Battle for Paradise von Alaiya (Special - Digimon Alpha Generation Movie 01) ================================================================================ Kapitel 10: Am Ende ------------------- „Gomamon...?“ Die Stimme des Jungen – Kouheis – klang zweifelnd. Tränen liefen über seine Wangen, als er zu Juri sah, auf deren Armen der Schatten eines sehr kleinen Digimon saß. Erst als sie näher kam erkannte Denrei, dass das Digimon ein Pukamon zu sein schien, auch wenn es noch schwerer zu erkennen war, als Neptunemon. Sein ganzer Körper schien beinahe komplett schwarz zu sein und flimmerte teilweise. Doch er war sich recht sicher, dass es ein Pukamon war. „Was hast du getan, Kouhei?“, wiederholte das schwache Digimon seine Frage. Der Junge erwiderte nichts, sondern fiel nun endgültig zu Boden, als seine Beine nachgaben. „Gomamon“, wiederholte er nur schluchzend. „Gomamon...“ Derweil schaffte es das seltsame Neptunemon weiter Dukemon und Slayerdramon zurück zu drängen. Es schien ungewöhnlich stark, hatten sie doch Probleme es zu besiegen, selbst nachdem sie die Demon Lords besiegt hatten. „Daten...“, stöhnte es, als es mit seinem Speer Dukemon gegen eine Wand drückte, die genau so unsichtbar schien, wie der Boden in dieser merkwürdigen Dimension. Takato im Inneren von Dukemon spürte den Schmerz seines Partners und keuchte auf. Er merkte, dass sie mit jeder vergehenden Sekunde Energie verloren. Wenn das so weiter ging, würde sich die Verbindung, die sie zusammenhielt, auflösen. Und dann... Er sah zu Juri. Was machte sie hier? Es streckte seine Klauen nach Dukemons Brust aus, als es von hinten durch eine blaue Stichflamme getroffen wurde. „Blaze Sonic Breath!“ Wingdramon schwebte über ihm in der Luft. „Danke!“, rief Dukemon ihm zu. Während die Digimon weiter kämpften, ging Juri weiter auf den Jungen zu und kniete sich vor ihm schließlich hin, um das Pukamon in ihren Armen wieder abzusetzen. „Gomamon“, hauchte der Junge erneut und streckte seine zitternde Hand nach dem schattenhaften Digimon aus. „Ich bin hier, um dich zurückzuholen, Gomamon...“ „Dummkopf“, erklang die ferne Stimme des Digimons. „Verstehst du nicht, was du getan hast?“ „Aber Gomamon“, erwiderte Kouhei. „Ich wollte dich wieder sehen... Ich wollte...“ „Dazu ist es zu spät, Kouhei“, antwortete das Digimon. „Und nun hast du auch noch andere mit hinein gezogen?“ Er schluchzte. „Aber ich... Ich...“ Neptunemon wurde von Dukemon zurückgeworfen und ging zu Boden. Doch anstatt liegen zu bleiben, richtete es sich auf und hob eine seiner Klauen. Ein leuchtender Ring erschien über ihm und einen Moment später, strömte ein Schwall aus schwarzem und eiskalten Wasser auf den Boden hinab und hatte schnell Knöchelhöhe erreicht. „Was...“, begann Denrei, der seine Füße nun nicht mehr sehen konnte. „Mach etwas!“, rief Shuichon fast befehlend aus. „Aber...“, stotterte er, als Shoji ihm eine Karte in die Hand drückte. Er sah auf die Karte und dann zu Shoji. Er nickte. „Dukemon!“, rief er aus. „Du musst es jetzt besiegen!“ Das Ritterdigimon nickte, während Denrei auch zu seinem Partner sah. Er konnte nur hoffen, dass Shojis Plan funktionierte. „Card Scan! Chains of Hell!