brennende Gefühle von Hime-chan (Wenn die Leidenschaft zu hohe Wellen schlägt) ================================================================================ Kapitel 3: Tabu --------------- Der Einzige, der in Osaka regelmässig Runden lief, war Hikaru, was ihn nicht nur ärgerte, sondern durchaus ab und an toben liess. Selbst Kenya, der ihm zwar davon gerannt wäre, drückte sich erfolgreich davor, um den Platz zu drehen. Die Schuld lag natürlich bei ihrem Trainer. Watanabe war einfach nicht fähig, ein ordentliches Training zu leiten, von Shiraishi erwartete er das erst gar nicht. Es konnte doch nicht sein, dass er gezwungen war zu rennen, nur weil er nicht singen konnte?! Das Prinzip war an sich einfach. Wer keine Runden rennen wollte, musste beim Karaoke eine gute Show bieten. Watanabe zählte die Vergehen, machte sich Striche und am Tag der Abrechnung gingen sie zum Karaoke. Pro Lied konnte man bis zu zehn Runden los werden, doch das Singen lag Hikaru nicht und er hatte nicht vor, jemals so etwas zu singen wie ihr idiotisches Doppel oder Kenya, der liebend gerne altmodische Schnulzen sang. Sogar Chitose sang etwas anständiges, wenn er denn einmal zum Training erschien um sich Strafrunden einzuhandeln. Heute war mal wieder so ein Tag und Hikaru hatte beschlossen, bereits damit anzufangen, Runden zu rennen. Auf dem Platz trainierte gerade Niemand, obwohl heute ausnahmslos alle anwesend waren. Sie spielten Tabu, sogar Watanabe hatte sich angeschlossen. Gerade tanzte Tooyama unsinnig herum, während alle wild durcheinander riefen was es darstellen könnte. Anscheinend hatte niemand die Regeln dieses Spiels begriffen. So schwer konnte es nicht einmal für sie sein, sich in zwei Gruppen aufzuteilen. Dieses Spiel war definitiv nicht für Tooyama geschaffen, der sich ständig in Bewegung befand. Kenya hatte diese Eigenart nicht, dafür einen sehr merkwürdigen Cousin. Dem gesamten Team fehlte die Disziplin, sie sollten sich lieber ein Beispiel an der Rikkai nehmen. Dieser Yukimura war gnadenlos, erst hatte er Kintaro dem Erdboden gleich gemacht und diesen Echizen hätte er wohl auch besiegt, wenn er nicht so handicapiert gewesen wäre. Kin begann noch immer bei der Erwähnung dieses Jungen zu zittern. Hikaru ärgerte sich allerdings noch immer, dass sein Spiel im Halbfinale der Nationalmeisterschaft praktisch ins Wasser gefallen war, alles nur wegen diesem Tezuka. Dass er gegen Sanada verloren hatte, geschah ihm recht. „Zaizen, rate Mal, was das sein könnte!“, brüllte Watanabe, obschon er hinter ihnen durchjoggte. Man sollte meinen, dass Niemand lauter war als Tooyama, doch in diesem Team schien der Lärmpegel extrem hoch zu sein. Seufzend blieb er stehen und konzentrierte sich auf Kintaro, der noch immer herum hampelte. „Eine hyperaktive Seegurke“, riet er, etwas Besseres fiel ihm dazu nicht ein. Watanabe begann zu lachen und die Gifthand schnappte begeistert nach seiner Trainingshose. Ihr hatte die Antwort wohl besser gefallen als Kins Darbietung. „Hikaru besitzt also durchaus Kreativität“ notierte sich Koharu breit grinsend, sogar Gin nickte bekräftigend. „Ihr seid alle doof!“, warf Kin ihnen vor und zog einen Flunsch, während er die Arme herab fallen liess und endlich einmal still stand. „Das war ein Baum!“, löste er das Rätsel auf und wedelte mit der Karte aus dem Spiel. Die Sanduhr lag noch im Karton, sowie das Spielbrett und die Hupe. Erstaunlich, dass bisher noch keiner von diesen Irren beschlossen hatte, die anderen damit zu nerven. Wie jedoch Kin darauf kam, dass ein Baum auf und ab hüpfte, wackelte und wedelte, konnte sich Hikaru beim besten Willen nicht vorstellen. „Eine Karte für Zaizen!