Elementary Light & Darkness von abgemeldet (Trilogie - Staffel 2) ================================================================================ Kapitel 12: Erkenntnisse ------------------------ Kapitel 12 ~ Erkenntnisse ~ Feye Coldfire ~ Nachdem Luzifer einen Pakt für uns Beide abgeschlossen hatte, der uns miteinander verband, gewährte er mir etwas Zeit für mich um mit dem Gedanken, nun seine Frau zu sein, vertraut zu werden. Es war alles so anders als ich es mir gewünscht oder vorgestellt hatte. Meine Gefühle für ihn waren immer so surreal. Ich befand mich in einem Zwiespalt... Eigentlich war es mein Wunsch seine Frau zu werden, doch momentan tat ich das einzig meiner Familie zuliebe. Mit verschränkten Armen guckte ich aus dem großen Fenster und versuchte nachzudenken... War es das Richtige!? Ich wusste die Antwort darauf nicht. Viel zu einsam und leer fühlte ich mich, um irgendeinen klaren Gedanken zu fassen. Ich wäre am liebsten zu Hause in meinem Bett... An nichts denken, keine Sorgen zu haben – das wäre schön. Doch dieser Wunsch war genauso surreal wie meine Liebe zu Luzifer. Dazu kam noch die Angst... Die Angst, dass meine Tat völlig umsonst war. Er würde wahrscheinlich trotzdem alle vernichten. Und Jenn und Maiko wussten, was ich tat. Die ganze Familie würde mich hassen... Sie würden denken ich verbünde mich mit ihrem Erzfeind. Während ich noch tief in meinen Gedanken schwelgte, bemerkte ich erst spät, dass jemand durch die Tür schritt. Erst dachte ich, dass Luzifer wieder zu mir kam. Doch dann stellte ich mit einem Stechen im Bauch fest, dass es sich dabei um Jayden handelte. Er würde mir doch jetzt und hier nichts tun!? Misstrauisch ging ich einen Schritt zurück und nahm die Arme schützend vor mich. Was hatte er vor? Nach einigen Sekunden sank mein Misstrauen etwas, denn Jayden machte nicht den Anschein, als würde er mir etwas tun wollen. Er stellte sich ganz normal vor mich. War sein Geist immernoch unter fremder Kontrolle? Oder war er das etwa selbst? Ehe ich ihn fragen konnte, was mit ihm los ist, legte er seine Arme um meine Schultern und schockierte mich damit erstmal. Nochmehr ließ es mich erstarren, als er sich zu mir herab beugte und mich küsste. Erst will er mich umbringen, nun küssen? Und das hier, in der Festung von Luzifer persönlich? Da dieser nun mein Mann war, konnte ich mir nicht vorstellen, dass er dies dulden würde. Reflexartig versuchte ich Jayden von mir wegzudrücken, doch er hielt stand und ließ seine Lippen auf Meinen gedrückt. Mit ihm stieg auch meine Sehnsucht nach einem normalen Leben auf. Ich wusste nicht was ich wollte... So sehr ich auch darüber nachdachte, ich kam nicht auf eine Lösung. Ja, ich wollte Luzifer, ich vergötterte ihn und seinen Körper. Er zog mich magisch an. Ich war zudem kein normaler Mensch. Dies wäre meine Welt. Nicht so wie die Erde. Aber dieses Leben hier bei Luzifer wäre im Grunde zu hoch für mich. Ich verabscheute diesen inneren Konflikt. Er nervte mich richtig! Plötzlich schreckte Jayden auf und wich einen Schritt von mir. Er starrte mich verwirrt an und schnaufte schnell und hektisch. „Feye!? Wo... Wo bin ich!? Was machen wir hier? Ich versteh gar nichts mehr!“ „Jayden? Was hast du auf einmal? Bist du etwa wieder normal!?“ „Normal? Ich... Ich wach plötzlich auf, während wir uns anscheinend grade küssen... Ich kann mich an nichts mehr erinnern...“ „Oh Gott, du bist tatsächlich wieder du selbst! Wir... Wir sind hier in der Hölle, warum muss ich dir ein ander Mal erklären! Jay, du musst schnell weg von hier!!!