“ Sein Digivice leuchtete auf und einen Moment später taten die beiden goldenen Kugeln in Slayerdramons Händen dasselbe. Dann schossen Ketten aus ihnen hervor und schlangen sich um Neptunemon herum. Im nächsten Augenblick wurde Dukemon von Licht umgeben. Seine Rüstung veränderte sich, färbte sich rot und Flügel wuchsen aus seinem Rücken hervor. Auch seine Lanze verwandelte sich und wurde zu einem Doppelseitigem Schwert aus Kristall. So flog es auf das feindliche Digimon zu, das von den Ketten bewegungsunfähig gemacht worden war. Dann drang die Schneide des Schwertes in die Brust Neptunemons ein und leuchtete auf. Es gab eine Explosion aus Licht und einen Moment später zersprangen erst die Ketten und dann der Körper des olympischen Digimons in Datenpartikel. Keine Sekunde zu früh, denn einen Augenblick später löste sich Dukemon auf und Takato und Guilmon landeten unsanft auf dem noch immer von dunklem Wasser überzogenen Boden. Da löste sich endlich Kai aus der Starre in der er zusammen mit Minami all das beobachtet hatte, ohne viel zu verstehen, und rannte zu seinem Cousin hinüber. „Takato! Hey, Takato! Alles in Ordnung!“ Schnell half er ihm sich aufzurichten. Takato atmete tief durch und nickte dann. „Ja.“ „Guilmon ist müde...“, seufzte das Digimon neben ihm, während Takato sich nun ganz aufrichtete. „Kannst du laufen?“, fragte Kai, als er bemerkte, dass der andere etwas wackelig auf den Beinen zu sein schien. „Ja“, antwortete Takato und hielt zielsicher auf Kouhei, Juri und das schattenhafte kleine Digimon zu. Während auch Minami und Mei ihnen folgten, blieben Denrei, Shuichon und Shoji stehen und sahen zu den anderen hinüber. Nun fiel auf einmal auch Dracomon zu Boden und hinkte zu Denrei hinüber, der es auffing, ehe es ganz hinfallen konnte. „Du musst zurückkehren“, hauchte Pukamon. „Mit den anderen...“ Der Junge sah es an und schüttelte vehement den Kopf. „Nein, Gomamon. Ich kehre nicht ohne dich zurück! Ich...“ „Du musst“, erwiderte das Digimon. „Ihr könnt nicht hier bleiben... Diese Welt... Ist nicht für Menschen bestimmt.“ „Ich werde dich nicht noch einmal im Stich lassen!“, rief Kouhei aus. Verwirrt sah Kai zu Takato. „Was heißt das alles?“ Sein Cousin schwieg. „Hat etwa dieser Pimpf uns hier hergeholt?“, fragte der dunkelhäutige Junge weiter. Der „Pimpf“ weinte noch immer. „Es tut mir leid“, flüsterte er. „Aber ich...“ „Bring sie zurück“, flüsterte Pukamon. „Tu das richtige...“ Seine Stimme wurde immer schwächer. Noch immer zitterte der Junge, als Juri seine Hand ergriff. „Ich weiß, dass es schwer ist“, sagte sie leise. „Aber es gibt Dinge, die man nicht Rückgängig machen kann, egal wie sehr man es sich wünscht.“ Sie sah ihn an. „Ich habe auch meinen Partner verloren, vor langer Zeit. Aber ich weiß, dass er... Dass Leomon nicht wollte, dass andere wegen ihm leiden.“ Auch Kai zitterte. Doch als Takato zu ihm sah, erkannte er, dass es nicht aus Angst oder Trauer, sondern aus Wut war. „Könnt ihr nicht aufhören zu labern?“, rief er aus. „Wenn du uns zurückbringen kannst, dann tu das, verdammt noch mal auch. Ich habe keine Lust hier zu sterben!“ Minami griff nach seiner Hand. „Lass“, flüsterte sie. „Lass es sein.“ „Kouhei“, flüsterte Pukamon. „Geh.“ Langsam nickte der Junge schließlich, schluchzend. Er griff in das dunkle Wasser und hob sein Digivice daraus hervor, ehe er eine vollkommen weiße Karte aus seiner Tasche holte. „Gomamon“, flüsterte er dann und zog das Digimon an sich. „Gomamon.