefühlen stehen, schließlich hatte sein kleiner, schlafender Engel das - und nichts anderes - verdient... Owari Übersetzung: Yoake - Morgendämmerung/ Tagesanbruch Owari - Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)