“ „Weg? Hölle? Wie kommen wir hierher!? Feye, du musst mitkommen! Ich lass dich hier nicht zurück!“ Er packte meine Hand und wollte mich mit sich ziehen, doch ich hielt stand und blieb stur stehen. Ich konnte doch nicht mit ihm kommen... Wenn ich Luzifer nun sitzen ließe, so kurz nach unserem Pakt, würden wir alle seinen Zorn zu spüren bekommen! „Feye! Was ist!? Warum willst du hier bleiben?“ „Ich kann nicht mit dir gehen... Ich muss hier bleiben... Das ist mein Tribut, den ich für euch alle zahle.“ „Wie jetzt?! Du bleibst hier gefangen, damit wir nicht mehr von ihm und seinen Dienern angegriffen werden? So ein Schwachsinn!!! Er wird es sowieso trotzdem tun! Siehst du nicht, dass er dich nur verarscht!? FEYE! Wach auf, verdammt! Ob du nun hier bist, oder bei den Menschen, die dich lieben... Wir schaffen es irgendwie! Und... Jetzt komm mit!“ „Er wird es aber merken...“ „Wir müssen es versuchen! Komm!“ Jayden war so überzeugend... Er hatte sicherlich recht... Ohne weiter darüber nachzudenken folgte ich ihm. Den Weg durch diese Festung bis durchs Ausgangstor hatte ich mir komplizierter vorgestellt... Wir wurden nicht ein einziges mal angegriffen... Kein einziger Dämon oder gar Luzifer stellten sich uns in den Weg. Sehr seltsam... Da steckte doch garantiert eine Falle hinter. Doch Jayden ließ sich in seiner Euphorie nicht stoppen. Auch von mir nicht. Er sah nur das große Weltentor vor sich und rannte direkt darauf los, mit mir an seiner Hand. Es fehlten nur noch wenige Meter und für einen kurzen Moment machte sich in mir sogar die Hoffnung breit, wir könnten es wirklich so einfach schaffen. Doch kurz vor dem Ausgang, wurde das Tor komplett schwarz und die Stimme Luzifers ertönte: „Nein, wirklich lustig euch beide so zu sehen. Das war nur ein kleiner Test. Feye, du als meine Frau bist noch viel zu sehr beeinflussbar. Aber da werden wir noch dran arbeiten. Ich habe mich köstlich amüsiert!“ Dann kamen Dämonen herangerast. Sie hatten den Auftrag uns zurück in die Festung zu schleppen. Wahrscheinlich würden sie dort auch gleich wieder den Geist von Jay beeinflussen und Luzifer würde mich für meine Untreue bestrafen! Ich wollte fliehen, dafür müsste ich grade stehen. Resigniert wartete ich auf die sich nähernden Dämonen, während Jayden das Feuer eröffnete und anfing sie zu attackieren. „Jay, das bringt doch nichts... Hier gibt es einfach zu Viele und gegen Luzifer hast du eh keine Chance.“ „Doch!!! Wir kommen... Hier weg!!!“, antwortete er angestrengt während neuen Windangriffen. Plötzlich hörte ich ein Zischen hinter mir und die vertraute Stimme Seraphina's: „FEYE!!! NIMM MEINE HAND!“ Als ich mich umdrehte sah ich, dass sie sich selbst ein Tor erschaffen hatte. Eher ein kleineres 'Zeit-Raum-Loch', durch das man gerade so durchpassen konnte. Reflexartig nahm ich ihre Hand und wollte auch nach Jay greifen, doch als ich glaubte ihn noch gepackt zu haben, wurde mir auch schon schwindelig und ich stand auf der Erde, neben Seraphina. „Das ging aber schnell... Woher wusstest du, wo ich bin und dass wir gerade Hilfe brauchten? Und... Wo ist Jay?“ „Ich fürchte, du konntest ihn nicht mehr greifen und die Dämonen haben ihn wieder erwischt.“ „Oh nein... Dabei hatte er sich doch so eingesetzt mich zu retten...“, wimmerte ich während meine Augen anfingen zu brennen. „Wichtiger ist, dass du nun in Sicherheit bist. Was ist das?