“ „Ich habe mich gefreut, dich wieder zu sehen, Kouhei“, hauchte das Digimon. „Du musst jetzt gehen... Geh...“ Und mit diesen Worten löste sich das Digimon auf. Noch immer weinte Kouhei, als er auf seine nun leeren Arme sah, doch er zog die Karte durch den Schlitz an seinem Digivice. „Gomamon“, schluchzte er, als sein Digivice aufleuchtete und sie alle blendete. „Gomamon!“ Für einen Moment sahen sie nichts, doch dann spürten sie den Regen auf ihrer Haut und hörten das Rauschen des Meeres. Sie waren wieder am Strand, es war Nacht und es schien beinahe so, als wäre nichts passiert. Es herrschte Schweigen, während sie sich alle ansahen, unsicher, was gerade passiert war. Was das für ein seltsamer Ort war, an dem sie gewesen waren. Sie alle hatten einen Gedanken, doch niemand sprach ihn aus, vielleicht aus dem Gefühl heraus, dass es Dinge gab, über die man besser nicht nachdachte. „Wir sind zurück“, stellte Shuichon schließlich das offensichtliche fest und sah mitleidig zu dem schluchzenden Jungen hinüber, um den nun Juri ihre Arme gelegt hatte. „Und es regnet...“, grummelte Gazimon schwach, aber immer noch ungehalten. Lopmon, das die ganze Zeit still in den Armen seiner Partnerin gelegen hatte, blinzelte etwas. „Moumantai...“ Da ließ ein Geräusch sie alle aufschrecken und erst nachdem es einige Sekunden anhielt, realisierten sie, dass es Takatos Handy war, das klingelte. Er hob ab. „Ja? Hallo?“ „Takato-kun?“, erklang Yamakis Stimme vom anderen Ende der Leitung. „Ist bei euch alles in Ordnung?“ Takato sah zu dem weinenden Jungen und den lädierten Digimon. „Ja... Ja, es ist alles in Ordnung.“ „Was ist bei euch passiert?“, fragte Yamaki weiter und klang dabei ernsthaft besorgt. „Es... Ist eine lange Geschichte, Yamaki-san“, antwortete Takato. „Aber es ist vorbei. Es ist alles in Ordnung. Wirklich.“ Er hörte den Mann am anderen Ende der Leitung seufzen. „Wir haben uns Sorgen gemacht“, sagte er schließlich. „Ich weiß“, erwiderte Takato nach kurzem Schweigen. „Aber wir haben das Problem gelöst. Ich kann euch mehr erzählen, wenn wir zurück in Tokyo sind.“ Für einen Moment schwieg auch Yamaki. „Gut. Dann hoffe ich, dass wirklich alles gelöst ist.“ „Ja.“ Takato lächelte halb. Da fiel ihm etwas ein. „Ach ja, Yamaki-san, sagen sie doch bitte Juris Eltern Bescheid.“ Er sah das Mädchen an und wusste, dass es schwer werden würde das zu erklären. „Sie ist bei uns.“ „In Okinawa?“, fragte Yamaki aufgebracht. Der Junge seufzte und sah auf sein Handy. „Ja“, erwiderte er schließlich und legte einfach auf. Er war zu müde, um all das zu erklären. Er sah zu Kai, der noch immer wütend Kouhei anstarrte, und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Wir sollten rein gehen“, meinte er. Und während sein Cousin noch immer die Fäuste ballte, lächelte Minami an seiner Seite matt. „Ja, das sollten wir. Mir ist kalt.“ „Wir könnten noch etwas essen“, meinte Shuichon und sah sie an. „Gute Idee“, stimmte Dracomon zu. „Ich habe nämlich Hunger.“ Die vier Tamer sahen es an und dann begannen sie auf einmal zu lachen. Manchmal war es beruhigend, dass es Dinge gab, sie sich gar nicht veränderten. „Guilmon auch! Guilmon auch!“, rief das andere Reptiliendigimon, während es ihnen die Treppe zum Haus hinauf folgte. „Guilmon hat auch Hunger!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)