brennende Gefühle von Hime-chan (Wenn die Leidenschaft zu hohe Wellen schlägt) ================================================================================ Kapitel 25: Der Löwe mit der goldenen Mähne ------------------------------------------- So nach einem Tief und einem Umzug melde ich mich mit einem neuen Kapitel zurück xD Liebste Grüsse Hime (mit der Gifthand, die in der Vitrine ihr Dasein fristet) Platzregen hatte sie dazu gezwungen, bei der Bushaltestelle Schutz zu suchen. Die Stille, die sich eingenistet hatte seit Kamio und Ibu beschlossen hatten, lieber durch den Regen zu rennen als diese angespannte Stimmung zu ertragen, wurde immer unangenehmer. Er war Kippei die Antwort schuldig geblieben. Was hätte er auch sagen sollen? Er hatte bisher noch nie in Kippei etwas anderes gesehen als seinen besten Freund. Aber seit Tachibana ihm heute eröffnet hatte, dass er andere Gefühle hegte als er bisher zugegeben hatte, erwischte er sich dabei, es sich vorzustellen wie es wäre, Kippei auf diese Art nahe zu sein. Es verunsicherte ihn, weil er wirklich kein Problem damit hatte, eine engere Beziehung zu ihm zu sehen. Es war schon beinahe zu einfach. „Der Regen wird wohl noch eine Weile anhalten“, merkte Kippei an, doch Chitose konnte lediglich zustimmend nicken. In Gedanken verglich er die beiden miteinander, und kam einfach zu keinem schlauen Ergebnis. Shiraishi war lebendig, aufgeschlossen, energisch und erfrischend. Er liebte seine übertriebene Art und seinen Hüftschwung, doch er konnte oft nicht einschätzen, wenn er etwas ernst nehmen musste. Kippei hingegen war die Ernsthaftigkeit in Person und war ihm sehr wichtig, sie kannten sich schon so lange… „Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns irgendwann anschweigen würden, Senri“, eröffnete der Löwe erneut das Gespräch, und Chitose antwortete mit einem Seufzen. „Ich muss darüber nachdenken, was du zu mir gesagt hast.“ „Verzeih…ich hätte es nicht sagen sollen. Mir ist auch erst bewusst geworden, was mir an dir liegt, als ich diese Art von Tennis gelernt habe. Und als ich dich mit Shiraishi gesehen habe, konnte ich einfach nicht anders“, erklärte sich Tachibana schuldbewusst. Chitose konnte ihm nicht verübeln, dass es aus ihm heraus gebrochen war, ihm war es nicht besser ergangen. „Du brauchst nicht mehr zu sagen. Ich habe es gesehen…“, schnitt ihm Kippei weitere Worte vorsorglich ab. Ihre Blicke trafen sich, das erste Mal seit sie unter der bedachten Bushaltestelle Schutz gesucht hatten. Es war ein sehr merkwürdiges Gefühl. Die Gefühle, die Kippei ihm entgegen brachte, waren kaum heraus zu lesen, trotzdem empfand Senri einen Anflug von zärtlichem Vertrauen, das er bei Shiraishi nicht hatte. „Brüllst du mal für mich?“ „Wie bitte?“ „König der Löwen. Brüllst du für mich?“ „Das ist ein…verstörender Themenwechsel…die Schule tut dir nicht gut, Senri“, merkte Tachibana mit skeptischem Blick an. „Ich kann im Moment nicht…richtig über deine Worte nachdenken. Ich kann es gar nicht richtig fassen. Tust du mir den Gefallen?“ Er wünschte sich lediglich ein Stückchen Normalität zurück. Kyushus goldener Löwe, der seine Mähne so radikal geschoren hatte, würde schon einen Weg finden ihn davon abzulenken. Brüllen war bestimmt eine Option. „GEH MIT MIR AUS!“, brüllte ihm Kippei schliesslich entgegen, und Chitose zuckte zusammen. Nein, so hatte er es eigentlich nicht gemeint. Erneutes Schweigen breitete sich aus, zumindest bis ein Bus an ihnen vorbei fuhr. Tachibana schien es wirklich sehr ernst zu meinen, und nichts anderes hatte er von ihm erwartet. Die Zeit der Kindereien war für sie beide vorbei, und eigentlich fand er es schade. „Ich habe mich bereits entschieden, Kippei“, antwortete er ruhig auf diesen Ausbruch und war sich schmerzlich bewusst, dass er damit die Gefühle seines besten Freundes tief verletzte. Er konnte es einfach nicht, nicht nachdem er so lange mit sich selbst gerungen hatte, Shiraishi seine Gefühle zu gestehen, und sie ihm auch entsprechend zu verdeutlichen. Shiraishi sah solchen Tatsachen nicht gerne ins Auge, besonders wenn sie kompliziert wurden, kein Wunder war neben ihm Zaizen noch der vernünftigste von Ihnen. Ihr Schulsprecher war auch nicht gerade ein Vorzeigeobjekt wie etwa Tezuka Kunimitsu. „Es war naiv anzunehmen, du würdest dich für mich entscheiden, nicht wahr?“, fragte er mit einem bitteren Lächeln und schüttelte entschieden den Kopf. „Ich musste es einfach aussprechen, jetzt geht es mir besser. Trotzdem…wenn du mir aus dem Weg gehst, werde ich es dir nie verzeihen – als dein Freund. Und auch sonst nicht.