“ Sie zog mein Oberteil nach Vorn und guckte in meinen Ausschnitt, wo sie das Zeichen des Paktes sah. Danach warf sie mir verzweifelte Blicke zu und klatschte mir eine: „BIST DU VÖLLIG BESCHEUERT!?“ „Ich hab das doch nur für die Assistants und die Menschen getan...“ „Du hast dich ihm verkauft, du dumme Kuh! Zum Glück konnte ich dich da noch rausholen! Meine Güte! Er ist der Feind! Er wird alle umbringen, egal ob du ihn liebst oder nicht! Er würde dich sogar dazu bringen, ihm dabei zu helfen!“ „NIEMALS!“ „Ach... Sicherlich...“ Sie drehte sich um und lief ein paar Schritte davon. Doch ich ließ mich nicht einfach abservieren und folgte ihr. „Sag jetzt! Woher wusstest du, wo wir sind!? Und wie konntest du solch ein Tor erschaffen!?“ „Das erfährst du schon noch... Aber nicht jetzt.“ „Seraphina, ich weiß zwar, dass du das Element Licht hast, aber als einfacher Assistant, wärst selbst du nicht in der Lage!“ „Es ist gut, Feye! Ich werde es dir ein anderes mal erzählen.“ Keine zufriedenstellende Antwort von ihr zu bekommen, machte mich einfach nur wütend! Es schien, als würde jeder mehr wissen und können als ich. Ohne ihr bescheid zu sagen, drehte ich mich weg und rannte tränen überströmt nach Hause, wo ich die Tür hinter mir zu klatschte und an Dad und Hailey vorbei rannte. „FEYE!? WAS IST?!“, hörte ich Dad noch rufen, doch es war mir egal. So schnell ich konnte, rannte ich in mein Zimmer, schloss es zu und warf mich auf mein Bett, wo ich noch eine ganze Weile weiter heulte. Alles war mal wieder falsch!!! Und nun war alles noch schlimmer! Luzifer war sicherlich grenzenlos Zornig und würde es an Jayden auslassen! Oder er würde bald persönlich hier erscheinen und uns alle töten... Oh man... Wieso muss ich nur so naiv und unentschlossen sein... ~ Chann Coldfire ~ Laut seufzend stand ich an diesem Morgen vor dem Spiegel und legte die Hand auf meinen Bauch. Ich hatte neuerdings immer Angst jemand hätte herausgefunden, was zwischen mir und Yoshi lief. Rick sollte es nicht von irgendjemandem, sondern von mir persönlich erfahren. Allerdings dürfte ich mir zu meiner Beichte nicht allzuviel Zeit lassen. Vielleicht war ich auch gar nicht schwanger? Nun... Die Wahrscheinlichkeit war recht hoch es doch zu sein. Das kam mir derzeit überhaupt nicht gelegen... Jetzt noch ein Baby in dem Chaos. Feye benimmt sich so komisch, dann wird Jenn von Jayden angegriffen und Marisha ist nun wütend auf mich, weil sie mir nicht glaubt. Ich konnte ja verstehen, dass sie dachte wir würden sie belügen. Doch warum sollten wir das tun? Hmm... Aber warum sollte Jay meine Tochter angreifen? Jeder von uns hatte also seine Probleme und dann sollte noch ein Baby dazu kommen? Und wenn es gar nicht von Rick wäre? Je länger ich darüber nachdachte, desto eher zog ich es in Erwägung abzutreiben, falls ich wirklich schwanger war. Das wäre sicherlich die beste Lösung. Genervt seufzte ich wieder. Wieso musste alles so schwierig sein... Kyle musste ich auch noch anrufen, um mit ihm über Jayden zu reden. Hoffentlich würde wenigstens er vernünftig darauf reagieren. Als ich aus dem Bad kam, hörte ich die Stimme von Jenn und einem Typen von der Küche aus. Das trieb meine Laune schlagartig auf den Tiefpunkt... Sie hatte Alec dabei und eigentlich wusste sie genau, dass ich es nicht mochte, wenn er in unser Haus kam. Allgemein wollte ich nicht dass die Beiden sich treffen. Ganz davon abhalten konnte ich sie natürlich nicht, trotzdem konnte ich es zu diesem Zeitpunkt einfach nicht dulden. Um mein Gewissen und meine Handlung zu bestätigen, redete ich mir ein, dass ich sowieso durch meine eventuelle Schwangerschaft genug Probleme hatte und deswegen ruhig etwas gereizter sein dürfte. Mit großen und wütenden Schritten stampfte ich in die Küche und stemmte meine Hände in die Hüfte. Jenn sah mich entnervt an und Alec zuckte bei meinem Anblick zusammen. „Was macht ER schon wieder hier, Jenn!? Erklär mir das bitte mal!