“, beschloss Watanabe mit seiner dröhnenden Stimme und Hitoji hielt ihm den Stapel hilfsbereit hin. Misstrauisch beäugte Hikaru die Spielkarten. Wenn Koharu etwas in den Fingern gehabt hatte, sollte er mit dem Schlimmsten rechnen. Er mochte solche Spiele nicht. Kaum zu fassen, dass es in dieser Mannschaft nicht möglich war, ein vernünftiges Training abzuhalten. Er zog eine Karte vom Stapel und starrte das Wort feindselig an. „Eine….Frau trägt sie“, begann er zögerlich und sofort rätselte die Mannschaft daran herum. Begriffe wie Handtasche, Make Up, Tagebuch und Armbänder waren nur wenige davon, da blieb ihm keine andere Wahl, als etwas expliziter zu werden. „Frauen tragen so etwas unter ihrer Kleidung“, murmelte er errötend, so etwas zu sagen war nicht seine Art. Kin schien schockiert zu sein und hielt sich die Ohren zu, man vergass leicht, dass er zwei Jahre jünger war. „Unterwäsche!“, brüllte Shiraishi begeistert, Chitose hüstelte lediglich verlegen. Doch als Shiraishi etwas expliziter wurde und von Atobes Unterwäsche schwärmte, war für Senri der Tag offensichtlich gelaufen. Was Atobes Unterwäsche jedoch mit Tabu zu tun hatte, konnte sich Hikaru sehr gut vorstellen. „Falsch“, kommentierte er, seufzte genervt. Wie blöd konnte man denn sein? Wenigstens von Konjiki hätte er die richtige Antwort erwartet. „Nichts? Hikaru, du bist ja pervers! Dafür kriegst du zwanzig Strafrunden!“, bestrafte ihn ihr Trainer schonungslos, und vor allem grundlos. „Ich kann doch nichts dafür wenn auf diesem Kärtchen Höschen steht und nicht Unterwäsche!“, fauchte Zaizen und verschränkte die Arme beleidigt vor der Brust. „Hikaru hat verloooren“, flötete Koharu mit grausamer Begeisterung und er wurde sich Augenblicklich seines Fehlers bewusst. Er hatte das Tabuwort gesagt. „Darauf folgt eine Strafe“, verkündete Watanabe und hätte er einen Fächer gehabt, er hätte damit wie ein Feudalherr gewedelt. „Genau, du musst jeden von uns küssen, und zwar richtig!“, schlug Hitoji, dieser Irre, vor. Angewidert verzog er das Gesicht, als Koharu bekräftigend nickte. „Auf keinen Fall werde ich das tun“, widersprach er mürrisch, blickte jedoch zu Kenya, der ihn erwartungsvoll anlächelte. Vom Idiotendoppel hatte er nichts anderes erwartet, doch dass Kenya die Idee zu gefallen schien, war bedenklich. „Dann wird dich die Gifthand noch viel grausamer bestrafen“, drohte Shiraishis Hand, das mussten sie ja mittlerweile penibel unterscheiden. Sein Verdacht, dass es sich dabei wirklich um Schizophrenie oder eine Wahnvorstellung handelte, entsprach jedoch nicht der Wahrheit. Ihrem Captain schien schlicht langweilig zu sein, wenn er diese Karte ausspielte. Kin hatte er jedenfalls damit unter der Kontrolle. Kenya rappelte sich auf und legte einen Arm um seine Schultern. „Besser diese Strafe statt eine von Shiraishi“, meinte er, rüttelte ihn freundschaftlich durch. Sie wollten ihn wohl alle zusammen veräppeln, das war eine Verschwörung, jawohl! Doch als er plötzlich Kenyas Finger in seinen Haaren spürte und dessen Lippen auf seinen, erstarrte nicht nur er zur Salzsäule. Sein Doppelpartner küsste ihn nicht nur so zum Spass, sondern tat es richtig. Darüber war also nicht nur er erstaunt. Eigentlich traf es der Ausdruck aus den Socken gehauen wesentlich besser. „Ich dulde in meinem Training keinen solchen Sittenzerfall“, rügte Watanabe sie beide und klatschte sich in die Hände. „Ihr werdet heute Abend eine grausame Schnulze zum Besten geben Jungs! Zaizen spielt die Frau, Kenya du singst den männlichen Part. Verstanden?“, bestimmte ihr Trainer Das abendliche Programm. Das konnte ja heiter werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)