“ Diese Selbstsicherheit, die Tachibana ausstrahlte, liess Senri jegliche Antwort, die ihm darauf eingefallen wäre, schlicht verpuffen. Entschlossen streckte Kippei seine Hand aus, um sie auf Senris zu legen und sie sacht zu drücken. Um ihm nicht noch weiter vor den Kopf zu stossen, beliess es Senri mit einem hilflosen Seufzen. Er mochte ernste Angelegenheiten eigentlich auch nicht besonders. „Es sieht nicht so aus, als würde es bald aufhören zu regnen.“ „Ich denke nicht, dass das meine Mannschaft davon abhält, sich zu amüsieren.“ „Wenn Ann einen Schirm hat, können wir uns zu dritt unterstellen, und ich lade dich bei uns zum Essen ein“, bot Kippei mit einem Lächeln an. Senri hatte Ann schon eine Weile nicht mehr gesehen, doch er wusste sehr genau, dass sie ein doppeltes Spiel mit Momoshiro und Kamio trieb. Jungen Mädchen musste das wohl sehr schmeicheln, wenn zwei Jungs um sie warben. „Ich würde gerne mit dir essen, aber sie würden mir das übel nehmen. Es ist eine der letzten Gelegenheiten, vor der Oberstufe etwas gemeinsam zu machen. Es ist nur noch ein halbes Jahr“, seufzte Chitose, die Erinnerung daran baute ihn nicht wirklich auf. Er war sich noch immer nicht sicher, an welche Oberstufe er gehen sollte. Seine Eltern drängten ihn zu wechseln, aber die Shitenhoji gefiel ihm eigentlich gut genug. „Und ehe wir uns bewusst werden, wie schnell die Zeit vergeht, lernen wir schon für die Aufnahmetests an der Uni“, stimmte Kippei lächelnd zu und rückte ein gutes Stück näher. Es störte Senri nicht, auch jetzt nicht, und er blickte gemütlich hinaus in den Regen. „Macht es dir etwas aus, wenn ich dich küsse?“, fragte Kippei zögerlich, rutschte jedoch so nahe zu ihm, dass Senri hätte zurückweichen müssen, um einen gesitteten Abstand zu wahren. „Nein, eigentlich macht es mir nichts aus“, antwortete Senri, innerlich völlig ruhig. Kein Herzklopfen, keine Nervosität erfasste ihn, als ihn Kippei vorsichtig küsste. Es war mehr so, als würde er seinen Bruder küssen. „Chitose…es ist wirklich wichtig!“ Kuranosukes Stimme riss ihn von Kippei los und das einzige was ihm über die Lippen kam, war Shiraishis Name. Was tat er hier? Warum hatte er Koharus hässlichen rosa Schirm dabei, auf den Yuu-kun etwas gekritzelt hatte? „Chitose…es geht um Hikaru! Er ist verschwunden…“, teilte ihm Shiraishi mit, doch sein Blick sprach Bände. Er hiess es nicht gut, wie er sie beide vorgefunden hatte, doch im Moment war seine Aussage wirklich wesentlich tragender. „Wie..verschwunden? Zaizen kann sich doch nicht in Luft auflösen“, widersprach er seinem Captain etwas irritiert. Was hatten sie nur wieder angestellt…. „Kenya hat ihn an einen Baum gefesselt, um ihn nachher ins Lager zu bringen. Und als es anfing zu regnen haben wir abgebrochen und…naja, er war nicht mehr da!“, erklärte Shiraishi unter seinem Schirm und wirkte wirklich sehr betroffen. Auch Chitose verzog besorgt den Mund. „Zaizen ist vernünftiger als ihr alle zusammen. Bestimmt hat er nur vor dem Regen Schutz gesucht“, wandte Senri ein und zog die Hand hervor, die Kippei bis jetzt nicht los gelassen hatte. „Wir haben den Wald abgesucht…Koharu weiss auch nicht weiter. Darum suchen wir ihn jetzt auch sonst wo“, antwortete Shiraishi, und man sah ihm deutlich an, dass ihm Elend zumute war. Elend genug um nicht auszuflippen wegen diesem Kuss. „Er wird wohl kaum entführt worden sein“, versuchte sich auch Kippei mit einem vernünftigen Argument. Shiraishi schüttelte den Kopf. Gefesselt zu sein schien bei Hikaru allmählich zur Gewohnheit zu werden, und er hiess es nicht wirklich gut. Er stand nicht so auf Fesselspielchen, und erst recht nicht, wenn es unbequem und laut war. Das Schnarchen ertönte direkt an seinem Ohr, und inzwischen diente er seinen Entführer als Kuscheltier. So hatte er sich Räuber und Gendarm eigentlich nicht vorgestellt. Sein Handy vibrierte nutzlos auf dem Tisch vor sich hin, er kam nicht ran. Es war wirklich, wirklich mühsam mit dieser Mannschaft gestraft zu sein! Und nun kitzelten ihn auch noch diese blonden Haare in der Nase. Heute war wirklich einer der miesesten Tage in Hikarus jungen Leben. Sogar noch schlimmer als Koharus Crossdressing-Contest vor zwei Monaten, bei welchem er den vierten Platz gemacht hatte, unfreiwillig natürlich… „Das glaube ich auch nicht…aber es regnet und…“ Shiraishi rang mit den Händen, und der Schirm trudelte hin und her, sodass sie nun doch alle drei nass wurden. Er war wirklich unmöglich. 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