“ „Ma! Was gibt es denn da bitte zu erklären? Er ist mein Freund! Warum soll mein eigener Freund nicht mit nach Hause kommen?“ „Weil das immernoch mein Haus ist und ich ihn nicht hier sehen will! Abmarsch, Junge!“, kauzte ich den verunsicherten Alec an. Er schien sich nicht sicher zu sein, ob er nun mit Jenn Widerstand leisten, oder besser meinem Willen nachgehen sollte. Nachdem er einen Moment noch zögerte, meckerte ich ihn erneut mit lauter Stimme an, weswegen er dann doch die Kurve kratzte. Nachdem er weg war, bekam ich allerdings Jenn's ganze Wut zu spüren. Sie folgte mir laut schreiend durch das ganze Haus. „WARUM BEVORMUNDEST DU IMMER MICH!?! MIT WEM CLYDE UND JILL ZUSAMMEN SIND IST JA EGAL! NUR GEGEN ALEC HAST DU WAS!“ „Er ist ja auch ein Außenstehender! Denkst du der will sein Leben lang Angst um dich haben wegen den Dämonen und der ganzen Sache überhaupt!? Jenn, dein Schicksal ist höchstwahrscheinlich zu viel für einen normalen Menschen!“ „Tzz!! Zu viel... ZU VIEL FÜR EINEN NORMALEN MENSCHEN!? OKAY! UND WAS IST MIT RICO, YOSHIHIRO UND ALL DEN ANDEREN NORMOS!? SIE HABEN UNS AUCH NIEMALS DEN RÜCKEN GEKEHRT! ALEC LIEBT MICH! DU KANNST IHN MIR NICHT VERBIETEN!“ „DOCH DAS KANN ICH! ER HAT HIER NICHTS ZU SUCHEN!“ „BOAH, ICH HASSE DICH MANCHMAL RICHTIG!“ Stinkwütend und mit Tränen in den Augen verließ sie mal wieder das Haus. Und ich... ließ mich aufs Sofa fallen und schnaufte tief durch. Nach Jill und Clyde hätte Schluss sein müssen... Ich hatte das Gefühl bei Jenn und Ryan alles falsch zu machen. Wenn ich jetzt tatsächlich noch ein Kind bekommen würde... Nein... Und ich hatte es Rick immernoch nicht gesagt. Er wird schwer enttäuscht sein, wenn er erfährt, dass ich wieder was mit Yoshi hatte. Und dass er als möglicher Vater im Falle einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden könnte, wird es noch viel schlimmer machen. Ich würde jedoch nicht drum herum kommen es ihm zu sagen... Und wieder seufzte ich. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als das Telefon klingelte und ohne nachzudenken ran ging. Wie immer beim Ertönen dieser Stimme, fuhr es mir eiskalt den Rücken runter... Ja... IHRER Stimme. Celia war zwar schon recht alt, doch noch immer so Kratzbürstig wie eh und je. „Wieso bekomme ich eigentlich immer ausgerechnet dich ans Telefon, wenn ich bei euch anrufe?“, fragte sie mich enttäuscht. „Tja... Weil du immer dann anrufst, wenn keiner von der Familie im Haus ist. Du musst bedenken, dass Rick arbeiten muss, Jenn zur Schule geht und Jill und Clyde gar nicht mehr hier wohnen! Aber das sag ich dir jetzt schon seit Jahren... Weißt du was das bedeutet?“ „Was?“ „Du wirst alt.“ „Haha, und du bist ganz schön eingebildet. Ich weiß zwar nicht warum du in deinem Alter noch so Jung aussiehst, aber drauf einbilden kannst du dir auch nichts. Wie wohl blaue Haare aussehen, wenn sie langsam grau werden?“ „Keine Ahnung, frag Mama.“ „Ich bin ja immernoch der Meinung, dass eure Jenn eigentlich so schöne braune Haare hat wie mein Sohn. Dieser Punk hat sich die Haare nur gefärbt. Ich weiß ja nicht, aber bei Jenn habt ihr irgendwas falsch gemacht... Sie sieht schrecklich aus.