Battle for Paradise von Alaiya (Special - Digimon Alpha Generation Movie 01) ================================================================================ Zwischenspiel: Träume --------------------- Es war in derselben Nacht, dass Ruki und Ryou in der Wohnung des letzteren saßen und eigentlich einen Film sahen. Auch sie waren froh darum, nach dem Chaos, das dieser Sommer bereits mit sich gebracht hatte, ein wenig Zeit für sich zu haben. Lautstark schnarchte Monodramon, das sich zuvor an ihrem Abendmahl etwas überfressen zu haben schien und nun auf dem unbesetzten Sessel von Ryous Wohnzimmergarnitur saß. Das Essen, dessen wenige Reste auf dem niedrigen Wohnzimmertisch standen, war von einem Lieferservice, da Ryous Kochkünste, die sich auf das Auftauen von Tiefkühlware und das zubereiten eines einfachen Salates beschränkten, die von Ruki bei weitem überschritten, womit er sie ab und zu aufzog. Ruki hatte ihren Kopf auf die Schulter des jungen Mannes gelegt, der wiederum mit dem Fuß versuchte seinen Digimonpartner zu treten, um dessen Ton etwas zu dämpfen. „He, Monodramon“, versuchte es Ryou. „Monodramon.“ Ruki verdrehte die Augen. „Vergiss es.“ Damit nahm sie die Fernbedienung und drehte den Ton lauter. In dem Moment klingelte Rukis Handy, das am Rand des Tisches lag. „Lass es“, murmelte ihr Freund behäbig, was sie jedoch nicht davon abhielt sich vorzubeugen und das metalblaue Mobiltelefon zu öffnen und nun wieder zurückgelehnt über den Text der Email zu scrollen. Sie schnaubte und löschte die Nachricht. „Noch eine Kettenmail“, grummelte sie. „Dieses Mal von einem unbekannten Absender.“ „Reg dich nicht drüber auf“, meinte Ryou und gähnte. „Und du schlaf' nicht auch noch ein“, erwiderte sie und knuffte ihn, vielleicht etwas härter als nötig, in die Seite. Derweil schlief Juri, die bis in den frühen Abend in der Bar ihres Vaters gearbeitet hatte, im hinteren Teil des Hauses ihrer Familie. Auch wenn daran vielleicht nichts ungewöhnliches war, so war es das doch an ihrem Traum, der ohne dass sie es wusste realer war, als so manch anderer Traum. Aus der Dunkelheit schien das Flüstern vieler Stimmen zu kommen, jedoch ohne, dass sie genaue Worte verstehen konnte. Bis eine ihr nur allzu bekannte Stimme erklang. „Juri.“ Schlagartig öffnete sie ihre Augen, sich nicht dessen bewusst, dass sie träumte. „Leomon!“ Sie stand in einem dunklen Raum und war von einem dichten wabernden Nebel umgeben. Die Stimme schwieg. „Leomon!“, rief sie noch einmal, in der Hoffnung die Stimme ihres schon lange verstorbenen Partners noch einmal hören zu können. Doch das einzige was sie hörte, waren weiter die anderen, unbekannten und unverständlichen Stimmen, die aus weiter Ferne zu kommen schienen. „Leomon“, flüsterte sie. Vielleicht hatte sie es sich nur eingebildet. Da hörte sie etwas anderes. Ein Wimmern, fast wie das Weinen eines Kindes. „Wer ist da?“, fragte sie halblaut in die Dunkelheit, bekam aber keine Antwort. Nur das Wimmern war weiter zu hören. Unsicher sah sie sich um, fasste sich dann aber ein Herz und ging langsam, barfuß in die Dunkelheit hinein, in die Richtung, aus der sie den kläglichen Laut hören konnte. Sie hatte das Gefühl beobachtet zu werden und die flüsternden Stimmen verklangen niemals ganz, auch wenn sie manchmal leiser, ein andern mal lauter zu sein schienen. Als sie weiterging erblickte sie schließlich die schattenhaften Umrisse einer Kreatur, die auf dem unsichtbaren Boden lag. Diese Kreatur schien nicht einmal eine feste Gestalt zu haben, war aber mit einem bläulich blassen Schimmer umgeben, die sie deutlich von der Dunkelheit abhob. Für einen Moment zögerte Juri. Es war eindeutig, dass das Wimmern von diesem Wesen – was auch immer es war – kam. Doch was war es überhaupt? Doch erneut überwand sie sich und bückte sich zu der Kreatur und berührte das, was sie für seinen Kopf hielt. „Was ist los?“, fragte sie sanft. Das Wesen hörte auf zu weinen und hob schwach seinen Kopf, um sie mit leeren, aber irgendwie leuchtenden Augen anzusehen. „Wer...?“, hauchte es, wobei seine Stimme von weit weg zu kommen schien. „Kouhei“, flüsterte es dann. „Ich will Kouhei wiedersehen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)