“ „Geht's noch!? Wie redest du denn bitte über dein Enkelkind? Sie ist genauso von Rick wie die Anderen auch!“ „Ja, aber sie sieht nicht so aus. Bei Jill, Clyde und Ryan kann man wenigstens sichergehen, dass sie von Rick sind. Du hast ihn bestimmt betrogen als du mit Jenn schwanger wurdest.“ Genervt verdrehte ich die Augen und fragte mich ob ich mir das eigentlich noch weiterhin anhören musste. So war Celia... Und ich machte mir nicht mehr so viel aus ihren Worten wie früher vielleicht mal. Während sie fleißig weiter schimpfte, gähnte ich und hielt mir wieder das Telefon ans Ohr. „Blaaa“, sagte ich gelangweilt und legte einfach auf, ehe ich den Stecker zog und das Telefon somit tot war. Schrecklich... Solche Schwiegermütter, die solche Probleme machen. Nie hatte sie die Beziehung zwischen Rick und mir toleriert. An Jenn ließ sie keinen guten Fetzen, da sie so aussah wie ich. Und plötzlich traf es mich wie ein Blitz... So wie ich Alec behandelte... Oh mein Gott!!! Ich war schon fast zu einer zweiten Celia mutiert!!! Erst jetzt fiel es mir auf, dass ich ihn ähnlich behandelte wie sie mich. Und ich hasste sie so sehr... Selbst Rick mied ihren Kontakt und sprach nur das Nötigste mit ihr. Gegen unsere Beziehung konnte sie trotzdem nie etwas ausrichten. Ergo könnte ich Jenn und Alec niemals davon abhalten zusammen zu sein, wenn sie sich so sehr lieben. Ich wollte nicht als verhasster Hausdrache enden. Ich wollte keine Celia sein. Ich schwor mir schon vor vielen vielen Jahren, dass ich niemals so sein wollte. Ich musste mich unbedingt bei Jenn und Alec entschuldigen. Endlich ihre Beziehung akzeptieren, denn dann wäre auch hier alles etwas friedlicher. Neunzig Prozent unseres Streits gingen immer von meiner Abneigung gegen Alec aus. Und inzwischen wunderte es mich überhaupt nicht mehr. Ich hätte genauso reagiert wie Jenn. Es war einfach meine Pflicht dem Ganzen ein Ende zu setzen und mich zu entschuldigen. Sobald ich sie wieder sehen würde... Nun stand erstmal etwas anderes Wichtiges an. Ich musste mich mit meinem Bruder Kyle treffen um mit ihm über Jaydens Taten zu reden. Da Marisha viel zu uneinsichtig ist und in ihn blickt wie in einen Spiegel, musste ich meine Hoffnung auf Kyle setzen. Zum Glück hatte er recht schnell Zeit für mich und kam zu Besuch. So saß ich wenigstens nicht alleine hier. Sobald ich eine Sekunde Zeit für mich hatte, plagten mich wieder die Gedanken an Rick und Yoshi... Ich konnte Rick's Anwesenheit kaum ertragen und er fing auch schon an skeptisch zu werden. Dass alles in Ordnung sei, glaubte er mir langsam nicht mehr. Kyle setzte sich zu mir aufs Sofa und trank sein Bier, das er sich mitgebracht hatte. „Also Schwesterlein, was ist denn so dringend?“ „Hat Mari dir eigentlich von den Ereignissen mit Jay erzählt?“ „Öh... Jay? Ne... Keine Ahnung was er so treibt. Was ist denn mit ihm?“ „Na hätte mich auch gewundert, wenn du mal über eins deiner Kinder bescheid wüsstest.“ „Aber du!“ „Pöh!“ Ich erzählte ihm, was mit Jenn passiert war und dass Marisha mir nicht glauben wollte. Nun hoffte ich nur, dass Kyle nicht genauso wie seine Frau reagieren würde. Er schien zu überlegen... „Hmm... Wenn ich recht bedenke... Er ist wirklich in letzter Zeit nicht ganz normal. Er ist sehr selten zu Hause und wenn er da ist, dann ist er so aufgesetzt freundlich. Vor ein paar Wochen war er ab und zu mal noch richtig aufmüpfig, wie Teenys halt sind. Jetzt überhaupt nicht. Ich sollte ihn mal etwas im Auge behalten.“ „Das wäre nett, wenn du das tun würdest.“ „Dann bleibt nur zu hoffen, dass den Anderen nicht auch noch etwas passiert...“ „Ja...“ Beide schwiegen wir einen Moment, doch dann fing Kyle plötzlich an zu grinsen und lehnte sich halb über mich: „Saaaag mal, Schwesterchen!!!“ Oh Gott!!! ER WEIß WAS!!! „Jaa?“, fragte ich verlegen und rutschte einige Zentime er von ihm weg. „Wie geht's dir denn zur Zeit so? Man hört einiges!“ „Achso!? Hehe... Äh, was denn?“ „Naja, viele behaupten, du seist ganz schön zickig zur Zeit, hihi!“ „Ach... Ne, das ist nichts Schlimmes, Ryan und Jenn haben nur so ne heftige Trotzphase, das zerrt an den Nerven, hehehe...“ „Achso.... Ja, versteh ich.“ Puh... Wieder so ein Moment in dem ich dachte, ertappt worden zu sein. Das ging ja grade nochmal gut! Hoffentlich würde Yosh es niemandem erzählen, bevor ich es Rick nicht selbst erzählt hatte. Die Sache ging mir nicht mehr aus dem Kopf, wie konnte ich auch so dumm sein!? Während Kyle noch ein bisschen blieb und mich über seine Probleme mit Naga zuschwafelte, dachte ich darüber nach wie ich es Rick am besten beibringen könnte, ohne mein Leben dabei zu lassen. Er würde mich killen! Aber meine Überlebenschancen wären größer, wenn er es von mir erfahren würde! Um endlich Ruhe vor meinem Gewissen zu haben, beschloss ich, diesen Schritt noch an diesem Abend zu wagen! Kurz nachdem mein Bruder den Abflug machte, schnaufte ich noch einmal durch. Rick müsste jeden Augenblick nach Hause kommen... Weder Jenn und Ryan waren da, also wären wir alleine. Mein Bein zuckte nervös auf und ab, während ich im stillen Wohnzimmer wartete. Kein einziges Gerät war eingeschaltet... Ich wollte mich nicht weiter quälen, so schwer es mir auch fiel es ihm heute zu sagen. Und plötzlich zuckte ich zusammen, denn ich hörte die Tür und Rick, der ein fröhliches : „Ich bin wieder daaha“, in die Wohnung schallen ließ. Ich antwortete ihm nicht... Ich wartete einfach nur ab. Es dauerte einen Moment, bis er zu mir ins Wohnzimmer kam und im Türrahmen stehen blieb. „Nanu? Was ist denn hier los? Ist jemand gestorben!?“ „Nein... Aber ich muss dir was sagen, also setz dich.“ Mit skeptischen Blicken und langsamen Schritten kam er zu mir rüber und setzte sich neben mich. „Mach es nicht so spannend, du machst mich ja ganz nervös.“ „Rick... Letzt, als wir unseren Saufabend hatten...“ „Oh Gott, erinner mich nicht daran...“ „Ja, ich hätte ihn auch lieber vergessen... Dieser scheiß Abend. Was ich dir sagen will... Mhh...“ „Chann... Sag's doch einfach? Wir sind schon so lange zusammen, du weißt doch, dass du mit mir über alles reden kannst. Ich werd dir schon nichts antun...“ „Auch wenn ich dir sag... Dass ich mit Yoshihiro geschlafen hab?“, fragte ich kleinlaut und kniff die Augen zusammen. Es dauerte einige Sekunden bis Rick wieder etwas sagte... „Du hast... WAS!? Sag mal... Willst du mich eigentlich grade verarschen!?“ „Nein... Es tut mir leid! Ich bereue es total!“ „Sicher! Du hast schon mal unsere Ehe aufs Spiel gesetzt wegen ihm!!! UND JETZT SCHON WIEDER!?“ „Rick... Bitte...“ „NEIN! ICH HAB DARAUF EINFACH KEIN BOCK MEHR! WAS DENKST DU DIR DENN DABEI!!?“ „Ich hab nicht mehr gedacht... Ich war betrunken! Ich konnte mich nicht mal mehr dran erinnern... Aber Rick... Das ist noch nicht alles...“, setzte ich mit leiser und düsterer Stimme an. Er reagierte jetzt schon so... Aber ich musste ihm trotzdem noch sagen, dass ich wahrscheinlich schwanger war. „WAS DENN NOCH!?!? NOCH EINER MIT DEM DU'S GETRIEBEN HAST!?“ „Ja... Du! Und irgendwas ging mit der Verhütung schief... Nunjaaa...“ „Was willst du mir damit sagen?“, fragte er aufgebracht und stand mit den Händen in die Hüfte gestemmt vor mir. „Ich bin wahrscheinlich schwanger und ich weiß nicht von wem von euch beiden!!!“ Ich hatte zu große Angst vor seiner Reaktion... Ich wollte nicht wissen was er dazu zu sagen hatte und sprang auf um davon zu rennen. Ich war dabei so schnell, dass er es wohl verpasste mir zu folgen. Ich hasste mich selbst dafür wieder alles zerstört zu haben wegen ein paar Minuten Spaß mit Yoshi. In meiner Not vergaß ich meinen Zank mit Marisha, daher war sie als meine beste Freundin die Erste, die ich ansteuerte. Sie war völlig verwundert, als ich atemlos und keuchend vor ihr stand und ihr in die Arme fiel. Sie hielt mich erstmal einige Sekunden fest, ehe sie mich rein nahm und zum Sofa führte. „Ähm... Okay! Du bringst es krass... Was ist los? Kaffee?“ „Ja... Danke“, schniefte ich und versuchte zu Luft zu kommen. Dass ich eigentlich keinen Kaffee trinken sollte, interessierte mich nicht. Marisha nahm sich die Zeit in Ruhe zwei Tassen Kaffee zuzubereiten und zu mir zu kommen. „Geht's wieder? Was ist los?“ „Ich bin abgehauen... Vor Rick...“ „Warum? Was wollte der Köter dir antun!?!“ „Nein, es ist berechtigt..“ „Oookay, was hast du angestellt!?“ „... Yoshihiro... Reicht das an Info?“ „Oh... Mein... Gott... Chann, sag mir bitte nicht, dass ihr beide schon wieder...“ „Ja, wir war'n halt besoffen! Er war zu verführerisch...“ „Chann, laber nicht! Oh Gott!!! Und du hast es Rick eben gebeichtet!?“ „Ja... Und das ist noch das kleinste Problem. Ich glaub ich bin schwanger, hab aber keine Ahnung wer von ihnen der Vater ist...“ „Du verblüffst mich immer wieder... Manchmal frag ich mich ob du zu dumm oder zu naiv oder gar beides bist... Wieso in Luzifer's Namen verhütest du NIE!?!?!“ „HAB ICH DOCH!!! Nein Moment...FUCK!“ „Unglaublich...“, sagte sie ernüchtert und nahm zur Beruhigung einen Schluck ihres Kaffee's. „Was soll ich tun!?! Was soll ich denn jetzt machen!? Rick hasst mich!“ „Ja, hat er auch allen Grund zu!“ „Verdammt!!! Ich weiß nicht mal ob ich nun wirklich zu hundert Prozent schwanger bin!“ „Das müsstest du testen. Wie willst du das überhaupt machen? Jetzt nochmal ein Kind? Du hast doch schon vier!“ Seufzend senkte ich meinen Kopf: „Und das zu diesen Zeiten... Ich glaub... Wenn ich wirklich schwanger bin, treib ich ab...“ „SPINNST DU!?“, schrie Mari wütend auf und verschüttete einen Teil ihres Kaffee's. „Das ist ein Lebewesen! Du bringst einen kleinen unschuldigen Menschen um! Das kannst du nicht machen!“ „Aber Mari, es geht einfach nicht!“ „Natürlich geht es! Es gibt immer eine Lösung und die ganze Familie ist so riesig, alle können helfen! Jill, Clyde und Jenn sind doch schon erwachsen, die können dich auch unterstützen! Aber treib ja nicht ab, sonst wirst du mit deinem Gewissen niemals klar kommen!“ Sie verwirrte mich mit ihren Worten... Irgendwo hatte sie ja recht, aber Jill, Clyde und Jenn würden mich für bekloppt erklären, wenn sie davon erfahren würden... Mari redete noch eine ganze Weile auf mich ein, bis es schon spät abends war. Plötzlich klingelte es... Mein Magen zog sich zusammen. Wieder mit dem Bein zuckend saß ich da und wartete ob es Rick war, der geklingelt hatte. Tatsächlich kam Mari mit ihm zusammen ins Wohnzimmer. Mein Herz schlug total schnell und am liebsten wäre ich wieder davon gelaufen, doch das hätte grade keinen Sinn gemacht. Ich traute mich dennoch nicht etwas zu sagen. Mari verstand schnell und ließ uns beide im Wohnzimmer alleine, was mich noch nervöser machte. Rick, der recht still und schweigsam war, kniete sich vor mich und legte seine Arme auf meinem Schoß ab. „Du bist bescheuert, weißt du das?“ „Ja...“, antwortete ich leise und schuldbewusst. „Ich hätte allen Grund dich dahin zu schicken wo der Pfeffer wächst. Aber ich will nicht dass wir uns streiten und ich kann mir ein Leben ohne dich eh nicht mehr vorstellen... Also komm jetzt zurück nach Hause.“ „Du... Du bist mir nicht mehr böse?“ „Doch! Werd ich auch noch ne ganze Weile sein, du dumme Kuh! Wir gehen nen Test kaufen und wenn der Positiv ist, bestehe ich auf einen Vaterschaftstest, wenn es soweit ist!“ „Gut...“ „Habt ihr euch wieder vertragen?“, fragte Mari, die nun auch wieder zu uns kam. „Halbwegs...“ „Weißt du Rick... Nimm es ihr nicht ganz so übel... Wir waren an dem Abend so betrunken, selbst ich hätte mit ihr oder Yoshi geschlafen, hahaha! Und jetzt raus hier, alle beide!!! Ich will noch etwas auf meinem Sofa rumhängen bevor ich morgen wieder fit sein muss!“ Sowohl Rick als auch mich schob sie mit jeweils einem Arm zur Haustüre, wo wir alle einen riesen Schock bekamen. Vor der Tür stand Rachel parat... Sie wollte wohl gerade klingeln und wirkte wie ein wütender Stier, der geradewegs auf ein rotes Tuch rasen wollte... „Ach... Sieh mal einer an, wen ich da zufällig treffe... Genau zu dir wollte ich, Chann...“ „Hehehe... Was ist denn?“, fragte ich scheinheilig und versteckte mich hinter Rick. „Nun... Mein Mann benimmt sich recht komisch seit einiger Zeit... Und da fing ich natürlich an nachzuhaken... Und ratet mal, was er mir erzählt hat, in seiner Not? JA ICH HAB IHN GENÖTIGT!!!!“ „BESTIE!“, schrie Marisha spontan, hielt sich dann aber schnell die Hände vor den Mund und guckte leicht verstört. „Klappe da hinten!!! ALSO CHANN!?!? WAS SOLL DIE SCHEIßE!?!?!“ „Ehm... Ja...“ Mit Rachel Steit zu haben konnte nicht gut ausgehen... Die Frau konnte einem die Hölle heiß machen und ich glaubte zu ahnen, dass ich mir eine Feindin gemacht hatte... Sie rückte mir immer mehr auf die Pelle, was mich ziemlich nervte... Da tat ich eine Dummheit... Ich fing an zu grinsen: „Ja... Ich hab's mit ihm getrieben... Es war geil! Und nicht das erste mal! LAUF RICK!“ Ich schnappte ihn mir und rannte wieder davon. Hinter mir konnte ich nur die wütenden Schreie Rachels' hören, doch ich fand das zu diesem Zeitpunkt eher lustig als beängstigend... Blieb nur zu hoffen, dass Rick mir bald verzeihen könnte. Ich wollte nun endlich daraus lernen und in Zukunft wirklich die Finger von Yoshi lassen... ~ Kapitel 12 ~ Erkenntnisse ~ Ende ~ Fortsetzung folgt ~ Jaaa, ich weiß... Es sollte eigentlich schon im März/April hochgeladen werden xD Ich bin ziemlich faul gewesen was Schreiben betraf. Bzw. Das Hochladen fand ich dann auch noch zu doof und hab das Kapitel schlicht und einfach vergessen >_< Aber derzeit hab ich endlich wieder eine Phase, in der mir Schreiben Spaß macht und ich endlich wieder mehr als nur zwei Wörter hintereinander schreiben kann, ohne sie gleich frustriert wieder zu löschen xD So, zuletzt sag ich euch noch so viel: die nächsten 2 Kapitel sind schon geschrieben :D Also keine Angst, da kommt noch was haha, lg euer Kirolein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)